Erstaunlich, dass die Leute sich für sowas hergeben. Gut, das ist nicht die erste Riege der Stars, die da mitmacht, eher schon das etwas abgetakelte Personal, ein Soap-Darsteller, einige Schauspieler, von denen man noch nie etwas gehört hat, ein früher umjubelter Late-Night-Moderator, B-Prominenz.
Aber es ist dann doch einigermaßen erschütternd, das mitanzusehen: Allein wie sie mit den Tieren ihr Essen teilen müssen, zwischen ihnen schlafen und sogar mit ihnen reden. Die erbärmlichen Geschichten, die traurigen Dialoge, die billigen Witze, das Fehlen jeder Relevanz, jedes Anspruchs, jeder Qualität. Und wie das dann alles zusammengeschnitten ist. Es ist schwer, sich das anzusehen, es sei denn aus Häme. Um sich über diese Art des Fernsehens und seine Protagonisten lustig zu machen.
Natürlich: Die Quote ist prima, das hat sich über die Jahre nicht verändert. Trotzdem muss man sich fragen, warum sich Menschen immer wieder für so etwas hergeben. Ist es nur das Geld? Oder doch die Hoffnung, hinterher groß rauszukommen?
Aber hat es wirklich jemals jemand geschafft, eine Karriere darauf aufzubauen, dass er bei Unser Charlie mitgespielt hat?
Bravo! Über so`n TrashTV spricht (sonst) niemand! Viel schlimmer als Dschungelcamp & Co!
Hat nicht Haral Schmidt gerade erst versucht, mit Unser Charlie seine Karriere wieder anzukurbeln ?
ist schon bitter, wenn der einzige der es schafft, seinen part glaubwürdig zu spielen, ein affe ist.
Um welche Sendung geht es denn?
@Christoph, Rollig: Da liegt ein Link hinter den kursiv geschriebenen Wörtern im letzten Satz.
Schmidt macht inzwischen nur noch was er will. Wenn er auf nem Schiff mitfahren will tut er es halt. Will er bei Charly dem Affen sein tut er es halt. Möchte er ins Heute Journal tut er es halt.
Das Niggermeier als notorischer Schmidt Hasser damit Probleme hat ist doch logisch. Hat er sie halt. ;)
Ich seh‘ gerade: Harald Schmidt dabei?! Himmelstehmirbei. Was ist bloß los mit ihm? Erst der Pocher, und nun das??
Ach, das da oben richtet sich am wenigsten gegen Harald Schmidt. Der macht da natürlich mit, weil es so furchtbar ist.
Aber ich habe zum ersten Mal seit Jahren wieder eine ganze Folge von „Unser Charly“ gesehen war fassungslos. Ganz ehrlich: Mir ist nicht klar, nach welchen Kriterien man unterscheidet, was allgemein als fieses „TV-Trash“ gilt und was als anständige ZDF-Familienunterhaltung.
Ist doch ganz klar: Das kapitalistische Privatfernsehen macht Trash-TV, das gebührenfinanzierte und hochseriöse *räusper* ZDF Familienserien! Gleiches oder ähnliches Format? Egal. Es ist die Rechtsform des Senders.
Die Sendung (als ich sie das letzte Mal gesehen habe) ist grausam. Fürchterlich. Aber kaum quiekt ein nachsynchronisierter Affe, jauchzt meine Großmutter drei Halleluja vor Freude. Am schlimmsten sind die synchronisierten Stimmen der Menschen – selbst wenn sie von den Schauspielern selbst gesprochen werden – das wirkt alles so aal glatt und unauthentisch.
Übrigens hab ich den Eintrag auch nur mit deiner Erklärung verstanden.
Es wirkt wirklich total zusammengeschnipselt (meine den Schnitt) und natürlich auch aalglatt (eben heile Weltfernsehen, da gibt es mehr davon…).
