Am vergangenen Montag, 2. Januar, berichtete „Spiegel Online“ exklusiv:
Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE telefonierte Wulff auch mit dem Vorstandsvorsitzenden der Springer AG, Mathias Döpfner, um diesen zu bitten, bei Diekmann Einfluss zu nehmen. Doch der Konzernchef, in dessen Haus die „Bild“ erscheint, soll ihm in knapper Form beschieden haben, sich nicht in die Belange der Redaktion einmischen zu wollen.
Der Springer-Verlag antwortete zunächst nicht auf eine Anfrage von SPIEGEL ONLINE, ob es ein Telefonat mit Döpfner gab. Am Nachmittag bestätigte dann der Verlag den Gesprächsversuch Wulffs mit dem Vorstandschef.
Was danach geschah:
dapd, 2. Januar, 16:14:
Wulff intervenierte auch bei Springer-Chef Döpfner wegen Artikel
(…) Wulff habe neben dem Chefredakteur der „Bild“-Zeitung, Kai Diekmann, auch beim Vorstandsvorsitzenden der Axel Springer AG, Mathias Döpfner, interveniert, sagte ein Sprecher des Konzerns am Montag der Nachrichtenagentur dapd.
Er bestätigte damit einen Bericht von „Spiegel Online“. (…)
epd, 2. Januar, 16:16:
„Süddeutsche Zeitung“: Wulff rief auch bei Springer-Chef Döpfner an
München (epd). Bundespräsident Christian Wulff hat nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ auch mit einem Anruf beim Vorstandsvorsitzenden des Springer-Verlages, Mathias Döpfner, versucht, die Berichterstattung der „Bild“-Zeitung über die Finanzierung seines Privathauses zu verhindern. „Es ist korrekt, dass der Bundespräsident auch Mathias Döpfner in dieser Angelegenheit angerufen hat und es ist auch korrekt, dass Herr Döpfner auf die Unabhängigkeit der Redaktion hingewiesen hat“, heiße es in einer schriftlichen Stellungnahme des Verlages, aus der die „Süddeutsche Zeitung“ in ihrer Dienstagsausgabe zitiert. (…)
dpa, 2. Januar, 17:39:
Wulff wollte „Bild“-Bericht verhindern – Kritik und Protest
(…) Wie die „Bild“-Zeitung am Montag bestätigte, versuchte Wulff persönlich, die erste Veröffentlichung von Recherchen zur Finanzierung seines Privathauses zu verhindern. Bei „Bild“- Chefredakteur Kai Diekmann habe er mit strafrechtlichen Konsequenzen für den verantwortlichen Redakteur gedroht. Auch bei Springer-Chef Mathias Döpfner intervenierte Wulff erfolglos. Das bestätigte der Verlag. (…)
dpa, 3. Januar, 15:37:
Der öffentliche Druck auf Wulff wird stärker
Berlin (dpa) – Wegen eines umstrittenen Kredits und seines Umgangs mit den Medien gerät Bundespräsident Christian Wulff immer mehr unter Druck. Ein Rückblick:
12. Dezember 2011: Bundespräsident Wulff besucht die Golfregion und versucht, „Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann zu erreichen, um die Veröffentlichung von Recherchen zur Finanzierung seines Privathauses zu verhindern. Bei Springer-Chef Mathias Döpfner ruft er ebenfalls an – und laut einem Bericht auch bei Springer-Mehrheitsaktionärin Friede Springer. (…)
epd, 4. Januar, 8:47:
(…) Seitdem nach dem Jahreswechsel öffentlich wurde, dass der Bundespräsident „Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann sowie Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner angerufen hatte, um Berichterstattung über den Kredit zu verhindern, verschärfte sich der öffentliche Druck auf Wulff noch einmal deutlich. (…)
dpa, 4. Januar, 18:56:
Bundespräsident Christian Wulff hat ARD und ZDF am Mittwoch ein Interview gegeben. (…)
Ulrich Deppendorf: „Jetzt kommen wir mal zu den Kritikpunkten, die Ihnen vorgeworfen werden. Sie sind in den letzten Tagen besonders in die Kritik geraten wegen der Anrufe bei dem Chefredakteur der „Bild“-Zeitung, Kai Diekmann, und bei dem Vorstandsvorsitzenden des Springer-Konzerns, Herrn Döpfner. Ihnen wird Verletzung des Grundrechts der Pressefreiheit vorgeworfen. Sie sollen auf dem Band beide Herren bedroht haben. Sie sprechen von Krieg führen, vom endgültigen Bruch. (…)“
epd, 5. Januar, 8:57:
(…) Seitdem nach dem Jahreswechsel Wulffs Anrufe bei Diekmann sowie Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner bekanntgeworden waren, hatte sich der öffentliche Druck auf den Präsidenten noch einmal deutlich erhöht. (…)
dpa, 6. Januar, 15:20
„Bild“ contra Wulff – ein Rückblick
Berlin (dpa) – Es war ein Bericht der „Bild“-Zeitung, der Bundespräsident Christian Wulff Mitte Dezember in Erklärungsnot brachte. Jetzt streiten beide über einen ominösen Telefonanruf. Ein Rückblick:
12. Dezember 2011: Bundespräsident Wulff besucht die Golfregion und versucht, „Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann zu erreichen, um die Veröffentlichung von Recherchen zur Finanzierung seines Privathauses zu verhindern. Bei Springer-Chef Mathias Döpfner ruft er ebenso an. (…)
Reuters, 7. Januar, 17:58:
Spiegel – Wulff soll auch Springer-Chef Döpfner gedroht haben
Berlin, 07. Jan (Reuters) – Bundespräsident Christian Wulff soll einem Medienbericht zufolge neben dem „Bild“-Chefredakteur auch Springer-Verlagschef Mathias Döpfner mit scharfen Worten gedroht haben, um die Veröffentlichung eines Berichts über seine Kreditaffäre zu verhindern. (…)
dapd, 7. Januar, 18:08:
Spiegel: Wulff soll auch Springer-Chef Döpfner gedroht haben
Berlin (dapd). Bundespräsident Christian Wulff soll auch Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner gedroht haben. (…)
dpa, 7. Januar, 18:34:
„Spiegel“: Wulff soll auch Döpfner gedroht haben
Berlin (dpa) – In der Affäre um einen Anruf von Bundespräsident Christian Wulff beim Chefredakteur der „Bild“-Zeitung, Kai Diekmann, kommen weitere Details ans Licht. Nach Informationen des Nachrichten-Magazins „Der Spiegel“ soll Wulff dem Vorstandsvorsitzenden des Springer-Verlags, Mathias Döpfner, mit ähnlichen Worten gedroht haben wie dem „Bild“-Chef. Eine Stellungnahme des Präsidialamtes war am Samstagabend zunächst nicht zu erhalten, ebenso wenig vom Springer-Verlag. (…)
dpa, 7. Januar, 19:22
Springer bestätigt Bericht über Wulff-Drohung bei Döpfner
Berlin (dpa) – Der Springer-Verlag hat einen Medienbericht bestätigt, demzufolge Bundespräsident Christian Wulff in der Kreditaffäre auch Verlagschef Mathias Döpfner gedroht haben soll. „Wir können die Darstellung des „Spiegels“ bestätigen, wollen das aber nicht weiter kommentieren“, sagte der für die „Bild“-Zeitung zuständige Sprecher Tobias Fröhlich am Samstagabend auf Anfrage. (…)
dapd, 7. Januar, 19:36:
Wulff soll auch Springer-Chef Döpfner gedroht haben
(Neu: Bestätigung Verlagssprecher) (…)
„Spiegel Online“, aktuell: