Unabhängigkeitserklärung

Oh, hallo.

Ich muss Ihnen was sagen. Ich bin umgezogen.

Vor drei Wochen schon. Aber ich war so beschäftigt damit, mein neues Zuhause zusammenzuzimmern und einzurichten und mit Leben zu füllen, dass ich nicht dazu gekommen bin, hier einen ordentlichen Nachsendeauftrag zu hinterlassen.

Dies hier ist ein besonderer Ort für mich. Er hat diese einzigartige Mischung aus Privatheit und Öffentlichkeit, wie sie nur ein Blog schafft. Es ist mein Ort, niemand redet mir hier rein, ich kann ihn gestalten und befüllen, wie ich will – und gleichzeitig lebt er davon, dass andere Menschen ihn betreten, von der Aufmerksamkeit und der Kommunikation.

Ich hatte nie einen Plan, was aus dieser Seite werden sollte, als ich vor neuneinhalb Jahren anfing, jenseits von BILDblog Sachen ins Internet zu schreiben, wie es Felix „ix“ Schwenzel sagen würde, auf dessen Seiten ich als Urlaubsvertretung damals begann. Es gab, wie ich gerade nachgesehen habe, schon in den ersten Wochen Schafcontent, ging um Wahlduelle, Mären [Plural gerade nachgeschlagen], Drittsender und natürlich den Islamhass der Islamhasser von „Politically Incorrect“.

Lieblingsthemen und Formen fanden und ergaben sich, manche Einträge entwickelten eine erstaunliche Wirkung, und wenn ich gerade keine Zeit oder keine Lust hatte, hier etwas hineinzuschreiben, dann stand hier halt nichts.

Das hätte natürlich, einerseits, ewig so weitergehen können. Andererseits hatte ich aber zunehmend die Lust und das Bedürfnis, aus dem, was da entstanden war, etwas Neues zu entwickeln. Einen Rahmen zu finden, der mir die Möglichkeit gibt, zusammen mit anderen Medienkritik in allen Formen zu betreiben, lebendig, vielfältig, abwechslungsreich, experimentierfreudig, relevant und gelegentlich albern.

Einen Rahmen, der mir die Unabhängigkeit gibt, ohne Rücksicht auf Befindlichkeiten und Empfindlichkeiten von Auftraggebern arbeiten zu können. Es ist erstaunlich, wenn man, sagen wir, ein Konzept für eine Fernsehsendung hat, die sich auf unterhaltsame, aber schonungslose Art mit dem Fernsehen beschäftigt, wie schnell man schon in den allerersten Gesprächen mit Verantwortlichen auf Bedenken stößt. Nicht erst mittendrin, während der Arbeit, wenn man merkt, dass man Kompromisse eingehen muss, wie das immer so ist. Sondern schon ganz am Anfang, wenn Leute im ersten Gespräch mit Flatterband Bereiche absperren, die man, wenn es zu einer Zusammenarbeit kommen sollte, nicht betreten kann.

Das wäre doch ein Traum: Wenn man Medienkritik unabhängig von Medien betreiben könnte, unabhängig von Verlagen und Fernsehsendern, und trotzdem nicht nur so nebenbei, als eine Art Hobby, als Blog. Das wäre, das ist mein Traum.

Das ist die Idee, die hinter Übermedien steht, das ich mit dem hier auch schon einschlägig bekannten Boris Rosenkranz ins Leben gerufen habe. Wir haben darüber viele Monate gegrübelt, verschiedene Wege ausprobiert, Ideen entwickelt und verworfen, Preismodelle ausgedacht und verworfen, Paywall-Implementierungen eingebaut und verworfen.

Der Traum ist nämlich auch: davon leben zu können. Hauptberuflich Übermedien zu betreiben. Mit all den Möglichkeiten und Verpflichtungen, die sich daraus ergeben (zum Beispiel der, nicht tage- oder wochenlang gar nichts zu veröffentlichen, wegen keine Lust oder Zeit).

Wolfgang Michal hat sich neulich schon darüber lustig gemacht, dass Kollegen davon träumten, „irgendwann ein eigenes kleines Medien-Geschäft zu haben“, und mich als „Medienunternehmer“ bezeichnet. Das bin ich dann wohl, aber es trifft es nicht, denn die Geschäftsidee ist in Wahrheit vor allem eine publizistische Idee, und das Unternehmen heißt Unabhängigkeit.

Wir haben eine GmbH gegründet und uns unser Stammkapital vom Konto klauen lassen. Wir wären fast auf die fiesen Briefe von fiesen Firmen reingefallen, die man bekommt, wenn man ins Handelsregister eingetragen wurde, und die einem unter sehr offiziell aussehendem Briefkopf das Gefühl vermitteln, man müsste genau dafür jetzt nochmal zahlen. Wir haben den Starttermin drei Wochen vorher nochmal um zwei Monate verschoben und dann nochmal um zwei Tage. Und trotzdem war es am Ende unfassbar knapp und eng und anstrengend, aber jetzt ist es auf der Welt, also, seit fast drei Wochen schon, und muss nun nur noch wachsen und gedeihen.

Vielleicht haben Sie den Elefanten bemerkt, der sich da während der letzten Absätze in den Raum geschlichen hat. Den mit dem blinkenden „Krautreporter“-Logo auf dem Rücken. Ja, damals hatte ich auch schon von einem „Traum“ geschrieben, dem Traum, dass die Leser für die eigene Arbeit bezahlen.

Der ist für mich mit „Krautreporter“ nur zum Teil in Erfüllung gegangen. Das Crowdfunding war ein großer Erfolg, aber was wir eigentlich mit dem Geld machen wollten, wie das so finanzierte redaktionelle Produkt wirklich aussehen sollte, war unklar und am Ende für mich nicht überzeugend.

Übermedien ist auch ein Versuch, aus den Fehlern von „Krautreporter“ zu lernen (ich bin sicher, wir werden stattdessen genug eigene machen). Wir haben ein klares Thema, einen unverwechselbaren Fokus, und wir verkaufen nicht Schrödingers Katze im Sack. Sie können sich die Inhalte ansehen und entscheiden, ob sie Ihnen etwas Wert sind.

