„Ich möchte das Reizende akzeptieren“

Es ist schon eine Woche her, dass LaToya Jackson für ihren Bruder Michael den St.-Georgs-Orden des Dresdner Semperopernballs entgegennahm. Ich habe ihre Dankesrede leider verpasst. Genau wie der Synchrondolmetscher des MDR.

Ich möchte das Reizende akzeptieren — aus Dresden. Ich weiß nicht, ob Michael das gewusst hat. Sie wissen: Er gab uns 39! Er gab sein Herz für die Menschen. Leute tanzten bei ihm. Und oftmals blieben sie noch bis zum nächsten Tag. Er freut sich, dass er so viel den Menschen hat geben können. Und seine Charity, von der er so viel gegeben hat. Er hat ein großes Herz, und das hat er den Menschen gegeben. Es zeigt die Güte. Sein Herz war so groß. Er dachte, alles. Meine Mutter, mein Bruder. Auch in anderen, verschiedenen Ländern. Meine Mutter würde schreien, mein Bruder würde schreien. (Unverständlich.) Lasst uns dafür etwas tun! Er würde sagen: Machen wir eine Spende. Und wir sollten den Kindern helfen. Kindern, die Liebe brauchen. Und das schon in einem jungen Alter, sehr jungen Alter. Zu spielen, mit ihnen sich hinsetzen. Und, er würde sagen: Ihr könnt noch jünger werden. Ihr könnt jünger bleiben. Kommt herein! Seid mit mir eine Familie. Das würde er sagen. Ich danke wirklich allen von Ihnen. In seinem Namen. Sein Lächeln. Das ist mit uns hier. Ich danke Ihnen so sehr. Ich. Es ist wunderbar. Danke schön.

119 Replies to “„Ich möchte das Reizende akzeptieren“”

  1. Hm, liest sich für mich wie eine völlig korrekte Übersetzung – schließlich handelt es sich hier um Latoya Jackson ;)

  2. Ok, eine Simultanübersetzung war das sicher nicht. Aber inhaltlich sind nach meinem Dafürhalten die namenlose deutsche Stimme mit der unbestreitbaren DDR-Sozialisation und LaToya Jackson gar nicht so weit auseinander. US-amerikanische Betroffenheits- und Charitylyrik besteht halt zu 95% aus Phrasen, da braucht man dann auch nix zu übersetzen…

  3. @1/vib: Als ich den Text gelesen hab, dachte ich das auch… bis ich mir dann doch das Video angeschaut hab. Schön, wie der „Übersetzer“ hier selektiert und sich geweigert hat, irgendwie doch wichtige Passagen zu dolmetschen.
    „He was giving to 39 charities“ zu übersetzen mit „Er gab uns 39!“ zeugt jedenfalls von Kreativität.

  4. was mich vielmehr interessiert: warum verleiht der semperopernball dieses orden an diesen künstler? war dies ein geistesblitz, trotz offensichtlich klammer kassen latoya als stargast gibt es keine persönlichkeiten aus dem näheren umfeld, die man stattdessen hätte ehren können? sind es tatsächlich die verdienste jacksons, die in besonders treffender weise das darstellen, was die ballgesellschaft für ehrenswert hält? ist es wirklich so, dass über die ehrung seiner verdienste das, was die ballgesellschaft für ehrenswert hält, in idealerweise symbolhaft kommuniziert werden kann?

  5. Lach .. Das finde ich sehr amüsant, vor allem, der betroffen, ergriffene Tonfall des Dolmetschers. Und ich habe ja den Verdacht, dass da irgendwie illegale Substanzen mit im Spiel waren ;-)

  6. Entschuldigung, der Dolmetscher ist ganz ganz schlecht.
    z.B.:
    aus
    Er gab sein Herz Menschen von Strasse.Er lud manchmal Menschen, die auf der Strasse weinten, zu sich nach Hause ein, damit sie dort übernachten konnten, bis wir einen Platz für diese Menschen gefunden hatten, wo sie längerfristig bleiben konnten.

    wird

    Leute tanzten bei ihm. Und oftmals blieben sie noch bis zum nächsten Tag.

  7. Das ist kein „Synchrondolmetscher“ sondern eine Erprobung des geplanten neuen Sprachmoduls von Babel Fish

  8. Haha, #14 ist fast genauso lustig wie der Artikel :-). Aber er wird zumindest keine Probleme haben den Kommentar von #18 zu übersetzen.

  9. Das ist ja noch schöner als bei der goldenen Henne. Ich freue mich auch schon auf alle möglichen Quatschveranstaltungen, die demnächst beim SWR zu erwarten sind, auf schwäbisch kriegt sowas ja noch mal einen Extra-Drall.

  10. @21
    Allein. Willst Du darauf, dass meine Übersetzung genauso fehlerbehaftet wie das Werk des Dolmetscher sei, dann Belege es doch bitte.