Um vll auch einmal etwas Positives übers Öffentlich-Rechliche zu sagen:
Die Mediatheken finde ich sehr gut und nutze sie regelmäßig um zB die guten Politikmagazine wie plusminus, Frontal21 etc anzusehen.
Na ja, der Beitrag zielt natürlich darauf ab, dass man an das Dschungelcamp denken soll – und dann …tadaa… gehts tatsächlich ums seriöse ZDF. Nicht Schimpf sondern Schmidt.
Geht aber gar nicht! (noch weniger als Autobahn!)
Das ist wie eine Volksmusiksendung mit Tokyo Hotel zu vergleichen.
Ich finde das eine wie das andere ganz, ganz schlimm, ja –
aber, dass das ZDF ein „Heile-Welt-Programm“ maßgeschneidert auf einen großen Teil der Seherschaft, nämlich alte, sehr alte Leute (und das mein ich gar nicht despektierlich) ausstrahlt, kann man wohl nicht als halb so trashig bezeichnen, wie dieser RTL-Schund.
Find ich nen bißchen unfair.
Und das die Schimpansen-Sendung eher einfach gestrickt ist, macht es auch nicht besser, dass man sich hier so viel mit dem Ekel-Lustigmach-Daraufrunterschau-TV beschäftigt.
[…] Lange Rede, kurzer Sinn: Danke, Stefan Niggemeier für diesen Lacher. […]
Herr Niggmeier, ich finde das, was das Dschungelcamp ist genau so schlimm wie vieles, was der Bildblog bei BILD bloßstellt –
aber wenn ich das hier so lese, scheint es, als würden sie das anders sehen, als wäre diese RTL-Sendung bloß unterhaltsamer Trash.
Lieg ich damit etwa richtig?
-schulligng für den Tippfehler beim Namen-
@Matti: Richtig, außer dass ich es nicht einmal als Trash bezeichnen würde, weil es zum Beispiel aufwendiger, liebevoller, professioneller produziert ist als „Unser Charly“.
Harald Schmidt ist also ‚furchtbar‘. Stefan N. kennt nur eine Blickrichtung: nach unten, denn er meint er ist ganz oben. Leider total daneben. Wenn das Kai und Lore Lorenz noch erlebt hätten.
Auch wenn Herr Niggemeier etwas anderes sagt, ich meine doch es geht (zum großen Teil) gegen Harald Schmidt.
Mir ists egal, seit der bei SAT 1 weg ist, ist er eh nicht mehr lustig.
Ich hätte geschrieben, Harald Schmidt sei furchtbar? Wo?
Och..tschuldigung! Ich hätte schwören können in Kommentar #8 stand vorhin noch ‚er‘ und nicht ‚es‘. Hab‘ mich wohl verlesen. Hatte mich auch schon schwer gewundert das Stefan N. die einzige Intellektuelle Zynismusinstanz des Deutschen Fernsehens dermassen diskreditiert. Ich nehme meinen Kommentar (#17) zurück. Sorry nochmal!
„Liebevoller produziert“? Es gibt wohl kaum ein Wort das noch weniger zu RTL-Produktionen passt.
Es ist aufwendiger, professioneller, mit viel mehr Geld produziert, richtig.
Aber aus diesen Gründen soll das kein Trash sein?
Diese Meinung finde ich jetzt ganz schön schlimm irgendwie.
Affen, nicht Gänse!
Bevor wir weiterdiskutieren: Hast du eine Folge gesehen? Oder eine halbe?
Und sonst: Was ist denn die Definition von „Trash“?
Nun, Trash ist Müll. Das ist meine Definition :)
Und ja, aus der ersten Staffel habe ich meist unter alkoholischen Einfluss (trotzdem sehr angewidert] einige Folgen gesehen – sogar von der ersten bis zur letzten Sekunde.
Mag jetzt doch sehr pathetisch klingen, aber das Konzept hinter dieser Sendung ist einfach ethisch nicht korrekt.
Das ist ein einziges Vorführen – wie es eben Dieter Bohlen bei DSDS macht. Nur eben „liebevoller“ produziert.
danke!
