Die Präsidenten der deutschen Verlegerverbände haben einen gemeinsamen Brief an die Bundestagsabgeordneten geschickt. Sie beklagen sich darin über die angeblich „irreführenden Aussagen und unbegründeten Behauptungen“, mit denen der Suchmaschinenanbieter Google Stimmung gegen das Leistungsschutzrecht macht. Sie schreiben:
Jeder sollte wissen, Google ist noch zu viel mehr im Stande – ohne sich wie die deutsche Presse der Wahrheit verpflichtet zu fühlen.
Die zweite Hälfte dieses Satzes ist erstaunlich. Die erste aber auch. Was wollen Hubert Burda und Helmut Heinen mit diesem Geraune andeuten? Wovor sollen wir Angst und Panik haben?
Der Text, der gleichzeitig beklagt, dass Google „perfide mit Angst und Panik arbeite“, lässt das bezeichnenderweise offen. Aber einen Hinweis, was gemeint sein könnte, liefert heute das „Handelsblatt“. Es schreibt:
Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) hatte wegen der Onlinekampagne von Google indirekt zum Boykott des Suchmaschinenbetreibers aufgerufen: „Es gibt noch andere Suchanbieter als Google“, sagte sie dem Handelsblatt.
Google hat offenbar darauf auf seine Weise reagiert. Auffällig war, dass gestern über Stunden die aktuelle Debatte über das Leistungsschutzrecht und den Boykottaufruf gegen Google der Justizministerin über eine Google-Suche nicht zu finden war. Bei Yahoo hingegen gab es bei gleichen Stichworten sofort Treffer zur aktuellen Debatte. Manch einer im Justizministerium sprach darum gestern von „Zensur“.
Darin steckt ein ungeheurer Vorwurf: Google soll Nachrichten, die dem Unternehmen nicht genehm sind, verschwinden lassen. Das wäre in höchstem Maße alarmierend. Falls das „Handelsblatt“ diesen Verdacht belegen können sollte, wäre es erstaunlich, ihn nur eher unauffällig am Ende eines Textes zu bringen, der die unscheinbare Überschrift „RTL fordert klares Bekenntnis zum Urheberrecht“ trägt.
Ein Google-Sprecher wies die „Handelsblatt“-Behauptung auf meine Anfrage zurück: „Ein solcher Vorwurf ist durch nichts begründet und absurd.“
Aber dann reden wir doch mal über „Zensur“. Oder genauer: über das Verschwindenlassen missliebiger Informationen.
Am Dienstagnachmittag hat der geschäftsführende Direktor des Max-Planck-Institutes für Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht eine Pressemitteilung verschickt. Sein Institut, die Deutsche Vereinigung für gewerblichen Rechtsschutz und Urheberrecht (GRUR) sowie mehrere weitere Wissenschaftler üben in einer Stellungnahme vernichtende Kritik an dem Gesetzentwurf, der heute Nacht in erster Lesung im Bundestag beraten werden soll.
Die führenden deutschen Zeitungen haben ihren Lesern die Existenz dieser Kritik namhafter Fachleute an dem geplanten Gesetz bis heute verschwiegen.
Es ist unwahrscheinlich, dass sie ihnen nicht bekannt ist. Die Nachrichtenagentur dpa hat erstmals gestern Vormittag in einer Meldung darüber berichtet („Wissenschaftler: Leistungsschutzrecht ’nicht durchdacht'“). In mindestens vier weiteren dpa-Meldungen ist die Stellungnahme erwähnt.
Trotzdem steht kein Wort davon in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, in der „Süddeutschen Zeitung“, in der „Welt“, im „Handelsblatt“ — alles Blätter, deren Verlage für ein Leistungsschutzrecht kämpfen und deren Redakteure gestern und heute teilweise wuchtigst Google für seine vermeintliche Desinformation kritisiert haben.
Es scheint nicht nur eine Platzfrage gewesen zu sein. Auch auf den Online-Seiten der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, der „Süddeutschen Zeitung“ und der „Welt“ ist nichts von der Kritik zu lesen. (Nachtrag: Ausnahme sind die automatischen Newsticker, die automatisch alle dpa-Meldungen übernehmen.) Immerhin bildet das „Handelsblatt“ hier eine überraschende positive Ausnahme; auch „Spiegel Online“ hat über die Kritik berichtet.
Aber in den überregionalen Zeitungen ist es, als gäbe es diese Stellungnahme gar nicht. Als wäre die missliebige Information „zensiert“ worden.
Das ist kein Einzelfall.
Als vor gut zwei Jahren in einem außergewöhnlichen Schritt 24 Wirtschaftsverbände unter Federführung des Bundesverbandes der Industrie (BDI) eine „gemeinsame Erklärung“ herausgaben, in der sie ein Leistungsschutzrecht für Presseverleger „vollständig“ ablehnten, berichteten darüber weder die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ noch die „Süddeutsche Zeitung“ noch die „Welt“.
Die Leser der FAZ erfuhren von der Existenz dieser Kritik nur indirekt zwei Monate später. In einem Interview wies der Verlegerpräsident Hubert Burda die Vorwürfe des BDI zurück — Vorwürfe, über die die FAZ nie berichtet hatte.
So ist das: Was den großen renommierten deutschen Zeitungen bei ihrem Kampf für ein Leistungsschutzrecht im Weg steht, findet in den großen renommierten deutschen Zeitungen im Zweifel nicht statt. Eine unabhängige, von Eigen-Interessen unbeeinflusste Berichterstattung kann man von ihnen nachweislich nicht erwarten. Manch einer irgendwo könnte da schon von „Zensur“ sprechen.
