„Spiegel Online“, 21. Juni 2011:
Im Streit um die iPhone-App der „Tagesschau“ fallen Argumente, die so absurd sind, dass man schnell vergisst, wie merkwürdig das System des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland eigentlich ist. Da werfen zum Beispiel Vertreter von Verlagen der „Tagesschau“ vor, sie würde ihre iPhone-App verschenken. Es gehe doch nicht an, dass man mit sicheren Gebührengeldern den Online-Angeboten der Verlage Konkurrenz macht und dann für die öffentlich-rechtlichen Apps noch nicht mal Geld verlangt.
Als ob es besser wäre, wenn Menschen in Zukunft zweimal für die „Tagesschau“ zahlen – einmal über die GEZ, einmal über Apple!
„Spiegel Online“, 5. Mai 2003:
Die Expansion [von ARD und ZDF im Internet] bedroht nahezu alle Modelle der Privaten, ihre Verluste im Netz zu reduzieren und ist damit eine scharfe Attacke auf Angebots- und Meinungsvielfalt im digitalen Bereich. Während allerorten Premiuminhalte oder Archiv-Recherchen kostenpflichtig werden, gibt es bei den öffentlich-rechtlichen Adressen weiterhin alles umsonst. Und während die Dienste der Privaten auf Mobil-Plattformen von I-Mode oder Vodafone nur gegen Zahlung zu nutzen sind, drängt die Tagesschau plötzlich munter mit kostenlosen Nachrichten in die neuen Informationsangebote, etwa bei Vodafone.
In einem so absurden Rahmen, wie unser ÖR-System ihn bietet, fällt es eben manchmal schwer, ernst zu bleiben…
Man muss also acht Jahre tief graben, bei einem anderen Autoren, um einen Widerspruch zu finden? Spricht für Spiegel Online.
Find ich auch. Hat nur acht Jahre gedauert, um zu erkennen, wie absurd die Argumente von damals waren.
Ehrlich gesagt wundert es mich, dass die Zitate nicht umgedreht sind. 2003 hab ich Spiegel Online noch gelesen, mittlerweile nicht mehr durch die Boulevardisierung von SPON.
Ehrlich gesagt habe ich keinen Bock mehr auf die Diskussionen bezüglich Urheberrecht, GEZ und Leistungsschutzrecht. Es lenkt von wichtigeren Dingen ab. Sorry für’s OT aber für abgeschaltete Kernreaktoren wollen sie jetzt im Osten neue Braunkohlefelder erschließen und die Grünen und die SPD finden, dass Vorratsdatenspeicherung was ganz dolles ist. Es gibt einfach Wichtigeres als Spiegel Online den Spiegel vorzuhalten (haha… Wortwitz).
Soll wirklich keine Kritik an der Meldung sein, ich bin nur grad angepisst über die Grünen und die Politik insgesamt.
Aha, da gibt es also einen Widerspruch zwischen einem Text von Autor A von 2003 und einem Text von Autor B 8 Jahre später. Und das ist jetzt Deine Auseinandersetzung mit diesem Artikel? Schwach.
Dabei sind die zentralen Fragen des Artikels doch ziemlich gut. Z.B.
Oder (paraphrasiert):
Das sind alles Fragen, die ich mir schon oft gestellt habe – auch hier – aber zu denen ich noch nirgends überzeugende Antworten gefunden habe. Falls es die schon irgendwo im Netz gibt, würd ich mich sehr über Links freuen! Oder sind diese Fragen einfach absurd?
Ich hab meine Spiegel-Lesezeichen vor einem Jahr gelöscht weil mir die Artikel zu meinungs-lastig wurden und sie bei jeder neuen Mini-info diese mit dem Vorartikel zu einem neuen Artikel panschen mussten (was bei 3-4 Mininews grausam zu lesen ist).
Aber ein Unterschied bei 8 Jahren ? Da muss es auch kürzere Beispiele geben, ich tippe mal blind auf Griechenland, CDU-Fehler und natürlich verschiedenes SPD und FDP Bashing (irgendeine Form von fremdschämen erlaubt sich halt jeder ;) )
Und das der Spiegel ein wenig Angst vor den Millardenriesen der Öffentlichen hat ist verständlich, deren regelmäßige unreflektierte Eigenwerbung in der Tagesschau gleicht das locker aus.
