Plump klickt gut

Es wäre beunruhigend, wenn sie das, was sie bei news.de fabrizieren, tatsächlich für Nachrichten halten. Oder sogar für „mehr als Nachrichten“, wie es im Logo steht. Zum Beispiel das hier: „Einmal Oralsex für Angela Merkel“. Das steht da so, in der Überschrift. Und drüber steht, in der Dachzeile: „Blowjob-Festspiele“. Es geht also, Sie ahnen es sofort: um die Bayreuther Festspiele und um Frank Castorfs Inszenierung vor ein paar Wochen, bei der es zu Oralsex auf der Bühne gekommen sein soll. Was natürlich ein total heftiger Skandal ist.

Für news.de ist so ein Skandal ein Fest. Und weil da neben Sex auch Merkel drin vorkommt, steht dieser Artikel bei news.de im Ressort „Politik“. Das passt ganz gut. Denn in diesem Ressort entstehen auch Artikel wie diese (Verpixelung von mir):

Das sind nur Beispiele. Sie könnten sich auch genauso gut irgendeinen Scheiß ausdenken; die Wahrscheinlichkeit, dass Sie ihn auf news.de finden, ist relativ hoch. Die Methode ist immer dieselbe: geile Überschrift, kaum Inhalt. Denn news.de berichtet nicht, news.de schwurbelt, schreit und lügt.

Im Merkel-Artikel steht im Vorspann: „Wie Merkel und das Publikum reagiert haben, erfahren Sie hier.“ Und was erfährt man? Nichts. Weil news.de nichts weiß, jedenfalls nicht darüber, wie Merkel reagiert hat: „Ein Blowjob auf der Bühne dürfte vermutlich nicht ganz nach ihrem Geschmack gewesen sein.“ Oder: „Ob der Kanzlerin dabei die Schamröte ins Gesicht lief? Das ist ungewiss“.

So läuft das ständig. Hätte. Könnte. Dürfte.

Oder man behauptet einfach mal was: „Angela Merkel nimmt eine Eisdusche“ zum Beispiel. Und das bebildert man dann mit einem Foto von Merkel – auch wenn es tatsächlich bloß Oliver Pocher war, der sich, als Merkel verkleidet, bewässerte.

Im Leitbild von news.de heißt es, die Redakteure und Reporter würden „nach dem Grundsatz seriöser, unabhängiger Berichterstattung“ arbeiten und „Informationen aus Politik, Wirtschaft, Finanzen, Gesellschaft, Sport, Gesundheit, Medien, Technik und Auto“ liefern. Na, und was für welche!

„Hier berichten die Redakteure nicht nur aus der Berliner Republik, sondern auch über nationale und internationale Wirtschaftsthemen. Sie sind nah dran, wenn Fluten oder Flammen Landstriche verwüsten, spektakuläre Sportereignisse anstehen oder wichtige Urteile gesprochen werden.“

Ich nehme an, mit „nah dran“ ist gemeint, dass die Redakteure besonders nah an den Bildschirm rücken, um die Agenturmeldungen zu lesen, die sie dann eben umwursteln. Wer sich nicht den ganzen Kram reintun, aber einen Eindruck davon bekommen möchte, mit welchen Titten-, Tod- und Trallala-Geschichten sie bei news.de Klicks generieren, kann sich auch die Tweets ansehen:

Erst dachte ich: Wer das jeden Tag befüllen muss, hat kein schönes Leben. Aber das befüllt offenbar niemand, es scheint automatisiert zu sein.

Laut Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF) ist die Seite knapp unter den Top 30 der deutschen Nachrichtenseiten. Mit etwas mehr als einer Million Unique User ist news.de zwar weit von den Großen wie bild.de oder spiegel.de entfernt, lässt aber trotzdem Titel wie die „Berliner Zeitung“ oder die „Mopo“ hinter sich. Kein Wunder: Für einen schnellen Klick machen sie bei news.de eben alles.

Sobald in der Reha-Klinik, in der Michael Schumacher liegt, ein Wasserhahn tropft oder sich Uli Hoeneß im Gefängnisbett umdreht, ist ein Artikel bei news.de so gut wie sicher. Die Texte werden ständig republiziert, immer mit einer kleinen unsinnigen Umdrehung oder einem Zitat mehr, womit news.de dann bei Google News ganz weit oben steht und Leser auf die Seite zieht.