  11. @Niggemeier

    Also entweder haben Sie vorgestern TVTotal geschaut und vergessen TVTotal als Quelle anzugeben oder Sie haben den Sempernopernball angesehen und zufällig die gleiche Idee gehabt wie der Raab und nichts davon gewusst, dass der Raab das schon vorgestern gebracht hat.

    Darf man fragen, ob eine der beiden Varianten zutrifft, oder war es ganz anders?

  12. Ich bin seit gestern oder vorgestern bestimmt 5 mal über das Video gestolpert, als Quelle kommt da alles mögliche in Frage. Und Funvideos- Bilder gelten nach allgemeiner Netzkonvention ja eh irgendwann als Allgemeingut :-)

  13. Ist doch gut, dass die öffentlich-rechtlichen jetzt endlich Gebühren sparen. Anstatt einen teuren (und längst nicht mehr konkurrenzfähigen) homo sapiens einzustellen, lässt man einfach La Toyas Text per Spracherkennung identifizieren, dann mit Google Translate übersetzten, und über Sprachausgabe wieder phonetisieren.

    Ich weiß nicht, warum Niggemeier’s Aufmerksamkeit auf, dass statt der Vorsorge-die wirklich wichtigen Fragen wie Call-in oder abschwächen und Qualität in den öffentlichen Medien.

  14. @18
    nebenbei bemerkt:
    So offensichtlich schien das ja nicht für jeden gewesen zu sein. Siehe Kommentar 6, in dem behauptet wird, dass der Kommentar des namenlosen deutschen Dolmetscher mit der unbestreitbaren DDR-Sozialisation sich von den Aussagen LaToya Jacksons nicht stark unterscheide.

  15. @palosalto:

    Es geht beim Verleihen von Preisen an Prominente nicht darum, jemanden zu ehren, sondern sich selbst mit der Anwesenheit der Prominenten aufzuwerten. Das ist fast immer so.

    D.

  16. @31 bakero:

    Ne, Westerwelle hätte sich mit den Worten „Es ist Deutschland hier“ geweigert, es zu übersetzen.

  17. Sehr geehrter Herr Niggemeier,

    ich bitte Sie ernsthaft, solche Scherze zu unterlassen oder ich muß Sie aus meinen Lesezeichen verbannen. Beim Lesen schon des ersten Satzes habe ich mich mit meinem Dornfelder so verschluckt, daß ich meine Tastatur und meinen LCD-Monitor fast versudelt hätte.

    Ich gebe zu, es ist kein teurer Dornfelder, auch der Monitor ist kein Spitzengerät. Aber das Geklecker muß nicht sein.

    Wenn Sie sich als wieder heilige Satire ausdenken, halten Sie sich bitte im Zaum. Danke.

  18. @29: das wirkt gerade hier so albern. ein provinzpreisjury-chen-lein beschließt, einen blumentopf an den zu vergeben, der zuvor posthum mit zahlreichen grammies oscars friedensnobelpreises großen preisen überschüttet wurde. das ist so, …, ideenlos und entlarvend.

  19. @ Stefan:
    Das ist mit uns hier. Ich danke Ihnen so sehr. Ich. Es ist wunderbar. Danke schön.

    @32 Captain O.:
    OT, aber: Für Westerwelle ist ja über Deutschland hier. Neulich im Jemen z.B., wo er ebenfalls vor internationaler Presse deutsch reden zu müssen meinte. In China auch, glaube ich, hab aber nicht zugehört.

  20. @ palosalto (#9):
    „gibt es keine persönlichkeiten aus dem näheren umfeld, die man stattdessen hätte ehren können?“

    Letztes Jahr wurde Putin als „großer Demokrat“ beim Semperopernball gewürdigt. Diese dekadente Tanzveranstaltung zählt zu den peinlichsten was Dresden zu bieten hat.

  21. Ich will das ja auf keinen Fall beschönigen oder gutheissen, aber es wird so gewesen sein: irgendjemand wurde verdonnert die vorher übersetzten (!) Dankesreden der Geehrten halbwegs synchron zu verlesen. Gut, der Mann hat auch dafür keine Stimme … Jetzt sitzt der Arme da und wartet, dass das ersehnte Blatt Papier herein gereicht wird; es kommt aber nicht weil Frau Jackson keine Rede abgeliefert hat. „Warum sollte man mich (LaToya) auch übersetzen müssen, ich spreche doch Englisch und Dresden ist nich‘ in Frankreich.“ Als die Chose losgeht beherzigt der Pseudo-Übersetzer einfach nicht die Nuhrsche Grundregel Nummer 1 (Wenn man keine Ahnung hat, sollte mal einfach mal die … ihr wisst schon).

    … Mir ist während einer Modemesse mal der Projektor für die Namenseinblendung der präsentierenden Firmen ausgefallen und es war eine Totsünde und monetärer Harakiri wenn das Publikum die Klamotte auf dem Laufsteg nicht zuordnen konnte. Kurzerhand griff ich zum Mikrofon und machte das per Live-Ansage. Das war einer der peinlichsten Momente meiner beruflichen Laufbahn und ich werde nie, nie mehr vergessen, dass „chris chris“ keine englische sondern eine französische Modefirma ist.

