Schreibt der Malcolm:
hier in braunschweig wird langsam alles ruhiger. inzwischen regen sich gerüchte, dass die stadt im herbst geschlossen wird und platz für einen großen parkplatz machen muss!
Schreib ich:
„hier in braunschweig wird langsam alles ruhiger“ klingt nach einem satz, den es rein logisch schon nicht geben kann. so etwa wie: „vorher bekam er als gehalt nichts. das wurde dann reduziert.“
Schreibt der Malcolm:
hey, dass du dich nicht täuscht! eine zeitlang war hier in braunschweig die hölle los! ich erinnere mich noch, als wäre es gestern: 20. august 2005 gegen frühen abend ließ jemand auf der jasperallee das autofenster auf, als er sich mal kurz bei der volksbank geld holen wollte. die laufende musik lockte prompt bestimmt sieben oder acht menschen an, die schier durchgedreht sind und spontan einen rave veranstalteten!
In Braunschweig war durchaus etwas „los“, als meine Mitabsolventen der Zivildienstschule am Bahnhof das Jolly Joker entern. Für die war das die Simulation von Big City Life. Ich empfand Braunschweig jedoch ebenfalls als bedrückend. In der einen Nacht las ich zum ersten Mal Bukowski, was meiner damaligen Stimmungslage sehr entsprach. In der anderen fuhr ich nach Hannover. Da war’s dann okay, weil ich mit guten Menschen kollidierte.
[…] Stefan Niggemeier » Braunschweig (tags: braunschweig lustig) […]
@maloXP
Gibt es die Bude mit dem klebrigen Fußboden und den nicht minder anhänglichen Tischen etwa immer noch?
Meine Joker-Erfahrungen reichen zurück ins Jahr 1991 und da war das ein wirklich übler Schuppen. Mann, hab ich mich da wohl gefühlt. :)
Braunwas? ;-)
man kann sich wohl nur als braunschweiger ernsthaft darüber freuen, nach hannover zu kommen…;-)
@ Farlion:
Ich war nicht persönlich da. Vielleicht hätte ich’s gemacht, wenn die meisten Typen, die mit mir dieses Seminar machten nicht solche Menschen gewesen wären, die ich eher auf Stube in einer Bundeswehrkaserne vermutet hätte. Aber, ja – es gibt’s noch. Der Punker-Zivi im Ziviwohnheim empfahl es auch in einer offiziellen „Infoveranstaltung“. Im Vertrauen warnte er mich aber anschließend. Er müsse das sagen, der Schuppen sei aber ranz o.ä.
@Farlion: Die Bude mit dem klebrigen Fußboden ist nicht in Braunschweig, sondern in Kiel.
[…] Bamberg = Braunschweig? 16. Januar 2007 Was hat Bamberg mit Braunschweig zu tun? Nichts! Trotzdem könnte man meiner Meinung nach im bei Stefan Niggemeier gefundenen Blogbeitrag einfach “Braunschweig” überall streichen und durch das Wort “Bamberg” ersetzen – und der Beitrag würde immer noch passen… […]
@maloXP
Er meinte bestimmt „ranzig“, was durchaus zutreffen könnte, wenn die Verhältnisse die alten sind. ;)
@uli
Beim Thema Kiel erinnere ich mich nur an einen Hafen, in dem keine Fischbrötchen aufzutreiben waren. :)
Wohne seit 28 Jahren in Braunschweig. Und so schlimm ist es hier eigentlich gar nicht. Langsam würde ich nur gerne raus, raus, raus. Ich will hier raus, verdammt! Und nein: Das Leben in Braunschweig macht nicht wahnsinnig. ;)
Wie jetzt? Fischbrötchen im Hafen? Strom aus der Steckdose? Bielefeld?!?
„@Farlion: Die Bude mit dem klebrigen Fußboden ist nicht in Braunschweig, sondern in Kiel.“
Die Bude mit dem klebrigen Boden ist weder in Braunschweig, noch in Kiel: Es ist Wolfsburg.
Braunschweig scheint ja Emotionen hervorzurufen. Warum sonst so viele Kommentare hier?
Ich erinnere mich immer gern an das „Queer“, das einem anschaulich verdeutlichte, warum man als Schwuler nicht in solchen Städten wohnen sollte.
Lustigerweise kenne ich Braunschweig auch fast ausschließlich von meinem Zivi-Lehrgang. Es war November 1989 und insofern nicht ganz typisch. (Ich nehme jedenfalls an, dass die Bananenverkaufsstände auf der Straße inzwischen wieder abgebaut wurden.)
Jap.
Sie sind 1€-Läden, Fressbuden und überstylten Frieseuren gewichen..
Das joker ist jetzt nich mehr klebrik es ist versifft!
Der Wortschatz der besucher reduziert sich auf „ey du siehst krass aus“ oder „ey geh mir aus dem weg
Es gibt xmal bessere läden in BS
Schaut mal in den 2.stock vom altstadtreff kicker billiard dart umsonst und super urig und gemütlich
bessere musik läuft sowieso im merz ..
usw
usw.
