Schöne Blogs (4): Sprengsatz

„Spiegel Online“ berichtet, dass der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck kaum noch Chancen dafür sieht, dass Nikolaus Brender ZDF-Chefredakteur bleibt. Die neun Vertreter der Union im vierzehnköpfigen Verwaltungsrat des Senders beharrten darauf, gegen den Vorschlag von Intendant Markus Schächter stimmen zu wollen. Die Sozialdemokraten würden aber an Brender festhalten: „Wir tragen das Kreuz weiter.“

Am besten liest man zu dieser Meldung einen Blogeintrag von Michael Spreng. Der hatte schon vor einer Woche unter der Überschrift „Wem Beck hilft, der ist verloren“ geschrieben:

(…) Sein Lob für den jobgefährdeten ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender und seine Angriffe auf Angela Merkel in diesem Zusammenhang sind das Dümmste, was dem ZDF-Mann passieren konnte. (…)

Beck hat Brender mehr geschadet als Roland Koch, der den ZDF-Mann unter verlogenen Vorwänden ablösen will. Wenn Beck ein kluger Politiker wäre, dann hätte er die Auseinandersetzung mit Koch der kritischen Medienöffentlichkeit überlassen, die sich in diesem Fall vorbildlich engagiert. Gegen diese Öffentlichkeit hätte Koch verloren. Wenn aber die SPD den Fall Brender zu ihrem macht, dann hat Koch schon halb gewonnen. Dann kommt am Ende als sogenannter Kompromiss heraus, Brender gegen einen anderen angeblich SPD-nahen Journalisten auszutauschen. Damit hätten dann — nach ihrer Logik — beide Parteien gesiegt. (…)

Michael Spreng war in den 90er Jahren Chefredakteur der „Bild am Sonntag“, machte sich dann selbstständig und beriet unter anderem im Wahlkampf 2002 den Unions-Kanzlerkandidaten Edmund Stoiber. Er ist Gesellschafter des Medienmagazins DWDL. Bis Ende vergangenen Jahres schrieb er eine Kolumne für das „Hamburger Abendblatt“ — das allerdings heute von Claus Strunz geleitet wird.

Spreng bloggt jetzt unter sprengsatz.de, und unabhängig davon, ob man seiner jeweiligen Meinung ist, macht es Spaß, das zu lesen. (Im Gegensatz zum Beispiel zu den furchtbar angestrengt lockeren Blog-Versuchen der halben ZDF-Hierarchie.) Er kommentiert nicht nur das aktuelle Politgeschehen, sondern plaudert in der Rubrik „Anekdote der Woche“ auch aus seinem beachtlichen Nähkasten. Zum Beispiel erzählt er, wer Edmund Stoiber in die „gefährlichste Situation“ des Wahlkampfes 2002 gebracht habe: Dr. Udo Brömme aus der „Harald-Schmidt-Show“.

Sein Auftrag: Er sollte Stoiber vor laufenden Kameras einen Joint in die Hand drücken, den der Kanzlerkandidat in Unkenntnis, wie ein Joint aussieht, wahrscheinlich auch dankend angenommen hätte.

Erhellend ist auch die Geschichte, wie Erika Steinbach, die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, ihn bedrängt habe, von Stoiber vor der Wahl zur künftigen Bundestagspräsidentin ausgerufen zu werden.

Als sie weder von Stoiber noch von mir etwas hörte, bedrängte sie mich noch zwei Mal. Heute kann ich es ja zugeben: ich habe Stoiber dieses, mir völlig absurd erscheinende Ansinnen gar nicht übermittelt und erst nach der Wahl mit ihm darüber gesprochen. Er fand das in Ordnung.

Was Sprengs Blog noch fehlt, damit es nicht nur eine Kolumnen- und Anekdotensammlung ist, ist eine Diskussion. Aber das kann ja noch werden. Für die dürre deutsche politische Bloglandschaft ist „Sprengsatz“ eine schöne Bereicherung.

(Und nächste Woche kommt eine weitere hinzu — dazu dann hier mehr.)

