Schlagwort: Eurovision Song Contest

Grand-Prix: Dschinghis Khan lebt!

Oh, Nein!

Es ist …

… Kader Loth?!

Die Schweden haben es tatsächlich geschafft, jemanden zum Eurovision Song Contest zu schicken, der so nahbar, nett und natürlich aussieht wie Michael Jackson. Und wenn ich Pech habe, träume ich heute Nacht von diesem, äh, Gesicht.

Wenn ich Glück habe, ist es allerdings ein tonloser Traum und ich werde dazu nicht das Lied von Sängerin Charlotte Perrelli hören, das fast so plastikhaft ist wie sie selbst. Es ist angeblich einer der Favoriten — und hat sich vor ein paar Stunden immerhin schon mal fürs Finale qualifiziert.

Aber jenseits des Fachinteresses von Chirurgen und Plastinatoren haben ihr an diesem Abend andere die Show die Show gestohlen, im Guten wie im Schlechten. Da war der litauische Teilnehmer, der im Finale schmerzlich vermisst werden wird, weil an ihm einfach alles so ausnahmslos furchtbar und misslungen war: die Frisur, die Musik, die Lederhose, die Töne, die Atemluft, die Gürtelschnalle, alles. Sogar das Saalpublikum war so sehr damit beschäftigt, fassungslos den Mund offen zu haben, dass es sich nach Ende des Liedes nicht zu klatschen imstande sah. Erst als Sänger Jeronimas Milius dezent von der Bühne darauf hinwies, dass er fertig sei, löste sich die allgemeine Schockstarre ein wenig.

Die einzigen, die es an Unfassbarkeit mit Litauen aufnehmen konnten, war die tschechischen Frauengruppe, die, wie befürchtet, seit dem Vorentscheid weder ihre Hosen finden, noch eine Einigung über eine gemeinsame Tonart erzielen konnten.

Überhaupt war es ein Abend der schiefen Töne und der aberwitzigen Hintergrundakrobatik — und im Fall der Schweiz einer unglücklichen Kombination aus beidem. Aber man musste bei der eigentlich sehr anhörbaren Italopophymne schon Ohren und Augen zumachen, um auf einen Einzug ins Finale zu hoffen. Und zumindest der Choreograph, der die Idee hatte, die Backgroundsänger mit silberbemalten Händen Dehnungsübungen machen zu lassen, hätte dafür lebenslanges Arbeitsverbot verdient.

Keine Frage: Die Entwicklung der letzten Jahre vom Liederwettstreit zum Entertainmentwettbewerb hat sich fortgesetzt. Es geht, von wenigen Ausnahmen abgesehen, darum, die größtmögliche Show zu machen, ein Drei-Minuten-Mini-Musical mit einem Gesamtpaket aus Akrobatik, Effekten und Gimmicks. Sie brachten Taschenlampen mit, Flaschen, Einpackpapier, Tücher, Wechselgarderobe, Messer, gelegentlich sogar Instrumente. Nichts ist zu albern, alles geht. Sie turnten, tanzten und posierten, was die Gelenke hergaben.


Aber es scheint nicht zu reichen, irgendeinen größtmöglichen Mumpitz zu veranstalten, wie die Bulgaren feststellen mussten, die sogar ihr DJ-Pult in Brand steckten — und trotzdem ausschieden.

Durchgesetzt haben sich überlebensgroße Inszenierungen wie die der Ukrainerin, die ihrer eher durchschnittlichen Kylie-Nummer eine sensationell schwüle Verpackung gab: Sie schubberte sich an einer Spiegelwand und holte offenbar paarungswillige Tänzer aus vier mannshohen Kisten, die sie später noch bestieg (die Kisten, nicht die Männer). Es war, wie so vieles, bizarr, hatte aber eine Energie, der man sich schwer entziehen konnte.

Auch das georgische Kalkül, mit einer blinden Sängerin ein plumpes Antikriegslied nach dem Motto „viel hilft viel“ zu inszenieren, ging auf.