PS: Ich habe heute beim Zeitungsverlegerverband BDZV nachgefragt, wie man denn die furchteinflößende Äußerung zu verstehen hat, dass Google „noch zu viel mehr im Stande“ ist als die aktuelle Kampagne. Die Antwort:
Google hat in Deutschland unbestritten eine marktbeherrschende Stellung. Das versetzt das Unternehmen in die Lage, diese Kampagne im eigenen wirtschaftlichen Interesse massenwirksam zu fahren. Zugleich zeigt Google damit das Instrumentarium vor, das nötig ist, jede wie auch immer geartete Kampagne mit höchster Aufmerksamkeitswirkung durch den digitalen Flaschenhals zu lancieren.
Man kann das, sehr geehrter Herr Niggemeier, völlig in Ordnung finden, man kann das, wie die Zeitungs- und Zeitschriftenverleger, aufgrund der Vormachtstellung der Suchmaschine im Internet aber auch für einseitig und deshalb bedenklich halten. Unser Ziel ist es, eine ernsthafte Debatte anzustoßen und die von Google gesetzten Bedingungen nicht einfach nach dem Prinzip „Friss Vogel oder stirb“ zu akzeptieren.
Für die LSR-Bundestagsdebatte habe ich auch „Zensur“ in die — ganz und ganz ungestylte — Bullshitbingo-Karte aufgenommen.
https://plus.google.com/u/0/107223467325602754395/posts/6LEqYwzdFZ1
Viel Spaß am Gerät.
jedenfalls, wenn man bei google nach „leistungsschutzrecht“ sucht, erscheinen (bei mir) zu allererst drei „news“, von denen zwei eine klare pro-lsr-position vertreten, darunter das bizarr paranoide hanfeld-stück auf faz.net. irgendwie tricky …
Die Welt hat online über die Pressemitteilung des Max-Planck-Institutes für Immaterialgüter– und Wettbewerbsrecht berichtet (durch die DPA-Meldung):
http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/computer_nt/article111581303/Leistungsschutzrecht-nicht-durchdacht.html
Was das Handelsblatt angeht:
»Auffällig war, dass gestern über Stunden die aktuelle Debatte über das Leistungsschutzrecht und den Boykottaufruf gegen Google der Justizministerin über eine Google-Suche nicht zu finden war.«
Ach, und warum habe ich es dann über Google News finden können?
„Google hat in Deutschland unbestritten eine marktbeherrschende Stellung.“
1. Das wird bestritten.
2. Eine „marktbeherrschende Stellung“ bezieht sich notwendigerweise auf einen konkreten Markt. An dieser Stelle brechen nun einige Argumentationsmuster zusammen, deren man sich in der Presse und auch in den Kommentaren zum gestrigen Beitrag bedient: Die Märkte (wenn sie denn so abzugrenzen wären), auf denen Google eine marktbeherrschende Stellung haben könnte, sind jene für Online-Suchmaschinen und Online-Suchwerbung. Google hat dagegen sicherlich keine marktbeherrschende Stellung für Online-Informationsdienste, Online-Informationsvermittler (bzw. -Trafficvermittler) oder Online-Werbung. Google hat für Online-Medien also keine kartellrechtlich relevante Gatekeeper-Position, weil es aus Sicht des Mediums letztlich gleichgültig ist, ob ein Besucher über Google, Facebook, Twitter, Empfehlungen von Freunden oder wen auch immer auf seine Online-Seiten zugreift. Gerne wird aber so getan als würde Google Werbung und Traffic beherrschen, wo es eigentlich nur Suche beherrscht.
Ich hatte gestern keine Probleme damit, Artikel über das LSR zu finden. Vielleicht waren ja auch nur die Drucker im Ministerium kaputt oder jemand ist über den Netzstecker des Computers gestolpert.
Aber ich will ja mal nicht so sein und helfe den Herren und Damen des Justizministeriums gern:
http://lmgtfy.com/?q=Leistungsschutzrecht
P.S.: Wäre die Presse der Wahrheit verpflichtet, würden sie sagen, wie und auf wen sie Druck ausgeübt haben, um das LSR in den Koalitionsvertrag zu bekommen.
Die SZ hat die Meldung auch drin.
http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1389541
Was war jetzt mit Zensur?
Und die ganze Zeit halte ich mir dabei vor Augen, dass es diese Desinformations- und Propagandaspezis in den deutschen Verlagshäusern sind, die über schwindenden Umsatz, schwindende Auflagen, schwindende Abos, schwindende Leser klagen. Sie reden auch immer gerne von ihrem tollen „Qualitätsjournalismus“ und von der Wichtigkeit von freien, kritischen, neutralen und der Wahrheit verpflichteten Medien für eine freiheitlich-demokratische Ordnung. Und wenn ich Leser dann nicht bereit bin, für ihre merkwürdige Vorstellung von „Qualitätsjournalismus“ Geld zu bezahlen, dann weinen sie über die angebliche „Kostenloskultur“ im Internet, und würden mich, den potentiellen Kunden den es mit Qualität zum Kauf zu überzeugen gilt, am liebsten einen Schmarotzer und Dieb schimpfen.
Liebe Verleger, schwinden bekämpft man nicht mit schwindeln.
@ajo, Alex: Das sind beides die Newsticker, die automatisch jede dpa-Meldung übernehmen.
Zugegeben: Ich hatte beide Meldungen nicht gefunden, was daran liegen könnte, dass sie in der jeweiligen Online-Archiv-Suche nicht auftauchen. (Oder bin ich zu blöd, die zu bedienen?)
Tja, Konzerne sind eben nicht immer böse.
Zensur kann es nicht sein, Zensur kann nur vom Staat ausgehen, das sollte auch eine FDP Politikerin wissen.
Google könnte schlechte Nachrichten filtern, das wäre kein Vergehen. Genauso dürfen es natürlich auch die Zeitungen machen. Allerdings gibt es dann natürlich einen Imageschaden. Und der ist, selbst wenn es beide tun würden, nunmal bei der Presse deutlich höher. Ein Internetunternehmen lebt nicht so sehr von Glaubwürdigkeit wie eine Zeitung.