33 Replies to “Schöne Blogs (4): Sprengsatz”

  1. „Und nächste Woche kommt eine weitere hinzu“

    Nach meinem Leseverständnis bedeutet das im obigen Kontext, dass es ab nächster Woche eine Bereicherung mehr für die dt. Bloglandschaft gibt.
    Oder erfahren wir hier lediglich von einer solchen Bereicherung, die es wie „Sprengsatz“ schon länger gibt?

  2. Hm, ich weiß nicht, ob sich das lohnt. Die Rubrik „lohnt zu lesen“ ist jedenfalls noch leer…

  3. Ein politischer Blog ohne die Möglichkeit der URL-Angabe (Aufklärung, Kontaktmöglichkeiten und Synergien) ist in meinen Augen keine „schöne Bereicherung für die dürre politische Bloglandschaft.“ Auf einem solchen Blog würde ich nicht einmal einen Furz ablassen. Oder nur äußerst selten. Was steckt hinter der Idee, keine URL-Angaben anzubieten? Wäre es nicht sogar sinnvoll, auf Wunsch eines jeden Kommentators (Häkchen setzen?) eine sichtbare E-Mail-Adresse hinterlassen zu können?

  4. @8 Genau das habe ich auch zubemängeln.In so einen Blog setze ich, meinen Fuss niemals rein. !Da muss Meister Spreng aber nochmal nachsitzen.Und gucken,wie andere Politikblogs da so machen! Wie bei mir! Ich wünsche es sogar,wenn jemand seinen URL bei mir hinterlässt. Eben aus den von Ihnen angefügten Gründen!

    In diesem Sinne,gehe ich jetzt Ihren Blog gucken!

    Gute Nacht!

  5. @ Martina (9)

    Sie sind bestimmt ein guter Mensch, liebe Martina. Wenn Sie Ihre Texte noch mehrmals gegenlesen würden, bevor sie online gehen, und vielleicht noch das eine und andere Leerzeichen mit einbauen, dann wär’s nicht ganz so komisch, andere Blogger zum Nachsitzen zu verführen ;-)

  6. Oh die Stoiber-geschichte, wie *gääähn* lustig.
    Sorry, aber gerade so eine Schnarchgeschichte als Beispiel zu bringen, da tuste dem Herrn Spreng (oho, ich bekomm die Kurve zum Thema) den selben Gefallen wie Beck (wer?) dem Brender…

  7. Manchmal hab‘ ich den Eindruck, der eine oder andere Kommentator hier kommt nicht viel rum in der Welt.

  8. „…dürre deutsche politische Bloglandschaft“

    Das liest sich als ob der Spiegel über die allgemeine dürre deutsche Bloglandschaft lästert.
    Deutsche politische Blogs sind zwar nicht so chic wie in Amerika und haben vielleicht nicht eine so große Anzahl von Lesern, aber von einer dürren politischen Bloglandschaft in Deutschland zu sprechen, spricht eigentlich nur von der eigenen Unkenntnis.

  9. @ Paul (16)

    „Chic“ muss ein politischer Blog garnicht sein. Nur lösungsorientiert, stark moderiert und allerbestens besucht. Es müssten Themen angesprochen werden, die nach Lösungen schreien. Kommentatoren sollten Wege aufzeigen oder vorschlagen, die Volk und Vaterland helfen könnten. Anarchistisches Rumgemotze ohne sinnvolle Gegenvorschläge rigoros stutzen bzw. löschen.

    Obama hatte schon den richtigen Riecher: Er forderte das amerikanische Volk auf, ihm online Ideen und Verbesserungsvorschläge für die Probleme des Landes zu schicken. Das Angebot wir so rege genutzt, dass Obamas Mannschaft mit der Auswertung nicht mehr hinterher kommt. Dafür wird Obama sicherlich auch noch eine Lösung finden.

    Dann sehe ich mal in meine Glaskugel: Der neue politische Blog wird bestens angenommen, ist perfekt besucht und quillt vor guten Ideen fast über. Und weiter? Politiker und Parteien wird es (fast) nicht interessieren, weil die ja ihren 1600 Lobbygruppen und Spendenzahlern hörig sein müssen. Unsere sogenannte Demokratie schwächelt an einer offen korrupten Lobbygesellschaft. Viele Stimmen erkauft man sich mit schwachsinnigen Gesetzen und Verordnungen, die der Lobby gefallen. Oder mit Gesetzen und Verordnungen, die man garnicht erst beschließt, weil sie der Lobby nicht gefallen könnten.