Hinter diesem, nun ja: Konzept steht der Internet-Konzern Unister mit Sitz in Leipzig, eine der größten Internet-Firmen Deutschlands. Unister betreibt neben news.de noch boersennews.de, eine Art Wirtschaftsnachrichtenticker, vor allem aber Portale wie partnersuche.de, myimmo.de oder ab-in-den-urlaub.de, mehr als 40 Stück insgesamt. Der Konzern verdient an der Vermittlung, zum Beispiel von Urlaubsreisen, und hat es perfektioniert, Google für seine Zwecke zu nutzen. Wer dort nach Hotels oder Flügen sucht, stößt schnell auf eine Seite von Unister.

Bei Investoren stand der Konzern deshalb hoch im Kurs, auch wenn er schon länger einen eher zwielichtigen Ruf genießt und sich auch die Staatsanwaltschaft für den Laden interessiert. Zuweilen werden außerdem Vorwürfe laut, der Konzern stelle sich gesünder dar, als er tatsächlich sei. Sicher ist bloß: Unister ist ein Konzern, der darauf ausgelegt ist, Geld anzuhäufen und immer weiter zu wachsen. Und news.de, 2008 gegründet, sollte das Feigenblatt sein. Etwas vermeintlich Seriöses im Urlaubsverkäuferimperium.

Früher sollen bei news.de noch Leute auch mal selbst telefoniert und nachgedacht haben. Heute blasen sie Agenturmeldungen mit Nonsens auf und garnieren sie für die angelockten Leser mit Bilderstrecken, Links und Umfragen. Und mit Werbung:

news_de_werbung

(Haben Sie in dem Screenshot den Bericht gefunden? Kleiner Tipp: Hinter den Autos! Und den Hochhäusern! Und der Facebook-Werbung!)

Naja, und gestern sind dann die Sicherungen komplett durchgeknallt: news.de empört sich über „die aktuelle“, die „Leser-Dummfang“ betreibe. Das Friseur-Blättchen hat diese Woche einen wie immer raunenden Titel gebracht, eine Null-Info-Geschichte über angebliche Trennungs-Gerüchte bei Corinna und Michael Schumacher, irgendwo aus Facebook abgeschrieben. Tatsächlich plump und dumm. Doch dass ausgerechnet news.de diese Masche kritisiert, ist, als würde sich ein Exhibitionist beklagen, dass am FKK-Strand alle nackt sind.

Kurz gesagt: Die Welt wäre um einigen Wortmüll (und viel nervige Werbung) ärmer, wenn diese Seite aus dem Netz verschwände. Das wäre natürlich schlecht für die Mitarbeiter. Zumal ich hoffte dachte, dass die nur da arbeiten, weil der Markt für Leute, die was mit Medien machen, gerade so mies ist. Eine Redakteurin gibt da auch so einen Hinweis. Im Impressum schreibt sie, wieso sie bei news.de ist:

„Weil ich in den Osten wollte und news.de die spannendste Option war, meine Miete zu bezahlen.“

Ein anderer Redakteur schreibt, er sei jung und brauche das Geld. Eigentlich aber finden sie es ganz geil, da zu arbeiten. Chefredakteur Jan Grundmann schreibt, er sei bei news.de, um die, Obacht: „Medienzukunft“ mitzugestalten. Andere wollen „Erfahrungen“ sammeln, an ihrer „Schreibe“ feilen oder die „journalistischen Kenntnisse“ ausbauen. Ich weiß bloß gerade nicht, bei welchem Arbeitgeber news.de als gute Referenz gelten könnte. Außer vielleicht bei Focus Online.

58 Replies to “Plump klickt gut”

  1. Puh…
    Na, da werden vermutlich all Jene „rumklicken“, die dann am Stammtisch über das „saublöde Internet“ herfallen. Recht haben sie!
    ;-)

  2. Focus Online empört sich auch im Schumi-Dauer-Ticker über die „die aktuelle“.
    „Erst im Frühjahr hatte die Zeitung mit einem ähnlichen Vorgehen die Leser an der Nase herumgeführt.“ schreibt Focus Online.
    Humor ham se ja beim Focus.
    Vielleicht ist daher die von Rosenkranz genannte Jobperspektive nicht falsch.

  3. Noch nie von der Seite gehört! Ich kann aber verstehen, dass es Spaß macht einen Verriss zu schreiben (und zu lesen) ;)

  4. Unister ist schon ein ganz besonderer Verein, besonders Fluege.de ist so ein (meiner Meinung) Abzockladen, da passt News.de natürlich wunderbar ins Portfolio.

    @Martin Schröder
    natürlich. Das sind Journalisten und kein Bloggergesocks

  5. #4, #5:

    Was hat eine Gewerkschaft damit zu tun, dass einzelne Mitglieder Murks fabrizieren? Sind jetzt alle djv-Mitglieder in Sippenhaft zu nehmen? Sind Blogger die besseren Autoren?

