„taz“-Chefredakteurin verhindert kritischen Artikel über Grüne und Pädophilie

Wenn sich die Redaktion der „taz“ morgen Vormittag zu ihrer Montagskonferenz trifft, steht ein besonderes Thema auf der Tagesordnung: Sie soll über einen Artikel diskutieren, der den Grünen vorwirft, dass Pädophilie in ihrer Ideologie angelegt war. Der Text wäre gestern im Blatt erschienen, wenn Chefredakteurin Ines Pohl das nicht verhindert hätte. Der Vorwurf der „Zensur“ steht im Raum — und die Frage, ob die „taz“ sich aus wahltaktischen Gründen Angriffe auf die Grünen verkneift.

Das Ressort der Wochenendbeilage „Sonntaz“ hatte den Artikel bei Christian Füller bestellt. Füller ist in der „taz“ für Bildung zuständig und hat sich in den vergangenen Jahren mit Recherchen und Veröffentlichungen über Kindesmissbrauch profiliert.

Mit großer Wut arbeitet er sich jetzt an den Grünen und ihrem Milieu ab, in dem Päderasten in den 70er und 80er Jahren Verbündete fanden. Den Grünen von heute wirft er vor, die Opfer immer noch zu verraten.

Er schreibt:

Empathie gibt es bei den Grünen nur für die Opfer der anderen. Als die Bundesregierung 2010 einen Runden Tisch einrichtete, gehörte Fraktionschefin Renate Künast zu denen, die am lautesten Aufklärung forderten — von der katholischen Kirche. Jürgen Trittin weicht noch in seinem jüngsten Interview in der „Welt“ jedem Vergleich mit der Kirche aus. Das ist insofern richtig, als die katholische Kirche anders aufklärt als die Grünen — besser und gründlicher.

Denn anders als Erzbischof Zollitsch weigert sich der grüne Bischof Trittin im Interview mit der Welt standhaft, eine Anlaufstelle für Opfer grüner Täter einzurichten. Darum schert sich bei den Grünen niemand, mehr noch, man macht sich lustig.

(…)

Pädophilie aber war keine Nebensache bei den Grünen, sondern in der Ideologie angelegt. „Selbstbestimmte Sexualität und Kritik an der patriarchalischen Gesellschaft waren unsere Themen damals“, sagen jene Grünen, die 1968 gegen die verkapselte Post-NS-Gesellschaft kämpften. Das begann bei der Erziehung. Die Kinderladenbewe- gung gehört sozusagen zum Markenkern der studentischen Linken und der daraus entstehenden Grünen. Die sexuelle Befreiung, auch die der kindlichen Sexualität, war das wichtigste Mittel der gesellschaftlichen Entrepressierung — und spielte Pädos und deren Mitläufern in die Hände.

(…)

Die Grünen befinden sich inmitten ihrer moralischen und programmatischen Kernschmelze. Nur dass es kein krachender Super-GAU ist, sondern eine kalte, fortschreitende Implosion.

Zu lesen bekamen die Grünen diese Abrechnung nicht: Ines Pohl verhinderte es. Sie wies die Ressortleitung an, den Artikel aus der Wochenendausgabe zu entfernen. Er strotze vor falschen Tatsachenbehauptungen und habe keinen aktuellen Kontext.

Der zweite Punkt lässt sich angesichts der Debatte, die in der vergangenen Woche geführt wurde, schwer nachvollziehen. Aber Pohl blieb auch Belege für die falschen Tatsachenbehauptungen schuldig. „taz“-Justiziar Peter Scheibe hatte den Text freigegeben.

In der Konferenz am Freitag nannte Pohls Stellvertreter Reiner Metzger dann einen anderen Grund, warum Füllers Text nicht erscheinen durfte. Die Öffentlichkeit verfolge sehr genau, wie gerade die „taz“ mit der Pädophilie-Geschichte der Grünen umgehe. Metzger wurde so verstanden, dass man sich wenige Wochen vor der Wahl einen solchen Angriff auf die Partei nicht erlauben könne.

Die „taz“ als eine Art grünes Gegenstück zum „Bayernkurier“ der CSU? Die „taz“ vom vergangenen Dienstag lässt diesen Vorwurf nicht mehr ganz so abwegig erscheinen. Ganz im Stil eines Ronald Pofalla erklärte sie auf ihrer Titelseite die Diskussion um die pädophilen Verstrickungen der Partei in ihren Anfangsjahren für erledigt. „Aufgeklärt!“ jubelte die „taz“ in den Farben und mit dem Logo der Grünen:

Als Daniel Cohn-Bendit im Frühjahr den Theodor-Heuss-Preis entgegen nahm, sagte er über die „taz“: „Das ist unsere Zeitung.“ Christian Füller hat den Verdacht, dass das in der „taz“ umgekehrt ähnlich gesehen wird.

Mehrere Tage vor der Preisverleihung hatte er einen Artikel über die zweifelhafte Rolle Cohn-Bendits geschrieben. Der habe dazu geführt, dass er in der Redaktion ausgegrenzt wurde. Einflussreiche Kollegen hätten ihm die freundschaftliche Verbundenheit aufgekündigt.

Eine geplante Debatte im Blatt nach der Heuss-Preisverleihung habe Ines Pohl nach einem Gespräch mit Cohn-Bendit untersagt. Füller twitterte damals:

Es ist erste Aufgabe von Chefredakteuren, dass Journalisten recherchieren/schreiben können + gedruckt werden. nicht: das zu verhindern.

Die „taz“ habe über die Pädo-Debatte um die Gründungsjahre der Grünen dann von sich aus nicht mehr berichtet, sagt Füller, sondern nur, wenn über die Agenturen Meldungen von außen kam. Oder nachdem der „Spiegel“ groß aus dem „Grünen Gedächtnis“ zitiert hatte, dem Archiv der Partei, das Füller zuvor schon ausgewertet hatte. Füller veröffentlichte seine Texte zum Thema stattdessen in der „FAS“.

Bis die „Sonntaz“ vergangene Woche ihn bat, ein zugespitztes Essay zu schreiben, das dann von Pohl verhindert wurde. „So etwas aus der ‚taz‘ per Ukas herauszuholen, weil einem die These nicht passt, und das ganze mit angeblich falschen Tatsachenbehauptungen zu begründen, das ist Zensur“, sagt Füller. „Und so was geht in der ‚taz‘ nicht.“

Er steht damit nicht allein und findet Unterstützung auch von Leuten, die seinen Text indiskutabel finden.

Und so wird es in der Konferenz morgen wohl nicht nur um seinen Artikel und dessen Qualität oder Haltlosigkeit gehen. Nicht nur um die Frage, ob die „taz“ einen solch heftigen Debattenbeitrag aushalten muss. Und ob sie nicht überhaupt der Ort sein müsste, an dem die Debatte über die vermeintlichen oder tatsächlichen Lebenslügen der Grünen und ihres Milieus, das nicht zuletzt auch das Milieu der „taz“ ist, öffentlich und schonungslos geführt wird.

Es wird auch, ganz unabhängig vom konkreten Fall, darum gehen, ob die Chefredakteurin Ines Pohl das Recht hat, missliebige Artikel einfach zu verhindern, wie sie es offenbar häufiger tut (aber leider manchmal gerade dann nicht, wenn es nötig wäre).

Ines Pohl wollte sich vor der morgigen Konferenz nicht äußern.

Nachtrag, 19. August, 22:30 Uhr. Die „taz“ hat heute Vormittag eine halbe Stunde über die Sache kontrovers und teils lautstark diskutiert. Ines Pohl hatte ihre Vorwürfe gegen Füllers Text neu sortiert und sprach nun nicht mehr von falschen Tatsachenbehauptungen, sondern falschen Kausalzusammenhängen. Vor allem empörte sie sich — wie andere auch — darüber, dass der Streit öffentlich gemacht worden war. Ein greifbares Ergebnis brachte die Konferenz nicht. Der Redaktionsausschuss soll sich mit dem Thema und der Frage beschäftigen, unter welchen Voraussetzungen die Chefredaktion in solcher Weise in die Entscheidungen der Ressorts eingreifen darf.

Nachtrag, 20. August, 22:30 Uhr. Christian Füller hat einen Teil seiner Erklärung für die Redaktionskonferenz hier veröffentlicht.

Übrigens haben inzwischen „Bild“, „Welt“, „Tagesspiegel“ und „FAZ“ berichtet. Keine dieser Tageszeitungen hat die Quelle für die Geschichte genannt.

Nachtrag, 22. August, 17:30 Uhr. Inzwischen gibt es auch eine Stellungnahme von Ines Pohl. Sie beklagt sich darin über „Illoyaliäten“ [sic] und darüber, dass „die Entscheidung der Chefredaktion, die sich auf die handwerkliche Qualität des Textes bezog, in eine politische umgedeutet“ wurde.

Pohl erweckt den Eindruck, der Artikel hätte nur noch einmal redigiert werden sollen. Sie habe den „Auftrag“ erteilt, ihn „noch einmal überarbeiten zu lassen“. Das stimmt nicht. Sie hat die Veröffentlichung des Artikel schlicht untersagt, unter anderem mit dem Argument, es fehle ein aktueller Zusammenhang.

305 Replies to “„taz“-Chefredakteurin verhindert kritischen Artikel über Grüne und Pädophilie”

  1. Das mit den „falschen Tatsachenbehauptungen“ist ja ganz offensichtlich eine Tatsachenbehauptung von Ines Pohl. Und lässt sich dementsprechend überprüfen, wenn man den Text kennt. In der Abbildung hier ist er leider nicht zu entziffern.
    Wird spannend werden.

    (Disclosure: bin sowohl Grüner als auch taz-Blogger)

  2. Zensur? So ein Unsinn! Darf der Chefredakteur jetzt nicht mehr entscheiden, was gedruckt wird und was nicht?

  3. Sicherlich keine Zensur.
    Zeigt aber, dass die Berichterstattung tendenziös ist und nimmt der taz wieder ein Stück Glaubwürdigkeit.

  4. Wow. Ich bin entsetzt, dass du hier tatsächlich einen Extremisten wie Christian Füller verteidigst, der über die letzten Jahre jegliches Maß verloren hat was das Thema Pädophilie angeht, ganz klar Partei ist (siehe Innocence in Danger und Julia von Weiler) und der die Grenze zur Hassrede (Wut ist da ein bisschen wenig) immer wieder überschreitet. Außerdem versteht er trotz eigener gegenteiliger Behauptung augenscheinlich nichts von neutraler Recherche.

    Dass also seine Artikel zu dem Thema von immer weniger Leuten veröffentlicht werden, ist ein gutes Zeichen für den deutschen Journalismus (und wirft ein schlechtes Licht auf die FAZ/FAS).
    Nicht alles, was man rein rechtlich publizieren darf, muss man auch publizieren. Kein Fingerbreit dem Hass.

  5. Nein, der Begriff „Zensur“ passt hier sicher nicht. Ich zitiere mal die Wikipedia-Definition:

    „Zensur (lateinisch censura) ist ein restriktives Verfahren von in der Regel staatlichen Stellen, um durch Massenmedien oder im persönlichen Informationsverkehr (etwa per Briefpost) vermittelte Inhalte zu kontrollieren, unerwünschte beziehungsweise Gesetzen zuwiderlaufende Inhalte zu unterdrücken und auf diese Weise dafür zu sorgen, dass nur erwünschte Inhalte veröffentlicht oder ausgetauscht werden.“

    Die taz-Chefredakteurin kann sicher nicht verhindern, dass dieser Text veröffentlicht wird – muss ja nicht in der taz sein (wie dieser Blogbeitrag beweist). Das nennt sich wohl eher redaktionelle Freiheit, wenn ein Medienunternehmen selbst entscheidet, was es publiziert oder nicht. Diese Entscheidungen dürften in den meisten Fällen irgendwie subjektiv/tendenziös sein, aber keine „Zensur“.

  6. Zensur im juristischen Sinn wird es wohl nicht sein, aber sehr wohl im publizistischen und politischen Sinne. Wer ist Ines Pohl die Gralshüterin der „taz? Was macht sie bloß? – Polemik! – hier geht es um Interessenpolitik und S.N. hat recht, wenn er die Nicht-Veröffentlichung des Füller’schen Beitrages kritisch würdigt.
    Die Leser der taz sollen entscheiden und brauchen keinen Vorkoster. Die Grüne Klientel ist nicht unmündig und kann zu den Thesen von Christian Füller Stellung beziehen und sich eine eigene Meinung bilden. Erschreckend ist, dass die Grünen scheinbar, wie die CSU ihre Pressearbeit organisiert und ihre Finger nicht bei sich behalten kann .
    Die Füller’schen Thesen bekommen so immer mehr Brisanz. Das aber wollte Ines Pohl verhindern – ignorieren geht anders.

  7. @Detlef Guertler: Ich habe den Artikel jetzt verlinkt. Das ist zwar urheberrechtlich womöglich heikel, aber es hilft natürlich, damit man sich ein eigenes Urteil bilden kann.

    @Steve: Nein, bei der „taz“ nicht unbedingt.

    @Christian: Ich weiß gar nicht, ob oder in welchem Maß ich Christian Füller hier inhaltlich verteidige. Mir sind Texte von ihm zu dem Thema auch schon unangenehm aufgefallen, aber dazu kann sich ja jeder seine eigene Meinung bilden. Im Zusammenhang mit der fehlenden Debatte über Cohn-Bendit und dem unsäglichen „taz“-Titel vom Dienstag entsteht aber schon ein Eindruck, in den der Umgang der Chefredaktion mit diesem (vom Ressort bestellten) Artikel von Füller auf ungute Weise passt.

  8. Aber passiert so etwas nicht dauernd, in jeder (Chef)-Redaktion. Sonst hätten ja einzelne Zeitungen nicht den Ruf rechts, links, liberal, *-freundlich oder wie auch immer zu sein. Das kommt ja nicht von irgendwo her. Die Frage ist dann, ist das okay oder nicht?

  9. @ Detlef Guertler, @Stefan Niggemeier:
    Der rechtlich heikle Link zum Artikel ist überflüssig. Herr Guertler kann doch sicherlich eine Suchmaschine bedienen.

  10. Ich bin kein Grüner und kein Päderast. Und ich unterstütze auch beide nicht.

    Nur der Satz (Zitat):
    „Das ist insofern richtig, als die katholische Kirche anders aufklärt als die Grünen — besser und gründlicher.“
    wirkt auf mich denn doch etwas heftig und skandalisierend.

    Denn die Kirche hatte offensichtlich einiges an „Heimlichkeiten“ aufzuklären, während „Die Grünen“ seinerzeit an sich und überhaupt die (insbesondere auch sexuelle) Aufklärung vorantreiben wollten. Mag sein, einige Päderasten haben die Situation genutzt und sind aufgesprungen.

    Nun wird jedoch, so nebenbei, dieser damals öffentlich diskutierte Ansatz, mit dem realen, übelsten Kindesmißbrauch in der „Kirchenpäderastie“ verquickt.

    Das erzeugt zwar Stimmungsbilder, ist vielleicht aber auch ein wenig drastisch.

  11. @ST: Believe it or not, ich kann nicht nur, ich habe tatsächlich die Suchmaschine betätigt. Da gab es (um 13.30 Uhr) zu dem Suchbegriff „Entrepressierung“ genau einen Treffer, nämlich diese Seite hier. Folglich war der Text, um den es hier geht, zu diesem Zeitpunkt noch nicht publiziert.

  12. Ich bin auch weder grün noch Päderast, aber ich bin erstens der Meinung, dass es geradezu Aufgabe von Parteien ist, die Grenzen zum Rand der Gesellschaft immer wieder neu zu verhandeln, und das war dann wohl beispielsweise 1979 in der taz der Fall (siehe Link oben).
    Wer mir bis hierhin folgt, dass die Auseinandersetzung mit Grenzen erforderlich ist, kann sich danach dann schlecht über diese Auseinandersetzung beklagen (es sei denn, er hat nicht alle Latten am Zaun).
    Das gilt auch für Medien. Man kann eine Diskussion um „innere Pressefreiheit“ machen, dann sollte das hier auch getan werden. Die Realität, nicht immer zur Freude angestellter und erst recht freier Journalisten, ist aber, dass Chefredakteuere exakt auch diese Funktion haben, die Position und die Haltungen des Blattes sicherzustellen. Dabei geht es nicht um Fakten, das sollte man nicht verwechseln, sondern auch um subjektive Einschätzung dessen, was ein Text taugt und inwieweit er überzieht oder den Sachverhalt verfremdet.
    Ich habe kein Problem mit historischen Randfindungen der GRÜNEN (und auch anderer Parteien nicht: es IST IHRE AUFGABE) und auch was Frau Pohl tut ist das, was Blogger gern „Hausrecht“ nennen.

  13. @C.K.: Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Kommentar richtig verstanden habe und gegen wen oder was er sich richtet.

    Jedenfalls: Die Funktion der Chefredaktion ist bei der „taz“ eine andere als bei anderen Zeitungen; ihre Macht ist theoretisch deutlich begrenzt. (Deshalb ist die Empörung zum Beispiel von Springer-Kollegen über diesen Fall, die man auf Facebook oder Twitter nachlesen kann, auch sehr heuchlerisch. Dort ist eine solche Machtausübung, die bei der „taz“ aus Prinzip und unabhängig vom Urteil über den konkreten Text auf Kritik stößt, sicher Alltag und eine Selbstverständlichkeit.)

    Aber selbst wenn man der Meinung ist, dass Frau Pohl durch ihr Veto einfach nur die ganz normalen Aufgaben einer Chefredakteurin wahrgenommen hat, darf man doch fragen, ob diese Entscheidung richtig war oder ob sie vielleicht auf ein grundsätzliches Haltungs-Problem hindeutet. (Ich habe darauf keine abschließende Antwort.)

    Die Verwechslung einer subjektiven Ermessensentscheidung mit einer Diskussion um falsche Fakten kommt aber von niemandem anderes als von Frau Pohl selbst.

  14. Ein Journalist sollte genau wissen, was Zensur ist und was nicht. Wenn er dummes Zeug redet, ist das nicht einmal wert, zitiert zu werden. Es steht dann auch kein „Vorwurf im Raum“. Er ärgert sich, das ist sein Recht, über die Sache soll man diskutieren. Aber es ziert Sie, Herr Niggemeier, überhaupt nicht, solche Begriffe in die Debatte einzuführen.

  15. Hab mir den gesamten Füller-Text intensiv durchgelesen, unter der Leitfrage: Wie wäre ich als Redakteur mit diesem Text umgegangen, wenn er so als Manuskript auf meinem Schreibtisch gelandet wäre?
    Antwort: Ich hätte ihn dem Autor zurückgegeben. Zum (mindestens) Nacharbeiten.
    – Der im Text erweckte Eindruck, dass sich hier in vier Jahrzehnten überhaupt nichts geändert hätte, ist ja wohl grob unrichtig. Da möge bitte stärker unterschieden werden zwischen dem linken Milieu von 1968ff und dem der Grünen ein Jahrzehnt später – wenn für die Grünen die sexuelle Befreiung DAS zentrale Thema gewesen wäre, hätten sie sich ja wohl nicht „Die Grünen“ genannt.
    – Insbesondere ist der massive Schwenk der Grünen in Sachen Pädophilie im Jahr 1985 nicht berücksichtigt. Die Klatsche bei der NRW-Wahl damals ist hauptsächlich auf das „Kinderficker“-Thema zurückzuführen, danach war meiner Erinnerung nach sehr schnell Schluss mit Päderasten-AGs und freier Liebe in Parteiprogrammen.
    Hier einfach den großen Bogen aus einer Zeit Jahre vor der Gründung der Grünen bis heute zu schlagen, wäre mir ein viel zu lockerer Umgang mit dem tatsächlichen Ablauf der Geschichte. Und das lässt sich mit einfachem Redigieren nicht leisten, da müsste der Autor noch mal ran.
    Und wenn er das nicht wollte? Würde ich’s eben nicht drucken.

  16. @niggi:
    Ich kann nicht beurteilen, ob Frau Pohl ein „Haltungsproblem“ hat. Wenn das die These ist, dann sollte sie vielleicht in einem anderen Beitrag nochmal ausgeführt werden. Ihre Begründung „falsche Fakten“ ist doch, wie Gürtler gerade ausgeführt hat, die Kurzfassung von: Ordnet falsch ein, wählt falsche Begriffe, lässt Wichtiges weg? Und in der Tat, wenn man sich den Umgang der 70er mit Sexualität aus einem Befreiuungskontext ansieht ist es doch historisch gesehen auf einer Linie, wenn die Grünen erst in den 80ern in kleinen Teilen diese Grenzdiskussion führen und dann vom Souveran eine Klatsche kriegen. Will sagen: Fact-Checking, das ist eine Journalisten-Kategorie. Eine historische Sicht ist, ob die Geschichte stimmig und richtig eingeordnet.

    However, spannender finde ich den Satz: „Die Funktion der Chefredaktion ist bei der »taz« eine andere als bei anderen Zeitungen; ihre Macht ist theoretisch deutlich begrenzt.“Vielleicht ist das die eigentliche Lüge? Es ist doch höchst unwahrscheinlich, dass in einem Blatt, das Stolz auf seine Tendenz (neudeutsch: Haltung) ist, eine Redaktion ohne Hierarchie auskommt. Genau DAS, eine Hierarchie, muss meines Erachtens das Ergebnis sein, wenn man nicht voll pluralistisch sein will.

    Also, bitte: Ich finde einige Einzelfalldiskussionen (wie diese hier) nicht sinnvoll. In der Tiefe sind die Fragen für mich:
    1. Welche Rechte soll eine Chefredakteurin haben
    a) generell
    b) bei einem Tendenzblatt
    c) bei der taz
    2. Und wie muss sie ihre Entscheidungen begründen?
    3. Muss sie das öffentlich tun?
    Kann man das allgemein sagen? Gerade der letzte Aspekt scheint mir entgegen dem Zeitgeist nicht selbstverständlich, denn die Trennung von Text und Autor ist doch ein recht akademisches Konstrukt. In einer Einheit, in der Menschen zusammen arbeiten müssen und nicht öffentlich desavouiert werden wollen, muss man vielleicht auch nicht-öffentliche Auseinandersetzungen nach anderen Regeln als denen der öffentlichen Medienkritik führen?

  17. Und allein für den Vergleich katholische Kirche und Grüne gehört der Autor abgewatscht. Weil es impliziert, dass in den Hinterzimmern grüner Parteitage massenweise Kinder missbraucht wurden, was bei allem dummen Zeug, das Cohn Bendit und Co geredet haben mögen aus einem völlig falsch verstandenen Freiheits- und Aufklärungsgedanken heraus, mit Sicherheit grober Unfug sein dürfte.

  18. @C.K.: Vermutlich liegt das an mir, aber ich habe den letzten Satz schon wieder nicht verstanden.

    Und ich sehe einen zentralen Unterschied zwischen „Haltung“ und „Tendenz“, der sich gerade an diesem Fall gut zeigen lässt. „Tendenz“ würde bedeuten, dass die „taz“ als links-alternatives Blatt den Grünen nach dem Mund schreibt. „Haltung“ bedeutet, die kritische Auseinandersetzung gerade auch mit den Parteien und Gruppen zu führen, die einem nahe stehen.

  19. Wenn man aus jedem Artikel der von einer Redaktion nicht gedruckt wurde, einen eigenen Blog unterhält ,gespickt mit Unterstellungen dem jeweiligen Blatt gegenüber , kämen wir aus dem Staunen nicht mehr raus.@Stefan, geht es um Aufklärung oder um Stimmungsmache?

  20. @Stefan: Dann ist es in der Tat der Job der Chefredaktion, egal bei welchem Blatt, die Notbremse zu ziehen. Kann man auch Veto nennen. Aber nicht Zensur.
    Der Füller-Text ist m.E. zu unprofessionell, um daraus eine grün-tazzige Verschwörungstheorie zu konstruieren.

    (Disclosure: Ich habe über dieses Thema weder mit irgendwelchen tazlern noch mit irgendwelchen Grünen gesprochen und schreibe hier in keinerlei Auftrag und rein privat – nur damit auch daraus keine Verschwörungstheorie wird.)

  21. Die taz und die Grünen verbinden eine gemeinsame Grundhaltung und gemeinsame Traditionen. Dagegen ist nichts zu sagen. Die taz ist eben ein „Meinungsblatt“. Das ist nicht negativ, im Gegenteil.

    Aber das erklärt auch, dass dieser Artikel schon wegen eines Satzes, der mit dem Thema nichts zu tun hat nicht erscheinen kann:
    „Die Antwort ist kompliziert und doch sehr einfach: Weil die Grünen Gläubige sind. Sie glauben an die Moral von der Be- wahrung der Schöpfung, der ehrlichen Politik und an eine bessere, weil grüne Welt.“

    Das ist etwa so, als wollte ein Redakteur auf bild.de eine Rubrik „Was sagt bildblog.de heute über uns“einführen, oder ein katholischer Pfarrer Die Dreifaltigkeit leugnen.

  22. Die taz trifft sich am Montag zur Konferenz, um den Artikel zu diskutieren. Warum nicht so lange warten mit der Berichterstattung? Für mich klingt ihr Text nach einem beleidigten Christian Füller, der nicht bis Montag warten kann und sich nun online Bestätigung holt. Ich bin gespannt auf die Argumente der taz-Chefredakteurin, nehme sie aber jetzt schon ernster als Christian Füller, der sich nicht auf eine konstruktive Diskussion einlässt, sondern sich erstmal bei Stefan Niggemeier ausheult.

  23. L. T. W.: “ Ich bin gespannt auf die Argumente der taz-Chefredakteurin, nehme sie aber jetzt schon ernster als Christian Füller,“
    Das nennt man dann wohl ein Vorurteil.

  24. Der Abgesagte Artikel wirkt gerade im Vergleich mit dem gedruckten TAZ_Artikel von 2010 (von Apin) sehr schwach, undifferenziert und auch in sich sehr widersprüchlich, zudem maßlos in seinen diffamierenden Verallgemeinerungen(z.B. „weil die Grünen Gläubige sind“ oder „pädophile Indifferenz der Grünen “ – da könnte Pohl z.B. im Sinne von „faktisch falsch“ anknüpfen) . (Nur nebenbei sei daran erinnert, dass die Grünen in ihren Anfängen ähnlich wie die Piraten heute ein Sammelbecken für alle möglichen außerparlamentarischen Gruppen waren – das reichte von Naturfreunden und der CDU-nahestehenden Öko-Aktivisten (z.B. Gruhl) über Spontis und Ex-MLer aller Art eben bis hin zu den Gruppen mit „Lifestyle“-Themen, wobei die Päderasten von vornherein eine der kontroversesten und defintiv randständigsten waren.) So bringt der Artikel, der ja eigentlich nur ein länglicher Kommentar ist, die Redaktion der TAZ in eine gewisse und vielleicht vom Autor gewollte Notlage, einerseits das Thema in der TAZ aufgreifen zu wollen (da war aber der ältere Artikel sehr viel besser), anderseits aber nicht Wasser auf die Mühlen derer zu kippen, die sich an dieses Thema dranhängen oder es sogar im Mai bewusst re-starteten, um Rot-Grün im Bund und nebenbei auch in Hessen zu verhindern. Der Kommentar von Füller ist eben zu diesem Zeitpunkt und in dieser platten Form nicht nur ein Beitrag zur Ur-Geschichte der Grünen, sondern ein hoch politischer Artikel mit möglicherweise Auswirkung auf die Bundestagswahl. Insofern ist es jetzt interessant zu beobachten, wie „im grünnen Milieu“ die Medienkritik aufbraust, während sich der Springerverlag für seine von den Chefredaktionen gesteuerten Themen-Kampagen keine Sekunde betreten entschuldigen muss. Ist ja logisch. Aber bevor man ausgerechnet noch das Wort „Zensur“ den Kampagnenmachern bei Springer zuliefert, wäre es vielleicht besser, die Situation in ihrer vertrackten Vielschichtigkeit zu betrachten. Es ist doch klar, dass sich die TAZ nicht in die Kampagne von Springer und der CDU-Hessen so glatt einfügen kann. Und wie dort mit dem Thema umgegangen wird, das reflektiert Füller eben nicht – das Mindeste wäre gewesen, dass er auf die durchsichtigen Interessen des Springerverlags eingegangen wäre, wo ja nicht der Kinderschutz das vorherrschende Motiv ist, sondern die Verunsicherung der Grünen-Wähler aus dem bürgerlichen Milieu.

  25. Gut, der Aufmacher von Dienstag war wohl etwas daneben.

    Der Füller-Artikel ist aber wirklich over the top und nicht unbedingt druckreif.

  26. Christian Füller betrachtet, was eine Gruppe von Leuten aus einer Organisation vor dreißig Jahren gemacht hat. Das verallgemeinert er dann, um alle Menschen aus dieser Organisation heute zu beschreiben.

    Die taz hat in ihren Anfangsjahren schwärmerische Erfahrungsberichte von Pädophilen und Forderungen nach deren Straffreiheit veröffentlicht (http://www.taz.de/Paedo-Aktivisten-im-linken-Mileu/!51494/)

    Ein Füller-Text über diese Vergangenheit würde wie folgt aussehen, man müsste in seinem Text einfach nur „Grüne“ durch „taz-Mitarbeiter“ ersetzen: „Die Frage ist nicht, wie alt diese Papiere sind, sondern wie taz-Redakteure derart drastische Missbrauchsschilderungen lesen konnten, ohne sich auf die Seite der Opfer zu stellen. Wieso wurde offene pädokriminelle Propaganda einfach hingenommen? Die Antwort ist kompliziert und doch sehr einfach: Weil die taz-Mitarbeiter Gläubige sind. Sie glauben an die Moral von der Bewahrung der Schöpfung, des ehrlichen Journalismus und an eine bessere, weil grüne Welt. Empathie gibt es bei den taz-Mitarbeitern nur für die Opfer der anderen.“

    Da Füller heute taz-Mitarbeiter ist, gilt das natürlich auch für ihn selbst.

    Diese Undifferenziertheit in dem Artikel ist unerträglich. Wie gut, dass der Text nicht abgedruckt wird.

  27. hm.
    gut, dass der Text von Füller nicht gedruckt wurde. Es ist ein Meinungsartikel, der etwa einige Fakten ignoriert, um polemischer sein zu können. Kann man machen. Aber mir ist das zu viel Meinung und zu wenig Inhalt.

    Den !Aufgeklärt! Artikel habe ich jetz nicht gelesen… Das Design ist ja schon etwas zu parteiisch… aber auch der Teaser: noch hat Walter ja kein Endergebnis geliefert. Nur Zwischenergebnisse. Die sich aber schon interessant lasen (haben ja auch andere Quellen zu ihm verlinkt).

