Stefan Niggemeier

Ein Vorspann für Baku

Wenige Minuten noch bis zum Finale, und ich wollte unbedingt vorher noch ein Loblied anstimmen auf Johannes Kretzschmar, besser bekannt als „Beetlebum“, der uns fürs Bakublog diesen wunderschönen Vorspann geschenkt hat. Ich hab den sicher jetzt schon dreihundertmal gesehen, und kann es immer noch nicht fassen, wie toll er geworden ist.


 
Ich habe keinen Schimmer, wer heute Abend gewinnen wird. Ich glaube nicht an den von vielen erwarteten überragenden Sieg von Schweden. Ich habe auf Italien gewettet und bleibe jetzt dabei — weniger aus Überzeugung als aus Ratlosigkeit.

Ich wollte eigentlich noch eine komplette Prognose abgeben, aber die wäre eh fast nur halbblind getippt. Also als Rudiment: Ich glaube nicht, dass es Roman Lob unter die Top-10 schaffen wird. Ich sehe Russland, Serbien, Norwegen, Spanien und Schweden vorne und eigentlich auch Albanien. Ich tippe, dass Mazedonien letzter wird. Und ich drücke Moldawien und ganz besonders Estland die Daumen.

Alles weitere steht natürlich im Bakublog — wo wir gleich mit dem Livebloggen anfangen.

30 Replies to “Ein Vorspann für Baku”

  2. Was zur Hölle findest Du an Mazedoniens Beitrag so schlecht, vor allem in Relation zur mageren Konkurrenz in diesem Jahr? Das wimmelte doch nur so von Anwärtern für den letzten Platz, und daß man am Ende sogar mit Engelbert darum kämpfen muß, hätte sicher auch keiner gedacht.

  3. Wieso ist Mazedonien nicht letzter geworden. Die Welt ist echt nicht gerecht. Menno! Dafür ist der Vorspann echt toll.

  4. @SvenR: „perfekt“ wäre ausnahmsweise mal keine Übertreibung.
    Mit Beetlebums Comics konnte ich bisher selten etwas anfangen, aber für den Vorspann: Hut ab.
    (Aber das sollte ich ihm wohl besser direkt selbst auf seinem Blog sagen.)

  5. ich hab die show mit 6 freunden geguckt und war der einzige, der anke engelkes coup am schluss direkt bemerkt hat. hab inzwischen etwas drüber nachgedacht und denke jetzt: find ich super. bin ein bisschen stolz.

  6. @hugo: Engelke war tatsächlich ein „Ladykracher“, wie Judith Raker es nannte (während Peter Urban leider nicht darauf einging, oder hab ich das verpaßt?) – in jedem anderen Zusammenhang wäre „Ladykracher“ nur ein bescheuertes Wortspiel gewesen.
    Sie hat mich allerdings auch so umgehauen, daß ich bei den weiteren Sätzen nicht mehr so genau zugehört habe. Im Nachhinein: das „Europa beobachtet Euch“ war nicht nötig, jeder hatte die Botschaft längst verstanden, diesen Holzhammer hätte sie streichen sollen.
    Aber du hast recht, in solchen Momenten verstehe ich, warum man stolz auf sein Land sein kann (für etwas, wozu man nichts beigetragen hat).
    Danke, Anke.
    Danke Stefan und Lukas. Ohne Euch wäre dieser Abend sehr egal gewesen.

  8. Ich fand Ankes Aussage auch toll, allerdings sieht das nicht jeder so.

    Das gute alte SpON Forum:
    1.“Falls es nicht klar ist : ich bin nicht beeindruckt. Deutsche Schulmeisterei eben. Es war ein grosses Wagnis, den Westen einzuladen und das Risiko, das er eingegangen ist, sollte man auch anerkennen.“

    2.“Immer diese tolle Propaganda! Wir sind der „demokratische“ Nabel der Welt und müssen immer allen anderen Ländern erklären wo es lang geht. Erinnert mich an Wilhelm Zwo! Am deutscher Wesen soll noch mal die Welt genesen! Ich könnte k… “

    Wenn jetzt ernsthaft Kritik an Menschenrechtsverletzungen schon als westlicher Imperialismus ausgelegt wird, möchte ich auf diesem Planeten nicht mehr leben.

  9. witzig, das gleiche hatte ich auch überlegt. bin dann aber, wie gesagt, zu dem schluss gekommen, dass es cool war. ein bisschen mutig, jedenfalls nötig, und genialer zeitpunkt.

    hier im blog gab es ja eine ausführliche debatte darüber, ob es sinn macht, da hinzufahren, oder ob man sich damit auch zum feigenblatt des diktators macht – auch von mir wurde der Herr Blogbetreiber da kritisiert und gebeten, seine entscheidung und motive kritisch zu hinterfragen. ich würde gern wissen, wie Sie das jetzt im rückblick sehen, Herr Niggemeier.

  10. @Mike: es hat schon eine gewisse Ironie, daß Ankes Kommentar ausgerechnet aus Deutschland kam; darüber läßt sich leicht spotten.
    Aber irgendwer mußte es aussprechen, die anderen wollten ja nicht …

  11. @H.M.Voymich: Peter Urban hat ganz kurz geschwiegen und dann bewundernd sowas gesagt wie „Toller Kommentar von Anke Engelke“. Ich fand den Teil mit „Europe is watching you“ auch ganz gut, weil Anke das durch die Betonung nicht wie eine Drohung hat klingen lassen, sondern eben auch auf die bombastische Show gemünzt hat. Im Sinne von „Wir schauen zu, habt ihr toll gemacht und wir haben Spaß dabei, aber wir sehen auch darüber hinaus, dass nicht alles Gold ist was glänzt bei euch“.