Das gute ist ja, dass die Verlage sich damit selbst schädigen und die paar die überleben werden, werden evlt sogar etwas lernen. Manchmal muss man das Kind in den Ofen schieben, wenn es das mit der Herdplatte nicht versteht.
Echauffieren sich bei den Verlagen eigentlich die selben Personen, die erst kürzlich verlangt haben, Gerüchte über die Frau eines ehemaligen Bundespräsidenten müssten aus Google verschwinden, weil das ja nicht ginge?
demnächst heisst es dann wahrscheinlich: verlinkt ihr auf uns, kostet es geld, tut ihr das nicht, ist es zensur. als google würde ich noch heute nacht die presse aus dem index fegen. und zwar so gründlich, dass alle, die „spon“ in die url-zeile bei ihrem vorkonfigurierten browser eintippen auf dem artikel zu dem volumenmass auf wikipedia landen. 2ct
Google hat mit Google News einen Service geschaffen, der ja (ausschliesslich) für Zeitungen etc. gedacht ist. Da kommen nicht noch Homepages etc. rein, sondern eben echte, aktuelle Inhalte.
Und in Google News blendet Google keine Werbung ein. Google verdient an Google News also gar nichts, macht es aber möglich, dass Surfer halt tatsächlich nach aktuellen Geschehnissen suchen können.
Ich bin der Meinung, die Verlage müssten eigentlich Google dafür zahlen.
Das ist genau wie diese Meldung von heute morgen: Jugendorganisationen der Parteien gegen Leistungsschutzrecht. Die Meldung erscheint bei SPON, tagesschau.de und hier und da im Netz. Ansonsten wird es von den Online-Portalen der großen Zeitungen weitgehend totgeschwiegen. Die Nachricht erscheint zwar in den News tickern von Süddeutsche und Welt. Das hätte ich aber ohne die Hinweise von ajo und Alex im Leben nicht gefunden.
Ich hätte erwartet, dass die Redaktionen solche dankbaren Themen wie „Partei-Jugendorganisationen in ungewöhnlicher Konstellation“, „Junge Union und Junge Liberale gegen Regierung“ oder „Linksjugend wie immer ausgeschlossen“ sehr gerne aufnehmen.
Mal abgesehen vom peinlichen Treiben der Verlagsbosse: ihren Verlautbarungskritzlern (meist leitende Redakteure) sollte man Türschilder fürs Büro schenken:
http://www.raritaetenboerse.com/fotos/fotos7-2010/his-masters-voice.jpg
Qualitätspropagand, bitteschön, die Deutsche Qualitätspropaganda ist in Gefahr!
Die Stellungnahme des BZDV klingt fast so, als sei man neidisch auf die große Reichweite, die Google hier scheinbar allen (großen) Tageszeitungen voraus hat. Ob das tatsächlich so ist, ist zumindest für online offen (die Reichweiten von Zeitungen lassen sich ja nicht wirklich messen).
Dass Google nun Nutzer aktiviert, um sich gegen ein LSR auszusprechen oder sich zumindest zu informieren, was da im Hinterzimmer ausgehandelt und schnell durch den Bundestag gedrückt werden sollte, finde ich nicht schändlich. Ich hätte es auch so gemacht.
Die Forderung nach einer sachlichen Debatte indes ist durchaus begründet. Ohne Keesesche Unwahrheiten. Objektiv. Ohne Neid und Begehrlichkeiten. Und wenn diese Diskussion erfolgt ist, bleibt unterm Strich: Das LSR ist Protektionismus an falscher Stelle, holprig, einseitig, marktfeindlich. Das Max-Planck-Institut hat das sogar fachlich begründet.
Journalisten wie Prantl, Altwegg und Hanfeld setzen in dieser Sache verblüffend leichtfertig ihre persönliche Reputation aufs Spiel. Die Desinformation im redaktionellen Teil von SZ und FAZ ist für alle, die sich nur halbwegs mit der Technik hinter Googles Index auskennen, klar erkennbar. Haben die Zeitungen solche Leute als Leser schon abgeschrieben?
Wagenburgverhalten ist menschlich. Aber man sollte meinen, dass gerade bekannten Journalisten schon die Eitelkeit (oder etwas idealistischer: das Berufsethos) verbietet, sich mit so hanebüchenen Scheinargumenten zu verewigen.
FAZ und SZ können nur noch hoffen, mit ihrer Kampange auf lange Zeit die Deutungshoheit zu erringen. Sollte ihnen das nicht gelingen, sind sie gerade dabei, einen gewaltigen Schandfleck zu produzieren.
Von mir sehen die werten Herren der „Qualitätspresse“ nie wieder auch nur einen Cent, ob sie ihr Leistungsschutzrecht jetzt bekommen oder nicht. Werbung sehe ich auch keine. Selbst die Reichweitenerfassung wird durch geeignete Browserplugins unterbunden. Schönen Untergang.
Wie sieht Qualitätsjournalismus aus? (Am Beispiel der Düsseldorfer RP)
1. Artikel von Lobbyorganisationen ungeprüft übernehmen.
2. Aktuelle Ereignisse nicht neutral sondern sehr subjektiv kommentieren.
3. Missliebige Dinge totschweigen (wie z. B. die LINKE vor 5 Jahren)
4. Monopol und Gebietsschutz aufrecht erhalten.
Ich bin nur froh, dass Internet als Alternative noch nicht verboten ist. Mit dem LSR soll jetzt aber daran gearbeitet werden. Ich ahne böses.