Das sie hier lieber mit Dreck werfen anstelle die Idee eines Konzeptes für ARD/ZDF zu liefern kann man damit verteidigen, dass schlicht niemand ein richtiges Konzept hat wie die Öffentlichen ins Internet kommen.
Es geht nicht um einen „Unterschied“ oder einen „Widerspruch“, sondern darum, dass „Spiegel Online“ heute die Argumentation von damals als „absurd“ bezeichnet. Zu Recht, wie ich finde (und damals schon fand).
@Max: Sie müssen eine E-Mail-Adresse angeben, um hier kommentieren zu können.
Da besinnt sich dieser „Spiegel Online“ eines Besseren und vertritt nun die Meinung, die auch einem Stefan Niggemeier gefällt und nu isses immer noch nicht gut. Wie ein Fähnchen im 8-jährigen Wind, dieser „Spiegel Online“.
sorry, hatte die email-Adresse bereits gelöscht. Firefox hat sie sich länger als ich gemerkt. Die neue hält aber mindesten 14 Tage ;)
@Georg
Ja, warum eigentlich nicht?
Wenn Sie das gerne hätten, regen Sie doch eine politische Meinungsbildung dazu an. Wenn nicht, dann auch.
Ansonsten taugt Ihr Vergleich aber nicht, denn es geht im ÖR eben nicht um irgendeinen Ausgleich, den die Privaten nicht schaffen (auch wenn Frey und Piel das gerne behaupten), sondern um eine eigenständige Grundversorgung.
Versteh‘ ich gerade nicht. Der erste Artikel ist 8 Jahre her und es ist ein anderer Autor.
Selbst wenn einer dieser Fakten nicht so wäre, wäre das volkommen okay für mich: Ein Autor, der in 8 Jahren seine Meinung ändert. Oder zwei Autoren, die am gleichen Tag über das gleiche Thema ihre gegensätzlichen Meinungen präsentieren.
Seh‘ ich das Problem nicht? Oder geht es wirklich darum, dass Spiegel zu „meinungslastig“ ist?
Bitte formuliert nochmal jemand das genaue Problem hier an der Sache.
Ooch, die Apple Jünger zahlen doch auch bestimmt gerne fünfmal für irgendwas, wenn his Steveness das für gut befindet ;)
Aber mal abgesehen davon: Nur weil die Verlage ein ursprünglich von paar Nerds entwickeltes Medium namens Web mitbenutzen, bilden die sich jetzt ein, zu bestimmen, wer da mitspielen darf und wer nicht? gehts noch? Wenn der Staat morgen per Gesetz beschließt, eine kostenlose Tageszeitung rauszubringen, wissen die mal was ein wirkliches Problem ist. Einen Zeitungsstaatsvertrag, der das verbieten würde gibts ja wohl eher nicht.
Fairerweiße muss man sagen, dass es zwei verschiedene Autoren sind. Aber wenn die Auswahl für die jeweilige Zeit so einigermaßen repräsentativ ist, muss man sich schon fragen was die Redaktion sich dabei gedacht hat …
Hmm, schon mal darüber nachgedacht, dass sich „Meinungen“ ändern können ? Acht Jahre sind schon eine relativ lange Zeit. („Nur Dummköpfe ändern ihre Meinung nicht.“(Albert Einstein))
Ich meine, der Artikel von 2003 faselt von „I-Mode“. Über I-Mode redet in Deutschland kaum einer noch, nach dem E-Plus das wieder eingestellt hat und O2 das doch nicht angeboten hat wie 2006 angekündigt.
Der von Apple begonnene „App-Zirkus“ war 2003 nicht mal in Sichtweite und Tabletts/Pads waren nur eines der zahlreichen Flops von Microsoft. Das veränderte Leseverhalten bzw. eher der veränderte Medienkonsum zeigte sich damals schon, aber erst seit den letzten 3 Jahren (so meine Wahrnehmung, will mich da nicht wegen 1-2 Jahre streiten, ist ja nur meine rein subjektive Wahrnehmung), geistert das Sterben von Printmedien (vor allem Zeitungen) und der veränderte Medienkonsum vermehrt als großes Thema durch die Medien.
Als das IPad vorgestellt wurde, wurde Herr Jobs ja von einigen Leuten als Retter der Verlage gesehen, nur um ihn wenig später heftig zu kritisieren (siehe z.B. den ganzen Zirkus um die „In-App-Kauf“-Funktion). 2003 hat keine Sau über sowas wie „Apps“ gesprochen, heute muss jeder Hinz- und Kunz eine App anbieten, sei sie noch so sinnlos.