MfG Me
Bevor einer ‚was sagt: Rocko Schamoni lügt!
Warum hat Braunschweig zehn Autobahnausfahrten? Das macht einen schier wahnsinnig, wenn man so schnell wie möglich aus der Zone raus will!
Ich leite jetzt mal tolldreist, aber schlüssig her, weshalb Euer schon drei Mal outes Öde-Orte-Geschrei total pauvre ist, wie wir Cool People sagen, und nicht das real existierende Braunschweig erbärmlich ist, sondern das Braunschweig in Eurem Kopf.
Ich komme aus Berlin, dort geboren und aufgewachsen, und jetzt könnte man vermuten, dass ich alles ausserhalb von Berlin als bestenfalls nichtssagende Provinz betrachte. Man läge fast richtig. Berlin ist nämlich auch bestenfalls nichtssagende Provinz, jedenfalls zu 99,99%, also an fast allen Orten fast rund um die Uhr. Wer je Montag Nacht auf dem Hackeschen Markt oder dem Kudamm oder meinetwegen auch dem Potsdamer Platz war, hat einen soliden Begriff von Trostlosigkeit, den auch keine Sibirienrundreise wieder auszulöschen vermag. „Heee, okay, Hackescher Markt und Konsorten, da ist oft nichts los, aber schau mal am Samstag im XYZ“. Toll.
Dazu zwei Bemerkungen. Es gibt in Deutschland nichts, wo jeden Tag rund um die Uhr Alarm ist. Umgekehrt ist an ganz vielen Orten zu ausgesuchten Zeiten etwas los. Genau das ist der Punkt. Ihr und Euer Wissen um die Orte und Zeiten, wo etwas los ist. Wann immer Ihr darüber schimpft, schimpft Ihr über Euer eigenes Unwissen.
Eine Veranstaltung an einem Samstag Abend zu kennen, das ist wie sich als Bloginsider zu fühlen, weil man die Detailsuche auf Technorati entdeckt hat. Die Kunst fängt an, wo der Prinz-Eventkalender aufhört. Mittwoch Mittag tanzen gehen. Montag morgen wissen, wo man wegen Überfüllung nicht mehr reinkommt. Leute zu kennen (oder zu sein), die erst ins Bett gehen, wenn andere schon wieder ins Bett gehen.
In jeder Stadt über 100.000 Einwohner (darf man rechtlich da schon Stadt sagen eigentlich?) gibt es zu jedem Zeitpunkt irgendwo eine Ansammlung von Leuten, die irgendwas machen, wo man gern dabei wäre. Man weiss es bloss einfach nicht, weil man eben letztlich doch ein armseliges Würstchen ist mit unzulänglicher sozialer Vernetzung. Beim nächsten Mal also nicht sagen „Fuck, hier ist ja gar nichts los“, sondern einfach bei der Wahrheit bleiben und denken „In diesem tollen Braunschweig ist sicher eine Menge los, allein, ich weiss davon nichts. Vermutlich hat mir keiner bescheid gesagt, weil mich eigentlich keiner mag.“ Das jedenfalls denke ich immer und lag damit oft genug richtig. Für Euch sollte es dann erst recht gelten.
Gilt das etwa auch für München?
Ich sprach von Deutschland.
Vielleicht kann F. Illies mal seinen Senf dazu geben, bitte?
Ich habe nicht so ganz verstanden, was Lascha meint, aber ich denke, Sie möchte darauf hinaus, dass man immer Spaß haben kann, man muss nur wissen wie. Denn es ist nicht immer nur das große und neue und beste und glitzerde, dass einem die Zeit sinnvoll vertreiben kann. Wer so denkt, der wird auch in Bielefeld oder Madgeburg zu einer Vorstadt Britney Spears und läßt seine primären Geschlechtsorgane aus dem tiefergelegtem Honda Civic hängen. Sucht den Spaß in Euch und nicht in den kalten Etablissements einer sich selbst verzehrenden Unterhaltungsindustrie. Ich glaube, dass ist es, was Lascha uns sagt.
Wie geistreich! Es ging doch gerade um das Braunschweig in den Köpfen! C’est toi qui est pauvre cher ami.
Also für mich als friesischer Kleinstädter klingt Braunschweig nach großer weiter Welt und Jägermeister. Mag ich aber beides nich so und deshalb bleib ich bei meinem Jever. :)
Jägermeister ist aber nicht Braunschweig sondern Wolfenbüttel (nein, keine Wolfenbüttel-Tiraden jetzt! ;)).
Wer hätte gedacht, dass Braunschweig Lascha so aus der Reserve locken würde! Hut ab!
Was Lobo spruch, perlt an mir ab, denn ebensowas meinte ich. Weil es mir in Braunschweig damals nicht gefiel, fuhr ich nach Hannover. Die paar Mark und anderthalb Stunden verschwendeter Lebenszeit machten der Abend mit Schaum im und vorm Mund in den Armen guter Freunde mehr als wett. Das lag aber nicht an Hannover. Auch die Berlin-bezogenen Worte unterschreibe ich, denn ich wohnte einst in Mariendorf und da schweigt’s auch.