Und sogar das portugiesische Über-Pathos kam an (wobei sich herausstellte, dass die Sängerin tatsächlich das Seitenverhältnis hat, das ich bislang auf eine falsche Komprimierung ihres Videos geschoben hatte).

Mein Favorit des Abends aber waren mit großem Abstand die kroatischen Straßenmusiker mit dem rappenden Opa, dem ältesten Grand-Prix-Teilnehmer aller Zeiten, einer ungewöhnlichen Nummer mit einem originellen aktionsreichen Auftritt auf der Bühne, der immer dann, wenn er fast peinlich werden konnte, doch zauberhaft blieb.

Geschafft haben es außerdem die Rocker aus der Türkei, die junge Schnulzensängerin aus Albanien und der 90er-Jahre-Eurotrash aus Island. Und als schwacher Trost für alle, die Dustin, dem irischen Truthahn, hinterhertrauern, qualifizierten sich unglaublicherweise die lettischen Piraten mit ihrer Cover-Version eines alten Klaus-und-Klaus-Hits fürs Finale. Sie hatten sich, wie viele andere, offenbar alte Bänder mit Aufnahmen von Dschinghis Khan zur Inspiration kommen lassen. Und die Oberpiratensängerin war (und das ist der andere Alptraum, der mich in Zukunft begleiten wird) mit einem so unfassbaren Riesenbusen bewaffnet, dass es nicht ganz abwegig schien, in ihrem Bikini zwei Atolle zu vermuten. (Entschuldigung.)

Wir aber verabschieden uns mit der Antwort von Ehrengast Lys Assia auf die Frage, wie es ihr vor Ort denn gefalle — Ja, das sei wunderbar hier in Serbien und Bulgarien, oder wie die Stadt noch heißt — und geben zurück in die angeschlossenen Funkhäuser.

Finale: Samstag, 21 Uhr, Das Erste
Alle Sendungen auch live und on demand auf eurovision.tv

Der große Grand-Prix-Führer 2008

Grand-Prix: Puterlos ins Finale

Vielleicht war es doch nicht die allerbeste Idee, einen Teddybär mit auf die Bühne zu bringen. Vielleicht hätten es mindestens zehn Teddybären sein müssen. Oder, noch besser: gar kein Teddybär. Europa ist noch nicht bereit für mittelalte Frauen, die mit Teddybär im Arm auf einer großen Bühne schöne jazzige Easy-Listening-Nummern singen. Das ist zwar schade, weil „Century Of Love“ von Geta Burlacu aus Moldau einer meiner persönlichen Favoriten war. Und weil sie, was bemerkenswert, aber vielleicht auch ein bisschen gewagt war, ganz alleine gesungen hat, ohne einen mehrstimmigen Background-Chor. Aber schon in der Sekunde, da ich den Teddybär sah, verließ mich mein bisschen Hoffnung.

Das erste Halbfinale ist gelaufen, und das erste prominente Opfer ist ein Truthahn. Dustin, die sehr angestrengt witzige Kinderfernsehpuppe aus Irland, hat es nicht ins Finale geschafft, was man durchaus als gutes schlechtes Zeichen für die anderen gewollt trashigen Kandidaten dieses Jahres sehen darf. Auch die Witztruppe aus Estland ist durchgefallen.

Geschafft hat es eine sehr, sehr bunte Mischung aus zehn Kandidaten: Das Spektrum reicht von den Hardrockern mit verstörenden Dschinghis-Khan-Anleihen aus Finnland über die Möchtegern-Mariah-Carey aus Norwegen bis hin zur „jemenitischen Nachtigall“ aus Israel, über die Kommentator Peter Urban sehr treffend sagte: „Ein großartiger Sänger, der ärmellos tragen darf — da zeigt sich, was Landarbeit bringen kann.“