    Ein neues politisches Blog wäre dennoch eine große Bereicherung, weil damit der Meinungsbildungsprozess und die politische Bildung unter den User/innen hilfreich unterstützt werden könnte.

  10. @Cornelius:
    Obama war nicht der erste, der die „schickt mir eure Ideen online“-Idee hatte. Ähnliche Aufrufe dazu sind andernorts schon gescheitert. Dass das zuständige Team in seinem Stab mit der Auswertung nicht hinterherkommt glaube ich gerne – die Erfahrung hat gezeigt, dass dort wenig bis garnichts brauchbares eingeschickt wird, und das allermeiste sowieso grenzwertigster Schrott weit abseits der Realität ist (paranoid, extremistisch/fundamentalistisch, pseudowissenschaftlich, etc.), der die wenigen wenigstens im Ansatz diskussionswürdigen Vorschläge verdrängt. Zugegeben, bei früheren Aufrufen dieser Art ging es um relativ spezifische Fachthemen, aber darum geht es hier eigentlich auch – ein Land zu regieren und seine Probleme zu lösen ist nichts für Amateure. Und „normale Bürger“ sind gemeinhin Amateure. Die Funktion dieses „schickt mir eure Ideen“-Aufrufs ist mehr eine symbolische und einigende als man glauben mag, um Offenheit und Zuhörwillen zu demonstrieren, weniger (oder fast garnicht) um tatsächlich realistische und realisierbare Lösungen und Ansätze zu bekommen.

  11. @11 (weiße Wand) und @15. So kommt man rum :-)

    „Wo sitzt, so frug der Globus leise
    und naseweiß die weiße, weise
    unübersehbar weite Wand,
    wo sitzt bei uns wohl der Verstand?

    Die Wand besann sich eine Weile,
    sprach dann: „Bei Dir im Hinterteile“.
    und seither dreht der Globus leise
    sich um und um herum im Kreise,
    als wie am Brantenspieß ein Huhn
    und wie auch wir das schließlich tun.
    Dreht stetig sich und sucht derweil
    sein Hinterteil, sein Hinterteil.“

    (Ringelnatz, my favourite, was vielleicht schon aufgefallen ist)

  12. Und nächste Woche kommt wohl das Geheimprojekt, welches mit auf den neuen Bildblogserver soll. Wehe das lohnt sich nicht, sonst verweigere ich den Konsum. HA!

    Btw, es fällt mir nicht leicht Meinungen von Leuten zu konsumieren die mit dem Teufel, oder zumindest Springer, im Bunde waren. Mir fehlt da wohl ein Gen.

  13. @ Thomas Lobig #21:

    Wow, Sie kennen Leute, die mit dem Teufel im Bunde waren.

    *g*

    Im Ernst, ich habe auch immer Probleme mit leuten, die für Bild + Co. verantwortlich gearbeitet haben. Aber da ja auch Raubkopierermörderkinderschänderterroristen und andere Kapitalverbrecher ein Recht auf Resozialisierung haben, warum nicht Herr Spreng.

    Und die Geschichte mit Stoinber und dem Joint finde ich ziemlich lustig. Und wirklich fies.

  14. Ich hab‘ auch ein Problem mit Leuten, die für Stoiber & Co. verantwortlich gearbeitet haben, aber das bedeutet ja nicht, dass ich mir nicht anhören würde, was sie zu sagen hätten. Woher sollte ich sonst wissen, was sie zu sagen haben?

  15. @ nona (19)

    Es ist nicht immer wichtig, der Erste zu sein; es nur wichtig, das Richtige zu tun. Obama gibt dem Volk das Gefühl, mitreden zu dürfen. Das halte ich für wichtig.