Also, konkret zum Beispiel 3,99 Euro im Monat.

Für ein Magazin, das sich professionell, kontinuierlich, vielfältig mit Medien auseinandersetzt. Dass diese Auseinandersetzung nötig ist, haben die vergangenen Wochen überdeutlich gezeigt. Die großen, furchtbar überhitzten politischen Debatten (um mal einen Euphemismus zu benutzen) sind alle durchwirkt und überlagert von Mediendebatten; von Zweifeln an der Berichterstattung, Gerüchten, Falschmeldungen, Vorwürfen von Einseitigkeit, Übertreibungen, Übertreibungen, politischer Abhängigkeit.

Es mangelt nicht an Medienkritik, aber es mangelt an guter Medienkritik. Es mangelt an Medienkritik, die nicht abhängig ist von den Medien, die sich aber auch nicht blind auf die Seite der Kritiker schlägt. Es mangelt an Medienkritik, die nicht ideologisch motiviert ist, die nicht hysterisch ist, die nicht ahnungslos ist.

Wir wollen versuchen, einen Beitrag zu leisten, diesen Mangel kleiner werden zu lassen. Gleichzeitig wollen wir nicht verbissen sein, sondern, wann immer es geht, unterhaltsam, sogar mal positiv.

Theoretisch kann man das hier genauer nachlesen, aber zum Glück kann ich ja auch schon auf ein paar Beispiele verweisen, wie das in der Praxis aussieht.

Zum Start habe ich ein langes Interview mit „Zeit“-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo geführt, weil der mein Tun mit großer Skepsis begleitet. Ich habe mir ein paar Gedanken gemacht über die angebliche „Schweigespirale“, die es bei der Berichterstattung über Straftaten von Ausländern gegeben haben soll, über den Eifer, immer die ethnische Herkunft von Verdächtigen anzugeben, und darüber, was sich aus der Sache mit dem erfundenen toten Flüchtling in Berlin lernen lässt.

Boris hat mit dem vermeintlich „härtesten Jugendrichter Deutschlands“ Richter darüber gesprochen, wie er den Medien nutzt und wie er die Medien benutzt. Er hat dafür gesorgt, dass wir es in die „Tagesschau“ schaffen:

Und er hat sich in die Abgründe von „Focus Online“ vorgewagt und das Erfolgsgeheimnis von deren Filmen erklärt. Videos für Menschen, die keine Texte lesen, und denen Bilder egal sind:

(Bitte beachten Sie die stylische Scheinbetonwand im Hintergrund. Das war eine unserer ersten großen, kniffligen, wirklich brisanten Geschäftsentscheidungen: Wie der Hintergrund in dem kleinem Studio aussehen soll, das wir uns hinten im Büro eingerichtet haben für solche Videos und viele andere, mit diesen teuren Platten, die einem als Hallschlucker verkauft werden, und allem Pipapo. Okay, eher nur „Pi“, für den Anfang, das ist unsere Garage, quasi.)

Endlich habe ich auch die Gelegenheit, mein Talent als Dieter Thomas Heck auszuprobieren. Wenn ich Ihre Aufmerksamkeit bitte auf diesen Versuch lenken darf, das versehentlich eingeschaltete „Apfelweinfest 2015“ im hr-Fernsehen im vergangenen Spätsommer ohne langjährige Therapie zu verarbeiten:

Wir haben noch so viele Ideen, für Wichtiges und Witziges. Wir wollen mit der Kamera rausgehen und einen anderen Blick auf das werfen, worüber alle berichten. Wir wollen uns gründliche Analysen leisten, anstatt nur gefühltes Wissen wiederzugeben. Wir wollen mit vielen unterschiedlichen Leuten zusammenarbeiten, die ihren eigenen Blick auf die Medien mitbringen.

Ich bin, zugegeben, nicht in jeder Sekunde optimistisch, ob das überhaupt gelingen kann. Ob man in all dem ohrenbetäubenden Getöse und Durcheinander, das gerade herrscht und womöglich jetzt zum Dauerzustand wird, Aufmerksamkeit gewinnen kann, wenn man nicht versucht, der Lauteste, der Voreiligste zu sein. Andererseits: Wenn ich den Glauben verloren hätte, dass Aufklärung etwas bewirkt, dass Kritik nützlich sein kann und dass eine gute Debatte Menschen klüger macht, müsste ich mir einen anderen Beruf suchen.

Wir wollen Medien besser kritisieren. Mit Ihnen und für Sie! (Und Euch.)

Bleibt die Frage, was dann aus diesem Blog wird. Ehrliche Antwort: Ich weiß es noch nicht. Vielleicht polstere ich es umfassend mit Flausch aus. Vielleicht entdecke ich noch ein anderes Thema. Vielleicht ist es auch ein Ort für eher persönliche Notizen zu dem, was in den Medien und anderswo passiert.

Ich habe dafür keinen Plan. Aber das war ja immer schon so.

Und jetzt würde ich mich sehr freuen, wenn Sie mir nach nebenan folgen würden und mir die Treue halten. Und Abonnent werden!

71 Replies to “Unabhängigkeitserklärung”

  1. Wenn ich hier einen Kommentar zu einem technischen Detail machen darf: mit Lets encrypt kann man sich kostenlos Zertifikate ausstellen lassen und damit seine Website per HTTPS erreichbar machen. Wär gut, wenn das bei Übermedien auch ginge.

    Ansonsten wünsche ich viel Erfolg!

  2. Jetzt noch Fritz Wolfs’ Dokfilm-Kritiken von wolfsiehtfern.de dazu – und Übermedien ist perfekt.

  3. Viel Glück für den Tapetenwechsel! Abonnent bin ich schon. Sehr freuen würde mich, wenn auf der einen oder anderen Plattform der wunderbare ESC-Videoblog fortgeführt werden könnte, der mir für den Genuss des Bardenwettbewerbs mindestens so bedeutsam war wie Anja Rützels SPON-Berichte für das Dschungelcamp.

