RTL.de verirrt sich im Palindrom

Bekannt ist das Unendlich-viele-Affen-Theorem, wonach unendlich viele Affen, die unendlich lange zufällig auf Tastaturen herumtippen, irgendwann auch sinnvolle Texte produzieren.

Weniger bekannt ist, dass diese unendlich vielen Affen inzwischen für RTL arbeiten. Wann immer einer von ihnen eine Buchstaben- und Wörterfolge produziert, die man mit einem journalistischen Text verwechseln könnte, wird sie als Artikel auf RTL.de veröffentlicht.

Aktuell steht dort ein Text, den man beim flüchtigen Hinsehen für einen Artikel über die republikanische Vize-Präsidentschaftskandidatin Sarah Palin halten könnte. Angekündigt wird er auf der Wahl-Sonderseite von RTLaktuell.de wie folgt:

Der erste Satz ist mein Lieblingssatz. Aber falsch ist der zweite auch.

Der Artikel selbst beginnt dann so:

Ja, das sind immer die langweiligen Teile der großen Generaldebatten bei den Vereinten Nationen, wenn neben den Staatsche aus aller Welt auch die ganzen Vize-Staatsch-Kandidaten im Wahlkampf und die ehemaligen Staatsch-Kandidaten-Kandidaten der Opposition da reden wollen…

Und wenn das schon kein Grund gewesen wäre, an der Plausibilität der Meldung zu zweifeln, wäre es spätestens die Formulierung gewesen, dass die „Organisatoren“ der UN-Vollversammlung eine überparteiliche „Demonstration“ wollten.

Nein, Sarah Palin wollte weder vor der UN-Vollversammlung reden, noch wurde sie von ihr ausgeladen. Sie wollte am Montag an einer Demonstration gegen den iranischen Präsidenten Machmud Ahmadinedschad teilnehmen, der am folgenden Tag vor der Vollversammlung sprach. Clinton hatte ihre Teilnahme zurückgezogen, als sie erfuhr, dass Palin auch teilnehmen wollte. Daraufhin luden die Veranstalter Palin wieder aus.

(RTL.de ist mit 47 Millionen Visits monatlich eines der meistbesuchten redaktionellen Internetangebote in Deutschland. Bitte glauben Sie nicht, dass ich die Seiten von RTL.de gezielt nach solchen Sachen absuche. Jeder zufällige Besuch dort führt einen an diese Abgründe.)

53 Replies to “RTL.de verirrt sich im Palindrom”

  1. Man könnte drüber lachen – wenn die Verantwortlichen bei RTL nicht alles daran setzen würden, der seriös arbeitenden öffentlich-rechtlichen Konkurrenz den Internetauftritt zu verbieten.

  2. Um genau zu sein: es reicht ein einziger Affe, wenn er unendlich lange tippt.
    Hat man unendlich viele Affen, muß jeder von ihnen nur ein einziges Mal auf eine Taste hauen, um Shakespeares Sonette entstehen zu lassen.
    Für RTL-Texte genügt jedoch offenbar auch eine endliche Anzahl.

  3. Der Singular zu Staatsche ist Staatsch. Es müßte also Vize-Staatsch-Kandidat heißen! A Propos McCain–Palin: Ich muß ständig an die Szene in „Fisch namens Wanda“ denken, in der Kevin Kline Michael Palin Pommes in die Nase steckt.

  4. Du brauchst nur entweder unendlich viele Affen in endlicher Zeit oder einen Affen, der unendlich lange tippt.

    Beides gleichzeitig zu fordern ist unnötig.

  5. @2: aus diesem Grund kommt ann aber leider auch sowas heraus und kein Hamlet.

    Ich bin übrigens noch auf der Suche nach dem Palindrom.

  6. @Stefan, 12: Er erhärtet auch die Eingangsthese, denn „Hacker privates E-Mail-Konto“ erinnert von der Syntax her stark an die Botschaften, die Schimpansen im Rahmen von Lern-Experimenten durch Betätigung spezieller Symboltastaturen formulieren.

  7. @lberto green / stefan
    und ich hätte geglaubt, der singular zu „staats-che“ würde „staats-che“ lauten – schon allein deshalb, weil es den che ja nur einmal geben kann, es sich aus linguistischer sicht also um eine so genannten scheinpluralbildung handeln sollte…

    aber naja, wieder was gelernt (und als sachse kann mir die sympathische tsch-endung nur recht sein)

  8. Vielleicht ein Problem bei der Umsetzung der „Infinite Monkey Protocol Suite“ (IMPS): http://tools.ietf.org/html/rfc2795

    „This memo describes a protocol suite which supports an infinite number of monkeys that sit at an infinite number of typewriters in order to determine when they have either produced the entire works of William Shakespeare or a good television show. The suite includes communications and control protocols for monkeys and the organizations that interact with them.“

  9. Palim, Palim, da haben sich die Herren aber wirklich Mühe gegeben. Aber ab wann gibt es dass Unendlich-viele-RTL-Redakteure-Theorem? Oder wird davon ausgegangen dass unendlich viele RTL Redakteure die unendlich lange zufällig Texte tippen trotzdem nichts sinnvolles zustande bringen?
    P.S.: Es heißt trotzdem „journalistischen Text“.