Es war, bei allem, was man Schlechtes über den Eurovision Song Contest sagen kann (und das ist auch in diesem Jahr sehr viel) ein außerordentlich abwechslungsreicher Abend mit hohem Unterhaltungswert gewesen. Wen kümmert’s, dass es den meisten Liedern musikalisch entweder an Originalität oder Professionalität (oder beidem) mangelte, wenn sie mit soviel Willen zum Entertainment, so aberwitzigen Choreographien, so mutigen Kostümen und so hochtourigen Windmaschinen vorgetragen werden. (Übrigens müsste mal jemand nachschauen, ob an den Ventilatoren die Schalter abgebrochen sind: Sie durchwehten nicht nur fröhlich die dafür gemachten Frisuren der Frauen, sondern ließen auch schütteres estnisches Männerhaar zu Berge stehen und brachten die Mähnen der finnischen Rocker in eine interessante, aber nur halb gewollt aussehende Horizontale.)

Überhaupt ist das einer der absurdesten Vorwürfe gegen den Grand-Prix der letzten Jahre: dass es ja nur noch auf die abgefahrenste Show ankäme. Als sei der Versuch, das Publikum mit allen Mitteln zu unterhalten, irgendwie verwerflich.

Und im Zweifelsfall reicht es immer noch zu unfreiwilliger Komik, wie bei den Russen, deren Sänger barfuß auf der Bühne stand, während ein Eisläufer ihn umkreiste, was angesichts mancher schräger Töne nicht nur zu blutigen Fantasien meinerseits führte, sondern überhaupt merkwürdig aussah: Das Ersatzeis aus Plastik ließ den Sportler in unglücklicher Langsamkeit rumrumpeln.

Das große Drama, gerne musical- oder operettenhaft, kam beim abstimmenden Publikum an. Neben dem Duett von Popsängerin und Opernsänger aus Rumänien schaffte es auch Debütant Aserbaidschan auf Anhieb ins Finale. Die brachten tatsächlich ihre Engel- und Teufel-Nummer aus dem Video auf die Bühne, inklusive eines Komplettumzugs des Teufels von schwarz nach weiß (üblicherweise sind Garderobentricks beim Grand-Prix eher Sache der Frauen). Vorher übergoß der teuflische Sänger aber noch ein weibliches Wesen, das sich vor und unter ihm wand und räkelte, mit etwas, das sicher wie Blut aussehen sollte, aber vermutlich nicht einmal billiger Rotwein war:

Und auch das muss man sagen (und ist keineswegs typisch für diese Veranstaltung): Live singen konnten die meisten, die da heute um die Wette auftraten, manche Stimmen waren sogar richtig gut. Es half halt manchmal, die Augen zuzumachen. Im Radio zum Beispiel würde man Isis, die für Polen antrat, viel besser genießen, weil man nicht wüsste, dass sie während ihres Vortrags entweder Tai-Chi-Übungen macht oder versucht, mit den Fingerspitzen die entgegengesetzten Wände der Halle gleichzeitig zu berühren.

Die Bühne soll den Zusammenfluss von Donau und Save (und das Motto dieses Jahres „A confluence of sound“) darstellen — und macht, auch wenn man die Trilliarden LEDs und ihre Effekte aus dem „DSDS“-Studio kennt, richtig was her.

Das ist ja vielleicht das wirklich einzigartige an dieser Veranstaltung: Nicht so sehr die, äh, unterschiedliche Qualität der Musiktitel, sondern der Kontrast zur höchst aufwendigen und modernen technischen Präsentation.

Da sitzen dann auf der flimmernden, glitzernden, blinkenden Bühne vier strickende bosnische Bräute neben einer Wäscheleine, während zu einem merkwürdigen Stück Musik, das man wohlwollend „ambitioniert“ nennen könnte, eine Besessene vor ihnen Löcher in das Plexiglas zu tanzen versucht.

Der genauso, aber ganz anders merkwürdige belgische Beitrag hat es übrigens nicht geschafft. Ich würde die Schuld spontan bei den Kostümdesignern suchen…

…aber wahrscheinlicher ist, dass schon morgen wieder die absurde Diskussion um die Ostmafia oder Balkan-Connection beginnt. Denn obwohl die zwei Halbfinals kunstvoll so bestückt wurden, dass benachbarte Länder nach Möglichkeit getrennt wurden (Schweden und Norwegen ebenso wie zum Beispiel Kroatien und Bosnien-Herzegowina, Estland und Lettland, Weißrussland und Russland), schafften es aus Westeuropa nur Finnland und Norwegen ins Finale; Niederlande, Belgien, Irland, San Marino und Andorra blieben auf der Strecke.