  4. Erstens: Klingt gut, probier ich aus.
    Zweitens: 3,99? Warum nicht einfach 4?
    Drittens: Holt euch doch noch Kalkofe mit oder ohne Mattscheibe als Gastschreiber dazu ;-)

  5. Abo läuft, ich halte Übermedien für ein interessantes UND sympathisches Projekt. Ich werde mich freuen, wenn Du, lieber Stefan Niggemeier, diesen Blog trotz des neuen Projekts nicht ganz vernachlässigen würdest. Die Interaktion hier mit und unter deinen Lesern – mal furchtbar nervig, oft befruchtend – hat etwas sehr Besonderes (wobei mir klar ist, wieviel Arbeit dahinter steckt, jedes Posting lesen zu müssen). Ich denke sogar zuweilen, dass auch Du vom Echo deiner Leser hier profitierst, gerade wenn es kritisch ausfällt.

    Und zu dem „wie schnell man schon in den allerersten Gesprächen mit Verantwortlichen auf Bedenken stößt“: you´re not alone, das weißt Du, das ist für viele im Medienbereich inzwischen Alltag.

  6. Um dieses Blog würde es mir leid tun. Den anderen Weg find ich natürlich trotzdem gut. Nicht zuletzt deshalb, weil ich einen vergleichbaren Traum habe. Der Versuch, ihn zu verwirklichen, ist ein Risiko. Deshalb Hut ab und toi, toi, toi!

  7. Hallo Stefan
    Ich habe dein Blog und das BILDblog ca. 10 Jahre mitgelesen, und wirklich fast jeden einzelnen Artikel. Weil ich bis auf das Oslo-Gedöns fast alles wesentlich fand, oder wenigstens lustig. Ich habe etliche Diskussionen mitverfolgt, mich manchmal beteiligt. Seit einem Jahr zahle ich freiwillig jeden Monat fürs BILDblog, weil Ihr ja sonst aufhören wolltet.

    Und nun ziehst Du einfach um. Was soll ich sagen: ich habe drüben noch bei keinem Artikel ein dringendes Lesebedürfnis bekommen. Vielleicht nur Einbildung, aber mir kommt es vor, als würdest Du dort glatter gebügelt, weitschweifiger schreiben. Ich weiß nicht, irgendwas nervt einfach. Und die Seite ist grafisch sehr unpraktisch, der Startbalken verdeckt ein Viertel des Schirms, man muß scrollen wie doof. Und das mit den abgeschnittenen Texten samt Zahlungsaufforderung läßt mich eher trotzig reagieren: dann eben nicht, schade.

    Mir wäre es lieber, du würdest hier weiterschreiben. Wenigstens die wichtigen Sachen. Dafür würde ich auch gerne nochmal freiwillig bezahlen.

  8. Schön! Hey Freude (Pepito), Zorn (Linus), Ekel (Earonn) und Eure netten Abwesenheitsvertreter aus der Therapiegruppe – kommt ihr mit rüber, weiterdiskutieren? Freu mich. Grüße. Eure Angst* P.S. Alle, die über „den“ Islam, Eva Herman und/oder unterdrückte „Wahrheit“ nur postulieren wollen, brauchen nicht mitzukommen. *Alles steht Kopf

  9. @theo: Auf jeden Fall hab ich vom Echo hier profitiert, auch vom kritischen.

    @Knut: Kann ja noch kommen!

    @rausgucker: Hm, das tut mir leid. Welcher Startbalken? (Also, auf welchem Gerät?) Und die meisten Texte sind ja gar nicht abgeschnitten, und nach 7 Tagen sind alle kostenlos.

  10. …“die Geschäftsidee ist in Wahrheit vor allem eine publizistische Idee“

    Das allermeisten erfolgreichen Verlage/Medienunternehmen haben so angefangen.

    Viel Erfolg!

  11. Wenn es jetzt noch möglich wäre, die dreipfennigfuffzich ‚oldschool‘ per Banküberweisung/-einzug abzudrücken statt mit diesem ganzen neumodischen onlineüberweisdingens,
    wäre ich ÜBERmäßig begeistert.

  12. Tja, dieser Abschied – wenn es denn einer ist – war ja irgendwie zu erwarten. Ich wünsche Ihnen (und Dir), Stefan Niggemeier, ebenfalls viel Erfolg in jeder Hinsicht mit Übermedien (ich werde natürlich als Abonnent mit dazu beitragen, schon für vergangene Verdienste). Aber es lässt mich und sicher auch manch anderen hier, der sich in den nach unten offenen Kommentarspalten häuslich eingerichtet hat (siehe #15), doch etwas traurig, mindestens melancholisch zurück. Zwar besteht nun die entfernte Möglichkeit, dass ich eine Menge Lebenszeit sinnvoller verbringe, als endlose, teils fruchtbare, teils grotesk sinnlose Diskussionen hier zu verfolgen und dann und wann meinen Senf in dieses Textfeld reinzuschreiben. Aber ganz unabhängig davon, ob und wie sich alles von hier nach drüben verlagert, denke ich, dass mir dieses Blog fehlen wird/würde. Und das betrifft nicht nur die Texte, die vermutlich zum größten Teil so auch bei Übermedien stehen könnten. Ich mag irgendwie das Grün, das Quasi-Private, die Mischung aus Sachlichem und das Subjektivem hier. Ich schätze die Übersichtlichkeit der Seite: ein Autor (grundsätzlich), eine Spalte, rechts die Anzeige mit neuen Beiträgen und Kommentaren.
    Im Gegensatz dazu (gleich mal rein in die bei neuen Projekten unvermeidliche Manöverkritik) wirkt Übermedien auf mich eben wie eine zeitungsähnliche Seite, wo in irgendwelchen Feldern in irgendwelchen Spalten diverse Leute zu irgendwelchen Themen Einzelbeiträge, Serien oder sonstwas schreiben. Das mag gewollt sein oder auch nicht – der Kuschelfaktor dieses Blog oder der ESC-Blogs geht der Seite irgendwie ab. Das wirkt erstmal „seriöser“, aber ein Hauptgrund für mich, die Seite zu besuchen ist nicht, dass sie aussieht wie FAZ.net sondern eben dass da eben der Stefan, der Boris, der Mikis etc. (ist ein Beitrag von Peer Schader eigentlich schon in der Mache?) schreiben. Ähnlich geht’s mir bei den Videos (die ich übrigens auf der Seite selbst gar nicht gesehen hatte, Stichwort Übersichtlichkeit): sind ganz witzig, aber das Zwischenkommentieren vor der Betonwand wirkt auf mich ein bisschen wie ein Mischung aus Allerwelts-Youtube-Kommentator und Magazinen wie „Aspekte“. Aber (noch) ohne den Charme der Jungs-Plaudereien beim Oslog. Aber zumindest Potenzial hat das Ganze schon (dem Herrn Rosenkranz steht die Rolle m. E. übrigens besser. Dir, Stefan, könnte etwas weniger Zappeligkeit vielleicht ganz gut stehen. Wie wär’s mit Jörg Thadeusz als Vorbild?).

