Autor: Stefan Niggemeier

Über Bauklötze staunen

Am Wochenende war ich in der Jury der Steinerei, einem Wettbewerb für Brickfilme. Brickfilme sind (das weiß ich auch noch nicht so lange) kurze Filme mit Lego-Steinen, die mit Stop-Motion animiert werden.

Aber wenn man das so technisch formuliert, wird man den Schätzen, die man in dieser Welt findet, der Virtuosität, dem Wahnsinn, der rührenden Naivität, dem Anspielungsreichtum und dem Humor — überhaupt: der Vielfalt dieser Filme nicht gerecht. Nicht, dass da nicht auch fröhlich vor sich hindilettiert wird, aber es sind auch echte Kunstwerke dabei, und die Leidenschaft, mit der die meist jungen Filmemacher ans Werk gehen, sich wochen- und monatelang für ein paar Minuten Trickfilm verausgaben und sich über die neuesten Tricks austauschen, ist ansteckend.

Im vergangenen Jahr gewann Mirko Horstmann mit „Der Fischer und seine Frau“ sowohl den Jury- als auch den Publikumspreis — ein wunderbarer kleiner Film mit merkwürdigem, sprödem, irgendwie selbstironischem Humor.

In diesem Jahr hieß das Thema „Geflügelte Worte“ und den Jury-Preis gewann schon wieder Mirko Horstmann. Diesmal mit dem Beitrag „Der Künstler“

…mit noch leiserem Humor (unbedingt auf die kleinen „Hms“ achten!), aber voller liebevoller Details, ein Film, der schlicht daherkommt und trotzdem erstaunlich anrührend ist. (Bislang leider nur im ogg-Format online; ein passender Player kann hier heruntergeladen werden).

Das Publikum wählte einen virtuoses Musik-Video zum Sieger, das eindringlich vor den Gefahren des, äh, falschen Drogenkonsum warnt: „Haschisch Kakalake“ von nichtgedreht.

Sehenswert sind meiner Meinung nach vor allem noch „Stonetime“ von brick-potter.de, den man auf der großen Leinwand als Ausstattungsfilm bezeichnen würde…

…das irgendwie gesellschaftskritische Musikvideo „Standard und Durchschnitt“ von Zetta…

…und „Was wäre wenn“ [ogg] von Holgor, eine Art „Lola rennt“ als Brickfilm, das meiner Meinung unbedingt nach einen Preis verdient hätte — wenn es halb so lang gewesen wäre.

Mehr über deutsche Brickfilme findet man im Brickboard-Forum. Der Szene täte aber sicher eine zentrale Internet-Seite gut, in der man nicht nur miteinander diskutiert, sondern die besten Filme und aktuelle Nachrichten leicht zugänglich für ein größeres Publikum präsentiert.

9Live: Die Lügen und die Wahrheit

Pressestellen von Unternehmen haben naturgemäß ein eher taktisches Verhältnis zur Wahrheit. Die (hier bereits gewürdigte) Unternehmenskommunikation des Anrufsenders 9Live aber spielt in einer ganz eigenen Liga.

Das ist vielleicht kein Wunder, wenn das eigene Geschäftsmodell grundsätzlich darauf aufgebaut ist, die Zuschauer über den Ablauf des „Geschäfts“ gezielt in die Irre zu führen. Aber wie routiniert der 9Live-Pressestelle die Verdrehung von Tatsachen selbst dort von der Hand geht, wo es nicht nötig wäre, ist beeindruckend.

Gegenüber dem ARD-Magazin „Plusminus“ erklärte Sendersprecherin Sylke Zeidler schriftlich:

„Sicherlich haben Sie anlässlich des Gesprächs der Medienaufsicht mit Fernsehveranstaltern und -produzenten am 3. Mai zur Kenntnis genommen, dass auf unsere Initiative hin die Richtlinien für TV-Gewinnspiele fortgeschrieben und weiterentwickelt werden.“

„Auf unsere Initiative hin“? Geladen zu dem Treffen hatte die Gemeinsame Stelle Programm Werbung, Medienkompetenz (GSPWM) der Landesmedienanstalten am 12. März. In der Einladung hieß es wörtlich:

„Dabei soll nicht nur die in der Vergangenheit vereinzelt ausgesprochenen Beanstandungen, die aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich und die nicht abnehmende Zuschauerresonanz thematisiert werden, sondern u.a. auch eine modifizierte Version der genannten Gewinnspielrichtlinie erörtert werden. Ein Entwurf … liegt diesem Schreiben zu Ihrer Information bei.“

Und wir merken uns, wie 9Live mit der Wahrheit umgeht — selbst wenn es wirklich nicht so entscheidend ist, selbst wenn die Wahrheit leicht zu beweisen ist, selbst wenn es die eigenen Aufsichtsbehörden betrifft.

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Es gibt viele Täuschungen im Spielablauf von 9Live und seinen Nachahmern und Konkurrenten wie CallActive (MTV-Gruppe) oder DSF. Aber eine zentrale Täuschung ist der systematisch erweckte Eindruck, ein technischer Zufallsmechanismus entscheide bei all den „Hot-Button“- oder „Leitungs“-Spielen darüber, wann der nächste Anrufer ins Studio durchgestellt wird. In Wahrheit ist es in aller Regel, die Redaktion, die entscheidet, ob man die Zuschauer noch ein paar Minuten oder, keine Ausnahme: Stunden warten lässt, bis einer der Anrufer eine Gewinnchance erhält.

9Live veranstaltet quasi nicht nur eine Lotterie, sondern behält sich selbst die Entscheidung darüber vor, wann die nächste Ziehung stattfinden wird. Und während in Wahrheit alle Beteiligten beim Sender wissen, dass man erst am Ende der Sendung wieder einen Anrufer durchstellen wird, lügt vorne der Moderator ununterbrochen: „Sie müssen jetzt anrufen / der Hot Button kann jede Sekunde zuschlagen / es liegt an Ihnen, dieses Spiel zu beenden /beeilen Sie sich“ etc.

Dass es sich dabei in aller Regel um eine Lüge handelt, ist aus vielerlei Gründen klar:

  1. Erkennt man es, wenn man nur lange genug die Sendungen schaut und Spielabläufe vergleicht.
  2. Geben es Call-TV-Veranstalter unter der Hand zu.
  3. Haben es eine ehemalige 9Live-Redakteurin und ein ehemaliger 9Live-Moderator gegenüber dem ARD-Magazin „Plusminus“ bestätigt.
  4. Sieht man es sehr schön an zwei Ausschnitten, die die unermüdlichen 9Live-Gucker und Aufzeichner des Forums Call-In-TV.de in den vergangenen Wochen aufgenommen haben. In beiden Fällen scheinen die Moderatoren zu glauben, sie seien nicht mehr zu hören, und bestätigen indirekt, dass der Zeitpunkt des „Zuschlagens“ vom Redakteur gewählt wird:

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Mir gegenüber beschreibt ein ehemaliger 9Live-Mitarbeiter den genauen Ablauf und die „Machenschaften“, wie er es nennt, wie folgt:

„In der Regie und zum Beispiel auch bei 9Live-Geschäftsführer Marcus Wolter steht ein Monitor, der alle 15 bis 30 Sekunden anzeigt, wie viele Anrufe eingehen. Es gibt eine klare Ansage, bei hohem Aufkommen von Anrufern, zu ‚ziehen‘.

Ich war dabei, wie Regie und Redakteur den Raum verlassen, ‚komm‘, geh’n wir eine rauchen‘, während der Moderator sich abzappelt: ‚jeden Moment kann er zuschlagen!“. Nein, kann er nicht. Nur der fahrende Redakteur öffnet das Zeitfenster (wenige Sekunden), in denen dann der Hot Button zuschlägt. Das ist dann in der Tat zufällig.

Würde die Landesmedienanstalt auch nur einmal ein paar Stunden in der Regie sitzen, würde das Geschäftsmodell platzen wie eine Seifenblase.