Zu Recht, wie ich nicht nur mit Blick auf das Kleid von Gisela (Andorra) sagen möchte:

Sendetermine:
2. Halbfinale: Nacht auf Freitag, 0.45 Uhr, NDR-Fernsehen (Aufzeichnung)
Finale: Samstag, 21 Uhr, Das Erste

Alle Sendungen auch live und on demand auf eurovision.tv

Der große Grand-Prix-Führer 2008

Grundkurs Grand-Prix (1): Rückung

Herzlich willkommen, meine Damen und Herren, zu unserem kleinen Einführungskurs in die Grundlagen des Eurovision Song Contest. Im Publikum war die Frage aufgekommen, was eine Rückung ist. Nun, ohne Rückungen wäre der Grand-Prix nicht, was er ist, also machen wir das gleich zu unserem ersten Thema.

Eine Rückung ist ein Wechsel der Grundtonart in einem Musikstück. Im Gegensatz zur Modulation, bei der der Wechsel von der Ausgangs- zur Zieltonart über eine Folge mehrerer Akkorde erreicht wird, erfolgt der Wechsel bei der Rückung relativ übergangslos und unvermittelt.

In der Popmusik ist eine Rückung um einen Halb- oder Ganzton nach oben extrem häufig. Auf diese Weise entsteht der Eindruck einer Steigerung zum Beispiel trotz einer bloßen Wiederholung des Refrains.

Keine Sorge, an einem praktischen Beispiel wird das gleich viel klarer, und ich bin froh, dass Nicole eingewilligt hat, zum besseren Verständnis der Rückung ihr Lied „Ein bisschen Frieden“ noch einmal zu singen, mit dem sie 1982 den Eurovision Song Contest gewann. Es enthält die klassische Form der Rückung: vor einer Wiederholung des Refrains, kurz vor Schluss des Liedes, ohne jeden harmonischen Übergang. Achten Sie darauf — gegen Minute 2:40:

Das, meine Damen und Herren, war eine Rückung.

Nun ist die keine Erfindung des Eurovision Song Contest. Die meisten Schlager kommen nicht ohne Rückung aus, und zum Beispiel auch John Lennons „Woman“ verzichtet nicht auf den schlichten Effekt, der den Zuhörern quasi unter die Arme greift und ihnen die Illusion neuer Frische oder Dramatik gibt. Aber es ist schon auffällig, wie allgegenwärtig dieser musikalische Trick beim Grand-Prix ist, wie wenige Titel sich trauen, in ihren drei Minuten auf ihn zu verzichten. Der Siegertitel von 1981, „Making Your Mind Up“ von Bucks Fizz, ging auf Nummer sicher und baute gleich zwei Rückungen schon außergewöhnlich früh im Titel ein:

Erkannt? Ungefähr nach zwei und zweieinhalb Minuten passiert’s.

Aber es geht noch besser. Milk & Honey schafften 1979 in Israel einen Heimsieg mit „Hallelujah“ und wechselten nicht weniger als dreimal die Grundtonart:

Keine Frage: Die Rückung hat ein Imageproblem. Sie ist ein Klischee, gilt als billig. Dabei muss sie gar nicht abgegriffen sein. Der diesjährige Beitrag aus Moldau zeigt, wie sich der Tonartwechsel mit einem hübschen Break und an überraschender Stelle im Titel unterbringen lässt (2:00):

So. Und wenn Sie heute Abend das erste Halbfinale gucken, können Sie aus diesem Fachwissen ein lustiges Trinkspiel machen.

Belgrad Calling

Herr Heinser, Sie haben sich alle 43 Teilnehmer des Grand-Prix 2008 vollständig angehört. Wie würden Sie diese Erfahrung beschreiben?

