Schwarzer-Humor

Alice Schwarzer wirbt für „Bild“.

Die Frau, die vor knapp 30 Jahren den „Stern“ wegen sexistischer Titelbilder verklagt und vor knapp 15 Jahren Aktfotos von Helmut Newton „sexistisch“, „faschistisch“ und „rassistisch“ genannt hat, wirbt für das Blatt, das vielleicht mehr als jedes andere gegen die Gleichstellung der Frau getan hat, in dem irgendwelche Studentinnen zu sexsüchtigen „Nymphomaninnen“ werden und jeden Tag Hupen-Alarm ist und das über eine Mittvierzigerin, die gerade erfahren hat, dass ihr Mann als Mörder gesucht wird, schreibt, es sei für sie „wie ein Hauptgewinn im Lotto“ gewesen, dass sie „noch mal einen zehn Jahre jüngeren Mann abgreifen“ konnte.

Erster Gedanke: Die haben sie nicht gefragt. Die nehmen sie einfach als Werbefigur, ohne eine Genehmigung einzuholen.

Falsch. Die haben sie gefragt. Sie haben bei Frau Schwarzer angefragt, ob sie gegen ein Honorar für „Bild“ werben will, und sie hat Ja gesagt.

Zweiter Gedanke: Sie muss einen guten Grund haben. Als „Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann eine Werbeaktion mit willigen, sexgeilen jungen Frauen erfand, diagnostizierte Schwarzers Zeitschrift „Emma“ bei ihm noch einen „sehr persönlichen Trend zur Pornografie“ und urteilte über die Kampagne, sie ziele „auf eine Verhurung aller Frauen“. Als Sibel Kekilli „Bild“ öffentlich wegen der „dreckigen Hetzkampagne“ gegen sie angriff, lobte „Emma“ sie noch für ihren „Löwinnenmut“. Als die „Bild“-Zeitung vor zweieinhalb Jahren eine Papstaudienz bekam, schrieb „Emma“ noch über die „bigotte Mischung von Frömmelei und Obszönität“ der „Bild“-Zeitung und kennzeichnete das tägliche Seite-1-Mädchen als „die übliche heiße Hündin mit verblödetem Blick und gespitzten Ficklippen“.

Aber vielleicht findet Alice Schwarzer ja, dass „Bild“ sich gebessert hat. Vielleicht hat sie kein so kritisches Verhältnis mehr zu „Bild“ und zweifelt nicht mehr so sehr an dem Wahrheitgehalt dessen, was „Bild“ schreibt. Vielleicht hat sie irgendeinen Grund gefunden, der dafür spricht, für diese Zeitung jetzt doch und trotz allem zu werben.

Falsch. Auf ihrer Homepage beantwortet Alice Schwarzer die Frage, warum sie an dieser Werbeaktion teilnimmt, so:

Ganz einfach, weil ich finde, dass es nicht schaden kann, wenn in so einer Runde — von Gandhi bis Willy Brandt — auch mal eine Frau auftaucht. Und eine sehr lebendige noch dazu.

Sie selbst.

Womöglich hat sie nicht gemerkt, dass die anderen in dieser Runde — von Gandhi bis Willy Brandt — sich nicht mehr dagegen wehren konnten, von „Bild“ zu „Bild“-Werbefiguren gemacht zu werden. Womöglich glaubt sie sogar, dass „Bild“ mit dieser Kampagne für sie wirbt und nicht sie für „Bild“.

Jedenfalls findet Alice Schwarzer es gut, dass Alice Schwarzer ihren verdienten Platz bekommen hat. Als Alice Schwarzer findet sie es gut. Und als Frau. Denn sie macht das ja nicht nur für sich. Sie macht das als Kämpferin für die Gleichberechtigung: Wo kämen wir denn da hin, wenn nur Männer für dieses bigotte, frauenverachtende Blatt würben?

249 Replies to “Schwarzer-Humor”

  1. Ich habe die Plakate auch schon seit einigen Tagen gesehen und mich gefragt ob denn Frau Schwarzer nicht schon in ihrem Büro vor Wut kocht, da man sie sicherlich ohne zu fragen als Werbefigur verwendet hat. Aber wenn das so ist … und die Begründung erst noch … *Kopf schüttel*

  2. Bisher dachte ich, Frau Schwarzer sei eine halbwegs intelligente Extremistin. Eine Extremistin ist sie in meinen Augen immer noch – jedoch nicht mehr intelligent!

  3. Ich erinnere mich an den Tag als Angela Merkel Bundeskanzelerin wurde.
    Da saß Alice Schwarzer im N-TV studio und sagte (fast wortgetreu), dass es ein großer Tag sei, weil nun „50 Jahre nach dem Führer endlich eine Frau Bundeskanzlerin“ sei.
    Seit diesem Tag verachte ich sie.

  4. Wird Kai Diekmann im Gegenzug auch für Emma Werbung machen?

    Wieviel zahlt die BILD für die Werbung an Schwarzer?

    Übrigens scheint demnach die Werbebotschaft von Frau Schwarzer zu sein:
    Frauen haben eine längere Lebenserwartung als Männer, denn das ist die Quintessenz aus einer lebendigen Frau unter lauter toten Männern.

    Man kann es aber auch so sehen:
    Bevor sie selber unter der Erde liegt und BILD sie für umme abdrucken kann, sackt sie lieber das Geld rechtzeitig ein.

    Wobei sie eigentlich konsequenterweise eine Frauenquote für die Werbeserie hätte herausschlagen müssen…

    Analytisch bestätigt diese Aktion den Artikel zur BILD in der „Freitag“: BILD ist Deutschland, jeder Auflagenverlust wird mit einem Machtzuwachs kompensiert, selbst Schwarzer kommt an der BILD nicht vorbei und schon gar nicht dagegen an.

    Gute Nacht, Deutschland

  5. „Bevor sie selber unter der Erde liegt und BILD sie für umme abdrucken kann, sackt sie lieber das Geld rechtzeitig ein.“

    Das ist die Hauptsache.

    „Frauen haben eine längere Lebenserwartung als Männer, denn das ist die Quintessenz aus einer lebendigen Frau unter lauter toten Männern.“

    Vor allem da bis auf die Ausnahmen bekanntlich keiner der Herren älter wurde als Frau Schwarzer ist.
    Eine sehr intelligente und aussagekräftige Quintessenz.

    „selbst Schwarzer kommt an der BILD nicht vorbei und schon gar nicht dagegen an.“

    Das ist die richtige Einstellung. Das hätte man ruhig auf die Emanzipiation und das gute alte Patriachat übertragen können.

  6. Schön-trauriger Artikel. Hatte mich schon geärgert, dass die BILD Brandts Kniefall in der selben Kampagne verwurstet, in der sonst mit „Papa, ich bin schwul“ für angebliche Wahrheiten geworben wird. Dass Schwarzer da freiwillig mitmacht – und dann noch mit so unreflektierter und selbstherrlicher Begründung – ist schon ein starkes Stück.

  7. Ich persönlich vermute, sie kompensiert einfach ihren lange unerfüllten Wunsch endlich mal das Seite 1 Busen-Mädchen zu sein.

  8. Ebenso – Achtung! Ich übertreibe nun schamlos – könnte die liebe Aließe zur Massenmörderin werden. Und es dann damit begründen, dass in diese Reihe prominenter Männer endlich eine Frau gehört habe.

  9. Was mich tatsächlich fast auch zur Verachtung treibt, ist, dass dort wieder eine(r) der Penetration des schlechten Geschmacks erlegen ist und sich im Lügenwohnzimmer der „BILD“ hübsch eingerichtet hat. Diese Frau hat ihre gesamte Intellektualität mit dieser Kampagne über Bord geworfen.

  10. Frau Schwarzer ist von „Bild“ entführt und durch einen Klone ersetzt worden. Anders kann ich mir das nicht erklären.

  11. So lange das nicht Herr Niggemeier ist, bin ich nur enttäuscht. Wenn er allerdings eines Tages so in BLÖD auftaucht, dann habe ich auch das letzte Fünckchen Hoffnung in Deutschland verloren!

  12. Es kann keine größere Ohrfeige für eine Frau wie mich geben. Wenn wir nun schon soweit sind, dass DIE Feministin Deutschlands sich um einer Ahnengalerie will in der Bi*dzeitung zeigt, um der Frauen willen, dann wünsche ich mir nichts mehr als im nächsten Leben als ein Mann auf die Welt zu kommen.
    Habe ich mich doch jüngst gewundert, dass man mir als emanzipierte Frau erzählen wollte, ich dürfe bei meinem Potential keinesfalls mehr „nur“ Hausfrau sein, ich müsse sofort wieder berufstätig sein. Wenn Alice Schwarzer für die B*ld arbeitet, dann kann ich wohl auch für meine Familie arbeiten und zwar umsonst, jawoll!

    Die dasistdochnichtwahroder? Besucherin

  13. Man sollte gnädig darüber hinwegsehen, Alice Schwarzer ist alt und braucht das Geld.

  14. @ Titel

    Mir fehlen die Worte .. wirklich. Was.. Wieso .. Warum?
    Spontan assoziiere ich diese Kehrtwendug mit Wesen wie Mahler, Schily, etc. Natuerlich nicht ansatzweise diese Tragweite, aber DAS haette ich NICHT fuer moeglich gehalten.

    Desilusioniert?

    *swoosh*

  15. Mei, AS hat doch noch nie eine Gelegenheit ausgelassen, sich ins Gespräch zu bringen, sei es mit albernen, von keinerlei Sachkenntnis getrübten Anti-Porno-, Anti-Gewalt- und Anti-Irgendwas-Kampagnen, sei es mit lächerlichen Stutenbeißereien in einschlägigen Talkshows; insofern finde ich ihren Schritt nur konsequent. Denn: warum sollen nicht auch Frauen publicitygeil, korrupt und skrupellos sein dürfen?

  16. Ich, Jahrgang 1968, bin wahrscheinlich einfach zu jung (hach, dass ich das mal schreiben kann, ist das schön), um mich daran zu erinnern, dass Alice Schwarzer mal eine intelektuelle, feministische, brillante, intelligente, integere, wagemutige, alerte, schöne, sympathische Frau gewesen sein soll.

    Deshalb hatte ich nie eine solch hohe Meinung von Ihr, wie das in manchen Kommentaren mitschwingt.

    Dennoch: Dass Sie sich für Bild verkauft, freiwillig, mit einer atemberaubend dummen Begründung, dass entsetzt mich. Sehr, sogar. Und dass sie das Geld dafür „für drei Projekte, die muslimischen Mädchen in Not helfen, gespendet“ hat, macht es keinen Deut besser.

  17. Die ist sicher erpresst worden. Die haben irgendwas über die rausgefunden und gesagt: entweder Du gibst Dich als Plakatmotiv her oder wir bringen die Story ganz groß auf Seite 1 übern Bruch… 100%ig!

    Anders kann ich mir das nicht erkären, auch wenn sie das Honorar gespendet hat. Das ist dreckiges Geld!

  18. Wieso die Überraschung? Sitzt Frau Schwarzer nicht bereits seit einigen Jahren in der Jury, die den so genannten „Bild-Kulturpreis“ vergibt?

  19. Hab noch mal nachgeschaut und auf axelspringer.de folgendes gefunden:

    „Seit 1993 würdigt BILD mit dem Kulturpreis Menschen, die sich auf kulturellem Gebiet in besonderer Weise hervorgetan haben. Aussichtsreiche Kandidaten werden von 17 BILD-Regionalredaktionen vorgeschlagen, von denen die Chefredaktion und Kulturredaktion drei Kandidaten auswählt. Eine unabhängige Jury, der u.a. Sabine Christiansen, Hilmar Hoffmann, Alice Schwarzer, Horst Haitzinger und Janosch angehören, entscheidet mehrheitlich über den Preisträger.“

  20. Ich bin Anfang 30. Ich kenne Alice Schwarzer vor allem als Kandidatin von allerhand albernen Quizsendungen – als ernsthafte oder erfolgreiche Kämpferin für Frauenrechte habe ich sie kaum wahrgenommen.

    Von der Emma kenne ich nur einen Artikel, in dem die Frauen aufgefordert wurden, den PC ihres Lebensgefährten nach Porno-Spuren zu durchforsten.

  21. Stefan, wieso behandelst Du eigentlich Alice Schwarzer hier, während Du Brandt und Kohl/Mitterrand auf dem Bildblog thematisierst? Weil das eine „kleine Merkwürdigkeit“ oder das „große Schlimme“ von Alice Schwarzer und nicht von Bild ist?

  22. mir geht es ähnlich wie meinem Vorkommentator #21 – zu jung um sie noch hübsch zu kennen.

    Aber der Gedanke, dass muslimischen Mädchen in Not von den „übliche[n] heiße[n] Hündin[nen] mit verblödetem Blick und gespitzten Ficklippen” geholfen wird macht mich… ach was, ist doch pervers lustig, das ist mal echter scharzer humor.