…und ich dachte schon, es geht wieder um das Dschungelcomp…
Trash-Fernsehen sind Sendungen, die aufgrund von niederen Werten funktionieren; Sendungen, die sich fast ausschließlich auf Schadenfreude, Voyeurismus und „Höhö. andere Menschen sind dümmer als ich!“ konzentrieren.
So sehe ich das jedenfalls! Von der Dschungelshow habe ich übrigens einige Sendungen gemocht, obwohl ich sie in die Trash-Ecke stelle. Einfach, weil da tatsächlich die vielleicht beste Moderation drinsteckt, die ich bisher (in deutschen Shows) gesehen habe. Charlie war mir bisher immer zu doof. :(
Hm…
Freitag war Müllabfuhr. Ich bewundere die Müllmänner. Die Art, wie sie die Tonnen leeren, ist so liebevoll.
Im Vergleich dazu ist es für mich total unerträglich, wie mein Trash beim Gewerbehof behandelt wird, wenn ich mal Hausputz hatte: da muss ich 10 Euro für einen Kofferraum voll bezahlen und mein Müll wird von den Müllmännern eingesammelt, die nicht mehr für den Müllwagen geeignet sind. Abgehalfterte M-Arbeiter aus der letzten Reihe.
Mal ehrlich. Müll ist Müll. Ich finde diese Sendung über den grünen Klee zu loben, weil sie liebevoll produziert ist, bescheuert. Man sollte diese Art von Produktion nehmen und in irgendwas stecken, was ansatzweise so gut ist wie „Friday Night Lights“ oder „The West Wing“. Sowas gibt’s in Deutschland nicht. Hier sind wir froh, wenn das, worüber ganz Amerika stöhnt (Reality TV) gut produziert ist.
Ganz ehrlich: ich könnt kotzen.
Das beste aus dem Genre „Drama“ in Deutschland ist die Dönerpolizei. Da sind die Stunts so absolut liebevoll produziert. Pah.
@ 11 (JesperL)
Ich finde ja ZDF und ARD und wie sie alle heißen auch gerade wegen ihrer Dokumentationen usw. gut, aber eine Hetzsendung wie Frontal21… „gutes Politmagazin“… ich weiß nicht.
@ 20 / Marcus
Lesen Sie dazu auch folgendes: http://www.stefan-niggemeier.de/blog/harald-schmidts-unertraegliche-langeweile/
Ist das nicht der Pocher auf der Parkbank?
@30: Habe ich gerade getan. Hier muss ich sagen Stafan N. hat zu grossen Teilen recht. Schmidt ist schon etwas abgehoben und hat sowas wie eine ’scheiss egal‘-Mentalität was man vielleicht auch als ‚Langeweile‘ auslegen könnte. Das ist es aber auch was ihn von den anderen abhebt und macht ihn frei Dinge so zu sehen und zu benennen wie diese es verdient haben. Dafür das er oft zu freimütig die Wahrheiten anspricht ist er ja auch genügend oft abgestraft worden, nicht nur mit Prozessen aller Art. Das ist übrigens auch der Grund warum Harald Schmidt über die Zeit immer ‚zurückhaltender‘ und ‚verklausulierter‘ geworden ist. Er ist sozusagen ‚zusammenprozessiert‘ worden, jedes seiner Worte wird auf die Goldwaage gelegt. Und wenn man aufpassen muss wie und was man sagt ist man eben nicht frei und kann nicht zur vollen Entfaltung kommen. Das wird dann vielleicht auch als ’schwäche im Abgang‘ oder Langeweileri ausgelegt. Er kann (oder besser darf) eben nicht so wie er will. DAS ist das eigentlich bedauerliche, und das er diesen Umstand nicht ändern kann, DAS ist das eigentlich tragische Schicksal des Harald S. Gegebenheiten ausserhalb seines Zugriffs- und Einflussbereichs. Und dann dieser Link zu diesem Steward Lateshow Monolog: Was für ein Heuchler! Das ist ja ekeleregend. Das ist eine reine Show die der Typ da abzieht. Macht einen auf Opfer und auf Stolz. Er hat nicht mit einem Wort erwähnt wie es überhaupt zu dieser Tragödie kommen konnte. Das die opportunen Amis zuvor Bin Laden und sein Volk missbraucht haben, diese mit Waffen beliefert haben um sie dann gegen die Russen aufzureiben. Stattdessen drückt dieser Hanswurst auf die Opfertränendrüse und macht auf Schimpf und Schande, das ist ja ekelhaft. Sorry dazu fällt mir nichts mehr ein. Dann doch lieber zwei Wochen Sendepause wie Harald Schmidt es gemacht hat als so einen unsäglichen Mist zu versenden.