    Wenn man so eine parteiische Grafik setzt, wäre es vielleicht gut, das zu erklären. Bspw wenn man erklärt, dass man es gut findet, dass die Partei ihre Vergangenheit aufarbeiten will trotz ungünstigen Zeitpunkt wegen Wahlen. So – ohne Erklärung – gefällts mir nicht.

  28. (Disclaimer: Ich war von 1980-1991 Kulturredakteur der taz und berate den taz-Verlag seit 2007 bei der Online-Entwicklung.)
    Im hausinternen „Tagesthema“ hatte ich die Debatte um den Artikel von Christian Füller gestern so kommentiert:

    „Da sind unserm etwas überkandidelten Helikopter-Pappi

    http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/helikopter-eltern-ja-ich-bin-ein-rettungshubschraubervater-a-916330.html

    die Rotoren nun aber schwerst durchgedreht. Ich bin zwar seit die Grünen zu Oliv-Grünen mutierten nicht mehr Fan und Wähler dieser Partei, aber ein solches Bashing haben sie nicht verdient. Ein randständiges Phänomen der 70er und 80er – und mehr war diese Pädofraktion definitiv nicht – heute zum Mittelpunkt einer „moralischen und programmatischen Kernschmelze“ und zum „Super-GAU“ hoch zu rotieren, ist einfach nur gequirlter Schwachsinn. Dafür brauchts in der taz in der Tat keinen Hubschrauberlandeplatz… “

    Die Debatte hier inkl. „Zensur“-Geschrei scheint mir völlig überzogen. Als ich in der Redaktion war, gabs zwar noch keine Chefred. in der taz – aber natürlich haben wir auch damals schon bestellte Artikel abgelehnt, wenn sie schlecht waren. Und das ist bei diesem Text von Christian Füller, den ich ansonsten sehr schätze, schlicht und einfach der Fall.

  29. Es ist eindrucksvoll. Selten habe ich eine so scheinheilige Debatte erlebt, wie beim Thema Grüne und Pädophilie.

    Alle Argumentationstricks, alle Ausreden und Ablenkungsmanöver die man anderen als Heuchelei vowirft, finden sich hier wieder.

    Alles nach dem Motto: Wir sind doch die Guten. Da gilt dann sofort, dass nicht sein kann, was nicht sein darf.

    Das ist eben so, wenn es um Glaubensfragen geht.

  30. Trotz meiner Auseinandersetzung mit Christian Füller über eine von mir verkürzte Aussage, trotz seiner Entschuldgung bei mir auf seiner Seite betreibt Füller seit Jahr und Tag die Geschichte mit den pädophilen Grünen. Obwohl er schon Kontakt zu mir hatte, hat er sich im letzten und Anfang dieses Jahres an mehrere MdBs gewandt, um zu erfahren, „was denn der Rupp für einer sei“. Das ist der Stil Füllers, der dazu ein bekennder Fan von Innocent in Danger ist, über deren Methoden genügend berichtet wurde. Da fehlen ein paar Worte und Recherche, Herr Niggemeyer.
    Als Landesvorstand der Grünen weiß ich aber, dass die Unterlagen aus der Zeit der Parteigründung und den Jahren danach nicht in dem Zustand sind, dass man sie schnell analysieren könnte und mit den Ergebnissen an die Öffentlichkeit gehen könnte. Fakt ist aber: seit Mitte der 1980er tendiert die Großherzigkeit gegenüber Gruppen, die Pädosexualität verharmlosen, schlicht gegen Null. Wir haben lange Zeit Minderheitenvoten- und positionen zugelassen, Anhänge zu Protokollen – aus basisdemokratischen Gründen. Dies wurde auch ausgenutzt. Das ist nicht schön, aber es wurde erkannt und ist lange, lange Geschichte. Mit Positionen der heutigen Grünen hat das nichts zu tun – was hier geschieht ist so offensichtlich eine Kampagne, dass man sich schon fragt, warum niemand die Motive derer, die „Skandal, Skandal“ schreien,m hinterfragt.

  31. Christian Füller übertreibt und skandalisiert und die Grünen ignorieren und verharmlosen – tolles Ergebnis dieser Diskussion.
    Da gibt es ja ein echtes Kommunikationsproblem und einen gewaltigen Interessenskonflikt.
    Ich bin mir sicher die Gründen verlieren dies BTW wegen dieses Dramatikers, Heli-Papis und PisaVersteher.
    Und nochmals, die Leser der „taz“ sind doch mündig und können sich eine eigene Meinung bilden – gut das Thema hat keine Relevanz meint Frau Pohl. Hier aber schon und irgendwie hat der Vollblut Journalist Niggemeier da was los getreten und wohl auch ein Interesse an dieser Diskussion, bin mal gespannt was er daraus macht.
    Gibt es eigentlich Opfer? Was ist mit Oliver Schulz, Alias Shanti – gibt es da Querverbindungen oder Abgrenzungsgeschichten?
    Bei diesem Thema sollten die Grünen pro-aktiv sein und alles was sie entlastet auf den Tisch legen, so wie ich es hier jetzt von Joerg Rupp im Ansatz lesen kann.

  32. 24, Linus

    („Und allein für den Vergleich katholische Kirche und Grüne gehört der Autor abgewatscht.“)

    Danke, das war auch mein Gedanke.

    Wenn Stefan Niggemeier konsequent wäre, könnte er nun täglich mehrere Blogeinträge dazu veröffentlichen, dass irgendwo im Lande irgend eine Chefredaktion irgend einen Artikel (möglicherweise aus politischen Gründen, aber wirlich weiß man´s dann doch nicht) wieder aus dem Blatt genommen hat.

    Mir ist das alles hier zu sehr hochgejazzt.

  33. Herr Niggemeyer, danke dass Sie nachfragen: Nein, ich meinte mit „hier“ nicht dieses Blog, sondern die ganze Kampagne über Pädophiliebefürworter bei uns Grünen . Es hat wohl fast 30 Jahre gedauert, bis diese uralte Geschichte, beginnend bei Cohn-Bendit, in der Presse breit gelandet ist.

  34. @48: Ist dieses Thema weniger widerlich, weil diese in Ihren Worten „uralte Geschichte“ schon mehr als 30 Jahre zurückliegt? Und eine Kampagne gegen die Grünen Gefahren wird? Sorry, aber ich könnte kotzen bei solchen Aussagen.

  35. Die Kriminalstatistiken zeigen nur eines: „Grüne“ sind wie „Rote, „Gelbe“ oder „Schwarze“ keine besseren Menschen im Hinblick auf Kindesmissbrauch.

    Insofern wird man, wenn man lange genug bohrt und dem Thema Raum gibt auch vermehrt tatsächlichen Missbrauch stoßen, der im Zusammenhang mit der Pädophilenbewegung steht.

    Auch macht es einen gewaltigen Unterschied, wenn der Pädophile auch Raum gegeben wird. Es sind in der Historie der katholischen Kirche keine „Minderheitenvoten– und positionen“ hinsichtlich der Befürwortung von Pädophilie bekannt. Bekannt sind allein die zu Tage gekommenen Fälle von Missbrauch.

    Man hat zwar irgendwann bei den Grünen das Thema aus wahltaktischen Gründen vor die Tür geschoben. Die Folgen, die die vorangegangenen Verharmlosungen von Pädophilie in den Köpfen bewerkstelligten und mit aller Wahrscheinlichkeit nicht nur zu harmloser Pädophilie-Prosa sondern auch zu realem Missbrauch sind damit aber noch nicht aufgearbeitet.

  36. @49 was gibt es da „zu kotzen“. Selbstverständlich ist das widerlich und war es für fast alle damals schon. Wir hatten damals eine recht großzügige, unzensierte Form der Minderheitenberücksichtigung, die diese Typen zu nutzen wussten. Erst mit dem Eklat ~85 war das wohl vorbei und man hat sich nicht nur der Positionen, sondern auch der Typen entledigt. Zum Glück und endlich . Es gibt eine klare Abgrenzung seit dieser Zeit.
    Allerdings muss man die Debatte tatsächlich auch unter den damaligen Gegebenheiten betrachten.
    Ja, und aktuell wird eine Kampagne gefahren. Da gibt es auch nix zu „kotzen“ sondern einfach mal genau hinschauen und auch die Erklärungen eines Volker Beck lesen, der sich recht ausführlich geäußert hat. Auch eine Partei darf Fehler machen – sie muss aber daraus lernen. Das haben wir vor 30 Jahren getan und unser Handeln seitdem danach ausgerichtet.

  37. Der Artikel Füllers ist grottenschlecht. Solch billige Polemik sollte nirgends veröffentlicht werden. Das Problem ist doch eher, dass es bei der taz erst des Eingriffs der Chefredakteurin bedarf, um solch groben Unsinn zu unterbinden.

  38. „Man hat zwar irgendwann bei den Grünen das Thema aus wahltaktischen Gründen vor die Tür geschoben.“

    Mit Verlaub, aber das ist auch schon wieder so eine grob verfälschende hingerotzte Aussage, die durch nichts belegt ist. Das wäre so, als uterstellte man, z.B. die Piraten hätten rein aus wahltaktischen Gründen Holocaustleugnung und Zugang zu Kinderpornographie „vor die Tür geschoben“. Das ist grober Unfug. Und reichlich ahistorisch noch dazu.

    Auch macht es einen gewaltigen Unterschied, wenn der Pädophile auch Raum gegeben wird. Es sind in der Historie der katholischen Kirche keine »Minderheitenvoten– und positionen« hinsichtlich der Befürwortung von Pädophilie bekannt.

    Ach, ein Cohn-Bendit, der anno dunnemals reichlich dummes Zeug faselt, ist natürlich um einiges schlimmer, als die katholische Kirche, in der real existierender Missbrauch nicht nur betrieben, gedeckt und, wie es scheint, auch systematisch gefördert wird. Und das bis heute.

  39. @57: Ihr Grundrecht auf Kotzen ist natürlich von der Verfassung geschützt.
    Es gibt aber keine Pflicht, Ihr Erzeugnis dann auch zu publizieren.

  40. Das Thema ist heiß und der o.a. Artikel von Füller informativ. Danke Herr Niggemeier, dass Sie den Raum dafür öffnen.
    Der Artikel ist alles andere als eine böse, unsachlich Hetzschrift, kein Pamphlet gegen die Partei Die Grünen.
    Füller generalisiert nicht unverhältnismäßig, es sei denn der geneigte Leser ließt den Text mit spitzen Fingern, dann könnte er an zwei, drei Stellen, das eine eine oder andere Wort …. aber an der Kernaussage ändert das nichts.

    Wie oft habe ich in D. hören müssen, dass ist doch 30 Jahre her, warum kramt ihr diese alten Kamellen aus? Das große Schweigen hat ja eine Vorgeschichte und ich kann es gut nachvollziehen, wie das Thema langsam aufblüht.
    Und der Wunsch, dass das Thema gar kein Thema ist, ist längst widerlegt. Mit welcher an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist die Sachlage, wie sie Füller erklärt falsch? Wer das klar beantworten kann, sollte sich zu Wort melden und seine Gegenrede eröffnen.

    Nichts ist falsch an dem, was Füller sagt. Nichts. Die Diskussion ist eröffnet. Ich bin auf die Gegenreden gespannt. Alles was entlastet auf den Tisch und Zero Toleranz gegenüber den Kinderfickern.

    Mir gefällt, dass Stefan Niggemeier, die Tür für das Thema öffnet – unaufgeregt und das spricht mich an.

    Wenn ich es dann nicht in der „taz“lesen kann, dann eben hier und es gibt mir zu denken und ich beginne mich zu erinnern.

  41. @60: Vieles von dem ist falsch, was Füller schreibt. Die Grünen sind nicht zwecks sexueller Befreiung gegründet worden, das Thema war immer nur eine Nische, die Partei hat 1985 mit pädophilen Interessengruppen gebrochen, eine wie auch immer geartete direkte pädophile Linie von 1972 bis 2013 ist allenfalls für Einzelpersonen zu ziehen, aber nicht für die (ohnehin erst 1979/80 gegründete) Partei. Aber das hatten wir ja alles schon.
    Recht haben Sie natürlich damit, dass eine Aufarbeitung von Missbrauch nicht behindert werden darf, nur weil das alles schon so lange her sei. Da kenne ich allerdings auch niemand, der das Gegenteil behaupten würde.

  42. Ich danke Stefan Niggemeier für die Veröffentlichung des Artikels.

    Die Grünen werden mit Samthandschuhen bei einem schlimmen Theman behandelt. Ich will kurz deutlich machen um was es geht: Aktuell werden Jahr für Jahr 200000 Kinder missbraucht, jedes 10 Kind erfährt Missrbauch am eigenen Körper.
    Das sind so viele Kinder das jeder von uns welche kennt. Zu so vielen Opfern gehören auch viele Täter und das sind so viele Täter das jeder von uns sehr wahrscheinlich auch eine/n kennt. Es kann ein/e Kolleg/e/in sein, eine Nachbar/in, ein/e Freund/in, ein/e Verwandt/e/r. Ja, die Tätersind männlich und weiblich.
    Um dieses Thema geht es hier, über diese Dimension sprechen wir hier.

    Haben die Grünen Dreck am Stecken? Ja, das haben sie. Durch das jahrzehntelange Verschweigen, durch das verharmlosen der pädophilen Einstellung von Spitzenpolitiken und dadurch das sie die Opfer Ihrer Politik links liegen lassen machen sie sich mehrfach schuldig.
    Dadurch das sie nicht viel aus ihrer Vergangenheit gelernt haben, machen sie sich ebenfalls schuldig. Denn wer Heute noch Programm fördert in denen Kindergarten- und Grundschulkinder mit Penisen und Vaginas zwangsweise aufgeklärt werden, bezeugt nur das er nichts gelernt hat. Aufklärung ist wichtig, aber erst dann wenn es das Kind Interesse daran hat. Vorher kommt es einer seelischen Vergewaltigung nahe wenn man Kinder zwangsweise die sexuelle Sicht von Erwachsenen aufdrückt.

    PS: Der Vergleich mit der katholischen Kirche hinkt tatsächlich, aber nur weil die katholische Kirche tatsächlich schon viel weiter ist und das seit Jahrzehnten. Denn zu dem Zeitpunkt als auf grünen Parteitagen missbrauchte Kinder am Rednerpult von Grünen-Parteitagen zwangsweise die Schönheit ihres Missbrauches schilderten, hat die katholische Kirche Täter in ihren Reihen angezeigt. Davon sind die Grünen bis Heute meilenweit entfernt und das auch weil die Presse sie schont. Beispiel: Für die Presse sind Missrbauchsopfer von Grünen nur Kolateralschäden (SPIEGEL). Makaber kann man dazu nur sagen: Es macht für die Presse also einen Unterschied, ob ein Grüner ein Kind missbraucht hat oder ein anderer. Das scheint auch die TAZ so zu sehen.

  43. Man kann nur sagen: ‚erwischt‘ und deshalb finden sich hier auch so verbissene Kommantare ein. Der Artikel wurde zensiert nicht wegen des Themas, sondern wegen der Definition Grüne = religiöse Bewegung. Den Bischof Trittin brauchts eben, weil die Grünen Gläubige sind! – das ist eine geniale Zusammenfassung und das passt auch in andere Bereiche der Grünen-Themenliste. Veggie-Day – eigentlich ein gutes Thema, aber dieser Tag muss einfach befohlen sein (weil wir Gläubige sind!) und er darf natürlich nicht am Freitag stattfinden, obwohl doch dann alle Gläubigen im Sinne weltreligiöser Offenbarung an einem Tisch sitzen könnten. Über die Glaubensbekenntnisse in Sachen Genderfeminismus könnte man ganze Bücher füllen. Dieses Glaubensbekenntnis hat es geschafft, hunderte von Glaubensinseln an Deutschen Universitäten zu installieren. Sie dürfen sich absoluter Wissenschaftslosigkeit hingeben. Das sind institutionalisierte Räume für das Knüpfen grüner Gebetsteppiche! Dieser Glaube ist absolut, er erlaubt keine Diskussion, wer es trotzdem versucht ist rechtsradikal und gehört in die Hölle!
    Noch eines der Katechetin Pohl ins Stammbuch geschrieben: Sie gehört zu denen im Lande, die tagtäglich am Operstatus des weiblichen Teils der Bürger basteln. Da ist es schäbig, denen, die wirklich Opfer sind, ein Leben lang, diesen Status zu verweigern und sei es nur durch Wegbügeln eines Textes!

  44. @61 „Die Grünen sind nicht zwecks sexueller Befreiung gegründet worden, das Thema war immer nur eine Nische, die Partei hat 1985 mit pädophilen Interessengruppen gebrochen, eine wie auch immer geartete direkte pädophile Linie von 1972 bis 2013 ist allenfalls für Einzelpersonen zu ziehen, aber nicht für die (ohnehin erst 1979/80 gegründete) Partei.“

    Und das genau lese ich auch im Artikel von Füller, allein will er die These von den Einzelpersonen nicht so leichtfertig gelten lassen und deutet an, dass es sich auch um ein systemisches Phänomen der Alternativen Szene handelt und meine Erinnerung daran, liegt nicht weit davon entfernt. Was nicht greift ist die „Ausrede“, dass der Grad der Organisation der Grünen gegen eine systemische Betrachtung spräche. Die Alternative Szene war ein System, schwierig unter einen Hut zu bringen, um so mehr aber ein „Abenteuerspielplatz“ für so manchen Freak. Die Frage kommt auf, für welches Erbe die Grünen Verantwortung zeichnen, auch für die freakige Alternative Szene – die vielen bunten“Abenteuerspielplätze“und ihre bisweilen abstrusen Glaubenssätze? Man kann sich seine Geschichte nicht aussuchen, mehr Gelassenheit wäre angebracht und sich nur die Rosinen heraus zu lesen, das klappt selten oder nie. Wurzeln sind Wurzeln.

  45. @63: „am Operstatus … basteln“ gefällt mir.
    Für mein Gefühl haben übrigens die Grünen jeglichen Charakter einer religiösen Bewegung im Jahr 1999 verloren, als sie auf einem Sonderparteitag für den Kosovo-Krieg stimmten.
    Wenn man diese Partei nur auf das Pädophilie-Thema reduziert betrachtet, wie Füller es in diesem Text tut, können einem solche Details natürlich schon mal entfallen.

  46. Sorry, aber das hier ist mal ein Griff ins Klo. Dass der Artikel des Anstoßes nicht erschienen ist, hat ziemlich eindeutig nichts mit Tendenz oder politischer Haltung, sondern lediglich mit Qualitätssicherung zu tun.

    Wie die Grünen mit ihrer Vergangheit umgehen, soll natürlich diskutiert werden, aber nicht anhand der Vorgänge bei der taz.

  47. Es stimmt, dass die Nichtveröffentlichung von Füllers Artikel innerhalb der taz für eine gewisse Aufregung sorgt. Für mich als (parteilosen) Landeskorrespondenten der taz ändert das aber nichts daran, die Entscheidung richtig zu finden. Den Artikel des Kollegen als demagogischen Kampagnenjournalismus zu bezeichnen, wäre noch freundlich untertrieben. Er missbraucht in seinem Text das Thema Pädophilie zur Diffamierung der Grünen. Sein Traktat ist zwar enorm „thesenstark“, aber dafür ausgesprochen faktenarm. Von der Kinderladenbewegung in den 70ern über die Emmaus-Heinis auf dem Dachsberg bis zur Kommune Friedrichshof Otto Muehls mixt er alles wild zusammen und schiebt es den Grünen unter, um Belege für seine krude These zu konstruieren: „Pädophilie aber war keine Nebensache bei den Grünen, sondern in der Ideologie angelegt.“ Nicht nur, dass er den systematischen Missbrauch von Kindern in Einrichtungen der katholischen Kirche auf unerträgliche Weise relativiert: Er fälscht sich aus ideologischen Gründen seine eigene „Wahrheit“ zusammen, die mit der damaligen Realität bei den Grünen nichts zu tun hat. Wer solch reaktionäre Kampftexte lesen will, findet ausreichend Befriedigung in der absurden WirtschaftsWoche-Internetkolumne von Bettina Röhl ( http://www.wiwo.de/politik/deutschland/bettina-roehl-direkt-der-philo-paedophilismus-der-gruenen-2013-seite-all/8533746-all.html ). Es spricht für die taz, dass sie nicht jeden Scheiß druckt.

  48. @69: Na ja, die taz druckt schon viel Scheiß. Dschungelcamp und Eurovision Song Contest sind nicht gerade originär linke Themen, von den Ergüssen Ihres Kollegen Deniz Yücel will ich gar nicht erst reden. Und wenn der Prozess gegen Bradley Manning in der Print-Ausgabe mit Begriffen wie „Militärgericht () mit Augenmaß“ belegt und als „ein Triumph“ für das „Fundament der Meinungsfreiheit“ gefeiert wird oder die Kommentatorin von einem „fairen Urteil“ spricht, gehen mir die Kotztüten aus.

    Christian Füller hat dagegen mit der Berichterstattung über die Vorgänge in der Odenwaldschule saubere journalistische Arbeit abgeliefert – die hat der taz gut zu Gesicht gestanden. Nein, seinen fraglichen Artikel würde ich auch nicht drucken wollen; da sucht sich jemand einen Zuhörer für seine (absolut berechtigte) Betroffenheit, da macht er sich gemein mit der Sache. Schon klar: Ohne viele Seiten Diskussion würde die taz bei Abdruck zur Komplizin der laufenden Kampagne gegen alles, was nicht Schwarz ist.

    Aber im Kern geht es eben nicht um Christian Füller, sondern um das wachsende Unbehagen von uns Linken mit einer taz, die immer mehr Beliebigkeit, sprich: „Lifestyle“ ins Blatt bringt. Gut, dass Stefan Niggemeier den Finger in die Wunde legt, gut, dass er die einsamen Entscheidungen der Chefredaktion kritisiert. Da läuft ne Menge schief: den kleinen Broder lässt sie von der Leine, einen gestandenen Journalisten hält sie kurz.

    Schade eigentlich, dass die Diskussion über „guten“ bzw. „beliebigen“ Journalismus auf dem Buckel dieses guten Journalisten ausgetragen wird, der im vorliegenden Fall einen schlechten Artikel abgeliefert hat. Allmählich wird mir bange: tricksen da ein paar aufrechte tazler mit ihren Beziehungen hinter den Kulissen, weil sie sich anders nicht mehr zu wehren können glauben? Ich dachte immer, taz geht anders!

  49. Und ein abschließendes Wort von mir: ich glaube, man muss noch einmal deutlich unterscheiden zwischen der tw. geforderten Straffreiheit für sexuelle Kontakte zwischen Erwachsenen und Kindern und der unter Jugendlichen, um die es ja in dieser Zeit auch ging. Das alles miteinander zu verwurschteln, ist mindestens tendenziös.
    Der Artikel von Herrn Beucker macht zumindest deutlich, dass man – wie ich es schon weiter oben schrieb, den generellen Minderheitenschutz über das stellte, was gefordert wurde. Das ist zwar ziemlich unerträglich, aber unter dem, was basisdemokratischen Ansätzen der damaligen Zeit zu verstehen ist, leider nachvollziehbar.
    Füller will das aber nicht. Füller will seit Jahren die Geschichte erzählen, dass die Pädosexuellen in der grünen Partei noch immer eine Heimat haben. Er lenkt dabei ebenso wie Innocent in Danger davon ab, dass über 90% der Vergewaltigung von Kindern in Familien bzw. dem direkten familiären Umfeld der Opfer stattfindet. Das belegt ja auch die Geschichte um die Kommune, die zwar nicht grün war, aber dann doch mindestens irgendwie im Geiste dazugehören musste. Es wird so getan, als hätte eine extrem kleine Minderheit hier die Politik der Partei bestimmt – und die handelnden Personen wären immer noch in der Partei. Richtig ist aber, dass Cohn-Bendit eigentlich schon spätestens mit Beginn der Vorwürfe hätte alle Ämter und Funktionen niederlegen müssen. Aber dazu ist er zu egoistisch. Hier haben wir uns keinesfalls mit Ruhm bekleckert.

  50. Das ganze hat natürlich ein Geschmäckle, allerdings:

    Für mich scheint die ganze Debatte Wahltaktik zu sein. Ausgerechnet ein paar Wochen vor der Bundestagswahl kramen ein Haufen von konservativen Blättern 30 Jahre alte Geschichten über die Grünen hoch. Es fängt ja auch niemand an plötzlich wieder daran zu erinnern, wieviele Altnazis CDU/CSU groß gemacht haben. Und Zurecht – man kann Menschen kaum an 30 Jahre alten Aussagen messen. Sowohl dem Menschen als auch – wesentlich wichtiger – dem gesellschaftlichen Klima muss man in 30 Jahren zugestehen, sich weiterentwickelt zu haben. Dinge die ein Kohl vor 30 Jahren gesagt hat mögen auch heute einen Skandal auslösen, siehe Kohl und die Türken.

    Und dass es dann ausgerechnet ein Pädophilie“skandal“ ist, der so kurz vor der Wahl hochgekocht wird, passt da ebenfalls ins Bild. Es reicht ja schon, das Wort Pädophilie nur in den Mund zu nehmen um den Berufsempörten auf die Palme zu bringen. Soweit, dem durchschnittlichen Bildleser zu erklären, dass eine pädophile Neigung an sich weder strafbar noch vom Betroffenen ausgesucht ist kommt man doch gar nicht.

    Das all diese rationalen Überlegungen im allgemeinen Geschrei untergehen würden wenn man erstmal mit dem Finger auf jemanden Zeit und laut „Pädo!!!“ ruft, war sicherlich auch den entsprechenden Medien klar, die der Ansicht sind, dass man nach 30 Jahren kurz vor der Wahl ja mal daran Erinnern könnte, worüber damals öffentlichlich(!) diskutiert wurde…

  51. Ich finde die ganze Diskussion lustig aber andererseits auch sehr traurig.
    Lustig insofern, dass die Grünen und deren journalistische Satelliten reagieren wie ein aufgeschreckter Hühnerhaufen den man beim Stehlen von Futter erwischt hat.
    Die Grünen haben moralisch versagt, hey aber das darf doch nicht sein….doch nicht WIR Grünen die wir jedem die Moralkeule überbraten der auch nur ansatzweise irgendwas (aus unserer pseudoelitären Sicht) „falsch“ gemacht hat.

    Traurig macht es mich weil hier nun grad die gerne einen Artikel unterdrücken möchten, die sich doch sonst immer für Meinungsfreiheit und Diskussion einsetzen, bei den Grünen bekommt ( wie bewiesen) jede noch so obskure Minderheit Gehör und eine Plattform, aber wenn es um Kritik an den Grünen selbst geht ist sofort die Zensur und ja sogar die Selbstzensur im Spiel. Schließlich darf der Heiligenschein keinen Kratzer bekommen. Das war schon damals so, als Joschka Fischers Gewalttaten bekannt wurden und es ist beim Thema Missbrauch noch viel extremer der Fall.
    Die Grünen haben moralisch ganz einfach versagt beim Thema Aufarbeitung der Missbrauchsfälle. Mit demselben Eifer, mit dem Künast, Trittin oder Roth gegen die katholische Kirche pauschal gehetzt haben (und immer noch hetzen) hätte ich mir eine schonungslose Aufarbeitung der damaligen Ereignisse gewünscht. Dass Cohn-Bendit noch mit dem Hintern im Parlamentssessel sitzt ist ein Skandal sondergleichen, würde man an ihn die Messlatte (hihi) anlegen, die die Grünen bei Wulff, Schavan und C0. Angelegt haben, müsste sogar ein Parteiausschluss „drin“ sein. Cohn-Bendit hat ganz offen mit sexuellem Missbrauch kokettiert, das ist ungefähr so wie das Autobahnen-Zitat von Frau Herrmann oder Jenningers Rede, auch Volker Becks Rolle ist bis heute nicht wirklich aufgeklärt.
    Das alles passiert jetzt kurz vor der Wahl, und womit? Mit Recht. Wer seine eigene Vergangenheit nicht moralisch aufarbeitet wird irgendwann von ihr eingeholt und ggf. überrollt.
    Frau Pohl erweist sich als Mietschreiberin und Lobbyistin der grünen Parteiführung, mit Journalismus hat das ganz gewiss nichts zu tun, eher mit Kadavergehorsam gegenüber einer politischen Ideologie.

  52. @69. Pascal Beucker: Ich stimme Ihnen zu, dass der Artikel wenig gelungen ist, aber halten Sie Ihre Leser für so dumm, dass sie das nicht selber feststellen können? Die TAz hätte sich ja explizit von dem Artikel distanzieren können und dies in eine Debatte, wie Journalisten und die Allgemeinheit mit solchen Vorwürfen umgehen sollten, einbinden können.

  53. @69 „dämagogischer Kampagnenjournalismus? „Geht’s noch? LOL.
    Vor den Wahlen ist Schonzeit? Bitte alle die Samthandschuhe anziehen, damit der geneigte Wähler nicht verscheucht wird. Insbesondere die Grüne Anhängerschaft ist sehr schreckhaft! „Reaktionärer Kampftext“, „diffamieren“ – war es das schon …. Journalismus ist auch kein Ponyhof – dann sind Chaplin, Tucholsky, Steingarten und auch der Küpperbusch, mit ihren boshaften Wortkampagnen reaktionär, „thesenstark“ und „faktenarm“ – muss ich mir merken, schlägt ja jedes Argument.

    @71 Ja!
    „(..)man muss (..) deutlich unterscheiden zwischen der tw. geforderten Straffreiheit für sexuelle Kontakte zwischen Erwachsenen und Kindern und der unter Jugendlichen,(..) – so ist es!
    UND richtig:
    „Richtig ist aber, dass Cohn-Bendit eigentlich schon spätestens mit Beginn der Vorwürfe hätte alle Ämter und Funktionen niederlegen müssen. Aber dazu ist er zu egoistisch. Hier haben wir uns keinesfalls mit Ruhm bekleckert.“
    Mutige u. passende Ansage.
    Nota bene, so eine Forderung wird ihnen schnell als „forderungsstark“ aber „notwendigkeitsarm“ um die Ohren gehauen.
    Die Wahrheit ist unmissverständlich, direkt und schonungslos !

