In der „Deutschen Content Allianz“ haben sich die Dieter Gornys dieses Landes zusammengeschlossen. Sie versuchen, sich vor dem Ertrinken zu bewahren, indem sie sich gegenseitig umklammern und das Wasser beschimpfen.
Es fiele mir leichter, ihnen dabei zuzusehen, wenn nicht ARD und ZDF ohne Not zu ihnen ins lecke Boot gestiegen wären — zwei Institutionen, die nicht zuletzt aufgrund ihrer Finanzierung durch das Volk in einer fundamental anderen Position sind, was die Herausforderung betrifft, sich in einer digitalen Welt professionelle kreative und journalistische Produktionen leisten zu können.
Insbesondere die WDR-Intendantin und amtierende ARD-Vorsitzende Monika Piel scheint sich aber zu einer Überlebensstrategie entschlossen zu haben, die auf dem Gedanken beruht, dass dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk nichts passieren kann, solange er sich nur eng genug an seine natürlichen Gegner kuschelt. Die Interessen der Gebührenzahler müssen demgegenüber im Zweifel zurückstehen. (Mehr dazu in den nächsten Tagen an dieser Stelle.)
Jedenfalls hat die „Deutsche Content Allianz“, die man vielleicht treffender als den Verband der urheberrechteverwertenden Industrie bezeichnen könnte, gestern die Bundesregierung dazu aufgefordert, das ACTA-Abkommen unverzüglich und unverändert zu unterzeichnen. Es sagt schon viel aus, dass die „Deutsche Content Allianz“ ACTA als ein „Abkommen zum Schutz vor Internetpiraterie“ bezeichnet – dass sich die „Piraterie“, mit der sich der Vertrag beschäftigt, keineswegs auf das Internet beschränkt, verschweigen die beteiligten Verbände im Sinne einer klareren Desinformation.
Inhaltlich ist zum Streit um ACTA an anderen Stellen reichlich gesagt worden; ich möchte hier vor allem die verräterische Sprache in diesem Dokument würdigen. Die ganze hilflose Traurigkeit offenbart schon die Überschrift: „Deutsche Content Allianz fordert Bundesregierung zur konsistenten Positionierung zum Urheberrecht auf“. Man muss sich das bildlich vorstellen, Monika Piel und Dieter Gorny auf einer Demonstration vor dem Kanzleramt, in den Händen identische Plakate mit der Aufschrift: „Mehr Konsistenz wagen!“ Die vage und harmlos klingende Forderung steht in Wahrheit für einen Wunsch, wie er radikaler kaum sein könnte: Urheber-, oder genauer: Verwertungsrechte sollen durchgesetzt werden ohne lästige Abwägung mit anderen Rechten, mit denen sie kollidieren. Mit irgendeiner „konsistenten Positionierung“ ist exakt diese Positionierung gemeint — konsistent in ihrer Absolutsetzung eines Interesses.
Die „Deutsche Content Allianz“ fordert weiter laut ihrer Pressemitteilung:
Es seien jetzt eindeutige Signale notwendig, die Reform anpacken und durchsetzen zu wollen, da sonst die Gefahr einer Kluft zwischen der deutschen Kreativwirtschaft und den Gruppen unserer Gesellschaft, die den Schutz des geistigen Eigentums als einen Angriff auf die Freiheit im Internet diskreditierten, bestehe.
Ignorieren wir einmal die Problematik des Begriffes vom „geistigen Eigentums“ an sich, der eine Vergleichbarkeit mit tatsächlichem Eigentum suggeriert, die von der Content-Lobby politisch gewollt, aber in vielerlei Hinsicht irreführend ist. Abgesehen davon also: Ist das nicht rührend? Die Rechtindustrie sorgt sich, dass sich da womöglich, vielleicht, wenn man nicht aufpasst, in Zukunft eine Kluft auftun könnte. Als wäre diese Kluft nicht längst ein gewaltiger Canyon. Als würde es helfen, wenn die Bundesregierung „eindeutige Signale“ geben würde, Reformen „anpacken“ zu wollen. Und als würde sich die Kluft dadurch verringern, dass der Gesetzgeber auf der einen Seite des Grabens ein Flatterband als Absperrung zieht.