  22. Man bekommt in dem Video sehr gut mit, dass der „übersetzende“ Herr nur das übersetzt, was sie sagt, wenn er gerade nicht spricht. :-) So kommt dieser elliptische Stil zustande…

  23. Na ja, da hat der Übersetzer einen miesen Tag gehabt, aber wie man LaToya übersetzt ist doch egal, war sowieso inhaltsleer. Diesen Eintrag halte ich für einen der schlechtesten seit längerem. Was wollen Sie uns damit sagen? Das der MDR nicht in der Lage ist einen kompetenten Synchrondolmetscher zu engagieren oder das LaToya wg. Inhaltsleere nicht übersetzt werden muss.

  24. @40: Hansgerd Zappenduster:
    Kompliment herr Zappenduster.
    Normalerweise muss der Simultan-Dolmetscher nie wirklich Simultan übersetzen, wenn eine Dankesrede bei einer deutschen Veranstaltung in deutschen Fernsehen gezeigt wird. Denn es ist schon vorher ungefähr klar, was gesagt wird. Ich glaube, dass der „Fehler“ eher bei LaToya und ihrer Encourage zu suchen ist. LaToya könnte es einerseits verpennt haben, ein Manuskript ihrer Rede vorher abzugeben oder sich einfach nicht an das Manuskript gehalten haben (weil sie die Semperoper so romantisch fand und sie von den Eindrücken der Semperoper so ergriffen wurde).

    Es ist meines Wissens usus, dass Dankesreden oder alles möglich vorher abgesprochen sind. Manche halten sich aber nicht daran: z.b. Kanye West, als er Bush wegen der schlechten Hurrikan Hilfe angriff.

    Aber da musste der honorige Mann aus Dresden auch nicht übersetzen.

    Andere Erklärung:
    Der MDR hat aus geschichtlichen Gründen 20 russisch, 15 polnische, 5 jugoslawische und einen englisch sprechenden Dolmetscher.
    Da der englisch sprechende am Tag der Ehrung krank war, musste einer der jugoslawisch sprechen ran. :-)

    Erste Erklärung trifft es aber wesentlich besser. ;-)

  25. Da hat jemand eine schlechte Arbeit abgeliefert. Und? Ich finde, es albern, jemanden so vorzuführen.

  26. Aber liebe/r Herr/ Frau Storax,
    Humor, etwas mehr Humor bitte!
    Dieser Beitrag möchte sicher nicht das sagen, was Sie vermuten, er präsentiert in meinen Augen einfach eine schrille (gedankenleere? üble?) Seite heutigen Mediengeschehens.
    Andererseits: gilt der MDR als Medium? Oder ist er nicht vielmehr eine pure Bedürfnisbefriedigungsanstalt?
    Wie auch immer, dieses Video läßt mich die Tatsache, dass ich in Dresden, der Stadt kultureller Hybris lebe, etwas leichter ertragen.
    Danke! Michael würde schreien.

  27. Ich lach mich tot! *Reusper*

    @ träger

    Ja, aber der MDR gehört doch auch zur ARD, da liegt doch der NDR oder der WDR doch mit seinen Ex-Washington Leuten doch in greifbarer Nähe- Auch eine durchschnittlicher Mensch aus der Technik hätte sicherlich besser übersetzt und sei es nur durchs professionelle Schweigen.

    Aber, kämen die Jacksons aus Versehen aus Russland und nicht aus den USA hätte ich persönlich absolut nichts verstanden und die Dame für ziemlich dämlich gehalten.

    So, und jetzt lache ich weiter…

  28. @ Storax
    Schlicht, der war mit dem Job hoffnungslos überfordert. Leider fehlte im die Gabe zu improvisieren. Wenn er merkt, er kommt mit dem simultan übersetzen nicht mit, dann muss er sie doch nur reden lassen und auf den Applaus drei, vier Sätze aus ihrer Rede, in verständlichen Sätzen, interpretieren. Gar nichts sagen wäre auch eine gute Alternative gewesen.
    Leitungsstörung, morgen vergessen. Jetzt „You Tube“ und Co., for ever.

  29. @Storax
    Ich hab da noch ein PS.
    Da man ja immer mit was positivem die Nachtruhe antreten soll.
    Der Übersetzer hat mit seiner Leistung der Nachwelt und zukünftigen Simultanübersetzern einen echten Standart geliefert, wie man es in gar keinem Fall macht. Und das ist positiv.

    Der Dornfelder war Klasse !

  30. @JO:
    Ne, ich bin mir relativ sicher, dass die Schuld für den Fehler bei LaToya zu suchen ist. Da sie sich entweder nicht an das abgebene Manuskript gehalten hat oder es verpennt hat, ein Manuskript abzugeben.