Ich kann die Verlage einerseits verstehen, aber andererseits auch nicht. Nichts hält die Verlage davon ab „Inhalte“ mit richtigem Mehrwert herzustellen und sich von kostenlosen oder öffentlich- rechtlichen Angeboten abzuheben. Reine Information in Form von wiedergekäuten DPA/Reuters-Meldungen ist nicht wirklich „wertvoll“, da es sie in dieser Form überall im Internet kostenlos gibt. Fachzeitschriften aus dem wissenschaftlichen Bereich können ja auch teilweise mehrere hundert Euro pro Ausgabe verlangen, weil das gebotene an Information sonst nirgends in vergleichbarer Form kostenlos angeboten wird (sonst würden Uni-Bibliotheken diese auch nicht kaufen.)
Die Verlage müssen ihr Geschäftsmodell überdenken und wohl oder übel einiges an ihren Angeboten einstellen/aufgeben. Es wird
zwar viele Leute geben, die z.B. die Einstellung einer Zeitung kritisieren, aber das muss nicht ernst nehmen. Es sind nämlich die gleichen Leute, die sich eine „tolle Innenstadt“ wünschen, aber viel lieber zum Einkaufszentrum auf der grünen Wiese fahren und dort einkaufen und sich dann darüber beschweren, dass die Innenstadt nicht mehr so schön ist (man dort nicht mehr schön Bummeln kann), viele Läden leerstehen und sich nur noch Ein-Euro-Geschäfte neben dem x.-ten Handygeschäft oder der x.ten Filiale eines Discountbäckers in der Innenstadt befinden.
Mit dem öffentlich-rechtlichen Sendern und deren Angeboten haben sich die Verlage das falsche Kritikobjekt ausgesucht. Die öffentlich-rechtlichen Sender und deren Angebot an Information/Unterhaltung ist nicht „Schuld“ am veränderten Medienkonsum der Leute. Statt mit dem Finger auf irgend jemanden zu zeigen, sollten sich Verlage wirklich fragen, was sie anders machen sollten oder drastischer: Ob das was sie machen sich überhaupt noch lohnt. Es ist nichts Neues, das Firmen ihre Geschäftstätigkeit aufgeben oder diese komplett ändern, weil sich das Konsumverhalten der Menschen verändert hat. (Früher gab es es „Automaten-Restaurants“ überall, auch in Deutschland, in den USA hat das letzte 1990/1991 geschlossen. Außer in den Niederlanden („Febo“) gibt es kaum noch „Automaten-Restaurants“. Vor einiger Zeit hat man in New York versucht Automaten-Restaurants wiederzubeleben („BAMN!“), aber musste schon nach relativ kurzer Zeit wieder schließen.)
„sondern darum, dass „Spiegel Online” heute die Argumentation von damals als „absurd” bezeichnet.“
Das Iphone kam 07 auf den Markt, und hat den mobilen Markt revolutioniert.
Die Entwicklung hat niemand vorhergesehen, somit ist die Faszination, dass SPON ein Argument, welches durch einen komplett veränderten Markt nicht mehr gilt, heute als absurd erklärt, für mich nicht erklärlich.
Das ist in etwa so, als wenn man zu d-mark zeiten erklärt hätte, man müsse Griechenland retten.
@VonFernSeher: Warum sollte eine „eigenständige Grundversorgung“ nicht genauso im Print-Bereich wünschenswert sein? Öffentlich-Rechtliche Zeitungen, wäre das nicht die Antwort auf das private Zeitungssterben?
Oder gerade in der Medikamentenforschung, wo es ja direkt um Menschenleben geht.
Ich würde wirklich gern wissen, was da den TV- und Online-Bereich so besonders macht, dass dort der Staat finanziell so weitreichend eingreifen muss.
@Georg
Print: Ich finde eine Grundversorgung im Bereich Print nicht notwendig, damit Information jedem Bürger zugänglich bleibt. Die Zeitungen und Zeitschriften haben ja den Auftrag der Bekanntmachung längst abgegeben (oder erfüllen ihn, wie andere auch, online). Dort, wo Text zur Bekanntmachung und Ausstattung mit Hintergrundinformation genutzt wird, waren die ÖR doch richtig stark und lange schon im Web erfolgreich, bevor sich die Zeitungsverlage ernsthaft hineingetraut haben. Das haben die Änderungen der Richtlinien leider in großen Teilen verschwinden lassen. Ich wäre sehr dafür, dass es wieder mehr Textinformation – auch ohne Sendungsbezug – von den ÖR gibt. Das muss man ja aber nicht auf unhandliche Seiten setzen und ausdrucken.