Interne Zahlen von 9Live haben übrigens mal gezeigt, dass ein Großteil des Umsatzes mit einer winzigen Anzahl ‚Zocker‘ gemacht wird. Ich erinnere mich an Zahlen, in denen es etwa hieß: Die immer gleichen Vierzigtausend Leute machen achtzig Prozent des Umsates einer Woche. Was steht auf den Lottoplakaten? Glücksspiel macht süchtig…“

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Und damit schalten wir zurück in die Unternehmenskommunikation von 9Live, wo Geschäftsführer Marcus Wolter seiner Sprecherin Sylke Zeidler inzwischen eine Gebetsmühle installiert hat. Wer dort nachfragt, wie das denn nun ist mit dem Zufallsmechanismus, bekommt folgende Antwort:

„9Live stellt über unterschiedliche — auch technlsche — Systeme sicher, dass für Anrufer in unseren Gewinnspielen jederzeit die Chance besteht, ausgewählt und ins Studio gestellt zu werden.“

Das ist ein hübsch schillernder Satz, der unschärfer wird, je genauer man hinguckt. Denn dass es „auch“ technische Systeme sind, die beteiligt sind, schließt ja nicht aus, dass menschliche Entscheidungen hinzukommen. Und den Begriff „jederzeit“ kann man so missverstehen, dass man als Zuschauer ja nicht weiß, wann der Redakteur den Hot-Button auslöst, es aber theoretisch jederzeit der Fall sein könnte.

Noch ein bisschen abenteuerlicher ist der Satz, den Frau Zeidler sich zurechtgelegt hat, um Alidas Worte „… noch ein bisschen mitzunehmen. Lasst das doch Max übernehmen. Bei solchen Peaks, schlagt doch später zu…“ zu erklären. Sie sagt:

„Die Aussage der Moderatorin hat keine Relevanz für den technischen und inhaltlichen Verlauf der Sendung.“

Nun ja, genau genommen stimmt das: Denn der technische und inhaltliche Ablauf der Sendung mit all seinen Täuschungen und dem Zuschauerbetrug ist ja in der Tat unabhängig davon, ob und wie Alida sich in der Sendung verplappert. Insofern (und nur insofern) hat ihre Aussage wirklich „keine Relevanz“ für den Verlauf der Sendung.

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Ich weiß nicht, wie die Geschichte mit 9Live und den anderen weitergeht. Ob das wirklich der Anfang vom Ende des ungetrübten Abzockens im deutschen Fernsehen sein sollte. Und sich Leute wie der genauso unbekümmert die Wahrheit verdrehende CallActive-Geschäftsführer Stephan Mayerbacher demnächst neue dubiose Einnahmequellen erschließen müssen. Ich weiß ja nicht einmal, ob diesen Leuten und den Max Schradins dieser Welt manchmal nachts im Traum spielsüchtige Menschen erscheinen, die sie in den Ruin getrieben haben.

BBC, Scientology und die neue Medienwelt

Die BBC wollte einen Bericht über Scientology drehen und über die Frage, ob sich diese Organisation verändert hat. Am Ende lautete der Titel der „Panorama“-Sendung „Scientology and me“, weil es ein Bericht darüber wurde, was passiert, wenn man versucht, einen kritischen Film über Scientology zu drehen. Das Stück ist bemerkenswert, und man kann es sich hier ansehen. (Und sich dabei gelegentlich daran erinnern, dass das ZDF zufrieden damit war, das Scientology-Testimonial John Travolta auf der „Wetten dass“-Couch sitzen zu lassen, wenn er nur nicht über Scientology redet.)

Mindestens so spannend wie das „Panorama“-Stück ist das, was drumherum geschah. An einer Stelle während einer Konfrontation mit Scientology rastet BBC-Reporter John Sweeney vollständig aus, und Scientology sorgte dafür, dass dieser höchst beunruhigende Ausschnitt schnell per YouTube weltweite Verbreitung fand.