  31. Zum einen bin ich der Überzeugung, dass arme Mann wirklich nichts dafür kann -dagegen LaToya schon-; zum anderen ist das längst nicht so witzig wie die Aktion, als man genau die selbe Neujahrsansprache des damaligen Bundeskanzler Kohls im darauffolgenden Jahr einfach nochmal zeigte.

    Meines Wissen war das damals aber Absicht von den Technikern der ARD/ZDF (ich weiß nicht mehr genau welcher der beiden es war) gewesen.
    Genial wars trotzdem. ha ha . Das war einfach köstlich. Da hält der …… scheinbar nochmal genau die selbe wie im letzten Jahr. War wirklich witzig.

  32. Jetzt schäme ich mich endgültig, aus Dresden zu stammen
    Wieso denn? Der Mann ist sicher kein ausgebildeter Dolmetscher, und wo er herkommt ist doch unwesentlich. Sie und ich hätten es sicher auch nicht besser hingekriegt. Kaum jemand, auch wenn er noch so gut Englisch kann, ist ohne entsprechende Ausbildung in der Lage, eine solche Ansprache ohne Manuskript halbwegs korrekt simultan zu dolmetschen. Es ist leicht, sich hinterher über solche Fehlleistungen lustig zu machen, wenn man einen Mitschnitt hat, in dem man beliebig Stellen wiederholen kann, bis man alles verstanden hat.

    Das Bemerkenswerte ist nicht die (Fehl-)Leistung des Dolmetschers sondern die Tatsache, dass die Organisatoren des Balls oder der MDR anscheinend einfach irgendjemand wo Englisch kann in die Dolmetschkabine gesetzt haben.

  33. Führt möglicherweise dazu, die Arbeit eines richtigen Simultandolmetschers zu schätzen – weil das eine unglaubliche Fähigkeit ist. #54 hat vollkommen Recht. Anzuprangern ist hier vor allem der MDR (in Abwesenheit unseres Wissens, ob sich der Dolmetscher nicht viellcht im Vorfeld gewehrt hat o.ä.).

    Ob das, was LaToya Jackson gesagt hat, (auch) im Original inhaltsleer ist, ist irrelevant. Ein richtig ausgebildeter Simultandolmetscher kann auch Inhaltsleere „korrekt“ widergeben. Im Übrigen sind auch Beiträge mit Voice-over (nicht-live) bei vielen Beiträgen teilweise so schlecht, dass man sich fragt, wo diese Menschen ihr Englisch her haben (oder die Redaktionen ihre Mitarbeiter). Nur merkt man das bei ihnen selten, weil sie flüssig vorgetragen sind. Vernünftige Übersetzter zu teuer?

  34. M ittelmäßiger D eutscher R undfunk

    Man hat sicher gedacht, die sagt nur danke und hat genau für diesen Wortschatz einen Übersetzer gesucht. Und gefunden.

  35. @29 — „Es geht beim Verleihen von Preisen an Prominente nicht darum, jemanden zu ehren, sondern sich selbst mit der Anwesenheit der Prominenten aufzuwerten. “ Exakt – und Latoya hat man gewählt, weil sie optisch dem chirurgisch geänderten MJ am ähnlichsten sieht – während sie im Vergleich zu ihrer Schwester Janet wohl billiger zu haben ist. Irgendwie habe ich das gefühl, wir sollten noch froh sein, dass man beim MDR wenigstens nicht den Papa zu dieser Preisverleihung eingeladen hat.

  36. @58:
    ich vermute einmal, dass die Dolmetscherleistungen, die sich als gut erachten, weniger Dolmetscherleistungen sind, sondern vielmehr, die Fähigkeit dass abgegebene Skript abzulesen. Solange wie sie sich die Person, die ge-dolmetscht werden soll, an das Manuskript hält, geht alles gut.
    @54: Ohne anmaßend sein zu wollen, behaupte ich mal, dass ich es besser hingekriegt hätte.

  37. @traeger (#61): Bei allem Respekt, das bezweifle ich. Kann man aber ganz einfach ausprobieren: Einfach mal eine vergleichbare Ansprache auf Youtube suchen, nicht vorher anhören und simultan dolmetschen. Das ganze Mitschneiden, hinterher Original und Gedolmetsches vergleichen und je nach Veranlagung Tränen lachen oder im Boden versinken.

    Das Schwierige sind dabei nicht die Englischkenntnisse. Auch nicht, dass die Sätze kompliziert, unvollständig, unübersichtlich, inhaltsleer sind. Das Schwierige ist, dass der Redner nicht wartet, bis man mit Dolmetschen fertig ist. Dass man zugleich sprechen, im Kopf übersetzen und zuhören muss, was die Figur am Rednerpult weiter von sich gibt. Das ist ohne lange Übung praktisch unmöglich. Ein Text, den man konsekutiv ganz locker ohne jede Vorbereitung dolmetscht, überfordert einen fast immer, wenn man ihn simultan dolmetschen soll.