Es war ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber eine große Herausforderung für einen einzelnen Menschen mit nur zwei Ohren.

In Belgrad wird schon seit Tagen geprobt, in Deutschland ist die Jagdsaison für Käseigel eröffnet und zwischen Baltikum und Kaukasus macht man sich bereit, sich die Punkte schneller zuzuschanzen, als man „Ostblockmafia“ sagen kann: Es ist Grand-Prix-Zeit!

Nach dem neuen Modus müssen sich alle Länder außer den vier großen Geldgebern (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien) und dem Vorjahressieger (Serbien) erst in einem von zwei Halbfinals für das Finale am Samstag qualifzieren. Im ersten Halbfinale am Dienstag dürfen auch die deutschen Fernsehzuschauer mitstimmen.

Wenn es einen neuen Trend gibt in diesem Jahr (neben dem weiteren Vormasch von dramatischen Balladen mit osteuropäischem Gefühl), dann ist es der zu gewolltem Trash (im Gegensatz zu dem unfreiwilligen, unvermeidlichen Trash, der seit Jahrzehnten elementarer Bestandteil des Grand-Prix ist). Die Masse des Feldes aber teilt sich ungefähr gleichmäßig auf in weniger oder weniger geglückte Versuche, internationale Poptrends zu kopieren, und eigenartige Kompositionen, die man nur beim Eurovision Song Contest zu hören bekommt, was ebenso für wie gegen die Veranstaltung spricht. Vom singenden Truthahn (Irland) über Dschinghis-Khan-Wiedergeburten (Lettland), einen Opernsänger (Rumänien), harte Rocker in Leder (Finnland) bis hin zur Hiphop-Reggae-Pop-Fusion (Bulgarien) ist gegen jeden Geschmack etwas dabei.

Lukas von Coffee & TV und ich haben uns auch dieses Jahr vorab durch die Videos der Teilnehmer gekämpft und versucht, die Spreu von der anderen Spreu zu trennen. Unseren großen Grand-Prix-Führer 2008 finden Sie hier (nicht erschrecken: mit Fotos!).

Beim britischen Buchmacher William Hill liegen aktuell übrigens Russland, Serbien, die Ukraine und Armenien vorne und Deutschland weit abgeschlagen im Mittelfeld, aber das muss nichts zu bedeuten haben.

Und hier ist ein erstes Votum der Jurys aus Bochum und Berlin:
 

Bochum Berlin
Titel, die man sich wirklich anhören kann Schweiz Serbien
Dänemark Moldau
Frankreich Kroatien
Favoriten Schweden Serbien
Polen Albanien
Kroatien Rumänien
So schlecht, dass es schon wieder gut ist Belgien Bulgarien
Andorra Schweden
Malta Malta
Nur schlecht Island Zypern
Lettland Lettland
Spanien Weißrussland

Sendetermine:
1. Halbfinale: Dienstag, 21 Uhr, NDR-Fernsehen
2. Halbfinale: Nacht auf Freitag, 0.45 Uhr, NDR-Fernsehen (Aufzeichnung)
Finale: Samstag, 21 Uhr, Das Erste

Die Videos aller Kandidaten kann man sich auf der offiziellen Seite eurovision.tv ansehen.

Plagiatsvorwürfe nur geklaut?

Grand-Prix-Betrug?

(…) Schlager-Star Costa Cordalis (51) war über den Grand Prix erbost. Er spricht von Betrug: „Das Sieger-Lied ‚Diva‘ ist von mir geklaut. Gar keine Zweifel.“

„Bild“, 11.5.1998

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Grand-Prix-Skandal: Siegerin wurde disqualifiziert

(…) Aus der Traum vom Grand-Prix-Finale: Die blinde Sängerin Corinna May ist disqualifiziert worden. Ihr Sieg-Song „Hör den Kindern einfach zu“ ist geklaut. Manager und Komponist haben es gewußt.