  23. Vielleicht geht es neben dem Geld ja auch um Präsenz in der Öffentlichkeit? Mein persönlicher Eindruck der letzten Jahre ist eigentlich, daß man von Alice Schwarzer nie wirklich etwas gehört hat; ein paar matte Sprüche zum Thema Angela Merkel, die in die Richtung abzielten, man solle sie wählen, da sie eine Frau sei, Kompetenz oder politische Erwägungen hin oder her, aber das war’s eigentlich auch schon. Auf diese Art bringt Frau Schwarzer sich (und, by extension, auch die „Emma“) zumindest wieder ins Gespräch und ins öffentliche Bewußtsein.

    Andererseits zeigt sich hier auch, genau schon wie bei den oben erwähnten Bemerkungen zu Angela Merkel, eine ganz bestimmte Denkweise, die der wirklichen Gleichberechtigung eigentlich einen Bärendienst erweist: nämlich die, daß Frauen es nicht aus eigener Kraft und aus eigenen Fähigkeiten schaffen, und daß sie alleine aufgrund der Tatsache, daß sie Frauen sind, noch extra unterstützt werden müssen, damit sie mit den Männern mithalten können.

    Ich habe das selbst im Berufsalltag auch schon erlebt – die meisten meiner Kollegen waren zwar von Diskrimination und Sexismus genauso abgestoßen wie ich, aber es gab auch den einen oder anderen (oder, was das angeht, die eine oder andere) die da z.B. von einer Frau in einer Führungsposition ganz automatisch meinten, daß sie es nicht aus eigener Kraft geschafft hätte, diese zu erreichen, sondern nur aufgrund ihres Geschlechts als „Quotenfrau“ dienen würde.

    Es mag durchaus sein, daß Frau Schwarzer sich früher einmal wirkliche Verdienste um die Gleichberechtigung erworben hat – ich bin zu jung, um das sagen zu können. Aber dieser Tage zumindest scheint sie kaum noch etwas anderes zu bewirken, als der oben genannten Mentalität Vorschub zu leisten.

  24. Man darf jetzt wohl gespannt sein, ob die Bild dann für die nächste Plakat-Serie versucht, Wallraff an Land zu ziehen. Der hat ja immerhin sogar schon mal eine Zeit lang für das Blatt gearbeitet…

  25. Weil Alice Schwarzer nicht die Wichtigkeit von Brandt und Co. hat, aber immer noch wichtig genug für dieses Blog ist. Stimmt’s Herr Niggemeier?

  26. Danke, und volle Zustimmung zu diesem Beitrag. Über das Plakat habe ich mich auch schon gewundert. Und ich finde es sehr schade, dass die von mir sonst so geschätzte Schwarzer ausgerechnet für Bild wirbt.

  27. Einerseits (zu recht) die verhurung der Frau in „BILD“ anklagen und andererseits für Geld etwas tun, was eigentlich gegen die eigene Überzeugung geht.

    Ich kann mir nicht helfen, aber ich finde das irgendwie ironisch.

  28. Das einzige, was wirklich an langweiliger Idiotie nicht mehr zu überbieten ist, ist das „BILD-Bashing“ des „Medienjournalisten“, der sich selbst darüber inszeniert, die Inszenierungen anderer plump zu „kritisieren“. Wäre er ein „Medienjournalist“ wüsste er wenigstens ein bisschen etwas über journalistische Formate, Genres, etc. und könnte demnach auch den „Boulevard-Journalismus“ als Format akzeptieren.

    Seit mir ein Freund vor ein paar Minuten den Link hierher geschickt hat, bin ich Fan von Alice Schwarzer. Die ist wenigstens lernfähig und hat das ideologische Klassenkampf-Denken von Wallraff und Niggemeier aufgegeben.

  29. Heute: differenziertes Betrachten für Anfänger…

    @37: Das der Eintrag hier Kritik an Alice Schwarzer und nicht zwangsläufig an der Bild war, hast du aber schon verstanden, oder?

  30. @ 37: Sagt ja alles, dass nicht Frau Schwarzers Aktivitäten der letzten 25 Jahre dich zum Fan machen, sondern diese Blöd-Aktion…
    Weiterhin viel Spaß mit dem Leben deiner Wahl.

  31. Na ja, jung war sie schon… aber hübsch oder gar eine „Flotte Biene“? Mir fällt dazu eher ne geräuschvolle Hummel ein und aus der wissenschaftlichen Hummelforschung gibt es etwas Neues, was vielleicht auch nicht hilft (Zitat aus der Studie von Ellouise Leadbeater, Lars Chittka (Queen-Mary-Universität, London): Current Biology, Bd. 15, S. 448):

    Weshalb die Hummeln bevorzugt jene Blüten besuchten, auf denen bereits andere Insekten Nektar saugten, wissen Leadbeater und Chittka noch nicht. Die Forscher vermuten aber einen Lerneffekt hinter diesem Verhalten: Ist eine andere Hummel vorhanden, sei die Chance größer, dass gewählte Blüte auch tatsächlich Nektar enthalte. Ausgelöst werde dieses Verhalten eher durch visuelle Faktoren wie Farbe, Muster und Bewegungen lals durch einen Geruchsstoff, schreiben die Forscher. Dies müsse aber erst noch genauer untersucht werden.

    entdeckt auf: ddp/wissenschaft.de – Katharina Schöbi

  32. @SvenR (27): Na, weil es mir hier um Alice Schwarzer ging und nicht um „Bild“. Sieht aber so aus, als würden wir uns bei BILDblog gleich der Sache auch noch annehmen.

  33. Da ich von Frau Schwarzer noch nie viel gehalten habe, bestätigt sie nur mein Urteil. Niemand ist unbestechlich, es ist nur eine Frage des Preises.

    Und: Geld stinkt nicht.

    Bei den toten Werbenden dürften – zumindest teilweise – die Erben mit verdienen.

  34. Zitat Alice Schwarzer: „Der Damm ist gebrochen, Gewalt ist für Frauen kein Tabu mehr. Es kann zurückgeschlagen werden. Oder gestochen. Amerikanische Hausfrauen denken beim Anblick eines Küchenmessers nicht mehr nur ans Petersilie-Hacken. (…) Es bleibt den Opfern gar nichts anderes übrig, als selbst zu handeln. Und da muss ja Frauenfreude aufkommen, wenn eine zurückschlägt. Endlich.“
    Das war die Reaktion auf eine Frau, die ihrem schlafenden Mann den P**is abgetrennt hatte, nachdem er sie vergewaltigt hatte.
    Stimmt schon, es braucht jemanden, der die Wahrheit sagt.

  35. Bestes Wort des Artikels: eindeutig das letzte!
    „würbe“ – herrlich!
    Zu Alice ist ja hier schon alles gesagt. Ich stimme dem Auto udn dem Großteil der Kommentatoren zu, dass dies keine gute Aktion von Alice Schwarzer war (auch wenn sie die Gage einem guten Zweck spendet).

  36. Spontan würde ich sagen, die Frau wird alt und senil. Dass sie damit zum Ausdruck bringt, dass sie BILD gut findet, muss ihr doch klar sein…
    Achja, die anderen in der Runde sind auch nicht alle tot. Kohl lebt ja auch noch, oder?

  37. ich erinner mich noch gut daran, wie Oliver Pocher mal bei Kerner saß und was erzählt hat, von seinem Heimatdorf, in dem es wohl einen Vergewaltiger gab, aber niemand hat was gesagt (Pocher war zu dem Zeitpunkt noch Kind, iirc). Am Tag darauf erschien dann in der Bild-„Zeitung“ ein Artikel in dem stand, Pocher würde Vergewaltiger schützen. Ok, kann man von der Bild wohl nicht anders erwarten, Pocher ging dann (vermutlich am Abend des selben Tages) zu SternTV, mit Mami an der Hand und hat mit weinerlicher Stimme erklärt, dass die Bild böse ist und das alles gar nicht wahr ist. Naja, was soll ich sagen – ein paar Wochen später war der Herr Pocher wieder auf der Titelseite der Bild, dismal wars ein Interview zu seiner Fußballtrainertätigkeit, oder so ähnlich. Merke: Es braucht kein Rückgrat um sich gegen die Bild aufzulehnen. Es braucht Rückgrat, bei dieser Haltung zu bleiben.

    Da hier alle so mit ihrer Jugend angeben (:-)): Ich bin mitte 20 und hab auch nicht wirklich spektakuläre Sachen von der Alice mitbekommen, fand aber ihre Biographie recht interessant und beeindruckend. Sicher ging ich selten konform mit ihr, fand aber, dass sie Themen einen guten „Drall“ gab. Naja, jetzt find ich so ziemlich alles, wofür sie steht/stand extrem unglaubwürdig, denn @Tim: Das nennt man nicht „lernfähig sein“, sondern „Das Fähnchen nach dem Wind hängen“ oder auch „mit dem Strom schwimmen“ oder auch „auf Werte scheißen“.

    Hier (bzw. bei bildblog) geht es nicht darum, ein Format oder Genre zu kritisieren, sondern die Methoden dieser einen „Zeitung“. Boulevard-Journalismis hat nicht zwangsläufig etwas mit Lügen, Verdrehung, Erpressung, Zwangausübung, billiger Meinungsmache… zu tun.

    Bleiben mir nur noch die Worte des Philosophen Smokie in der 1995er-Version: Alice?! Alice?! Who the fuck is Alice?!

  38. Vorweg: Ich habe Alice Schwarzers Buch „Der kleine Unterschied“ gelesen (nicht ganz so lustig wie Dworkins „Pornographie“, aber immerhin), und diverse Ausgaben der Emma. Dazu Dutzende von Artikeln in diversen Zeitungen und Zeitschriften. Das kann ich diversen Krakeelern dringlich empfehlen, wenn sie nun hämisch auf der Schwarzer rumhacken. Es muss einem nicht gefallen, aber Alice Schwarzer war und ist Antrieb, Sprachrohr und Galleonsfigur der deutschen Emanzipation. Diese Tatsache klein zu reden, ist historisch gesehen obszön. Aktuellen Aussagen und Handlung von Frau Schwarzer zu verwenden, um ihre Leistungen nachträglich zu diffamieren, ist unanständig. Es ist immer leicht, polemisch gemeinte Zitate ohne Kontext zur Herabsetzung einer Person zu missbrauchen, aber es unwürdig.

    Ja, ich habe mich auch geärgert, als ich die Plakate sah. Und noch mehr habe ich geärgert, weil mir Meister Niggemeier mal wieder zuvorgekommen ist (und einen Trittbrett-Beitrag mag ich nun gar nicht mehr machen).

    Hätte sie nicht machen sollen. Bon.

    Aber man KÖNNTE auch mal anmerken, dass die Kampagne nicht lautet „Ich finde BILD gut“ oder „Mein Tag ist kein Tag ohne BILD“. Es ist eine Kampagne, die (vorgeblich) Menschen würdigt, die ihrer Zeit voraus waren, deren unerschütterlicher Mut gesellschaftliche Veränderung bewirkte. Und ja, da gehört Alice Schwarzer dazu. Nicht als Frau – als feministische Frontkämpferin.

    Ich hatte gedacht, dass gerade das Publikum hier ein wenig über den Tellerrand schauen und denken kann – und sich nicht einem tagesaktuellen Beißreflex hingibt.

    Ich glaube nicht, dass Willy Brandt sich gegen seine Abbildung für diese Kampagne gewehrt hätte. Zur Politik gehört auch Pragmatismus.

  39. @Torsten Dewi: Ach hätte Frau Schwarzer doch wenigstens so etwas gesagt wie: „Ich finde BILD gut“. Darüber hätte man sich wenigstens mit ihr auseinandersetzen können, inwieweit das stimmt, ob sich die Zeitung vielleicht auch gewandelt in ihrem Umgang mit Frauen etc.

    Ihr Argument ist aber, überspitzt gesagt: „Bild“ ist so schlimm wie eh und je, aber wenn dieses schlimme Blatt sich schon mit großen, wichtigen Leuten schmückt, will ich wenigstens dabei sein.

    Und was Willy Brandt angeht, wenn ich da mal aus BILDblog zitieren darf: Boenisch schrieb damals in „BamS“: „Dieses katholische Volk [die Polen] weiß, daß man nur vor Gott kniet.“ Und Brand sagte hinterher zu Eppler: „Woher wissen diese Schweine, vor wem ich gekniet bin?“

    Ich weiß nicht, ob Willy Brandt sich gegen die Vereinnahmung durch „Bild“ und Geschichtsklitterung gewehrt hätte. Ich halte die Willy-Brandt-Plakate von „Bild“ so oder so für obszön.

  40. Stefan, es ging nicht gegen dich – dein Beitrag zeigt klar, dass es um die aktuelle Zustimmung (evtl. sogar Anbiederung) von Frau Schwarzer geht.