Frage:
Sie zitierten das «Handelsblatt» mit: „Auffällig war, dass gestern über Stunden die aktuelle Debatte […] über eine Google-Suche nicht zu finden war. Bei Yahoo hingegen gab es bei gleichen Stichworten sofort Treffer zur aktuellen Debatte.“
Ist die Yahoo!-Suche nicht schon einige Jahre die Google-Suche? Nur ohne Filterung der über den Nutzer eingeholten Informationen (Standort und gegebenenfalls E-Mail-Stichworte, Google+-Account …)? Ich benutze Yahoo! immer, wenn ich ein „neutrales“ Suchergebnis vom Google-Algorithmus will, also aus meiner Filter-Bubble ausbrechen. Vielleicht hatte der Rechercheur des Handelsblatt-Artikels ja in der Vergangenheit von seinem Dienstrechner zu oft LSR-kritischen Beiträgen nachgespürt und Google hat ihm deshalb den Pro-Beitrag nicht prominent präsentiert?
@Martin Jost: Laut Wikipedia hat Yahoo! eine „strategische Allianz“ mit Microsoft, also sind die Yahoo!-Suchergebnisse eher Bing-lastig als wirklich die Google-Suchergebnisse. Siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Yahoo
Meine auch, da schon mal an anderer Stelle gelesen zu haben, dass Yahoo! nur noch die Bing-Suchergebnisse ausliefert.
Nachtrag: Da war es, wo ich das mit Yahoo! und Bing gelesen habe:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Yahoo-stellt-auf-Bing-Suchergebnisse-um-1062858.html
@Martin Jost: Hinter Yahoo!Search steckt mittlerweile Microsoft. Es ist also die Bing-Suche, die man damit nutzt, nicht Google.
Man sollte mal bei den Verlagen nachfragen, wie sie es mit dem Pressekodex halte (http://de.wikipedia.org/wiki/Pressekodex):
„Redaktionelle Veröffentlichungen dürfen nicht durch private oder geschäftliche Interessen der Journalisten, Verleger oder Dritter beeinflusst werden. Eine klare Trennung zwischen redaktionellem Text und Werbung ist ebenso notwendig wie die Verweigerung der Annahme von Vorteilen.“
Wenn sie nicht oder ausweichend reagieren, ist jedenfalls mein Vertrauen zu der von mir abonnierten Zeitung stark beeinträchtigt.
Wo werde ich denn noch über Themen nicht oder nur einseitig informiert?
Die Verleger wetten gegen Google, weil sie eine Kampagne gegen das LSR fährt mit angeblich unbegründeten Behauptungen usw.
Selbst wenn das stimmen sollte, ist das, was die Verleger gemacht haben, weitaus schlimmer. Die haben mittels Lobbyarbeit Regierungsmitglieder dazu gebracht, das LSR in den Koalitionsvertrag zu integrieren, so dass es alsbald in ein Gesetz gegossen wird.
@ Sonja & Tobias: Danke für die Aufklärung!
Mich hat wohl verwirrt, dass die Yahoo!-Suchergebnisse der Google-Typografie (abgesehen von der Farbpalette) so verblüffend ähnlich sehen.
Wird schon keine Absicht sein *hust*.
Die im PS zitierte Antwort ist schlichtweg grandios.
(Ich nehme aber mal an, dass die beim Formulieren derselben nix gemerkt haben.)
»Jeder sollte wissen, Google ist noch zu viel mehr im Stande – ohne sich wie die deutsche Presse der Wahrheit verpflichtet zu fühlen.«
Von welcher deutschen Presse ist da seitens dieser Präsidenten die Rede? Und was verlegen die? Parkett?
Eine deutsche Presse, die seit einem Jahrzehnt konsequent verweigert, sich mit den Ereignissen des 11. Septembers 2001 objektiv, kritisch und herausfordernd zu beschäftigen, sieht sich offensichtlich nicht der Wahrheit(sfindung) verpflichtet, sondern ihren Finanziers, Berlin und Washington. Ich habe aus dem Archiv meines blutjungen Lebens bewusst dieses Kapitel ausgewählt, weil sich an diesem Tag die Welt verändert hat – und zwar nicht nur so dahergeredet, sondern mal so richtig -, während seit jeher mit Verweis auf 9/11 gravierende innen- wie außenpolitische Entscheidungen begründet werden, von denen der ‚Nacktscanner‘ wohl noch die unterhaltsamste ist. Ganz zu schweigen indes von den Kriegen in Afghanistan und dem Irak, die zehntausende Todesopfer und zahllose Opfer gefordert haben.
Ich bilde mir nicht ein, zu wissen, was vor 11 Jahren geschehen ist. Aber jedem, der sich auf eigene Faust und mit klarem Verstand nachdrücklich mit dem Thema auseinandergesetzt hat, musste deutlich werden – andere Meinungen würden mich befremden-, dass das offizielle Puzzle ein (beinahe lächerliches) Lügengebilde ist und die deutsche Presse von alledem nichts wissen will. Wobei das Wissen, zumindest aber die Gewissheit, bestimmt vorhanden ist. Bloß geschrieben wird nichts darüber. Ein feiger Haufen.
Jene Zensuren, die von Stefan Niggemeier persönlich oder zitierend in den Raum gestellt werden, sind der Diskussionen wert. Das erfolgreiche Bestreiten jener löst bei mir aber den Grad der Zufriedenstellung aus, wie double-u Bush sie erleben würde, wenn man ihm heuer erzählte, dass es damals nur ein Doppelgänger Husseins gewesen war, dem man auf dem Campingplatz Justice nahe Bagdad den Strick um den Hals legte.
Aus meiner Sicht wird die Tragik des oben genannten Zitates also dadurch abgerundet, dass mir Google hingegen immer eine große Hilfe gewesen ist und derart hoffentlich auch bleiben darf, weil ich mich der Wahrheit – und falls die bereits gestorben ist, dann zumindest der Wahrhaftigkeit – verpflichtet fühle und mein Leben ohne eine eigene PR-Agentur bestreiten möchte.