  54. Hat wohl noch niemand diese Wortmeldung des Göttinger Studienleiters verlinkt?
    Danach wäre – wenn man das wirklich so sagen wollte – die Pädophilie auch in der FDP angelegt. Allerdings plädiert er dafür, dies Thema nicht wahltaktisch zu benutzen.
    „Die Diskussion, wie sie jetzt geführt wird, macht mich wirklich – wirklich – tieftraurig.“ Ihn erreichten ständig Briefe von Betroffenen. „Und ich habe keine Lust mehr, auf Presseanfragen zu antworten, die es für möglich halten, man mache dies alles aus „wahlpolitischen Motiven“. Es widert mich an.“
    Vielleicht hat Ines Pohl ja auf ihn gehört.

  55. @55, Linus und @58, Feuerwehrmann Bernd: Ja, Linus, erzähl‘ mehr: Kannst Du Belege dafür anführen, dass die katholische Kirche systematisch Missbrauch fördert? Soweit ich das überblicken kann, ist der Kindesmissbrauch auch in der katholischen Kirche ein Randphänomen gewesen, so dass der Vergleich von Grünen und katholischer Kirche durchaus seine Berechtigung hat.

  56. @Christian Schulz Danke, dass sie auf die Broschüre der CDU Hessen verlinkt haben. Damit wird der politische Zusammenhang besser sichtbar. Jeder weiß: Ob die CDU demnächst Wahlsiege in Hessen und im Bund feiern kann, hängt von der Durchsetzungskraft des jeweiligen Blocks ab. Während die SPD im Image-Tal ist, stehen die Grünen offensichtlich um einiges besser da. Also wird eine mehr oder minder subtile Anti-Grünen-Kampagne gefahren, jedenfalls eine, die zu der De-Thematisierungsstraegie von Merkel und Bouffier passt: Reden wir nicht über Politik und Programme, reden wir über Kandidaten und wie gut es den Leuten geht, die zur Wahl gehen. Das Ergebnis sind diese Kompromittierungskampagnen – jetzt wird ein Verdächtigungsgerücht gegen Steinbrück gestreut. Was die Broschüre der CDU Hessen angeht, ist die „Aufklärungsarbeit“ umso peinlicher, weil nun gerade die CDU Hessen eine lange Kette von unaufgeklärten Lügen mit sich herumschleppt, die zudem nicht 30 Jahre zurückliegen – wie z.B. die „psychisch krank“ geschriebenen Steuerfahnder, die den Schwarzkonten der Partei zu dicht auf den Fersen waren (neulich aber endgültig rehabilitiert wurden). Dass Politik ein schmutziges Geschäft ist, weiß man ja, aber es funktioniert nur im Verein mit dem viel dreckigeren Geschäft der „Journalisten“, die diese Diskreditierungssalven abfeuern mit keinem anderem Ziel als dem, die Wählern in den primitivsmöglichen Ankerpunkt für ihre Wahlentscheidung hineinzutreiben. Und da winkt Füller ganz freundlich hinüber zu der WELT-Reaktion und bedankt sich für die „Aufklärungsarbeit“… und für die HEUTE zentralsten (ich liebe falsche Superlative) Fragen bleibt keine Aufmerksamkeit mehr übrig, ganz wie von Merkel bestellt.

  57. Was den Beginn der Vorwürfe an Cohn-Bendit angeht, kann ich mich gar nicht erinnern, wann das genau war. Seit Jahren werden seine Aussagen regelmäßig (vornehmlich von Rechten) zitiert, hatten bisher aber kaum Echo in der Allgemeinheit gefunden.

  58. Der Artikel ist zu Recht nicht in der „taz“ erschienen. Er ist einfach schlecht. Letztlich ist sein Vorwurf, die Grünen hätten politische Freiheit gewollt und Kindesmissbrauch geduldet oder gar gefördert. Da hagelt es nur so Pauschalurteile und Unterstellungen. Unterträglich ist aber: Dem Autor trieft der Geifer aus dem Mund und es treibt ihn irgendein missionarischer Eifer an. Das ist weder Aufklärung noch konstruktive Polemik. Hier ist ein Eifferer am Werk.

    Was ist zwischen ca. 1968 und 1988 wirklich passiert? Es gab eine sexuelle Liberalisierung, die in weitern Teilen richtig und wichtig war. Die sexuelle Freiheit hat aber nicht nur Vorteile gebracht: Sehr schnell war Sex Konsumgut, gab es eine Hypersexualisierung in den Medien, Pornographie, Promiskuität usw. Von den Folgen für langfristige Beziehungen und Familien mal ganz schweigen.

    Es verwundert nicht, dass neben den Homosexuellen, die 1969 erstmals auf die Straße gingen und ihr Recht auf sexuelle Freiheit einforderten, neben Frauen, die abtreiben wollten und Menschen, die die Abschaffung der Strafbarkeit von Kuppelei und Ehebruch forderten, auch Päderasten Morgenluft witterten und sich Entkriminalisierung erhofften. Sie schwammen auf der Welle mit, täuschten und verharmlosten, und dem einen oder anderen Adressaten mag der Unterschied zwischen einvernehmlichen Handlungen und mangelnder Einwilligungsfähigkeit von Kindern in solche Handlungen nicht wirklich bewusst geworden sein. Allerdings frage ich mich, wie es sein kann, dass eine 19jährige Liberale 1980 solch hahnebüchenden Unsinn von sich geben konnte…

    Das kann man alles aufklären. Aber der gesellschaftliche Mainstrem ist schon lange darüber hinweg. Für Skandalisierung ist hier – im Gegensatz zur Kath. Kirche, einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft, in der systhematisch konkrete Taten und Täter verschleiert wurden – kein Raum.

  59. @82 Klar, in Wahlkampfzeiten gibt es keine Schonzeit – und der politische Gegner wartet auf Fehler – es gewinnt nicht der Bessers, es gewinnt, wer weniger Fehler macht! Klar, ist das CDU Papier kein Beitrag zur Aufklärung, es ist Munition für die Basis, um das bürgerliche Klientel vor den Grünen zu warnen. Und das mit Verlaub ist der Preis dafür, dass die Grünen lieber in der Mitte fischen – bekanntlich ist in der Mitte die Strömung immer am schnellsten – also aufgepasst, wo man fischt.
    Skandalisieren gehört zum politischen Handwerk, wer wüsste das nicht besser als die Grünen!
    Wird Ines Pohl die Grünen mit ihrem Schachzug den Wahlsieg sichern und Christian Füller mit seinem Artikel den Wahlsieg der Grünen kosten? Beides bezweifele ich , die Wähler der Grünen sind klug genug zu unterscheiden – was bei dieser Wahl zählt!

  60. @ 84 Christian Füller als Heißsporn zu beschreiben ist gewagt und als Eiferer – gut er brennt für das Thema, das kann und sollte man ihm nicht vorwerfen und mehr Distanz zu fordern ist Ansichtssache und ok, mir geht er noch nicht zu weit, für mich bleibt er im Rahmen, aber das ist wohl Geschmackssache.
    Ihrer Kurzanalyse ist guter Beitrag zur Diskussion und ich frage mich wieso diese Diskussion auf dem Blog von Niggemeier stattfindet und nicht auf dem der „taz“ – genau da gehört er doch hin und nicht in die FAZ usw. Hier sind doch gute Ansätze für eine konstruktive Diskussion deutlich zu erkennen. Aber Niggemeiers Blog hat nicht das Rating wie die „taz“(394).
    Er ist auf Platz 2183 in D.. Spread the word.

  61. Füller ist und bleibt ein Kampagnenjournalist. Wenn er einmal die für ihn richtige Seite gefunden hat, ist alles klar – ganz egal, ob es um Studiengebühren oder um Missbrauch geht.

  62. Sehr richtig Christian Schulz.
    Genau das ist es doch was den Vorfall in der TAZ so unverschämt macht. Wer an andere hohe morlaische Ansprüche stellt, so wie Frau Roth es bei der katholischen Kirche machte, muss diese Maßstäbe auch an sich selbst anlegen sonst wird er/sie unglaubwürdig und letztlich als zielorientierter Hetzer entlarvt. Frau Pohl hat ihrer „grünen Sache“ durch ihr Veto vermutlich weitaus mehr geschadet, als wenn sie den Artikel durchgewunken hätte. Frau Pohl hat die Seele der TAZ zerstört, sie hat die TAZ nun zu nicht mehr und nicht weniger als einem grünen Propagandaorgan gemacht, immer darauf bedacht der Mutterpartei nicht zu schaden oder gar Aktionen der Grünen kritisch zu hinterfragen. Bayernkurier für Grüne und Linke, das ist die TAZ jetzt, Frau Pohl sie haben von pluralem und seriösem Journalismus keinerlei Ahnung. Möge die TAZ in ihrer linken selbtgewählten Schmuddelecke dahinseichen, sie hat es nicht anders verdient

  63. @86: Sicherlich hat die taz als Medium eine größere Verbreitung und Relevanz als Stefan Niggemeier. Aber nicht als Diskussionsplattform. Die nach unten offenen Kommentarspalten hat nun mal Niggemeier erfunden, und die taz ist von dieser Diskursivität leider weit entfernt.

  64. Eine Chefredakteurin legt ein Veto ein. Was bei wohl allen Zeitungen der Welt gängige Praxis ist, hat im Falle der taz einen Beigeschmack, meint Niggemeier. Er gesteht der taz also eine besondere Stellung in der Medienlandschaft zu. Der Autor des zurückgewiesenen Artikel argumentiert hinsichtlich der Grünen ähnlich. Sie wäre eine quasi-religiöse Vereinigung, von der Richtigkeit der eigenen Überzeugung beseelt, eine ganz besondere Partei. Besonderheit wird in beiden Fällen als Motivation für journalistische Breitseiten genannt. Während Niggemeier der taz aufgrund von weltanschaulicher Ausrichtung eine Verpflichtung zur Veröffentlichung eines Artikels auferlegt, entlarvt Füller die weltanschaulichen Ansichten der Grünen als Lügengebäude, das im Kern auf eine Perversion fußt. Niggemeier und Füller setzen ein Vorurteil absolut und spinnen es in einen Argumentationskokon. Wenn man der taz gerade wegen ihrer Altlasten eine erhöhte Sensibilität bezüglich Pädophile abverlangen darf, muss sie deshalb nicht jede steile These durchwinken, nur um ja nicht in den Verdacht zu kommen, etwas unter den Teppich zu kehren. Wer dies dennoch fordert, versucht die taz ein Stück weit zu erpressen. Das ist Niggemeiers Fehler. Füller dagegen verunglimpft die Grünen ungleich brachialer. Er erfindet einen Geburtsfehler und macht aus der Bewegung ein bis heute währendes Schauermärchen. Er erklärt die Überwindung patriarchaler Strukturen zum Nährboden pädophiler Strömungen. Dabei sehen wir doch auch heute noch in vielen Gesellschaften, dass der Kampf gegen ein patriarchales Systeme primär ein Kampf für die Gleichberechtigung der Frau ist. Nach Füllers These gäbe es an jeder Straßenecke Opfer grüner Pädophiler, wenn die Grünen nicht das Glück hätten, dass sie als Partei keine Schulen, Kitas oder Internate betrieben haben. Dass sich die Grünen heute nicht Scharen von Opfern gegenübersehen, wird also mit „Glück“ erklärt. Eine Argumentation mit dem Wörtchen Glück ist schlechthin fragwürdig, eigentlich sogar unverschämt.

    (Ich erlaube mir diesen Kommentar, weil ich im Gegensatz zu vielen Diskutanten objektiver an dieses Thema herangehen kann. Ich bin in Deutschland lebender Österreicher, fortschrittlich katholisch und würde bei der kommenden Wahl Linkspartei wählen. Die taz empfinde ich als linkes, selten seriöses Boulevard-Blatt.)

  65. @Kerouac: Wie ich oben schon einmal angedeutet habe, geht es hier nicht (nur) darum, was meiner Meinung nach ein problematischer Umgang mit einem Artikel ist, sondern was in der „taz“ für Aufregung gesorgt hat. Es geht keineswegs nur um Ansprüche von außen an die Zeitung, sondern um die Ansprüche der „taz“ an sich selbst. Insofern geht der Vorwurf der Erpressung in die Irre.

    Im übrigen: Wer ist hier „die ‚taz'“? Füllers Artikel ist, ausdrücklich mit dem Wunsch einer zugespitzten These, vom Ressort bestellt worden. Das Ressort war mit ihm zufrieden und wollte ihn drucken, ganz ohne erpresserischem Druck von irgendwem (und wohl auch gerade als Widerspruch zur Dienstags-Titelseite). Es war dann die Chefredakteurin, die ihr Veto einlegte — ein Veto, von dem intern umstritten ist, ob es ihr in dieser Form zusteht. Ist die Chefredakteurin „die ‚taz'“?

  66. Bis jetzt sind mir die Artikel von Christian Füller meistens positiv aufgefallen. Das Thema kann man -auch heute- meiner Meinung nach gar nicht hart genug angehen .

    „…Das war ja gesellschaftlicher Mainstream, war gar nicht so gemeint alles, überhaupt kein Vergleich zur katholischen Kirche, nur Provokation, dummes Zeug, gibt es heute gar nicht mehr, ist aufgeklärt…“ Ich kann es nicht mehr hören.

    Ich wähle die Grünen schon lange nicht mehr, das Ganze bestätigt meine Meinung über diese selbstverliebten Moralapostel (wenns um andere geht) nur noch mal.

    Der aktuelle Füller-Artikel mag übertrieben sein, viel unangenehmer bzw. interessanter finde , wie scheinbar gerade die „taz“ mit dem Thema umgeht oder besser gesagt nicht umgeht.

  67. Werter Herr Niggemeier, das Wort „Chef“ deutet doch bereits an, dass Pohl in der Hierarchie der taz eine spezielle Verantwortung zukommt. Sonst wäre es ein Titel ohne Wert. Wenn die taz über Artikel lieber per basisdemokratischer Abstimmung entscheidet, soll sie das transparent tun. Ihre Aufgabe als Medienjournalist besteht wohl durchaus darin in Medien hineinzuhorchen, aber darum müssen sie sich ja nicht einen Tenor aneignen. Wäre hinsichtlich der Argumentation dieses Artikels die Frage nicht eher berechtigt, warum Redakteure der taz diesen schlechten Artikel veröffentlicht sehen wollten? Sind es vielleicht Ressortleiter, die den von mir angesprochen Druck oder eine diffuse moralische Verpflichtung zur Veröffentlichung gespürt haben? Die Frage nach der Erpressbarkeit der taz ist damit nicht vom Tisch. Eine Parteilichkeit der Blattlinie gegenüber den Grünen ergibt sich aus den ideologischen Schnittmengen. Das bedeutet jedoch nicht, dass die taz über dieses Thema kritischer berichten muss als andere Zeitungen. Eine Pflicht zu ausgiebiger Selbstgeißelung besteht nicht. Dass dieses zweifelsohne wichtige Aufarbeitung nicht in Vergessenheit gerät, dafür sorgen ohnehin grünenfeindliche Medien. Die taz muss also die in einigen Fällen sicher berechtigte Kritik an den Grünen nicht dadurch toppen, indem sie die Feder noch mehr spitzt und Unsinn drucken lässt. Das Kehren vor der eigenen Tür bedeutet nicht, dass man den auf der ganzen Straße befindlichen Mist vor die eigene Türe befördert.

  68. Nachdem man den Deutschen fast alle Gewissheiten genommen hat (Judenhass, Ausländerhass, Kommunistenhass, Schwulenhass, Linkenhass), bleibt ihnen zumindest die Pädophilie, um ihren Volkes Zorn weiter zu entzünden.
    Und wer spielt mit? Natürlich SN.

  69. Füller hat den Artikel zur Unzeit veröffentlichen wollen, denn schließlich hat die taz letzte Woche die Pädophilie-Vorwürfe gegen die Grünen doch für „aufgeklärt!“ eingestuft. Da kommt es natürlich in der Chefredaktion ganz schlecht an, daß einer sich nicht an das vorgeschriebene Drehbuch halten will.

    Man muß aber auch sagen, daß der Text sehr scharf formuliert ist: daß die Grünen derzeit die „moralische und programmatische Kernschmelze“erleiden, ist nichts weniger als das totale Todesurteil für eine selbst erklärte Tugendpartei.

    Das wollte die taz ihrer schrumpfenden linksalternativen Leserschaft – die Auflage ist in letzter Zeit um ganze 20% eingebrochen – dann doch nicht zumuten.

  70. Es ist schon erstaunlich, dass sich „der Freitag“ über Zensur empört. Gerade dort findet sie am meisten statt! Die Redaktion des Freitag mag überhaupt keine Kritik!

  71. @90 Die nach unten offene Kommentarfunktion – merke ich mir.
    Wenn das auch die Intention von Herrn Niggemeier ist, dann will ich schweigen.

    @94 Werter Mitforist, ihr Resumé zergeht wie Eis, mir gefiel besonders folgender Satz und hier würde ich gerne anschließen. „(..)entlarvt Füller die weltanschaulichen Ansichten der Grünen als Lügengebäude, das im Kern auf eine Perversion fußt.“

    Wieso kommt das bloß so gut bei mir an und wieso fallen mir dazu gleich Beispiele ein. Wenn diese Aussage, der sie ja nicht zustimmen, das Ergebnis des Artikel von Christian Füller ist, dann hat Füller einen flotten Stein ins Rollen gebracht.
    Den Satz würde ich gerne überprüfen, ohne den Dreck der Straße aufzufegen. Predigen sie Wein und gießen doch Wasser ins Glas? Ich höre die Stimme von Jack Blacke und fühl mich an einen Song von ihm erinnert.

  72. Ich dachte bislang, dass lautstarke Märchen von den „linksgrünen Multikulti-Schwuchteln“, die einem mit der Moralkeule (die Auschwitzkeule war wohl grad ausgeliehen) am liebsten jeden Tag zum Gemüsefressen und Zufussgehen zwingen wollen,sei nur in „Welt“ oder „Bild“ Kommentarspalten präsent. Ich muss mich offensichtlich eines Besseren belehren lassen. Der Feind ist offensichtlich grün. Hab‘ ich verstanden. Soviel angestauter Hass ist schon sehr faszinierend.

    @#81/#58

    Ja, klar, bei der katholischen Kirche sind pädophile Übergriffe nur ein Randphänomen. Muss n recht großer Rand sein, das.

  73. Danke Herr Niggemeier, es war mehr als überfällig die üble Haltung dieser Frau Pohl aufzudecken und die Nebelwand, die die Machenschaften dieser selbstgefälligen Partei verdeckt, wenigstens ein bisschen beiseite zu schieben! Allen Pseudo-Intellektuellen die sich hier zur Verteidigung aufschwingen merkt man an, dass sie im Kern getroffen sind und völlig ungeübt im Umgang mit Kritik sind. Sie kennen nur schäbiges Austeilen und wenn auch sie mal angegriffen werden sind sie perplex! Pädophilie ist so ziemlich das Wiederwaertigste und der Wichtigkeit angemessen sollten sich die Grünen bis ins letzte Detail stellen. Alle Geheimnisse müssen restlos aufgedeckt werden, erst dann sind die Grünen wieder wählbar!

  74. @Mel und andere:
    Was hat linksaltenativ mit Pädophilie zu tun? Welcher Grüne von heute soll denn bitte ein Problem damit haben, dass über Pädophilie und die frühe Unterwanderung bei den Grünen aufgeklärt wird?
    Im Gegensatz zu den meisten anderen Parteien hat diese Klärung und die Trennung von denen, die sich im Zuge der Sammelbewegung gegen alles Mögliche, die die Grünen anfangs waren, zügig erledigt. Mag sein, die Parteiführung von heute redet angesichts solcher Medienmechanismen nicht mehr so gerne darüber. Man sieht ja, was im Zuge des angeblichen Kampfesgegen „Zensur“ aus den dümmsten Stücken inzeniert wird. Daraus oder aus der Tatsache, dass Frau Pohl ihre Arbeit gemacht hat zu folgern, dass „Die Grünen“ oder “ Die Linksaleternativen“ heute irgendeine Nähe zu Pädophilen hatten ist doch abslotut absurd.
    Ich bin leider alte genug, mich daran mich selbst zu erinnern, wie die Partei, deren Gründung ich (nach dem Bereicht des Club of Rome) so herbei gesehnt hatte, von den kriminellen Kindermissbrauchern missbraucht wurde – und mich ebenso daran zu erinnern, wie schnell dieser Spuk zum Glück ein Ende hatte. Was die Grünen wohl deutlich von allerlei anderen Organisationen unterscheidet, die diesem Treiben sehr viel länger eine Heimat gegeben haben.

  75. Christian Füller scheint mir grundsätzlich bei allen Themen, die er bearbeitet, angetrieben von einem Grundzorn, der mit journalistischer Professionalität und unparteiischer Recherche nichts mehr zu tun hat. Dies trifft meiner Meinung nach sowohl auf seine Veröffentlichungen zum Thema Bildung als auch auf den aktuellen Artikel zu. Seine Behauptung, die katholische Kirche sei bei der Bearbeitung des Themas weiter als die Grünen zeigt nur eins: Wie erschreckend wenig er über den internen Umgang der Kirche mit Missbrauchsopfern weiß. Wer als Journalist über Dinge schreibt, von denen er nichts weiß, dessen Beiträge gehören nicht gedruckt. Ines Pohl hat also recht gehandelt, auch wenn der ansonsten sehr streitbare, hier aber hochempfindliche Herr Füller sich ärgert.

  76. Die Katholische Kirche ist bei der Bearbeitung des Themas weiter als die Grünen! Diesen Satz möchte ich noch 1000mal wiederholen, weil ich sehe, wie groß die Schluckbeschwerden der sogenannten Grünen sind! Einfach herrlich!

  77. @103: Früher hätte man das mit „1000mal wiederholen“ eine Strafarbeit genannt. Schön für Sie, wenn Sie heute an so etwas Freude haben.

  78. @John

    Nur weil ihn jemand einfach mal so hingeschrieben hat, heißt das nicht automatisch, dass der Satz auch stimmen muss.

    Im Übrigen würde ich doch vorschlagen, dass Thema noch ein bißchen höher zu hängen. Ich finde, sie haben Ihr Empörungspotential noch lange nicht ausgeschöpft. Wo bleibt der Vergleich zwischen Cohn Bendit, der extrem dummes, naives Zeug aus einem falsch verstandenen Aufklärungsgedanken plappert, und, was weiß ich, Himmler. Das wäre doch mal dem Thema angemessen.

  79. @Linus. Man muss sich nicht seh anstrengen, um Ihre reflexartigen Mechanismen auszulösen, wie ich sehe!

  80. Man könnte das Thema auch ohne Geifer und ideologischem Eifer anpacken. Pädophilie ist ein gesellschaftliches Phänomen, kein primär grünes, kein primär kirchliches. Die katholische Kirche hat tatsächlich einiges an Aufklärung auf den Weg gebracht, wenngleich Jahrzehnte zu spät. Die kirchliche Lehre hat nie Pädophilie in irgendeiner gutgeheißen. Die in kirchlichen Einrichtungen missbrauchten Opfer sind kein Hirngespinst und haben das Vertrauen in die Kirche beschädigt. Die vereinzelten Strömungen in den Anfangsjahren der Grünbewegung haben dagegen auf die gesellschaftliche Akzeptanz von Kindesmissbrauch hingearbeitet. Allerdings haben die Grünen eben keine Bildungseinrichtungen oder Kitas betrieben, weswegen es auch in diesem Bereich keine Opfer gibt. Kirchliche Einrichtungen haben ihnen anvertraute Kinder missbraucht. Wo soll dies bei Teilen der Grünbewegung geschehen sein? Kinder standen auch in Kommunen unter der Aufsicht der Eltern. Kurzum, man kann diese Fälle nicht miteinander vergleichen. Da irrt der Autor des Artikels, da irren einige Mitdiskutanten. Äpfel sollte man nicht mit Birnen vergleichen. Auch darum ist Füllers Artikel methodisch schlecht.

  81. @Linus: Wunderbares Zitat! „Nur weil ihn jemand einfach mal so hingeschrieben hat, heißt das nicht automatisch, dass der Satz auch stimmen muss.“ – Wo bleibt der Beleg für Ihre Behauptung, dass die katholische Kirche systematisch Missbrauch fördert?

  82. Ich finde nicht, dass die kath. Kirche bei der Bearbeitung des Themas so viel weiter ist, sie hat nur ungefähr 2-3 Jahre Vorsprung und eine längere Tradition. Das Thema Pädophilie wird meines Wissens bei den Grünen (und über die Grünen) seit ca. 3 Monaten debattiert, das was vorher war, wurde jedenfalls in der Öffentlichkeit nicht besonders aufmerksam wahrgenommen. Der Auftrag an eine externe Forschergruppe war ein mutiger Schritt, die schnelle Publikation eines Zwischenberichts durch Klecha/Walter auch. Die Wissenschaftler geben plausibel an, auf Wahltermine keine Rücksicht genommen zu haben, die Wahlstrategen der Partei haben gewiss einen anderen Fahrplan als Selbstgeisselung für die nächsten 5 Wochen. Auch danach wird das Thema noch ein grosses sein, evtl. wird es sogar innerparteilich ein Forum geben, wo aufgearbeitet werden kann und ggf. über Konsequenzen, auch persönliche Konsequenzen einzelner Grüner, gestritten werden kann. Jedenfalls würde eine solche Auseinandersetzung der Partei gut anstehen und vielleicht dazu beitragen, die Wandlung von der „Sammlungsbewegung“ zur „Parlamentspartei“ abzuschliessen. Ausserparlamentarische politische Arbeit findet ja ohnehin nach einer Generation nicht mehr bei und durch die Grünen statt, sondern von „Neuen sozialen Bewegungen“ wie attac und evtl. noch den Piraten, die aber viel zu schnell auf die Parlamente und Pründe schielen.

  83. Ein Wort zum Vergleich der Grünen mit der katholischen Kirche. In beiden Fällen haben Erwachsene Kinder mißbraucht und diesen Mißbrauch vertuscht, aber nur grüne Politiker haben Päderastie PROGRAMMATISCH vertreten und ideologisch gerechtfertigt. Die katholische Kirche dagegen nicht.

    Das ist der entscheidende Unterschied.

  84. @Mel Wo wurden bei den Grünen Schutzbefohlene in Einrichtungen missbraucht? Oder von mir aus bei Parteitagen in Hinterzimmern? Das war nicht der Fall. Oder haben sie Beispiele? Falls dem so ist, Herr Füller könnte diese dringend gebrauchen… Bitte also nicht immer völlig Unbeweisbares behaupten, das ist komplett unseriös.

  85. @John 103
    Ich muss als klerikales Missbrauchsopfer Ihnen entschieden widersprechen.
    1. Wie schon von anderen Foristen erwähnt, sind beide nicht vergleichbar.
    2 die RKK hat es clever geschafft, den Eindruck zu erwecken, sie habe viel getan
    – in Wirklichkeit verzögert sich die seit 2010 verprochene Aufklärung immer weiter (Stichwort Pfeiffereklat)
    – die Leygrafstudie zur Entlastung des Priesterstandes erfuhr öfters heftige Kritik – siehe auch
    http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/religionen/2218561/
    – die 6 sich verweigernden Diözesen bei allen Angaben sprechen eine deutliche Sprache ebenso wie die Unterlassungsklagen gegenüber einigen Opfern
    – mindestens 1300 antragstellende Opfer und (laut wir sind Kirche)
    1202 Tätern (Bistümer 932, Orden 260)
    zeigen die Inkomparabilität

    Eine Reihe von Opfern sind entsetzt, dass das Thema so einseitig für den BTW-Wahlkampf missbraucht wird – die wirklich für uns anstehenden Probleme (auch für Familiennahbereichsopfer) werden dadurch überhaupt nicht angegangen.

    Davon könnte Füller schreiben, wenn er gewillt wäre…….

  86. @114 das ist nicht vergleichbar mit der katholischen Kirche. Es gab keinen Missbrauch im direkten Umfeld durch Parteifunktionäre oder-beauftragte. Die konservative Presse hat 30(!) Jahre gebraucht, um diesen einen Fall, der nur bedingt zum grünen Umfeld gehört, zu finden – das macht ja noch nicht mal Füller.
    Und wenn hier jemand mit dem von NPD-Anhängern geprägten Begriff „Kinderschänder“ hausieren geht, wissen wir eh alles, um was es geht. Sie verbreiten Spekulationen und haltlose Behauptungen.

  87. @107/111″Man könnte das Thema auch ohne Geifer und ideologischem Eifer anpacken. Pädophilie ist ein gesellschaftliches Phänomen, kein primär grünes, kein primär kirchliches.“
    Mann, dann mach es doch, schreib einen Artikel zum Thema, du scheinst es ja drauf zu haben. Bin gespannt, wie sie das Thema angehen? Übrigens lege ich persönlichen keinen Wert auf Leute, die nicht für Themen und ihren Beruf brennen, davon haben wir genug – alles Luschen, die sich lieber in ein gemachtes Bett legen, als eins zu erobern.
    Wer genau gelesen hat, nimmt zur Kenntnis, dass das Vorgehen und der Tenor des Textes von Füller mit dem Ressort der „taz“ abgesprochen war, siehe Kommentar @nigge. Alles andere ist Geschwätz und Ersatzbefriedigung.
    Ines Pohl hat Allmachtsphantasien, wenn sie meint mit der Aktion die „taz“, den Qualitätsjournalismus oder gar die Grünen zu retten.
    Der Artikel von Füller ist klasse und trifft den Nagel auf den Kopf.
    Sie haben es ja selbst formuliert.»(..)entlarvt Füller die weltanschaulichen Ansichten der Grünen als Lügengebäude, das im Kern auf eine Perversion fußt.« Ich wiederhole mich.

    @102 Sorry, ihr journalistisches Selbstverständnis ist doch gequirlte Scheiße – „einem Grundzorn, der mit journalistischer Professionalität und unparteiischer Recherche nichts mehr zu tun hat.“ Solche Journalisten haben wir genug, kann ich drauf verzichten, die mir erzählen wollen sie könnten ohne Grundzorn schreiben – da ensteht doch nichts anderes, als seichtes Geschwätz, wäre ja mal interessiert, was sie so schreiben und wie sich das ließt, wenn einer mit angezogener Handbremse schreibt? Aber die meisten Foristen in diesem Kommentarbandwurm trauen sich ja nicht mal zu, mit offenen Katten zu schreiben – Grundfeigheit, armselig.

  88. @Jörg Rupp (116):

    Es gab keinen Missbrauch im direkten Umfeld durch Parteifunktionäre oder-beauftragte.

    Zunächst mal finde ich interessant, dass Sie diese Aussage auf das direkte Umfeld der Parteispitze beschränken. Aber woher wissen Sie das? Ist das nicht gerade einer der Punkte, die durch die Studie erst noch geklärt werden müssen? Und selbst wenn es richtig sein sollte und Missbrauch nur anderswo in der Partei stattgefunden hätte: Wäre das dann weniger schlimm?