Hihi. Ich wunderte mich einen Augenblick lang, wohin dieser Artikel führt. Die Wendung fand ich total Klasse.
Ich finde „Unser Charlie“, „Robbie“ und wie die Samstagabend-Tiere-sind-ja-so-süß-Sendungen alle abgrundtief schlecht.
Aber meine Kinder finden es total klasse. Also, wenn der Affe ins Bild kommt, dann freuen Sie sich. Oder die Robbe, oder der Hund. Ob, und was für eine Geschichte, wer da wie „schauspielert ist vollkommen egal.
Außerdem ist die Schugelschoh klasse, die letzte Schmidt & Pocher-Sendung fand ich auch sehr gelungen, was nicht zuletzt an den Schugelschohelementen lag.
Verrückte Welt.
@Matti: Ich hatte die Frage jetzt so verstanden, dass Stefan wissen wollte, ob Sie schonmal „Unser Charly“ gesehen haben.
Ich habe mir das mal ein paar Minuten angesehen und war ähnlich entsetzt. Aus welch erloschenen, ganz und gar resignierten Augen muss man die Welt sehen, um soetwas zu produzieren.
@Ommelbommel: Nee, ich meinte schon „Ich bin ein Star…“
Aber das mit den erloschenen Augen ist sehr, sehr treffend formuliert.
Achso, dann hatte ich dasfalsch verstanden. Ich wünsche aber eh jedem, das noch nicht gesehen zu haben.
Ich hab den Artikel so verstanden, dass man zuerst einmal denken soll, er behandele diese RTL-Sendung.
Und das war auch so beabsichtig – ein Stilmittel.
Ich finde diese Bezeichnung aber immer noch schlichtweg unfair.
Eine Familiensendung, die bestimmt viele Kinder und Omas und Opas gucken, in der es immer ein bißchen spannend zugeht, das Gute aber letzlich immer die Oberhand behält und so verstaubte Werte wie Freundschaft und Treue und Mut immer mitklingen, als Trash zu bezeichnen, wo doch genau dieser Begriff zur Zeit und normalerweise in den Medien für diese RTL-Produktionen benutzt wird… das ist einfach fies.
Erloschene Augen ist ein sehr schöner Begriff – den dann aber bitte doch nicht gegen etwas harmloses verschleudern!
Nicht gegen die kleinen Merwürdigkeiten –
sondern gegen das große Schlimme!
„Frau im Spiegel“ hat auch eine Daseinsberechtigung aber genauso würde man da fragen, ob da noch „Journalisten“ arbeiten. Stefans Meinung zu „Coupé“, der „Frau im Spiegel“ für Männer, konnte man ja neulich hier mal lesen.
Ansonsten @Marcus:
John Stewart (mit t!) und den Monolog für gefaked zu halten ist schon ziemlich frech. Der Typ ist der einzige, der im US-Fernsehen „echt“ ist. Bzw. das, was „echt“ am nächsten kommt, zusammen mit Stephen Colbert und David Letterman.
Wahre Worte über „Unser Charlie“ gelassen ausgesprochen bzw. niedergeschrieben. Soviel Trash wie da in 13 Staffeln zusammengekommen ist, schafft das Dschungelcamp niemals.