Medizin: Es gibt ja nicht nur private Forschung in der Medizin, aber ganz sicher viel zu wenig unabhängige, öffentlich geförderte – wie in fast allen Wissenschaftsbereichen. Dafür braucht es aber bestimmt keine zentrale bundesweite Institution, sondern einfach mehr echte statt Drittmittel an den Hochschulen und Aninstituten.
Handelte es sich tatsächlich um ein Staatsfernsehen mit finanzieller Vormachtstellung (dafür gibt es ja ausreichend Vergleiche), wäre das wohl ein zu weit gehender Eingriff. Aber selbst unser Staatsfunk Deutsche Welle ist ja noch regierungsferner als so manche angebliche ÖR in unseren Partnerländern. Und unsere Privaten sind ja vielleicht auch nicht ganz so arm an Einfluss, wie sie es gerne darstellen. (s. BVG)
Dann sollen sie doch einfach aus meinem schönen Internetz verschwinden. Dann haben sie auch keine Verluste und müssen mich nicht voll heulen.
Im Grunde gehts doch hier nur um “ Haha ich hatte schon vor 8 Jahren Recht!“
Ja fein gemacht Niggi. Kriegst ein Leckerli.
@Georg
„Warum gibt es keine öffentlich-rechtlichen Pharma-Forschungsanstalten, die auch Medikamente für seltene Krankheiten erforschen?“
Gibt es – sie nennen sich „Universität“, „Max-Planck-Institut“, „Max-Delbrück-Centrum“, „Bernhard-Nocht-Institut“ etc.
„Warum gibt es keine öffentlich-rechtlichen Suchmaschinen, so dass Google nicht so eine enorme Marktmacht und Einfluss hat?“
Die gibt es in anderen Ländern durchaus auch, zumal in Form von frei zugänglichen Datenbanken wie die Literaturdatenbank PubMed der US Library of Medicine. Wenn die (einschließlich kommerzieller Anbieter wie Google) anderswo frei zugänglich sind braucht’s bei uns keine mehr. An einer allgemeinen Suchmaschine besteht auch nicht unbedingt ein Interesse der Allgemeinheit, macht diese doch auch das Auffinden verfassungsfeindlicher Inhalte leichter….
[…] nochmal das, was ich vor einem knappen halben Jahr schon einmal geschrieben habe. Manche Einsichten dauern vielleicht einfach länger. Also: Dieser Fehler hat tatsächlich Symbolwert. Das, was da auf dem iPhone zu sehen ist, ist […]
Warum sollte ich als Gebührenzahler für eine iShit-App mit bezahlen?
Bin ich der Einzige, der bass erstaunt ist, das SpON aus der Phalanx der die-itagesschau-Phone-App-ist-der-Untergang-
des Abendlandes-der-freien-Presse Pharisäer ausbricht? Gerade jetzt?@Georg
Das entsprechende Projekt für eine Suchmaschine nennt sich „Theseus“ bzw. „Quaero“ und staatliche geförderte Medizinforschung gibts ja nun an jeder Ecke.
Wozu es staatliche Print-Produkte geben sollte, wenn es Videotext und Internetangebote der ÖR gibt, erschließt sich mir nicht.
Die Argumentation von Lischka finde ich sowieso seltsam. Ausgerechnet Google als Beispiel für einen funktionierenden Markt heranzuziehen, ist schon grotesk.
„Während allerorten Premiuminhalte oder Archiv-Recherchen kostenpflichtig werden“
Ich nehme an, zu der Zeit gabs das kostenlose Archiv bei Spon noch nicht. Und ich nehme an, dass deren kostenloses Archiv keine Attacke auf die Angebots- und Meinungsvielfalt ist.
@SvenR: nein ich war bereits in Beitrag 4 überrascht, dass es nicht umgekehrt ist :-)
… ich verstehe nicht, warum es Stefan seinen Kritikern immer wieder so leicht macht, ihm kleinkarierte Erbsenzählerei vorzuwerfen. Aber 8 Jahre tief im SPON-Archiv zu buddeln, um endlich triumphierend auf Widersprüchliches zu stoßen, bestätigt exakt diese Einschätzung.