Es ist eine beschämende Szene für den Reporter und für die BBC. Und wie geht die BBC damit um? Mit Selbstbewusstsein, Offenheit und Transparenz. Sie zeigt den Ausraster in dem „Panorama“-Stück selbst. Sie verlinkt auf das YouTube-Video. Sie lässt den Reporter in einem Online-Artikel erklären, wie es dazu kam. Sie lässt den Redakteur der Sendung im Editors-Blog erklären, wie er die Sache einschätzt, und er sagt unter anderem: „I’m very disappointed with John, and he’s very disappointed.“ Sie lässt den Chef des „BBC College of Journalism“ im Editors-Blog diskutieren, was sich aus dem Fall lernen lässt. Und er verlinkt auf die Anti-BBC-Scientology-Seite und erklärt:

„The scientologists have done us a service. Their rebuttal campaign aimed at John Sweeney’s Panorama investigation is a foretaste – a particularly well-funded and well-produced foretaste – of the feedback firestorm beginning to engulf all of Big Journalism. (…)

It’s uncomfortable… IF you’re used to the old one-to-many lecture that journalism used to be. But the reason it’s to be welcomed is that it will improve journalism; perhaps even raise our trust in what journalists tell us. (…)

Journalism that has integrity and honesty in the first place has nothing to fear.“

Die „Welt“ ist zu gut für Blogs (2)

„Welt“-Medienblogger Daniel Fiene schreibt in seinem eigenen, Nicht-„Welt“-Blog darüber, wie es ist, für Springer ein Medienblog und einen Medien-Podcast zu machen.

Und ich sitze ratlos vor seinem Text. All die Fragen, die sich mir (und ich glaube, nicht nur mir) in den vergangenen Tagen nach dem Eklat um den gelöschten Blog-Eintrag auf „Welt Online“, nach der fehlenden Debatte auf „Welt Debatte“ und nach der auf „Welt Online“ neuerdings geltenden Unvereinbarkeit von Blogs und professionellem Journalismus gestellt haben: Er nennt sie nicht einmal beim Namen, geschweige denn, dass er ein paar Antworten versuchte.

Innenansichten von tagesspiegel.de

Der „Tagesspiegel“ gibt einen ersten Blick auf seine zukünftige Online-Optik. Mercedes Bunz und Markus Horeld begleiten unter innenansichten.tagesspiegel.de den geplanten Relaunch mit einem Blog und versprechen:

Es wird wirklich gut aussehen.

Sieht momentan aber auch so aus, als es sei es möglicherweise noch gar nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.

europa = tolerancja

Ich unterstütze, wie viele andere, den Warschauer Pakt 2007. Und, nein, das hat nichts mit der Punktevergabe beim Grand-Prix zu tun.

„Die Rechte Homosexueller sind Bürgerrechte. In Polen häufen sich weiterhin massive homophobe Äußerungen von Politikern. Wir als Bürger der Europäischen Union nehmen das nicht hin.

Wir fordern die polnische Regierung auf, im Einklang mit der Europäischen Menschenrechtskonvention die Rechte von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgender zu achten. Wir solidarisieren uns mit allen Menschen in Polen, die für Bürgerrechte eintreten.“

Lesestunde mit Max Schradin

Es gab Anfang des Jahres schon einmal einen Versuch der Kontaktaufnahme. Nachdem ich einen Artikel über die Praktiken von 9Live und seinen Nachahmern in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ geschrieben hatte, erhielt ich folgende Mail, abgeschickt nachts um 2.50 Uhr:

Sehr geehrter herr Niggemeier,

mein Name ist Max Schradin, bin Moderator bei Neun Live und Sat 1 und würde mich sehr gerne mal mit Ihnen über den Artikel in der Sonntagsausgabe unterhalten.

Beste Grüsse

max Schradin

PS: Über eine Antwort von Ihnen mit Telefonnummer würde ich mich sehr freuen.

Lustige Idee natürlich, nicht die eigene Nummer mitzuschicken, sondern die des gewünschten Gesprächspartners zu verlangen. (Andererseits ist seine Nummer ja bekannt; es ist halt nur so schwer, durchzukommen.) Ich antwortete ihm trotzdem mit meiner Nummer. Ich habe nichts mehr von ihm gehört.