    Jedenfalls harre ich neugierig der Dinge, die da jetzt nebenan kommen werden, hoffe, dass vieles, was hier gut war, auch dort funktionieren wird; dass gewohnte Themen fortgeschrieben und neue interessante erschlossen werden (ich wäre ja – auch berufsbedingt – für eine Rubrik Medienrecht!); dass sich auch dort interessante Diskussionen entwickeln, die man gerne verfolgt und an denen man sich beteiligen möchte; und dass trotzdem hier vielleicht auch noch mal was anderes auftaucht als Schafcontent.

    Momentan fühlt es sich jedenfalls ein bisschen an wie wenn der Papa sagt „wir verlassen das gemütliche Dorf und ziehen um in die Großstadt. Aber wir bleiben eine Familie. Und vielleicht kommen wir in den Ferien immer mal wieder her.“

    In diesem Sinne: gutes Gelingen beim „Auszug“ ins Unternehmertum! Aber bitte nicht die Wurzeln vergessen.

  13. @TangoZulu, #15
    Freude… das war ja das netteste, was man mir heute gesagt hat! Lieber Freund, da komme ich doch gerne mit rüber :-).

  14. @Stefan Niggemeier: Und natürlich vielen Dank an den Gastgeber – für jede Inspiration und die Debatten, die er zugelassen hat.

  15. @Pepito: Prima, bis dann! Und die Abschiedsrede hat mir gut gefallen. So etwas Ähnliches habe ich wohl gefühlt, hätte es aber nicht artikulieren können, bevor ich es von Ihnen gelesen habe. Ob die anderen Rabauken und wir uns in der irgendwie offiziöseren Atmosphäre von Übermedien auch trauen, so hemmungslos herumzuraufen wie hier, wird sich zeigen. Ob es dort hinpasst, auch.
    P.S. Haben Sie „Alles steht Kopf“ gesehen? Ist als Kinderkino getarnt, aber eigentlich eher eine Metapher für Heranwachsende und Eltern über die Entwicklung der Persönlichkeit. Daher habe ich die Figur der „Freude“.

  16. P.S. Auf meinen Post Nr. 15 hat der Hausherr jedenfalls (noch) nicht mit einem „NEEEEIN!“ Reagiert…;-)

  17. Hier kann ich ja schreiben, was mir schon die ganze Zeit durch den Kopf geht, und bitte nicht vergessen, dass ich das mit ganz viel Liebe schreibe. Dieser dritte Punkt auf dem Ü hat schon etwas von dem zusätzlichen e, über das sich immer so köstlich amüsiert wurde. Aber ich weiß, irgendwas muss man ja machen.

    Hier ist doch jetzt jede Menge Platz für Flausch- und Hundekontent. Diesen und kommenden Donnerstag wird auf BBC Two mal wieder total wissenschaftlich ausgewürfelt, ob nun Katzen oder Hunde die besseren Tiere sind.

  18. Stefan, ich finde das neue Projekt Übermedien wirklich sehr spannend und überzeugend. Seit Beginn der Seite treibt mich aber der Gedanke um, den ich jetzt einfach zu diesem Anlass mit auf den Weg geben muss. Es ist der Gedanke über die Relevanz der Inhalte.

    Das war damals bei Krautreporter schon so, dass ich dachte „Hey, tolle Idee mit dem unabhängigen Journalismus und so“ … aber am Ende kamen Inhalte bei rum, die mich allenfalls peripher tangiert haben.

    Bei Übermedien ist es noch nicht so schlimm, aber teilweise ist das so. Dass mir nicht alle Artikel gefallen, ist selbstredend. Das muss auch nicht so sein, sollte nicht der Anspruch einer solchen Seiten sein.

    Die Artikel müssen aber eine gewisse Anziehungskraft ausüben, um zahlende Abonnenten zu überzeugen. Ich wurde noch nicht überzeugt – da bin ich ganz ehrlich. Häufiger stand ich kurz davor auf den Knopf zu drücken, dann wäre das aber mehr eine „Good Will“-Entscheidung, weil ich die Idee toll finde und sie unterstützen möchte. Aber nicht, weil es Inhalt ist, der so überzeugend in einer Menge auf mich zukommt, dass ich denke „das muss ich jetzt alles lesen, da will ich auch für bezahlen“.

    Warum das so ist, weiß ich nicht. Weil die Artikel überwiegend alle äußerst lesenswert sind. Vielleicht ist es einfach die Taktung, die mir noch etwas zu gering erscheint. Die Idee, Artikel nach 7 Tagen aus der Paywall zu reissen, ist löblich. Dürfte sich aber als geschäftsschädigend erweisen, wenn in Zukunft nicht mehr Artikel von guter Qualität erscheinen.