    Die konservative Presse hat 30(!) Jahre gebraucht, um diesen einen Fall, der nur bedingt zum grünen Umfeld gehört, zu finden

    Das ist bestenfalls ein Hinweis darauf, dass „die konservative Presse“ schnarchlahm aber offenbar trotzdem immer noch schneller als die nicht-konservative Presse ist.

    Sie verbreiten Spekulationen und haltlose Behauptungen.

    Und Sie verbreiten eine recht unschöne Mischung aus „Gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen“ und „Aber die anderen!“.

  89. Da interne Untersuchungen sexueller Misshandlungen / Gewalt immer gewissen Vorbehalten gegenüber stehen, wäre es doch an der Zeit, eine breit angelegte unabhängige (Enquete) Untersuchung in Gang zu bringen, die umfassend durchleuchtet, was seit mehr als 60 Jahren sich pädokriminell ereignet hatte.

    Vorbild könnte die auf mindestens 2 Jahre angelegte Exploration der „Royal Commission“ in Australien sein, welche seit Jahresbeginn mit einem Budget von 150 Millionen $ genau diese Arbeit erledigt (und dabei Unmengen an Informationen ins Netz stellt).

    Es wäre schön, wenn diese Idee,welche auch der Unabhängige Beauftragte für Fragen sexuellen Kindesmissbrauchs, Herr Rörig, unterstützt, von den vielen hier so um das Wohl der Opfer / Betroffenen besorgten Schreibern in die Öffentlichkeit getragen würde, um sinnvollen politischen Druck zu erzeugen.

  90. @118: „Zunächst mal finde ich interessant, dass Sie diese Aussage auf das direkte Umfeld der Parteispitze beschränken“

    Wo haben Sie denn in

    „Es gab keinen Missbrauch im direkten Umfeld durch Parteifunktionäre oder-beauftragte.“

    die Partei_spitze_ gefunden? Um es mit Ihrem Wort zu sagen: „Interessant“.

  91. Wurde denn die Dienstagsausgabe der TAZ überhaupt gelesen oder geht es nur um die Titelseite?
    Nur mal zur Erinnerung. Der Erste Text im Heft war der von der Frau Schwarzer, der danach auch in anderen Medien diskutiert wurde und da kann man nun wirklich nicht behaupten, dass jemand die Grünen schonen wollte.
    Der andere Text auf der zweiten Seite beinhaltete dann solche Sätze „Diese Episode ist typisch für die zwischen Desinteresse, Unentschlossenheit und Laisser-faire schwankenden Umgang…“, „einige Landesverbände machten sich die Forderungen der Pädolobbysten zu eigen“ hört sich auch nicht nach Schonen an.

  92. @118 Ich bezog mich direkt auf die Vergleichbarkeit mit der katholischen Kirche, daher die Ebene Parteifunktionäre und -beauftrage (nicht -spitze), die ich in diesem Fall mit den Geistlichen gleichsetze. nein, Grün ist keine Religion. Ich hoffe, Sie wissen, was ein Vergleich ist.
    Darüber hinaus bin ich sehr interessiert daran, dass all das offen gelegt wird, weil mir relativ klar ist, was da gewesen ist. Die Frage ist, ob es immer richtig verstanden wird: im historischen Kontext der Debatte über sexuelle Befreiung und Prüderie. Das rechtfertigt nichts und Kindesmissbrauch ist nicht zu entschuldigen.
    Und ich schrieb weiter oben: Ich finde, Daniel Cohn-Bendit hätte schon lange seinen Hut nehmen müssen.

  93. Dass grüne Pädophile Verbrechen begangen haben, ist wohl anzunehmen. Wie Pädophile jeder Gesellschaftsschicht Verbrechen begehen, wenn sie den Trieb befriedigen. Aber in welcher Funktion haben Vertreter gewisser Teile der Grünbewegung diese begangen? Nicht in ihrer politischen Funktion. Wohl eher in ihrer Eigenschaft als der gute Onkel oder vielleicht in ihrem Brotberuf als beispielsweise Lehrer, Erzieher. Das unterscheidet das Problem der Grünen von dem der Art Missbrauch, wie er in manch kirchlichen Einrichtungen stattgefunden hat. Der Diskussion ist aber zu entnehmen, dass Füller ja sein Ziel erreicht hat und die Grünen zur Ausgeburt des Bösen hochgejazzt hat. Man macht es sich sehr leicht, Missbrauch auch immer auf ein paar Milieus zu reduzieren (Kirche, alternative Spinner). Das ist doch der eigentliche Skandal dieser Diskussion, dass aus einem dumpfen Igitt-Gefühl heraus ein paar Sündenböcke gesucht werden und die gesamtgesellschaftliche Verantwortung dadurch flöten geht. Dass es heute noch immer Missbrauch gibt, liegt nicht an ein paar grüne Pädophile von vor 30 Jahren und schon gar nicht an den Veggie-Day-Grünen dieser Tage, vielmehr daran, dass man das Unfassbare noch immer nur in dem Umfeld sucht, welches man schon immer mit Skepsis betrachtet hat.

  94. @Martin #108

    Ach so, ich verstehe. Die Missbrauchsfälle in oder im Umfeld der katholischen Kirche waren selbstverständlich nur eine zufällige Häufung schwarzer Schafe. Und sind selbstverständlich immer brutalstmöglich aufgeklärt worden. Stante pede und voll transparent. Ist klar.

    @Mel #110
    Und auch klar, die paar Katholen haben Päderastie natürlich nicht „PROGRAMMATISCH vertreten und ideologisch gerechtfertigt“. Warum auch? Sie habens einfach getan.

  95. Argh. Torsten Krauel spekuliert in der Welt, der Rauswurf des Füller-Artikels könnte ein Schritt in Richtung schwarz-grüne Koalition gewesen sein, Ines Pohl könnte auf Anraten der Schwarzen so kurz vor der Wahl die Grünen geschont haben.
    SO abseitig hat diesen Vorgang wohl noch niemand kommentiert. Nicht mal hier.

  96. @ 131

    Das die Grünen für die Bundestagswahlen geschont werden sollten, ist völlig abseitig gedacht von der Welt. Hatten die gar nicht mitbekommen, daß die taz die Debatte letzte Woche für beendet erklärt hat!?

  97. Dafür, dass die Medien sowieso anscheinend großflächig von den Linksgrünen dominiert werden, die selbstverständlich ein großes Interesse daran haben ,die Grünen gerade in Wahlkampfzeiten zu schonen, finde ich diese Pädophilen-Nummer aber erstaunlich präsent. Aber vielleicht lese ich auch einfach die falschen Blätter. Ich fand das auch echt krass, wie diese hanebüchenen Gemüse-, Steuer und sonstigen Vorschläge der Grünen in den Systemmedien auf breiter Front totgeschwiegen wurden.

    Aber die Zensur ist schon hart. Nicht mal Freund Sarrazin durfte sich darstellen, der wurde ja auch schlicht mundtot gemacht. Weils den Multikulti-Apologeten (auch Grün!) ja nicht in den Kram gepasst hat.

  98. @Kerouac (125)

    welche Details noch ans Licht kommen werden, wird sich zeigen.
    Insgesamt ist doch zu fragen, ob ein Klima der Legitimation geschaffen wurde, also der Anspruch einer Bewußtseinsveränderung auch Wirksamkeit zeigte und damit Früchte trug. Dies wäre eine Angelegenheit, die von Psychatern oder Psychologen geklärt werden müßte, um zu einer tatsächlichen Folgeabschätzung zu kommen. Vorstellbar wäre beispielsweise, dass Hemmungen oder Normen leichter beiseite geschoben werden, wenn die Taten irgendwie gerechtfertigt erscheinen, es also Gründe zu geben scheint, das Gewissen durch ideologische ‚Fortschritts-und Aufklärungsgedanken‘ zu hintergehen.

    Das Problem ist nicht Füller, auch wenn die Grünen nun ihre eigene Medizin schlucken müssen. Oder soll hier wieder mal der Überbringer schlechter Botschaften geköpft werden?

    Der Skandal scheint mir woander zu liegen, nämlich in fehlender Selbstkritik, die sich in diversem Abwehrverhalten äußert und damit einer wirklichen Aufklärung entgegensteht.

  99. Franz Meindl hat es doch um 10:35 gestern äußerst klug zusammengefasst: Was einem hier sonst von Autor und Kommentatoren geboten wird, ist schon haarsträubend. Und erinnert stark an diese Verwirrungen, die einem bei Facebook ab 0:30, oft schon viel früher angeboten werden.

  100. @135

    Sehe ich auch so. Beispielsweise die Verwirrung einen Freispruch von eigenen Gnaden herbeizureden.

  101. Heute ist ein sehr ausführlicher Artikel über den Vorgang in der FAZ erschienen (S. 31). Autor ist der langjährige Medienredakteur Michael Hanfeld. Leider ist er (noch?) nicht online abrufbar, deshalb kann ich nur darauf hinweisen, ihn aber nicht verlinken.

  102. Ist doch ein prima Stück. Natürlich darf die Ines den Artikel kippen. Nur dann is sie halt nicht mehr die Ines sondern Frau Chefredakteurin Pohl. Standepede zeigt sich schnell, wo der Hund begraben liegt, sei’s bei der taz, auf der Odenwaldschule oder bei den Grünen. Wenn’s kritisch für’s eigene Ansehen, die eigene Sache wird, wird dichtgemacht, ausgesessen und last but not least: fertiggemacht. Der folgende Akt ist zumeist den Überbringer schlechter Nachrichten zur persona non grata zu küren, ganz lieb. Das wird dann mit aller Gewalt durchgezogen: Lieb sieht dabei so aus: Man/Frau richtet ein erhobenes Kinder-Du ans frevelnde Gegenüber: Du, das geht doch nicht. So, Mensch, Duuuuu, kannst du das doch nicht sagen. Weisst du denn, was du da machst?

    Ja, die grünen Herrschaften und Frauschaften haben wahrlich alle Hartmut von Hentigs sokratischen Eid geschworen und der schliesst damit, dass man/frau zu guter Letzt niemandem als sich selbst Rechenschaft schuldig ist: Gegen alle Widerstände zum Höheren berufen bin ich und nur auf mich selbst schwöre ich auch: Kindern und gläubigem Fussvolk darf man so alles antun, weil man/frau ist ja das Höhere.

    Das Selbstbild der Avantgarde, der Lehrer als Guru, der Grüne als Apostel, ja kommt raus in dem Stück, wurde auch bereits in der Zeit, in der FAZ und nun auch von Christian Füller für die taz angesprochen und klar ist deshalb auch, warum bei den Grünen niemand zurücktritt: Warum auch? Ich hab doch gegen alle Widerstände alles zu jeder Zeit richtig gemacht und meinen auf mich selbst geschworenen egomanischen sokratischen Eid vorbildhaft ausgelebt! Und was mir das Beste ist für alle das Beste.

    Aber Fragen wir nochmal persönlich: Dany, wie steht’s denn nun mit deinem Rücktritt und vielleicht auch der Rückgabe des Theodor-Heuss-Preises? Dass du den von Ex-Odenwaldklerikalen verliehen bekommen hast, ist dir gar nicht aufgefallen, aufgestossen? Dass die jetzt auch schon wieder Preise vergeben, so als sei nichts geschehen, siehe 2011, 2012, 2013, auch nicht?

    Wahrscheinlich ist deine Antwort: nein, warum auch und so reihst du dich halt ein, in die grüne Pappnaseneinheitsfront zu der nun auch Frau Pohl gehört, die natürlich alles, wie immer, richtig gemacht hat.

  103. @140 Was ein suffisanter Kommentar! „Und was mir das Beste, ist für alle das Beste.“Aber ich widerspreche! Dany muss nicht zurücktreten, seine Lebensleistung für die Grüne Sache, für Europa, für die Deutsch-Französische Freundschaft, für den Frieden … – ich finde das jetzt einfach nicht fair und die Ines, die wollte den Christian vor einer Dummheit bewahren, ach sie hatte halt vergessen, das der Christian gut auf sich selbst aufpassen kann. Fürsorgliche Belagerung darf man das wohl nennen, frei nach Böll. Es lebe der Qualitätsjournalismus und die korrekten Kausalitäten. Und es gibt sie doch, die unbefleckte Geburtsstunde der Grünen.

  104. War gerade auf dem tazblog, wo Guertler seinen kleinkarierte Ansicht zur Causa Füller abläßt. Kommentieren kann man das dort nicht mehr.
    Was der Mann da verzapft, ist Bockmist. Doch womöglich ist Guertler der von Frau Pohl bestellte Erbsenzähler, mit dem Auftrag, sich nicht auf den Inhalt des Textes einzulassen, sondern den Verfasser von der Seite anzugehen, ihm am „Handwerkszeug“ zu flicken. Also mockiert Guertler sich über fehlende Anführungszeichen oder – oh wie gefährlich – mögliche Lesarten. Na klar, das sieht immer besser aus, als zu sagen: „Die ganze Einstellung von Füller (zur Partei der Grünen) passt uns nicht.“ Statt dessen druckst Guertler rum und läßt zwischen den Zeilen nur eins durchblicken: Alles, bloß keine Flecken auf der Partei. In diesem Stil schrieben früher die SED-Journalisten im Neuen Deutschland. Mit Journalismus hat das wenig zu tun, vor allem nicht mit der wichtigsten Maxime, die ein Journalist beherzigen sollte: Sich nicht mit denen, über die objektiv zu berichten seine Aufgabe ist, gemein zu machen. Wenn Cohn-Bendit frank und frei verkündet, die taz sei die Zeitung der Grünen, dann ist das seine Sache. Sache der taz wäre es, sich gegen diese Art der Vereinnahmung zu verwehren und einen Text wie den von Füller zu veröffentlichen. Genau dann und dann erst recht. So aber haben sie sich als schreibende Hofschranzen einer Partei geoutet, die es weder mit der Wahrheit noch mit der Demokratie so genau nimmt.
    Beste Grüße!
    RG

  105. @123: „Ich hoffe, Sie wissen, was ein Vergleich ist.“

    Ja ich weiss, was ein Vergleich ist. Nachdem das geklärt ist, würden Sie jetzt bitte erläutern, wo Sie in den Worten Ihres Vorredners, den Sie direkt adressieren („SIE“) …

    »Zunächst mal finde ich interessant, dass Sie diese Aussage auf das direkte Umfeld der Parteispitze beschränken«

    … die „Parteispitze“ hernehmen? Jörg Rupf „beschränkt nämlich gar nichts:

    »Es gab keinen Missbrauch im direkten Umfeld durch Parteifunktionäre oder-beauftragte.«

  106. Mutig von Stefan Niggemeier, hier einen Artikel zu veröffentlichen, der sich vermutlich gegen einen Großteil seiner Leser/innen richtet. Aber vor dem/r Medienkritiker/in sind eben alle gleich kritisierenswert. Natürlich ist es eine Kampagne gegen die GRÜNEN, aber die sind durch die eigene geringe Empörungsschwelle besonders leicht vorzuführen. Oder wie hat man sich das vorzustellen, wie ein/e Grüne/r darauf reagiert hätte, wenn ein/e Vertreter/in der Katholischen Kirche mit ebendenselben Argumenten versuchte, seine Institution zu verteidigen, mit denen es die Grünen-Sympathisant/inn/en hier versuchen (schon lange her, Randphänomen, motivierte Kampagne). Um nicht an den eigenen Ansprüchen zu scheitern, hilft nur die Flucht in die brutalstmögliche Aufklärung, die aber sicher von Medien und Wähler/inne/n ebensowenig belohnt wird wie Relativierungen. Auf der anderen Seite muss man natürlich feststellen, dass das Thema »Sexueller Kindesmissbrauch« von konservativer Seite instrumentalisiert wird, um totale Überwachungsphantasien durchzusetzen und die sexuelle Freizügigkeit der Gesellschaft generell einzuschränken und nun eben um die Grünen zu diskreditieren. Ein gutes Beispiel ist Kommentar #62: Nein, ich möchte nicht in einer Welt leben, in der jede/r ständig sein/ihr/e Nachbar/inne/n, Kolleg/inn/en und Verwandten verdächtigt, Missbrauchstäter/innen zu sein. Nein, Aufklärungsunterricht ist nicht mit Vergewaltigung gleichzusetzen. Über den richtigen Zeitpunkt und die Form von Aufklärungsunterricht kann man diskutieren, über Vergewaltigung von Kindern nicht! Das ist die andere Seite, dass es offensichtlich nicht möglich ist, über dieses tabuisierte Thema sachlich und umemotional zu diskutieren, weshalb es sich perfekt für politische Kampagnen eignet und von rechter und linker Seite wiederholt massiv dafür genutzt wird. Dass dabei die Sorge um unsere Kinder im Vordergrund steht, ist ein schöner Traum.

  107. @142: „Kommentieren kann man das dort nicht mehr.“
    Das ist, mit Verlaub, Quatsch. Weder ich noch die taz haben bei meinem Blog die Kommentarfunktion deaktiviert. Manchmal landen Kommentare im Spamfilter und müssen von mir händisch wieder rausgeholt werden. Von Ihnen gibt es aber auch dort keinen.
    Vielleicht ist ja Ihr Browser verklemmt.

  108. Ich finde, dass es hier sehr wohl, de facto, um Zensur durch die Chefredakteurin geht. Grüne und Taz hin oder her. Es ist einfach
    auszuhalten, dass auch diese Partei nicht eine zu idealisierende
    ist, auch wenn sie vieles erreicht hat, was gut für die meisten in
    D. ist.

    Es scheint, für mich, auch kein Zufall zu sein, dass so ein drastischer Schritt der Zensur der Chefredakteurin so kurz vor der Bundestagswahl erfolgt. So handelt jemand, der kalte Füße bekommt.
    Das ist schade, weil ich finde, dass dadurch ein gewisses Stück an
    Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit der Taz verloren geht, es sei denn, man ist Fan.

    Ich hoffe, dass man auch hier „Enthüllungsjournalisten“ nicht
    weiter einen „Maulkorb“ umlegt, sondern sie tun läßt, was ihr Job ist mit allen Konsequenzen und ohne „Parteifilter“.

    Ich finde, dass vielen Leute egal ist, wer den „Job“ macht, wenn er gut gemacht wird, egal welcher Partei. Dazu braucht es aller-
    dings Abstand, auch zu eigenen Ansichten und Überzeugungen.

  109. Naja, TAZ .. sollte man besser nich lesen (ich sag nur Deniz Yücel zB) … und Grüne .. sollte man, nachdem man die mal in Regierungsverantwortung bestaunt hat, nicht wählen.

    Von daher: „much ado about nothing“ ;)

  110. @145, an den Herrn Gürtler, da bei Ihrem Blog, die Zensurfalle zu schnell zuschnappt… zweimal gepostet, zweimal hässliche Labels auf dem Bildschirm von ihrer Seite… (http://blogs.taz.de/wortistik/2013/08/18/entrepressierung/)
    ———
    Na, na, also, hier geht’s ja zu wie bei Hempels unterm Sofa. Wat issen das einem Kollegen so hinterfotzig eine reinzuwürgen und dann ein Update zu veröffentlichen aus dem hervorgeht, dass das Resümee ohne Kenntnis des Artikels versaustückt wurde…

    Na dann sorgen Sie mal weiter für die richtigen Kommunikationsebenen, als spiritueller Blogwart und scharfrichtender Redakteur vom Dienst und der Rest der Schreiberlinge, sobald sie mal anecken – immerhin langjährige Kollegen -, als willfährige Untergebene ihrer Sache: „Der Autor [Anm. Herr Gürtler] ist seit 1982 Mitglied der Grünen.“

    Das ist kein Disclosure, das ist ein Offenbarungseid angesichts der Hinterfotzigkeit ihres Blogbeitrags. Ja, so hab ich meine Pappenheimer auch immer kennen- und schätzen gelernt… Selbst befangen, sind sie nicht befangen. So ungefähr hat dies das Kuratorium der Theodor-Heuss-Stiftung auch für sich selbst konstatiert. Kein Wunder also, wie gesagt, dass nie ein Grüner Dreck am Stecken hat, Sie ja nun auch nicht, sie hätten nur liebend gern, befangen, den Text redigiert, entschärft und wohlmöglich verhindert. Nicht Füller’s Text sondern ihre Chuzpe sind das Problem. Am Ehesten trüge deshalb zur Wahrheits- und Faktenfindung bei, dass Sie ihr Disclosure mitbedenken. Handwerklich ist der Artikel von Füller vertretbar, wenn Sie jedoch mit derartiger Vehemmenz einem Kollegen schon fast kategorisch handwerkliche Qualität und zudem die Schuld an einem gestörten Kommunikationsverhältnis geben, na Mann, Mann, wer spricht da, der grüne Besserwisser oder der auch für den Kollegen mitverantwortliche? Na, wohl eher der grüne Besserwisser, das grüne Parteimitglied!

  111. Zitat aus dem FAZ-Artikel heute zum Thema (http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/gruene-und-paedophilie-die-taz-kippt-einen-artikel-12538638.html):

    „Kurz vor Redaktionsschluss schoss die Chefredakteurin Ines Pohl das Stück aus dem Blatt. Der Artikel enthalte falsche Tatsachenbehauptungen, lautete die Begründung. Dabei hatte der Text die Prüfung durch den Justitiar bestanden. Am Montag, in der Redaktionskonferenz, war von „falschen Tatsachenbehauptungen“ nicht mehr die Rede, dafür von „falschen Kausalzusammenhängen“. Mit dieser Formulierung lässt sich vieles angreifen, das einem einfach nicht in den Kram passt.“

    Wenn die taz ehrlich wäre, würde sie von unerwünschten Wirkungszusammenhängen sprechen. Mit der Bundestagswahl.

  112. @149, kleine Korrektur:
    anstatt handwerkliche Qualität muss es heissen handwerkliche Mängel unterstellen

  113. Der entscheidende Vorwurf, den man der taz machen muss, ist, sich nicht schon wesentlich früher von diesem Füller getrennt zu haben. Bereits seine früheren Einlassungen zum Themenbereich Pädophilie (in der Odenwaldschule, bei den Grünen oder der taz selber) waren gruselig: unsachlich, demagogisch, infam. Füller will nichts verstehen oder erklären, sondern nur skandalisieren und diffamieren. Dieser neueste Artikel setzt dem allen nur die Krone auf. Der Zeitpunkt und die Art und Weise, wie hier die Notbremse gezogen wurde, wirft nun ein ungünstiges Licht auf die taz. Aber das hat sich die Redaktion selbst zuzuschreiben: Wenn man ausgerechnet Füller damit beauftragt, über dieses Thema, auch noch zugespitzt, zu schreiben, muss man sich über das Ergebnis nicht wundern. Warum hat man nicht gleich Franz-Josef Wagner beauftragt?

    In dem neuen Artikel mischt Füller in bewährter Weise alles Mögliche und alle Möglichen zusammen (was hat Otto Muehl nochmal mit den Grünen zu tun?) und kümmert sich dabei weder um Differenzierungen noch um Richtungskämpfe noch um zeitliche Entwicklungen. Um zu suggerieren, die Grünen sperrten sich gegen eine Aufarbeitung, schreibt er:

    Denn anders als Erzbischof Zollitsch weigert sich der grüne Bischof Trittin im Interview mit der Welt standhaft, eine Anlaufstelle für Opfer grüner Täter einzurichten.

    Ja, warum wohl? Die Antwort gibt er, wenn auch verklausuliert, gleich selber:

    Die Grünen haben Glück, dass sie als Partei keine Schulen, Kitas oder Internate betrieben haben.

    Mit anderen Worten: Es gibt zwar wenige Fälle von tatsächlichem Missbrauch im grünen Milieu, aber weder sind die so ohne weiteres den Grünen als Organisation zuzurechnen, noch sind sie voraussichtlich zahlreich genug, um eine spezielle Anlaufstelle sinnvoll erscheinen zu lassen. Der Vergleich zur katholischen Kirche ist darum absurd. Bei den Grünen geht es vielmehr um die kritische Auseinandersetzung mit politischen Positionen, die in der Partei vertreten wurden. „Schreibtischtäter“ nennt Füller die Pädolobbyisten von damals – unter der Gleichsetzung mit NS-Massenmördern macht er’s halt nicht.

    Schließlich existierten pädokriminelle AGs, etwa die „Bundesarbeitsgemeinschaft Schwule und Päderasten“, kurz „SchwuPs“, die die Abschaffung des kompletten Sexualstrafrechts forderten.

    Kann mal jemand Herrn Füller den Unterschied zwischen Pädolobbyisten und Pädokriminellen erklären? Die Abschaffung des Sexualstrafrechts zu fordern ist nicht kriminell, nur der Verstoß dagegen. Aber vermutlich ist Füller der Unterschied durchaus klar und der falsche Sprachgebrauch einfach nur demagogische Absicht.

    Mit seinem Geschreibe reiht sich Füller ein in eine üble rechte Kampagne (wiewohl ein dereit geifernder Artikel selbst in der Welt oder FAZ eine Ausnahme wäre). Es ist aber zu kurz gesprungen, diese nur als Kampagne gegen die Grünen zu sehen. Das zweifellos auch, ist ja Wahlkampf. Aber es geht darüber hinaus auch um einen Rollback in Sachen kindlicher und jugendlicher Sexualität, und zwar keineswegs nur der zwischen Erwachsenen und Kindern. Diese beiden Bereiche, kindliche und pädophile Sexualität, die schon die Pädolobbyisten gezielt vermischt haben (und, soweit es sie noch gibt, immer noch tun), werden nun unter entgegengesetzten Vorzeichen ebenso gezielt vermengt. Wiederum Füller:

    […] seit die Geschichte des populärsten grünen Verherrlichers von kindlicher Sexualität wieder aufgerollt wurde: Daniel Cohn-Bendit

    (Cohn-Bendit wird nicht die „Verherrlichung kindlicher Sexualität“ vorgeworfen, sondern die Verharmlosung von Pädosexualität.)

    Die sexuelle Befreiung, auch die der kindlichen
    Sexualität, war das wichtigste Mittel der gesellschaftlichen
    Entrepressierung – und spielte Pädos und deren Mitläufern in die Hände.

    Nicht zuletzt dank der erfolgreichen gedanklichen Verknüpfung von kindlicher mit pädophiler Sexualität wird die Sexualität von Kindern und z.T. sogar Jugendlichen zunehmend wieder als Gefahr betrachtet. Auch Herr Füller fand ja in einem anderen Artikel (http://www.taz.de/!114644/) nicht (nur) den Missbrauch von Kindern durch Erwachsene an der Odenwaldschule grauenvoll, sondern (auch), „dass Schüler miteinander Sex hatten – und die Schule dies als Normalität hinnahm.“ Ich bin ja fast gespannt, wann wieder darauf geachtet wird, dass die Hände über der Bettdecke bleiben. Im Namen des Kinderschutzes natürlich.

    Einstweilen bin ich froh, dass man das Zeug von Füller wenigstens nicht mehr in der taz lesen muss. Über das Thema können andere sicher besser schreiben, siehe der schon verlinkte Artikel von Nina Apin.

  114. @152…
    Na das ist ja das volle persona non grata Programm, typisch grünes Gesülze, so alles mal querbeet verwurstet, so als stünde „die Aufklärung“ auf dem Spiel, Aussage Hartmut von Hentig. Deswegen solle man aussitzen! Na Sie wissen also wie man Grenzen zieht, deswegen auch der moralinsaure und zugleich verklemmte Aufschrei in Form einer Platitüde, so als stünde zu befürchten, dass wir wieder in biedermeierliche Zeiten zurückverfielen, die „Hände über der Bettdecke“ zu verbleiben hätten. Ach Sie Bewahrer des Anstands!

    Im Zusammenhang zitieren Sie einen Artikel von Christian Füller: da geht’s um die Definition von Grenzen der Sexualität, nicht um ein Verbot von Sexualität! Und wo? An der Odenwaldschule? Meinen Sie nicht, dass das Einigen Einiges erspart hätte, wenn man da vernünftig und nicht mit Platitüden a la „Hände über der Bettdecke“drüber diskutiert hätte, sich selbst wahrnehmend?!

  115. @153: Danke. (Die Breitseite hätte ja eigentlich auf meinem Blog landen sollen – vielleicht hakt ja doch dort was mit der Technik, ich lasse das prüfen)
    Und auch noch einmal den ausdrücklichen Dank, dass uns hier der Füller-Beitrag zum Download zur Verfügung gestellt wurde. Hat die taz ja leider immer noch nicht geschafft.

  116. @ 152 arendil

    Prozentrechnung sollte bekannt sein. Die Grünen haben 60.000 Mitglieder und bestehen seit 33 Jahren, wovon sie 14 Jahre ein pädophiles Programm hatten. Die Katholische Kirche beheimatet dagegen über 1 Milliarde Katholiken, besteht seit über 1700 Jahren und hatte trotzdem niemals eine Pädo-Programmatik.

    Daß die Kirche wesentlich mehr Mißbrauchsfälle zu verantworten hat, ist bei diesen gewaltigen Größenunterschieden klar. Umso erstaunlicher ist, wieviel Pädo-Potential die Grünen in ihrer kurzen Geschichte entfaltet haben. Sowohl in ihrer Schreibtisch- und Parteitags-Ideologie als auch ganz konkret als Fummelei an Kindern, derer sie in zwielichtigen Kommunen und anderen Orten habhaft werden konnten.

    Ich bin also gespannt, ob wir irgendwann einen proportionalen Vergleich der Mißbrauchsdimension zwischen katholischer Kirche und grüner Kirche sehen werden. Das könnte für letztere ins Auge gehen.

    Und was noch schlimmer ist. Der Kirche kann man grundsätzlich man die Aufklärung zutrauen, denn der Mißbrauch ist gegen ihr Wesen und ihre Botschaft. Aber gegenüber der grünen Partei mit ihrem unkritischen, uferlosen Motto „Alles geht“, wird man immer zutiefst mißtrauisch bleiben müssen, was ihre wahre Geisteshaltung angeht.

  117. Das muss man wohl auch erstmal schaffen, als Partei, dass man ihr gleichzeitig vorwirft, für ein uferloses „Alles geht“ zu stehen und alles verbieten zu wollen.

    @Mel: Können Sie das mit den 14 Jahren mal vorrechnen?

  118. @157 man sollte aber die Grundfakten nicht ausblenden: Grüne hatte bis 1985 keine pädophile Programmatik, sondern Anträge, über die diskutiert und nachgedacht werden sollte und 1985 hat man die alle aus dem gesamten Kontext verbannt. Es gibt bislang keine Belege für Beschlüsse, außer einem, der zurückgeholt wurde (1985) und darüber hinaus gibt es nichts, noch nicht einmal einen von Füller so sehnlichst herbeigewünschten Missbrauchsfall – statt dessen seit dieser Zeit eine kristallklare Distanzierung. Die Kirche dagegen vertuscht reale Missbrauchsfälle durch ihr Personal, hat diese weltlicher Justiz entzogen und hat dabei Täter in andere Gemeinden versetzt, ohne die neue darüber zu informieren, was zu weiteren Vergewaltigungen geführt hat.

  119. @ 144

    Guter Beitrag, aber die Runenschrift mit dem der/die/das meinst du nicht ernst, oder?

    Also gut: Die Grünen haben Kinder/innen mißbraucht.

    Jetzt klarer?

  120. @ 158

    Nach meinem Informationsstand wurden päderastische Forderungen formell erst auf einem Parteitag der Grünen 1994 aus dem Programm entfernt.

    Leider kann man den WP-Artikel über grüne Pädophilie wie so vieles in der Wiki als absolut linksverseucht nicht wirklich gebrauchen, aber ich meine mich zu erinnern, daß sogar Roth oder Özdemir dieses Datum als absolutes Schlußdatum vor kurzem genannt hatten.

  121. @Mel

    Hmm, ich blick da nicht durch. Die Grünen haben keine Pädo-Programmatik und keine Kinder mißbraucht. Die katholische Kirche hat schon viel länger keine Pädo-Programmatik und hat Kinder mißbraucht. Aber die Grünen sind des Teufels. Rein statistisch, natürlich nur.

  122. @161: Sorry, mit 1994 und grünen Parteitagen und Satzungsänderungen hab‘ ich nichts einschlägiges gefunden. 1994 haben die Grünen ein Frauenstatut verabschiedet und einen Jugendverband gegründet – und die Deutschen haben den Paragraph 175 gestrichen. Aber das meinten Sie sicher nicht, oder?
    Was sonst?

  123. #107 „Pädophilie ist ein gesellschaftliches Phänomen, kein primär grünes, kein primär kirchliches.“
    Und es kommt uns vermutlich so nah, weil es gibt fließende Übergänge gibt,da die Mißbrauchenden zu 90% keine ausgeprägt pädophilen Neigungen haben müssen, es also im Grunde jede/r sein kann.

    Beispiel:[…] Sie war noch jung, lag auf dem Rücken und er sabberte sie ziemlich unkontrolliert voll. Der Speichel troff auf ihre Wange. Sie drehte den Kopf zur Seite…
    […]
    http://meykosoft.jimdo.com/fremdgeschrieben/sanfter-mi%C3%9Fbrauch/

    und hier:
    http://www.spiegel.de/panorama/missbrauch-von-mutter-oder-frauen-a-822115.html

  124. @139 Inzwischen ist der exzellente Artikel von Michael Hanfeld auch Online.

    Und die Diskussion gewinnt an Qualität – mit Nichten war die Entscheidung von Ines Pohl nicht politisch motiviert. Hier geht es nicht um Kausalitäten, hier geht es um Politik. Die Argumentation von Ines Pohl ist durchsichtig und lenkt ab. Wir wissen nicht, mit wem sie das abgesprochen hat und welche Telefonate sie zuvor geführt hat, aber es ist keine unüblich Strategie, auch in Kreisen der Grünen nicht. Die Aktion trägt eine Handschrift und die Tinte die ist grün. Zumahl ein Blick hinter die Kulissen der Grünen und der ihr nahe stehenden Institutionen genügt, um diese Aktion zu verstehen. Füller will die politisch eingebettete Pädophilen demaskieren und Ines Pohl will das verhindern. Wieso? Was treibt sie an? Qui bono?
    Wenn es Ines Pohl wirklich um die Leserschaft der „taz“und die Wähler der Grünen ginge, da hätte sie sich keine Sorge machen brauchen, die sind mündig genug und das weiß sie auch. Aber es ging ihr allein darum eine Diskussion zu verhindern die Christian Füller anstoßen wollte. Das was Pohl macht ist Gesinnungsjournalismus. Jetzt findet die Diskussion jenseits der „taz“statt. Auch gut.

    Christian Füller kämpft mit offenem Visier, er sucht den Diskurs und er hat uns allen ein Vorlagen dazu gegeben, aber genau das will Ines Pohl verhindern und ausbremsen. Sie hat die Nase voll, sie hat keinen Bock mehr auf das Thema, in ihr regt sich der Zorn, der Widerstand, die Rebellin in ihr ist aufgestanden. Da sie die Macht hat, agiert sie zielsicher und unumstößlich, dafür wird sie gefeiert werden, von denen die diese Diskussion verhindern wollen. Ich bin mir, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sicher, dass Ines Pohl bei dieser Aktion, nicht für „uno momento“ an die „ragazzi e ragazze“ gedacht hat, um die es Füller in seiner ganzen Arbeit geht. Füllers Denken ist bestimmt von der Erkenntnis, das die Kultur nicht entschieden ist, aber die Kultur entscheidet. Und es ist eine Kulturdiskussion auf politischem Niveau. Spätestens nach der Wahl, werden die Grünen über viele ihrer Glaubenssätze nachdenken müssen, mit der sie meinen diese Welt verbessern zu wollen, aber dann ohne die Dinosaurier aus den 1970ger und 1980ger Jahren.

    Die Solidarität unter Journalisten schient zu funktionieren, auch dank dieses Blogs. Es wird gestritten und argumentiert und weiter recherchiert. Mehr Menschen sind für das Thema sensibilisiert und fragen sich, wie ich, was ist dran an der Kritik an den Grünen und was für Videos kursieren im Netz, mit kruden Liebeserklärung á la Monsieur Vert – le héros de l’amour libre – malheureusement avec des mineurs.

  125. Das ganze hat natürlich ein Geschmäckle, allerdings:

    Für mich scheint die ganze Debatte Wahltaktik zu sein. Ausgerechnet ein paar Wochen vor der Bundestagswahl kramen ein Haufen von konservativen Blättern 30 Jahre alte Geschichten über die Grünen hoch. Es fängt ja auch niemand an plötzlich wieder daran zu erinnern, wieviele Altnazis CDU/CSU groß gemacht haben. Und Zurecht – man kann Menschen kaum an 30 Jahre alten Aussagen messen. Sowohl dem Menschen als auch – wesentlich wichtiger – dem gesellschaftlichen Klima muss man in 30 Jahren zugestehen, sich weiterentwickelt zu haben. Dinge die ein Kohl vor 30 Jahren gesagt hat mögen auch heute einen Skandal auslösen, siehe Kohl und die Türken.

    Und dass es dann ausgerechnet ein Pädophilie“skandal“ ist, der so kurz vor der Wahl hochgekocht wird, passt da ebenfalls ins Bild. Es reicht ja schon, das Wort Pädophilie nur in den Mund zu nehmen um den Berufsempörten auf die Palme zu bringen. Soweit, dem durchschnittlichen Bildleser zu erklären, dass eine pädophile Neigung an sich weder strafbar noch vom Betroffenen ausgesucht ist kommt man doch gar nicht.

    Das all diese rationalen Überlegungen im allgemeinen Geschrei untergehen würden wenn man erstmal mit dem Finger auf jemanden Zeit und laut „Pädo!!!“ ruft, war sicherlich auch den entsprechenden Medien klar, die der Ansicht sind, dass man nach 30 Jahren kurz vor der Wahl ja mal daran Erinnern könnte, worüber damals öffentlichlich(!) diskutiert wurde…

  126. @Niggemeier: muss ich doch noch mal, nicht so kurzgefasst, ob geläutert mässig weees ick nett… Können Sie ja entscheiden und löschen, Sie haben hier ja Hausrecht wie Frau Pohl, sind sozusagen unser Chefredakteur und ich nehm’s nicht übel.

    @157 oder auch Herr Rupp.
    Na so einfach ist das nicht, geht ja gerade um unterschwellige Duldung, fehlendes Einfühlungsvermögen und falsch verstandenen Kadavergehorsam. Gerade die Grünen sind ja nun wahrlich Meister darin, im anderen deren „Denken“ in Frage zu stellen, deren Haltung, auch historische Wurzeln, Gesinnung für die Übel auszumachen. Warum sollte man das nicht kritisch in Frage stellen?! Der geringste Vorwurf ist ja die Indifferenz, damals wie auch heute kein klares Urteil zu finden. 1999 hiess es übrigens von Seiten vieler grüner Odenwaldkleriker: Wat toll, dass der Parteispendenskandal uns so schnell aus dem Licht der Öffentlichkeit bugisert hat…

    Na, wenn sich die Auseinandersetzung mit einem äusserst wichtigen Thema bei den Grünen so gestaltet: alles nur Medienkampagne, die Rechten oder wat ein Glück, dass der olle Flick zur rechten Zeit in die Quere kam: Sieht so ihr „Mehr Demokratie“-Verständnis aus? Find ich lächerlich!

    Natürlich gibt es zu den Grünen eine Vorgeschichte, die Sponti-Bewegung, den französisch-deutschen Maositenklub gepaart mit so einigen „aufklärerischen“ Psychiatern, vom Kindersexfreund in Vietnam Guru Erich Wulff aka Alsheimer über Felix Guattari, dessen Sextherapien leider auch zu einigen Selbstmorden führten und und und.

    Das ist auch und gerade ideologische Denkschule und natürlich gab es mehr als genügend Menschen, die Opfer dieser Selbstanmassungen und Überschätzungen geworden sind. Die taz hat ihre Geschichte damit, die französische Libé hat ihre Geschichte dazu, genauso wie die unzähligen lokalen Alternativblättchen, die eines der kommunikativen Amalgame der grünen Bewegung darstellten. Was nie auch nur im Entferntesten ins Blickfeld rückt und das ist erschreckend: Es gab Betroffene, unzählige, in ihrem ideologischen Umfeld, in ihrer ideologischen Heimat! Darüber muss man doch reden können!

    Meinesteils ordne ich gerade die Odenwaldschule ins grüne Millieu ein! Auch hier die Tendenz, wie sie nun auch bei Ihnen aufscheint. Dort hiess es, die Odenwaldschule sei das Mekka der Pädagogik, bei Ihnen und Ihren grünen Mitstreitern klingt durch: die Grünen sind das Mekka politischer Arbeit. Ihre Partei hat doch auch stillschweigend drüber weggesehen, wie eben die „grünen“ Lehrer an der Odenwaldschule. Ja, ich sage, die Odenwaldschule war die „grüne“, die „grün-humanistische“ Modellschule! Die Grünen haben und hatten „ihre“ Spielwiesen, sie haben sie bis heute! Nirgendwo sonst gibt es einen manchmal geradezu unheimlich wirkenden Hang zu „pädagogischen“ Experimenten, Laboren, wie im Umfeld der Grünen. Was leider zumeist fehlt, ist die kritische Distanz. Fragt man nach, gibt’s nicht mal gescheites Datenmaterial, obwohl angeblich alles höchst wissenschaftlich und mit viel Empirie begleitet wird.

    Ja, gerade in der Verzettelung der Grünen wuchert zugleich der „Gestaltungswille“ und die Sehnsucht nach Gestaltungsmacht der Grünen wie auch das „Anything goes“, Herr Niggemeier. Die können beides und bestens: für die Guten das Töpfchen, für die anderen das Kröpfchen. Das verkauft man dann als plurale Gesellschaft, „Mehr Demokratie“, etc., aber unter der Bettdecke geht’s häufig recht grusselig zu.

  127. @Joerg Rupp: „… gibt es nichts, noch nicht einmal einen von Füller so sehnlichst herbeigewünschten Missbrauchsfall“

    Doch Herr Rupp. Ein Blick in die Statistiken, z.B. polizeiliche Kriminalstatistik, zeigt, dass sexueller Missbrauch keine Domäne der katholischen Kirche ist. 85 bis 90 % der Missbrauchenden sind männlich und kommen dabei meist aus dem sozialen Nahraum. Es ist schlichte Ignoranz, zu behaupten, dass sich die Täter der z.B. 300.000 geschätzen Missbrauchsfällen allein an Kindern nicht in einer bestimmten politischen Gruppe oder Milieu befinden.

    Es kann nicht angehen, dass Parteien mit dem Hinweis, sie würden keine Kindergärten (läden?) betreiben, sich auch der politischen Verantwortung für die seiner zeitige Propagierung oder Tolerierung von Pädophilie stehlen. Diese Politik trug dazu bei das Täter ihr Verhalten wegrationalisieren oder gar gesellschaftlich anerkannt sehen konnten.

    Sie schreiben „Die Kirche dagegen vertuscht [immer noch?] reale Missbrauchsfälle durch ihr Personal, hat diese weltlicher Justiz entzogen und hat dabei Täter in andere Gemeinden versetzt, ohne die neue darüber zu informieren, was zu weiteren Vergewaltigungen geführt hat.“ Andere schreiben, dass bei den Grünen jener Zeit eine geistige Wegbereitung für die Rationalisierung von Pädophilie betrieben wurde. Interessant ist auch noch mal neben dem „schwarzen“ und „grünen“ Missbrauch der noch völlig ignorierte „rote“ Missbrauch in der seinerzeitigen DDR (http://www.taz.de/Schicksale-in-DDR-Kinderheimen/!121040/)

    Man kann die häppchenweise Aufarbeiten nach parteipolitischen Schattierungen sicherlich kritisieren. Notwendig sind sie aber allemal und sie sind keine konservative Erfindung.

  128. @Mel: die Wikipedia hat sicherlich einige Probleme, was die Demografie der Admins angeht, aber das was Sie da als Nachweis für „Linksdurchsetztheit“ sehen ist doch wohl eine ganz normale Edit-Diskussion.

    Es wird dort über die Person Ines Pohl und nicht um die Grünen. Der letzte Kommentar („5M“) beschreibt es ziemlich exakt. Da will sich im Moment ein User im Artikel zur Person der Chefred einen Schaukampf liefern. Das ist jenseits jeder enzyklopädischen Relevanz.

    Wenn überhaupt sollte der Ursprungsartikel von Füller genommen werden, um den Artikel über Bündnis 90/Die Grünen zu verändern. WENN.

    Sie zeigen im Moment ehrlich gesagt lediglich, dass Sie recht wenig von der Wikipedia verstehen und wo da der Schuh drückt. Das ist ungefähr so als ob Sie in schwarzer Farbe erkennen wollen, wie viel Grün beigemischt wurde. Will sagen: da sind so viele andere systemimmanente Probleme in der deutschen WP dass das Herauslesen von politischer Gesinnung dem Kaffeesatzlesen gleich kommt.

  129. Danke. War ja nett. Jetzt hätte ich noch einen für’s grüne Herzblut. Der ist dann wirklich zu böse. Eigentlich ist der ganze Echauffierschaum gerade der Grünen und der taz über Thilo Sarrazin doch nur grosses Geheuchel! Und Thilo Sarrazin hat sich einfach nicht rechtzeitig für die richtige gute Klientelpartei entschieden! Wer schafft protestantische Pfarrersfamilien besser als die Grünen und nichts anderes will doch Thilo für Deutschland, oder?

  130. @ 169 Vinterblot

    1. Es gab auch Alt-Nazis bei den Grünen und das obwohl die Partei von der Gnade der späten Geburt profitierte. Falls sie den Totalitarismustest ernsthaft durchführen wollen, fragen sie sich wie viele Alt-Kommunisten bei den Grünen angedockt haben. Da sieht es schon ganz bitter aus, bis in die Parteispitze (Trittin) hoch sind die vertreten.

    2. Einerseits schreiben sie, daß das alles schon 30 Jahre her sei. Andererseits aber charakterisieren sie Pädophilie als angeborene, unabänderliche Neigung.

    Das wirft die Frage auf: Sind sie sich sicher, da die Pädos alle aus der Grünen-Partei ausgetreten bzw. nicht eingetreten sind? Weil, so meinen sie es ja, einmal Pädophiler, immer Pädophiler, bis daß der Tod die Neigung vom Menschen scheidet.

  131. Klappe zu, Affe tot. Ein Blick über den Tellerrand der Kommentare und mir wird der Unterschied klar, was hier diskutiert und was in den anderen Medien dazu von Lesern gesagt wurde. Ines Pohl wäre gut beraten gewesen, die Diskussion im eigenen Laden zu konzentrieren. Passaparola.

  132. @Ulrich Hake / 154:

    Im Zusammenhang zitieren Sie einen Artikel von Christian Füller: da geht’s um die Definition von Grenzen der Sexualität, nicht um ein Verbot von Sexualität!

    Verbot oder Grenzen, das ist doch gar nicht der Punkt. (Wobei aus dem Artikel keineswegs klar wird, ob ein Komplettverbot oder anderweitige Grenzen gemeint sind.) Der Punkt ist, dass systematisch kindliche / jugendliche Sexualität und Missbrauch durch Erwachsene miteinander vermengt werden! Damals machten das Pädolobbyisten, um mit der Befreiung der kindlichen und jugendlichen Sexualität auch gleich den Missbrauch von Schutzbefohlenen zu normalisieren, heute machen Leute wie Füller das, um zugleich mit dem Missbrauch auch die kindliche und jugendliche Sexualität zu skandalisieren.

    @Ulrich Hake / 172:

    Meinesteils ordne ich gerade die Odenwaldschule ins grüne Millieu ein!

    Ja, klar. Dann ordne ich das Kloster Ettal ins schwarze Milieu ein. Wird Zeit, dass die CSU mal ihre Pädophilie-Verstrickungen aufarbeitet!

    Die katholische Kirche hat keine Pädophilie propagiert, aber Kinder missbraucht; die Grünen haben keine Kinder missbraucht, aber Pädophilie propagiert. Das ist jetzt ein wenig vereinfacht (es müsste z.B. immer heißen „Teile der …“), aber bringt den Unterschied doch auf den Punkt. Zumindest nach jetzigem Kenntnisstand gab es in Einrichtungen, die institutionell den Grünen zuzurechnen sind, keinen Missbrauch in erheblicher Zahl. Wenn Füller also damit, dass Trittin eine Anlaufstelle für grüne Missbrauchsopfer ablehnt, unterstellen will, dass sich die Grünen um eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema drücken wollen, ist das Diffamierung. Was die Grünen aufzuarbeiten haben, ist ideologischer Natur, nicht praktischer.

  133. Noch ein kleiner Nachtrag zu Cohn-Bendit: Wenn sich die öffentliche Aufregung darauf stürzt, dass ihm angeblich vor Jahrzehnten mal ein kleines Mädchen den Hosenstall geöffnet hat und er das geschehen ließ (mehr war da doch nicht, soweit ich weiß), sich aber an seiner permanenten Kriegstreiberei kaum stört, ist irgendwas in der Wahrnehmung verschoben.

  134. Politiker sollten sich aus kindliche/jugendliche Sexualität raushalten, wenn dies nicht sowieso nur ein Konstrukt ist, um spezielle Interessen dahinter zu verbergen.

  135. @earendil…
    Tun Sie doch, Sie ordnen doch Kloster Ettal ins schwarze Milieu ein… Was soll das also, hier so zu tun, als ginge es nicht genau um’s Milieu, natürlich geht’s hier um’s „grüne“ Selbstverständnis, um Lebenshaltung. Natürlich haben die Grünen der CSU im selben Zusammenhang Vorwürfe gemacht! Bei den Grünen aber sollt ihr schweigen! Nö, auch die Grünen und die Partei sind keine heiligen Hallen. Ehrfurcht ist nicht angesagt, eher suspekt.

    Eine Partei steht auch für etwas! Und um genau dieses etwas geht’s. Sich da mit Formalismen rauszureden, so als ob eine Partei für den Schaden den ihre Ideologie auch! anrichten kann, nicht politisch mitverantwortlich wäre, das wäre ja gerade für die Grünen hahnebüchen: Ist doch ihr Marktgeschrei seit Jahr und Tag, wenn’s um die Sünden von anderen geht. Selbstverständlich ist die Odenwaldschule die Schule par excellence des „grünen“ Humanismus, der „grünen“ Utopie gewesen… Wenn diese Utopien, und die Grünen verkaufen ja Gesellschaftsutopie, nicht mehr auf den Prüfstand gestellt werden kann, weil sind ja die Grünen, dann ade Grüne und Grüss Gott Würstchenpartei oder Deutsche Michel Partei.

    Wir werden uns da allerdings im Kreise drehen, da Sie Ihren sich brüstenden Cohn-Bendit ja eher auf „wichtigeren“, „höheren“ Ebenen als Disputanten wünschen. Was sind schon so ein paar sexuelle Betroffene, wenn’s um Kriege geht! Fragen Sie sich mal, ob der vielleicht nicht ebenso bedenkenlos zum Kriegstreiber, zum Fähnchen-Wechsel-Dich wird, wie er sich halt Hosenlätze öffnen lässt?

  136. Christian Füller ist mir das erste Mal unangenehm aufgefallen, als er zusammen mit Nina Apin und Astrid Geisler einen pädo-aktualisierten Nachruf auf den taz-Journalisten Dietrich Willier verfasste. Hier der erste Nachruf von 2009 http://www.taz.de/!45485/ hier der 2011 unter anderem von Füller verfasste: http://taz.de/!66135/

    Dieser Nachruf brachte Füller unter anderem diesen Blog-Eintrag ein: http://ganymed.blogsport.de/2011/02/19/dietrich-w-und-die-haessliche-taz/
    auf den er in den Kommentaren so reagierte:

    „es gibt keinen keinen einverständigen sex mit kindern und jugendlichen, wie sie suggerieren. das ist – kurz und knapp – sexuelle gewalt mit schutzbefohlenen und/oder minderjährigen. es führt – ich zitiere ein opfer – zur „Demolierung des Lebensweges!
    Zerstörtes Urvertrauen, zerstörte Gesundheit, mitunter zerstörte Fähigkeit, eine Partnerschaft einzugehen!
    Verletze Menschenwürde, verletztes Recht auf den eigenen Körper!“

    sie gehören eindeutig zur täterlobby, welche die zerstörung von jungen menschen rechtfertigt – um ihrer lust frönen zu können.“

    Typisch Füller: Menschen, die bei seinem Eifererthema Pädophilie anderer Meinung sind, sind automatisch seine Feinde (und gehören gleich zur ominösen Täterlobby). Eine gewisse gebotene Neutralität und Differenzierung ist ihm wie so oft fremd, er betreibt Aktivismus anstatt Journalismus. Dabei wird wohl niemand leugnen, dass es einvernehmlichen Sex zwischen Jugendlichen und Erwachsenen geben kann.
    Füller hat bislang meine negative Meinung über ihn mit fast jedem seiner Artikel zum Thema bestätigt.

    Überhaupt wird über das Thema Pädophilie gerade im Journalismus viel zu wenig differenziert berichtet (von reinen Lobbyveranstaltungen wie den Öffentlichen Hearings des Missbrauchsbeauftragten Rörig ganz zu schweigen). So muss man also selbst über eigentlich schlechte/widersprüchliche Berichte wie den preisgekrönten „Der Getriebene“ (was für eine absurde Haltung zum Thema Kinderpornografie) dankbar sein: http://www.zeit.de/2012/44/Sexualitaet-Paedophilie-Therapie
    Oder über diese Folge der Sternstunde Philosophie (da öffentlich-rechtliche Formate wie ZDF Neos „Wild Germany“ bei dem Thema redaktionell willentlich versagten): http://www.srf.ch/player/tv/sternstunde-philosophie/video/paedophilie–eine-neigung-ueber-die-man-schweigt?id=89472139-3b67-4c06-ada3-b4beb7ce5e34

    Warum ist das so? Weil es nur Männer betrifft (und nach Kommentaren hier im Forum ja wohl auch nur die widerlichsten, noch vor Mördern, Vergewaltigern, Sadisten usw)? Zumindest wird an pädophile Jugendliche überhaupt kein Gedanke in der Debatte verschwendet und auch nur selten einer daran, dass eine pädophile sexuelle Orientierung überhaupt nicht im Widerspruch zu einem erfüllten, moralisch guten Leben stehen muss.

    PS: Und zumindest kennen jetzt die fundamentalistischen Christen von gloria.tv das Blog: http://www.gloria.tv/?media=490078

  137. @Christian. Sie sollten schon Ernst nehmen, dass das zumeist zu demolierten Lebenswegen führt. Ihnen fällt Christian Füller „unangenehm“ auf, weil er ihre notwendige Lebenslüge anspricht? Weil er die Menschen erwähnt, die die Opfer ihrer sexuellen Präferenz sind? Erwachsenenschwänze haben einfach nichts in Kindergärten und in Kinderzimmern verloren. Und da dies Ihre Präferenz scheint, gilt das auch für Ihren Schwanz und Ihre pädophilen Absichten.

    Sie mögen sich das auf dem von Ihnen zitierten Blog noch so schön reden, aber selbst Sie müssen ja so oder so zugeben, – selbst in Ihrer schöngefärbten Variante -, dass die Folgen für die Betroffenen Ihrer Handlungen in den meisten Fällen äusserst schwerwiegend sind. Ihre verklausulierte Schlussfolgerung dort lautet: die Gesellschaft ist schuld, also soll sich die Gesellschaft ändern und die Pädophilen akzeptieren.

    Können und dürfen Sie öffentlich für streiten, nur bitte lassen Sie solange das gesellschaftlich nicht akzeptiert ist, Hände und Schwänze von Kindern! Die überwältigende Mehrheit der Opfer ihrer Trophäenjagd teilt ihre sexuelle Präferenz nicht und wird sie nie teilen und Sie werden mir nicht vormachen können, dass Sie Ihre Opfer fragen, ob diese für sich schon klar haben, später pädophil zu sein, sodass ihnen das jetzt wie auch später nie schaden könne! Sie müssen ihre Opfer umgarnen und gefügig machen, um Ihre eigenen Triebe ausleben zu können. Sie kontrollieren und manipulieren die Sexualität Ihrer Opfer! Nichts weiter! Und Sie tun es als Erwachsener gegenüber einem Kind. Das Gefälle ist klar. Sie müssen ihre Macht und Möglichkeiten als Erwachsener einsetzen, weil es die einzige Möglichkeit für Ihre Triebbefriedigung ist und nur um die geht’s Ihnen letztlich. Nur ihre Befriedigung sollte einen gleichberechtigten und bewussten Sexualpartner zum Gegenüber haben. Ein Kind hat nicht ihr Bewusstsein über seine eigene Sexualität und wird es nie haben können. Es ist ein Kind.

    Dass Sie in vielen anderen Lebensbereichen durchaus ein „moralisch gutes“ Leben führen können, steht damit nicht im Widerspruch. Ich will da keine zynischen Vergleiche anführen, Ihnen selbst fallen da bestimmt eine Menge ein!

  138. @UH / 182: Wäre mir neu, dass die CSU für das Kloster Ettal verantwortlich gemacht würde. Wenigstens wäre mir neu, dass irgendwer die CSU aufgefordert hätte, eine „Anlaufstelle für Opfer schwarzer Täter“ einzurichten.

    Eine Partei steht auch für etwas! Und um genau dieses etwas geht’s.

    Richtig, darum geht’s. Aber erstens ist das eine zeitgeschichtliche Diskussion (die Grünen stehen heute, im Guten wie im Schlechten, für wesentlich andere Dinge als vor 30 Jahren), und zweitens stellen sich die Grünen dieser Diskussion durchaus. Demagogen wie Füller geht es aber um etwas ganz anderes als eine kritische Auseinandersetzung.

    @Christian / 183:

    es gibt keinen keinen einverständigen sex mit kindern und jugendlichen

    Das ist allerding ein starkes Stück, aber typisch für die Herangehensweise Füllers, der auch hier wieder gezielt zwei völlig verschiedene Sachen vermengt. Während der erste Teil der Aussage im Wesentlichen richtig ist, ist der zweite einfach Unsinn. Zum Glück sieht das das Sexualstrafrecht differenzierter als Füller.

  139. @earendil
    Sie mögen sich auf Christian Füller einschiessen, ich glaube, er hat ganz vernünftige Ansichten zu dem Thema. Sie mögen kritisieren, dass er aus langjähriger Beschäftigung mit dem Thema Einiges für Sie nicht akzeptabel formuliert, dass Sie das provoziert. Aber das ist ja an sich nichts Verkehrtes. Sie müssten schon klarer definieren, was für Sie in die Kategorie erlaubter Sexualkontakte fällt und wo Sie glauben, dass Christian Füller sich auf einem Feldzug befindet, Freiheiten und Errungenschaften abzuschaffen, die Sie für sich wie die Gesellschaft als essentiell ansehen.

    Sehen Sie, auch die von Ihnen zitierten strafrechtlichen Bestimmungen sind da spezifischer. Sie definieren zugleich in vielen Fällen Umstände. Natürlich sind diese Fragen äusserst komplex; dadurch, dass Sie sich Christian Füller zur persona non grata machen, ist aber weder Ihnen noch den betroffenen Menschen geholfen, auch der Gesellschaft insgesamt nicht. Das Thema beschäftigt ja nun seit einigen Jahren und es ist viel Unbeholfenheit, viel Unsicherheit zu konstatieren. Es ist nach wie vor ein Tabuthema. Ines Pohl hat ja gar behauptet es gäbe keinen aktuellen Bezug. Den allerdings gibt es. Skandale, Runde Tische, Gesetzgebungsverfahren, Demonstrationen, absurde bis hochnotpeinliche Preisverleihungen und die vielen glaubwürdigen Berichte von betroffenen Menschen, das alles zu inszenieren übersteigt sicherlich die Möglichkeiten eines Christian Füller. Dass Ines Pohl und die Grünen (so seh ich das) nun einen Artikel von Füller aus der sonntaz gekippt haben, ist ja nur ein kleines Mosaiksteinchen. Christian Füller hat insgesamt einen sehr wichtigen, einen gesellschaftlich notwendigen! Beitrag geleistet. Schon dass Sie hier soviel Notwendigkeit verspüren, wie auch ich, macht das ja deutlich. Das Thema beschäftigt uns, langweilig wird’s, wenn’s dann nur noch um’s überfüssige bis peinliche Verhackstücken von Füller geht, so als ob der Schuld an der Unfähigkeit wäre, sich gesellschaftlich über das Thema auseinanderzusetzen und zu verständigen. Man kann’s ja einfach formulieren, wahrscheinlich wäre es ja sogar taktisch klüger für Pohl und die Grünen gewesen den Artikel zu drucken und mit einem Ach gottchen, ist doch bloss der Füller vorbeiziehen zu lassen. Die Jubelausgabe des Dienstags war ja wahrscheinlich bereits in Vorbereitung und da hat man gleich drei, vier Artikel in die Ausgabe gehieft. Das hat halt einfach Geschmäckle, wie der Schwabe sagen würde. Können Sie natürlich auch Füller ankreiden, sagen, dass Sie von dem nie mehr wieder was in Ihrem Leben lesen wollen, so ein böser Propagandist ist der. Verwundern tut’s mich aber, dass Sie so rein nichts zu einem Beitrag wie dem von Christian zu sagen haben. Haben sich also die Grünen so verändert? Oder ist Indifferenz nach wie vor die vorherrschende Grundhaltung abseits von der notwendigen und schnell herausgehauenen politischen Alltagsrhetorik, den Floskeln der Parteispitze? Da wird’s dann halt genau so spannend und aktuell wie vor 30, 40 Jahren!