    Sorry, aber euer Diskussions-Niveau droht sich dem Gegenstand der Betrachtung anzunähern.

    @Stefan: Dass der „Chefredakteur“ dieses Geschäftsmodells (Redaktion kann man das kaum nennen), Jan Grundmann, auf seiner Xing-Seite „Suchmaschinenoptimierung“ als eigene herausragende Qualifikation nennt, ist nur konsequent.

  6. @theo: Optimierung in seinem Verständnis meint dann aber eher die Quantität … auch hier gilt wieder: Ich sehe es anders bzw. ich könnte es anders sehen und ausdrücken, konkret: Von „Suchmaschinenoptimierung“ zu sprechen, finde ich in diesem Kontext schon sehr unverschämt.

  7. #7: war dann gut versteckt, die Ironie (sorry, an Boris muss ich mich noch gewöhnen)

    #8: nein, brauche keine künstlichen Welten, komm hier gut zurecht ;-)

    @Ste: Stimme dir zu. In seinem Verständnis scheint Qualität = Quantität, irgendwie BWLer-Denke.

  8. Das ist alles äußerst peinlich. Allerdings finde ich es schockierender, wenn ich hier immer wieder lese, dass Medien, die ich für seriös gehalten habe, ähnlichen Bockmist bauen. Bei news.de erwarte ich recht wenig. Aber vielleicht ist das auch ein Fehler…

  9. Was Unister für ein Unternehmen ist, kann man gut an der seit 5 Jahren in Planung befindlichen Firmenzentrale in Leipzig sehen. Seit 2010 liegt nun mitten in der Stadt gegenüber vom Fernbusbahnhof eine große überaus hässliche Brachfläche, und nichts tut sich. Jedes Jahr geben die Unister-Bosse über die Presse bekannt, dass es „spätestens in diesem Sommer“ losgeht. 2012 sagte der damalige Unister-Chef der Leipziger Volkszeitung: „Ja, dieses Jahr sieht man noch was. Und wenn ich mich selbst hinstelle und ein Loch aushebe.“ Leider hat er den Sommer nicht angefangen zu graben.
    Auch das recht bekannte Ring-Messehaus in der Innenstadt wurde von einer Unister-Tochter vor zwei Jahren übernommen, nun steht das Gebäude mit einem riesigen Graffiti verziert unschön und baufällig in der Gegend herum.

    Der Umgang mit Immobilien spricht auf jeden Fall schon mal nicht für das Unternehmen.

  10. Unister halt… da erwarte ich nichts mehr. Es ist gut, wenn durch Beiträge wie diesem mehr Leute von dem „Geschäftsgebahren“ dieses Unternehmens erfahren. Vielen Dank dafür.

  11. Sich über diese Pseudonachrichten zu beschweren ist eine Sache. Aber dieser Mist wird doch gelesen. Und zwar anscheinend von einer Mehrheit. Selber denken scheint immer noch zu anstrengend zu sein. Oder man hat es nie gelernt. Schließlich stört es in der Schule den Unterricht, wenn ein Kind selber denkt, und auf womöglich abweichende Ideen kommt. Ein guter Deutscher hat aufzusaugen, was von „oben“ kommt, und entsprechend zu funktionieren.

  12. Die Kritik ist sicher berechtigt, die haben halt nicht die besten Leute. Aber in vielen anderen Redaktionen des Landes ist es nicht wesentlich besser. Überall liest/sieht/hört man Schnitzer in den Nachrichten, selbst das Umformulieren von dpa klappt oft nicht. Erst in der letzten Woche musste ich in der FNP „meistbefahrensten“ lesen – in einer Überschrift!

    PS: Die im Text genannte „Redakteurin“ war wenigstens ehrlich. Sie wollte in den Osten. Das hat sie mit vielen Arbeitslosen/weniger Befähigten gemeinsam, die nach 1990 kamen. Und vermutlich hat sie dem Redaktionsleiter erzählt, sie habe 20 Jahre Erfahrung im ARD-Büro Washington… ;-)

  13. Wegen der vielen Werbung habe ich die Betreiber von news.de wohl irrtümlich für Domain-Grabber gehalten und mir nichts dabei gedacht. So als ob die warten würden, bis jemand die Domain kauft, damit dort richtige News produziert werden.

  14. Sollte es irgendwann das bedingungslose Grundeinkommen geben und müssten sich Menschen dann nicht mehr für jeden Dreck hergeben, bloß um zu überleben, wird es auch solche Webseiten wohl nicht mehr geben. Ich kann es kaum erwarten.