Brauchte Harald Schmidt als Abwechslung zu Pocher mal wieder einen intellektuelleren Co-Star? Oder einfach nur das Geld um seinem Bentley (oder wars noch immer ein Jaguar) eine Generalüberholung zu spendieren? Es zeigt jedenfalls seine Lustlosigkeit an seiner eigenen Show und seinem Leben dass er jetzt solche Sendungen macht. Film und ernsthaftes Bühnenschauspiel (Warten auf Godot) hat er schon durch, zum Konzertmusiker a la Götz Alsmann fühlt er sich nicht gut genug, Late Night langweilt ihn, Standup kann oder mag er nicht. Was bleibt da noch zu tun außer hin und wieder eine Gala zu moderieren (Bambi) und solche sinnbefreiten Auftritte, wohlgemerkt in ZDF Shows?
Für mich ist klar: Charly ist nicht nur Hauptdarsteller, er schreibt auch die Bücher, macht das Casting und auch den Schnitt! Es gab auch mal niveauvolle Tiersendungen im Öffentlich-Rechtlichen Fernsehen, kann sich noch jemand an Siegfried Wischnewski und sein „Heim für Tiere“ erinnern? Kann sein daß ich das auch verkläre, man müßte es halt mal wieder zeigen.
Thema Zielgruppe: Meine Großmutter (86) schaut Charly sehr gern, mein Vater (68) noch nicht, der ist Fan von K 11 (Sat1, schlimme Krimisendung).
Bei Unser Charly gibt es einen Schnitt? Auf mich wirkt das immer so, als ob der kurz vor der Pension stehende Kameramann ab und zu mal einen kleinen Schlenker nach links oder rechts macht, halt immer dann, wenn die lustige Oboe einsetzt und sich der Affe etwas auf den Kopf stellt.
Ich freue mich schon auf die Unser-Charly-Steelbox, mit Making-of (Markus Schächter zu Charly, der am Schnittpult sitzt: „Und, Charly, schneidest Du schön?“ – “ HahahahahahahahaHIIIIII“) und Audiokommentar von Charly („HIhihihiAHAHAHhUAuUAAuAU“). Entfallene Szenen gibts natürlich nicht.
[EDIT: gelöscht.]
verstehe ich nicht. unser charly ist ja wohl weit ab von dem, über was man sich viel dringender aufregen sollte.
Stimmt. Ein Affe, der vor der Kamera hektisch rumhampelt, ist halb so schlimm wie
…ein Max Schradin auf 9Live. Sorry, irgendwie hats meinen Kommentar zweigeteilt.
@41: Ich habe mit meiner Schwester regelmäßig EIN HEIM FÜR TIERE gesehen, das war doch Kult, besonders die Ansagen vor der Werbepause! Ich kann mich erinnern, daß Tiere (und Zuschauer) da mit mehr Respekt behandelt wurden: sie waren TIERE beim TIERARZT, wer weiß, vielleicht sind da gelegentlich auch Informationen zu Tierkrankheiten und -pflege eingeflossen, so genau weiß ich das nicht mehr. (Spielte auch in einem ganz anderen sozialen Milieu als Oberklassen-CHARLY, wo uns so aufregende und lebensnahe Plots erwarten wie: „Achim Lenz kann es kaum erwarten: Er will endlich wieder mit dem Reiten beginnen. Lange Zeit hatte er aufgrund einer Pferdehaar-Allergie aussetzen müssen. Doch die Pause hat ihn nicht geheilt: In der Reithalle bekommt er einen schweren Asthma-Anfall…“ (http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/12/0,1872,7152396,00.html)
Charly hingegen ist fast schon eine Komikfigur, bis zum Anschlag anthropomorphisiert, wie ein Plüschtier, das irgendwann vom Regal gestoßen und in eine Filmrolle gezwungen wurde, für die er vorher lernen musste, sich hinzusetzen, jemandem die Hand zu geben oder zuzuwinken, und natürlich: im Kinderzimmer zu leben.