    Aber der Tenor hier in den Kommentaren scheint mir: Die war immer scheiße, die ist immer noch Scheiße – war ja klar. Und das geht so krass an der Wahrheit vorbei, und hat wieder soviel mit pseudo-linker Selbstzerfleischung zu tun, dass es mich rasend macht.

    Was Willy Brandt angeht: Anfang der 70er waren die Fronten zwischen links-rot und rechts-schwarzbraun noch erheblich stärker gesetzt. Wir hatten zwischenzeitlich einen BILD/SPD-Kanzler, und die CDU paktiert auf Lokalebene mit der Linken. Ich vermute (und es ist nicht mehr als eine Vermutung), dass Willy Brandt eine Vereinnahme durch die BILD-Kampagne heute knurrig-nüchtern sehen würde.

    NATÜRLICH ist es extrem selbstzerstörend, wenn sich die intellektuelle Elite (den Begriff bitte mit Vorsicht genießen!) mit den journalistischen Schmuddelkindern einlässt. DAS ist das Thema. Aber nicht, ob Alice Schwarzer nicht sowieso schon immer inakzeptabel war. Das zeugt von einer Geschichtsvergessenheit, die ich allenfalls bei den Amerikanern kenne, frei nach dem Motto: Den Frauen geht es heute gut, also kann es die Emanzipation damals doch gar nicht gebraucht haben…

  41. ich stimme der Quotenfrau zu.
    es ist ein Jammer dass Alice Schwarzer in Deutschland „den Feminismus“ repräsentiert.

    Trotzdem tut mir die restliche Emma-Redaktion leid, die das mit ansehen muss. Ach, ach.

  42. Wenn man weiß, mit wieviel Eitelkeit Alice Schwarzers Biografin Bascha Mika zu kämpfen hatte, wenn man zudem berücksichtigt, dass Alice Schwarzer in ihren Emma-Interviews zuweilen in der dritten Person von sich spricht („eine Aice Schwarzer“ (gegenüber Franka Potente)), dann kann man sich nur wundern, dass plötzlich alle so aufgeregt sind. Wenn Ihr Bild groß plakatiert wird, würde AC selbst für „Supermöpse“ als Model bereitstehen.

  43. Es ist an verschiedenen Stellen schon angeklungen (das Gegenteil allerdings auch), aber ich sage es trotzdem noch mal in eigenen Worten: Ich finde vieles von dem, was Frau Schwarzer in den vergangenen Jahrzehnten gesagt hat, gut, und ich bin ihr dankbar für alles, was sie für Frauen erkämpft hat – und sei es auch nur in den Köpfen der Menschen.

    Ich würde mir aber weitere Frauenrechtlerinnen wünschen, die ähnlichen Mut und Scharfsinn und das Talent zur pointierten Rede mitbringen, ohne manchmal so krude Ansichten zu äußern wie Frau Schwarzer. Um es mal wirtschaftlich auszudrücken: Es fehlt mir im Feminismus ein gesunder Wettbewerb um die beste Linie (der allerdings nicht zerstörerisch sein dürfte!).

    Die aktuelle Bild-Kampagne halte ich auch für einen Fehler. Frau Schwarzer ist, wie viele andere prominente Menschen, die sich leider für die Zwecke von Bild einspannen lassen, eben nicht über jeden Zweifel erhaben. Manche Leute mögen ihr das nun besonders negativ ankreiden, weil es ihnen eben in den Kram passt. Das gefällt mir nicht. Aber ich finde es trotzdem schade, dass sie sich auf dieses Spiel einlässt.

  44. In der aktuellen Kampagne der BILD taucht auch ein Foto von Helmut Kohl auf, der meines Wissens auch noch nicht tot ist. Der Unterschied ist natürlich, dass das Mitterand-Kohl-Foto wie auch das Brandt-Foto auch ein ereignis zeigen und nicht nur eine Person.

    Wegen dem Geld wird Frau Schwarzer wohl kaum der Verwendung ihres Fotos zugestimmt haben, zumal sie es gespendet hat. Ich vermute zwei Motive, die sich immer gut miteinander kombinieren lassen: persönliches Darstellungsbedürfnis und Provokationsdrang. Die meisten von uns können sich kaum in die Rolle und Denkweise eines öffentlichen Menschen hineinversetzen, deshalb sollten wir da auch nicht urteilen.

    Bleibt die Frage, ob Frau Schwarzer damit sozusagen ihrem Feind genützt hat. Ich glaube nicht. Vielleicht mal etwas intellektuell argumentiert: Wenn die Bundesrepublik Frau Schwarzer als jemanden kennt, der BILD in der Vergangenhei massiv kritisiert hat und hier jetzt als „Mutige, die die Wahrheit sagt“ dargestellt wird, wird dann nicht von BILD selbst gesagt, dass die Frau in ihrer BILD-Kritik recht hat?

    Genau von diesem Widerspruch lebt diese Aktion. Das schadet und nützt BILD ein bisschen, das schadet und nützt Schwarzer ein bisschen, aber es nützt vor allem der Toleranz.

  45. Ich habe mal für nen Moment meinen Antibildkomplex abgestellt. Alice hat sich doch ganz nett in position gebracht auf dem Plakat. Sie glaubt also eine Mutige zu sein die die Wahrheit ausspricht. Das Plakat mit ihr wurde von Bild gesponsort. Das ist doch nen feiner Zug von Bild. Also ich weiß gar nicht was ihr euch hier so aufregt. Frau biedert sich halt da an wo noch nen Funken öffentlichkeit für sie hergestellt wird. Und wenn es nur ne Bushaltestelle ist…

  46. Trotzdem Mist, sie wirbt für Bild – egal wie ironisch das auch gemeint sein mag und ehrlich gesagt will ich auch nicht immer in allem tolerant sein müssen. Nein, ich bin enttäuscht und finde das gar nicht witzig.

  47. @Torsten Dewi

    Also wenn man für etwas Werbung macht, dann kann man doch auch davon ausgehen, dass der Werber dieses Produkt gut findet. Der Sinneswandel (wenn es denn einer ist) von Frau Schwarzer ist eben sehr bemerkenswert, da sie sich in der Vergangenheit auch sehr kritisch zu „Bild“ geäußert hat. Hinzu kommt noch, dass die Begründung, die sie für diese Aktion abliefert einen nur sprachlos den Kopf schütteln lässt.
    Wenn also jemand ihre, ohne Zweifel, wichtigen Leistungen diffamiert, dann ist sie es selber. Eine Vollblutfeministin, die für eine Boulevardzeitung wirbt, die vor Sexismus nur so trieft. Nee…irgendwo hört es dann auch auf.

  48. @66

    Man muss sich auch mal auf feindliches Feld begeben um wahr genommen zu werden. Geschmäckle hat das schon. Ich bin mir da einig mit euch. aber man kann es ja auch mal verständnis entwickeln – wollen.

  49. @67

    Verständnis kann man doch für alles und jeden aufbringen, wenn man denn will. :)
    Man kann auch Verständnis für die Kampagne der „Bild“ gegen Frau Kekilli haben, schließlich hat die „Bild“ mit einer sinkenden Auflage zu kämpfen und mit solch einem Aufmacher lässt sich halt Geld verdienen.

  50. Ich will ja den Fokus wenige auf Bild sehen, sondern auf Schwarzer. SIE ist doch diejenige die für sich in Anspruch nimmt nur mal nen bisschen diejenige zu sein die Mut zur Wahrheit hat. Für sie hat Bild das Plakat nur gesponsort. Steht ja auch verhältnismäßig klein unten auf dem Plakat. Aber das können alle Tote und Untote auf den Plakaten auch so sehen. Von den Toten wird man über die Motive warum sie sich haben abdrucken lassen nie etwas erfahren. :-)

  51. Die Frage ist doch für wen Frau Schwarzer, DIE Vorzeigefeministin ist. Für mich nicht und viele andere auch nicht. Allerdings muss ich ihr zugestehen, dass ihr Fähigkeiten im medialen Bereich unübertroffen sind. Man erinnere sich noch an die brillianten Auftritte in Talkshows oder in ihrer eigenen Talkshow. Sie brilliert rethorisch. Das hat sie auch zu dem gemacht, wer sie heute ist, in der Rezeption meine ich. Was sie aber seit dem so gemacht hat, fand ich teilweise erschütternd. (Leider fällt mir grad spontan kein Beispiel ein, ich habe ads wohl verdrängt) Und diese Bildzeitungnummer passt gut zu der Entwicklung der vergangenen Jahre.

    Ansonsten, ich bemerke immer mal wieder, dass Frau Schwarzer und der bundesdeutsche Feminismus gerne mal gleichgesetzt wird. Vermutlich ist das einfacher auch und gerade für die Medien aber sie hat im gesamten Spektrum ihren Bereich, sie deckt das Spektrum bei weitem nicht ab.

  52. Stefan Niggemeier kann bei BILD anfangen:
    1. Gute Überschrift.
    2. Minimale Recherche.
    3. Vorurteile bedienen.
    4. Personen verächtlich machen.
    5. Heuchelei.

  53. Und wieder hat sich ein Idol freiwillig vom Sockel gestürzt. Ich hatte wirklich großen, großen Respekt vor ihr. Bis jetzt.

    Wenn die NPD für eine Plakatkampagne Franz von Assisi Martin Luther King vereinnahmen würde: Würde sich Frau Schwarzer dann auch dazustellen?

  54. Clemens kann bei dem dicken Reiner Maier (a/e/y selber setzen) anfangen:
    1. Bla
    2. Bla
    3. Bla

    Blogbla.
    BlaBlog.

  55. Die meisten hier sind wohl ein bißchen neif:
    Man unterstützt den, der einen unterstützt.

    Auch Alice S. / Emma braucht Resonanz und Relevanz und da es in den 90igern recht still geworden war, mußte ein bißchen „Schmusekurs“ gg.über den „Mediengewaltigen“ auftauchen, sonst wäre sie wohl auch nicht für zahlreiche TV-Sendungen „entdeckt“ worden.

    „Man“ war recht leise gg.über denjenigen, von denen sie sich (auch für ihre Zeitung) Unterstützung versprach. Daß bspw,. die linken Polit-Alpha-Rüden gerne ihre Frauen verließen, um erheblich jüngere trophy wives nach Hause zu schleppen, hat wohl nicht zu empörten „Patriarchats-Vorwürfen“ geführt.:)
    … und sie hatte auch kein Problem damit, daß in Emma Anfang 2002 ein unerträglich sexistischer Artikel über Merkel auftauchte.

    Schwarzer/Emma braucht Publizität; vllt. glaubt sie auch, daß „Bild und Glotze“ dafür wichtig sind. ;)

  56. Was ist denn schon passiert? Die Zahl der Frauen, die ihre Seele und ihren Körper verkaufen, hat sich um eins erhöht.

  57. Ja, fast lustig, wenn man nicht genau wüßte, dass diese bigotte Hirnschwurbel Generationen von jungen und mittlerweile nicht mehr ganz so jungen Frauen komplett Partnerschaftsunfähig gemacht hätte, mit ihrem Geschwätz vom Patriachat, Ungleichheit, Sexismus usw.

    Und wie man sieht: all das sind auch nur Synonyme für ein ganz altes Thema: Jede(r) hat seinen/ihren Preis!

    Zumindest „billige“ Schlampe trifft dann hier als Werbefigur für Bild ausnahmsweise nicht zu, denn das war bestimmt gut bezahlt.

    Ich danke also im Namen aller Männer für die gelungene Beweisführung, dass Frauen doch nicht die besseren Menschen sind und die Emanzipation auch nur irgendein leeres Gefasel war, um die hirnlose Masse von Idealistinnen am Nasenring durch die Manege zu führen. Wie fühlt ihr euch, Ladies? Scheisse, was? :-)

    Schadenfroh und Gehässig verbleibt,

  58. @alle, ich weiß gar nicht, was ihr habt. Frau Schwarzer führt ihre Tradition bruchlos fort. Ich war jedenfalls kein bisschen erschüttert oder so was.

  59. Danke Dominik für den Beweis, dass es immer noch genügend Proleten gibt, um all die Aussagen der „Emma“ zu belegen. Um es mal klar zu stellen: Du freust Dich gerade darüber, dass nicht nur (angeblich) Männer scheiße sind, sondern Frauen auch. Bravo.

  60. Ich hielt nie viel von dieser Frau. Ihr „Feminismus“ war nur eine Politik des Hasses und sie zeigte oft genau die Wesenszüge die sie bei Männern immer kritisiert hatte.

    Das nun die einstige Kritikerin der größten deutschen „Zeitung“, sich selbst als Werbeinstrument für die selbe prostituiert, wirkt wie ein verzweifeltes aufbäumen gegen das Vergessen ihrer Position.