    Es sind ja noch nicht viele Artikel, die hinter die Paywall gesperrt werden. Aber wenn ich als mein persönliches Beispiel den Artikel „Die Brüllspirale“ nehme – der Teaser hat mich angesprochen, ich war kurz davor dafür zu bezahlen. Bin dann davon abgekommen. Als ich das nächste Mal auf der Seite war, war das Ding immer noch auf der Startseite und dieses mal kostenlos. Ich bin ehrlich: dann nehme ich das Ding kostenlos mit – und so wird es vielen Lesern gehen. Und nur nebenbei: Der Artikel wäre ein Monatsabo alleine schon wert gewesen.

    Es ist bestimmt keine einfache Aufgabe, qualitätsstarke Medienkritik zu veröffentlichen. Sie kommen aus einer Situation, in der Sie aus einer ungezwungenen Laune heraus hervorragende Texte schreiben konnten und sie veröffentlicht haben. Wenn Sie keine Lust hatten und Ihnen nichts eingefallen ist, haben Sie mal eine Woche lang nichts geschrieben.

    Wenn Sie Übermedien als Haupteinnahmequelle aufbauen wollen, müssen Sie das ändern. Zu sehen, dass jetzt (gefühlt) tagelang nichts passiert und man dann nur ein Comic bekommt, ist das aus Sicht eines interessierten, zahlenden, nach neuen Inhalten gierenden Nutzers nicht überzeugend.

    Wenn Sie es schaffen, die außerordentlich hohe Qualität zu halten und die Menge der relevanten (!) Artikel zu erhöhen – dann kriegen Sie früher oder später auch mich als zahlenden Abonnenten.

  19. Ich störe mich am meisten an der Verbindung mit Blendle. Das ich mit meinen 3,99 Euro Döpfners Medienstrategie unterstütze ist ganz und gar nicht schön und wird von den Springer-Buben auch weidlich ausgeschlachtet, z.b von meinem Namensvetter auf Twitter.

  20. Hab die Seite jetzt auch schon eine Weile im Blick.
    Bisher hat mich lediglich dieser Artikel hier interessiert:
    http://uebermedien.de/1433/enthuellt-die-schriftlichen-anweisungen-von-oben-im-zdf/

    Ehrlich gesagt fand ich Ihn ziemlich schwach.
    Aufmerksam wurde ich durch Meedia darauf. Also wenn man schon so ein Thema aufgreift was kurz nach dem Eklat der freien Mitarbeiterin im niederländische Rundfunk erschien, dann hätte ich mir mehr Content und eine differenziertere Betrachtung gewünscht. Schaut man sich z.B. das Interview im Freitag an : https://www.freitag.de/autoren/jaugstein/das-diktat-der-quote stößt mir vor allem der letzte Absatz unangenehm auf:

    „Machen Sie jetzt auch Fernsehen, wie Sie wollen?

    Ich mache gar kein Fernsehen mehr, ich hatte aber einige Pläne. Als dann dieses Buch erschien, bin ich exkommuniziert worden.“

    Ein hoher Mitarbeiter der ÖR wird wegen einem kritischen Buch zu seinem Arbeitgeber „exkommuniziert“. Das scheint offenbar keiner bedenklich zu finden, dass kritische Stimmen einfach ausgeschlossen werden. Auch Ihre Erklärungen mit den Grundsätzen des ZDF die im Staatsvertrag festgeschrieben werden scheinen mir recht dürftig.
    Beispiel: „hieß es in Paragraph 5 Abs. 3:
    Die Sendungen sollen dabei vor allem die Zusammengehörigkeit im vereinten Deutschland fördern sowie der gesamtgesellschaftlichen Integration in Frieden und Freiheit und der Verständigung unter den Völkern dienen.“

    Der Ansatz erscheint mir ja richtig, aber dass ist doch keine Rechtfertigung unangenehme Berichterstattung zu unterschlagen. Ähnliches in der Eurokrise.

    Also qualitativ hat mich das noch nicht überzeugt, es steht auch noch aus ob man sich an wirklich heikle Themen objektiv heran traut.

  21. Stefan ist mutig, das find‘ ich gut. Nicht gut finde ich Übermedien. Die Lösung für ein regelmäßiges Zusatzeinkommen wäre doch bereits diese Seite gewesen. Einfach regelmäßiger Beiträge verfassen und ein Abo für 4 Euro einführen. Fertig.

    Die Relevanz von Beiträgen auf Übermedien wird durch die „Mitschreiber“ wenigstens mittelfristig in den Keller gehen. Wie bei den Krautis auch. Und noch mal zahl ich für so einen Kram nicht. Außerdem mag ich die Beiträge des B. Rosenkranz nicht. Auch hier nicht.

    Es ist, nach meiner bescheidenen Meinung, mutig – aber falsch.

    Schade um diese tolle und in jeder Hinsicht relevante Seite.

    Viel Glück, Stefan.

  22. Ich wünsche viel Erfolg. Das ist auf jeden Fall eine tolle Sache. Aber bitte schaut, dass ihr schnellstmöglich eine Alternative zu Blendle anbietet. Ich werde dann sofort abonnieren.

  23. Üübermedien

    Ich seh drei Augen auf dem U.
    Und drückt man einmal eines zu,
    Dann bleiben immerhin noch zwei.
    Bei mir wär`s damit schon vorbei,
    Warum ich „Blendlen“ auch nicht mag,
    Und bares Geld zum Schalter trag.
    Vielleicht geht`s auch mit Warentausch?
    Mal etwas Käse oder Flausch?
    Die Art von Währung wär genehm.

    „Glück auf!“ – wünscht Euch der polyphem ;-)

  24. Ich schaus mir mal an und wünsche natürlich glueck. Abonnent werde ich allerdings angesichts der hier oft üblichen (und fuer mich stets vollkommen unverständlichen) tendenziellen verteufelung von urhebertum vorerst mit sicherheit nicht werden, da empfinde ich das Karma Konto als vorerst noch nicht so recht ausbalanciert. Schaunmermal.

    Schade um diesen Blog. War immer einer der besten. Chapeau dafür!