  15. Auf dieser Seite landen doch nur User, die einfach mal aus Neugier „news.de“ eintippen. Diese Seite wird wohl niemand ernsthaft als wirkliches Nachrichtenangebot wahrnehmen und nutzen.

    Der Facebook-Hinweis wird übrigens auch bei focus.de eingeblendet, dort allerdings noch nerviger und größer. Aber von der Seriösität her passt das ja zu beiden.

  16. Dieser Artikel ist schon zu viel, viel zu viel Aufmerksamkeit für diese Site. Ein Schelm, wer denkt, der Autor wäre mit der Einleitung „Einmal Oralsex für Angela Merkel“ nur auf den schnellen Klick aus?!?
    ;-)

  17. Interessant auch, was Wikipedia zu Unister alles zu berichten hat: http://de.wikipedia.org/wiki/Unister
    Ich denke mal, es sagt echt alles, wenn der Artikel in einer neutralen Enzyklopädie ausreicht, um zu wissen, mit was für einem „seriösen“ Unternehmen man es hier zu tun hat.

  18. @Thomas K.(#20): Woher die vielen Klicks kommen, wurde im Artikeln ja schon angedeutet – man nutzt halt Tricks, um in der Google News-Suche weit oben zu landen.

  19. Tja. Und noch eine Seite, deren Betrachtung die Zeit nicht Wert ist, die es braucht, daraufzuklicken. Aber eine Sache kann man dem „Konzern“ nun wirklich nicht vorwerfen – dass er Geld verdienen möchte.

    Oder wie hier steht: „Sicher ist bloß: Unister ist ein Konzern, der darauf ausgelegt ist, Geld anzuhäufen und immer weiter zu wachsen.“

    Nach meinen Kenntnissen des Kapitalismus ist das sogar Sinn und Zweck eines „Konzerns“.

  20. Ich hab den Fehler begangen, da einige Links anzuklicken.
    Bei der Frau, die den skelettierten Foetus im Bauch hatte:

    Bei der unvermeintlichen Bauch-OP vermuteten die Ärzte das Schlimmste:

    Oder der Orgasmus bei den Situps.

    Und für den perfekten, gestählten Körper nimmt so manche Dame einiges an körperlicher Ertüchtigung im Fitness-Studio in Kauf.

    Das ist beinahe so aussagekräftig wie „für die perfekte Sättigung nimmt so manche Dame einiges an Nährstoffaufname in Kauf.“

    Ich bin sehr zufrieden, dass meine Filterbubble mich bislang davor verschont hat.

  21. Zu Unister vielleicht noch:

    http://www.manager-magazin.de/finanzen/artikel/internet-imperium-unisters-wurden-kleinanleger-gezielt-geleimt-a-982080.html

    oder zur Anleihe der Tochter Travel24.com, die bei etwa der Hälfte des Nennwerts notiert und aktuell (wenn alles gezahlt wird) etwa 40% Rendite abwerfen wird:

    http://anleihen.finanztreff.de/anleihen_einzelkurs_uebersicht.htn?i=21683817

    OK, 40% Rendite gibt es natürlich nicht. Die Börsianer gehen also von einer hohen Wahrscheinlichkeit für einen Ausfall, sprich eine Pleite, aus.

    Man könnte wohlwollend also sagen: News.de ist jung und braucht das Geld ;)

  22. An dem beschriebenen Unternehmen gibt es ja einiges auszusetzen. Aber Sätze wie dieser lassen mich immer einen Moment innehalten: »Sicher ist bloß: Unister ist ein Konzern, der darauf ausgelegt ist, Geld anzuhäufen und immer weiter zu wachsen.« »Nein!« »Doch!« »Oh!« »Der Konzern hat es perfektioniert, Google für seine Zwecke zu nutzen.« »Nein!« »Doch!« »Oh!« Aber dann: »Gestern sind dann die Sicherungen (von news.de) komplett durchgeknallt« Oh Gott, was haben sie getan? »news.de empört sich über „die aktuelle“, die „Leser-Dummfang“ betreibe. Das Friseur-Blättchen hat diese Woche einen wie immer raunenden Titel gebracht, eine Null-Info-Geschichte über angebliche Trennungs-Gerüchte bei Corinna und Michael Schumacher, irgendwo aus Facebook abgeschrieben.« Schlimm, diese Aufregung über uninteressante Klatschblättchen immer, ähem. Auch die Entrüstung über pubertäre Kanzlerinnen-Scherze unter der Überschrift »Dumm klickt gut!« (auf die weiteren verklickt guten Wortspiele gehe ich nicht weiter ein) ist bemerkenswert. Erinnert mich an die »Empörung« der BILD-Zeitung über Nackte im Theater (mit Klickstrecke). Und dann sind die Redakteurinnen auf »news.de« in ihrer Selbstbeschreibung auch noch selbstironisch. Wenn Selbstironie für eine billige Attacke genutzt wird, macht mich das immer tief traurig. Was mir aber gut gefällt: Dass ein Exhibitionist sich am FKK-Strand darüber beschwert, dass alle nackt sind. Überrascht erst mal, macht auf den zweiten Klick aber absolut Sinn (http://www.der-postillon.com/2014/08/exhibitionist-versetzt-besucher-von-fkk.html).