„Express“, 17.3.1999

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Grand Prix: Ein neuer Skandal. Auch der Song von „Sürpriz“ nicht taufrisch

(…) Gestern fiel dem europäischen Musikverband OGAE auf, daß auch der Hit der zweitplazierten Gruppe „Sürpriz“, die uns jetzt in Jerusalem vertreten soll, nicht ganz frisch ist. 1984 brachte Komponist Ralph Siegel einen ähnlichen Song raus. Titel: „Wo geht die Reise hin?“

„Express“, 18.3.1999

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Grand-Prix-Siegerin Charlotte: Ist ihr Erfolg nur geklaut?

(…) während die Schwedin in Jerusalem feiert, meldet sich in Deutschland Komponist David Brandes (30).

Er will klagen! Grund: „ICH habe den Song komponiert, schon 1997. Der Titel des Originals lautet ‚Out of the Blue‘, gesungen haben ihn ‚Bad Boys Blue‘, In Skandinavien ein großer Erfolg, bekam Platin.“ (…) Auch Musikproduzent Hans Steingen bestätigt: „Ganz klar geklaut. Die harmonische und melodische Abfolge in der Strophe ist vollkommen identisch.“ (…) Fazit Brandes: „Ich bin fassungslos. Heute gehe ich zum Anwalt.“

„Bild“, 31.5.1999

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STEFAN RAAB – da hadde du geklaut

Sein Erfolgshit – nicht nur von einem, sondern gleich von zwei Songs abgekupfert?

BILD zeigt am Noten-Vergleich, wie identisch die Melodie-Folgen sind. Zum einen die Songsrücke „I am so curious…“ aus dem Raab-Song mit dem Refrain aus „Say you’ll be there“ (I’m giving you everything…) von den Spice Girls. Zum anderen der Raab-Refrain „Wadde hadde dudde da“ mit der Hauptzeile auf der Nummer „Burn rubber on me“ von der US-Gruppe GAP.

„Bild“, 9.3.2000

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Michelles Siegerlied – alles nur geklaut?

(…) Die Kölner Sängerin Ava Cimiotti (36) behauptet: „Michelle hat das Lied von mir geklaut. Ich habe es schon vor zwei Jahren für Michelles Plattenfirma auf CD eingesungen. Die haben dann zwar das Lied behalten, aber mich einfach abserviert.“

„Bild am Sonntag“, 4.3.2001

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„Bild“: Haben Sie [Ihrem Noch-Ehemann] Gavin das Grand-Prix-Lied geklaut?

Ireen Sheer: Nein! Der englische Text stammt nicht von Gavin, sondern von mir. Er hat nur bei einigen Passagen geholfen. Zum Grand Prix haben wir aber den alten Text rausgeschmissen. Der Song ist jetzt kein Liebeslied mehr, sondern ein Friedenslied.

„Bild“, 21.1.2002

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Grand-Prix-Skandal

Grand-Prix-König Ralph Siegel (56) ist frisch verliebt! Aber seine neueste Eroberung, die schöne, junge Kriemhild (29), ist verheiratet. Ihr Ehemann ist wütend, sagt: „Siegel hat mir die Frau geklaut!“

„Bild“, 28.2.2002

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Das Siegerlied beim Grand Prix ist geklaut! Das behauptet der deutsche Latino-Sänger Lou Bega (26, „Mambo No. 5“). „Es gibt starke Ähnlichkeiten zwischen meinem Song und Marie N.s Lied“, sagte Lou Bega. Er will die lettische Grand-Prix-Gewinnerin aber nicht verklagen. Lou Bega: „Es erfüllt mich mit Stolz.“

„Bild“, 28.5.2002

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Jean-Pierre Valance warf Lous Komponist Ralph Siegel vor, bei ihm geklaut zu haben. „Die ersten vier Takte des Refrains sind identisch mit dem Refrain meines Liedes ‚Weiß der Geier oder weiß er nicht“, sagte Valance, der sein Lied für Wolfgang Petry verfasste.