  10. @17

    Wieso? Vielleicht entwickelt sich ja eine Beziehung zwischen mir und den Überschriften.
    Ich werd das mal später mit Domian besprechen…

  11. @Stefan Niggemeier

    viel schöner ist doch eigentlich die „Kausalität“, daß Frau Palin ihre fehlende Auslandserfahrung, oder ihren Mangel daran, damit „auszubügeln“ versucht, an der UN-Generaldeabtte teilzunehmen. Wenn mich nicht alles täuscht, finden diese „Generaldebatten“ im UN-Gebäude in New York statt.

    Gut, auf eine Frau aus Alaska, mag zwar New York wie ein anderer Planet wirken, aber Alaska und New York befinden sich trotzdem beide in den USA.

  12. @ christian, #27

    Das ist egal, ihre mangelnde Erfahrung bezieht sich ja darauf, dass sie noch nie einen ausländischen Staatsche (für Herrn Green: Staatsch) getroffen hat, und davon gibt es bei der UN-Generaldebatte ja wahrscheinlich ein paar.

    Lustiger finde ich, dass nach der Teaserankündigung, dass sie noch nie im Ausland gewesen sei, im Artikel weiter unten steht: „Palin räumt ein, neben einem Truppenbesuch in Deutschland und in Kuwait bislang lediglich die US-Nachbarländer Mexiko und Kanada besucht zu haben.“

  13. @ c-offein, #9

    Nö, nö, nix gegen Stefans Symbolfotorubrik, aber solange da nicht abscheuliche Verbrechen mit verharmlosendem Kitsch bebildert werden, halte ich die Dinge, die er da bemängelt, für verzeihlich. Niemand wird durch solch ein Foto desinformiert (es sei denn, jemand glaubt tatsächlich, dass short-seller kurze Hosen verkaufen, das will ich nicht gänzlich ausschließen…).

    Aber: Ich halte es für geradezu grotesk, einem (ansonsten…) seriös und genau arbeitendem Konkurrenten seinen Bildungsauftrag verbieten zu wollen, wenn man selber nicht in der Lage ist, auch nur annähernd gleiche Qualität abzuliefern!

  14. Ich kann mich noch herrlich an eine Bauchbinde von vor einigen Jahren erinnern (ich glaube es war im Nachtjournal):
    Kinosaal bei einer Filmpremiere. O-Ton von Heiner Lauterbach.
    Bildunterschrift:

    Heiner Lauterbach
    Schauspielerin

    Ich hätte die verklagt.

  15. Das eigentlich schlimme ist, dass wohl während mindestens 46,995 Mio. dieser 47 Mio. Visits im Monat der jeweilige »Visitor« gar nicht merkt dass da etwas nicht stimmt. Und das gibt RTL irgendwie Recht. traurig.

  16. @27: Das UNO-Gebäude in NY hat den Status eines internationalen Territoriums (wikipedia), könnte durchaus also als Ausland im Sinne von Nicht-USA durchgehen.

  17. Ich bin bei der Suche nach „Staatsch“ hier gelandet. Hat wohl was mit dem Universum zu tun. Liest sich aber so als ob der Text von Affen getippt worden wäre.

  18. @steffen: NDS.wikipedia….
    Dat is däi N ieder D ütschke S proak, dei in düsse Affdeilung vannt Wikipedia moakt wät.. „Niederdeutsch“ bezieht sich auf das Gelände, nicht auf die Sprache Das ist alles nördlich von Rulle. Und Staatsch ist noch norddeutscher (HH, SH) und bedeutet soviel wie stattlich.

    Schöne Grüße von Polyphem, nicht richtig gut in niederdeutsch.

    P.S. Dass in Affdeilung ein Anklang von „Affe“ enthalten ist, ist Zufall.

  19. Erst wöörn wi Deppen, nu bünt wi Apen. Ick kann dat nicht glöven, wat hie mit us Lü ut´m Norden moaket werd…

  20. @Olly:

    Ganz so einfach ist es nicht. Dass das, was bei RTL (online wie auch im Fernsehen) läuft, mit Journalismus wenig zu tun hat, darüber brauchen wir nicht streiten. Aber rtl.de hält nicht bei jedem Bundesbürger die Hand dafür auf, dass sie Seiten ins Netz stellen.

    Die ÖR rechtfertigen ihr Internetangebot damit, dass es ohne sie keine „Grundversorgung“ im Netz gebe. Und das ist nicht zutreffend. Es gibt nämlich nicht nur rtl.de, sondern beispielsweise auch faz.net.

    Zu praktisch allen nicht-aktualitätsbezogenen Themen kann man allein bei Wikipedia viel tiefergehende Informationen finden, als je von den ÖR berichtet worden wäre (wenn Bublath mal wieder im ZDF seine Kugeln aufs Gummituch schickt und zu plätschernder Suggestivmusik hübsche 3D-Animationen vorführt, hat das mit der fundierten Erklärung physikalischer Phänomene wenig zu tun).

    Die Argumentation von RTL ist meines Wissens nicht, dass sie behaupten, selbst eine „Grundversorgung“ bereitzustellen, sondern dass das Netz auch ohne die ÖR genug gehaltvolle Informationen bietet, die dieses Etikett verdienen. Das kann ich durchaus unterschreiben.

    Das Problem ist nicht, dass Angebote wie tagesschau.de schlecht wären, sondern dass sie aus einem Haushalt von inzwischen über sieben Milliarden Euro pro Jahr finanziert werden, die mit einer Heerschar von oft am Rande der Legalität arbeitenden, auf Provisionsbasis verpflichteten Gebühreneintreibern zusammengerafft werden. Was da so alles an Überrumpelung, Spionage, Betrug und Hausfriedensbruch an der Tagesordnung ist, weil manchen Schnüfflern auf der Jagd nach Provisionen jedes Mittel recht zu sein scheint, darüber kann man sich übrigens breit im Netz informieren – natürlich nicht auf den Seiten der ÖR, denn die schweigen dieses Thema naheliegenderweise komplett tot, obwohl man sich sonst doch so investigativ und verbraucherfreundlich gibt.

    Es gibt effektiv keine Kontrolle des Wildwuchses, der die ursprünglich ein bis zwei Sender mit Bildungsanspruch zu dem Kraken aufgeblasen hat, die die ÖR heute sind. Die KEF wird von den Ministerpräsidenten der Länder berufen, die wenig Interesse daran haben, es sich mit den Medien zu verscherzen, und es liegt nicht an ihr, den Umfang des ÖR-Angebots grundsätzlich in Frage zu stellen – sie hat lediglich darüber zu befinden, ob die aufgestellte Haushaltsplanung gerechtfertigt ist, _wenn_ man denn einen solchen Umfang zugrundelegt.

    Die britische BBC, die für exzellente Dokumentationen bekannt ist, kommt mit weniger als der Hälfte des deutschen Budgets aus. Mir kann niemand erzählen, dass man für drei Milliarden Euro – immerhin noch erheblich mehr als das Budget aller deutschen Privatsender zusammengenommen! – kein gutes Programm machen kann.

    Und was faz.net seine Klickstrecke, ist den ÖR ihre Boulevardberichterstattung. Was interessieren mich die Familienverhältnisse irgendwelcher Adeliger? Wie konnte es zu der unglaublichen Verschwendung kommen, dass ARD und ZDF jeweils eigene (!) Drehteams zu so einem irrelevanten Ereignis wie der Hochzeit von Prinz Charles und Camilla Parker-Bowles entsenden mussten, natürlich auf Gebührenzahlers Kosten?

    Man könnte für 2,50 EUR im Monat pro Gebührenzahler einen qualitativ herausragenden öffentlich-rechtlichen Rundfunk machen, wenn man auf solche Exzesse wie den genannten konsequent verzichtet und die Verwaltung entschlackt. Nur stünden dann eben 50.000 sogenannte „Journalisten“ auf der Straße, die deshalb über jeden herfallen, der Schritte in diese Richtung zu unternehmen versucht. Wenn ARD und ZDF von diesen 2,50 EUR/Monat/Beitragszahler dann immer noch eigene Drehteams zu Adelshochzeiten entsenden können, dann habe ich auch nichts mehr dagegen, wenn sie das tun. (Wir reden hier immer noch von grob überschlagen einer Milliarde Euro Jahreseinnahmen!) Vermutlich würden dann auch eine ganze Reihe GEZ-Schergen arbeitslos.

    Und mal unabhängig davon: Die Idee, man könne Seiten ins Netz stellen und anschließend andere dafür zur Kasse bitten, dass sie diese Seiten nun abrufen können, ist doch an Anmaßung schwerlich zu überbieten. Von mir gibt es auch Seiten im Netz, kann ich jetzt von jedem Kommentator hier dafür Nutzungsgebühren erhalten? Schließlich _könntet_ Ihr doch meine Seiten lesen! Und ob Ihr es tatsächlich tut oder nicht, ist für die Gebührenerhebung irrelevant. Warum eigentlich?

    Wenn ich da an diesen GEZ-Spot mit den Brötchen denke: Mein Bäcker um die Ecke schickt keine Privatschnüffler mit dem Charme von Drückerkolonnen vorbei, die meine Nachbarn fragen, ob das mein Auto da vor der Tür ist, mir mit nichtexistenten „Peilwagen“ drohen oder sich gar als „Beamte“ ausgeben. Wenn er das täte, dann würde ich mit Sicherheit nie wieder dort Brötchen kaufen. Und vor allem käme mein Bäcker nicht auf die Idee, mir selbst dann Rechnungen für Brötchen zu schicken, wenn ich gar keine – oder eben die der Konkurrenz – gekauft habe.