  25. Okay @stefan, damit wäre ja die Frage die ich auf ‚Übermedien‘ immer vergaß zu stellen dann auch geklärt. Dieser Blog bleibt also gebookmarkt, schon aus Gründen des Archivs sowieso. Viel Glück mit dem neuen Projekt. Die ersten 3,99 zur „Probe“ sind abgedrückt, ob weitere folgen liegt jetzt an Euch. ;-)

    Kleine Anrefung: die dortige Kommentarfunktion bei Gelegenheit mit ‚quote‘ und ‚edit‘ aufzupimpen wäre schön…und sicher nicht verkehrt

  26. @Daniel:

    Es sind ja noch nicht viele Artikel, die hinter die Paywall gesperrt werden. Aber wenn ich als mein persönliches Beispiel den Artikel „Die Brüllspirale“ nehme – der Teaser hat mich angesprochen, ich war kurz davor dafür zu bezahlen. Bin dann davon abgekommen. Als ich das nächste Mal auf der Seite war, war das Ding immer noch auf der Startseite und dieses mal kostenlos. Ich bin ehrlich: dann nehme ich das Ding kostenlos mit – und so wird es vielen Lesern gehen. Und nur nebenbei: Der Artikel wäre ein Monatsabo alleine schon wert gewesen.

    Hmm, aber ist das nicht furchtbar kurzsichtig? Sie sagen, der Artikel wäre schon ein Monatsabo wert gewesen, und haben sich dagegen entschieden, ein Monatsabo abzuschließen, weil Sie es ja nicht mussten. Wollen wir wirklich für Sachen nur zahlen, wenn wir unbedingt müssen, und nicht, wenn wir finden, sie sind uns etwas Wert? Ist das schlau? Und schaden Sie sich damit nicht auch selbst, weil Sie so verhindern, dass Dinge entstehen, die Ihnen eigentlich etwas Wert wären?

    @Gurdi:

    Ein hoher Mitarbeiter der ÖR wird wegen einem kritischen Buch zu seinem Arbeitgeber „exkommuniziert“. Das scheint offenbar keiner bedenklich zu finden, dass kritische Stimmen einfach ausgeschlossen werden.

    Naja, das ist jetzt erstmal die Wahrnehmung und Behauptung von Wolfgang Herles, auf sich selbst bezogen. Ich weiß nicht, ob das stimmt, ich finde das Verhalten von ihm aber auch merkwürdig. Bis zur Rente warten, dann eine Art Abrechnung schreiben und dann denken, dass man in dem System (das ihm ohnehin die Rente zahlt) weiter Geld verdient. Ich bin mir nicht sicher, ob sich das als Ausschließen kritischer Stimmen richtig zusammenfassen lässt.

    Der Ansatz erscheint mir ja richtig, aber dass ist doch keine Rechtfertigung unangenehme Berichterstattung zu unterschlagen. Ähnliches in der Eurokrise.

    Natürlich ist das keine Rechtfertigung. Aber dafür muss man sich ansehen, welche „unangenehme Berichterstattung“ genau unterschlagen wurde. Das können wir gerne machen. Im konkreten Fall ging es aber darum, dass Herles mit seinen Äußerungen von „schriftlichen Anweisungen“ eine große Welle auslöste bei Leuten, die ihn wie einen Whistleblower behandelten und nun alles bestätigt sahen, was sie immer schon über ARD und ZDF glaubten. Dazu taugen seine Aussagen aber nicht.

    @moehre: Aber ich will ja mehr machen, Neues ausprobieren, nicht nur mehr vom Gleichen.

    @Andreas Von Gunten: Warum nicht mit Blendle?

    @polyphem: Och :-(

    @Dietmar: Blockquote geht in den Kommentaren. Bei Edit hab ich immer Sorge, dass das mehr Verwirrung stiftet als sonstwas.

    @mosley: Verteuflung von Urhebertum? Hier? Ich? Wo?

  27. Über die 3,99 denke ich nach, und mache es wohl davon abhängig, wie viele Artikel es pro Monat geben wird.
    Aber ich würde mich freuen, wenn es auch hier noch was geben würde, nach unten offen und so. Flauschkontent und Symbolfotos.

    Aber ich bin sofort dabei, sobald ein lustiger Veganerwitz erfunden wird und exklusiv bei Übermedien erzählt wird.
    Nichts gegen Veganer, aber einen lustigen Witz hat jede Gruppe verdient. Mindestens!

  28. Bitte nicht falsch verstehen, aber sehe nur ich hier einen Denkfehler?

    »[…] Wenn viele Menschen unsere Arbeit unterstützen. Sie sichern damit unsere Existenz und Unabhängigkeit. […]«

    »Unabhängigkeit« soll erwachsen aus Mittel, die Leute bezahlen, wen ihnen die Arbeit der ÜBERMEDIEN gefallen?

  29. @Stefan: Ich möchte noch einmal betonen, dass ich Euer Projekt gut finde und dass ich gerne bereit bin, Euch ein paar Euros pro Monat dafür zu überweisen. Ich würde es aber begrüssen, wenn ich Euch dieses Abo, ohne einen Vermittler dazwischen bezahlen könnte. Ich bin der Meinung, dass das Web die Plattform sein soll und nicht irgendeine Firma. Diese braucht es gerade in Eurem Fall nicht. Die Musiker machten den denselben Fehler. Statt ihre Musik direkt und selber zu vertreiben, haben sie sich in die Fänge der grossen Plattformen geworfen. Das Ergebnis ist, dass Musik zwar für den User fast nichts mehr kostet, aber dazwischen vor allem die Plattformenbetreiber und die grossen Labels den Reibach machen. Natürlich muss man alle Plattformen nutzen, die einem Rezipienten bringen, aber keine exklusiv und man sollte immer auch direkt anbieten. Solang ihr „nur“ Blendle anbietet, muss ich einen Blendle Account einrichten, um Euch zu bezahlen. Das bringt Euch etwas und Blendle ganz viel und dafür müsst Ihr (wahrscheinlich) noch einen grossen Teil Eurer Einnamen an Blendle abgeben. Wie gesagt, es ist kein Problem, wenn Ihr den Blendle Nutzern und Nutzerinnen die Möglichkeit gebt, Eure Inhalte auch dort kaufen zu können. Man muss seine Inhalte auf allen Marktplätzen anbieten, die Nutzenden sollen entscheiden können. Aber es ist falsch, dass die, die Blendle nicht nutzen oder nicht nutzen wollen, Euer Angebot nicht kaufen können. Und ich habe übrigens auch nichts gegen Blendle an sich, nur damit es hier keine Missverständnisse gibt. Ich wünsche Euch (und Blendle) weiterhin viel Erfolg.