    „ein Land zu regieren und seine Probleme zu lösen ist nichts für Amateure. Und „normale Bürger” sind gemeinhin Amateure.“ Diese Meinung teile ich nicht. Demnach sind Berufspolitiker die Profis, die unsere Probleme lösen können. Der Beweis, der Ihre These widerlegt, ist längst erbracht. Zahlreiche hausgemachte Krisen, die ein gesunder Menschenverstand + ein Minimum an Intelligenz nie hätte produzieren können, liegen unstrittig vor.

    Der „normale Bürger“ ist viel näher dran, an den Problemen, als die meisten Berufspolitiker. Aus diesem Grund sollte man niemals auf den Erfahrungsschatz und die sich daraus entwickelnden Ideen verzichten.

    Ich vermute mal, dass Sie noch nie ein Unternehmen mit mehreren Mitarbeiter/innen geführt haben. Da wird man mit vielen Problemen und Unzulänglichkeiten konfrontiert. Und nur sie selbst können die Lösungswege kreieren und in die Praxis umsetzen, damit alles rund läuft. Diese Erfahrung fehlt Ihnen wahrscheinlich. Sie sitzen die meiste Zeit des Tages an einem Schreibtisch. Liege ich da richtig?

  16. Ich fände es besser, wenn in (führenden) Blogs der Verweis auf eine (eigene) Webseite fehlen würde. Man schaue sich doch nur mal in diesem Blog um. Ich werde den Verdacht nicht los, dass einige hier nur kommentieren, um auf ihr eigenes Blog aufmerksam zu machen. An erster Stelle nenne ich da Cornelius. Hat sich jemand mal angeschaut, auf was er da verweist?

  17. (Das ist jetzt recht OT, aber nunja. Pardon.)

    @Cornelius: Oh, ich wollte eigentlich nicht das Prinzip des Aufrufs zu Bürgereingaben kritisiert wissen, sondern lediglich den Eindruck korrigieren, die Idee sei allein auf Obamas Mist gewachsen oder würde tatsächlich Lösungen generieren. Für richtig halte ich das durchaus auch.

    „Nah an den Problemen“ zu sein ist nicht gleichbedeutend damit, die Ursachen für die Probleme en detail oder in den Grosszusammenhängen zu kennen, geschweige denn die Lösungen. Mit einem Fuss im Hundehaufen zu stehen macht mich weder zum Veterinär noch zum Entsorgungslogistiker. Der zufällige Bürger auf der Strasse besitzt schlichtweg nicht die Kompetenz, über Finanzprobleme, Sicherheitsfragen, Aussenpolitik oder sonstig relevantes in der Führung eines ganzen Landes zu entscheiden (gleichwohl natürlich jeder seine Meinung haben darf). Natürlich verfügt auch nicht jeder Politiker diese allumfassenden Kompetenzen, aber dafür gibt es Berater und Stäbe von fachlich versierten Profis, die bei den Entscheidungen helfen sollen. (Ich weiss, das ist alles schrecklich vereinfachend, aber dennoch.)

    Diese Diskussion gab es in den USA bei der letzten Wahl gelegentlich dann, wenn -weitgehend seitens der Republikaner- der Vorwurf kam, Obama sei „elitär“, und „Elite“ sei etwas grundsätzlich schlechtes weil nicht nah am Volk und den Problemen der Bürger. Das ist natürlich völlig absurd, und ist auch dementsprechend gescheitert; die ach so volksnahe Hockey Mom hat genügend oft bewiesen, wie inkompetent und ahnungslos sie tatsächlich dasteht. Es gibt natürlich auch in der Politik keine Garantien für erfolgreiches Handeln und Entscheiden, aber wenn irgendjemand über Fragen zu befinden hat, die das Wohl und Weh von Abermillionen von Menschen beeinflussen, dann doch bitte jemand, der so elitär ist, dass er ein professionelles Rüstzeug wie die nötige Ausbildung und langjährige Erfahrung mitbringt, und nicht irgendein halbinformierter Dödel von der Strasse mit dem Finger in der Nase und dem Daumen im Hintern.