    Nicht nur, dass sie sich selbst in eine Reihe mit Gandhi oder Willy Brandt stellt ist eine ziemliche Selbstüberschätzung! Jahrelang kämpfte sie gegen die Oben-Ohne-Fotos auf den Titelseiten, um nun selbst zu einer bekleideten Ausgaben der selben zu verkommen! Am besten wäre, sie würde das Geld an einen Fond zahlen, der Familien oder Personen unterstützt, die sich gegen die Bild-Zeitung und deren Mafiamethoden wehren!

  61. Wer von den Alice-Beschimpfern hier auf diesem Blog für die Demokratie in Deutschland auch nur annähernd so viel geleistet hat, wie Frau Schwarzer, möge das in einem weiteren Kommentar darlegen.

  62. @ Nr. 60 (leonie):

    Ich habe einfach mal ein paar Adjektive, die mir bei „Alice Schwarzer“ und „früher“ in den Kopf gekommen sind aufgeschrieben. Darunter ist auch das Adjektiv „schön“.

    Daraus jetzt schlusszufolgern, dass ich „wohl automatisch mehr Achtung vor schönen Frauen“ habe, ist, mh, kleingeistig?

    Es gibt Frauen, die ich schön finde. Es gibt Frauen, vor denen ich Achtung habe. Und es gibt die Schnittmenge daraus. Und interessanterweise finde ich Frauen, vor denen ich Achtung habe, ganz oft schön.

    Alice Schwarzer gehört zu keiner der vorgenannten Gruppen.

  63. ich finde es unter dem gesichtspunkt nicht verwunderlich, da wir von einer annerkennungssüchtigen querelerin reden, die immer im mittelpunkt stehen will, dies aber im alter nicht mehr schafft, da kommt der kai ins spiel
    gruss r.l

  64. @ Someon: Was für ein dummes, unqualifiziertes Gerede (sorry)! Meine dringliche Empfehlung: Mal bei Ebay einen Stapel alte Emma-Ausgaben kaufen, und dann selber recherchieren, wer sie ist, und wofür sie steht. So hab ich’s gemacht. „Eine Politik des Hasses“ – DAS ist BILD-Niveau.

  65. Ich werde nie ihren Auftritt beim Promi-Charity-„Wer wird Millionär“ vergessen, bei dem sie deutliche Hinweise von Günther Jauch für die Lösung einer Frage partout nicht annehmen wollte und man ihr dabei zusehen konnte, wie sie sich windete und es in ihr ratterte: Der ist ein Mann, von dem kann ich mir doch nicht helfen lassen.

    Mag sein, dass sie früher wichtiges geleistet hat, aber ihr fundamentalistischer Reflex-Feminismus von heute ist nur noch albern und behindert die Frauenbewegung. Solange sie die Galleonsfigur ist und der deutsche Feminismus mit ihr so eng verknüpft ist, wird es auch keine pragmatischen Tendenzen zu echter Gleichberechtigung (etwa auf dem Arbeitsmarkt) geben.

    In ihren politischen Beweisführungen und ihrer Biographie erinnert sie mich übrigens stark an Henryk M. Broder. Den Islam als Feindbild hat sie ja schon übernommen.

    Nebenbei: Ein paar der Kommentare hier – Gusto „Die benötigt nur mal ordentlichen GV“ – sind genauso unter aller Sau.

  66. Jau, schon klar – Alice Schwarzer nach einem „Wer wird Millionär“-Auftritt bewerten. Das entspricht ungefähr dem Kenntnisstand zu Person und Arbeit von AS, der hier durchscheint. Norbert Blüm ist ja auch dafür bekannt, doofe Fragen zu stellen – habe ich bei „Was bin ich?“ (Kabel1) selber gesehen.

    Ich bin raus. Das versaut mir sonst den Tag.

  67. Wieso rumraten, was ihre Motive waren? Sämtliche ihrer peinlichen Auftritte und Fehltritte sind doch seit langem in einem 123-Seiten Buch nachzulesen:
    „Who the fuck is Alice?“ von Kay Sokolowsky
    (Edition Tiamot – wo sonst? – Berlin, 2000)

    Viel Spaß

  68. @ sven
    tja, es fällt mir bloß wieder und wieder auf dass es bei der beurteilung von frauen die in der öffentlichkeit stehen, immer eine rolle spielt wie sie aussehen und ob irgendjemand sie attraktiv findet oder nicht, während männer locker-flockig um diese kategorie herumkommen.

    diese bewährte praxis hast du in deinem kommentar fortgeführt. das zu beanstanden finde ich keineswegs kleingeistig. :)

  69. Disagreed. Weder bei Merkel noch bei Frau Schwarzer spielts ne Rolle wie sie aussehen. Das mag erheblich anders sein wenns um Musikerinnen/Schau geht aber das trifft zumindet auch auf Maenner zu. Nu ma wirklich wir hatten sich Kanzler die sich die Haare faerben.

  70. ..es hat einfach Ihrem sowiesoschon profilierungssüchtigem Ego geschmeichelt, gefragt zu werden.
    Wann sagt ihr endlich jemand, dass der Geschlechterkampf weitgehend ausgefochten ist und man ihr Gesicht nicht mehr braucht…

  71. Seltsam, seltsam, was für eine hohe Meinung die meisten hier von Alice Schwarzer haben, so daß ihre Teilnahme an einer „Bild“-Kampagne Verwunderung hervorruft. Ihre Begründung für die Teilnahme ist lächerlich – aber das sind die meisten sonstigen Äußerungen Schwarzers auch.

  72. @ Torsten Dewi: Ich habe durchaus auch mal in alten „Emma“-Ausgaben geblättert und bin mit den wichtigsten Thesen feministischer Theorie vertraut. Es ging mir hier um Schwarzers stoische Borniertheit, für den mir in der Tat dieser TV-Auftritt symptomatisch erschien.

  73. habe Alice gestern noch eine Mail geschrieben, dass ich sie respektiere und ihr Unterstützung angeboten, wenn sie die Bild verklagt….

    [EDITIERT. So beruhigen Sie sich doch!]

  74. @77:
    Ich danke also im Namen aller Männer für die gelungene Beweisführung, dass Frauen doch nicht die besseren Menschen sind und die Emanzipation auch nur irgendein leeres Gefasel war, um die hirnlose Masse von Idealistinnen am Nasenring durch die Manege zu führen. Wie fühlt ihr euch, Ladies? Scheisse, was? :-)

    An dieser Aktion den Feminismus der letzten vierzig Jahre zu messen, halte ich für ein starkes Stück. Überhaupt halte ich deinen Kommentar für ein starkes Stück.

    Ja nee, is klar, hätten die Frauen damals nicht so rumgeunkt, dann wären das schon sehr fluffige Beziehungen für die Männer gewesen. Ich weiß echt nicht, was ich zu sowas noch sagen soll.

    Tue mir doch bitte einen Gefallen, bewahre der Menschheitshälfte mit Penis ein bisschen Würde und schreibe nicht so einen Blödsinn in meinem Namen.

    Dass Alice Schwarzer das gemacht hat, ist Armutszeugnis für Frau Schwarzer und für keine andere Frau.

  75. @SN wg. 95:
    und ich dachte, ich hätte alles zensiert, was ich muss.

    Tut mir leid, war keine Absicht!

  76. In ihrer Erklärung hat Frau Schwarzer (evtl. sogar persönlich) auch gleich auf die Lesereise zum neuen Buch hingewiesen, passt doch sehr gut in(s) Bild (Entschuldigung). Ist das zu banal, als dass es hier Erwähnung findet? Ich bin nicht einmal ein Freund solch abgegriffener/unorigineller Unterstellungen, kenne Frau Schwarzer nicht besonders gut, ganz zu schweigen von ihrem Buch, aber empfand ein (wie ich hier schon öfter gelesen habe) „gewisses Geschmäckle“ beim Lesen ihrer Begründung inkl. (natürlich erlaubter) Werbung für ihre Lesereise.

  77. Wie wärs damit die Kommentarfunktion wieder für eine Zeitlang zu deaktivieren? Nicht dass diese Blog noch an den Kommentaren gemessen wird.

  78. @ Nr. 90 (leonie):

    Ich lasse ihnen gerne Ihre Vorurteile. Gestehen Sie mir bitte aber auch zu, das kleingeistig zu nennen.

  79. @Hgulf: Vielleicht druckt die Emma ja demächst selbst barbusige Blondinene auf der Titelseite ab? Der Auflage dürfte es jedenfalls nicht schaden.

  80. @102: Aber nein, doch nicht jede, sondern nur jede barbusige Blondine, die neben Willy Brandt und Helmut Kohl abgedruckt, weil Bild die so dufte findet.

  81. Alice Schwarzer hat sich schon seit langem und immer wieder mediale Präsenz verschafft, die mit ihrem politischem Engagement nichts zu tun hatte. Das Bildplakat ist da nichts neues und auch keine neue Qualität. Mir persönlich ist das zwar auch immer mal wieder übel aufgestoßen, aber letztendlich muss man eingestehen: Wenn feministisches Engagement über Jahrzehnte massenwirksam nur mit einer Person, einem Namen verbunden ist und ansonsten im öffentlichen Bewusstsein praktisch nicht vorkommt – dann muss Frau eben die wandelnde Litfaßsäule geben und mittels purem Dasein auf die eigentliche Sache verweisen. Warum Alice Schwarzer, ihr Magazin und dessen Themen nicht schon längst vom journalistischen Mainstream aufgesogen worden sind, das wäre eigentlich mal ein Thema für dieses Blog. Aber, wer will denn darüber schon lesen. Kann man doch Emma kaufen.

  82. Tacke sagt: „Wann sagt ihr endlich jemand, dass der Geschlechterkampf weitgehend ausgefochten ist…“

    Achso?
    Das Wort Geschlechterkampf zwar ist blöde, aber dass der Feminismus noch wie eh und je gebraucht wird, muss wohl jedem klar sein. (Zugegebenermaßen aber nicht der von Frau Schwarzer.)

  83. Karussell…

    Im Laufe der vergangenen hundert Jahre hat sich die Frauenbewegung einmal um die eigene Achse gedreht und kommt nunmehr mit einem lauten Quietschen wieder an ihrem Ausgangspunkt zum Stehen […]…

  84. Daß Frau Schwarzer nur noch auf ihrem persönlichen Ego-Trip ist, hat Sie nicht erst als Schwangerschaftsvertretung für Sandra Maischberger bewiesen. Eine Gesprächsrunde hat sie damals jedenfalls nicht geleitet – sie hört sich selbst gerne reden. Deshalb überrascht es auch nicht wirklich, daß sie hehre Grundsätze nun über Bord geworfen und sich auf dem Springer-Strich prostituiert hat. Die Frauenbewegung wird’s überleben.

    Meinen Kommentar zu dieser Werbung habe ich gestern unter
    http://justitiacologne.wordpress.com/2007/07/10/die-wahrheit/
    geschrieben.

    Frau Schwarzer: Sie können gehen.

  85. Ich habe den Eindruck, dass manche Kommentatoren sich mit Alice Schwarzer und insbesondere mit ihren Äußerungen, Veröffentlichungen und Ansichten in den letzten ca. 10 Jahren nicht wirklich beschäftigt haben und dennoch ein sehr klares Bild von der Person haben. Woher?

    Ich staune, dass BILD hier so oft kritisiert wird. Eine Formulierung wie z.B. „sich auf dem Springer-Strich prostituiert hat“ passte ganz gut in jenes Blatt.

  86. Die einzige Wahrheit wird wohl mal auf Alice’s Grabstein stehen: „Endlich emanzipiert!“

    Alice aus dem Wunderland,
    als Emanze uns wohl bekannt,
    sie wollte alle Frauen befrein,
    vom Kopftuch und von Sonnenschein.

    Nur gut ist, was ihr selbst gefällt,
    bekämpfte so den Rest der Welt,
    die Frauenwelt es gar nicht wollte
    wenn Alice’s Traktor sie überrollte.

  87. @114: Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll. Ich sage mal lieber nichts.

    Oh mein Gott.

  88. Interessanterweise bestätigen hier einige männliche Kommentatoren das Klischee der Emanzenhasser. Nach dem Motto: jetzt habt ihr es schwarz auf weiss wie bescheuert die Frau schon immer war – die scheinbare Bestätigung längst gehegter Vorurteile. Die Häme fällt aber auf die Kommentatoren selbst zurück.

    Demgegenüber gehöre auch ich zur Fraktion, die die Entwicklung eher entsetzt und enttäuscht betrachtet, als Ausdruck der Kapitulation vor der BILD.

    Meiner Einschätzung nach gehört die Aktion durchaus zu einer bewussten Strategie von Schwarzer, die Zielrichtung hat sie in diesem Beitrag in der Emma skizziert.