[…] ist an Scheinheiligkeit nicht mehr zu überbieten. Bei Stefan Niggemeier findet man viele schöne Artikel dazu, wie wirtschaftliche Unternehmen – Verlage zum Beispiel – ihre […]
@Sørensen
Jaja, und die Mondlandung war ein fake, am 21.12 geht die Welt unter und die Bilderberger versuchen uns mit Chemtrails zu vergiften…
Die USA hat es nichtmal geschafft dem Irak Massenvernichtungswaffen unterzuschieben. Der Chef der CIA! kann seine Liebschaften nicht verheimlichen. Aber die Ermordung von über 3000 US Bürgern wird vertuscht und niemand kann es beweisen.
Ach wie wunderbar die Welt in den Augen der Verschwörungstheoretiker sein muss.
Nur so nebenbei: Gugel und Jahu kennen keine Stichworte, aber Stichwörter!
@Turi
Es ist mir – mit Verlaub – scheißegal, ob jemals jemand und falls ja, wann und wer, auf dem Mond gewesen ist. Mit Chemtrails habe ich mich niemals befasst und das mit dem Weltuntergang am 21.12. habe ich erst in der AXE-Werbung erfahren, mich aber noch sehr gut darauf vorbereiten können (Stichwort Dosenravioli).
Woher stammt eigentlich die Idee, bei jenen Geschehnissen der Weltgeschichte und Gegenwart, die zu alternativen Erklärungen, Mutmaßungen und Deutungen animiert haben, sämtliche Abweichungen undifferenziert in einen Topf zu schmeißen, kräftig umzurühren und unter dem Label der ‚Verschwörungstheorien‘ als Geistesstörung abzutun? Im Land der ‚Dichter und Denker‘ wurde das Patent dafür hoffentlich nicht angemeldet.
Ich weiß indes auch nicht, was ein Verschwörungtheoretiker ist, weiß aber, was Sie damit meinen und kann Ihnen diesbezüglich versichern, dass ‚die Welt‘ – so wie ich sie sehe – mit ‚wunderbar‘ echt wenig zu tun hat.
Als ‚wunderbar‘ erscheint einem ‚die Welt‘ dann wohl eher, wenn man – wie Sie – aufgrund der Tatsachen richtig behauptet, dass die USA es nicht einmal geschafft haben, dem Irak WMD unterzuschieben, aber mit keiner weiteren Silbe Ihr Bedauern ausdrücken, weil es ja womöglich auch nicht vorhanden ist, dass dieser völkerrechtswidrige Krieg also trotzdem geführt wurde.
Mein Anliegen betreffend führt der Begriff ‚Verschwörungstheorie‘ Ihren eindimensionalen Einwand sogar ad absurdum. Dass nämlich 19 Araber, ihres Zeichens bewaffnet mit Teppichmessern und gesteuert aus einer Höhle in Nangarhar, den gewaltigsten Staat der Erde aushebeln und über Stunden ungehindert wie die Mäuse auf Rumsfelds Tisch tanzen, ist für mich tatsächlich nur – theoretisch – vorstellbar.
Ich will es abkürzen, es gehört nicht hier und soll die eigentliche Diskussion nicht weiter stören: Aber falls Sie ebenfalls Interesse an Verschwörungspraxis haben und sich dadurch in Ihrer Ruhe nicht gestört fühlen, sende ich Ihnen gerne maßgebliche Ausführungen samt Fakten, Quellen, Links et cetera. Ob die von Ihnen geforderten ‚Beweise‘ dann dabei sind, stünde Ihnen zur freien Entscheidung.
Ich habe eigens eine E-Mail-Adresse eingerichtet und würde mich freuen, wenn Sie sich melden: [email protected]
Nur nochmal zur Transparenz und Ausgewogenheit der Berichterstattung in den „Qualitätsmedien“: Bei faz.net ist bei der Suche nach dem Begriff „Leistungsschutzrecht“ nach wie vor das wiss. Gutachten deutscher Juristen nicht zu finden; allerdings bedient sich die FAZ Formulierungen, die ich eher im Boulevard vermutet habe (z.B. „Google-Imperialismus“). (Screenshot der Suche bei faz.net)
Ich frage mich, ob wir in 5-10 Jahren zurückblicken und sagen: Ja, Zeitungskrise blabla… Aber was den Printmedien den Todesstoß versetzt hat war diese Pro-Leistungsschutzrecht-Kampagne. Mit ihrer einseitigen Berichterstattung wird der Begriff „Qualitätsjournalismus“ ad absurdum geführt – sogar von Zeitungen, die ich sehr schätzte (z.B. SZ). Letztlich schießen sich die Verlage selbst ins Bein – und am Ende geben sie Google und der „Gratismentalität“ schuld…
„Friss den Vogel oder stirb“.
Wat?
Hallo Stefan,
welcher Artikel vom Handelsblatt soll denn bei Google nicht gezeigt worden sein, bei yahoo/bing aber schon? Ich kann selbst über die interne Suche und eine site:-anfrage die Aussage von SLS nicht beim Handelsblatt finden. Sicher, dass die überhaupt online publiziert wurde?
[…] Dann reden wir mal über »Zensur« […]
[…] Stefan-Niggemeier.de […]
Wenn ich die Äußerungen lesen, zur marktbeherrschenden Stellung, dann bekomme ich den Eindruck, dass wohl die Verleger- und Zeitungsverband einsehen ihre einstige marktbeherrschende Stellung, entscheiden zu können, was und wie wir etwas erfahren, nicht mehr vorhanden ist.
@Sebastian: Es geht, wenn ich das „Handelsblatt“ richtig verstehe, nicht um irgendeinen eigenen Artikel, sondern um Artikel zu dem Themenkomplex überhaupt.
[…] um das leistungsschutzrecht geht munter weiter. heise, netzpolitik, n-tv, don dahlmann, vimeo, stefan niggemeier #1, stefan niggemeier […]
[…] [from georgberg] Dann reden wir mal über “Zensur” « Stefan Niggemeier – Oder genauer: über das Verschwindenlassen missliebiger Informationen. […]
Ich verstehe nach wie vor die ganze Diskussion nicht. Gehen wir mal davon aus, dass ein LSR kommt, würde ich an Googles stelle den Dienst „News“ in Deutschland einstellen. Ist ja nicht so, dass Google damit unsummen verdient.