  30. @Andreas Von Gunten: Das ist ein Missverständnis. Wir nutzen Blendle nicht als Marktplatz, wir sind auch nicht auf der Plattform unter blendle.com, wo man Zeitungsartikel kaufen kann. Wir nutzen Blendle als Dienstleister. Die Blendle-Leute haben uns ein Plugin programmiert, mit dem wir ihren „Blendle-Button“ in unsere Artikel einbauen. Der überprüft, ob ein Leser Übermedien-Abonnent ist, gibt den Artikel entweder frei oder führt zur Möglichkeit, uns zu abonnieren. Blendle übernimmt dann auch die Abwicklung des Bezahlvorgangs.

    Aber, nochmal, wir nutzen Blendle nicht als Plattform, sondern zur Abwicklung des Bezahlvorgangs. Und, keine Sorge, es ist nicht ein großer Teil unserer Einnahmen, der an Blendle abgeht, sondern ein kleiner. Dafür sparen wir uns aber zum Beispiel, eine solche Lösung aufwendig selbst programmieren und Verträge mit Paypal, Kreditkarten-Zahlungs-Abwicklern etc. schließen zu müssen (was unfassbar nervig und außerdem teilweise teurer ist).

  31. @Thorsten Heuer: sofern Herr Niggemeier nicht nächste Woche im Lotto gewinnt, sondern weiterhin von seiner Arbeit leben will, ist er davon abhängig, dass ihn wer bereit ist zu bezahlen. Insofern haben Sie recht.
    Ob dieser „wer“ genau die Leute, Medien und Organisationen sind, die er kritisiert, oder aber diejenigen, _für_ die er kritisiert, ist das aber ein Unterschied. Vor allem, wenn letztere Gruppe aus Hunderten, Tausenden oder gar Dutzenden (Zitat aus der Goldenen Sichel) von Individuen besteht.

  32. Das witzigste in der Richtung, was ich kenne, ist ein Vegetarier-Satanisten-Witz, aber damit bin ich Silvester 1999 total ins Fettnäpfchen getreten, weil ich ihn einer Pastorentochter erzählt habe, und er funktioniert auch bei Leuten, die Milchprodukte und Eier essen. (Nichts gegen Pastorentöchter, min. eine von denen ist total nett!)

    In dem Artikel über die Veganerzeitschrift wurde der existentielle Mangel an witzigen Veganerwitzen beklagt…

  33. @Niggemeier:Danke für die Antwort. Was ich damit ausdrücken wollte unabhängig vom Thema war dass man auch auf diese Fragen eingehen sollte und denjenigen auch dazu befragt was er denn genau damit meint bzw. wie sich das äußert.

  34. @stefan: Danke für die Aufklärung. Ich habe das in der Tat falsch verstanden und habe jetzt abonniert. Es bleibt aber natürlich dabei, dass Blendle als Plattform dazwischen bleibt und nicht nur als Zahlungsanbieter, denn ich muss ja bei Blendle eingeloggt sein und nicht bei Uebermedien. Ich verstehe schon, dass es ein höherer Aufwand ist, sowas selber zu machen und kann auch nachvollziehen, dass ihr zum starten eine solche Lösung eingebunden habt. Wichtig bleibt trotzdem, eigene Lösung für das Bezahlen als Vision vor sich zu haben. Wichtig ist auch, dass Ihr die Kundendaten bekommt und die Kundenbeziehung primär mit Euch und nicht alleine mit Blendle statt findet. Wir müssen einfach aufpassen, dass wir uns mit Blendle nicht eine weitere Amazon aufziehen, die dann alle Kundenbeziehungen für den elektronischen Content-Verkauf besitzt und dadurch die Bedingungen beliebig diktieren kann.

  35. Hmmmm. Der Name! Ist leider zweideutig und in der zweiten Bedeutung für mich zu großmächtig….

  36. „…die sich aber auch nicht blind auf die Seite der Kritiker schlägt“ – ehrlich gesagt: Genau diesen Eindruck hatte ich bei Ihnen allzu häufig, Herr Niggemeier. Lob gab es allenfalls für Fernsehsendungen („Tatortreiniger“), die nicht im eigentlichen Sinne journalistisch sind. Mit Würdigungen z.B. gelungener Zeitungsrecherchen aber tun Sie sich schwer, ist ja auch nicht so publikumswirksam wie ein knackiger Verriss. Sie haben sich als Medienkritiker einen sehr guten Ruf erarbeitet, damit aber auch eine besondere Verantwortung. Manchmal kamen Sie mir vor wie ein Theaterkritiker, der über die städtische Bühne ausschließlich Verrisse schreibt und sich am Ende wundert, warum empörte Leser ihre Schließung fordern. Es gibt viele herausragende journalistische Leistungen in diesem Land – übrigens auch bei lokalen und regionalen Medien unter oft schwierigen Bedingungen -, für die sich professionelle Medienkritik offenbar nicht zuständig fühlt. Wenn das bei Übermedien anders ist, werde ich gerne vier Euro im Monat bezahlen, da ich Medienkritik für wertvoll halte.

  37. Ich habe, wenn ich auf die Seite gehe, immer das Gefühl nicht schnell sehen zu können, ob es neue Artikel gibt. Ich habe das Gefühl, daß ich x Kästchen durchgucken müßte, ob es irgendwo einen neuen Artikel gibt.

  38. Artikel, die hinter einer Paywall stecken sind für mich prinzipiell wertlos. Was soll ich mit den Informationen? Ich kann sie in keiner Diskussion verwenden. Unter den Bedingungen will ich sie erst gar nicht haben!