  21. @Kurt:
    Was hat der Minus-Journalismus von rtl mit GEZ zu tun?
    Würde rtl besser, wenn es die Öffis nicht mehr gäbe?

  22. @kurt: Natürlich ist das Argument „macht’s erstmal selber besser“ nicht immer angebracht, jeder darf kritisieren, was er will, aber wenn ich dann sehe, was rtl.de als Alternative zum Angebot der ÖR bietet, dann würde ich meine Gebühren am liebsten verdoppeln. Ist also kontraproduktiv von deren Seite, so rein taktisch gesehen.

    Und natürlich gibt es Angebote wie faz.net, die aber wieder von Zeitungsverkäufen und Werbung abhängen und somit ihren Qualitätsjournalismus auch nicht für die Ewigkeit garantieren können. Gerade bei der aktuellen Situation auf dem Zeitungsmarkt, da muss man ja nur einmal wöchentlich hier vorbeischauen, um doch recht pessimistisch zu sein.

    Der Sinn der Gebühren erschließt mit jeder Klickstrecke mehr. Die GEZ-Eintreiber-Methoden sind ein ganz anderes Thema, das irgendwo anders hingehört.

  23. @polyphem:

    „Was hat der Minus-Journalismus von rtl mit GEZ zu tun?“

    RTL darf kritisieren, dass die ÖR es für selbstverständlich halten, Hunderte von Millionen allein für Internet-Abenteuer zu verbraten. Auch dann, wenn man das, was RTL macht, selbst beim besten Willen nicht mehr als seriösen Journalismus bezeichnen kann. Weil RTL nämlich niemanden für ihren misslungenen Webauftritt zur Kasse bittet, außer den Werbekunden, die anscheinend auf die aufgeblasenen Page Impressions hereinfallen.

    Olly schrieb, er hielte es für „grotesk“, dass RTL sich anmaßt, das Internet-Engagement der ÖR zu kritisieren, obwohl das eigene Angebot so grottig ist. Aber die ÖR finanzieren ihren Auftritt mit Zwangsgebühren, RTL muss sich dem freien Markt stellen. Wenn der Staat einem das Privileg verschafft, dass siebeneinhalb Milliarden Euro Jahr für Jahr „von allein“ auf dem Konto landen, dann kann man natürlich leicht journalistische Standards einhalten. Dass dies die ÖR trotzdem bei weitem nicht immer tun, ist schlimm genug.

    Es ist doch nun wirklich offensichtlich selektive Wahrnehmung, das Internet auf RTL und die ÖR zu reduzieren. Zu nahezu jedem beliebigen Thema finde ich im Netz mehr als genug qualitativ hochwertige Quellen, auch ohne ÖR. Da kann man durchaus berechtigt die Frage aufwerfen, ob wir einen millionenschweren Webauftritt der ÖR überhaupt brauchen. (Man könnte darüber hinaus die Frage aufwerfen, warum, wenn dieser Auftritt schon existiert und allein wegen dessen Existenz bereits Gebühren auf „internetfähige PCs“ erhoben werden, die ÖR nicht ihr gesamtes Sendungsarchiv ins Netz stellen, statt dies lediglich mit ein paar ausgewählten Filmchen zu tun.)

    Es geht mir nicht darum, dass der Internetauftritt der ÖR schlecht sei – das ist er nicht, im Gegenteil -, sondern darum, dass mit dessen Existenz (um die kein Gebührenzahler in diesem Umfang gebeten hat) die Gebührenerhebung auf private PCs gerechtfertigt wird. Damit kann man praktisch jedem, auch jedem medienabstinenten, Bürger Deutschlands zumindest die Radiogebühren (geplant waren ursprünglich übrigens die vollen Fernsehgebühren!) aufs Auge drücken, denn ohne Internet-PC kann man heutzutage noch nicht einmal mehr eine Steuererklärung machen. Die Rundfunkgebühren werden damit effektiv zu einer Steuer, ohne dass eine verfassungsrechtliche Legitimation dieser Steuer vorhanden ist. Und als wenn das alles noch nicht genug wäre, werden viele Menschen von der GEZ sogar doppelt oder dreifach zur Kasse gebeten, wenn sie selbständig sind oder eine Zweitwohnung haben.

    Es wäre nicht im geringsten ein Problem für die ÖR, die Nutzung ihrer Webseiten nur den zahlenden „Kunden“ zu gestatten. Das gleiche gilt seit der Digitalisierung des Fernsehens übrigens auch für öffentlich-rechtliche Fernsehsender. Damit ist eine wesentliche Rechtfertigung aus der Gründerzeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für die pauschale Gebührenerhebung, nämlich, dass nicht ohne erheblichen Aufwand kontrollierbar sei, wer die angebotenen Dienste nutzt, inzwischen hinfällig.