„Berliner Zeitung“, 10.3.2003

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Alles nur geklaut? Wirbel um Grand-Prix-Hit von Texas Lightning

Musikproduzent Marco Delgardo (37, 183 Goldene, 54 Platin-Schallplatten) erhebt schwere Vorwürfe gegen die Band „Texas Lightning“. Der Song „No No Never“, mit dem die fünf Country-Musiker beim Grand Prix in Athen antreten wollen, soll geklaut sein.

Der Komponist behauptet: „Die Nummer ist ganz klar abgekupfert vom dänischen Grand-Prix-Beitrag ,Never ever let you go‘ von der Band ,Rollo & King‘ aus dem Jahr 2001. Daran besteht überhaupt kein Zweifel.“

„Bild“, 21.3.2006

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Hat Heinz Rudolf Kunze seinen Grand Prix-Hit geklaut? Angeblich klingt sein Song wie der 80er-Hit „Heat of the Moment“ von Asia.

„B.Z.“, 27.1.2007

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Schwere Vorwürfe gegen Grand-Prix-Gewinnerin: Sieger-Hit in Albanien geklaut?

(…) [Beim albanischen Musikfestival „Top Fest“ 2006] sang die schöne Soni Malaj ihre Ballade „Ndarja“ — und die klingt verdammt nach dem Gewinner-Song. Doch der kommt wie gesagt aus Serbien und heißt „Molitva“. Also alles nur geklaut?

„Berliner Kurier“, 15.5.2007

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„No Angels“ unter Verdacht: Haben sie ihren Grand-Prix-Song „Disappear“ geklaut?

(…) Das meint zumindest Daniel Lutz vom Augsburger „Hitradio rt.1“, wie die „Rheinische Post“ berichtet. Hinter „Disappear“ vermutet dieser eine Abkupferung des Titels „Break The Silence“, den die drittplazierte Steffi List im Januar bei Stefan Raabs Castingshow zum Besten gab.

„Bild“, 11.3.2008

Turkey, Ireland, twelve points

Mangelnde Ausdauer kann man ihnen nicht vorwerfen. Jahr für Jahr haben die Iren versucht, an die Grand-Prix-Erfolge aus den Achtzigern und Neunzigern anzuknüpfen und wieder und wieder möchtegerngroße pathetische Hymnen ins Rennen geschickt, gerne mit der Botschaft, dass wir uns alle viel öfter an die Kerzen fassen und die Hände anzünden sollten (oder umgekehrt). Alternativ kamen aus Irland ähnlich berechenbare billige Balladen, schiefe Popfolklore oder traurige Gewinnerkopien.

Jetzt haben sie kapituliert. In den diesjährigen Wettbewerb in Belgrad hat das irische Fernsehpublikum gestern gewählt: einen Truthahn. Dustin The Turkey mit „Ireland Douze Pointe“:

Nun hat die Diskussion begonnen, ob dieser Vogel für Irland singen darf oder der Eurovision Song Contest insgesamt längst den Bach runter gegangen ist. Aber am besten gefällt mir die Formulierung des „Guardian“, der schreibt, die Puppe aus dem Kinderprogramm hätte gewonnen, „obwohl“ sie von Bob Geldof unterstützt wurde.

Grand-Prix-Wette: Siegerehrung

78 Mitspieler haben bei meiner kleinen Grand-Prix-Wette mitgespielt, und nach einem gefühlt mehrtägigen Kampf mit einer Excel-Tabelle kann ich nun die stolzen Gewinner bekanntgeben. Den ersten Platz teilen sich mit jeweils fünf Punkten:

Markus Trapp (Sein Tipp: 1. Serbien, 2. Bulgarien, 3. Türkei, 4. Finnland, 5. Island, Letzter Finale: Bosnien-Herzegowina, Letzter Halbfinale: Albanien).

Christian Uchner (1. Serbien, 2. Schweden, 3. Ukraine, 4. Russland, 5. Dänemark, Letzter Finale: Frankreich, Letzter Halbfinale: Portugal).