  38. Ich tippe diese Zeilen mit Mühe und Not und einem schmerzenden Bauch. Seit Wochen habe ich nicht mehr so ausgelassen gelacht. Was wäre mein Leben ohne Sie, Herr Niggemeier? In jedem Fall weniger amüsant.

  39. kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt so herzhaft gelacht habe, so genanntes bauchlachen!! das fing schon bei den kommentaren an und steigerte sich dann beim anhören von latoya+übersetzer!!

    ich versuch auch gar nicht, eine erklärung für diese übersetzung, diesen übersetzer oder den mdr noch für den vergossenen dornfelder zu finden …. und es reicht für mindestens eine woche lachen…. was ausser diarrhoe hält sonst schon so lange an….

    dank an alle, die mich so köstlich unterhalten haben.

  40. habt ihr die stimme des übersetzers denn nicht erkannt? bastian pastewka synchronisierte einen sachsen!

  41. @42 träger: mit „Encourage“ meinten Sie vielleicht die „Entourage“?

    Fernsehen, öffentlich wie privat, ist immer gut für kreativen Sprachgebrauch, da kann man wenig „Kriterien“ vertragen und wird gern „impulsant“, lach…

  42. Nun hab ich es mir auch angetan, uff.
    Zum Dialekt. Der Simultanübersetzer versucht sein Osterländisch mit hochdeutsch zu bügeln.
    Osterländisch –> Wikipedia.

  43. @74/ generator

    Ich habe selten erlebt, dass sich jemand über einen Tippfehler so freut.
    Aber klar: Du bist so clever, du hast mich als jemanden entlarvt, der Wörter verwendet, die er nicht versteht.
    Du dagegen verstehst sie. Du dagegen bist clever.
    Damit Du Dich noch besser fühlst:

    Chepaau! Genarator!

    huch. Jetzt habe ich mich gleich dreimal vertippt Wörter verwendet, die ich nicht beherrschte.

    Wenn es Dir mal wieder beschissen geht und Du etwas brauchst, an dem Du dich hochziehen kannst, dann melde dich.
    Ich vertippe mich für Dich gerne nochmals.
    Ich verwende gerne -allein für Dich- Wörter, die ich nicht beherrsche.

  44. Sorry. Sollte natürlich heißen: „klever“.

    Ich helfe Dir, mein guter Freund (Bitte nicht übersehen!) Genarator (Bitte nicht übersehen!) , noch ein bißchen auf die Sprünge:
    Im Kommentar 61 offenbare ich meine Unkenntnis bezüglich des als (Bitte nicht übersehen!) Konjanktion (Bitte nicht übersehen!) gebrauchten „dass“ und des als (Bitte nicht übersehen!) Artikül (Bitte nicht übersehen!) gebrauchten „das“.

  45. Das Drama geht schon bei Sekunde 5 des Videos mit der ‚Laudatio‘ durch Gräfin von Faber-Castell zum postum verliehenen Ordens des ‘Sempernball’ los – meines Wissens nach war das der SemperOpernball. So ein bisschen sollte man schon wissen, wo man gerade im roten Ballkleid rumsteht.

  46. z.B. … und, er würde sagen: Ihr könnt noch jünger werden. Ihr könnt jünger bleiben. Kommt herein! Seid mit mir eine Familie …

    Erinnert mich insgesamt irgendwie an die Texte von Xavier Naidoo

  47. bzw:
    Ich dachte, dass man die Stadt „Clävä“ schreibt?
    Wo bleibt mein lieber Genarator?
    Eine Belehrung über die Wirkung der Fernsehens, öffentlich wie privat, tut Not.

  48. @ Stefan Niggemeier

    Lieber Herr Niggemeier,
    Sandkasten !
    Ich verspreche das war das letzte mal.

  49. Beim ersten Lesen des Textes, ohne mir das Video anzusehen, dachte ich, der Synchrondolmetscher hätte gar nichts gesagt und der kursive Text sei eine nachträgliche Übersetzung der Rede einer (betrunkenen?) LaToya Jackson ;-) Wie peinlich. So ist es ja noch viel schlimmer!

  50. Wahrscheinlich hat sich der MDR den Simultandometscher bei PHOENIX ausgeliehen.
    Was bei denen teilweise übersetzen darf ist einfach nur grausam – ich erinnere mich mit Schrecken an die PHOENIX-Berichterstattung zur letzten Wahl des US-Präsidenten.
    Und für sowas wollen die auch noch Rundfunkgebühren^^.

  51. Nur mal Rande: Die hier verbreitete Unkenntnis über das (Simultan-) Dolmetschen ist schon erschreckend.

    Es ist ja beileibe nicht so, dass in Fernsehanstalten Dolmetscher jederzeit auf Abruf bereitstünden (Wäre auch ziemlich teuer: 3 Schichten am Tag pro Sprachrichtung – bei Einsätzen über 30 Minuten braucht man schon zwei…).