  23. Das ist wie mit der BILD. Keiner liest sie und trotzdem weiß komischerweise jeder, was drin steht.
    Es gibt eben Menschen, die auf sowas stehen. Genau wie auf Katzenbilder auf Facebook und sinnfreie Videos auf Heftig & Co. Sollen sie machen – da werden eben ein paar Arbeitsplätze von bezahlt.
    Nur dass die Domain news.de heißt, finde ich etwas verwerflich, denn dahinter vermutet man zu Recht eine etwas seriösere Seite.

  24. Ja, richtig, „news.de“ ist, sagen wir mal, ein Angebot auf der Suche nach dem Klick. Das böhse, böhse Indernett ist nun mal so, dass es nach Klicks der User abrechnet. Zuerst einmal sollte dringend der User hinterfragt werden, der sich so etwas in den Browser zieht. Der ist schließlich die Ursache dafür, dass so etwas entsteht. Tja, und wenn so etwas dann noch aus dem Osten kommt, wo kommen wir denn da hin. Medien werden im Westen gemacht, die Ossis sollen gefälligst weiter als Leiharbeiter unser Büro putzen. Und überhaupt wir sind mit dem neuen Jubelartikel über dieses tolle neue Angebot aus dem Silicon Valley beschäftigt. Wie hieß das doch mal? Ach ja, Buzzfeed…

  25. Das von Netz-TV ins Feld geführte Argument ist schon stark, denn das agenda setting spielt immer eine Rolle. Und es fällt schon auf, dass Unister es in Leipzig schwer hat. Ich wage zu bezweifeln, dass der Laden in Kalifornien ähnliche Probleme mit den Behörden hätte. Von einem „Kaliforniensumpf“ habe ich noch nie etwas gehört… Wenn mir die Bude gehören würde, hätte ich längst mit Abwanderung gedroht (und wenn es nur Halle in Sachsen-Anhalt wäre).
    Das ändert nichts daran, dass sich die kritisierte Seite weder mit Spiegel Online noch mit buzzfeed messen kann. Schlechte Gehälter ziehen nicht die fähigsten Köpfe an. Sollte ab und zu ein Talent bzw. ein ungeschliffener Diamant rekrutiert werden, ist er weg, sobald er woanders besser bezahlt wird.

  26. @Torsten Williamson-Fuchs: Mir geht es vor allem um die Frage, wie wir in Deutschland im Internet irgend etwas reißen wollen wenn selbst die Fachleute wie Stefan Niggemeier die simpelsten technischen Grundlagen nicht kennen. Ich würde von Herrn Wagner von Unister gewiss keinen Gebrauchtwagen kaufen, aber er hat sich, genauso wie die Jungs im Silicon Valley, das Internet angeguckt und hinterfragt, wie funktioniert das eigentlich und wie kann ich damit Geld verdienen. Beim Endkonsumenten draußen kann ich verstehen, dass er „news.de“ für ein Nachrichten-Portal hält. Aber Internetarbeiter sollten wissen, dass Unister davon lebt, unter brutalst umkämpften Suchbegriffen rund ums Reisen und Kredite bei Google gefunden zu werden. Da kommen wir dann zum Thema Suchmaschinenoptimierung, Google und so. Nur wer die Grundlagen hier kennt ( Linkbuilding etc.) wird „news.de“ oder „boersennews.de“ verstehen können. :-)

  27. @Netz-TV: Stefan wird schon die Grundlagen kennen, davon gehe ich einfach aus. Ich würde weder von Wagner noch von der Verwaltung einen Gebrauchtwagen kaufen… Respekt vor Wagner, dass er so ein Unternehmen überhaupt aufziehen konnte – in Sachsen (die noch faxen…) wohlgemerkt, nicht in Kalifornien. Das Schöne ist ja, jeder kann sich seine Nachrichtenangebote selbst aussuchen. Die einen nehmen news.de, andere tendieren zur vollständigen Meinungsbildung eher zu Kontextwochenzeitung, NachDenkSeiten, The European etc. Als alter Radio-Nachrichtenmann weiß ich auch, dass der Wurm dem Fisch schmecken muss und nicht dem Angler.