Das kann doch ganz besonders nicht im Interesse einer Branche sein, die massiv damit kämpft an den digitalen Medien zu zerschellen, weil man sich Jahrelang eingeredet hat das dieses „Internet“ keine Relevanz für ein Druckmedium hat.
Jetzt wird man langsam nervös und stellt fest das die Verkaufszahlen Rückläufig sind, aber man hat auch nicht die „Eier in der Hose“ auf den eigenen Portalen Bezahlsysteme einzuführen, weil auch das nicht funktionieren würde. Stattdessen will man jetzt den schwarzen Peter demjenigen zuschieben, der den Verlegern Besucher bringt und verlangt von Google, anstatt vom Leser Geld.
Ist für die Verlage ja auch ein völlig neues Konzept: Geld vom Leser zu verlangen.
[…] Stefan Niggemeier über die einseitige Berichterstattung in FAZ, Welt, SZ und Handelsblatt: […]
[…] http://www.stefan-niggemeier.de/blog/dann-reden-wir-mal-ueber-zensur […]
[…] Dann reden wir mal über »Zensur« – Stefan Niggemeier […]
Das ist mir bereits im September bei der von der Piratenpartei initiierten Petition gegen das Leistungsschutzrecht aufgefallen. Obwohl es Meldungen der Presseagenturen zu Beginn der Petition gab, wurde darüber während der Laufzeit nur von zwei der größeren Online-Redaktionen, namentlich Welt online und Spiegel online (nur ganz am Rande), berichtet. In den Printmedien habe ich dazu gar nichts gelesen. Das „Scheitern“ der Petition war dagegen überall Thema.
Ich habe das bei Google News beobachtet. Während die Petition lief, gab es zu „Leistungsschutzrecht + Petition“ 8-20 Ergbenisse (von Duplikaten befreit ca. 6). Nach deren Ende stieg die Zahl sprunghaft an (Berichte über das „Scheitern“).
Von der Netz-Demokratie zum Google-Monopoly…
Google ist nicht nur der beliebteste Arbeitgeber, der Suchmaschinengigant aus Mountain View gilt in vielerlei Hinsicht als Vorzeigeunternehmen und macht der Öffentlichkeit erfolgreich weis, dass man aufgrund der Google Philosophie “Don’t be…
[…] Dann reden wir mal über »Zensur« Die Präsidenten der deutschen Verlegerverbände haben einen gemeinsamen Brief an die Bundestagsabgeordneten geschickt. Sie beklagen sich darin über die angeblich »irreführenden Aussagen und unbegründeten Behauptungen«, mit denen der Suchmaschinenanbieter Google Stimmung gegen das Leistungsschutzrecht macht. Sie schreiben: „Jeder sollte wissen, Google ist noch zu viel mehr im Stande – ohne sich wie die deutsche Presse der Wahrheit verpflichtet zu fühlen.“ Die zweite Hälfte dieses Satzes ist erstaunlich. Die erste aber auch. Was wollen Hubert Burda und Helmut Heinen mit diesem Geraune andeuten? Wovor sollen wir Angst und Panik haben? Quelle: Stefan Niggemeier […]
Verlegerverbände: „sich wie die deutsche Presse der Wahrheit verpflichtet zu fühlen“ – MUAHAHAAAA – der Brüller zum Wochenende!
Längst schon ist die Presse in diesem Land von einem Kontrollorgan zu einem Machtorgan mutiert. Wir haben selbst einen Bundeshampelmann von BILD’s Gnaden.
Zum Thema Zensur oder nennen wir es „selektive Berichterstattung“ ist auch das Thema Pressereisen-Affäre (siehe http://www.mediummagazin.de/aktuelles/pressereisen-affare-faz-schafft-fortan-transparenz/ oder googlen) interessant.
Nach der Enthüllung durch die Welt (wurden wahrscheinlich nie eingladen bzw. keine Ahnung was da schiefgelaufen ist) war es erstaunlich ruhig im Blätterwald. Keine Leitartikel der Chefredaktion.
bei radio1, RBB, kam kürzlich ein interview zum LSR. ein völlig naiver moderator befragte einen sprecher der jungen grünen und verstand überhaupt nicht, warum das LSR gefährlich sein könnte. überhaupt fand er das LSR wohl ziemlich gut.
Ich würde ein Leistungsschutzrecht zu Gunsten der großen Pressekonzerne begrüßen. Das wäre eine wunderbare Maßnahme um die Desinformation und Volksverdummung durch diese Konzerne etwas zu bremsen.
@52, Lars: Falls Sie das Interview auf Radio 1 vom Donnerstag gegen 17.45 Uhr meinen: Das habe ich auch gehört. Bin da aber anderer Meinung als Sie. Der Moderator war nicht naiv, sondern er hat etwas Vernünftiges getan: mit seinem Interviewpartner Argumente ausgetauscht. Der Moderator bezog die eine Position, der junge Politiker die andere – und musste sie untermauern.
Was hätte der Hörer denn davon, wenn ein Interviewer die ganze Zeit sagen würde: „Sie haben Recht, ich bin ganz Ihrer Ansicht”?
Die ganzen Tweets des BDZV zum LSR sind auch sehr lesenswert! Man hat zwischenzeitlich das Gefühl, dass wirklich kaum einer Ahnung hat, wieso sie überhaupt in den Index aufgenommen sind.
Aber der Keese beschwert sich ja auch gerne, dass er (bzw. die Verlage) entscheiden will, wann Google wie viel, was, und wo indexiert. Was für ein Spaßvogel. Ich will den Geschäftsführer von Milka mal sehen, wie er in den nächsten Edeka spaziert, und dort Krawall macht, dass die Schokoladen gefälligst näher am Eingang zu stehen haben.