    Aber die ÖR meiden die Verschlüsselung bzw. die Zugangsbeschränkung wie der Teufel das Weihwasser. Warum? Weil sie genau wissen, das große Teile der Bevölkerung nicht bereit wären, freiwillig die mittlerweise über 200 EUR pro Jahr zu bezahlen, die die GEZ erhebt. Wenn sie aber glauben, dass große Teile der Bevölkerung ihr Programm zu diesem Preis gar nicht sehen wollen, dann gibt es ein Legitimationsproblem für das gesamte Konzept der ÖR.

    „Würde rtl besser, wenn es die Öffis nicht mehr gäbe?“

    Warum sind sich eigentlich so viele Leute so sicher, dass niemand in die geschlagene Bresche springen würde, wenn die ÖR in ihrer jetzigen Form abgeschafft würden?

    Natürlich gibt es jenseits der ÖR keine seriösen Fernsehsender (wenngleich ich dieses Attribut auch nur seeeehr eingeschränkt den ÖR zugestehen würde). Wie sollte man auch privatwirtschaftlich bestehen können gegen eine Konkurrenz, die dank staatlicher Sonderrolle siebeneinhalb Milliarden pro Jahr auf den Kopf hauen kann, die sie unfreiwillig von jedem Bürger bekommt, der ihr Programm empfangen könnte (wobei egal ist, ob er das auch tatsächlich tut)? Pay-TV hat in Deutschland keine Chance, weil wir alle bereits für ein Zwangs-Pay-TV zahlen müssen und damit das Fernseh-Budget der meisten Menschen zu Genüge ausgereizt ist.

    Gibt es etwa keine seriösen Zeitungen, weil es keine öffentlich-rechtliche Zwangszeitung gibt, die jeder abonnieren muss? Gäbe es eine solche Zeitung, wären für seriöse Zeitungen wie die FAZ sicherlich wesentlich weniger Marktanteile zu holen.

    Die Privaten konzentrieren sich auf die Zielgruppen, die die ÖR nicht abdecken. Wenn es die ÖR nicht gäbe, kämen auch die jetzigen Zielgruppen der ÖR dazu. Da wäre genug Potenzial für viele „Intellektuellensender“, die sich die Zustimmung ihrer Abonnenten jeden Tag neu erarbeiten müssten und sich deshalb nicht so arrogant wie die ÖR auf ihren garantierten sieben Milliarden ausruhen könnten.

    Solange die ÖR sich im deutschen Fernsehen dermaßen breitmachen, müssen die Privaten auf „Proletenfernsehen“ ausweichen. Ihnen bleibt gar nichts anderes übrig, weil die Zielgruppe des „normalen“ Bildungsinteressierten mit den ÖR bereits hinlänglich bedient wird – und er ja gezwungen wird, dieses Angebot zu bezahlen, wenn er überhaupt fernsehen möchte.

    Würde man die ÖR abschaffen, hätte das vor allem erstmal ein direktes Ergebnis: Die Deutschen hätten siebeneinhalb Milliarden Euro mehr pro Jahr zur Verfügung, die in den Konsum fließen könnten. Und natürlich hätten wir 150.000 Arbeitslose mehr, die vorher zu einem Gutteil völlig überflüssigen Verwaltungsjobs nachgingen, die es in den privaten Sendern nicht gibt, weil jeder Sender, der sich einen vergleichbaren Wasserkopf leisten würde, binnen fünf Sekunden pleite wäre. Die ÖR verheizen nämlich mehr Geld an einem Tag als die meisten Privatsender in einem Jahr. Von den qualifizierten ÖR-Journalisten könnte aber ein Großteil bei den privaten „Intellektuellensendern“ unterkommen, die dann endlich eine Marktchance hätten.

  24. @kathi:

    Ich glaube wirklich nicht, dass RTL seinen Webauftritt als Alternative zu den ÖR-Seiten sieht. RTL spricht eine völlig andere Zielgruppe an. Wer Kochrezepte für Schweinebraten anbietet, nimmt Vegetarier-Webseiten schließlich auch keine Seitenabrufe weg.

  25. @kurt: Leider doch. Ich kenne jmd., der bei rtl-aktuell.de arbeitet und deren Anspruch ist ganz klar der einer Konkurrenz zur Tagesschau. Gerade im Online-Bereich.
    Wie auch immer, dieses Vertrauen in die Heilungskräfte des freien Marktes in Ihrer Argumentation wird hoffentlich niemals von Fakten erschüttert, es wäre uns ja allen zu wünschen.

  26. @ kurt

    So wie Sie nicht abstreiten wollen, „dass das, was bei RTL […] läuft, mit Journalismus wenig zu tun hat“ will ich nicht abstreiten, dass man über die Höhe der GEZ-Gebühren, die mitunter peinliche Werbung dafür sowie die Art und Weise, diese einzutreiben, streiten kann. Nur ändert das meiner Ansicht nach nichts an der Gesamtsituation.