  28. Ironie: Die Medienkompetenz anderer anzweifeln, gleichzeitig aber übersehen, dass der Artikel keineswegs von Stefan Niggemeier ist, wie es dich und grün direkt unter dem Header steht.

    Mein erster Gedanke war übrigens nicht, dass man die Leser in die Pflicht nehmen muss, sondern die Frage, welche Firma eine solche Seite für ein angemessenes Umfeld für Produktwerbung hält. Wer glaubt, dass news.de die passende Seite dafür ist, hält wohl nicht viel von dem eigenen Kram oder der Kundschaft.

  29. …ich mach ‚mal ein neues Fass auf, betreff ein Erzeugnis aus dem AS_Verlag:
    Wie geht ihr damit um?
    Beim letzten Mal habe ich trotz allem diesen Müll im Briefkasten gehabt.
    Meine Beschwerde wurde mit einem lapidaren „in den Altpapier-Container“ beschieden.
    Hilft also wohl nur, am besagten Tag den Briefkastenschlitz zu versiegeln oder den Zusteller persönlich anzusprechen und auf seine Lesefähigkeit hinzuweisen.
    Naja, ich lese zu viel „Bildblog“…

  30. …ach ja, vor ganz vielen Jahren habe ich mal ein Mädel kennengelernt, das bei einem lokalen Werbeblatt angestellt war. Wir haben uns getrennt, weil sie eine Aussicht auf einen Job bei AS in Hamburg hatte.
    Nie wieder was von ihr gehört oder gelesen, was allerdings auch daran liegen kann, dass es seinerzeit noch keine „Handys“, geschweige denn „Internet“ gab und ich keine Erzeugnisse aus dem Hause Springer lese…

  31. Aber zum Thema::
    Gegen in hübsche Verpackung eingetütete Brüste ist, aus meiner männlichen Sicht, erst einmal nichts zu sagen.
    Ziemlich unehrlich der , der das leugnet.
    Dabei spielt es dann auch keine Rolle, ob man sowas hinter vermeintlich intellektuellem „Scheiß“ verbirgt.
    Eine hübsche, ansehnliche weibliche Brust bleibt hübsch und ansehnlich, egal wo und aus welchen Gründen zur Schau gestellt.
    Ob die „Spon“-Leser von dem angenehmen Anblick weiter entfernt sind als Leser der „TAZ“; FAZ“ oder dem „Bayernkurier“?
    Wohl nicht…

  32. …noch eins und ohne etwas unterstellen zu wollen:
    Gelegentlich stört mich der Habitus: Ich lese den Blog von H.Niggemeier und das vor vielen Jahren gekaufte „Bildblog“-Shirt passt auch noch.
    Man müsste mal was anderes erfinden, aber zugegeben, so richtig weis ich auch nicht, was dann oder stattdessen…

  33. …und gäbe es nicht Herrn Rosenkranz:
    Nie und nimmer käme ich auf die Idee, irgendetwas anzuklicken. Ist einfach so.
    Ich komme ganz gut zurecht mit dem, was ich für wesentlich halte
    Und die „naja“-Seiten?
    Eben „Naja“ und aufgemerkt!
    Ein bischen T(D)rollig das ganze?
    Nicht meine Entscheidung…

  34. interessant wird es dann auch, wenn man weiß, dass einer der aktuellen geschäftsführer von UNISTER früher regierungssprecher in sachsen und thüringen war – sagt einiges über das verhältnis von politik und presse aus, oder?

  35. Herr Niggemeier,

    vielleicht sind Sie dem Irrtum verfallen, dass es sich bei einer Seite mit der URL „news.de“ um etwas Seriöses handeln muß. Wir wissen es doch beide besser: diese Seite will garnicht seriös sein oder gar Nachrichten verbreiten.
    Das ist doch genau das selbe Spiel, wie bei den Privaten: Hauptsache, die Bilanz stimmt; egal, wie. Bildungsunwillige und Anspruchslose sterben nie aus und werden seit der Einführung der Privaten eher noch in ihrem Unterfangen, möglichst wenig eigenständig zu denken, gefördert.

    Solange solche Seiten Anzeigekunde haben, die wenigstens die Kosten decken, werden sich immer Typen, wie dieser Grundmann und seine Kollegen finden, die nach dem Motto leben: pecunia non olet.