  12. @Mike
    Klar kann man auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam machen. Aber trotzdem hat das ein Geschmäckle.
    Deutschland schickt Panzer an ein diktatorisches Regime (Saudiarabien).
    Deutschland hat wirtschaftliche Beziehungen mit China, die die Menschenrechte auch nicht achten.
    Deutschland kritisiert die Ukraine jetzt, wo Timoschenko im Knast nicht gut behandelt wird. Wo aber war Deutschland, als Timoschenko an der Macht war und Gefängnisinsassen ebenso schlecht behandelt wurden?
    Des Weiteren werden Diktatoren eingeladen und hofiert.

    Und dann spielt sich Deutschland so auf? Nö, das ist eine Doppelmoral.

  13. Jetzt werden wir uns wohl nächstes Jahr beim ESC in Schweden mit dem dubiosen Privatleben des schwedischen Königs beschäftigen müssen, da ist wirklich viel Potenzial für investigativen Journalismus!

  14. Euch ist aber schon klar, dass Anke nicht “Deutschland “ist? Und dass sie – soweit ich weiß – auch keine Panzer an Saudi-Arabien liefert?

  15. @J.S.: Anke Engelke ist aber nicht Deutschland. Auch wenn sie für die deutschen Mitwähler und die deutsche Jury die Punkte verkündet, darf sie doch wohl ein eigenes Statement abgeben. Sie hat es schließlich nicht im Namen des Auswärtigen Amtes getan.
    @Mike: Ich hab mal kurz beim Spiegel-Online-Forum reingelesen und hab festgestellt, dass die große Mehrheit das Statement von Anke toll fand.

  16. Anke rockt!!!! :-)

    Fand die Frau schon immer toll.
    Auf ein Land stolz sein ist blöd, also sag ich es mal so: Ich bin stolz auf Anke. :-)

  17. Ich habe mich heimlich schon vor 25 Jahren in Anke E. verliebt. Gestern Abend hätte ich sie knutschen können.

  18. Was hat denn Anke Engelke mit Waffenlieferungen an Saudi Arabien zu tun? Wenn Politiker so verlogen sind ist das eine Sache, damit hat sie allerdings nichts zu tun.
    Das ist ein verquere Logik. Dann darf also bswp ein Deutscher nicht den Afghanistankrieg kritisieren, weil wir da ja auch mitmachen, oder wie?

    Ums nochmal deutlich zu machen: Anke Engelkes Nationalität ist vollkommen irrelevant, es zählt alleine ihre Aussage und ihre Taten und da Engelkes schlimmste Verbrechen nur eine mittelmäßige Late Night Show und nervige Werbung sind, kann sie ein Unrechtsregime kritisieren.

    Überhaupt, wie kommt man denn bitte darauf die Nationalität eines Menschen bei der Bewertung der Aussage mit hineinzunehmen?

    @inga: als ich schaute, waren es erst zwei Seiten :)

  19. @17 et al.: Und vor allem sollte man nicht den Fehler machen, das trollverseuchte SpOn-Forum als Maßstab für die Meinung der Allgemeinheit zu nehmen. Selektiv daraus zu zitieren ist also wenig hilfreich. Klar, es gibt auch ernsthafte Gegenmeinungen, aber die zitierten Aussagen sind nicht satisfaktionsfähig.

  20. Die Konsequenz müsste es demnach sein, nur noch Vertreter demokratischer Staaten zum ESC zuzulassen oder aber die Bestimmung, Vertreter solcher Länder dürfen zwar teilnehmen aber nicht Platz 1 belegen.
    Zu glauben, dass mit dem ESC die Demokratie im Land der Veranstaltung Einzug halten wird, ist sicherlich gut gemeint aber weltfremd.

  21. @j.S.
    nimmt man doppelmoral als meßlatte dann bleiben nur wenige länder/regierungen/politiker übrig mit denen man handeln kann.

    selbst einige nachrichtensprecher-redaktionen können kein englisch oder haben schlicht und einfach die hosen voll da sie „europe is watching you“ mit „europa schaut euch zu“ anstelle in diesem fall kontextbezogen mit „europa beobachtet euch“ in ihren nachrichten verlesen/übersetzt haben . . .

    das anke engelke als einzige mit ihrer pers meinung stellung bezogen hat ist bemerkenswert und spricht für sie. hut ab vor dieser frau.

  22. Wurde schon mal erwähnt wie genial dieser Vorspann ist?

    Gibt es den dann nächstes Jahr mit einer Variation auf Michel und Karlson vom Dach?

  24. Für Engelbert tut es mir wirklich leid. Immerhin konnte er sich danach mit seinen Groupies trösten. Das sind die, die für Russland angetreten waren.

  28. Ist das bei 0:08 min Hitler?

    @18. Mike

    Da liegt eben der Hund im Pfeffer begraben, wenn man solche Ereignisse politisiert. Wenn Engelke die Punkte ansagt, dann tut sie das für Deutschland. Wenn sie ein politisches Statement abgibt, dann ist das plötzlich Privatsache? Und für welches Europa spricht sie bitte?

    Freilich kann sie so was machen (offensichtlich), aber in der Form ist es zumindest ungeschickt. Und so ein lehrmeisterhaftes „Europe is watching you“ ist ja fast schon lächerlich. Ausgerechnet Europa! Da kann man eigentlich nur hoffen, dass sie die Band gemeint hat.

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