Aus dem Online-Angebot von „Vanity Fair“ sind nun sämtliche Artikel von Peter Turi verschwunden, der dort bis vorletzte Woche noch unter dem Titel „Turi am Sonntag“ über Medien bloggte. Wer die Seiten aufruft, erhält nur eine Fehlermeldung — und in einem Fall eine einzelne, traurige Überschrift, die wohl versehentlich stehengeblieben ist.
Ob und wie das mit der Abmahnung durch Don Alphonso zusammenhängt, der erfolgreich gegen ein Foto und eine Formulierung vorgegangen ist, oder mit der fehlerhaften Berichterstattung über einen Rechtsstreit mit anderen Beteiligten im selben Artikel oder mit Turis Weigerung, sich mit der Kritik überhaupt auseinanderzusetzen — ich weiß es nicht.
[via Blogbar]
Nachtrag, 12.20 Uhr. Der Condé-Nast-Verlag teilt mir mit:
„Der Blog wird in seiner bisherigen Form nicht weitergeführt; Peter Turi ist jedoch nach wie vor als Autor für Vanity Fair tätig.“
Auf meine Frage, warum alle bisherigen Beiträge Turis gelöscht wurden, habe ich bisher keine Antwort bekommen.
Nachtrag, 12.55 Uhr. Jetzt aber:
„Sie wurden nicht gelöscht; die wichtigsten Beiträge von Turi werden gerade in Artikel überführt, daher sind sie gerade nicht online.“
Was ist das für ein Loch…?
Ein Marsloch. Vgl. http://riesenmaschine.de/index.html?nr=20070529011012
Don Alphonso hat sich ja schon mit vielen angelegt und war hart im geben. Hart im nehmen ist er scheinbar nicht.
So kennt die ganze Geschichte wieder nur Verlierer – typisch deutsche Blogszene.
Und so was nennt sich A-Blogger …
Warum ist jemand nicht hart im Nehmen, nur weil er unwahre Aussagen über sich nicht sehen will?
@Peter Krause: Das „Loch“ entsteht dadurch, dass diese vanityfair.de-Seite versucht, mit irrwitziger Flash-Technik ein Foto einzubinden, das es nicht mehr gibt. In der Mitte steht „0 %“.
Egal, was Turi gesagt hat. Dass die VF nach so einer Geschichte das Blog ganz aus dem Angebot nimmt, zeigt, dass sie nicht imstande sind, Blogs zu nutzen und sie zu Kommunikationszwecken einzusetzen. Sonst hätte man die Geschichte auf dem eigenen Portal erklären können. Nun wird die Geschichte überall in der Blogosphäre erörtert – nur nicht bei der VF selbst. Und sie schweigt und verliert dadurch eine weitere Chance, positiv in Erscheinung zu treten.
Wenn ich erst was über Löcher, insbesondere Marslöcher lese und dann der Huber Frank „A-Blogger“ schreibt, habe ich so eine komische Assoziation.Hihi.
Sic transit gloria mundi …
Hä? So vergeht die Herrlichkeit der Welt. Wie, so?
Die VF hat m.E. nur nach einem Anlass gesucht das Blog zu kicken. Gründe gab’s ja vorher schon genug.
oh, dr. frank huber, der kim schmitz des web 2.0, ist wieder da.
So schnell …
Jochen, die Gründe würden mich interessieren.
Ich denke nicht, dass die Verantwortlichen bei der VF so tief in der Materie sind, dass sie darauf gekommen sind, dass Herr Turi gar kein Blog geführt sonder nur eine Komune geschrieben hat.
Turi down?
Nein, doch nicht. Wieder on.
Turi wird auf vanityfair.de weiterleben. Wer ihn in die Suche eingibt, der erzielt (genau) einen Treffer: und zwar eine Geschichte über Felipe VI, den Prinz von … AsTURIen.
@13
Die Gründe? Der Hauptgrund ist, dass es – wie du richtig bemerkst – eigentlich kein Weblog war. Und für eine Kolumne hatte es ebenfalls kein echtes Profil. Hinzu kommt wohl auch, dass sich Begeisterung und Beteiligung der Leser – euphemistisch ausgedrückt – in Grenzen hielten. Mit dem streitbaren, aber stilsicheren Monolithen Rainald Goetz haben sie eine Blog-Gallionsfigur, die man herzeigen kann. Das Medienblog hingegen fand ich so mau, dass ich es als Chefredakteur wohl auch versteckt hätte.
Jochen, Goetz wurde auch in den Print-Titel immer wieder eingebaut. Turi hingegen gar nicht. Ich denke, die VF tut sich mit ihren Blogs keinen großen Gefallen.
Turi ist zwar ein erfahrener Blogger – aber einer, der zu stark polarisiert. Goetz kann ich persönlich nicht folgen, da sind meine intelektuellen Fähigkeiten arg beschränkt. Kaiser ist m.E. nach kein guter Blogger, und zu Pilic kann ich nicht viel sagen. Da reizt mich das Thema nicht. Die VF wäre besser beraten, ein Blog einzusetzen – das aber richtig.
Dr. Frank Huber ist einzigartig.
Goetz ist eine sehr gute Wahl, schließlich war er mit ABFALL FÜR ALLE der erste ernstzunehmende literarische Blogger Deutschlands. Außerdem ist sein Blog eine zwar hermetische, aber sehr gelungene Beschäftigung mit den Zeitgeschehnissen, gespiegelt und gebrochen an einer literarischen Figur.
Und Dr. Frank Huber ist in der Tat einzigartig. Niemand anders auf der ganzen Welt erzeugt in mir ein so massives Fremdschamgefühl.
“die wichtigsten Beiträge von Turi werden gerade in Artikel überführt, daher sind sie gerade nicht online.”
Begräbnis erster Klasse. Die Überführung einer Leiche in eine öffentliche Leichenhalle darf aber nicht länger als 36 Stunden dauern. Mal gucken, wie schnell Turis Texte aufgebahrt sind.
@ Nr. 20 (Jochen):
Schöner hätte ich es nicht schreiben können. Fremdschamgefühl, welch‘ passendes Wort.
Und das ist auch gut so.
@ 20,22
unterschrieben ;-)
Sind wir nicht alle einzigartig?
Nein. Ich nicht.
Jetzt erklärt dwdl.de, was ambach ist:
Der Peter Krause #1 ist nicht mit mir identisch.
Zwar ist dies ein häufiger Name, dennoch hege ich den leisen Verdacht, daß hier jemand Identitätsklau betreibt (aus rein stochastischen Gründen).
Was lernen wir daraus? Die Wahrheit kommt immer zu kurz.
Bei der Gelegenheit: wie kann ich als Leser eigentlich wissen, ob überall, wo „Dr.Huber“ draufsteht, auch Dr.Huber drin ist?
Kann ich nicht …
Dr. H. ist eine einzigartige ‚Bewegung‘, die der Internet-Schöpfer ‚vergessen‘ hatte. War damals wohl etwas vergesslich der Dr. H.
Sagt mal, wer experimentiert hier denn bis Kommentar-Bots? Ich selbst habe hier nur einen Kommentar an 3. Stelle gemacht.
Der Rest kam aus dem Nirwana – aber Danke für das Lob, denn ich deute das so:
„Dr. Huber – oft kopiert, aber nie erreicht“.
Sagt mal, wer experimentiert hier denn bis Internet? Ich selbst habe hier nur einen Kommentar an 31. Stelle gemacht.
“Dr. Fruber – oft versucht, aber nie kapiert”.