Es gibt noch einen Teilnehmer mit fünf Punkten. Weil er seinen Tipp nach dem Halbfinale abgegeben hat, wodurch es natürlich ein bisschen leichter war, landet er „nur“ auf dem dritten Platz:

Wolfgang Verheyen (1. Russland, 2. Serbien, 3. Schweden, 4. Türkei, 5. Georgien, Letzter Finale: Irland, Letzter Halbfinale: Dänemark.)

Stolz sein kann auch die Handvoll Teilnehmer, die vier Punkte erreichten: der Weltherrscher, Frederik, braden und Malte!

Immerhin drei Teilnehmer haben richtig gewettet, dass Irland im Finale letzter wird (Gerri, Nick Noroc, Wolfgang Verheyen), vier tippten richtig, dass Tschechien den allerletzten Platz macht (Robert, Paulus, Patrick, Blanc).

Herzlichen Glückwunsch — und vielen Dank allen fürs Mitspielen!

Grand-Prix-Wette: Erster Zwischenstand

Toll: Fast 50 Leute haben schon getippt bei meiner kleinen Grand-Prix-Wette. Weit vorne liegen im Augenblick Schweden und Russland, dahinter drängeln sich Dänemark, Deutschland, Finnland und die Ukraine.

Ganz schlechte Karten hat nach Meinung der Tipp-Gemeinschaft Albanien. Andorra scheint besonders umstritten zu sein: Die kleinen „anonymen“ Punkrocker werden genauso oft auf den letzten Platz getippt wie unter die ersten Fünf. (Hier alle Kandidaten im kommentierten Überblick.)

Gleich geht das Halbfinale los. Livebloggen (wie beim deutschen Vorentscheid) werde ich diesmal nicht.

Und um mich gleich mal richtig aus dem Fenster zu lehnen — mein Tipp, wer es heute schafft, sich fürs Finale zu qualifizieren, lautet so:

Andorra
Bulgarien
Dänemark
Georgien
Island
Litauen Lettland
Schweiz
Türkei
Ungarn
Weißrussland

23.40 Uhr. Geschafft haben es:

Bulgarien
Georgien
Slowenien
Lettland
Mazedonien
Moldau
Serbien
Türkei
Ungarn
Weißrussland

Sechs von zehn ist doch nicht schlecht. (Ich hatte Litauen geschrieben, aber Lettland gemeint, naja, wurscht.)

Aber der Hammer: Kein einziges westeuropäisches Land hat es aus dem Halbfinale ins Finale geschafft. Nicht Dänemark, die ich ganz, ganz weit vorne gesehen hätte, nicht Andorra, die mal was anderes gewesen wären, nicht die Schweiz, die sich mit DJ Bobo viel versprochen hatte, nicht der Retro-Funk der Belgier, nicht der Teflon-Grand-Prix-Pop der Niederländer.

Die Grand-Prix-Wette — jetzt aber!

Es gab ein paar technische Probleme mit dem Abstimmformular. Deshalb konnte bisher leider keine Stimme gezählt werden.

Jetzt sollte aber alles funktionieren. Also: Bitte hier entlang und noch einmal (oder zum ersten Mal) tippen.

Entschuldigung für das Durcheinander!

Nachtrag:

Das NDR-Fernsehen überträgt das Halbfinale heute ab 21 Uhr. Richtige Tipps, die abgegeben werden, bevor feststeht, wer sich fürs Finale qualifiziert hat, werden besonders positiv bewertet. Die Teilnahme an der Wette ist aber noch bis zum Beginn der Punktevergabe im Finale am Samstag möglich.

Es lebe die Doppelmoderation!

Die Moderatoren Fearne Cotton und Terry Wogan geben bekannt, wen die BBC-Zuschauer zum britischen Vertreter beim Eurovision Song Contest gewählt haben — Scooch oder Cindy:

BBC-Chef Mark Thompson sagte hinterher:

„I think they were trying so hard to get the phones right that something else must have gone wrong. I’ll find out tomorrow morning exactly what but whoever’s fault it was I’m sure it wasn’t Terry Wogan’s.“

(via MediaGuardian)