@ Sørensen:
Es hat mit einem einfachen wissenschaftlichen methodischen Vorgehen zu tun: Ockhams Rasiermesser. Wenn es zu einem Thema mehrere mögliche Erklärungen gibt, ist die vorzuziehen, die ihn am einfachsten erklärt. (Wichtig: vorzuziehen, nicht „ist korrekt“!)
Einfaches Beispiel: Im Wald ist ein Baum umgestürzt, Sägespäne liegen auf dem Boden, daneben sind Reifenspuren.
Theorie 1: Aliens haben bei ihrer Landung auf der Erde den Baum umgeknickt, um zu vertuschen, dass sie da waren, haben sie mit ihrem komplizierten Ultraschallgenerator Sägespäne aus dem Holz geschnitten und anschließend drum herum verteilt, und um nicht aufzufallen, haben sie Reifenspuren mit Druck-Kanonen auf dem Boden hinterlassen.
Theorie 2: Der Baum wurde von einem Förster bzw. mehreren Personen (ist ja so nicht nachvollziehbar) gefällt.
Nun besagt Ockhams Rasiermesser nicht, dass die Theorie, die den Sachverhalt am einfachsten erklärt, auch richtig ist. Deswegen kann die obere Theorie ja durchaus auch nachgeprüft werden. Nur diese automatisch als richtig anzunehmen, ist eben falsch.
Nehmen wir mal ein etwas komplizierteres Beispiel aus deiner jüngeren Vergangenheit.
WorldTradeCenter 1 und 2 sind zusammengestürzt.
Theorie 1: In monatelanger Arbeit wurden hunderte Kilometer Kabel unentdeckt von jeglichen Mitarbeitern und Kameras im gesamten Gebäude verlegt, um anschließend Thermit anzubringen und die Flugzeuge ohne vorherige Simulation perfekt einschlagen zu lassen.
Theorie 2: Zwei Flugzeuge sind möglicherweise kontrolliert in den Beton des WorldTradeCenters geflogen, und haben dabei brennendes Kerosin in den Stahlkern gelassen. Kerosin brennt im Normalfall mit etwa 1100K. Stahl hat einen Schmelzpunkt von ca. 1800K, verliert aber bei der Hälfte, nämlich 900K, bereits mehr als 70% seiner Stabilität.
Aluminium hat einen Schmelzpunkt von ca. 900K, welches den Stahl ebenfalls zur Instabilität zwingt, und weiter, flüssiges Aluminum verteilt sich überall im Gebäude, auch in den Sprinkler- und Klimaanlagen, wo es mit kaltem Wasser und Flüssigkeitsaggregaten in Verbindung kommt, welches kleinere Explosionen auslöst (jeder hier hat denke ich schonmal Bleigießen gemacht, sogar da gibts schon einen kleinen Knall mit Rauchentwicklung).
Wir können nun also annehmen, dass die Gebäude, wie in Theorie 1 angenommen, gesprengt wurden, oder wir nehmen einfach die wissenschaftlich gesicherten Informationen über stinknormale physikalische Ereignisse. Vor dem Einsturz von WTC7 hat übrigens jeder Experte, der vor Ort anwesend war, gewarnt, nur der genaue Zeitpunkt konnte nicht angegeben werden, da solche Nachfolgen bereits bei anderen Einsturzstätten vorkamen.
Annahme: Das Superthermit beweist, dass die Türme gesprengt wurden.
Theorie 1: Superthermit ist neuerdings auf einmal magnetisch, und lässt sich gemäß den Angaben der „Forscher“ entgegen seiner physikalischen Eigenschaften doch mit einem Stabmagnet aus den Trümmern raussuchen.
Theorie 2: Wie die Fernsehbilder belegen wurden Teile der Stahlträger mit Thermit zerschnitten. In den Trümmern war kein Thermit vorhanden.
Das ist eigentlich die beste Annahme. Hier werden einem Stoff Eigenschaften angedichtet, die er gar nicht hat. Dass die Feuerwehrleute hingegen kontrolliert die Stahlträger zerschnitten haben, um sie wegtransportieren zu können, ist auch durch Aufnahmen belegt.
Aber weiter:
Annahme: Das WTC wurde gesprengt, um den Irak anzugreifen.
Da brauche ich gar keine Theorien aufzustellen, hier ist die Sache eindeutig Blödsinn. Wieso Leute aus Afghanistan und Saudi-Arabien beschuldigen, wenn man in den Irak will? Da hätte man doch einfach irakische Identitäten faken könnte. Und noch dazu anderthalb Jahre warten? Kein sehr schlüssiges Verhalten, aber Verschwörungstheoretiker versuchen eben immer, irgendwo irgendwas zu konstruieren.
Bei der Annahme, dass der Irak Massenvernichtungswaffen habe, hat sich die CIA übrigens auf Rafid Ahmed Alwan verlassen, ein Iraker, dessen Informationen aber eben falsch waren, er wollte schlichtweg Asyl und ein schönes Leben haben. Da ist keine großartige Verschwörung dahinter. Sprich, die offizielle Version mag vielleicht vielen zu „zufällig“ sein, aber so ist das nunmal, wenn ein Terroranschlag passiert. Die Leute haben ja Ausbildungen und wissen genau, was sie machen. Hätten die sich 1993 schon geschickter angestellt, dann wäre das alles schon viel früher passiert. Gottseidank aber ohne die ganzen Irrsinnstheorien, da damals das Internet noch nicht so stark verbreitet war.