  140. Die Meinungs- und Milieuzeitung TAZ begibt sich in ein selbst veranwortetes Dilemma, wenn sie ihrem Füller die Tinte nimmt. Was der Hassjournalismus unerträglich auf die Spitze treibt, ist genau das, was im Gründungsakt der Zeitung angelegt war: die rein politische Intervention. Max Weber rechnete die Journalisten zur politischen Klasse. Christian Füller macht vor, was das kurz vor einer Bundestagswahl heißt. Die überschießende, unseriöse Parteilichkeit eines Partisanen, der mit Lust in der Scheiße wühlt, wird nun durch eine Chefredakteurin gezähmt, die an der Ursünde ihres Organs nichts ändern kann.
    Kurt Edler, ein Ex-Realo aus Hamburg

  141. Na inzwischen versammelt sich ja so Einiges hier: Ex-Realos neben Realos, Pädos und Menschen, die’s nicht so richtig klar bekommen, irgendwie waren auch ein paar Fundis bei, geht ja fast zu wie auf einem schönen Parteitag anno-dazumal. Der schönste Kommentar war jetzt: die Scheisse gibt’s, aber vor der Bundestagswahl darf und soll man nicht drin wühlen, als wäre das erst jetzt und böse, böse nur wegen der Grünen zum Thema geworden. Nö, ist einfacher, bei und in den Grünen wimmelt’s halt auch nur so von Hassadeuren. Ob die Grünen dann auch und gerade heute noch spezifisch anfälliger sind, na da wird uns Herr Walter vielleicht nächstes Jahr was zu sagen, wenn er seinen Job seriös macht! Ne gewisse Wahrscheinlichkeit spricht dafür, wenn’s schon grüne Schulmodelle mit Gemeinschaftspissoirs und Aborten für sechs bis 18-jährige gibt, siehe Köln, weil die Plagen müssen ja gezwungenermassen ihre Sexualität verköstigen, per öffentlichem Gruppenschiss und ohne Aufsichtspersonal. Die haben sicherlich stille Örtchen. Sag’s ja, der grüne Laborwahnsinnn kennt keine Grenzen, siehe taz.

    Herr Edler: So ganz nach Ex-Realo klingt das nicht, aber sei’s drum. Will noch jemand? Cöhny vielleicht, privat antwortet der mir ja nicht, oder auch noch mal Herr Rupp oder auch die Taz-Journaille noch mal. Irgendwie hat’s bei denen auch am klaren Statement gegen die hier auftauchenden Pädos mal wieder gefehlt…

  142. @Ulrich Hanke / 186: Dass Füller sich langjährig mit dem Thema beschäftigt hat, sagt leider gar nichts. Willkürliches Beispiel: Gerhard Wisniewski hat sich auch langjährig mit dem 11. September beschäftig. Es kommt schon darauf an, wie sich jemand einem Thema nähert. Ich sehe nicht, wo er einen wichtigen oder notwendigen Beitrag zu dem Thema geleistet hätte. Er ist ja nun nicht der Einzige, der sich mit Pädophilie in der Odenwaldschule, der taz oder nun bei den Grünen befasst. Er ist nur der lauteste und unsachlichste.

    Es ist nach wie vor ein Tabuthema.

    Um eine Formulierung des Blogbetreibers aufzugreifen: „Tabuthema“ vermutlich in dem aus der Sarrazin-Diskussion bekannten Sinne, dass ununterbrochen darüber geredet wird. (http://blogs.faz.net/fernsehblog/2010/09/19/peter-hahne-ist-gegen-kinderpornographie-und-laestige-details-936/)

    Die Jubelausgabe des Dienstags

    … war ja anscheinend gar nicht so jubelnd, siehe Mile / 121. Ich finde auch den Titel nicht so furchtbar, wie das Herr Niggemeier tut, eher ironisch und wortspielerisch.

    Sie müssten schon klarer definieren, was für Sie in die Kategorie erlaubter Sexualkontakte fällt

    Ich wüsste eigentlich nicht, warum ich das „muss“. Aber wenn Sie schon fragen: Ich gehe da im Wesentlichen durchaus mit dem aktuellen deutschen Sexualstrafrecht konform (abgesehen von dem unsäglichen Inzestparagrafen, aber das ist ein anderes Thema). Ich würde mir in geringfügige Änderungen in ein paar Punkten wünschen, aber im großen und Ganzen ist das schon ok.

    und wo Sie glauben, dass Christian Füller sich auf einem Feldzug befindet, Freiheiten und Errungenschaften abzuschaffen, die Sie für sich wie die Gesellschaft als essentiell ansehen.

    Konkrete Kritikpunkte habe ich doch schon benannt. Es geht da ja meist nicht um Forderungen nach Gesetzesverschärfungen, das besorgen i.d.R. andere Kräfte, sondern um Stimmungsmache. Es wird ein Diskurs geführt, in dem Sexualität in Bezug auf Kinder und Jugendliche nur noch als Gefahr verhandelt wird. Füller ist natürlich nicht der einzige, der bei diesem Diskurs mitmischt, aber durchaus prominent, jedenfalls der für mich Auffälligste im „linken“ Spektrum. Dass die taz bisher seine Texte dazu gedruckt hat, ist wohl nur mit einer Art Schuldkomplex zu erklären: Um nicht in den Verdacht zu geraten, das Thema unterm Deckel halten zu wollen, hat man jeden Mist dazu gedruckt.

    Übrigens, ich bin kein Grüner und habe mit dieser Partei nichts zu schaffen.

  143. Mist, falscher tag-Einsatz. Na, egal.

    @ UH / 191: Jetzt wird mir langsam klar, warum Sie nichts an Füllers Texten auszusetzen haben: Weil Sie anscheinend selber so ticken. Gemeinschaftstoiletten, Sodom und Gomorrha! Sowas kann ja nur von Pädoverbrechern ersonnen werden! Offenbar waren die an meiner 0815-DDR-Schule auch am Werk… Und ohne Aufsichtspersonal! Wo kommen wir hin, wenn Kinder ohne Aufsicht, quasi unbeobachtet, pinkeln können!

    Und dann der „grüne Laborwahnsinn“. Keine Experimente! Das haben wir immer/nie so gemacht! Am besten, wir lassen alles so, wie es ist.

  144. Ich finde toll, was hier für differenzierte Kommentare geschrieben werden und bin froh, dass ich mich nach diesem extrem subjektiven und beinahe hetzerischen Blogbeitrag – allein die Vergleiche zwischen den Grünen und der katholischen Kirche, die vor lauter Hinken eigentlich umfallen müssten, sind ja schon heftig – dazu durchgerungen habe, diese auch noch zu lesen.
    Wer meckert, sollte es doch bitte differenziert tun.
    Und wer „Zensur!“ schreibt und „zu subjektiv“ meint, der sollte sich doch selbst bitte ein wenig mehr auf Fakten stützen und nicht solche reißerischen Texte schreiben.

    DANKE.

  145. Na sag’s doch, lieber @earendil, wir werden uns da im Kreise drehen. Die Lehrerchen in Köln haben nicht mal klar, wie und was sie „lernen“ wollen, wissen aber dass die Kiddies auf dem Pissoir am Besten zu einer vorurteilsfreien und ungestörten Entwicklung ihrer Sexualität gelangen. Süss und selten dämlich! Nehme an, das Scheisshauslabor wird dann mit Kameras überwacht, damit man den „Scheisshausgenderlernerfolg“ so richtig einschätzen und nachverfolgen kann. Lesen Sie den taz-Artikel mal, das klingt eher nach Realsatire denn ernsthaftem Schulprojekt, so einfach richtig grün süss und alles so unschuldig. Aber beides ist Ernst gemeint, das vollkommen naive Schulprojekt wie auch der taz-Artikel.

    @Lena Reiter: Vielleicht sollten wir alle einen Supervisionskurs bei Ihnen besuchen und an unserem Menschenbild arbeiten. Dann wären die Diskussionen immer schön kurz und alle sagten Fakten, Fakten, Fakten und Liebe, Liebe, Liebe und Danke.

  146. Werter Herr Niggemeier, dass der vorurteilsbeladener Artikel Füllers natürlich auch argumentationsbefreite Eiferer wie Ulrich Hake auf den Plan ruft und einen Diskurs emotional aufmunitioniert, sollte Ihnen doch zeigen, dass Pohls Entscheidung so verkehrt nicht war.

  147. @Stefan Niggemeier.
    Ist ok, manchesmal juckt’s mich halt, wenn ich allzu Einfältiges lese. Argumentationsbefreiter Eiferer ist natürlich äusserst lieb, Herr Kerouac. Mich würde dann interessieren was Sie zum Beispiel dem Diskussionsteilnehmer @Christian antworten und mich interessieren natürlich auch weitere Diskussionsbeiträge von Herrn Bundestagskandidat Rupp oder auch den Journalisten der taz.

    @Lena Reiter. War nicht richtig fair. Sorry.

  148. Zusammenfassend kann man sagen, dass sehr viele Grüne die Gesellschaft schon immer zurechtbiegen wollten, sie wollten ein neues Menschenbild, sie wollten ganz offensichtlich aus Kindern kleine Erwachsene machen.Sie wollten sich Tür und Tor öffnen für all ihr zukünftiges Treiben.Angesichts des Umgangs der Grünen mit Paedophilie kann einem speiübel werden. Unvorstellbar, dass bis zum heutigen Tag die kriminellen Machenschaften verharmlost und die Verantwortung dafür geleugnet, die Opfer mit einem kaum für möglich gehalten Hohn erneut gedemütigt werden.dabei ist die Heuchelei besonders des grünen Spitzenpersonals kaum noch erträglich:“vor unserer Zeit“, „es haben sich keine Opfer gemeldet“,davon war “ nichts bekannt“.Wer so vehement wie gerade diese Partei nach rückhaltloser Aufklärung und Entschädigung der Opfer bei anderen, etwa den Kirchen, gerufen hat, verliert durch das kollektive „Wegschweigen“ jede Glaubwürdigkeit. Opfer die sich aus Scham nicht „melden“, einfach als „nicht vorhanden“ zu leugnen, ist an Zynismus nicht zu überbieten. Dabei ist das Fremdwort Paedophilie allein schon Verschleierung, Vergewaltigung von Kindern ist der zutreffende Begriff. Nichts, aber auch gar nichts rechtfertigt, schutzbefohlene Kinder sexuellen Obsessionen auszusetzen! Bis heute haben die Grünen ideologielastige Begründungen wie „Befreiung“, „Selbstbestimmung“ für die Zerstörung von Kinderseelen parat. Wie krank muss man sein, um auch heute noch nicht einsehen zu wollen,dass die Partei als Ganzes schweres Unrecht auf sich geladen hat? Die Parteiführung der Grünen steht dafür selbstverständlich in der Verantwortung.warum entschuldigt sie sich nicht bei den Opfern? Systematischer Missbrauch von Kindern, auch und gerade dann, wenn er Jahre zurückliegen sollte, muss durch die Grünen ohne Tabu und mit erkennbaren Kosequenzen fuer Täter und Mitwisser aufgearbeitet werden! Diese Partei darf nicht arrogant zur Tagesordnung übergehen und die belastenden Dokumente vor der Öffentlichkeit im Archiv verbergen! Alle Beteiligten wussten, was sie Taten.Wie sonst hätten sie über Jahre hinweg Straffreiheit für ihre Taten fordern können? Alles muss auf den Tisch! Anders werden die Opfer ihren Seelenfrieden nicht finden und für das erlittene Unrecht nicht einmal angemessen entschädigt werden koennen! Es gibt viel zu tun Herr Trittin und Frau Doering!

  149. Mach wir uns nichts vor, es ist vielgeprobte Praxis, sich dort mit dem Autor und seinen Fähigkeiten zu beschäftigen wo man von der Botschaft ablenken möchte. Allerdings funktioiert diese Taktik nur noch in den seltesten Fällen und dient letztlich nur der eigenen Immunisierung, um einer Diskussion über Moral und Verantwortung auszuweichen.
    Nur zu verständlich, dennoch entlarvend und offensichtlich,passt aber ins Bild einer quasireligiösen Gemeinschaft, die Füller in seinem Artikel andeutet. Auch hierrüber müßte zu diskutieren sein, inwieweit Füller dort richtige Beobachtungen macht.

    Wichtigstes Fazit jedoch in dieser Angelegenheit, wie ich finde, jegliche Aussage der Grünen über Kinder und Sexualität mit äußerst kritischen Augen zu betrachten und stets zu hinterfragen, was sich dahinter verbergen mag.

  150. @John:
    Zusammenfassend kann man sagen, dass sehr viele Konservative schon immer Angst vor Veränderungen hatten (und haben). Da biegt sich nix.

  151. Es sind oftmals die selben Leute die heute einen harten Umgang mit den Grünen aufgrund 30 Jahre zurückliegender Meinungen einiger Mitglieder fordern, jedoch aber bitteschön mit den Greultaten der Deutschen vor 70 Jahren nicht in einen Topf geworfen werden wollen, schliesslich habe man damit nichts mehr zu tun.

    Wie lange muss eine Zeitspanne sein, bis man einem Volk, einer Partei, einem Menschen ein Umdenken glaubt?

  152. @polyphem@sven. Man merkt buchstäblich wie den Verteidigern der Grünen die Argumente ausgehen! Erstmalig setzt bei Eurer Partei die Erosion ein und davor fürchtet Ihr Euch! Zurecht! Ihr liebt nicht die Menschen, ihr liebt nur Eure Ideologie!

  153. @John

    Die gute Frau heißt Göring-Eckardt. Falls Sie die meinen.

    Und alles das, was Sie da so empört in die Gegend meinen, wird doch gerade alles aufgeklärt. Und das sogar ziemlich transparent. Also nix mit Archiven und so. Unter anderem durch den hier.

    Und wenn dann rauskommt, dass keine Hinweise für „systematischen Missbrauch“, und schon gar nicht bei „den Grünen“ an sich, gibt, wischen Sie sich dann den Geifer wieder weg?

  154. @John

    Nur weil ich eine andere Sicht auf die Grünen habe, macht es mich nicht automatisch zu einem Anhänger deren Ideologie. Es ist nicht meine Partei – dennoch gestehe ich dieser Partei auch eine Entwicklung zu. Und den heutigen Grünen weiterhin mit Vehemenz nachsagen zu wollen, das diese Päderastie fördern und fordern ist für mich Schwachsinn.

  155. @UH / 196: Jetzt hab ich den taz-Artikel mal gelesen. Hätten Sie ja auch mal verlinken können: http://www.taz.de/Inklusiver-Unterricht-in-Koeln/!122196/

    Daraus zwei Zitate:

    Allerdings gibt einen heiklen Punkt. Beim Thema Missbrauch reagieren alle Beteiligten geradezu allergisch. Die sexuelle Gewalt an der reformpädagogischen Odenwaldschule scheint die Pädagogenzunft ins Mark getroffen zu haben. An der Unischule soll daher von Anfang an eine intensive „Rückmeldekultur“ herrschen, wie es Dieter Asselhoven, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Projekts, formuliert.

    Von einer Verpflichtungserklärung, die alle Lehrenden unterschreiben sollen, erhofft er sich abschreckende Wirkung – weil sich Pädophile vielleicht gar nicht erst bewerben würden.

    Es soll Uni-Sex-Toiletten geben, Klos für Mädchen und Jungen. Kabinen mit Pissoirs oder Sitztoiletten sowie große Kabinen für Rollstuhlfahrer befinden sich im gleichen Raum. „Uns ist die Geschlechterfrage wichtig“, sagte Asselhoven der taz, „die Kinder sollen sich frei für eine Geschlechterrolle entscheiden können.“

    Einen Kommentar dazu, was Sie daraus machen, erspare ich mir. Der verleumderische Charakter Ihrer Ausführungen liegt auf der Hand. Ähnlich wie Herr Füller verfolgen Sie unter Rückgriff auf das Missbrauchs-Thema eine ganz andere Agenda.

    @Micro / 201: Es geht ja genau um die Botschaften, die Füller und Konsorten verbreiten. Zum Beispiel das Bild der Grünen als „quasireligiöse Gemeinschaft“, was einfach Mumpitz ist. Die Grünen waren ein politisches Sammelbecken und sind heute eine politische Partei. Die kann man politisch kritisieren, aber das macht Füller mit solchen Formulierungen gerade nicht.

    @Juhn / 204: Wenn Argumente nicht zehnmal wiederholt werden, heißt das nicht, dass Sie ausgehen. Alle Elemente Ihres hohlens Empörungsgebrabbel wurde hier schon teils mehrfach behandelt. Gehen Sie auf die vorgebrachten Argumente ein, oder lassen Sie die Finger von der Tastatur.

  156. @Linus Gerade Sie, Linus, sind mir durch besonders viel Geifer aufgefallen! Sie scheinen ja bestens informiert , denn sie wissen, dass alles „ziemlich transparent“ und sogar „aufgeklärt“ wird. Sie gehören wohl zum „inner circle“? Dann warten wir mal alle schön auf Ihre Aufklärung!

  157. @John

    Nö, ich gehöre nicht zum „inner circle“. Das ist auch nicht „meine Partei“, ich bin noch nicht mal Mitglied. Und zum Veganer hats auch noch nicht gereicht. Und ich fahre auf der Autobahn auch gerne schnell. Und warum Sie sich nun ausgerechnet von mir Aufklärung erhoffen, wo es soviel Zeugs (auch hier in den Kommentaren) gibt, was man einfach mal interessiert lesen könnte. Und wenn mans dann vielleicht (ist optional) auch verstanden hat, kennt man dann auch den Unterschied zwischen reichlich dummen und naiven (meinetwegen auch unentschuldbarem) sexuellen Selbstbestimmungsgefasel und Missbrauch.

  158. @ aerendil Sie sind ganz offensichtlich die Miniaturausgabe von Frau Pohl.wenn jemand nicht Ihrer Meinung ist, soll er“die Finger von der Tastatur lassen“. Also verboten werden. Leute wie Sie dürfen niemals auch nur in die Nähe von Macht kommen!

  159. @Linus Sie sind aber ein ganz besonders lustiger Vogel! Woher wissen Sie dann so genau, dass „ziemlich transparent“ aufgeklärt wird?

  160. @John

    Ham Sie den Artikel von/über Herrn Walter gelesen? Sollten Sie mal tun, aber Vorsicht, könnte mit Erkenntnisgewinn verbunden sein.

    Und Sie gehören wohl auch zu der Spezies, die denkt, Meinungsfreiheit hieße, a) unwidersprochen jeden Krams in die Welt blasen zu dürfen und b) eine Meinung haben zu müssen.

  161. @ Linus. Aber merken Sie gar nicht, dass genau das auf Sie zutrifft? Eindeutiger Fall von Selbstwahrnehmungsstoerung!

  162. wenn man sich Füllers Rechtfertigungstext durchliest, wid Denkfehler klar: Füller denkt, die Bewegung(en) für sexuelle Befreiung wäre Teil der Grünen gewesen. Aber die Grünen der früher 1980er waren Teil der Bewegung. Und ein paar davon hatten sich in Partei verirrt – und sind da letztendlich nicht wirklich durchgekommen. Das geht aus dem, was man bislang weiß, klar hervor.
    Und außerdem macht er erneut den Fehler, nicht zwischen Kindern und Jugendlichen zu unterscheiden. Da er schon so lange an dem Thema arbeitet, kann das kaum ein Versehen sein -sondern pure Absicht. Doch, Füller fährt eine scheuklappengeleitete Kampagne gegen die grüne Partei. Nur in Sachen Cohn-Bendit – da geb ich ihm recht. Nur gibt ihm das nicht das Recht, zu verpauschalieren. Was er tut.

  163. @John (#204) Was soll mir ausgehn? Ich habe keine Partei, keine Ideologie und keine Argumente. Habe etwas Lebenserfahrung und manchmal Erkenntnisse. Versuche trotzdem Humor zu behalten.

  164. Nur zum Verständnis, Herr Niggemeier. Waren Sie bei den Redaktionskonferenzen dabei?

    Würde mich interessieren, weil ich Ihren (falls er tatsächlich von Ihnen ist) Eintrag auf der TAZ.Blog-Seite von Ines Pohl nicht so recht einordnen kann.

    Mit freundlichen Grüßen

  165. @John (200)
    „…Die Parteiführung der Grünen steht dafür selbstverständlich in der Verantwortung.warum entschuldigt sie sich nicht bei den Opfern? Systematischer Missbrauch von Kindern, auch und gerade dann, wenn er Jahre zurückliegen sollte, muss durch die Grünen ohne Tabu und mit erkennbaren Kosequenzen fuer Täter und Mitwisser aufgearbeitet werden! …“

    Welcher systematische Mißbrauch durch „Grüne“?
    Ich kann doch nur etwas von denen entschuldigen lassen, bei denen eine Schuld offensteht. Davon kann aber hier keine Rede sein.
    Was die Grünen tun sollten und was sie ja auch tun ist eine Dokumentation und Aufarbeitung. Dazu gehört aber andererseits auch, zu akzeptieren, das es erst einmal nicht verwerflich ist Gesetze ändern zu wollen. Dieses Recht steht jeder mündigen Person in Deutschland zu. Dies ist noch lange keine Straftat und kein Mißbrauch.

    Zum Thema TAZ und nicht gedruckten Text von Füller:
    Ja es steht jeder Firma, jedem Verlag, jedem Blogger usw. zu Texte nicht zu veröffentlichen. Andere Zeitungen dürften da eine viel höhere Qoute haben. Das Problem bei der TAZ ist aber das sie sich von einem in er Tendenz linken Blatt zu einem sagen wir mal extrem dem Grünen nahestehendem Medium entwickelt hat. Dies ist nicht verwerflich. Ist halt so. Es macht aber einen eher ungünstigen Eindruck sowohl für die TAZ als auch für die Grünen, wenn sie trotz aller der BtW13 geschuldeten Propagandaschlacht, so tut als wäre das Thema eher erledigt. Es hätte ihr besser gestanden, diesen Artikel als Meinungsartikel von Füller zu bringen und ihn eben im Blatt selber oder auch im Netz entsprechend auseinanderzunehmen oder die handwerklichen Mängel entsprechend darzustellen.

  166. „Dazu gehört aber andererseits auch, zu akzeptieren, das es erst einmal nicht verwerflich ist Gesetze ändern zu wollen.“

    @Maitol,
    wenn man die Augen vor den negativen Folgen eines solchen Anliegens fest verschließt, mag es vielleicht noch als Blauäugigkeit durchgehen. Aber so einfach ist es einfach nicht. Als Extremfall, um es zu verdeutlichen, nehmen wir mal die Entkriminalisierung des Paragraphen 211 StGB. Was meinen Sie, was dann hier los wäre?
    Sowas hat Folgen und schon die Forderung nach einer Abschaffung wäre ein ethisch-moralischer Bankrott.

  167. Herr Füller, wo bleibt Ihr Mitgefühl mit den Opfern der Päderasten? Warum scheren Sie sich nicht um die Gefühle der missbrauchten Kinder?

    Auf taz.de lese ich, dass die taz in den Achtzigern Artikel für die Legalisierung der Pädophilie veröffentlicht hat (http://www.taz.de/Paedo-Aktivisten-im-linken-Mileu/!51494/). Ein taz-Mitarbeiter konnte dort seine Schwärmereien über seine sexuellen Erlebnissen mit Kindern verbreiten: “andy candy […] war ein echtes schlüsselerlebnis für mich. alles war irgendwie zärtlich, auch das bumsen, da gab es keine erogenen zonen mehr bei mir – ich war eine einzige erogene zone.” Nach den Erinnerungen eines Redaktionskollegen sei der Autor mit seinem sehr jungen Liebhaber sogar in der Zeitung aufgetaucht.

    Herr Füller, wie konntet ihr taz-Mitarbeiter derart drastische Missbrauchsschilderungen lesen, ohne euch auf die Seite der Opfer zu stellen?? Wieso wurde offene pädokriminelle Propaganda einfach hingenommen?

    So offen konnten das nicht die alten Griechen aussprechen, nicht die Wandervögler, nicht die Reformpädagogen Gustav Wyneken oder der Odenwaldmissbraucher Gerold Becker, sondern nur die taz-Mitarbeiter. Die Anfangsjahre der taz sind sozusagen die erste in der Geschichte der Päderastie, in der man über den Sex mit Kindern öffentlich schwärmen konnte.

    Der Missbrauch der Kinder war in der Ideologie der taz angelegt. Selbstbestimmte Sexualität und Kritik an der patriarchalischen Gesellschaft waren doch eure Themen damals, als ihr gegen die verkapselte Post-NS-Gesellschaft gekämpft habt.

    Die taz hat zwar das Glück, dass sie als Zeitung keine Schulen, Kitas oder Internate betrieben hat, Orte also, an denen das Menschenmaterial vorhanden gewesen wäre, um ihre Befreiungsideologie jugendlicher Sexualität auszuleben. Aber es gibt genug Päderasten-Kommunen, die die taz gelesen haben, und bei denen man begutachten kann, wie eine durchgesetzte taz-Ideologie für Kinder und Jugendliche aussieht.

    Herr Füller, schauen Sie nicht länger weg! Richten Sie endlich eine Anlaufstelle für die Opfer der taz ein! Beweisen Sie, dass es Empathie bei Ihnen nicht nur für die Opfer der anderen gibt, sondern auch für Ihre eigenen!

    +++ Disclaimer: Dieser Beitrag ist nicht ernst gemeint. Er wendet die Argumentation von Christian Füller lediglich auf diesen selbst an und zeigt damit, wie maßlos Füller vorgeht.

  168. @Micro (224)
    ähm Mord besteht in den seltensten Fällen auf einer gemeinsamen Vereinbarung. Da gibt es wenig Spielraum. Aber auch hier wurde zum Beispiel die Todesstrafe für Mord abgeschafft. Grundsätzlich, ging es in beiden Fällen nicht grundsätzlich um eine Abschaffung , sondern um eine Änderung der jeweiligen Gesetze. Bitte beachte , das eine Diskussion immer auch mehrere Ansätze, sowohl gute also auch absolut schwachsinnige hat. Ohne die Diskussionen dieser Zeit, unter anderem auch bei den Grünen, hätten wir wahrscheinlich noch Sexual“schutz“gesetze von Adolfs Zeiten..

  169. Maitol,

    was mit einer ‚gemeinsamen Vereinbarung‘ gemeint sein soll, weiß ich nun nicht.
    Das Beispiel Mord habe ich gewählt, um zu zeigen, wie absurd sich die Entkriminalisierung (egal ob durch Abschaffung oder Änderung)
    bei einem solchen Verbrechen ausmacht. Solche Gesetze sind universell und instinktiv. Genauso instinktiv, wie Kinder zu beschützen und sie nicht einem Zugriff von Erwachsenen auszuliefern,damit diese ihre sexuellen Triebe an ihnen befriedigen. Jegliche Änderung solcher Schutzgesetze zum Nachteil von Kindern (Menschen) sind daher als amoralisch einzustufen und sollten geächtet werden.
    Und es möge mir bitte niemand diesen Schund erzählen, Kinder hätten freiwillig ein Interesse daran, Sexualität mit Erwachsenen auszuleben. Das ist in meinen Augen Päderasten-Phantasie.

  170. @Micro (227) „…Und es möge mir bitte niemand diesen Schund erzählen, Kinder hätten freiwillig ein Interesse daran, Sexualität mit Erwachsenen auszuleben. ..“ Das habe ich auch nicht behauptet.

    Es ging mir darum darzustellen, das Diskussionen über Änderungen an Schutzgesetzen noch lange keine kriminellen Straftaten beinhalten.
    Würde es diese Diskussionen nicht geben, hätten wir immer noch den §180 StGB oder § 218 StGB oder § 175 StGB.
    Willst du all jenen, die über Änderung bzw. Abschaffungen dieser Gesetze diskutierten damit sagen das sie alle Schwul, Abtreibungswillig und alle Unterkünfte für jedem und jeder die unverheiratet Sex haben wollen, bereitstellen?
    Wollen Sie unterstellen das Menschen welche sich gegen die Todesstrafe bei Mord wanden, alle Mörder sind?

  171. @Maitol #226.

    Und Sex zwischen Erwachsenen und Kindern ist wie häufig eine einvernehmliche Absprache zwischen Gleichberechtigten?

    Ich hab die damaligen Diskussionen nicht mitbekommen, war noch zu jung.
    Aber es ist so offensichtlich, dass die Legalisierung von Sex zwischen Kindern und Erwachsenen der Befriedigung des Drangs Erwachsener, mit Kindern „rummachen“ zu wollen, hätte dienen sollen und garantiert nicht der Befriedigung des Drangs von Kindern, endlich mit Erwachsenen „herummachen“ zu dürfen, dass es einem echt die Sprache verschlägt, dass dies damals tatsächlich als vermeintlich ernstes Argument vorgebracht wurde!

  172. @oasenhoheit (229) Es ging um den Vergleich von #Micro zwischen Mord und Mißbrauch von Kindern und Jugendlichen bzw. Abhängigen:

    Ein Mord ist ein ein Mord ist ein Mord und hat keinerlei ethische meinetwegen auch moralische Interpretationsmöglichkeiten. Hier bleibt nur die Diskussion über das Strafmaß.
    Was den Mißbrauch von Kindern/Jugendlichen/Abhängigen betrifft, hast hast du ja schon das Problem der Definition wann beginnt endet Jugend/Kindheit. Was ist abhängig – was nicht.
    Nicht für umsonst haben sich ja die Schutzgesetze zum Teil auch geändert.
    Bitte beachte, mir geht es nicht darum Kindesmißbrauch zu beschönigen bzw. zu erlauben. Mir geht es nur darum, das die Vermischung einer Diskussion, wie sie, unter anderem auch! damals bei den Grünen stattfand, und einer stattgefundenen Mißbrauchshandlung unstatthaft ist, und keinerlei journalistischen Standards genügt.
    Wenn Diskussionen über Gesetze nicht erlaubt wären, hätten wir wahrscheins noch eine Sexualstrafgesetzgebung von 1918

  173. @Maitol: ähm. Nein.