Seit dem vergangenen Sonntag klappt das besser mit der Kommunikation. Schradin las meine Kolumne, die ich über ihn geschrieben hatte, live auf 9Live vor:

(Für alle, die keine Lust haben, zum Vergleich mitzulesen: Den Halbsatz „während die Regie keinen der vielen Anrufer ins Studio durchstellt“ hat er sicherheitshalber weglassen. Und meine Formulierung „die Zuschauer zu teuren Anrufen zu verführen“ hat er um das Wort „teuren“ gekürzt. Sicher ist sicher.)

[natürlich via call-in-tv.de]

Die „Welt“ ist zu gut für Blogs [update]

Dank Christoph Keese weiß ich jetzt, wie es sich liest, wenn Angstschweiß zu Dummheit gerinnt.

Nachtrag. Kommentare zum Thema:

Björn Sievers: „Riecht (…) verdächtig nach dem frühen Tod von Welt Debatte, bevor die Plattform überhaupt zu leben begann.“

Caito: „Sie wissen was mit inflexiblen Evolutionsteilnehmern (Betonköpfe, Dinosaurier) passiert ist?“

Lorenz Lorenz-Meyer: „Dann gibt es die erste, völlig vorhersehbare Reibung, und statt diese Reibung selbst zum Gegenstand der versprochenen Debatte zu machen, statt in einen offenen Diskurs über Kollegialität und meinetwegen auch journalistische Sorgfalt einzutreten, verfällt man flugs wieder in den trüben, alten Trott, das autoritäre Gehabe, die alten Rechtfertigungsfloskeln.“

Peter Turi: „Chefredakteur Christoph Keese verkündet (…) das Ende der offenen Debattenkultur bei ‚Welt Online‘ und die Rückkehr zur alten Hierarchiegläubigkeit.“

Thomas Knüwer: „Christoph Keese [ersetzt] die nachlassende Wirkung des ins Feuer gegossenen Benzins durch den gezielten Wurf eines Molotow-Cocktails (…). Warum eigentlich glaubt die „Welt“, sich Blogs halten zu müssen? Gebt sie einfach auf, dann hat der Spuk ein Ende.

Daniel Große: „Keese scheint (…) die Sinnhaftigkeit [von Blogs] noch nie verstanden zu haben.“

„Welt Online“-Projektentwickler Peter Schink:

„Welt Online“-Moderator Philip Steffan:

„Welt Online“-Blogger Don Dahlmann:

„Welt Online“-Medienblogger Daniel Fiene:

PS: Alan Posener gratuliert in seinem ersten Blog-Eintrag nach dem gelöschten Eintrag über Kai Diekmann seiner Tochter zu ihrem ersten Zeitungsartikel. Wieviele Leute diesen Eintrag gegengelesen haben, bevor entschieden wurde, dass dieses persönliche Glückwunschschreiben den „Welt“-Kriterien für professionellen Journalismus entspricht und die Regeln im umfangreichen „Welt“-„Stilbuch“ einhält, ist nicht bekannt.

Noch’n Nachtrag. „Welt“-Blogger Don Dahlmann erklärt sich in seinem Blog:

Die „Welt“ hat den Mut gehabt, als Erste eine Debatten Plattform zu eröffnen, und sie sind damit auch die ersten, die lernen müssen, wie die Verzahnung von Blogs, Subjektivität und klassischen Redaktionsverständnis funktionieren kann.

Um die Frage, ob sein „Welt“-Blog nun wie alle Blogs laut Keese ein „privates Tagebuch“ ist oder, im Gegenteil, „professioneller Journalismus“, also kein Blog, hat er sich gedrückt.

Die Mär vom Ostblock beim Grand-Prix (3)

Ich hör dann auch gleich wieder auf mit dem Thema, aber ich fand es dann doch ganz eindrucksvoll, was dabei herauskommt, wenn man aus dem Ergebnis des gestrigen Abends die bösen Stimmen des Ostens herausrechnet:

Na sowas, dann hätte nicht Serbien gewonnen, sondern, äh: Serbien. Und nicht vor der Ukraine, sondern vor der… na: Ukraine. Und Roger Cicero hätte einen glanzvollen 14. Platz eingefahren. Aber bestimmt hätten die Westeuropäer dann einen anderen Grund gefunden, warum sie nicht selbst Schuld sind an ihrem schlechten Abschneiden.

(via BILDblog)