[…] Niggemeier – Dann reden wir mal über Zensur Tweet !function(d,s,id){var […]
@ Andrew:
Vielen Dank für die Mühe und die Ausführlichkeit. Ockhams Rasiermesser ist mir durchaus bekannt, aber so ist das natürlich alles Käse…
…und das meine ich weniger auf den konkreten Fall des WTC bezogen, den Sie ja skizziert haben, sondern eher auf die Vielzahl aller Ereignisse. Denn haben Sie mal darüber nachgedacht, warum wir uns hier – 11 Jahre später – überhaupt mit Mutmaßungen und Heuristik herumplagen müssen? Offensichtlich, weil die ‚offizielle Version‘ samt all ihren Forschungsergebnissen, Veröffentlichungen, Untersuchungsausschüssen etc. keine eindeutigen Beweise hat hervorbringen können.
Der ‚9/11 Commission Report‘ beispielsweise ist durchzogen von Logiklöchern, unzureichenden Informationen und unhaltbaren Argumentationsketten. Das ist nicht meine Auffassung – dazu wäre ich nicht imstande – , sondern die zahlreicher Wissenschaftler. Auch von einer juristischen Perspektive gibt es unzählige Zweifel, da erzähle ich Ihnen gewiss nichts Neues.
Ich bin zwar kein Naturwissenschaftler, plädiere aber natürlich für die Verwendung von Regelwissen, gesicherten Quellen und Informationen. Jene Bewegungen und Wissenschaftler, die zentrale Fragen aufgeworfen haben, hatten nichts anderes im Sinn. Es müsste ein Leichtes für die offiziellen Behörden, Ministerien und Geheimdienste sein, einem Großteil dieser Fragen eine Antwort zu geben. Um beispielsweise jene Zweifel auszuräumen, die sich um die Geschehnisse am Pentagon ranken, hätten lediglich wenige der konfiszierten Überwachungsvideoaufnahmen von Tankstellen, Parkhäusern usw. veröffentlicht werden müssen, die den vermeintlichen Einschlag eines Flugzeugs aufgenommen haben. Trotz zahlreicher Bemühungen ist nichts passiert. Und das ist bloß eines von vielen Beispielen (…Flugraumüberwachung, Identität der Terroristen, Auswertung der Flugschreiber…).
Was also, wenn man Ockhams Rasiermesser auf die Gesamtsituation überträgt?
Annahme: Es gibt einige Verschwörungstheorien, die die Darstellung der Ereignisse am 11. September 2001 hinterfragen und für unzureichend erachten. Einige der formulierten Verdachtsmomente und Fragen wirken an den Haaren herbeigezogen, andere hingegen sind wissenschaftlich korrekt vorgetragen oder entspringen objektivem Interesse und gesundem Menschenverstand. Für einen nennenswerten Anteil dieser Fragen müsste es in den Asservatenkammern und offiziellen Dokumenten wie Protokollen und Aufzeichnungen passende Antworten geben, die alle Zweifel als unbegründet entlarven würden (woran den offiziellen Behörden gelegen sein sollte). Das nötige Material wäre unverfänglicher Natur und würde die innere Sicherheit nicht gefährden (Beispiel: Videoaufzeichnungen).
1) Sie haben keine Lust oder so.
2) Lieber Gras drüber wachsen lassen…
Zum Vorstrafenregister (Auszug):
http://de.wikipedia.org/wiki/Pentagon-Papiere
Betreffend WTC gibt es drei Fragen die mich beschäftigen:
1.) Wie können angeblich Terroristen, welche es nicht mal schaffen eine Kleinflugzeugprüfung zu absolvieren, zwei solch riesige Maschinen zielgenau im ersten Versucht in fliegen?
2.) Von den beiden Flugzeugen ist nichts mehr übrig geblieben, ausser die Pässe der Terroristen….
3.) Wieso ist auch WTC 7 eingestürzt?
Auf diese Fragen habe ich bisher keine befriedigende Antwort erhalten.
WTF? Wo kommen denn die Cranks her? Ist hier heise.de?
@58:
Die Antworten auf ihre Fragen werden Sie hier ebenfalls nicht erhalten. So´n Schiet auch. ;-)
SPON bietet auch eine Klickstrecke zur bildhaften Verdeutlichung, wie wichtig die Verlage sind. Z.B. zeigt das
http://cdn2.spiegel.de/images/image-415281-galleryV9-kgxb.jpg
„Google-Suche nach „Bombenanschläge Syrien“: Auf dieser Trefferliste wurden alle Angebote deutscher Verlage von uns ausgeblendet.“
Richtig. Ausgeblendet. Im Sinne von weggephotoshopt, nicht etwa im Sinne von Ergebnisse von Verlagsseiten ignoriert.
Betitelt ist das Ganze (auch nicht falsch) mit „Leere Seite: Google ohne Verlage“
http://www.spiegel.de/fotostrecke/leere-seiten-google-ohne-verlage-fotostrecke-88782.html
So ganz wird nicht klar, was das Bild denn zeigt, außer dass die (typischerweise Geld in SEO investierenden) Verlage ganz vorne bei Google landen und insoweit andere Ergebnisse nach hinten abdrängen. Vielleicht war es ja ein Versuch der Selbstkritik.
[…] sich in einer gemeinsamen Erklärung bereits vor zwei Jahren gegen das geplante LSR ausgesprochen. Weder “FAZ”, “Süddeutsche” noch “Die Welt” haben laut dem Medienjournalisten Stefan Ni… darüber […]
[…] sich in einer gemeinsamen Erklärung bereits vor zwei Jahren gegen das geplante LSR ausgesprochen. Weder “FAZ”, “Süddeutsche” noch “Die Welt” haben laut dem Medienjournalisten Stefan N… darüber […]
[…] Dann reden wir mal über »Zensur« (stefan-niggemeier.de, 29.11.12) […]
[…] haben die Stellungnahme des MPI übrigens bislang auch nur in einer Zeile gewürdigt. Vgl. www.stefan-niggemeier.de/blog/dann-reden-wir-mal-ueber-zensur. Die Stellungnahme ist […]