    Ein Mord ist manschmal ein Totschlag und dazu noch eventuell im Affekt und vielleicht Notwehr und dann eventuell von einem Jugendlichen oder einem Kind verübt.

    Ein Mord ist nicht immer ein Mord.

    Und wenn ein Soldat den Mord verübt ist es Vaterlansliebe, um mal „Wayne’s World“ zu zitieren.

    Von daher – wie willst Du eigentlich Ernst genommen werden wenn Dir das nicht bekannt ist?

  174. @Sebastian

    Ein Mord ist ein definiertes juristisches Dingens. Man spricht auch von den sogenannten Mordmerkmalen. Ein Mord kann kein Totschlag sein, sonst wärs ja n Totschlag. Und einem Mord ist es auch egal, wer ihn verübt. Dass es beim Strafmaß durchaus unterschiedliche Bewertungen geben kann, steht auf nem anderen Blatt.

  175. @Sebastian (231)
    Mord ist nie!! Totschlag. Ein gericht kann höchstens aufgrund von Beweisen entscheiden ob eine Tötung eines Menschen Mord oder Totschlag ist; Beides zusammen geht nicht.
    §211 (2)Mörder [entspricht der Strafttat Mord] ist, wer
    aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen
    heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken,
    einen Menschen tötet.

    § 212
    Totschlag
    (1) Wer einen Menschen tötet, ohne Mörder zu sein, wird als Totschläger mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft.

  176. Die Entscheidung, den Artikel nicht ins Blatt zu lassen, ist für den Verfasser ärgerlich , vielleicht auch bedauerlich, aber aus Sicht einer Chefredaktion auch nachvollziehbar – und im Zeitungsgeschäft (leider) Alltag. Diese Erfahrung musste ich bei weit belangloseren und unverfänglicheren Themen auch schon machen. Andererseits sind Texte, die ich im Hinblick auf die Leserschaft der Zeitung eher als ’schwierig‘ eingeschätzt habe, tatsächlich zu meiner Überraschung gedruckt worden – unter anderem mit der Begründung, man wolle sich nicht nachsagen lassen, dem Leser nach Mund zu schreiben. Dennoch: im Grundsatz finde ich es nachvollziehbar, dass der Text nicht gedruckt wurde. Eine Tageszeitung ist nunmal keine Schülerzeitung.

    Mit dem von Stefan Niggemeier verlinkten Titelbild ‚Aufgeklärt‘ sieht das dagegen anders aus: Das geht m.E. gar nicht! Ich finde es auch völlig unverständlich, ja geradezu unbegreiflich, wie so etwas passieren konnte.

  177. Auf die Gefahr hin, als Spammer der Kommentarfunktion zu gelten:

    In etwas abgewandelter Form ist Füllers Grundargument nachdenkenswert. Die Grünen sehen sich selbst als Kämpfer für mehr Emanzipation, Gerechtigkeit und Ökologie. Das ist gut so! Nur, und das erklärt m.E. die Häme, die die Grünen in bestimmten Momenten immer wieder trifft: Dieser Partei fehlt es bisher an einem Läuterungsprozess, wie ihn bisher fast alle anderen Parteien durchlaufen haben. Deshalb habe auch ich manchmal ein bisschen den Eindruck, dass die Grünen noch nicht zu kritischer Selbstdistanz in der Lage sind. Solange das so ist, werde ich und einige andere Probleme mit dieser Partei haben. Aber gerade das heikle Thema Pädophilie ist auch eine Chance für die Grünen, die sie bisher aber m.E. noch nicht genutzt haben.

  178. Dieser Partei fehlt es bisher an einem Läuterungsprozess, wie ihn bisher fast alle anderen Parteien durchlaufen haben.

    Interessant, habe ich nicht soviel von mitbekommen. Aber Sie könnten Recht haben, die Linke (Betonstalinismus), die CDU (Nazis oder die schwarzen Kassen, suchen Sie sich eins aus), die CSU (Amigos), die SPD (Hartz IV), Piraten (Nazis, Päderasten und Verschöwungstheoretiker) und die FDP (alles) haben aber sicherlich alle einen schmerzhaften, transparenten und kathartischen Läuterungsprozess durchlaufen. Die haben kritische Selbstdistanz und mit Moral und Gemüseverordungen haben die auch nichts am Hut. Die wähl ich.

  179. lieber christian, lieber stefan,
    was mich am meisten an dieser ganzen destillierten diskussion irritiert, ist folgendes: einer der letzten texte christians zum thema (http://www.taz.de/Journalistin-ueber-Paedophilie/!115446/; ) war meines erachtens wirklich fragwürdig und definitiv zu emotional und ressentimentgeladen, wie es peter nowak sehr gut im freitag auffängt. der text jedoch, um den es hier geht, erscheint mir um einiges besser in sachlage und emotionaler ausgewogenheit dem thema gegenüber, dass ich wirklich nicht verstehe, wieso dieser text und nicht der andere seitens der taz-chefetage zurückgezogen wurde!
    meine schlussfolgerung ist folgende: wäre es wirklich nur eine frage der meinungsdefinition, schreibstilvorbehalte und moralansicht der taz-chefredaktion, was alles berechtigte tageszeitungs-argumente sind um artikel abzulehnen und anzunehmen, um somit das (meinungs-) profil der zeitung zu stärken, hätte es definitiv der in seiner form nicht unbedingt sachlich gehaltene und ansonsten auch journalistisch „unschöne“ text gegen die nannen-preisverleihung sein müssen, welcher zurückgezogen hätte werden sollen. (ebenso wie jener provokativ-hinterwäldlerische text zur n-wort-debatte des taz-kollegen yükcel, der ja auch seitens der taz-chefredaktion offenen auges genehmigt wurde.) der text „befreites menschenmaterial“hingegen ist etwas dezenter in der eigenen meinungsdeklaration, sachlich gut recherchiert und bringt die dinge auf den punkt – eine gute grundlage für eine diskussion / stellungnahmen / etc. dass gerade jener text des letzten wochenendes also „zensiert“ wurde, ist eine so durchaus schon interpretierte politische handlung, bzw. politisch motivierte journalistische unterlassung und degradiert die taz zum parteiorgan. die taz kann sich dieses vorwurfs letzlich nur erwehren, indem sie damit öffentlich umgeht. in einer debatte, die meinungen zulässt – kontrovers, manches mal bestimmt populistisch aber die argumenten das letzte wort gibt – und nicht dem rotstift!

  180. Lieber Herr Linus – Ihr Argument ist mir ein bisschen zu digital gedacht.

    Viel Spaß beim weiteren Diskutieren. ;)

  181. @Maitol,

    es geht doch darum, die Brisanz einer Änderung von Kinderschutzgesetzen nicht hinter verallgemeinernden Aussagen zu verstecken. Natürlich darf man Gesetze modifizieren, im Hinblick auf sensible Gesetze ergeben sich aber evtl. folgenschwere Auswirkungen, die Schuld und Verantwortung generieren.

  182. @Micro (239) die Grünen waren zum einem damals gar nicht in der Position umd Gesetze zu ändern, zum Anderem: Es geht um eine DISKUSSION von Gesetzesänderungen, nicht um eine Änderung.

    In diesem Zusammenhang ist mir Füller auch suspekt. Er verwechselt Diskussion (welche es ja in diesem Zusammenhang ja nicht nur unter den Grünen gab) mit dem Tatbestand des Kindesmißbrauch. Ich denke er arbeitet sich aus Gründen an den Grünen ab, und hat sich damit die Möglichkeit sich halbwegs Objektiv damit selber genommen. In dieser Hinsicht kann ich Pohl verstehen. Besser wäre es fei schon gewesen den Artikel zu veröffentlichen und eigene Statemants zu setzen.

  183. @240 (Maitol Krczstovczc)

    Sie gehen davon von einem recht statischen Weltgeschehen aus, wenn sie glauben das Denken erst zu Handeln wird, wenn Vater Staat ein Gesetz erlässt.

    Die nicht aus dem Nichts entstandenen Diskussionen (und auch übrigens Bücher, neue Lebensformen, eine neue Sexualität und leider auch tatsächlicher Missbrauch) stehen nicht für sich beziehungslos im luftleeren Raum.

  184. Wäre dieser Artikel in der taz erschienen hätte er die Grundlage für eine heil- und fruchtbare Diskussion geboten.

    Ist er aber nicht. Warum auch immer.

    Dass Renate Künast, Claudia Roth und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger zusammen mit Hartmut von Hentig, dem langährigen Lebensgefährten von Hartmut Becker, Chefmissbraucher an der Odenwaldschuel ihre Plätze im Beirat der Humanistischen Union einnehmen sagt eigentlich alles http://www.humanistische-union.de/nc/wir_ueber_uns/verein/beirat/historie_beirat/.

    Hier vermeldet Herr von Hentig, wie er sich die sexualisierten Übergriffe Herrn Beckers erklärt: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/odenwaldschule-die-wahrhaftigkeit-und-hartmut-von-hentig-11502178.html

    Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von über 7 Millionen Wahlberechtigten in Deutschland die in ihrer Kindheit Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden

    P.S. Missbrauch im Zusammenhang mit Sexualität zu erleben ist eine Alltagserfahrung. Leider ergreifen nur die wenigsten Menschen die Gelegenheit sich dem zu stellen und das zu verarbeiten. Der überwiegende Teil verdrängt. Und reagiert je nach Charakterstruktur mit Abwehr, Leugnung, Herunterspielen. Oder Reinszenierung. Genau das erleben wir jetzt bei den Grünen. So wie wir es seit Jahren bei der Katholischen Kirche beobachten mußten. Und wir es bei anderen Institutionen auch sehen. Von den vielen Familien, in denen Übergriffe passieren ganz zu Schweigen.

  185. Ich verstehe nicht, welcher Mißbrauch da stattgefunden haben soll bzw. warum man das nun „aufarbeiten“ muß. Die Grünen bzw. ein paar von ihnen haben damals laut über Sexualität bzw. sexuelle Minderheiten nachgedacht und diese auch mal zu Wort kommen lassen. Nicht mehr und nicht weniger. Kinder waren dabei wohl keine anwesend.

    @ Arcy
    Man kann sehr wohl über vieles diskutieren, ohne es danach ausleben zu müssen oder zu wollen.

  186. @Maitol,

    wie die ZEIT schrieb, hatten die Grünen die Legalisierung sexueller Kontakte zwischen Kindern und Erwachsenen eine zeitlang in ihrem Grundsatzprogramm. Es gab konkrete Forderungen strafgesetzliche Paragraphen hierzu aufzuheben. Das ist mehr als eine Diskussion, dies war eine Geisteshaltung, die das Klima für legalisierten Mißbrauch schuf. Dieses Herunterspielen und Verharmlosen zu einer bloßen Diskussion macht schon sprachlos.
    Wie in diesem Artikel deutlich wird, gibt es auch Augenzeugen:

    „Da standen Männer und Kinder auf dem Podium“, sagt er, „und verteidigten ihre sexuelle Beziehung.“

    http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article119146282/Paedophilie-Debatte-erreicht-einmal-mehr-Berliner-Gruene.html

    Nichts gewesen, außer harmlosen Debatten? Das ist Augenwischerei und in meinen Augen Beschönigung einer Brisanz, die bis heute ihre Aktualität beibehalten hat.

  187. Die Zensur ist doch i. B. auf die Grünen allgegenwärtig.
    Z. B. wurde mein User auf derwesten.de (WAZ-Gruppe) gesperrt, weil ich wohl zu kritische Kommentare zum Bericht „Wie die Grünen-Spitze den Pädophilie-Skandal totschweigt“ abgegeben habe.
    http://www.derwesten.de/politik/wie-die-gruenen-spitze-den-paedophilie-skandal-totschweigt-id8351824.html#comments

    Eine Reihe meiner Postings wurden gelöscht, aber Beleidigungen von wahrscheinlich Anhängern der Grünen können dort immer noch gelesen werden. Schlimmstes Beispiel:

    „Das wirklich megapeinliche sind solche Menschen wie Sie „Name des Users“Heuchler vor dem Herrn,wahrscheinlich Katholisch orientiert.“

    Die Meinung Anderer konveniert nicht, da wird beleidigt. Eine Erwiederung darauf durch den Moderator zensiert.

    So kann man Meinung auch manipulieren, weil selbstverständlich jeder glaubt, dass gelöschte Kommentare besonders schlimm gewesen und/oder rechtswidrige Tatbestände enthalten haben müssen.

    Die Wähler der Grünen beeindruckt die aktuelle Debatte anscheinend ohnehin nicht. In der Wählergunst sind sie wieder gestiegen.

  188. Ist vielleicht neu für Dich Ralf aber Du hast keinen Anspruch darauf, dass Deine Kommentare dort stehen bleiben. Das hat mit Zensur wenig zu tun. Es reicht völlig wenn Du Dich im Ton vergreifst oder Dinge schreibst die Dir persönlich vielleicht nicht als problematisch erscheinen aber hinter den Kulissen aus was für auch immer gearteten Gründen nicht geduldet werden. Ganz voran sind da rechtliche Abwägungen. Ich bin hier bei Stefan auch schon ein paar mal gelöscht worden und lande generell in der Moderationsschleife. Das ist aber keine Zensur.

    Mach Dein eigenes Blog auf, da kannst Du schreiben was Du willst, hinterlege in Deinem Nutzer-Account Deine Webseiten-Adresse oder verlinke auf Deine Wortbeiträge in Deinem Blog und dann kannst Du schreiben was Du willst. Sogar anonym wenn Du z.B. Tumblr oder Ähnliches als Deinen Webseitenbetreiber auswählst.

  189. @Sebastian
    Danke.

    Aber wie kann es sein, dass

    „Das wirklich megapeinliche sind solche Menschen wie Sie »Name des Users»Heuchler vor dem Herrn,wahrscheinlich Katholisch orientiert.«

    so etwas dann durchgeht? Ich bin jetzt einigermaßen entsetzt.

    Gruß

  190. Ich hab ein ziemlich dickes Fell von daher ist für mich so ein Kommentar nicht wirklich problematisch. Der Knackpunkt ist, dass die wertende Aussage („Heuchler“) nicht substantiiert wird, sprich dort steht nicht „Du bist ein Heuchler weil (xy)“.

    Es ist ein himmelweiter Unterschied ob man Mutmaßungen anstellt oder z.B. wertende Aussagen über Die Grünen macht, die mit keinerlei Quellen zu belegen sind. Ich würd mal raten dass deshalb die Kommentare gelöscht wurden.

  191. Andere Zeiten, andere Sitten…
    Bereits in der Bibel stand geschrieben, „du sollst deinen Nächsten lieben…“! Kann man das als Aufruf zum allgemeinen sexuellen Missbrauch werten? „Knabenfreundschaft“ war im antiken Rom und Griechenland legitim. Frauen und Kinder wurden von den Kreuzrittern später im Namen Gottes zu Tausenden geschändet und gemeuchelt. Deshalb sind diese Untaten ebensowenig im Wesen des Christentums oder den programmatischen Erklärungen der sich darauf beruhenden Parteien angelegt wie die Pädophilie in der Ideologie der Grünen. Lernfähigkeit, Selbstkritik und öffentliche Auseinandersetzung sollte man ebenso wie die Überwindung von „Jugendsünden“ und frühen politischen Auffassungen einem Politiker und einer Partei zubilligen können. Was zählt, ist die aktuelle Haltung, das aktuelle Tun und die daraus resultierende Glaubwürdigkeit.

  192. Ich hatte ja schon den Artikel der WAZ erwähnt. http://www.derwesten.de/politik/wie-die-gruenen-spitze-den-paedophilie-skandal-totschweigt-id8351824.html#comments
    Ich empfehle die Kommentare eines Users mit dem Nick Auguste_Rodin. Dessen Meinung ist, dass die jenigen die Kritik an der Partei üben einen „kollektiven Amoklauf“begehen und natürlich wird darauf verwiesen, dass der Peiniger in der traditionellen Familie lauert. Polemik, Pauschalisierungen sind die „Argumente“. Einzelmeinung? Wenn man recherchiert findet man solche Einlassungen häufiger.
    Passend zu den Bemühungen „aufzuklären“ habe ich folgenden Beitrag gefunden http://genderama.blogspot.de/2013/08/ideologische-bereinigung-wikipedia.html.
    Demnach gibt es Kreise die ein Interesse daran haben, dass unliebsame Artikel aus Wikipedia gelöscht werden. Kein Argument ist zu hanebüchen um dies zu erwirken. Aufklärung a la Orwell?
    Ein weiterer Artikel auf derwesten.de erweckte mein Interesse
    http://www.derwesten.de/region/doch-keine-sicherungsverwahrung-fuer-paedophilen-wiederholungstaeter-id8255781.html
    Ein Gutachter liefert Argumente für einen Pädophilen der seinen Patensohn mehrfach missbraucht hat. Er ist „davor“ nicht auffällig gewesen. Ich behaupte nicht, dass das jetzt im Interesse einer demokratisch legitimierten Partei liegt. Es muss in der Diskussion aber doch erlaubt sein, hier sagen zu dürfen, dass dies zumindest auffällig ist. Ein weiterer Fall war, dass ein Pädophiler sein Opfer mit den Worten „Dann zeig mich doch an, wenn du das nicht erträgst….“ Das Opfer fand den Mut. Der Richter rechnete dem Täter die o. g. Aussage „hoch“ an. Es kam zu einem milden Urteil. Hier gilt das selbe wie vorher. Ich behaupte nicht, dass dies unmittelbar einen Zusammenhang darstellt. Irgendwann wird es eine Studie geben über entsprechende Gerichtsurteile nach 1980 in diesem Themenkomplex. Das wird nur den Opfern von Gestern, Heute und der unmittelbaren Zukunft nicht helfen.
    Laut dem Politologen Franz Walter stützten Ur-Grüne Pädophile und kehrten sich bald ab. Ein Forschungsprojekt zum Thema soll 2014 abgeschlossen sein. Hierbei geht es ja um die von den Grünen beauftragte Studie. Dazu habe ich eine sehr einfache Meinung: Der, der zahlt bestimmt das Design. Das lehrt einen das Leben.
    Mir stösst es auf, wenn ich immer wieder Kommentare lesen muss, in denen die Partei so etwas ähnliches ist wie der edle Ritter der in seinem Edelmut die Welt mit Güte beglückt. Da war ja mal was, aber das ist lange her und heute ist alles ganz easy.
    Was ist mit den Spätfolgen? Werden die negiert? M. E. JA! Oft liest man auch „Welche Täter? Wurden die angeklagt und verurteilt? Nein?“ Na dann, ipso facto alles paletti. Allem Anschein nach, werden Opfer sexueller Gewalt dahingehend auch noch ein zweites Mal missbraucht indem man Sie, so wie es aussieht, mit Verleumdungsklagen überzieht. Gebrochene Menschen, werden ein zweites Mal gebrochen. Und die wenigsten werden sich melden. Es wird von Kommentatoren in anderen Foren auf die Verjährungsfristen verwiesen und wann diese zu laufen beginnen. Zwischenzeitlich können die Opfer sich ja überlegen, ob sie Anzeige erstatten. Mit Verlaub, das ist zynisch.
    Meiner Meinung nach, ich betone, dass dies nicht empirisch untermauert ist, bevor man wie von dem o. g. Nick für Diskussionsbeiträge unsachlich zerissen wird, wie mit Apple. Berichte über Tote bei Foxconn, ein Hersteller der Smartphones, interessieren, wenn überhaupt nur am Rande. Viel wichtiger ist es doch ein hippes iPhone zu haben. Tralala.
    Ich würde es begrüßen, wenn man mir mal ein, wenn auch aus noch so fragwürdigen Quellen, Pamphlet der Katholischen Kirche zeigen würde indem diese Sex mit Kindern erlaubt. Die Grünen wollten das legalisieren. Die Organisation der Katholischen Kirche wird zerissen, die Grünen sind ach so „betroffen“ und mit ihrer „Reinwaschung“ beschäftigt. Für Opfer bleibt da keine Zeit.
    Die Geschichte vergisst nichts.
    „Die größte Ehre, die man einem Menschen antun kann, ist die, dass man zu ihm Vertrauen hat.“ Matthias Claudius. Aber doch bitte nicht vollends blind.
    Dies stellt selbstverständlich eine Einzelmeinung dar. Stehe ich mit dieser Meinung wirklich im Abseits, bin unfortschrittlich und „von Gestern“?

  193. Wenn man es mir erlaubt, würde ich gerne noch etwas ergänzen.

    Sicher kann man monieren, dass mein Posting mit dem Thema „Was darf ein/e ChefredakteurIn und was nicht“ nichts zu tun hat.
    Meiner Meinung nach geht es um das Thema „Wie wird öffentliche Meinung manipuliert?“

    Das betrifft uns Alle.

    Ich kann nur für mich sprechen. Es liegt mir fern zu behaupten, dass ich eine Gruppe vertrete oder vertreten möchte oder mir dies anmaße. Mein Eindruck aus meiner Erfahrung ist, dass ich als sozialer Demokrat, ich vermeide bewußt Sozialdemokrat, der auch konservative Werte vertritt, sehr oft mit einer Form der Intoleranz konfrontiert werde, die ich niemals für möglich gehalten habe.

  194. @Ralf Traskawka # 245

    Ist die Kommentarfunktion dort nur für angemeldete Mitglieder verfügbar oder wurden die Kommentare bereits geschlossen?
    Ich habe vergeblich nach einem Kommentarfeld oder einem Anmeldungsfeld dort gesucht.

    Was ich dort nämlich dringend loswerden wollte ist, dass dieses „30 Jahre sagt keiner was und jetzt wirds vor der Wahl zum Thema gemacht“ unfug ist, da die Grünen ja selbst dieses Jahr im Juni die Untersuchung in Auftrag gegeben haben, die in dem verhinderten Artikel thematisiert wird.

    http://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A4dophilie-Debatte_(B%C3%BCndnis_90/Die_Gr%C3%BCnen)#Wissenschaftliche_Aufarbeitung

    Von einem extra für den Wahlkampf gewählten Timing der anderen Kandidaten kann daher nicht die Rede sein.

  195. @oasenhoheit
    Ich weiß das. Ich sehe das genauso wie Sie. Ich kann nicht verstehen wieso das immer wieder behauptet wird ohne ansatzweise recherchiert zu haben. Meines Wissens wurde mit dem Politologen Franz Walter vereinbart, dass dieser die Partei 12 Stunden vorher informiert. Mann kann mich natürlich korrigieren.

  196. Ganz ehrlich Ralf, ich kann verstehen, wenn „Der Westen“ Deine Kommentare löscht.

    Google mal „Mike Daisy“. So kommst Du mir gerade vor. Alleine die Tatsache dass Du (immer noch) der Meinung bist, bei Foxconn würden sich mehr Menschen umbringen als im chinesischen Durchschnitt, dass dort nur Apple-Produkte hergestellt würden und dass es in der Wikipedia angeblich irgendwelche ideologischen Zensur-Feldzüge gibt, spricht Bände.

    Kurz gesagt: Du hast offensichtlich von Foxconn absolut keine Ahnung und merkst nicht, dass Du was „Die Grünen“ angeht das das schlechtmöglichste Beispiel gewesen ist, das Du Dir hättest aussuchen können.

    Du fantasierst Dir da was zusammen.

    Wie Mike Daisy.

    Du hörst Dich an wie ein Verschwörungstheoretiker. Von daher ist das wohl der Grund, warum solcherlei Kommentare bei „Der Westen“ gelöscht wurden.

  197. @Ralf
    Genau. Daher suche ich die Kommentarfunktion, um diesen Hinweis dort zu posten, kann ich aber nicht, da ich kein Kommentarfeld finde.
    Ist die Kommentarfunktion dort bereits geschlossen oder habe ich einfach Tomaten auf den Augen?

  198. @Ralf

    Und das sagt genau was in Bezug auf Dazu habe ich eine sehr einfache Meinung: Der, der zahlt bestimmt das Design. ?

  199. @Sebastion #255
    @oasenhoheit # 256
    Die Informationen über Foxconn habe ich über Wikipedia bezogen
    https://de.wikipedia.org/wiki/Foxconn
    Ich habe nie behauptet, dass sich bei Foxconn mehr Menschen umbringen als im chinesischen Durchschnitt und das dort nur Apple-Produkte hergestellt würden. Einen „Verschwörungstheoretiker“ Mike Daisy kannte ich ebenfalls vorher nicht.

    Ich danke aber für die Hinweise und werde hier selbstverständlich nicht mehr posten.

  200. @Ralf:
    Könnte ich trotzdem bitte noch eine Antwort auf meine einfache Frage bekommen, ob die Kommentarfunktion bei dem von Ihnen verlinkten Artikel von „Der Westen“ dicht gemacht wurde oder ich einfach zu blöd bin sie zu finden? Mehr wollte ich gar nicht wissen.

  201. @Sebastion #255
    Bitte lesen Sie den betreffenden Absatz noch einmal. Einen Zusammenhang zwischen den Grünen und Foxconn kann ich nicht erkennen, war auch zu keinem Zeitpunkt beabsichtigt, weil absurd.
    Sehen Sie bitte auch in diesen Blog:
    http://jacobjung.wordpress.com/2012/01/27/selbstversuch-wikipedia-loschen-was-nicht-passt/
    Bitte bewerten Sie diesen Eintrag in Bezug auf den Vorwurf an mich ein „Verschwörungstheoretiker“zu sein.
    @oasenhoheit #259
    Unter dem Artikel steht gibt es den Button (rot) „Kommentar schreiben“. Sollte dieser Button fehlen, wurde der Artikel von der Moderation dafür gesperrt. Auch daran zu Erkennen, dass eine direkte Antwort auf die bereits vorhandenen Postings nicht mehr möglich ist und dort nur noch der graue Button „melden“ vorhanden ist.
    @Linus #257
    Das ist meine ganz persönliche Meinung, Ich verlange von Keinem, dass er diese teilt. Ich finde es nur beachtlich, dass eine der ersten Erkenntnisse dieser Studie ist, dass andere Parteien (Fall Döring, FDP) ebenfalls in diesem Themenkomplex involviert sind. Dabei geht es doch um die Aufklärung bei den Grünen oder?

  202. Der Blog-Eintrag beschreibt so ziemlich genau, wie man NICHT in die Wikipedia kommt. Wie ich schon mehrfach gedacht habe: Du denkst, es wird zensiert, weil Du nicht verstehst, wie bei der Wikipedia gearbeitet wird. Wenn du dir dann einen Artikel suchst, fertig Deine Meinung bestätigt, hilft das nix. Du solltest Dir Artikel suchen die Deine Meinung eben nicht bestätigen und die Löschdiskussion lesen.

    Ähnliches gilt für „Der Westen“.

    Es kann ohne Weiteres sein dass die Diskussion ab gewissen Kriterien automatisch geschlossen wurde. Oder weil zu viel beleidigt wurde.

    Oder weil zu viele Leute die sich was zusammen fantasieren kommentiert haben und dadurch die Diskussion unbrauchbar wurde.

    Ich bin da generell kritisch, mag die Art wie die WP arbeitet nicht und halte Der Westen nicht für eine gute Zeitung aber es sind deren Regeln, Hausregeln. Man kann anderer Meinung sein aber Zensur ist etwas was der Staat tut. Als andere ist Hausrecht.

    Ansonsten wäre ich dann dafür dass wir jetzt das machen, was du gesagt hast. Die Diskussion hier beenden.

  203. @Ralf

    Lesen Sie einfach den in #262 verlinkten Artikel. Da ist wiederholt vom falsch verstandenen Liberalismus die Rede. Und den gab’s nachweislich nicht nur bei den Grünen. Das relativiert nichts, ordnet es aber ein. Warum sollte man das nicht anführen dürfen, auch in einer Studie über die Grünen?

  204. Lesen Sie einfach mal die neuesten Forsa-Umfragen und dazu den Kommentar Nr.204 . Viel Spass! Und achten Sie darauf wie sich Trittin in der Schlussphase um Kopf und Kragen reden wird!

  205. Die Pädophilie-Historie eines Teiles der Partei „Die Grünen“ (Fakten sind in jedem Fall: es gab eine Grünen-Arbeitsgruppe „Schwule und Päderasten“, die innerhalb der Partei mindestens toleriert wurde) wird viele Stammwähler – auch mich – davon abhalten, 2013 die Grünen zu wählen. Nach transparenter Aufklärung haben sie vielleicht wieder eine Chance.

  206. Nur um sich das mal auf der Zunge zergehen zu lassen: der Professor schreibt, weil Cohn-Bendit ja einen Roman geschrieben hat, in dem es um Pädophilie geht, wäre es bekannt, dass Cohn-Bendit ja selbst Kinder missbraucht hat, und dann ergeht er sich in Studien, welchen Parteien die Journalisten nahe stehen.

    Man könnte es auch noch kürzer zusammen fassen: noch mehr Verschwörungstheorie.

    Es gibt nicht einen einzigen Fall. Nicht einen. Statt dessen wird sich die ganze Zeit an irgendwelchen Indizien hochgezogen. Und wenn jemand sagt „es gibt keinen einzigen Fall“ dann kommt als Retourkutsche „Ja DU bist doch sicherlich auch pädophil und wählst Grün“.

    1:1 aus dem Repertoire von Verschwörungstheoretikern zusammen geklaubt. Man hat keinerlei Anhaltspunkte und saugt sich irgendwas aus den Fingern, Studien sind generell gekauft und der Mangel an Beweisen ist quasi der Hinweis darauf, dass vertuscht wurde, und die große böse Verschwörung vorherrschen muss.

    Es ist echt lächerlich. Da waren offen pädophile Menschen in der Partei „Die Gründen“. Alleine der Vergleich mit der katholischen Kirche ist der Witz hoch fünf.

    Deshalb jetzt mal meine ganz einfache Frage: WAS hat Missbrauchsopfer in den 30 Jahren seit dem das gewesen ist davon abgehalten, zur Polizei zu gehen? WAS?

    Die EINFACHSTE Frage wird nicht beantwortet. Wenn all die Missbrauchsopfer an der Odenwaldschule und bei der katholischen Kirche mit ihrem Vertuschungsapparat es geschafft habe, in die Öffentlichkeit zu treten, was bitte hält die angeblichen Missbrauchsopfer von (ehemaligen) Mitgliedern der Grünen davon ab, diesen Schritt ebenfalls zu tun?

