[Entdeckt und eingesandt von Bob.]
Dieses hier aus der „Braunschweiger Zeitung“ ist was für Leute, die wissen, wie ein Computer von innen aussieht:
[Entdeckt von Sascha Wüstemann]
Verlassen wir vorübergehend die trüben Niederungen des Symbolfoto-Alltags in Online-Medien und beschäftigen uns stattdessen mit der Hohen Kunst des Hochglanz-Symbolfotos.
Stellen Sie sich vor, Sie müssten einen Artikel über Kastraten als Stars und Sex-Symbole bebildern. Denken Sie da ruhig einmal ein paar Sekunden drüber nach, bevor Sie sich anschauen, wie es die neue Lifestyle-Zeitschrift „intelligent life“ des „Economist“ gemacht hat.
Nämlich so.
[Vielen Dank an Pavel!]
[entdeckt vom Don]
Der Siegeszug des Symbolfotos im Internet — vielleicht ist er doch noch aufzuhalten. Die Kollegen beim Deutschlandfunk zum Beispiel haben sich entschieden, ein Radiofeature zum Thema „grau“ nicht mit einem Symbolfoto zu bebildern, sondern mit einer Abbildung des Gegenstandes selbst:
Leser Frank L. aus B., der’s entdeckt hat, findet’s „zugegebenermaßen eher abstraktwitzig“, weist aber auf Quellenangabe und Zusatzfeature hin:
(ui, man kann’s sogar vergrößern. mit klick. geil.)
Vermutlich ist es ungefähr so schwierig, mit dem Redaktionssystem eines Online-Mediums einen Artikel ohne Foto zu veröffentlichen, wie einen versehentlich doppelt gebuchten Joghurt an der Supermarktkasse zu stornieren (Durchsage: „Herr Meyer, Artikel-ohne-Foto an Arbeitsplatz 17, Herr Meyer bitte!“ — und dann sucht der Herr Meyer aus seiner Schreibtisch-Schublade den Zettel mit dem geheimen Spezialcode, schiebt sich seufzend durch die Werkbänke, überprüft stirnrunzelnd den Notfall, lässt den Menschen am Computer ein Formblatt unterschrieben und hebt mit dem Code vorübergehend die Artikel-ohne-Foto-Sperre auf).
Gerade beim Thema Wirtschaft und Finanzen ist die Pflicht zur Illustration eine Plage. Die Kollegen von n-tv.de haben aus der Text-Bild-Schere schon eine Kunstform gemacht, und sie sind nicht allein.
Und deshalb spielen wir heute heiteres Symbolfotoraten mit manager-magazin.de.
Fangen wir mit einer leichten Übung an. Welche Entwicklung an den Aktienmärkten illustriert dieses Foto:
Ja, bei n-tv.de würde die Überschrift des zugehörigen Artikels lauten „Aktienhändler geraten ins Rudern“, aber so plump sind sie bei manager-magazin.de nicht. Hier heißt der Artikel „Kreditkrise: Nur eine Atempause“, und der Bildtext geht so:
(Herr Schupp selbst ist übrigens nicht auf dem Foto.)
Jetzt wird es ein bisschen schwieriger. Wir lautet hier der Bildtext?
Richtig:
Unter Druck: Der starke Euro und der hohe Ölpreis lasten auf den Kursen
Wechseln wir ins Ausland und widmen uns diesen freundlichen asiatischen Menschen und ihren Hühnern:
…die vermutlich, als der Reuters-Fotograf sie besuchte, sich nie erträumt hätten, dass unter ihrem Gruppenfoto einmal folgender Satz stehen würde:
Gedränge an der Börse: Chinas Regierung will dagegen ansteuern
(Ohnehin ist der Bildtext dem Foto schon auf halbem Weg entgegen gekommen, denn eigentlich geht es im zugehörigen Artikel darum, dass chinesische Lehrer ihre Schüler vor den Gefahren warnen sollen, an der Börse zu spekulieren.)
Und nun die Zusatzfrage. Denn trotz der gewissen Bebilderungsrenitenz des Themas gibt es natürlich auch bei manager-magazin.de Bildergalerien. Eine aktuelle heißt: „Krisenherde: Das kann die Börsen auf Talfahrt schicken“, und wenn Sie anhand des ersten Fotos jetzt bitte raten wollen, welche Katastrophe für die Börsen hier symbolisisiert wird?
Kalt, ganz kalt.
Die Auflösung:
PS: Eine Art Bonus-Symbolfoto hat der Abfallkalender entdeckt.
(Mit Dank an Nilz und Konstantin!)
Aus der „B.Z.“ vom 16.08.:
Sicher, der diensthabende Redakteur hätte kurz stutzig werden können, dass sich bei dieser Landmine Höhen und Tiefen regulieren lassen und es eine Anschlussmöglichkeit für den „Mix“ mit, äh, anderen Landminen gibt. Andererseits ist das Ding ja wohl klar und deutlich als „Landmine“ beschriftet. Was soll es sonst schon sein? Etwa ein Gitarreneffektgerät?
Aus sueddeutsche.de:
(Gefunden von Malte Diedrich und Amelia.)