    Ich glaube, dass es ein ernsthaftes Anliegen der Nachrichtensendungen und Politmagazine der ÖR ist, den Zuschauer zu einem aufgeklärten und mündigen Bürger zu machen (folgende Kommentare dürfen mich gerne Gutmensch nennen, ich nehme das als Kompliment…, ferner bitte ich das Wort „glaube“ zu beachten, das ist meine persönliche Ansicht, ich bin aber für nix worüber ich hier schreibe Experte, für gar nix!).
    Vergleichbare Sendungen (jetzt muss ich gerade schmunzeln…) der Privaten wollen das nicht. Sie haben schlicht und ergreifend kein Interesse daran. Sie wollen den Zuschauer zu kritiklosen Konsumenten machen. Daraus finanzieren sie sich schließlich: dass sie den Zuschauern sagen, was sie kaufen sollen! (Und weil sie es ihnen sagen und dafür Geld bekommen, werden die Produkte teurer, das nur am Rand, die Privaten finanzieren sich ja auch nicht durch Luft und Liebe)
    Damit will ich gar nicht das Konzept „werbefinanziert“ als solches schlechtreden. Aber die Sendungen haben nicht das Ziel, den Zuschauer unabhängig zu informieren oder gar aufzuklären, sie sollen den Zuschauer für die Werbebotschaft empfänglicher machen. Da wird 17-Jährigen eine Brustvergrößerung schmackhaft gemacht, da wird der Lifestyle der Reichen und Schönen als Lebensziel verkauft, da wird jeder dämliche Blödsinn als neuer Trend dargestellt, den man unbedingt mitmachen müsse. Nebenher – siehe Sat.1 und Stefans Eintrag vom 21.08 – soll die Wut der Zuschauer auf die noch Schwächeren gelenkt werden, das funktioniert ja seit Hunderten von Jahren zuverlässig, oder aber, ganz kreativ, – siehe Pro7, Subway und Stefans Eintrag vom 08.09. – die Sendungen sind selbst nichts anderes als durch Werbung unterbrochene Werbung.

    Das Internet (jetzt wird´s pathetisch, sorry) ist das Medium der Zukunft. Wenn die ÖR hier keinen Auftritt haben, werden sie über kurz oder lang bedeutungslos werden: Dann wächst eine Generation heran, die denkt, dass das, was die Privaten ihnen bieten, seien Nachrichten, die Punkt 12 mit Journalismus verwechseln wird. Eine Generation, der die Bindung/der Bezug zu den ÖR fehlt, weil diese nicht im Netz präsent sind. Wenn dann dadurch die Quoten der ÖR ins bodenlose sinken, können die Privaten den ÖR auch im Fernsehen die Legitimation absprechen – Ziel erreicht!

    Ja, ich übertreibe, aber nur ein wenig, ja, es gibt auch faz.net. Trotzdem glaube ich nicht, dass es im Fernsehen einen Privatsender wie arte, 3-Sat oder BRAlpha geben würde, wenn es diese nicht öffentlich-rechtlich finanziert gäbe. Und dass es einen Sender gäbe, der zumindest seriöse Nachrichten bietet, bezweifele ich auch stark.

    Vielleicht war „grotesk“ die falsche Bezeichnung von mir, denn es ist natürlich zunächst mal eines: Kalkül. Die Privatsender wollen, auch wenn sie anders argumentieren, über den Umweg Internet die ÖR insgesamt ausbluten lassen: Kein Zuschauernachwuchs, keine Legitimation, keine Konkurrenz. Freie Fahrt für´s Verblödungsfernsehen!

  27. Nach eingehender Überlegung komme ich zu dem Schluss, dass ich vielleicht ein klein wenig dick aufgetragen habe. Ja, es gibt auch katastrophale Blödsinnssendungen bei den ÖR (u.a. der ganze Boulevard- und Volksmusikkram), ja, es gibt auch ganz gute Sendungen von den Privaten (allen voran Kalkofes Mattscheibe). Und wahrscheinlich arbeiten da auch ein paar ganz nette Leute, die niemandem Böses wollen…

  28. Und eins noch, dann hör´ ich jetzt auch auf: „Und dass es einen Sender gäbe, der zumindest seriöse Nachrichten bietet, bezweifele ich auch stark“ ist in dieser Absolutheit natürlich Unsinn. Da hatte ich mich wohl gerade etwas zu sehr in Rage geschrieben, sorry…

  29. @Olly:

    Natürlich gibt es bei werbefinanzierten Privatsendern diesen Zielkonflikt.

    Deshalb schrieb ich ja gerade davon, dass es ohne die ÖR durchaus einen Markt für anspruchsvolle Pay-TV-Sender geben könne. Solange allerdings jeder Fernsehzuschauer in Deutschland bereits zur Zahlung von inzwischen fast 20 EUR pro Monat genötigt wird (der Begriff „Nötigung“ ist beim Vorgehen vieler GEZ-Beauftragter absolut nicht übertrieben!), solange wird es natürlich extrem schwierig, potenzielle Kunden davon zu überzeugen, weitere (!) 20 EUR/Monat locker zu machen.