  36. @ek
    Sinngemäß meinte ich „Was zum Kuckuck sollen mir die Kommentare 36-40 sagen?“.

    Sehr lustig finde ich, dass sich deutlich zeigt, dass „Dafuq did i just read“ prinzipiell rekursiv verwendet werden kann, endlos häufig, dabei aber paradox wäre, denn wenn man weiß, was es heißt, müsste man nicht danach fragen – wenn man es nicht weiß, würde man es natürlich nicht verwenden. Das amüsiert mich.

    Aber wir können auch gerne weiter über „in hübsche Verpackung eingetütete Brüste“ reden…

  37. @ Jan: ich bin begeisterter Beschreiber hübscher Brüste in noch hübscheren Verpackungen..
    Schachtelsätze und sowas bekomme ich auch hin, ist aber wohl nicht das Thema.
    Gelegentlich geht mir ‚mal was durch, was ich eine Stunde später anders formuliert hätte.
    Können wir uns darauf einigen?
    Schönes WE

  38. @ Jan: mich amüsiert, dass man amüsiert ist. Finde ich gut….
    So gesehen: Jedenfalls gelesen…
    Manchmal schon ein Wert an sich

  39. Folgendes zu dem Word Exhibitionisten:
    Aufklären statt Panik machen.
    Man sollte endlich offen und sachlich über das Tabuthema Exhibitionismus – die sexuelle Lust/ Sucht am Zeigen – aufklären anstatt unverhältnismäßig zu dramatisieren und die Bevölkerung ungerechtfertig verunsichern. Die meisten Exhibitionisten (ca 70 %) sind Heterosexuell und zeigen sich ausschließlich nur vor erwachsenen Frauen. Dann gibt es die Homosexuellen die sich nur männlichen Personen zeigen, die Bisexuellen die sich Frauen und Männern zeigen, die pädophilien die vor Kinder die Hosen herunter lassen und nur sehr selten, dass Einer vor allen und jedem exhibiert. Exhibitionisten die sich erwachsenen Personen zeigen – wollen in der Regel weder erschrecken, beleidigen, schänden und schon gar nicht gewalttätig sein. Übrigens gibt es auch Frauen, die sich gerne entblößt zeigen, jedoch werden diese nicht kriminalisiert (§ 183) da die meisten Männer es nicht nur tolerieren sondern sich noch über den gebotenen schamlosen Anblick erfreuen. So wie noch vor einiger Zeit nur homosexuelle Männer bestraft wurden (nach § 175) – konnten Frauen dagegen (zumindest nach dem Gesetz) so lange und oft Sex miteinander haben wie sie wollten. Was das Wissen und die Kenntnis über den männlicher Exhibitionismus betrifft, befinden wir uns in unserem Land noch im finstern Mittelalter. Sowie bsw eine homosexuelle Person weder durch Strafen oder Therapien dazu gebracht werden kann den Normen der gesellschaftlichen Sexualvorstellungen zu entsprechen – nämlich Frau liebt Mann, Mann liebt Frau also heterosexuell – sowenig kann der geächtete männliche Exhibitionismus völlig unterdrückt oder ausgemerzt werden.
    Leider gibt es auch in der heutigen Zeit immer noch einige (jedoch nicht alle) Psychologen, Therapeuten oder sogenannte Experten deren Kenntnisse und Wissen über den männlichen Exhibitionismus aus der Zeit stammen als die Menschen noch glaubten – die Erde wäre eine Scheibe. Ihre selbstgefälligen, schlau anzuhörenden und lesenden Statements (bei Interviews) sind oftmals schlichtweg falsch und unlogisch – entsprechen nicht der Realität. Der Grund – weil sie die Rechnung ohne den Wirt machen, wie es im Volksmund so schön heißt.
    Unverständlich und rätselhaft ist auch der oftmals übertriebene polizeiliche Einsatz nach (nachweislich) harmlosen Exhibitionisten, wo doch ständig gejammert wird und zu hören und lesen ist – Polizei und Justiz wären überlastet. Es gibt einige „Belästigungen oder Bedrohungen“ in unserer Gesellschaft die für Jemanden unangenehm, ekelig oder gefährlicher sind oder wirken, bei denen die Polizei (wenn sie denn gerufen wird) sich lange nicht so engagiert zeigt. Alles was mit Sexualität zu tun hat unterliegt offensichtlich einer gewaltigen Anziehungskraft.
    Fakt ist jedenfalls auch, (was gerne von den Medien unterdrückt und verschwiegen wird aus welchen Gründen auch immer), dass einige Frauen eine männliche exhibitionistische Zurschaustellung als witzig ansehen und sich darüber amüsieren können oder es als ein interessantes, prickelndes geiles Erlebnis ansehen – während andere sich als „Opfer“ sehen und benutzt fühlen, wobei auch Ekel oder unbegründete ängstliche Phantasien die Ursache sein können. Die unbegründete Angst (Phobie) ist ähnlich wie die Furcht vor einer Spinne oder kleinen Maus. Oftmals erstatten Frauen nur deswegen Anzeige weil sie die Vorstellung haben (es ihnen so einsuggeriert wurde) der Exhibitionist könnte ja schlimmeres tun als sich nur “Zeigen” und die Justiz bestraft daher entsprechend hart oder ist mit der Problematik überfordert, einer gewissen Hilflosigkeit ausgesetzt.
    Auf keinen Fall möchte ich hier den Eindruck erwecken Exhibitionismus sei in Ordnung und müsste toleriert werden und schon gar nicht vor Kindern – moralisch gesehen sicherlich nicht akzeptabel – doch es zu kriminalisieren erzeugt nur unnötige Angst, Panik und Hysterie und das ist ebenfalls etwas verwerfliches. Das menschliche Verhalten ist oftmals Rätselhaft und kann nur durch offene, sachliche Nachforschungen ein wenig Klärung bringen. Dazu müssten wir aber die weitverbreitete Heuchelei und Doppelmoral einmal beiseite schieben und lernen Unterscheidungsvermögen zu praktizieren, die Verhältnismäßigkeit zu berücksichtigen und uns nicht von Vorurteilen und falschen unrealistischen Vorstellungen leiten lassen. Alfred Esser
    Die Frage stellt sich – ist der Exhibitionist ein Sündenbock für die allgemeine verwerfliche, anstößige, verdorbene oder verlogene Moral der Gesellschaft ? Bei einer genaueren sachlichen Betrachtung muss das leider angenommen werden.