    Es gilt Occams Razor. Die einfachste Erklärung ist, dass es diese zusammenfantasierten Opfer nicht gab. Und der einzige Grund, warum diese Sau so vehement durchs Dorf getrieben wird, die anstehenden Wahlen sind.

    Von daher kann ich nur davon ausgehen, dass der Focus politisch nahe der CDU steht. Die Kampagne, die Grünen klein zu machen, kann nur gegen eine Koalition Rot/Grün sein. Systematisch wird hier ohne Beweise gegen eine Partei vorgegangen. Alleine die Tatsache, dass der liebe Professor bei der Bundeswehr angestellt ist, sagt doch schon alles. Wer regiert? Die CDU/CSU. Also schreibt er mal eben einen netten Artikel für seine Dienstherren.

    Klingt der letzte Absatz total bescheuert, Ralf?

    Na dann weißt Du ja sicher, wie mir Deine ganzen Links ohne jedwede Anhaltspunkte vorkommen. Ich kann mir auch irgendwas aus den Fingern saugen.

  207. „Deshalb jetzt mal meine ganz einfache Frage: WAS hat Missbrauchsopfer in den 30 Jahren seit dem das gewesen ist davon abgehalten, zur Polizei zu gehen? WAS?“

    @Sebastian: möglicherweise die bis vor kurzem gültigen Verjährungsfristen bei sexuellem Missbrauch? Denen zu Folge ein Opfer nach Ablauf der Frist mit einer Verleumdungsklage rechnen muss, wenn es einen Pädokriminellen anzeigt. Und wenn die Ermittlungen zu nichts führen, was ja leider wegen der leider noch vorherrschenden Art der Beweisführung häufig der Fall ist, dann haben Sie als Opfer die Klappe zu halten.

    Abgesehen von vielen sozialen, beruflichen, finanziellen und innerpsychischen Risiken, wenn Sie sich als Opfer outen, möchte ich noch Folgendes zu bedenken geben: auch im institutionellen Bereich haben sich nur ganz wenige Betroffene gemeldet. Siehe z.B. Odenwaldschule und Canisiuskolleg.

    Es wird kolportiert, dass Eltern von Opfern oder erwachsenen Opfern selbst in der Vergangenheit meistens 25 000 DM, später dann 20 000 Euro angeboten wurden. Als „Schweigegeld“.
    Inwieweit die Preise bei Indivdiualfällen auch so sind, kann ich nicht beurteilen.

    Ich bin aber gespannt auf die Dinge, die in naher Zukunft an die Öffentlichkeit dringen werden.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von über 7 Millionen Wahlberechtigten in Deutschland die in ihrer Kindheit Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden

  208. @Ralf

    Der Artikel ist ja nun ein offensichtlicher, ahnungsloser und arg untauglicher Versuch, den Missbrauch bei den Katholen zu relativieren unter dem abenteuerlichen Hinweis unter anderem auf, tadaa, de Johden. Und spätestens, wenn der Herr Professor was von dem in der Presse mit Samthandschuhen angefassten Cohn-Bendit faselt, macht er sich vollends lächerlich. Da muss ich dann schon an Sarrazin denken, der ja in den gesamten linksgrünen Systemmedien totgeschwiegen wurde, weil die ja so Angst vor der Wahrheit haben.

  209. Bezüglich dieses Absatzes

    Knapp 27% Prozent neigen zu den Grünen, 15,5% der SPD, 9% der CDU/CSU, 7,4% der FDP, 4,2% der Linken. Rund 36 neigen zu keiner Partei. Man vergleiche diese Zahlen mit den Ergebnissen Bundestagswahl 2009. Das Ergebnis ist klar: Die Medienlandschaft ist nicht nur fühlbar, sondern nachweisbar überwiegend grün-rot, vor allem jedoch grün.

    Dies hier ist die Studie:

    https://www.dfjv.de/documents/10180/178294/DFJV_Studie_Politikjournalistinnen_und_Journalisten.pdf

    Siehe Seite 13 bezüglich der Parteizuneigung.

    73,9% der Befragten haben einen Uni-Abschluss. 9,9% haben sogar Promoviert/Habilitiert!

    Der Ansatz des Professors ist der gleiche Schwachsinn, den Fox News in den USA die ganze Zeit von den „liberal(en) Media(en)“ kolportiert. Dass jede Geschichte immer zwei Seiten haben müsste.

    Dass sowohl die Bildung als auch die Tagsache, dass 90% aller Journalisten mehr verdienen als der Bundesdurchschnitt „eventuell“ etwas mit der Parteizuneigung zu tun hat… Alleine der Hinweis in einem Nebensatz, dass es verwundern würde, dass die SPD lediglich 15% Parteizuneigung erreichen würde, nachdem sie in einer anderen Studie noch 25% erreicht hatte, weist so eklatant auf einen Zweifel an der Handfestigkeit dieser Zahlen aus… aber egal. Die Journalisten sind generell zwei bis drei Mal so „grün“ wie der Rest der Bevölkerung und Bildungsstand sowie Einkommensverhältnisse können damit ja überhaupt nichts zu tun haben.

    Es ist das elendige Gewinsel von Menschen, die nicht damit klar kommen, dass Journalisten zwar vom Beruf her neutral zu sein hätten, aber trotzdem privat immer noch Parteien wählen dürfen. Dass „einer Partei nah stehen“ nichts mit „Ich kann nicht neutrale Texte verfassen“ zu tun hat ist ungefähr so als ob ich dem lieben Herrn Professor vorwerfen würde, dass er Studenten bessere Noten gibt, die SEINE persönliche Zuneigung teilen, sprich „seine“ Partei wählen, welche immer das auch sein möge.

    Man könnte echt nur noch würgen, wenn man so einen Text liest. Und sowas ist Professor.

  210. @Ralf:

    Benutzen Sie die Suchfunktion. Einfach Alice Schwarzer eingeben. Oder Kachelmann.

    Kurz gesagt: Frau Schwarzer schreibt für die Bild. Und Sie meinen, das wäre beim BildBlog „Erfinder“ Stefan Niggemeier eine gute Quelle.

    Mein Beileid.

  211. @Ralf

    Ob Alice Schwarzer jetzt auch an Hand weniger Schlagworte ungeeignet ist?

    Sicher doch. Jemand, der sich in einem Wichs- und Bumsblatt prostituiert, sollte mich doch bitte generell mit Geschwurbel über Moral verschonen.

    Apropos Textexegese: die Füller-, Schwarzer-, Wolffsohn-Artikel disqualifizieren sich meist dadurch, dass sie kübelweise Häme ausschütten, wo faktenbasiertes Argumentieren umso wichtiger wäre. Und es wird ständig alles mit allem in einen Topf geworfen. Das wird aber dem Topos keinesfalls gerecht. Aber hey, wer will das schon alles auseinanderhalten wollen, bei diesen ganzen veganischen Perversen.

    Da wähl ich doch lieber Piraten, die sind wenigstens ehrliche Hedonisten und nicht so verklemmt wie die Grünen.

  212. @Angelika Oetken

    meine Frage war ziemlich exakt gestellt: warum haben sich die Opfer von katholischer Kirche und Odenwaldschule gemeldet, die der Grünen aber nicht?

    Und bitte wer kolportiert wo was? Außer der verschwurbelten indirekten Hinweise auf Alternative Listen von Füller und dem „Cohn-Bendit hat ein Buch geschrieben und sowieso sind alle Journalisten Parteiisch“ habe ich bisher noch keinerlei exakteren Informationen gelesen. Es sei denn natürlich sie sind in dem Text von Alice Schwarzer versteckt, der ich seit der Geschichte mit Jörg Kachelmann nicht mal mehr die Uhrzeit glauben würde.

  213. @276 / Sebastian

    Eine exakte Frage ist dies nicht.
    * Es keine „Opfer der katholischen Kirche“ – Ein organisierter Missbrauch, ideologisch vorbereitet oder formell als Netzwerk organisiert existierte nicht. Bekannt ist lediglich das verschweigen von Missbrauchsfällen, die von Mitarbeitern in der Katholischen Kirche ausgingen und in Arbeitszusammenhängen der katholischen Kirche stattfanden.
    * Es wird auch nie „Opfer der Grünen“ geben. Hier gab es zwar historisch belegte Rechtfertigungsversuche von pädophilem Missbrauch bis hin zu Gesetzesinitiativen, es gab aber nie einen Arbeitszusammenhang, in dem diese hätten stattfinden können. die Grünen betreiben keine Kindergärten. Kinder fragen beim Missbrauch auch nicht die politischen Präferenzen des Täters ab.
    *Solcher Art Fragen werden meist dann gestellt, wenn man sich in einem schlichten Schwarz-Weiss Schema befindet.

    Die Frage die sich mir stellt, ist was die Verantwortlichen von Damals für Erforschung des Zusammenhangs zwischen ideologischer Rechtfertigung und tatsächlichen Fällen machen wollen. Welche Bedeutung haben ideologische Rechtfertigungen beim Täter?

    Die Grünen wie auch die Homosexuellenbewegung (die sich beide vor ewigen Zeiten von der Pädo-bewegung losgesagt haben) sind als Beteiligte mit verantwortlich für die Aufdeckung dieser Zusammenhänge. Die taz, welche ebenfalls involviert ist, scheint sich aktuell herausziehen zu wollen. Ich denke aber, dass das nach der Wahl schon wieder anders aussieht.

  214. Ich sehe ehrlich gesagt nichts schwarz/weiß.

    Ich habe den Text, der hier Thema ist, gelesen, in dem Füller schreibt, dass die ganzen Pädosexuellen wahrscheinlich nur nicht mehr in der Partei „Die Grünen“ sind, weil sie alle in den Knast gewandert sind.

    Das ist für ich der Grund, nach Opfern zu fragen. Wenn Pädos im Knast sitzen kann man sich melden, ohne dass man verleumdet wird.

    Ich weiß das ist problematisch wenn man mit jemandem diskutiert, der die Quellen, die verlinkt werden, auch tatsächlich liest, tut mir ja wirklich leid, dass ich dann auch noch darüber nachdenke anstatt reflexartig meine Schema F-Argumente zu übernehmen wie z.B. Angelika.

  215. „meine Frage war ziemlich exakt gestellt: warum haben sich die Opfer von katholischer Kirche und Odenwaldschule gemeldet, die der Grünen aber nicht?“

    @Sebastian:
    2010 haben sich einige Opfer, die als Schüler am Canisius-Kolleg sexuell missbraucht wurden an die Öffentlichkeit gewandt. Oder vielmehr es kam ihnen der damalige Schulleiter Klaus Mertes dabei zuvor… Das hat eine Outingwelle und ein großes öffentliches Interesse ausgelöst.
    Die SchülerInnen der Odenwaldschule, die den organisierten Missbrauch an dieser Einrichtung öffentlich gemacht haben, stellen nur eine vergleichsweise kleine Gruppe der Missbrauchsopfer an Einrichtungen insgesamt.

    Diejenigen von ihnen nämlich die ihr Gesicht zeigen.

    Auf den Homepages der beiden Opfervereine „Eckiger Tisch“ und „Glasbrechen“ sind ihre Geschichten eingestellt und Beiträge in denen sie ihre Motivation beschreiben.

    Bemerkenswert auch, was mit einigen dieser mutigen Opfer geschah: jede/r der/die beabsichtigt sich zu outen sollte das vorher lesen.

    Kurzum: wer so was vorhat, sollte sich so gut wie möglich absichern. Gutes Nervenkostüm, Geschichte soweit bearbeitet, dass man sich Projektionen gegenüber abgrenzen und zur Wehr setzen kann, belastbare soziale Einbettung, Angehörige darauf vorbereiten, dass sie angefeindet werden, Finanzen gesichert, anwaltliche Vertretung. Und: kein falsches Mitleid. Mit niemandem. Missbrauchsfördernde soziale Gemeinschaften sind so egozentrisch, dass sie es immer wieder schaffen, falsches Mitgefühl zu erzeugen. Sogar bei ihren Opfern.

    Soweit ich weiß, haben sich ja durchaus Betroffene aus dem „grünen“ Kontext gemeldet, nämlich diese http://www.welt.de/politik/deutschland/article118234356/Der-alltaegliche-Missbrauch-in-einer-gruenen-Kommune.html

    Warten wir doch erstmal mal ab, was die nächsten Vorwahlwochen bringen.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken, Berlin-Köpenick

  216. „Das ist für ich der Grund, nach Opfern zu fragen. Wenn Pädos im Knast sitzen kann man sich melden, ohne dass man verleumdet wird.“

    @Sebastian: wenn ein Täter wegen Sexualverbrechen verurteilt wurde, dürfen Sie das als Tatsache öffentlich vermelden. Allerdings nur in Bezug auf die Tat bzw. Taten für die er auch verurteilt wurde.

    Und da es bislang keine rückwirkende Verjährung gibt, dürfte es für die Betroffenen häufig eng werden http://www.missbrauch-opferratgeber.de/verjaehrung.html

    Denn derzeit geht es ja um Taten aus der weiteren Vergangenheit.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken, Berlin-Köpenick

  217. @ 268 Sebastian

    Ich möchte Ihre These des Wahlkampfes mit einer Beobachtung stützen.
    Die Hauptdiskussionen über „Grüne + Pädophilie“ liefen in der FAZ, WO, ZO und Focus.

    Am 31.09. berichteten viele deutsche Medien über den abschließenden Tätigkeitsbericht des Unabhängigen Beauftragen für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Herr Rörig.
    Die von ihm geäußerte Kritik war zum Teil vernichtend über das bislang Erreichte.Und erinnert sei auch an seine Forderung nach einer Unabhängigen Untersuchungskommission, welche von Opfervertretern unterstützt wird.

    Und welche Medien haben sich nicht darüber geäußert? Genau die oben angeführten Onlinemedien
    (gut, Weltkompakt hatte ne kurze Newsmeldung ohne Kommentare).

    Aber heute instrumentiert WO wiederum die Zahlungsunwilligkeit fast aller Bundesländer in den Hilfefond für Missbrauchsopfer mit der NRW-Anklage gegen Rot-Grün: „Keine Hilfe für Opfer von Missbrauch“.
    Offensichtlicher kann es sich ja nicht darstellen.

    Mich irritiert Füllers Schweigen zu genau diesem Punkt „Wahlkampf“.

  218. Hallo Angelika,

    gute Idee. Warten wir’s ab. Ich hoffe jedenfalls dass sich mögliche Opfer durch die geschaffenen Strukturen sicher genug fühlen, an die Öffentlichkeit zu gehen. Wenn nicht jetzt, wann dann.

  219. „Ich hoffe jedenfalls dass sich mögliche Opfer durch die geschaffenen Strukturen sicher genug fühlen, an die Öffentlichkeit zu gehen. Wenn nicht jetzt, wann dann.“

    @Sebastian: das hoffe ich auch.

    Wer den derzeitigen Strukturen allerdings mit Skepsis begegnet und trotzdem mit dem Gedanken spielt, sich öffentlich als Missbrauchsopfer zu outen, biete ich hiermit die Möglichkeit zum Austausch an. Kontakt über meine Praxismailadresse, die im Netz leicht zu finden ist.

    Ansonsten ist jetzt gerade eine günstige Gelegenheit für ein Outing, da das öffentliche Interesse am Thema anhält, da stimme ich Ihnen zu.

    Aber es werden noch weitere kommen.

    Das war ja alles erst der Anfang.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von über 7 Millionen Wahlberechtigten in Deutschland die in ihrer Kindheit Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden

  220. @Angelika Oetken „… eine von über 7 Millionen Wahlberechtigten in Deutschland die in ihrer Kindheit Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden“

    wie kommen Sie auf 7.000.000?

  221. „@Angelika Oetken »… eine von über 7 Millionen Wahlberechtigten in Deutschland die in ihrer Kindheit Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden«

    wie kommen Sie auf 7.000.000?“

    @Maitol Krczstovczc:
    laut einer Untersuchung, die Dr. Häuser und Team (Saarbrücken) 2012 veröffentlicht haben, leben in Deutschland 9 Millionen Erwachsene, die in der Kindheit Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden.

    „Schwerer sexueller Missbrauch“: gemäß den Definitionen, die das Strafrecht anführt. Dort wird unterschieden zwischen:

    a) §176 Sexueller Missbrauch von Kindern
    b) §176a Schwerer sexueller Missbrauch von Kindern

    Wenn Forscher auch Missbrauch wie ihn das Strafrecht unter §176 definiert in die Untersuchungen einbeziehen, dann erhöht sich die Opferzahl noch einmal deutlich.

    Auf die Zahl von 7 Millionen komme ich, weil nicht alle Erwachsenen, die in Deutschland leben, auch wahlberechtigt sind. Teile ich die gut 60 Millionen Wahlberechtigten http://www.bundeswahlleiter.de/de/bundestagswahlen/BTW_BUND_13/presse/w13001_Wahlberechtigte.html
    in Deutschland durch den Faktor 8, so ergeben sich 7 Millionen Menschen.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken, Berlin-Köpenick

  222. @Maitol: nein. 7 Millionen Menschen über 18, 2 Millionen unter 18.

    Weder gibt es in Deutschland nur 2 Millionen Menschen unter 18 noch sind 7 Millionen Erwachsene Kinder.

  223. @Maitol Krczstovczc:

    sicherlich ist Übergriffigkeit in unserer Sexualkultur tief verwurzelt und weit verbreitet.
    Aber ich gehe davon aus, dass nur ein Teil der Kinder Missbrauch im strafrechtlichen Sinne erleben muss.
    Wäre es anders gäbe es unsere Gesellschaft in dieser Form nicht mehr.

    Sexuellem Missbrauch nach §176 ausgesetzt zu sein, heißt ein Mensch wäre als Kind jemandem zum Opfer gefallen, der ….
    ————————————————————————————-
    1. sexuelle Handlungen vor einem Kind vornimmt,
    2. ein Kind dazu bestimmt, dass es sexuelle Handlungen vornimmt, soweit die Tat nicht nach Absatz 1 oder Absatz 2 mit Strafe bedroht ist,
    3. auf ein Kind durch Schriften (§ 11 Abs. 3) einwirkt, um es zu sexuellen Handlungen zu bringen, die es an oder vor dem Täter oder einem Dritten vornehmen oder von dem Täter oder einem Dritten an sich vornehmen lassen soll, oder
    4. auf ein Kind durch Vorzeigen pornographischer Abbildungen oder Darstellungen, durch Abspielen von Tonträgern pornographischen Inhalts oder durch entsprechende Reden einwirkt.
    ———————————————————————————-

    Schwerer sexueller Missbrauch, §176a, bedeutet, es ist einem als Kind Folgendes passiert:
    ——————————————————————————

    1. eine Person über achtzehn Jahren mit dem Kind den Beischlaf vollzieht oder ähnliche sexuelle Handlungen an ihm vornimmt oder an sich von ihm vornehmen lässt, die mit einem Eindringen in den Körper verbunden sind,
    2. die Tat von mehreren gemeinschaftlich begangen wird oder
    3. der Täter das Kind durch die Tat in die Gefahr einer schweren Gesundheitsschädigung oder einer erheblichen Schädigung der körperlichen oder seelischen Entwicklung bringt.
    ——————————————————————————-

    Der mittlere Wert, der für alle Missbrauchsformen erhoben wird, liegt bei 1 : 5. Wenn man nicht zwischen Frauen und Männern unterscheidet.
    Das Problem ist, dass die verschiedenen Untersuchungen von unterschiedlichen Grundvoraussetzungen ausgehen. Dazu gehören das Alter in dem die Übergriffe passierten, der untersuchte Zeitraum, die befragte Kohorte, die Bedingungen der Untersuchung…

    Hier eine Bestandsaufnahme: http://beauftragter-missbrauch.de/file.php/95/Expertise_Zimmermann.pdf

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken, Berlin-Köpenick

  224. @Angelika Oetken

    Verändert sich etwas an Ihrer Aussage, wenn man den §174 StGB mit berücksichtigt?

    Dabei geht es ja um den Missbrauch von Schutzbefohlenen somit auch um Minderjährige oder habe ich das jetzt nur überlesen, dann bitte ich um Entschuldigung.

  225. „@Angelika Oetken

    Verändert sich etwas an Ihrer Aussage, wenn man den §174 StGB mit berücksichtigt?

    Dabei geht es ja um den Missbrauch von Schutzbefohlenen somit auch um Minderjährige oder habe ich das jetzt nur überlesen, dann bitte ich um Entschuldigung.“
    ———————————————————————————–

    @Ralf:
    die bisher erstellten wissenschaftlichen Untersuchungen zur Häufigkeit von sexuellem Missbrauch sind meistens Dunkelfeldstudien. D.h. es wird eine repräsentative Gruppe von Menschen befragt und die ermittelten Zahlen werden auf die Gesamtbevölkerung hoch gerechnet. In einigen der Studien, die hier http://beauftragter-missbrauch.de/file.php/95/Expertise_Zimmermann.pdf erläutert werden, sind auch Übergriffe auf Jugendliche mit berücksichtigt. In anderen nicht.
    Soweit ich informiert bin, gibt es bisher in Deutschland keine Studie zur Häufigkeit des sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen im Sinne des §174. Lediglich Befragungen. Aber die sind nicht repräsentativ.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken, Berlin-Köpenick

  226. „nadann wahr ich wohl mit 14 auch noch nicht reif genug für eine freie Entscheidung.“

    @Maitol Krczstovczc:

    ich bin zwar nicht sicher, wie ich Ihr Statement verstehen soll, aber auf jeden Fall ist das Strafrecht auf die strafmündigen Bewohnern dieses Landes ausgerichtet. D.h. der Strafmündige hat dafür zu sorgen, dass er die Gesetze einhält. Nicht das potentielle Opfer.
    Altersgrenzen können nie alle Facetten der menschlichen Entwicklung abbilden. Sie orientieren sich aber am gesellschaftlichen Konsens.
    Und der besagt, dass das Alter, ab dem Menschen üblicherweise die wichtigsten Konsequenzen von einvernehmlichen sexuellen Kontakten übersehen und eine entsprechend reife Entscheidung treffen können, 14 Jahre beträgt.
    Aufgenötigte oder aus einem Abhängigkeitsverhältnis heraus entstandene sexuelle Handlungen sind dabei ja explizit ausgenommen.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken, Berlin-Köpenick

  227. Weiter vorne wurde bereits dankenswerterweise auf u. a. Glasbrechen verwiesen. Dort ist ein offener Brief an Frau Pohl einzusehen. Desweiteren auch die Stellungnahme bzgl. der Verleihung des Theodor-Heuss-Preises an Herrn DCB.
    Man kann die Reaktion von Vertretern der Opfer von sexuellem Missbrauch zur Kenntnis nehmen, muss es aber nicht. M. E. kommen wir hier mit einer „Basta“-Mentalität jedenfalls nicht weiter. Aus meiner persönlichen Erfahrung ist politischer Diskurs jedenfalls niemals im schlichten „Niederbrüllen“ der Meinung Anderer zu rechtferigen. Diese Zeiten wähnte ich längst hinter uns. Ein Irrtum?

  228. Ich habe heute den Artikel von C. Füller in der F.A.S. gelesen und bin entsetzt über diese offensichtliche Wahlkampfhilfe für die regierenden Parteien. Selbstverständlich gehört das Thema Pädophilie bei der Grünen vollständig aufgeklärt, keine Frage. Aber doch nicht indem eine Woche vor der Wahl ein derart polemischer Artikel, der zudem alle Grünen unter Generalverdacht stellt, veröffentlicht wird und so getan wird, als ob die Grünen dies tabuisieren würden und als ob es in diesen Zeiten der Massenüberwachung keine anderen Bereiche gäbe über die berichtet werden sollte? Ich bin gegen Pädophilie und für die Aufklärung des Themas, falls das nicht klar sein sollte.

  229. Ich diskutiere mit anderen OpferaktivistInnen immer wieder, was Menschen motiviert sich mit der Missbrauchsthematik auseinanderzusetzen. Manchmal ist es sicherlich ehrliche Betroffenheit angesichts der Schicksale von Opfern. Aber häufig werden es auch ganz praktische, etwas weniger edle Beweggründe sein. U.a. eben die Gelegenheit das Thema für eigene Zwecke zu instrumentalisieren.
    Ich sehe es ganz pragmatisch: sexuelle Übergriffigkeit ist ein Teil unserer traditionellen Sexualkultur. Zwar eine kollektive Erfahrung, aber gleichermaßen tabuisiert wie angstbesetzt.

    Lange Zeit wollte sich bis auf eine hartnäckige, tapfere Minderheit niemand damit auseinandersetzen.

    Das hat sich geändert. Zum Glück für die Opfer und Diejenigen, die es gar nicht erst werden sollen.

    Und mir persönlich ist es erstmal egal wer da zu welchem Zweck das Thema benutzt. Es sei denn es sind all zu extremistische Kräfte, wie zum Beispiel Neofaschisten oder Pädolobbyisten.

    Hauptsache es bleibt in den Medien. Und damit im öffentlichen Bewusstsein.

    Die Opfer allein schaffen das derzeit nicht. Dazu sind es zu wenige, die sich bislang an die Öffentlichkeit trauen. Und bis sich das geändert hat, wird es erstmal so bleiben, wie es ist. Ohne die Erwartung entsprechender Nebeneffekte wird niemand Missbrauchsthemen pushen.

    Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von über 7 Millionen Wahlberechtigten in Deutschland die in ihrer Kindheit Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden

  230. Ich lese immer wieder das Reinwaschungsargument, die Grünen haben sich um etwa 185 herum von der Päderasten getrennt.
    Das ist selbstverständlich aus den Fingern gesogen.
    Sie hatten in dieser Zeit bemerkt, dass sie damit bei der Bevölkerung nicht nur nicht ankommen, sondern Empörung auslösen.
    Die Aussicht auf eine Strafbefreiung ging gegen Null.
    Also hielt man schnell die Klappe, um sich die Chancen auf einen gut bezahlten Politarbeitsplatz nicht zu verderben.
    Da Sexuelle Deviationen aber gerade nach Aussgen der „Bwewegung“ nicht therapierbar sind, und die mit der Pädophiliefreundlichkeit geworbenen Mitglieder bestimmt nur vereinzelt ausgetreten sind, geht das schändliche Treiben im Verborgenen weiter.
    Mittels des propagierten „Marsches in die Insttutionen“ wird man eines Tages das Ziel der Straffreigabe erreichen.
    Die von den „Sexuell Anders Bewegten“ “ gern initierten Mobbinginitiativen gegenüber Andersdenkenden werden ihre Früchte tragen. Die Meinung der aufbegehrenden Beölkerung wird in den Dreck gezogen und niedergetrampelt.
    So sind sie nun mal.
    Die sexuelle Deviation ist nach alter Lehrmeinung, die mittlerweile für ungültig erklärt wurde, eine so tiefgreifende Charcterstörung, die nicht auf das andersartige sexuelle Handeln reduziert werden darf.
    Insofern kann ich jeden, der diese Lehrmeinung nicht verworfen hat, verstehen, dass er von denen möglichst wenige in der Politik tätig sehen möchte.

  231. #299:

    „geht das schändliche Treiben im Verborgenen weiter.“

    Und das ist wohl auch „selbstverständlich aus den Fingern gesogen“. Oder gibt es dafür irgendwo einen Beleg?

    Ach ja, eins noch: was ist eigentlich mit der FDP? Ein Rücktritt einer Frau, und damit soll alles das, was damals zur gleichen Zeit wie bei den Grünen auch innerhalb der FDP gespukt hat, erledigt sein? Irgendwelche CDU/CSU-Politikerinnen, die einen Brandbrief an FDP-Mütter adressieren?

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/liberalismus-fdp-war-gegenueber-paedophilen-tolerant-a-919751.html

  232. Wie verblendet muss man sein, auch jetzt noch die Grünen in Schutz zu nehmen! Eine Partei deren Führungspersonal auf jede auch noch so kleine Verfehlung anderer Menschen in anderen Parteien oder Institutionen reflexartig mit empörten Grimmassen und theatralischer Gestik Rücktritte fordert! Warum dürfen sich die Grünen eigentlich fortdauernd schlecht benehmen? Wahrscheinlich weil die meisten Journalisten selbst Grüne sind. Es fehlt also schon lange ein wichtiges Korrektiv in unserer Gesellschaft!

  233. @Karl Tuwat,

    es lohnt sich wirklich, sich die Lebensläufe Derjenigen genauer anzusehen, die Pädosexualität unter dem Euphemismus „Pädophilie“ zur sexuellen Neigung umdeklarieren wollen. Anstatt sie als das anzuerkennen und zu behandeln, was sie ist, nämlich die schwerste Form einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Schwer in den Auswirkungen und schwer zu behandeln.
    Macht man sich klar, dass Narziss sich in Wirklichkeit nicht liebt, sondern nur sein Spiegelbild bewundert, trifft es den Kern dieser Störung schon gut.
    Der Pädo“phile“ liebt niemanden. Das hat er nie gelernt. Er benutzt andere Menschen. Beeinflusst sie zu seinen Gunsten.

    Eine Eigenschaft, die in vielen Kontexten als Erfolgsprinzip gilt. Darum haben es Pädosexuelle in unserer Gesellschaft an Schlüsselpositionen gebracht.

    Von wo auch sie manipulieren, intrigieren, nötigen, erpressen, lügen.
    Genauso wie das Junkies auf Entzug tun würden.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken, Berlin-Köpenick

  234. @Angelika Oettgen
    Der deutsch-US-amerikanische Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe Erich Fromm (http://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Fromm) wurde besonders von den revolutionär gesinnten der ausgehenden 60er Jahren, den siebziger und auch noch achtziger Jahren verehrt und seine populärwissenschaftlichen Werke wurden mit Eifer gelesen.
    Auch ich habe etliche Titel von ihm im Bücherschrank stehen.

    In Die Kunst des Liebens sprach er von Menschen mit einer Störung der Sexualpräferenz als von Menschen, die das Ziel, Frau (Mann) zu werden, nicht erreicht hätten, und auf narzistische und egoistische Weise in der sozialen und biologischen Zwecklosigkeit verharren würden.
    Heute ist der Originalsatz aus Gründen der politischen Korrektheit nicht mehr zitierbar.
    Eine nach Erich Fromm narzistisch gestörter Mensch brachte es zum Reichskanzler und der lud die Schuld an der der barbarischen Ermordung von Millionen von Menschen auf sich.
    Und Hitler war ja nicht der einzige Narziss in der Regierungsmannschaft des dritten Reiches.

    Narzistische Persönlichkeitsstörungen können also sogar in erheblichem Ausmass die Ursache für skrupelloses Verhalten sein, wozu ja sicherlich auch Päderastie gehört.

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