    Sie versucht sich demnach als Vorbild für Frauen in Szene zu setzen, die Männerreihe der BILD-Werbung zu durchbrechen, obwohl ihr eigenes Zitat in obigem Beitrag gegen einen Erfolg spricht:
    „Die Männerbünde lassen keine durch, und wenn, dann nur auf Zeit.“

    Anscheinend versucht sich Schwarzer an einer Strategie der Netzwerkbildung und Vorbildwirkung von „Frontfrauen“, zu denen sie sich selber wohl auch zählt.

    Sicherlich hat sie die Problematik eines solchen Vorgehens zur Kenntnis genommen, hat aber keine echte Antwort darauf:
    Welchen Nutzen haben „Frontfrauen“ in herausgehobenen Machtpositionen für die Emanzipation (von statistischen Quotenverbesserungen mal abgesehen), wenn sie eine im Extremfall erzreaktionäre, emanzipationsfeindliche Agenda vertreten.
    So als Beispiele: Margret Thatcher, Condoleeza Rice, Indira Ghandi, Benazir Bhutto, Isabel Perón, Gloria Arroyo, Angela Merkel, Hilary Clinton, Ursula von der Leyen, Friede Springer
    Ohne alle in einen Topf werfen zu wollen, zwischen den einzelnen Personen gibt es riesige Unterschiede, aber das Grunddilemma bleibt:
    Um nach oben zu gelangen, muß man in den entsprechenden Hierarchien nach unten treten, die Folgen für die Chancen einer emanzipativen Politik für Rasse, Klasse, Kaste, Geschlecht, Sexualität, Religion, Nationalität, etc. dürften klar sein.

    Bleibt die Frage nach der roten Linie für Alice Schwarzer. Für die BILD zu werben, überschreitet sie nicht. Dürfen wir sie demnach als nächstes als Werberin für die Rekrutierung von Soldatinnen zum Kampf gegen die frauenfeindlichen Taliban in Afghanistan erleben, sponsored by Kriegs- äh Verteidigungs- äh Emanzipationsministerium?

  89. @besucherin (15)
    Ist das neu oder habe ich das verpasst? Statt BILD – B*ld! Das rockt.

    Zu Alice Schwarzer fällt mir nur das ein: ‚Jede Wahrheit braucht eine Mutige, die sie ausspricht.‘ Nette Idee, das Zitat so zu verfraulichen. Funktioniert aber nicht, den Witz bemerkt kaum jemand – das Umfeld ist dafür zu hart, [EDIT: Rest des Kommentars gelöscht.]

  90. @117

    Im Beitrag „Alice Schwarzer über Vorbilder und Idole“ fehlt gänzlich die von der Natur mitgegebene Veranlagung von Mann und Frau.

    Soll ich mich als Mann mein ganzes Leben dafür entschuldigen, das ich selbst keine Kinder bekomme und meine Brustwarzen nicht mal zum Stillen geeignet sind, weil sie noch vor der Geschlechtsentwicklung entstehen und nur so zum Spaß trage mit dem Gedanken „Ich hätte ja auch eine Frau werden können“ und demnach meine Gefühlswelt eine ganz andere ist als die Gefühlswelt einer Frau?

    Genau aus dem natürlich gegebenen Grund entwickelt eine Frau viel eher ein Wir-Gefühl als ein Ich-Gefühl und denkt daher weniger an Macht haben wollen, weil Macht haben wollen, immer nur vom Ich-Gefühl geprägt ist.

    Wenn ich so was lese: „Nur die 68erinnen haben das mit der Basisdemokratie anscheinend ernst genommen: Sie haben „Wir“ gesagt, noch bevor sie gelernt hatten, „Ich“ zu sagen. Mit dem Resultat, dass die 68er-Geschichtsschreibung, die sich zwangsläufig auch an Personen festmacht, ganz und gar ohne sie stattfindet.“ frage ich mich, wie beschränkt der eigene Horizont wohl sein muss, in seinem kurzlebigen Bewusstsein, gemessen an der Evolution des Menschen mit den beiden Individuen Mann und Frau (auch wenn A.S. das bei der Frau als Individuum natürlich wieder ganz anders sieht.)

    Auch unsere Vorbilder werden von Natur vorgegeben und heißen Vater und Mutter und je nach dem wie das soziale Gefüge innerhalb der Familie geflochten ist, hat man entweder gute oder schlechte Vorbilder und die Prägung eines Menschen in so einem Gefüge funktioniert nach wie vor und nicht nur in der Tierwelt.

    A.S. absurden Negativvergleiche, reichen auch immer nur bis zu einem bestimmten Punkt einer dunklen Geschicht, als ob der Mensch erst vor 70 Jahren geboren wurde.

    Braucht ein Individuum eigentlich ein Vorbild, ein Idol um dann so zu sein, zu denken wie ein anderer? Was bleibt dann noch von der eigenen Individualität?

  91. Dann wird sich die gute Frau ja gar nicht freuen, dass gestern eines der Werbeplakate mit ihr vollkommen mit Panzerband hier in der näheren Umgebung „unkenntlich“ gemacht wurde…

  92. wie kann man eigentlich ne ältere und voll bekleidete frau auf ne plakatwand packen? es gibt doch genügend junge und heiße chicks!

  93. nun kann man alice schwarzer vieles anlasten. aber, daran kommt auch der schärfste kritiker nicht vor, alice schwarzer steht für etwas, dass viel bewirkt hat an kleinen schritten in die richtige richtung. man muss sie nicht mögen, viele ihre handlungen sind durchaus widersprüchlich, aber das nimmt ihrer jahrelangen botschaft nicht den sinnvollen kern. ihr anzulasten, dass sie mit ihrer person „wirbt“ – auch wenn’s in der tat eine höchst fragwürdige plattform ist – und sich über ihren intellekt süffisant lustig zu machen, empfinde ich im höchsten maße unpassend. sie wird sich, und da bin ich mir ganz sicher, dabei etwas gedacht haben. das der schuß auch nach hinten losgehen könnte, das hat sie dabei billigend in kauf genommen, denn was zählt, ist die vermittlung der botschaft, die mit ihrem bild verbunden ist. das heißt jetzt nicht, dass ich persönlich diese aktion besonders toll finde, aber ich kann sie nachvollziehen!

    mal ganz ehrlich, neben dem spruch hätte wohl fast jede(r) von uns sich hingestellt. bildzeitung hin, bildzeitung her, verlogen wäre es, etwas anderes zu behaupten!

  94. @Ruhrpottperle: Vor allem vielen Kommentaren weiter oben liest man aber genau das doch an: Die Enttäuschung darüber, dass eine Frau, die viel bewirkt hat und für vieles Richtige gekämpft hat, nun für „Bild“ wirbt, eine Zeitung, die für all das steht, was Alice Schwarzer so vehement bekämpft hat. Und was sie sich dabei gedacht hat, sagt sie doch in erfreulicher Klarheit auf ihrer Homepage: Sie wollte (als Frau) dabei sein, wenn „Bild“ mit Männern für sich wirbt. Wie muss eine Frau wie Sibel Kekilli, die die ganze, Entschuldigung, Verkommenheit von „Bild“ am eigenen Leib erlebt hat, das erleben, dass Schwarzer sich werbewirksam von diesem Blatt attestieren lässt, die „Wahrheit“ zu sagen?

    Ich glaube nicht, dass sich „wohl fast jede(r) von uns“ neben diesen Spruch gestellt hätte. Ich kenne viele, denen ich glaube, dass sie es nie tun würden.

  95. Mir reicht es, wenn meine Frau und meine Kinder mich lieben und der Rest der Verwandschaft und meine Freunde mich leiden können. Ich will nicht von jedem erkannt, „gekannt“ und gemocht werden.

    Ich würde es ganz vieleicht für viiiiiieeeeeeeel Geld (also mehr, als man durch ehrliche Arbeit in einem Leben verdienen kann) machen und wenn ich dadurch die Bildzeitung zum Guten verbessern könnte. Dass heißt also nur theoretisch ja, praktisch nie. Klingt schwülstig, meine ich aber genau so.

    Frau Schwarzer hat sich einen Bärendienst der Extraklasse erwiesen.

  96. @stefan

    wirklich interessant wäre für mich die frage, ob sibel kekilli sich mit einem auf sie zugeschnittenen spruch sich in diese kampagne für die bild-zeitung „einreihen“ würde?

    und wie ich deutlich geschrieben haben, ich kann frau schwarzer’s entscheidung lediglich nachvollziehen. und ich finde frau schwarzer auch nicht widerspruchsfrei.

    trotzdem, wenn ich ganz ehrlich bin, wenn es mit der richtigen botschaft verbunden ist, würde ich die bildzeitungaktion nutzen! vielleicht bin ich deshalb ein schlechterer mensch als andere, aber mir ginge es da um die botschaft und die aufmerksamkeit, die ich mit dieser aktion erzielen könnte.

    wie sieht es mit dir aus? würdest du es tun oder kennst du nur leute, die es nicht tun würden?

    was mich auf die frage bringt, wie ist das mit bob geldof? hat er die bildzeitung nicht auch genutzt für sein anliegen, obwohl es gerade die bildzeitung ist, die mit ihren … usw.

  97. diese debatte gehört einfach nicht hier her. wenn überhaupt sollte ein feministisches blog, wie zum beispiel das mädchenblog eine derartige diskussion führen

  98. @132 stefan

    okay, das ist eine konsequente sicht von dir. ich hoffe, du wirst nie wirklich vor die frage gestellt, denn das ist aus meiner sicht ein verdammt knifflige entscheidung. ich denke, der zweck heiligt in diesem fall und auch im fall von herrn geldof die mittel. nicht immer, aber doch in gut akzentuierten fällen, sollte man die verbreitungsmacht durchaus nutzen. aber, es ist eine gewissensfrage, die jede(r) für sich entscheiden sollte. ich möchte nicht verurteilen, ich kann jede richtung nachvollziehen.

    @133 sunny

    muss stefan niggemeier erst einen feministischen (mädchen)blog aufmachen, um eine „debatte“ auszulösen? das kann doch nur spam sein, oder?

  99. bitte spam? ich fass es nicht! hast du dir das blog angeschaut? wenn irgendwer alcie schwarzer zu kritisieren hat, dann in erster linie die heutigen jungen feministen und auf dem mädchenblog schreiben auch männer. so – das ist eine ausdrückliche mpfehlung und keine spam.

  100. glowing heart kennt die Frauen:
    „…und demnach meine Gefühlswelt eine ganz andere ist als die Gefühlswelt einer Frau?
    Genau aus dem natürlich gegebenen Grund entwickelt eine Frau viel eher ein Wir-Gefühl als ein Ich-Gefühl und denkt daher weniger an Macht haben wollen, weil Macht haben wollen, immer nur vom Ich-Gefühl geprägt ist.“

    gestatte dass ich herzlich lache. :)

  101. @136 sunny

    natürlich habe ich mir den mädchenblog angeschaut. nur, dein ursprünglicher kommentar (133) war keine empfehlung, sondern ein in den raum gerufenes „so eine debatte gehört nicht hierher“. und das kann ich wirklich nicht ernst nehmen. das thema kann unmöglich nur feministischen blogs zugestanden werden. eine solche forderung ist für mich spam!

  102. stefan niggemeier. muss man sich merken. den namen des mannes, der für yahoo wirbt und eine kollegin ankackt, weil sie für bild wirbt.

  103. @ruhrpottperle: Aber Alice Schwarzer hat ja nun kein Interview zum Thema Frauenrechte in der Bild gegeben, oder eine groß angelegte Aktion unterstützt (wie das Bob Geldof versucht hat).
    Sie macht schlicht und einfach Werbung für Bild. Da steht was über die Wahrheit, die man aussprechen sollte, dann Alice Schwarzers Portrait, und dann das Bildlogo.
    Nicht mehr und leider auch nicht weniger. Werbung soll den Umsatz steigern, und da gibt es beim besten Willen keine Botschaft, die ich sonst noch in der Werbung erkennen könnte.
    Alice Schwarzer wurde gefragt, ob sie nicht Werbung für Bild machen wolle, Willy Brandt und Gandhi hätten auch schon zugesagt, und sie war einverstanden.
    Und eine Sibel Kekilli hätte das nicht gemacht, darauf würde ich wetten. Vielleicht äußert sie sich ja mal dazu, das würde mich freuen.
    Ich finde das alles einfach geschmacklos.

  104. @ruhrpottperle 135.: Daß der Zweck die Mittel heiligt, daß man die Verbreitungsmacht um der „guten“ – meist mindestens auch: eigenen – Sache willen nutzt, das ist der Grund dafür, daß dieses Blatt so funktioniert. Es ist der Grund dafür, daß Politiker bereitwillig mit der „Bild“ reden, Prominente deren Mitarbeiter ins Haus lassen, Kolumnen dafür verfassen, ihre Bücher darüber promoten, ihre Preise dankend annehmen, ihr einen volksbibeligen Segen verpassen. Man kann dem Blatt nicht entgegenkommen, ohne in die falsche Richtung zu gehen.