  18. @ nona (26)

    Mal Hand aufs Herz, liebe Nona: Sitzen Sie die meiste Zeit des Tages an einem Schreibtisch, oder nicht? Haben Sie jemals ein Unternehmen mit mehreren Mitarbeiter/innen und siebenstelligen Umsätzen geführt? Dann würden Sie anders argumentieren. Wäre nicht ein Unternehmer mit sozialer Verantwortung und Weitblick ein besserer Politiker als jeder Verwaltungsfachangestellte, Lehrer oder Rechtsanwalt, weil er genau weiß, wie Geld verdient und sinnvoll ausgegeben wird?

    @ Gabor (25)

    Mein Link verweist auf keinen Blog. Und was passt Ihnen nicht? Wollen wir darüber „reden“? Von mir aus gern …

  19. Die meisten Webseiten, auf die hingewiesen wird, sind das, was man Blogs nennt. Ihre Webseite, lieber Cornelius, in der Tat nicht. Warum kommentieren Sie denn nicht ohne diesen Hinweis auf Ihre Webseite?

  20. Sitzen Sie die meiste Zeit des Tages an einem Schreibtisch, oder nicht?“

    Ganz genau. Ich sitze die meiste Zeit des Tages an einem Schreibtisch, oder nicht.

    Haben Sie jemals ein Unternehmen mit mehreren Mitarbeiter/innen und siebenstelligen Umsätzen geführt? Dann würden Sie anders argumentieren.“

    Das halte ich aus vielen Gründen für eine gewagte These.

    Wäre nicht ein Unternehmer mit sozialer Verantwortung und Weitblick ein besserer Politiker als jeder Verwaltungsfachangestellte, Lehrer oder Rechtsanwalt, weil er genau weiß, wie Geld verdient und sinnvoll ausgegeben wird?“

    Vielleicht, vielleicht auch nicht. Keineswegs zwingend. Das war aber auch garnicht der Punkt. Der Punkt war, ob „jedermann“ die grössere Weisheit oder die überlegene Kompetenz besässe im Vergleich zu (im Vergleich abgehobenen) Berufspolitikern, weil „jedermann“ näher am Leben sei. Und das ist nicht so. Wenn man „jedermann“ zu konkreten Vorschlägen anregt, dann erhält man ein breites Spektrum von unkonkretem Rauschen.

  21. @ Gabor (28)

    Weil ich auch Sie teilhaben lassen will, am Königsweg in die Zukunft? Weil ich die Welt verändern will?

    Und was macht Ihnen das Herz schwer, wenn Sie, lieber Gabor, auf den verlinkten Seiten lesen?

    @ nona (29)

    Also doch, eine Schreibtischtäterin ;-)

    Die Betonung sollte auf „Unternehmer mit sozialer Verantwortung und Weitblick“ liegen. Der Punkt war nicht, dass „jedermann“ besser als unsere Berufspolitiker ist. Solche verrückten Sachen würde ich nicht von mir geben. Und wenn, dann nur mit ironischem Unterton in einem bestimmten Kontext.

  22. Herr Spreng wird in dieser Sekunde auf Radio Eins (Berliner/Brandenburger Regional Radiosender) interviewt

  23. Ein ziemlich aufgeblasenes, an der eigenen vermeintlichen Wichtigkeit besoffenes Blog mit schönen „A-dabei“-Geschichtchen – was will man auch anderes erwarten, bei der Vita. Ich habe mir Zeit gelassen, dem Blog auch, aber jetzt ist meine Bewertung: da sehnt sich wieder jemand nach dem Rampenlicht, der einfach nicht anders kann und Substanz durch Geschichtchen und das „zumindest-in-der-Nähe-gewesen-sein“ ersetzt. Und es klappt ja auch: als sogenannter O-Ton-Geber erscheint auf einmal der Spreng wieder in den Medien. Was auch immer ihn qualifizieren mag: besonders anspruchsvoll sind diese Einlassungen nicht. Ob es Spaß macht, das zu lesen hängt weniger von der eigenen politischen Einstellung ab sondern vom Niveau, auf dem man sich zu amüsieren bereit ist. Und ab und zu lachen wir ja schon mal gerne über die albernsten Plattheiten. Sandwich raus.

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