Die „Online-Offensive“ der „Welt“ rollt weiter. Ohne die Zauberworte „nach WELT.de-Informationen“ geht demnächst gerade noch der Wetterbericht raus, wenn überhaupt.
Die heutige Exklusivmeldung betrifft das Debakel um StudiVZ und geht so:
„Und nach WELT.de-Informationen ist Ehssan Dariani inzwischen von der externen Kommunikation entbunden.“
Toll. Fünf Tage haben diese Informationen nur gebraucht, um von Falk-Lüke-Informationen zu Welt.de-Informationen zu werden. Bei Falk konnte man nämlich schon am vergangenen Sonntag lesen:
„…der Jungunternehmer Dariani ist von seinen Geschäftspartnern kaltgestellt worden, ‚von der Außenkommunikation entbunden‘ heißt es in Firmenkreisen.“
Und jetzt alle zusammen: „ON-LINE-FIRST! ON-LINE-FIRST!“
Vielleicht meinte er damit die Quellensuche…
Google so:
Bevor sie nicht in der Zeitung stand, gibt’s die Welt doch gar nicht!
Schöner Zug auch, sich über die „skurrilen“ Videos dezent zu mokieren („Blogger entdecken die Videos, bewerten sie als Belästigung des weiblichen Geschlechts.“) und dann das „Mitte-Chick“ aber gleich mal per YouTube-Player direkt in den Artikel einzubinden.
Na, hör ma – der Leser will doch schließlich brühwarm wissen, worüber er sich empören muss!
Der Nachteil von Überschriften als generierte Grafiken ist, dass man leicht versehentlich die Grafik und nicht den Artikel verlinkt. (Zaunpfahl, wink.)
[…] Welt.de gehört bei mir bislang nicht zu den Stationen beim Abgrasen von Online-Nachrichten. Eher kommt mir die Adresse unter, wenn die dortige »Online-Offensive« ab und an für Spott sorgt. Aber wenn ich mich nicht täusche, waren zwei Hamburger Welt-Journalisten tatsächlich die ersten, die über die Polonium-Spurensuche in Hamburg-Ottensen berichteten — und zwar online first. Erst als diese Meldung von den Nachrichtenagenturen entdeckt wurde, gab die Polizei eine gründlich vorbereitete Pressemitteilung frei. […]
[…] 400-Quadratmeter-Newsroom eingerichtet und die Devise »online first!« ausgegeben (mit wechselndem […]