  105. Frau Schwarzer nutzt die „Bild“-Zeitung, um eine bestimmte Botschaft unters Volk zu bringen? Welche denn? Die, mit der der Springer-Verlag schon seit einer ganzen Weile wirbt? Hier gehts doch nicht um Idealismus. Frau Schwarzer hat das nur für eine Person gemacht, nämlich für sich selbst. Man werfe mal einen Blick ins Gästebuch ihrer Internetseite. So viele Zugriffe und Einträge wie nie. Das ist keine Frage des Geldes und keine Frage der „Botschaft“, für „Bild“ zu werben. Das ist eine Frage des Anstands und ja, auch eine Frage des guten Geschmacks. Kein Verständnis für Alice!

  106. Das Weltbild der meisten Kommentatoren hier scheint mir noch primitiver als das christlicher oder moslemischer Fundamentalisten, sächsischer Neo-Nazis oder Pankower Links-Punks.
    Wer die Bildzeitung liest ist dumm, schlecht und hässlich, wer sie nicht liest, der ist schlau, gut und hübsch.
    Was für ein billiges Statussymbol: ich habe keine Bildzeitung unterm Arm. Aber die Süddeutsche oder die FAZ kaufe ich auch nicht. Ich informiere mich im Internet im Bildblog und bei Stefan Niggemeier und applaudiere ihm, so oft ich kann. So bilde ich mir meine Meinung und urteile über alles ohne jedes Vorurteil. Ich gehöre zur Info-Elite und verachte die deutschen, polnischen, türkischen Arbeiter und Handwerker, Verkäuferinnen und Bürokauffrauen aus der Unterschicht.

  107. @florian (142)

    deinen gedanken logisch zuende gedacht würde für mich bedeuten: totschweigen das blatt!

    dann sind bildblog und solche aktionen wie diese hier im blog schon aktionen, die der bildzeitung nutzen, denn wer so im gespräch ist, positiv wie negativ, der ist da, auflagenstark.

    ist nicht der alice-schwarzer-aufhänger sowohl bei den kritikern als auch bei der bild gefragt, weil’s stimmung macht?

    schlußendlich frage ich mich, ob die „große hasskappe“ in richtung alice schwarzer auch etwas damit zu tun hat, das alice schwarzer einfach eine person ist, die polarisiert, egal, was sie tut oder ob es wirklich nur um diese anzeige geht?

    @ kathinka grimpe (143)

    soviel bild muss sein, karrikaturisten sind einfach die besseren kommentatoren :-)

  108. »ruhrpottperle (149): Nein, totschweigen ist nicht die logische Folge, im Gegenteil – über die BILD reden, aber nicht mit ihr, das trifft es besser. Und wenn die Frage mit der „Hasskappe“ auf mich zielte: Ich habe überhaupt kein Problem mit Alice Schwarzer oder damit, daß sie eine polarisierende Meinung hat. Daß sie nicht bei dieser Meinung geblieben ist, das finde ich allerdings traurig.

  109. @ Nr. 144 (Basti): Sie haben Recht. Ich würde nur nach W.i.b.a.S. nicht mehr von Anstand schreiben.

  110. Ich gebe zu, als ich die ersten Plakate sah, habe auch ich gestutzt und gedacht: „Das darf doch nicht wahr sein! Was macht die Schwarzer denn da!?“

    Dann allerdings dachte ich: „Eigentlich gar nicht schlecht, quasi hintenrum mitten rein in die ‚Stimme des Volkes'“. Allein der Gedanke, dass sich ggf. der ein oder die andere Bild-LeserIn ein wenig wundern könnte, was diese Frau unter den anderen ‚weltbewegenden‘ Staatsmännern zu suchen hat, reicht mir persönlich aus als Begründung für die Teilnahme Alice Schwarzers an dieser BILD-Werbekampagne.

    Ich persönlich fange jetzt nicht sofort durch diese Kampagne an zu glauben, BILD zeige späte Einsicht und berichte in Zukunft, was Frauen- und Männerdarstellungen angeht, ausgewogener… Und ja, eine gewisses Maß an Selbstdarstellungswillen gehört selbstredend auch dazu, sich an „Jede Wahrheit braucht einen Mutigen, der sie ausspricht“ zu beteiligen…. Dies stört mich allerdings nicht, ohne wären wir Männer und Frauen sicherlich nicht so weit gekommen im ‚Geschlechterkampf‘.

  111. Ohmeingott, 151 Kommentare schon?!
    Gab’s das schon mal, ich meine: hier?
    Ist die Dame doch garnicht wert.
    So, jetzt werd‘ ich mal los-lesen.

  112. Wenn ich mir die über 150 Kommentare so betrachte, hat die PR-Strategie von Fr. Schwarzer bzw. der BILD doch bestens funktioniert! Angenommen, es ginge zumindest der Erstgenannten darum, kontroverse Diskussionen auszulösen. ;-)

  113. So, alle (z.T. nochmal) gelesen. Am besten gefiel dies hier:
    —>
    Seltsam, seltsam, was für eine hohe Meinung die meisten hier von Alice Schwarzer haben, so daß ihre Teilnahme an einer „Bild”-Kampagne Verwunderung hervorruft. Ihre Begründung für die Teilnahme ist lächerlich – aber das sind die meisten sonstigen Äußerungen Schwarzers auch.

  114. 117
    „Um nach oben zu gelangen, muß man in den entsprechenden Hierarchien nach unten treten, die Folgen für die Chancen einer emanzipativen Politik für Rasse, Klasse, Kaste, Geschlecht, Sexualität, Religion, Nationalität, etc. dürften klar sein.“

    Ach herrjeh, mann muss nach unten tretten um nach oben zu kommen? Na gleich fang ich aber an zu weinen.

  115. Schwarzers Begründung ist wirklich unfassbar dumm. Man muss ja Angst haben, dass die Gute demnächst auch NPD wählt, weil es bei den Wählern der Partei einen sehr deutlichen Männerüberschuss gibt

  116. ich finde alice schwarzers mut mutig. sie stellt sich hin, lächelt, lässt sich betiteln, löst empörung aus, eine regelrechte hatz, und ist doch über jede kritik erhaben, das will sie sagen! recht hat sie!

  117. Ich möchte schon gern mithelfen über 200 Kommentare zu kommen, zumal uns die Frauen also ca. bei 133 rum schon vorschreiben wollen, wo wir solche Themen also zu diskuttieren haben. In einem Frauenblog. Meinetwegen auch in einem Frauenland auf einer Frauenwelt ganz weit weg, aber dann bitte ohne mich. Ich finde es geradezu herrlich, dass sich hier emanzipierte Männer und ein paar Frauen darüber austauschen, ohne eine Frau um Erlaubnis gefragt zu haben.

    Wer hätte gedacht, dass die alte Dame noch so polarisieren kann? Selbst aufrechte Ommelbommels müssen sich gegen meine Vereinnahmung wehren, sodass ich mich bemüßigt fühle Ommelbommel eben mit zu den Aktivistinnen in die Manege an den Nasenring zu schicken.

    Um es klar zu stellen, ich mache Alice Schwarzer mit Ihrer asozialen Einstellung zur Familie und in ihrer ätzenden Kompromißlosigkeit dafür mitverantwortlich, dass heutzutage (schränken wir ein: viele) Frauen den leichten Weg wählen können, Heiraten, Kinderkriegen, Haus gebaut bekommen, Scheidung und Alimentenrente bis ans Lebensende zu kassieren. Das nützt niemandem. Ausser den einzelnen Frauen und ist garantiert nicht dass, was ich unter Emanzipation verstehe.

    Ich für meinen Teil habe meine emanzipierte Seite abgelegt, die meiner Generation ja bereits in der Schule eingeimpft wurde, war jung, dumm und begeistert, und bin heute lieber das, was ich mit vollem Herzen sein kann, ein Mann!

    Der Feind! Der Stereotyp! Das Böse! *lol* ich lach mich tot…

    Ich habe mich entschlossen nicht Frau Schwarzer als Frau zu verachten, sondern als Machtmenschen, der seine Anhänger verrät(höflich ausgedrückt), sobald er es für opportun hält. Vielleicht ist das jetzt deutlicher geworden.

    Und ja: Früher war alles besser :-)

  118. Also, ich lächle, wenn Ihr hier mit zusammgefurchter Stirn verkrampft davor sitzt, dann macht Ihr meiner Meinung nach etwas falsch.

    Ich mag mein Niveau.

  119. Wie muss eine Frau wie Sibel Kekilli, die die ganze, Entschuldigung, Verkommenheit von „Bild” am eigenen Leib erlebt hat, das erleben, dass Schwarzer sich werbewirksam von diesem Blatt attestieren lässt, die „Wahrheit” zu sagen?

    Wie muss sich ein Mensch wie Shi Tao, der die ganze, Entschuldigung, Verkommenheit von „Yahoo“ am eigenen Leib erlebt hat, dass Niggemeier & Co. sich werbewirksam von diesem Unternehmen attestieren lassen, „Clever“ zu sein?

  120. Das mit Kelkilli hat also getroffen. Da hat sie kurz nachgedacht – aber nur darüber, wie sie jetzt am besten zurückschlägt.

  121. @ Dominik: Dass ich mich gegen deine „Vereinnahmung“ wehre, liegt nicht an Alice Schwarzer, sondern an deiner Meinung.

  122. Habe bisher http://www.wuetend-traurige-dicke-maenner.de favorisiert :-)

    Ja, wenn´s denn so niveaulos war, kann´s auch gelöscht werden, ich bin da gar nicht so…

    Ich schreib halt mit chronischem Augenzwinkern, was so mancher nicht mitliest, stehe aber eigentlich zu meiner Meinung, sei sie auch noch so niveaulos, unemanzipert oder unmodern.

    Ich sprach also im Namen aller Männer, die einfach mal nicht alles ganz furchtbar differenziert sehen und sich hämisch an einem Fehltritt einer Matriarchin verlustieren können. Besser? Darf ich so sein?

  123. @ 160 im mädchenblog schreiben auch männer – nur mal so.

    ey danke – ihr seid alle voll cool.

  124. Och, Dominik: ich wette mit Dir, du darfst hier sein, wie Du willst. Musst allerdings auch (selbst mit Augenzwinkern) damit leben, dass Du (schränken wir ein: für viele) wie genau der Typ Mann wirkst, der nicht im mindesten kapiert hat, was Emanzipation bedeutet.

    Dass der von Dir aufgezeigte „leichte Weg“ von „vielen Frauen“ zwar ein unerfreuliches Extrem in Gegenrichtung ist, ändert leider Gottes nichts an der Tatsache, dass es zuvor eben nur für Männer möglich war, den zu gehen (für’s Geld sorgen, dafür alles andere an Arbeit einfach ignorieren, Sex wann man will, die Kinder muss ja die Alte sorgen, Bier trotzdem an Couch geliefert bekommen…)

    Ein Traum, was?

  125. @ Nr. 163 (Alice im Niggemeierland):

    Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass in Ihrer Emma eine Anzeige von Bild über eine Agentur geschaltet worden ist.

    Oder gibt es Plakate von Yahoo mit Niggemeier & Co. darauf? Und wer ist oder sind diese Co. blos?

    Dass die mit dem Claim „Clever“ Reklame machen ist mir echt auch entgangen.

    Komisch.

  126. Da Frau Schwarzer in diesen Minuten in Bayreuth aus ihrem neuen Buch liest, würde ich mal davon ausgehen, dass sie nicht hinter dem Kommentar 163 steckt. (Mal ganz abgesehen davon, dass auch sonst nichts dafür spricht.) Können wir also vielleicht die ohnehin vielfach entglittene Diskussion hier nicht dadurch noch absurder machen, dass alle so tun, irgendjemand, der hier kommentiert und sich nicht traut, seinen Namen oder seine E-Mail-Adresse anzugeben, sei Frau Schwarzer? Danke!

  127. @lokalreporter: Vielleicht können Sie sich trotzdem etwas mäßigen. Ich hab eigentlich gar keine Lust, hier Kommentare zu löschen.