    Dass von den ÖR nur Qualität und von den Privaten nur Blödsinn käme, stimmt ja in dieser absoluten Form auch nicht. Bei Magazinen wie „Monitor“ und „Panorama“ oder auch „Report Mainz“ oder „Report München“ kommt mir regelmäßig das kalte Grausen, das ist übelste Agitation auf unterstem Niveau und hat mit dem Neutralitäts- und Objektivitätsgebot nichts mehr zu tun. Darüber, wie „unvoreingenommen“ in den ÖR regelmäßig über Computerspiele berichtet wird (ich werfe mal den Namen Pfeiffer in den Raum – der Mann ist sich nichtmal zu blöd dazu, Sechsjährigen Suggestivfragen zu stellen), brauchen wir uns wohl auch nicht zu unterhalten. Und eine Sendung wie „Kalkofes Mattscheibe“ wäre den spießig-betulichen ÖR wohl viel zu drastisch.

    Speziell auf Vox und Pro Sieben sind auch gelegentlich wirklich gute Serien aus dem amerikanischen Pay-TV zu bestaunen – zum Beispiel „24“, „Six Feet Under“, „Lost“, um nur einige zu nennen. (Überhaupt können die Amerikaner oft deutlich vielschichtiger mit komplexen Themen als deutsche Filmemacher umgehen: Man vergleiche nur das geniale Drama „Crash“ (war in Deutschland unter dem Titel „L.A.Crash“ in den Kinos), das Rassismus facettenreich und differenziert thematisiert, mit den deutschen Gehversuchen bei diesem Thema, die in aller Regel vor oberlehrerhaftem Belehrungsdrang und flachen Stereotypen nur so strotzen. Aber das nur nebenbei.)

    Also, nochmal: Privatsender müssen nicht immer werbefinanziert sein. Aber solange die ÖR in Deutschland derart unverschämte Summen für ihr Programm von jedem fordern, der auch nur theoretisch über die Möglichkeit verfügt, dieses Programm zu empfangen, solange hat privates Pay-TV hierzulande keine Chance. Und es ist keineswegs gesagt, dass eine bunte Landschaft anspruchsvoller Pay-TV-Privatsender dem Bildungsauftrag nicht genauso gut oder sogar viel besser nachkommen könnte, als dies die ÖR gegenwärtig tun.

    Dazu wäre unter Umständen nicht einmal eine komplette Abschaffung der ÖR vonnöten. Eine Reduzierung der Gebühr auf angemessene 2-3 Euro pro Monat würde völlig reichen. Wie ich bereits schrieb, wären das immer noch knapp eine Milliarde Euro pro Jahr, die dabei für die ÖR abfielen, vielleicht sogar deutlich mehr, weil die Zahl der Gebührenpreller dadurch abnehmen würde. Wenn die ÖR mit einer solchen Summe kein gutes Programm machen können, dann sind sie gnadenlos überbesetzt.

    Ich mag übrigens auch br-alpha und 3sat. Aber der allergrößte Teil des ÖR-Budgets geht für ARD und ZDF drauf – allein was in der ARD für die Eitelkeiten der Länder an Geld verbrannt wird, geht auf keine Kuhhaut. ARD und ZDF stehen für mich vor allem für endlose Wiederholungen uralter Filme, übelste Schlagersendungen ungepflegter Dorfbarden mit Dauergrinsen, Serien, aus denen die Moral heraustrieft, Politmagazine, in denen abwechselnd in beide Richtungen gehetzt wird (was offenbar das Verständnis der ÖR von „Neutralität“ ist), Boulevardmagazine, in denen über europäische Adelige berichtet wird, die mich nicht die Bohne interessieren, und die 150. Guido-Knopp-Sendung zum Thema „Hitlers fleißige Fußpfleger“. Von den unsäglichen, simpel gestrickten Telenovelas wie „Sturm der Liebe“ oder den Pilcher-Streifen, die üblicherweise Beziehungsprobleme britischer Adeliger thematisieren, gar nicht erst zu reden.

    Dass der Altersdurchschnitt des Publikums bei solch einem Programm irgendwo zwischen 60 und scheintot liegt und man auf diese Weise den Anschluss an die nachwachsenden Generationen verliert, darüber braucht sich bei den ÖR nun wirklich niemand mehr zu wundern.

    Die Privaten liefern vielleicht zu 5 Promille wirklich gute und sehenswerte Inhalte, aber die ÖR auch nur höchstens zu 5 Prozent. Und gerade diese 5 Prozent sind keineswegs die am teuersten zu produzierenden Inhalte. Dass ein Korrespondentennetz Geld kostet, sehe ich noch ein, aber das Geld für schlechte deutsche Eigenproduktionen könnte man sich genauso gut ersatzlos sparen wie die Investitionen in die Berichterstattung über Adelshochzeiten.