    Es ist weiterhin auch nicht so, dass bei solchen Veranstaltungen die Dolmetscher regelmäßig in schalldichten Kabinen sitzen: die läßt man mitunter in Ü-Wagen-Atmosphäre mitten in der Technik bei schönsten Störgeräuschen vor einem kleinen Monitor arbeiten.

    Desweiteren ist es eine Fehlannahme, dass (alle) Vortragsunterlagen (vollständig) in der Regel frühzeitig zur gemütlichen Einarbeitung zur Verfügung stehen. Braucht man ja auch nicht, denn wir alle beherrschen ja die aktuelle Fachterminologie auf neuestem Stand von Architektur bis Zoologie. (Ich weiß, dass im betreffenden Fall keine spezielle Terminologie benötigt wurde.)

    Schön ist es auch, wenn ein Dolmetscher einen Redner wie Herrn Oettinger dolmetschen darf – kommt übrigens gar nicht so selten vor. Dementsprechend kann man sich dann hinterher auch schön über die schlechte Verdolmetschung belustigen.

    Zum Selbstversuch: Reguläre Dolmetschzeiten betragen 30 Minuten am Stück – viel Spass.

    Was ist hier wahrscheinlich passiert? Das Budget sah keinen (professionellen) Dolmetscher vor und irgendein armes Schwein wurde verpflichtet. Warum er sich nicht geweigert hat, ist von hier nicht zu klären. Aber dass nicht er die Sau ist, die durch’s Blogdorf gehetzt gehört, sondern die Verantwortlichen, könnte man ja zumindest mal in Erwägung ziehen.

  52. Ich bin selbst ausgebildeter Simultandolmetscher mit etwas Fernseherfahrung und gebe „zaeppelin“ in fast allen Punkten recht.

    Kein Fernsehsender beschäftigt festangestellte Simultandolmetscher, das wäre nicht wirtschaftlich. Statt dessen werden bedarfsweise freiberuflich tätige Dolmetscher eingekauft.

    Diese peinliche Vorstellung kam allerdings auf folgendem Weg zustande: Der “Dolmetscher” wurde vom Orga-Komitee des Balls über ein in Dresden ansässiges Übersetzungsbüro eingekauft (nicht vom MDR), und zwar strikt nach dem billigsten Preis. Klar, dass ein Nichtskönner billiger ist als ein Profi. Dafür darf man dann auch nicht mehr erwarten als eine solche peinliche Vorstellung. Klarer Fall von am falschen Ende gespart.

    Ein professioneller Dolmetscher sollte übrigens nur Aufträge annehmen, für die er qualifiziert ist. Somit trifft die „arme, durchs Blogdorf getriebene Sau“ in jedem Fall eine Mitschuld.

    Und die Frage, ob der Redetext dem Dolmetscher vorher vorliegt, ist in diesem Fall irrelevant. Die Dankesrede von Frau Jackson war von sprachlich denkbar geringem Anspruch, dafür braucht man das Manuskript nicht vorher. Man setzt da einfach einen (fernseh)erfahrenen Dolmetscher hin, muss aber auch bereit sein, das entsprechende Honorar zu zahlen.

  53. Danke zunächst für Deine grundsätzliche Zustimmung – habe mir akquisetechnisch ähnliches gedacht – den „sprachlich denkbar geringen Aufwand“ hatte ich prophylaktisch ja schon erwähnt. Trotzdem bleibe ich dabei, dass mindestens eine weitere Sau durch’s Dorf getrieben gehört (im übertragenen Sinne…).

  54. # 102
    Ich denke die Sache ist ähnlich wie die mit Herrn Oettiger.
    Reine Selbstüberschätzung. Nur nicht so tragisch.
    Wenn ich jetzt erfahre, der Mann kommt aus einem Übersetzungsbüro, dann kann er sicher gut übersetzen aber eben nicht simultan. ( Die Sache mit en Äpfeln ….)
    Denn Job zu machen, hat er für sich entschieden und bleibt deshalb die einzige Sau, die durch die Medien gejagt wird.

  55. @zaepplin

    Ist eine harte Branche, in der Ihr Euer Geld verdient. (Es sei denn, man ist bei der EU angestellt. Dann verdient man fürstlich. Allein bleibt es für die meisten ein Traum, bei der EU zu arbeiten.)
    Ich verstehe durchaus, dass man auf stefan-niggemeier.de nochmals unmissverständlich darlegen will, warum man Euch beschäftigen und nicht am falschen Ende sparen soll.

    Desweiteren ist es eine Fehlannahme, dass (alle) Vortragsunterlagen (vollständig) in der Regel frühzeitig zur gemütlichen Einarbeitung zur Verfügung stehen. Braucht man ja auch nicht, denn wir alle beherrschen ja die aktuelle Fachterminologie auf neuestem Stand von Architektur bis Zoologie. (Ich weiß, dass im betreffenden Fall keine spezielle Terminologie benötigt wurde.)