  128. Dominiks Mama hat ihn wohl nicht so richtig lieb gehabt , oder wie soll man seine Aussagen deuten ?
    Warum sollen sich die Ladies „Scheiße“ fühlen ? Gibt Dir das nen Kick ?
    Schon mal was von Ehefrauen gehört , die nachdem sie dem Herrn Studium und Berusfeinstieg ermöglicht hatten , nebenbei seine Kinder großgezogen haben , danach mit Peanuts entsorgt wurden …während das jüngere Modell mit dem Herrn in Saus und Braus leben durfte ? Mag nach einem Klischee klingen , ist aber Tatsache , genauso wie Dein „augenzwinkerndes“ Früherwarallesbesser …
    Alice Schwarzer hat mich irgendwie in meinem Umfeld ein Leben lang begleitet …eine Emanze wurde früher gesagt…das Wort hörte sich für mich gruselig an , bis ich begriff , was damit gemeint war. Irgendwann fing ich an , zu ihr aufzuschauen . Die Frau hatte Mut und stand für ihre Überzeugungen ein und sie wollte unbedingt etwas bewegen . ich fand das großartig . In den letzten Jahren hat sich dieses Bild ( no pun intended ) allerdings gewandelt . Das mag vielleicht auch an meiner eigenen Einstellung zum Leben liegen , aber sie die geradezu verknöchert auf „Feindbildern“ herumreitet , paktiert mit der „Bild“ ??? *kotz* Ich fand diese Kampagne schon vorher furchtbar , jetzt ist es mir nur nicht mehr möglich sie auszublenden …

    P.S.1 Die Bob Geldof bei Bild fand ich auch zum *** Es fällt mir allerdings schwer , ihn zu bemitleiden ..wenn auch kein Brite , ist er mit der Yellow Press der Insel doch nur allzu vertraut . Was hat er erwartet ?
    Er war „inner Zeitung“. Punkt .
    P.S.2 Warum sollte man das nur in einem feministischen Blog diskutieren ? Tut mir leid , das verstehe ich nicht .

  129. Bei dem persönlichen Streben nach Ruhm schaltet manchmal der Verstand ab. Hätte ich allerdings von Alice Schwarzer nicht erwartet, aber vielleicht ist sie doch altersmilde geworden.

  130. sie haben recht!
    ich steh wie-gott-mich-schuf an meinem keyboard, höre via headset trance-goa und reagiere textuell auf alles, was mir zwischen die tasten kommt. S.M.I.L.E.

  131. Wer, außer vielleicht hoho, geht wirklich davon aus, dass hinter #163 die echte Alice Schwarzer steckt, Stefan? Du unterschätzt Deine Leser.

  132. Gerade in der SZ (online) gefunden: A.Schwarzer kungelt jetzt auch mit der CDU:
    ZITAT —>
    Überhaupt feiern die CSU-Frauen und Schwarzer das große Miteinander in Bayreuth. Man verstehe das schon richtig, Alice Schwarzer bei der CSU – das sei jetzt der „Schritt über den Rubikon”, bestätigt die Moderatorin. Aber, verbessert die Emma-Chefin, das wirklich Neue sei daran bloß, dass „wir das Kungeln miteinander jetzt auch ganz öffentlich machen”. Hinter verschlossenen Türen habe man sich schließlich immer schon …

    … Der Schritt zur CSU ist nicht Schwarzers einziger Schritt zur „Entideologisierung”. Auch dass sie jetzt Werbung macht für die Bild-Zeitung, für das Blatt also mit dem täglichen Tittentitel, auch das erklärt Schwarzer als einen Beitrag zur Entkrampfung….

  133. Ach, wegen dem „Ihrer“. Entschuldige, war so nicht gemeint, ich fand nur den (was ist die Steigerung von hinkend?) Vergleich so hirnrissig, dass ich ihn widerlegen musste.

  134. Meine Güte.

    hier hat ja echt der Bät gesteppt! Wie hat der Server das nur stemmen können? Ist zwar bloß ’ne doofe Maschine, aber dennoch: Respekt!
    Vor allem wenn so viele Unsäglichkeiten über ihn ihren Weg hier herein finden. Bei manchen der hier kommentierenden Hohlbirnen schäme ich mich wirklich, gleichen Geschlechtes mit ihnen zu sein. Klingt zwar irgendwie sexistisch, ist es aber auch!
    Nun zu Alicens Sündenfall: Selbstredend war sie mal (vor ewigen Zeiten) eine Gallionsfigur der Frauenbewegung. Ihr ungeheures Geltungsbedürfnis hat ihr aber damals schon viele Feindschaften eingebracht. Es gab in den 70ern übrigens nicht nur die Emma sondern auch die Courage. Nur im Lauf der Jahre irrlichterte sie in esoterische Gefilde ab, verschwand in der Bedeutungslosigkeit und schließlich vollkommen im Off.
    Ich erwähne das nur, um deutlich zu machen, daß der Erfolg der Frauenbewegung viele Mütter hatte. Es war nicht nur AS (Alice Schwarzer und nicht Axel Springer), die den wirklich nach Aufschluß über ihre Situation verlangenden Frauen Ziele vorstellten. Sie war nur ihr Sprachrohr. Mit bemerkenswerter Eloquenz und geschliffener Rhetorik.
    Ich mochte sie damals, weil sie den verhuschten Mäuschen im Lande die Augen öffnen wollte. Sie und ihre Mitstreiterinnen.
    Leider ist ihr der Erfolg nicht gut bekommen. Sie suchte Medienpräsenz, wo immer sie sich bot. Und wenns grottenschlechte Ratespielchen waren! Egal!
    So begann ihr Abstieg.
    Das Ende vom Lied ist nun diese Plakataktion für BILD und das Heranwanzen an die CSU, weil dort vielleicht ja auch mal eine führungsstarke Frau (Pauli) zu fördern sein könnte.
    Das ist weder altersmilde noch ist es Kalkül. Ich nenne das Gesinnungslumperei und Verrat an all den Frauen, die sie erst zu dem machten, was sie ist.
    Ich hab Dir vieles nachgesehen, Alice. Immerhin hat Dein Wirken vielen Frauen etwas gegeben, an das sie glaubten. Doch Deine reaktioären Tendenzen in der letzten Zeit lassen eine Lossagung von Dir (nicht von Deinen Schwestern von damals) unausweichlich erscheinen. So ain’t it time for us to quit?

  135. Wo kämen wir denn da hin, wenn nur Männer für dieses bigotte, frauenverachtende Blatt würben?

    Wo kämen wie denn da hin, wenn sich hier nicht zahlreiche frauenverachtende Kommentare finden würden?

  136. @ Laura: Ja, das nervt wirklich und wirft ehrlich gesagt kein besonders gutes Bild auf die Blogger, respektive die Blogleser. Sorry Leute, manches hier geht gar und überhaupt nicht, so dass man sich fast schämen muss, hier auch zu kommentieren.

    So mancher sollte sich echt mal an einer besseren Diskussionskultur versuchen, kein Wunder, dass Blogs in Deutschland keine allzugroße Akzeptanz haben, bei solchen *Würg und Ätz* – Kommentaren!

    Meinung ja bitte, aber bitte keinen Hass und keine Diffamierungen.

  137. Es drängt sich der Eindruck auf, Alice Schwarzers Feminismus diente und dient nur einem Zwecke: ihrem eigenen. Schwarzers Wahrnehmung scheint sich dahingehend verschoben zu haben, dass sie davon ausgeht, dass alles, was sie tut, per se „den Frauen“ zum Vorteil gereicht. Alice Schwarzer als pars pro toto der Frauen. Mit Feminismus und Frauenrechten hat das allerdings wenig am Hut; nur mit persönlicher Vorteilsnahme.

  138. Alice Schwarzer nehme ich schon seit Jahren als eine Geschäftsfrau wahr, die das Produkt „Feminismus“ verkauft. Ihr einen Idealismus zu unterstellen halte ich für gewagt. Als Geschäftsfrau verkauft sie ihr Produkt an jeden der dafür zahlt, also auch Bild. Was ich für problematisch halte ist, daß sie sich in der Werbeaktion herausnimmt zu behaupten sie vertrete eine allgemeingültige Wahrheit und zwar in dem Maße, in dem die Bildzeitung auch allgemeingültige Wahrheiten vertrete. Aber das ist im Grunde auch nicht schlimm, weiß man doch, daß keine Branche so verlogen ist wie die Werbebranche.

  139. Plakate sind doch eine Art Popkultur?

    Egal für was die Bild steht, die Plakate malen, in vielen Köpfen, noch auf anderen Ebenen, Bilder.

    Vielleicht sieht Schwarzer das als Chance. Vielleicht hat Sie einfach mal aus dem Bauch heraus entschieden. Einen Moment gegrübelt, um den leicht Vorteil für die Sache daraus zu erkennen. Das es eine Gradwanderung ist, ist Ihr sicher bewusst. Und ein wenig Öffentlichkeit tut Ihr und Ihrem Geldbeutel bestimmt auch nicht schlecht.

    Vielleicht emanzipiert Sie durch Ihre Präsenz sogar ein wenig die Bildredaktion.
    Leidtragende sind aufjedenfall ihre Hardcore-Anhängerinnen, die Sie ein wenig verraten hat. Vielleicht sogar mit Absicht.

    Alles nur Spekulation von mir, und vielleicht hab ich jetzt ein anderes Bild von Ihr, in manchen Köpfen gemalt.

  140. Naja, Hauptsache es werden Vorurteile bedient, ob mit diesem oder jenem Vorzeichen, ist ja völlig unerheblich. So langsam wird der Kommentatorenschnitt hier richtig repräsentativ für die Gesamtbevölkerung. Ich glaube deswegen mag ich die deutsche Gesamtbevölkerung auch nicht mehr…

  141. @188 Sorry Leute, manches hier geht gar und überhaupt nicht,

    Achwas?! (cit. Loriot)
    Schreibt über dasThema, hier: die Frau Schwarzer und ihr absurdes Tun, aber nicht ob ihr die Ausdruckweise von jemand Fremden nicht politisch korrekt findet.
    Wir sind hier doch nicht in den US of A ?!

  142. @186 nicnac
    …und geschliffener Rhetorik.

    Sorry, aber das Gegenteil ist und war schon immer bei Frau Schwarzer der Fall.
    Zig Beweise & Beispiele siehe im Buch: Kay Sokolowsky „Who the fuck is Alice?“

    „geschliffene Rhetorik“ ausgerechnet bei Frau A.S. – dass ich nicht lache …

  143. Nicht wundern: Ich hab den allergrößten Kommentar-Unfug der letzten Stunden mal gelöscht.

    @Jeeves (196): Nein, wir sind hier nicht in den „US of A“ aber in meinem Blog, und da möchte ich mich dem Wunsch der Kommentatorin nach einer sachlicheren Diskussion anschließen.

  144. Für ein Blog ist es ja schon ein bisschen langweilig, dass fast alle einer Meinung sind und unisono auf Frau Schwarzer eindreschen.
    Mich würde viel mehr interessieren: Warum fehlt in dem aufgeregten Text über Alice der Hinweis, dass sie das Geld an drei Projekte weitergibt, die muslimischen Mädchen in Not helfen. Passt nicht ins Bild, gelle?

  145. also, man kann diesen 200 kommentaren ja vieles vorwerfen, aber nicht, dass die kommentatoren „unisono auf frau schwarzer eindreschen“.

    den hinweis, was sie mit dem geld macht, fand ich nicht entscheidend, weil das geld gar nicht mein thema war. ich habe aber, als es in der diskussion auftauchte, darauf hingewiesen (kommentar 17).

  146. Oki, ich hatte nicht registriert, dass Komm. 17 vom Autor selbst kam. Finde aber dennoch, dass Alice Schwarzers Hinweis auf die Verwendung des Judaslohns – wenngleich nachgeordnet – ein Teil ihrer Rechtfertigung ist. Daher empfände ich es als fairer, dies schon im Einstiegstext zu vermerken.

  147. @ Nr. 206 (gabi_sag):

    „Verwerflich“ ist wieder so ein Adjektiv, „Verwerflicher“ ist so ein Vergleich, mit dem ich in dem Zusammenhang gar nichts anfangen kann.

    Zumal ich (freiwilliges) im Puff arbeiten für überhaupt nicht verwerflich halte. Oder dass Jung v. Matt die Anzeigenkampagne für Bild konzipiert und realisert haben, halte ich auch nicht für verwerflich.

    Dass Alice Schwarzer „für BILD Reklame“ gemacht hat halte ich auch nicht für „verwerflich“.

    „Dass Sie sich für Bild verkauft, freiwillig, mit einer atemberaubend dummen Begründung, dass entsetzt mich.“

    Ich würde es nicht tun, aber das ist kein Maßstab, schon gar nicht hinsichtlich der „Verwerflichkeit“.

  148. Der Begriff „Wahrheit“ im gleichem Atemzug genannt mit dem Namen „Bild“ entbehrt nicht einer gewissen unfreiwilligen Komik. Oder grenzt es gar an Zynismus? Die Botschaft der Frau S. stimmt wohl. Lediglich das Medium verströmt einen Geruch, der mir persönlich nicht passt. Insofern ist das Plakat mit Frau S. „vorwerflich“.

  149. ich werfe nicht vor und auch nicht nach.

    ich würde weder frei noch willig im puff arbeiten, ich könnte mir hingegen durchaus botschaften vorstellen, neben denen ich mich vor- oder nach-werflich innerhalb dieser kampagne von jung v. matt für die bildzeitung prostituieren könnte und das ganz ohne schlechtes gewissen.

    mich fragt niemand und das ist auch gut so :-)

  150. @ Nr. 209 (Stefan mit f):

    Die Vokabel „vorwerflich“ gefällt mir. mit der kann ich tatsächlich etwas anfangen und finde sie hervorragend passend zum Geschehen.