  40. Wenn ich mir u.a. die recherche-qualität dieses artikels (nur ein bsp.: Unister betreibt vor allem partnersuche.de, myimmo.de…) anschaue und auch die Kommentare hier durchlese, dann zeigt sich nur eines: ausser arroganz haben die schreiberlinge hier leider nichts zu bieten.

  41. […] verdiente Werbeeinnahmen ja froh sein klein zu sein. Unterscheidet sich aber nur insofern von bereits etablierten Methoden, dass es anonym und nicht unfreiwillig komisch ist. Blind (ab-)geschrieben wird ja scheinbar […]

  42. news.de produziert einen haufen Müll. Das dürfte mittlerweile klar sein. Das gute an Portalen wie diesen ist allerdings das sie nicht zwangsfinanziert werden wie ARD und ZDF welche denselben Müll produzieren.(die Alternative wäre das sie es nicht tun weil sie es nicht besser können, sondern vorsätzlich. Wie man dies Anstalten dann bezeichnen sollte kann ich leider hier nicht posten)
    http://www.tagesspiegel.de/medien/falsche-bilder-bei-der-ard-zum-ukraine-konflikt-propagandatricks-oder-pannen-in-serie/10637680.html

  43. @rl

    Echt, ARD und ZDF berichten über Blowjob Festspiele? Über Ziegensperma-Verbot? Geil, wo denn genau, gibts da entsprechende links?

  44. Danke für diesen wunderbaren Artikel, ich habe mich gekugelt vor Lachen!
    Unister ist tatsächlich eine üble Bude. Mein Mitleid geht an deren Mitarbeiter, die jeden Morgen ihre Würde und jegliche Moral vor Beginn der Arbeit abgeben müssen, ich kann mir nämlic nicht vorstellen, dass die Mitarbeiter auch in ihrer Freizeit so charakterlos und schäbig sind, wie sie sich in ihren Artikeln darstellen – wobei, nichts ist unmöglich. Also hätten die Herrschaften tatsächlich beste Auf Abstiegs-möglichkeiten um demnächst bei Focus-Online zu arbeiten. ;-)

  45. „…gestern sind dann die Sicherungen komplett durchgeknallt“ – nun, schön wäre es, gäbe es solche Sicherungen tatsächlich und hätten sie dann sogar funktioniert, also den Stromkreis unterbrochen und so die Veröffentlichung dieses unsäglichen Quatsches verhindert. Aber: Weder – noch. Kurzum: Das tausendfach verwendete (nachgeplapperte) Bild von angeblich durchgebrannten Sicherungen stimmt (auch hier) nicht. LG, jpp

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