@48: Dem kann ich nur zustimmen. Affen werden menschlicher und Menschen affiger (nenne jetzt keine Namen;).
Ansagen vor der Werbepause? Kann mich nicht erinnern. Weiß nur noch, daß der Wischnewski eher die Ausstrahlung eines Abdeckers als eines Tierarztes hatte. Gerade deshalb war das ja so gut!
@49: Doch, doch, vor der Werbepause kam die Bertha/Hertha nochmal aus der Tuer, und fasste zusammen, worauf wir uns zu freuen haben, wenn wir erstmal aus der Punica-Oase zurueck sind. Priceless. Das wuerde ich echt gern mal wieder sehen.
@38: Ich halte keineswegs den Stewart-Monolog für gefaked. Das ist ja das tragische, der Typ meint es tatsächlich ernst was der da verzapft. Auf die ganz billige patriotische Tränendrüse wird da gedrückt ohne auch nur einen Hauch an Hintergrund zu vermitteln. (Schon mal was von ’stellvertreterkrieg gehört?) Klar wenn man ein bischen mehr weiss über die Hintergründe von 911 dann kommt die Show eben nicht mehr so schön. Das ist ungefähr so als wenn ich in einem Streit mit einem älteren und grösseren Nachbarjungen, der mich gehauen hat meinen kleinen Bruder rüberschicke mit dem Auftrag ihn zurückzuhauen der dann merkt nachdem er ebenfalls eins auf die Omme bekommen hat das er von seinem grossen Bruder verarscht worden ist mir dann eins mit dem Baseballschlägerverpasst. Daraufhin laufe ich dann heulend zu Mami und sage ‚Mein kleiner Bruder hat mich gehauen!!‘ ohne zu erwähnen das ich zuvor zu feige war den grossen Nachbarsjungen selber zu verdreschen. So in etwa. Und die amerikanische Nation nimmt diesem Volldepp diese Geschichte auch noch ab. Ich will nichts verharmlosen, 3000 Tote sind eine Tragödie, aber Wahrheit tut auch Not. Wie immer.
1.) „Das ist ungefähr so als“ – nicht als. Wie. Genauso viel wie. Größer oder kleiner als.
2.) ich kann dem Beispiel nicht folgen. Überhaupt nicht. Wer ist der große Nachbarsjunge?
3.) die Darstellung der Zustände im mittleren Osten stellt keine Nachrichtensendung in den USA so transparent dar wie die Daily Show, seit Jahren immer wieder.
3.) Stewart hat seine eigenen Ängste und die seine Mitmenschen in Worte gefasst und versucht, die Ereignisse zu verarbeiten. Ihm mangelndes Verständnis zu unterstellen ist der größte Quatsch den ich je gehört habe. Wer von den 3000 Menschen die getötet wurden geschweige denn von den 300 Millionen, die die Nation ausmachen, hat den da wen „gehauen“ (wie gesagt, ich verstehe das Beispiel nicht).
Eine Woche nach dem Anschlägen ging es nicht um Benasweisung und dem Verarbeiten der Anschläge sondern um das pure Verarbeiten von Gefühlen. 6 Jahre später diese emotionale Ansprache als „gefaked“ bzw. „fake“ zu betiteln ist absolut bescheuert. Mir fällt da kein anderes Wort für ein. Die Nation befand sich damals im Schock. Dinge, die man im Schock sagt, bzw. im Versuch, eine Tragödie zu verarbeiten, vor einem rationalen Hintergrund zu sehen, halte ich wirklich für grenzdebil.