    Und man kann es drehen und wenden wie man will, es gibt in den ÖR einfach keine ernsthaften Bestrebungen, effizient zu werden. Warum auch? Das Geld kommt doch von allein rein.

    Zum Beispiel haben die Privatsender sehr schnell auf festplatten- und computergestützte Schnittplätze aufgerüstet, weil dadurch Kosten gespart werden können (und man kurzfristiger das Programm ändern kann). Die ÖR haben noch Jahre später mit Kassetten und Bändern herumhantiert, nach dem Motto: Wozu sich an neue Systeme gewöhnen, wenn die alten doch funktionieren. Dass das teurer und ineffizienter war, hat lange Zeit niemanden gekümmert.

    Es wird Zeit, dass endlich jemand bei diesem Selbstbedienungsladen aufräumt und diese Versorgungsanstalt für Altpolitiker, Bürokraten und Journalisten mit Sendungsbewusstsein auf das reduziert, was sie ursprünglich einmal war: Eine Institution, die mit einem überschaubarem Budget auf einer überschaubaren Zahl von Kanälen Bildungsfernsehen für das Volk produziert. BR-Alpha tut das, aber BR-Alpha ist nur ein kleines Anhängsel eines überbürokratisierten Monsters, das trotz 7,5 Milliarden Euro Einnahmen pro Jahr immer noch nicht genug bekommen kann und einen gigantischen Wasserkopf arroganter und unfähiger Journalisten mit sich herumträgt, die schnarchige Regionalsendungen produzieren, die niemand sehen will, und es für ein gottgegebenes Recht halten, dass praktisch jeder Haushalt in Deutschland ihr Gehalt finanziert.

    Dampfen wir dieses Monster ein, schicken wir die unfähigen Journalisten und Produktionsfirmen schlechter deutscher Serien zu einer Umschulung auf einen ordentlichen Job, wo man tatsächlich was Produktives tut, machen wir Schluss mit dem Dickicht an Verflechtungen mit der Politik in den Rundfunkräten, schaffen wir die teuren Extrawürste für die Länder ab. Wenn wir damit fertig sind, würde es mich wundern, wenn dann noch 2 EUR/Monat/Empfänger übrig bleiben. Und für die Finanzierung könnten wir uns dann vielleicht endlich mal ein Modell überlegen, das ohne die GEZ-Stalker auskommt, die übrigens einen beträchtlichen Teil der Gebühren nur für ihre Erhebung auffressen. Die FDP hat ja mal ganz vorsichtig was in der Richtung vorgeschlagen, aber den Aufschrei der ÖR-Lobby, die den Untergang des Abendlandes gekommen sah, konnte man bis nach Neuseeland vernehmen.

  30. @ kurt

    Hab´ Ihre Antwort nur kurz überflogen (lese ich später noch mal in Ruhe…), habe nämlich gerade eigentlich gar keine Zeit, aber schon mal ganz kurz: Ich habe ausdrücklich nicht fiktive Serien (Sie nannten „24″, „Six Feet Under” und „Lost”, ich verehre „Simpsons“ und „South Park“), insbesondere keine eingekauften gemeint, sondern die Pseudonachrichten, Magazine und Realityformate.

    @ polyphem

    verstehe ich nicht, aber gerne…

  31. Wie schnell doch aus einem schönen Wortspiel und einem grandiosen Einführungssatz so schnell eine wortreiche Diskussion entsteht. Stefan, ich glaube die infinite Affen sind schon da…

  32. das mit den affen ist mir zu viel. musst du dich auf das grottige angebot von rtl unbedingt zur zurückbeleidigung hinreißen lassen?

    .~.

  33. @ polyphem

    Äh… vielen Dank, in diese Richtung hätte ich es ohne Hilfe aber niemals interpretiert (hab´ die ganze Zeit nach dem darin enthaltenen Tadel gesucht…)

    @ kurt

    Ich glaube ja, wir sind bei dem, was wir für gutes Fernsehprogramm halten, nicht so weit auseinander. Und wie gesagt, ich stimme Ihnen bei der Beurteilung der Gebührenhöhe im Prinzip zu (mehr als zwei bis drei Euro wär´s mir allerdings schon wert…) und kann auch vieles andere, das Sie schreiben, nachvollziehen. Im Einzelnen werde ich darauf nicht eingehen, sonst ergehe ich mich wieder in einem Wortschwall, bei dem ich hinterher die Hälfte relativieren muss… Nur soviel: Alles was Sie zu Recht kritisieren, ändert für mich nichts an folgenden zwei Punkten:

    – Ich möchte ein unabhängig finanziertes Nachrichtenangebot, und ich möchte es auch im Netz

    – RTL beweist Tag für Tag, das es nicht in der Lage ist, dieses bestehende Angebot auch nur annähernd gleichwertig zu ersetzen, will es aber verbieten lassen. Das ist naiv betrachtet grotesk, paranoid betrachtet Kalkül, und in echt wohl irgendwas dazwischen…

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