    Das ist so ähnlich wie das Recht unserer Abgeordneten, nun in den aktuellen TIPP-Verhandlungsstand einsehen zu können. Man hat zwar dann die Informationen, kann damit aber dann überhaupt nichts anfangen.

    Eine Paywall kann höchstens da funktionieren, wo die Leser ein eigenes privates Bedürfnis stillen. Zu Beispiel bei der BILD mit ein paar exklusiven Gaffer-Bildern. Da geht es dann nur darum die eigene Sensationsgier zu stillen. Das kann man machen. Das dient halt nur der eigenen Unterhaltung.
    Bei einer Medienkritik möchte ich diese aber mit anderen teilen. Ich möchte sie auch als Argument einsetzen können. Das wird mir durch eine Paywall aber praktisch verwehrt.

  39. @stefan 52

    Das war letztlich das schlagende Argument für mich, das Abo abzuschliessen. Für alle anderen Medien mit ‚permanent paywalls‘ ist aber @klaus 51 Argument zutreffend.

  40. @ Albert

    Genauso denke ich auch. Wenn ich aber heute Morgen den Beitrag von Herrn B. Rosenkranz lese, wird mir übel. Und bestätigt leider auch wieder meine Meinung zu diesem Herrn: Er sollte an der Seite von Stefan keine Beiträge online stellen, weil das gesamte Niveau von Übermedien leidet.

    B. Rosenkranz kann es einfach nicht. Seine Schreibweise ist kindlich-arrogant, überheblich und inhaltlich gleich derjenigen, die er versucht zu kritisieren.

    Der Beitrag auf Übermedien:
    http://uebermedien.de/1843/das-klick-geschaeft-mit-angela-merkel/

    Kommentar 2 zu diesem Beitrag könnte von mir kommen. Ich zitiiere:

    __________
    „Sabine
    15. Februar 2016 um 20:50

    „Das Klick-Geschäft mit Angela Merkel“ – und das ist keine „günstig produzierte“, nicht selbst recherchierte Geschichte? Undkeine knackige Schlagzeile?
    Sofort weiterlesen für 3.99 Euro im Monat? Für diese Null-Nummer? nein danke.“

    __________

    Mit dem Weglassen der Pro-Merkel-Beiträge, die ebenfalls auf Huffington Post erscheinen, macht er genau das, was er kritisiert. Ganz furchtbar! Dazu passt dann noch der überhebliche Blick: http://www.turi2.de/wp-content/uploads/2016/02/boris-rosenkranz150.jpg

    … und rund ist meine Meinung, diese „Arbeit“ nicht zu unterstützen.

    Mir tut es leid um Stefan, weil er (noch) nicht merkt, dass die Aktion „Übermedien“ seine persönliche Relevanz, die er sich seit Jahren erarbeitet und aufgebaut hat, erhebliche Einbußen nehmen wird.

    Vielleicht besinnt er sich ja noch…

  41. Hm. Ich bekomm grad eine Mail „wir haben dir die besten, erfolgreichsten und spannendsten Geschichten der ganzen Woche zusammengestellt. Geschichten, die es ohne Abo nur auf Blendle gibt.“. Eigentlich hatte ich mich nur bei Übermedien anmelden wollen.

    Einen Link um die Mail abzubestellen (nicht, daß ich die bewußt bestellt hätte), sehe ich leider nicht.

    Der Dienstleister macht da mehr in seinem Interesse als er sollte, finde ich.

  42. Nicht in der text/plain-Fassung. In der sind Unmengen an Links, aber keiner zum Abmelden.
    Und das ändert nichts daran, daß ich die Mail nicht (bewußt) bestellt habe.

    (Im Newsletter von Übermedien ist ein Link zum Abbestellen, auch in der der text/plain-Fassung. Den Newsletter meine ich aber nicht.)

  43. Sehr guter Artikel,der zeigt das Herzblut leider nicht alles ist, das man braucht um seiner Leidenschaft nachzugehen. Ich wünsche weiterhin viel Erfolg mit allen Projekten.

  44. es wird gerade irgendwie nostalgisch.
    hier konnte man sich so oft verirren und wiederfinden in
    der nach unten offenen kommentarspalte.
    keine ahnung, warum das kommentieren hier einladender
    ist als anderswo. liegt vermutlich am hausherrn oder
    an manch dauergast, whatever.
    viel erfolg in der neuen umgebung!

  45. Geht das nicht mobil vom Smartphone aus Abonnent zu werden? Weil nach „hier“ erscheint da nichts mehr…

  46. Also der Artikel „Der Meinungsforscher als Meinungsmacher“ auf Übermedien stammt vom 19. Februar und ist nach wie vor ohne Abo nicht ganz zu lesen. Blöd.

  47. Ich kann mir nicht vorstellen dass dieses Projekt überlebt. Mehr als 1000 Abo á 4 Euro pro Monat werdet ihr dauerhaft nicht halten können. Davon können nicht 2 Leute leben. Zum Scheitern verurteilt. Selbst wenn es 3000 Abos werden wird das Geld immer knapp sein. Für aufwendige Recherche wird das Geld fehlen. Gebt auf solange ihr noch nicht zu tief in den Miesen seid.

    Sorry, aber die Wahrheit tut manchmal weh.

  48. @Armin

    So und nicht anders.
    Irgendwie hab ich hier ohnehin die Anmutung von Leuten, die in einer Blase leben und sich gegenseitig ständig ihre eigenen, identischen Meinungen vorlesen und dazu applaudieren.

    Will jemand für die Bestätigung seines Weltbildes ernsthaft und regelmäßig Geld bezahlen?
    Kaum vorstellbar.

  49. Ab und zu könnte man hier aber auch mal wieder ein Symbolbild ins Sammelalbum kleben.

    Wenn’s nicht zu viel Mühe macht.

  50. Was soll ich sagen: ich habe drüben noch bei keinem Artikel ein dringendes Lesebedürfnis bekommen. Vielleicht nur Einbildung, aber mir kommt es vor, als würdest Du dort glatter gebügelt, weitschweifiger schreiben.

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