Dieses „selber Schuld“ ist (entschuldigung) wieder Mal typisch deutsch. Klar sorgen die Amerikaner mit ihren Basen in Saudi-Arabien selbst dafür, dass ihnen die radikalsten Muslime Attentate bescheren. Klar ist es dämlich, das Katastrophencenter in einen der Türme zu bauen, wo das WTC bereits einmal Anschlagsziel war. Natürlich waren die Anschläge auf Militäreinrichtungen auf der arabischen Halbinsel und in Afrika ein Hinweis darauf, dass es „eventuell“ Anschläge auf dem amerikanischen Festland geben könnte in einem Ausmaß, dass die Bombe in Oklahoma City noch übertrifft.
Aber dann jemandem, der selbst noch total geschockt ist vorzuwerfen, er würde da etwas faken…
Lächerlich. Herablassend. Naseweis. Besserwisserisch.
Vor allen Dingen im Umfeld der Nachrichtensendungen, die sonst noch so im US-Fernsehen laufen. Man muss das alles im Kontext sehen und nicht aus der Perspektive eines Deutschlands. Das amerikanische Nationalgefühl war tief erschüttert, und dieses innere Leid spiegelt Stewart wieder.
Der ganze Vorwurf kommt mir ehrlich gesagt wieder mal so typisch „Die Amis sind doch selbst Schuld“ vor, gepaart mit „Die fühlen sich für nix verantwortlich, obwohl sie doch…“.
Wenn man sich die Zustände in den USA mit ihren Ghettos, zigtausenden Morden pro Jahr (16k+) und 30 Millionen Menschen ohne Krankenversicherung anschaut, dann frage ich jetzt mal mit aller Ernsthaftigkeit, wie sehr denn das Volk für das Verantwortlich ist, was die Regierung fabriziert.
Haben die sich das alles so ausgesucht? Könnte es nicht sein, dass das Volk im innersten erschüttert war, und dass Stewart dieses Gefühl brillant eingefangen hat?
Diese besserwisserische Attitüde geht mir ehrlich gesagt tierisch auf die Nerven.
Das da ist John Stewart. Nicht Jay Leno.
Lies bitte nochmal den ersten Satz meines letzten Kommentars. Danke.
Ich hatte das schon verstanden. Streiche halt alle fakes die ich noch benutzt habe und setze… was? Blauäugig? Ignorant?
Stewart ist ein so intelligenter Mensch und er hat die Weltlage so verinnerlicht und schätzt sie richtig ein, dass die Einschätzung Deinerseits, er würde die Hintergründe nicht richtig kapieren, vollkommen an den Haaren herbeigezogen ist. Ich sagte weiterhin „fake“, weil es einfach nicht möglich ist, dass Stewart sich der Dinge, die die USA zuvor im Ausland veranstalteten, NICHT bewusst ist. Sprich: wenn Du sagst, er wäre ignorant, dann ist das erstens falsch und zweitens wäre es dann nur möglich, dass er den Monolog gefaked hat.
Wie gesagt: wirf es allen vor – Hannity & Combs, Bill O’Reilly aber ganz bestimmt nicht Stewart oder sicher nicht Keith Olberman, der sich nach den Attentaten ähnlich geäußert hat. Oder Bill Maher.
Um es exakt auszudrücken: Du kennst die Daily Show offensichtlich nicht und die Person John Stewart noch viel weniger. Die Einschätzung ist komplett falsch. Geh auf http://www.thedailyshow.com und schau Dir die Shows der letzten 10 Jahre an, dann wirst Du verstehen, was ich meine.
@Marcus: Wenn eine Mutter weint, weil ihr Kind gerade überfahren wurde, sagen Sie ihr dann, dass das ja wohl unverantwortlich war von ihr, es bei rot über die Straße laufen zu lassen? Und sie solle anstatt rumzuheulen sich mal an die eigene Nase fassen?
Ich schließe mich ansonsten Sebastian nicht in allen Punkten an, aber der Tip, mal in die Daily Show reinzuschauen, ist wirklich ein sehr guter.
Dafür bin ich auch zu reißerisch in meinen Aussagen hin und wieder :-)
Dein Beispiel hat’s eigentlich am besten getroffen. Personen im Schock Berechnung zuzuschreiben ist einfach nicht richtig.