Warum immer SPON und nicht hin und wieder auch mal faz.net? Die Redakteure von Zapp haben doch auch den Mut, genauso kritisch über ihre Brötchengeber von der ARD zu berichten.
Und dann auch noch wegen so einer lächerlichen Lappalie. Wenn man den SPIEGEL-Leuten schon eine 180-Grad-Drehung vorhalten will, dann hätte man es nach den ersten kritischen Berichten über die schwarzgelbe Regierung tun sollen, nachdem Angela Merkel ja nicht zuletzt auch vom SPIEGEL ins Kanzleramt getragen wurde.
Das hatte mich seinerzeit empört – wie überhaupt das damalige schleimige Kuschelverhältnis zwischen Aust zu seinem BILD-Kollegen Diekmann. Zwei Jahre später hatte man den Irrtum eingesehen, und seitdem steuert der SPON-Dampfer wieder auf gewohntem Kurs.
Aber kommentarlos zwei Zitate gegenüberzustellen, die nicht nur 8 Jahre auseinanderliegen, sondern auch noch von unterschiedlichen Autoren stammen, geht nun gar nicht. Freuen wir uns lieber über die dort erlaubte Meinungsvielfalt. Zu Augsteins Zeiten, als es zum Beispiel um die Frage der Wiedervereinigung ging, gab es sogar SPIEGEL-Ausgaben, in denen sein Chefredakteur (damals Böhme) genau das Gegenteil von dem behaupten durfte, was er selbst nur wenige Seiten vorher den Lesern ans Herz gelegt hatte.
Das war nicht etwa „absurd“, sondern bewies die Größe eines Nachrichtenmagazins, das damals noch uneingeschränkt in Deutschland als „Leitmedium“ galt.
@27:
„kommentarlos“ ist hier das Zauberwort.
Mein erster Gedanke bei diesem Beitrag war auch „Nun übertreibt er’s aber!“ Aber ich denke inzwischen, SN fand einfach nur den Wandel der Argumentation bemerkens- und hinweisenswert. Ganz ohne Empörung, Triumph oder sonstwas.
Inwieweit die Gegenüberstellung zweier 8 Jahre auseinanderliegender Zitate unterschiedlicher Autoren, deren einziger Vergleichspunkt im Ort der Veröffentlichung besteht, irgendeinen Aussagewert besitzt, sei natürlich dahingestellt…
@Sebastian #26: Ups, hatte ich überlesen im allgemeinen OT-Bashing danach. Aber es scheinen wirklich nur wir beide zu sein…
Wären Irrtümer von heute nicht irgendwie wichtiger als Irrtümer von früher, die inzwischen korrigiert wurden?
Bißchen unschön, jemandem, der sich gebessert hat, ein „früher lagst du aber falsch!“ vorzuhalten.
Liebe Grüße
Robert
Kurze Frage zwischendurch: Wann wird eigentlich Süddeutsche TV eingestellt? Und Spiegel TV? Oder warum machen Zeitungen und Zeitschriften Fernsehen?
Für mich ist der Beitrag keine Erbsenzählerei. Es geht doch eher darum, dass das Thema ÖR vs Private im INet keine neue „Debatte“ ist und dass da mal ein Medium nicht stumpf die selbe Argumentation wie vor 8 Jahren verfolgt. Ist doch erfrischend. Und hat durchaus Seltenheitswert. Sicher wäre das weniger beachtlich, wenn man solche Gegensätze öfter ausgraben könnte, aber ich würde wetten, dass die meisten Medien eher noch selbt 8 Jahre zurück ins Archiv gehen und den selben Artikel wieder aufkochen.
Hallo,
vielleicht nicht ganz das Thema, aber doch ein bisschen (Spiegel-Online) und ja im Grunde überhaupt ein Niggemeier-Thema:
Stefan Gärtner über das „Leitmedium“ Spiegel Online:
http://www.titanic-magazin.de/stefan-gaertner-leitmedium.html
Wer das nicht lesen will (#33), hier die Essenz:
„Nichts hat der allgemeinen Sensationitis und Boulevardisierung im Preßbereich so den Boden bereitet wie die Kopplung des Nimbus vom ewigen Nachrichtenmagazin ans sexy Atemlose des Netzmediums.“ (Stefan Gärtner aaO.)