    Dankesreden bei Preisverleihungen liegen in über 90% der Fälle vor. Davon war die Rede und nicht von Fachterminologien jedlicher Art.
    Es reicht es aus, in einem Gymnasium aufgepasst zu haben, um diese Dankesrede besser zu dolmetschen als es der Herr getan hat. Dafür braucht es nicht unbedingt einen teuren „selbst ausgebildeter Simultandolmetscher“ (ist damit ein durch sich „selbst ausgebildeter Simultandolmetscher“ gemeint?).

    Zum Selbstversuch: Reguläre Dolmetschzeiten betragen 30 Minuten am Stück – viel Spass.

    Ja ja. die Nachkriegszeit war hart. Wir haben uns damals wochenlang nur von Kartoffelschalen ernährt.
    Und von Schnecken.

    Wer es nachemfinden möchte, wie es ist, sich wochenlang nur von Kartoffelschalen und Schnecken zu ernähren, dem sei ein Selbstversuch empfohlen -viel Spass.

    Nur mal Rande: Die hier verbreitete Unkenntnis über das (Simultan-) Dolmetschen ist schon erschreckend.

    ja ja.
    (Was bedeutet das Wort „schon“ in dem Satz?)
    Hast Du wirklich geglaubt, dass die user „träger“ und „Jo“ es Ernst meinten, als sie von festangestellten Dolmetscher mit einer Spezialisierung auf slawische Sprachen schrieben?

    „Nur mal Rande:“
    Wie oft hast Du die Wörter „Humor“, „Satire“ oder „Ironie“ in deinem Leben übersetzen müssen?
    Gehören diese Wörter auch zu einer von dir gelernten, aktuellen Fachterminologie von Architektur bis Zoologie?

    Diese peinliche Vorstellung kam allerdings auf folgendem Weg zustande: Der “Dolmetscher” wurde vom Orga-Komitee des Balls über ein in Dresden ansässiges Übersetzungsbüro eingekauft (nicht vom MDR), und zwar strikt nach dem billigsten Preis. Klar, dass ein Nichtskönner billiger ist als ein Profi. Dafür darf man dann auch nicht mehr erwarten als eine solche peinliche Vorstellung. Klarer Fall von am falschen Ende gespart.

    Kannst du vielleicht auch den Namen des Büros sagen?
    Oder deine Behauptungen belegen?

    Klar, dass ein Nichtskönner billiger ist als ein Profi.

    Demjenigen, der am lautesten jemanden abwerten muss, geht es oft am schlechtesten.
    Ich glaube kaum, dass ein bei der EU angestellter Simultandolmetscher sich noch darüber auslassen muss, dass am falschen Ende gesparrt werde.
    Weiterhin hat es ein bei der EU angstellter Simultandolmetscher nicht unbedingt nötig, jemand anderen als einen „Nichtskönner“ zu schelten.

  56. Nochmals nur mal Rande:
    Geben reguläre Dolmetschzeiten von 30 Minuten mit Pausen Sinn?

    Der user „Oliver“ kann sich auch angesprochen fühlen.

  57. @ Gurkenkurve:
    Vielleicht wäre mehr Kenntnis über ein bestimmtes Berufsbild und weniger Meinung hilfreich.

    Simultandolmetscher lösen sich bei der Arbeit über einen Konferenztag in der Tat ca. alle 30 Minuten ab, sonst läßt die Konzentration zu sehr nach und man dolmetscht nicht mehr zuverlässig und vollständig. Der Quatsch mit den Kartoffelschalen ist unqualifiziert. Auch Fluglotsen lösen sich regelmäßig bei der Arbeit ab, um frisch zu bleiben. Ich wüßte nicht, was die Nachkriegszeit mit so etwas zu tun hat.

    Dolmetschen wird von verschiedenen Universitäten als Studiengang angeboten. Ich bin Dipl.-Dolmetscher. (Wie kommst Du übrigens darauf, dass ich bei der EU angestellt bin? Bin ich nicht.) Nur weil jemand Englischkenntnisse hat kann er noch längst nicht simultan dolmetschen. Genausowenig wie jemand eine Blinddarm-OP erfolgreich durchführen kann, nur weil er schonmal ein Küchenmesser in der Hand hatte. Schuster, bleib bei Deinen Leisten.

    Und warum findest Du es unfair, wenn ich hier über einen „Nichtskönner“ schimpfe, gleichzeitig sagst Du aber, jeder der im Gymnasium aufgepaßt hat, hätte es besser machen können?

    Das Übersetzungsbüro heißt In-Translations in Dresden. Ruf doch mal an und frag nach der Granate von der Preisverleihung!

  58. @Oliver
    hallo?
    Ich habe nie behauptet, dass Sie bei der EU angestellt sind. Ich mutmasste, dass Sie nicht bei der EU angestellt wäre; da Sie sich sonst nicht darüber auslassen müssten, dass am falschen Ende gespart werde und man lieber den teuren ausgebildeten Simultandolmetscher beschäftigen möge.