  151. Generationen von kritischen Geistern haben gegen die BILD und ihre Vorstellung von „Wahrheit“ gekämpft. Dass jetzt gerade eine, bei der man – bei aller Antipathie – doch zumindest ein paar Prinzipien vermutet hätte, sich für BILD prostituiert: unerträglich.

    Noch unerträglicher sind ihre Argumente. Da rettet sie auch die gespendete Gage nicht mehr.

  152. […] Autsch. Andere auf diesen Beitrag hinweisen 16. Juli 2007, 17:08 Uhr | von Rochus Wolff | Abgelegt unter: Medien Ähnliche Beiträge 26. Januar 1977″Sind Frauen die besseren Männer?“Menschen bei Schwarzer […]

  153. Frage:
    Was haben Werbeplakate,“Bild“und A.Schwarzer gemeinsam?
    Antwort:
    Alle drei wollen nur Aufmerksamkeit erregen!

    Für mich persönlich sind sie alle drei irrelevant.

  154. In letzter Konsequenz hätte Alice eigebtlich oben ohne für BILD werben müssen. Seien wir also alle froh, das Alice scheinbar doch noch ein letztes Fünkchen ehemaliger Überzeugungen in sich trägt…

  155. Ein klassischer Niggemeier-Kommentar (Top-Ten-Blogger eben).
    Ich habe mir auch etwas gedacht, als ich die Werbung sah, nämlich das, was Alice Schwarzer selbst sagt (wie ich hier lese): es kann nicht schaden, wenn mal sie in dieser Kampagne auftaucht.
    Ihr neues Buch scheint auch wieder gut zu sein.

  156. @216 fipps

    wieso sollen wir froh sein? weil der busen in ihrem alter nicht mehr sehenswert ist? schade … dass du so eine bemerkung einen kommentar wert fandest.

    @217 lokalreporter

    schön geklatscht … ?

    @218 björn

    vielen dank für diesen kommentar!!! du hast damit den nagel auf den kopf getroffen, in jeder beziehung!!!

  157. Alice ist clever. Sie hat es geschafft. Und ihre Gegner helfen ihr :-). Wahrscheinlich sitzt sie, wie seinerzeit die als dumm abgestempelte Verona Feldbusch, zu Hause und zählt das Geld.

  158. @219/ruhrpottperle
    Ich denke ein gewisses Maß an Sarkasmus sei erlaubt, wenn sie eine Kooperation eingeht, die aus der Selbstdefinition von Frau Schwarzer heraus eigentlich unmöglich sein müßte.Die BILD zeichnet sich weiterhin durch massive Frauenfeindlichkeit aus, die über jeden Geschmack und Anstand deutlich hinaus geht, man frage nur Frau Sibel Kekilli oder Charlotte Roche.
    Das ganze mit einem olympischen „Dabei sein ist alles“ zu erklären ist einfach zu dünn begründet.

  159. Danke für den Artikel und die darin enthaltenen Links, Stefan.

    Gegen Meinungswechsel habe ich nichts. Das muß man jedem zugestehen, selbst Alice S. Allerdings scheint sie mir eher scheinheilig ins andere, lange verhaßte Lager mit wehenden Fahnen gerannt zu sein.

    Mir erschien es so, als daß sie die letzten Jahre zu everybodys Darling geworden war und nunmehr sich anpaßt an die Show-Kriterien.

    Alice S. war mir schon immer völlig egal, und ihre Parolen taugten nicht einmal zum Lachen. Geändert hat sich bei meiner Einstellung trotz Meinungsumschwung der holden Dame nichts. Allenfalls ein wenig mehr lachen über sie werde ich.

    Viele Grüße,

    René

  160. Interessante Moralisten: Frau Schwarzer sagt, Frauen diskriminieren ist dumm, Bild informiert die Öffentlichkeit darüber, dass sie die Wahrheit ausspricht und gibt damit zu, ein dummes Blatt zu sein. Sie bekommt sogar noch Geld dafür. Und unsere selbsternannten Moralapostel können vor lauter Moral nicht mehr sehen, dass sich die Bild selbst ins Knie geschossen hat.

  161. Ihren Buchverkauf wird die Reklame auch ankurbeln.
    Viele kommen erst über diese Werbung, zu Ihrer Message. Ich denke das war, wie schon gesagt, eine Gradwanderung, die deutlich zu Ihren Gunsten ausgefallen ist.

  162. seltsam auch, dass heute (11.8.) frau schwarzer zwar die taz ob ihrer mangelnden journalistischen sorgfaltspflicht rügt, gleichzeitig aber alle kritischen gästebuch einträge zum thema bild gelöscht wurden… von dereinst 385 auf nunmehr 142 (google cache ist hier ausnahmsweise mal dein freund).

    soviel zum thema.

  163. Die Bildzeitung hat zielsicher eine deutsche Lücke erkannt, recht schnell, obwohl es schon lange sichtbar wird, und erste Stimmen drücken es aus.

    Was verbindet Schwarzer, Brandt, Gandhi, …? Nicht BILD, nein, der Friedensnobelpreis.

    Dass die Bildzeitung in die Lücke ging, ist eigentlich nicht verwunderlich. Die Intellektuellen im Deutschland der Bundesrepublik tun sich sehr schwer mit einer konstruktiven Auseinandersetzung der eigenen Werte, als Qualität wird nach wie vor auch in den Medien in hohem Maße die gegenseitige Abgrenzung zelebriert.

    So traute sich der Spiegel seine auch ästhetische Darstellung von Alice Schwarzer mit Angela Merkel als Reihe der führenden Köpfe Deutschlands, Einleitung der letzten Titelserie, nur in der Printausgabe ganzseitig zu bringen.

    Alice Schwarzer spannt einen Bogen zur Bildzeitung, es ist ein maximal großer Bogen. Ich empfinde es geradezu als eine Art Umarmung, eine deutsche Umarmung. Wer kann Deutschland eine Heimat geben, die alles umfasst? Die zu intellektueller und politischer Auseinandersetzung zwingt? Alice Schwarzer.

    Heute ist ein solcher Bogen das Unangepasste, das Notwendige, in den 70ern war es der Protest.

  164. Wen wunderts? Die Frau sagt und tut nur das was Mainstream von ihr verlangt. Sie springt auf jeden Zug der gerade durch die Nachrichten rauscht um ihre „Meinung“ kundzutun und so zu tun als wüsste sie es besser. Ich habe einmal eine Diskussion mit ihr gesehen, seitdem verachte ich sie. Nicht nur ihre Meinung sondern auch ihr Umgangston sind einfach… tut mir leid diese Frau ist keine Frauenrechtlerin sondern ein egozentrisches Biest.
    Was sie vor allem interessiert ist sie selbst und wie sie an Geld und Aufmerksamkeit kommt.

  165. Schwarzer wirbt für die BILD weil sie ein Frau ist.
    Das ist so dumm, das es schon wieder genial ist.
    Das sie lebendig ist, ist ja ein interessanter Hinweis.

  166. Das Ganze wäre vermutlich kein so großer Aufreger (auch nach drei Jahren noch), hätten wir uns an eine Geschichte über das frühe Wirken Alice Schwarzers erinnert, die Peter Merseburger 2007 bei Jörg Thadeusz erzählte – hier:

    http://www.youtube.com/watch?v=Wjb7MKfFmzY

    Heißt im Prinzip: Wenn es der eigenen Publicity diente, waren Kontakte zur BILD-Zeitung noch nie zu verabscheuen.

    R.I.P

  167. Ich halte Schwarzers Konzept Spendengelder auf diese Art aufzutreiben für ausbaufähig. Sie könnte z.B. ein Bordell eröffnen, um die Einnahmen einer Kampagne gegen die Prostitution zu spenden.

  168. Wow, 245 Kommentare, das brennt und glüht. Sehr schön!
    Herr Niggemeier hat ein Gefühl für Themen, allein die Kommentare zeigen die ungemeine Aufladung, die mit der Person A.S. verknüpft werden kann. A.S. arbeitet an ihrem denkmal, jetzt hat sie sich selbst verhoben und stürzt, sie will Deutschlands Sufragette Nr. 1. sein. Sie hat nicht das Format dazu, viel zu eitel und selbstverliebt, ganz, wie ein Helmut Kohl oder Joachim Gauck.

    Mir ist das Thema, das A.S vor sich herträgt mindestens ebenso wichtig, wie sie es vorgibt, aber ich kann mich nicht hinter sie stellen, wenn ihren Worten nicht entsprechende Taten folgen. Sie klärt nicht auf, sie polarisiert, ich kann mich an keinen Text von ihr erinnern, den ich auf meine Merkliste gesetzt habe. Da gibt es klügere Frauen, z.B. in der Redaktion „Streit“(http://www.streit-fem.de/), die überzeugen mich, in ihrem Streit für die rechtliche Gleichstellung von Frauen. Gut die sitzen auch nicht in Spieleshows und gehen auch nicht zu Maischberger und Co. Das Denkmal fällt, wie der AFE-Turm in Frankfurt, nur hat sie sich selbst gesprengt.

    Als Chefin von Emma hat A.S. so manche junge Journalistin mundtod gemacht hat. Viele junge Journalistinnen hat sie verstoßen, die ihr nicht blind in den Turm gefolgt sind, einem Schuldturm, den sich zu 100% von Steuergeldern finanzieren ließ, so kann eine soziale Hängematte auch aussehen.

    81. @Clemence: Was bitte hat A.S. zur Demokratiserung unserer Gesellschaft beigetragen? Ach so, eine polarisierende Streitschrift herausgegeben. Das soll ausreichen? Mir reicht das nicht, für so ein hochtrabendes Prädikat. Hat sie eine Journalistinnenschule für Frauen gegründet? Macht sie sich stark für die bessere Bezahlung von Journalsitinnen? Zahlt sie ihren Autorinnen mehr als der Rest der Medienwelt? Nö, nix davon. A.S. ist überhaupt kein Vorbild, genauso wenig wie Henry Nannen. Sie ist selbstverliebt und eine Egoistin und das ist gut so, aber eine sakrosankte Heldin ganz bestimmt nicht. Sie ist gierig, wie alle andern. Sie hat eine Mission, aber einen wirklich lesenswerten Schreibstil hat sie auch nicht. Sie ist eine Belehrerin, keine Aufklärerin.

    Ich hab drei Kinder und das ist ein schöner Beitrag zur Demokratisierung unserer Gesellschaft, dafür wird mir aber niemand auf die Schulter klopfen. Das Kind von A.S. heißt Emma und wohnt in einem Schuldturm. Meine Kinder werden Steuern zahlen und die Sozialkasse füllen und zur Wahl gehen. Ein wunderbarer Beitrag zur Demokratissierung unserer Gesellschaft. Ich fürchte, sie werden das Argumnet nicht gelten lassen. .

    A.S. hat sich erhöht und in den Mittelpunkt gestellt, als eine die die Widersprüche unserer Gesellschaft beklagte und dabei, wie viele vor ihr(männliche Kollegen), den Blick auf sich selbst vergessen. A.S. ist eine lautstarke Journalistin, die mit dem Finger auf andere weißt und ihre eigenen Finger dabei vergisst. Viel geredet und wenig getan.

    Der Schuldturm hätte auch nicht überlebt, wenn er nicht so großzügig von Steuergeldern subventioniert worden wäre und A.S. die Nähe zu bestimmten politischen Kreisen gesucht hätte. Wirtschaftliche Eigenleistrung eher mau und lau. Kein Vorbild, da gibt es andere Frauen. Echte Pioniere, die den korrupten Männernetzwerken Paroli leistet, siehe obigen Link! A.S. ist eine Vertreterin die gerne laut brüllt und aus der Hängematte der Sozialsubventionen mit Steinen wirft.

    Wenn mich meine Töchter fragen, welcher konkrete Beitrag A.S’s. das Leben meiner Töchter in Deutschland erleichtert hat, fällt mir dazu nichts konkretes ein. Gibt es eine Lex Schwarzer? Sie hat viel Staub aufgewirbelt, aber wenn sich der Staub gelegt hat, sieht die Welt genauso Wüst und leer aus, wie zu vor.

    Was haben Bild & Emma gemein? Sie polemisieren statt aufzuklären.

  169. Das häufigste Argument, was ich in dem Zusammenhang von den Prominenten gelesen habe, die „eigentlich“ nie für Bild werben „würden“ ging – wie sollte es anders sein, in die Richtung der Zweck heilige die Mittel, das Werbehonorar könne man ja einem guten Zweck einsetzen.

    „Die Mittel heiligen den Zweck“ würde hier wohl eher greifen, aber so verdreht bleibt es genauso unwahr. Un-unlogisch ist eben noch lange nicht logisch.

    Man kann leider auch nicht Unwerbung machen. Das gilt sogar für diesen Artikel selbst.

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