Wobei, den Braunschweiger „Stadtputztag“ mit einer Beteiligung von 18000 Menschen finde ich schon bizarr.
Bizarr aber irgendwie auch liebenswert!
Bei allen Späßen die ich über Braunschweig mache, darf man die putzigen Seiten natürlich nicht vergessen. Kleine Oasen der Freundlichkeit, versteckt in undurchsichtigen Gassen, ein netter Park unweit von der Stadtmitte entfernt, wobei „unweit“ eigentlich das Schlagwort schlechthin ist: Nichts ist weiter als 20 Minuten entfernt; sei es zu Fuß, mit dem Rad oder mit der Bahn.
Mann-o-mann, interessante Diskussionen hier und wirklicher lesenswerter Comment Content. Es macht eines deutlich: Braunschweig sells. Der Vorteil an allen diesen Stätten ist: sie sind alle eine Stunde von irgendeiner Welt entfernt, die man schnellstens erreichen mag.
Aus Saschas geradezu emotionalen Beitrag lese ich für mich: Bin ich Montag des nachtens allein auf der Strasse, mag mich kein Schwein leiden. Die wirklich beliebten Menschen haben eine Aura von Hipstern um sich herum.
Nachtrag zu mir in #30:
Soll mir auch recht sein. Ich kann auch ohne Alkohol keinen Spaß haben.
Was macht Braunschweiger glücklich? – Die S-Bahn nach Hannover.
Sie schreiben: „hier in braunschweig wird langsam alles ruhiger” klingt nach einem satz, den es rein logisch schon nicht geben kann. so etwa wie: „vorher bekam er als gehalt nichts. das wurde dann reduziert.”
Fällt das Wort „Medienjournalist“ nicht in die gleiche Rubrik? Schreibt/sendet ein Medienjournalist nicht zwangsläufig für die Medien? Oder habe ich da was vergessen, was das Besondere am Wort „Medienjpurnalist“ ausmacht?
[…] 19:00 Mein Rechner spinnt rum. Ich schiebe das mal auf Kyrill. Irgendwas muss dieser Orkan ja können, wenn schon nicht ordentlich pusten. War ja wieder klar, dass wir es hier ruhiger haben, als sonstwo. […]
Der Medienjournalist schreibt nicht nur für, sondern auch über die Medien.
@Stefan,
o.k., das klingt logisch. Ein Sportjournalist treibt ja auch nicht zwangsläufig Sport, schreibt aber über Sport. Sehe ich ein. ;)
@maloXP: Stadtputztag mit 18.000 Leuten klingt nicht nur bizarr, sondern ist auch gelogen.
„62 Schulen und 47 Kindertagesstätten so wie 104 Vereine.“ sollen da mitgeputzt haben. Ist vielleicht nicht ganz falsch, aber nur weil die Stadt seine Schulen zwingt, zumindest offiziell, an einer solchen Aktion teilzunehmen heißt das nicht, dass sich daran auch nur zehn Schüler oder Lehrkräfte beteiligen. Mitgezählt werden sie trotzdem. Mit den Kindertagesstätten ist es ähnlich. Dass es 104 Vereine gibt die so geil auf die Erwähnung ihres Namens sind, hätte ich kaum für moglich gehalten.
zum Joker : Die Musik ist schlecht. In den Separes läßt es sich aushalten. Sicher klebts und ist ranzig. Kotze auf der Tanzfläche wird immerhin mit Sand bedeckt – das zertritt sich dann. Zuviele bildungsferne Aggressive und sonstige Idioten. Großraumdisko eben.
[…] über die deutsche provinz zu lachen, insbesondere die schwäbelnde. schwieriger ist es aber, dialektisch geschickt die provinz zu verteidigen und gleichzeitig vermeintlich angesagtes stadtleben…. und über die careweek wurde auch schon viel zu oft geschrieben. deswegen jetzt ein kleiner […]
Toll da hat man Geburtstag und wundert sich, warum keiner kommt, und dann sind die wohl alle auf nem Spontanrave in Braunschweig.
Frechheit, das.
[…] Stefan Niggemeier » Braunschweig (tags: heimat malcolm lobhuddel fun) […]
[…] über die deutsche provinz zu lachen, insbesondere die schwäbelnde. schwieriger ist es aber, dialektisch geschickt die provinz zu verteidigen und gleichzeitig vermeintlich angesagtes stadtlebe…. und über die careweek wurde auch schon viel zu oft geschrieben. deswegen jetzt ein kleiner […]
[…] ein bunter Hund. Falls jemand mit der Stadt doch etwas anfangen kann, dann eher als öder Ort oder Flatline der Unterhaltung. Liegt es daran, dass Forschung langweilig ist? Das würde immerhin passen, denn tatsächlich liegt […]