    Ich glaube durchaus, dass ein guter Gymnasiast eine bessere Leistung abliefern hätte könne.
    Nichtskönner impliziert aber, dass der gute Herr eben nichts könne. Jedoch wäre es zum Beispiel möglich, dass der gute Herr ein sehr guter Vater/Grossvater ist.

    Mal Rande: Vielleicht wäre es auch gut, nicht nur die Übersetzung, sondern auch den Sinn von Wörtern wie Satire, Ironie, Sarkasmus usw. zu kennen.

    Wobei jede Satire/Sarkasmus meistens einen wahren Kern…..

    z.b. Wie will man bei einer Übersetzungszeit von 30 Minuten noch eine Pause innerhalb der 30 Minuten einbetten?
    Dennoch hat es user zaeppelin als eine besondere Leistung dargestellt, wenn man ganze 30 min durchhalten müsse.
    Fluglosten haben längere Voll-Konzentrations-Phasen.
    Und ich glaube weiterhin zu wissen, dass Dolmetscher während Sitzungen der UN oder der EU längere Phasen als 30 minütige haben, oder täusche ich mich etwa?

  59. Ich gebe ihnen aber absolut Recht, dass das besagte Dresdner Übersetzungbüro einen abenteuerlichen Eindruck macht.
    Seit wann bieten Übersetzungsbüros Überdachungen an?

    Ob aber dieses Büro wirklich so billig gewesen ist, bezweifle ich ein wenig. Ich vermute, dass das Orga-Komitte sich die Dienste durchaus etwas kosten lies. Dagegen aber das profit-orientierte Büro einen Großteil der Einkünfte für sich beanspruchte und beim eigentlichen Dolmetscher sparte.
    Websites, auf denen sich viele Damen und herren mit Zahnpasta- Lächeln befinden, sind generell verdächtig.

  60. Firmen-Websites, auf denen sich einzelne Textblöcke überdecken/überlappen, auch.
    Vor allem, wenn daneben mit den zum Büro gehörenden IT Spezialisten geworben wird.
    site: http://www.[mainpage des Büros]/Geschaeftskunden-Uebersetzungen

  61. Satz aus dem Impressum der website des Büros.

    Google wird in keinem Fall Ihre IP-Adresse mit anderen Daten der Google in Verbindung bringen.

    anderen Daten der Google????

    anderen Daten Google´s (jetzt heißt das Dings auch noch Sächsischer Genitiv. Auch wenn dabei andere Sachsen gemeint sind.)
    anderen Daten der Google Inc.

    Das schaut verdammt nach einem PC-Übersetzungsprogramm aus.
    Die meisten PC-Übersetzungsprogramm haben Probleme beim Genitiv/ finden des richtigen Personalpronomens/ oder Umgehen durch Hinzufügen des Genitiv -s-.

  62. @Gurkenkurve, 109:

    Meine Beobachtungen bei Veranstaltungen des EU-Parlaments zeigen, dass die Dolmetscher nicht 30 Minuten durcharbeiten, sondern sich mit 1 bis 2 Kollegen immerzu (meist ein, zwei, drei Redebeiträge) abwechseln. Wird eben damit begründet, dass das verdolmetschen so sehr anstrengend sei.

    Und es wird gesagt, dass die EU-Dolmetscher „die besten der Welt“ seien ;).

    Das aber nur als Beobachter der Sitzungen…

  63. @Eu-Beobachter

    Ok.
    Dann habe ich mich diesbezüglich geirrt. Die Redezeit im Eu-Parlament ist im durchschnitt unter den 30 min. Deutlich unter den 30 Minuten.

    PS: Ob die angeblich „besten“ der welt aber so fürstlich verdienen müssen?

  64. Ich habe die Verdolmetschung zwar noch nicht angesehen, kann aber in Sachen Simultanverdolmetschung in den Europaeischen Institutionen meinen Beitrag leisten:
    Beim Europaeischen Parlament wechselt man sich – je nach Schwierigkeit der Sitzung – nach jedem Redner oder alle 2 bis 3 Redner ab, das haengt natuerlich auch von den Sprachen ab. Dass man 30 Minuten am Stueck arbeitet, ist hier eher die Ausnahme.
    Bei der Europaeischen Kommission und im Ministerrat erfolgt der Wechsel – so es die Sprachen zulassen – alle 30 Minuten.
    Die Arbeit eines Simultandolmetschers ist uebrigens in der Tat sehr anstrengend und erfordert nicht nur Sprachkenntnisse, sondern eben die Faehigkeit gleichzeitig zu hoeren und zu verarbeiten und mit leichter zeitlicher Verzoegerung zu sprechen (wobei man zur Outputkontrolle auch das eigene Gesagte anhoeren muss). Jemand, der eine oder gar mehrere Fremdsprachen beherrscht, ist eben nicht zwangslaeufig ein guter Dolmetscher, wenn ihm diese Faehigkeit abgeht.

Comments are closed.