Die „Deutsche Content Allianz“ diskreditiert berechtigte Sorgen um die Freiheit des Internets als Diskreditierung. Und dann beteuert sie:
Diese Freiheit sei ein hohes, unbestrittenes Gut, solange sie nicht als Rechtlosigkeit interpretiert werde.
Da hat vermutlich Freud zugeschlagen. Niemand – außer vielleicht die Musikindustrie in ihren feuchtesten Träumen – käme auf die Idee, Freiheit als Rechtlosigkeit zu interpretieren. Freiheit im Internet wäre ja in ihrer extremsten Interpretation gerade das Recht, alles zu tun, was man will. Die Autoren wollten wohl sagen, Freiheit sei gut, solange sie nicht als Gesetzeslosigkeit interpretiert werde. Nicht einmal das ist ihnen gelungen.
Nun wird die „Deutsche Content Allianz“ geradezu selbstkritisch:
Von der Kreativwirtschaft müsse offenbar in diesem Zusammenhang noch stärker als bisher vermittelt werden, dass sie mit dem für alle Kreativen und die Vermittler ihrer Werke existenziellen Schutz des geistigen Eigentums keineswegs Barrieren in der digitalen Internetwelt errichten wolle, sondern es zusammen mit zeitgemäßen Angeboten längst als unverzichtbare Zukunftssicherung begriffen hätte.
Hat jemand eine Idee, worauf sich das kleine „es“ beziehen könnte, das die „unverzichtbare Zukunftssicherung“ (wessen?) darstellt? Es, das „geistige Eigentum“? Es, das hier ungenannte Internet?
Die Content-Industrie braucht geistiges Eigentum zusammen mit zeitgemäßen Angeboten? Sie braucht das Internet zusammen mit zeitgemäßen Angeboten? Was?
Weiter im Text:
Gerade bei einer Generation, in der viele ohne jedes Unrechtsbewusstsein für „digitalen Diebstahl“ aus Schule und Elternhaus in die große Welt des Internets entlassen worden seien, verlange dies viel Aufklärung und vor allem Diskussionsbereitschaft, wie sie die vor knapp einem Jahr gegründete Deutsche Content Allianz bereits bei ihrer Gründung öffentlich angeboten hatte.
Ich weiß nicht, welche Generation die „Deutsche Content Allianz“ genau meint. Ich ahne aber, welche Generation da schreibt, wenn sie das Bild bemüht von Kindern, die „aus Schule und Elternhaus in die große Welt des Internets entlassen“ wird. Es ist ein vielfach perfides Bild: Es behauptet, dass die Kinder klauen wie die Raben. Es gibt Eltern und Lehrern die Schuld, dass die Kinder angeblich klauen wie die Raben. Und es stellt das Internet selbst als verkommenen Ort dar, in den die Kinder umziehen, nachdem sie die bürgerlichen Institutionen verlassen haben.
Der letzte Absatz ist mein Lieblingsabsatz:
Die Vertreter der Deutschen Content Allianz kritisieren, noch gelte für zu viele der Schutz des geistigen Eigentums und die Freiheit im Internet als unüberbrückbare Kluft. Das schlage sich auch in der praktischen Politik durch ein Auseinanderdriften von Medien- und Netzpolitik nieder. Politik, Medien und Gesellschaft seien gemeinsam aber einmal unter der Überschrift „Konvergenz“ angetreten. Auch wenn dies stets eine besondere Herausforderung dargestellt habe, dürfe man es nun nicht aus den Augen verlieren, argumentieren die Köpfe der Deutschen Content Allianz.
Politik, Medien und Gesellschaft sind gemeinsam einmal unter der Überschrift „Konvergenz“ angetreten. Das muss selbst in der Phrasenwelt eines Markus Schächter ein rekordverdächtig quatschiger Satz sein. Man wüsste so gerne, wo sie alle, wir alle, angetreten sind. Und wofür. Und wer die Überschrift gemacht hat. Und ob es auch eine Unterzeile gab. Und natürlich überhaupt, wer oder was da mit wem oder was konvergiert?
Unterdessen befindet sich übrigens Frau Piel in Verhandlungen mit den Zeitungsverlegern, den Online-Journalismus in Deutschland aufzuteilen: In Video und Audio, wofür die Öffentlich-Rechtlichen zuständig wären, und Texte, was die Verlage machen würden. –Frau Piel? Die Konvergenz hat angerufen für Sie. Sie möchte ihre Überschrift zurückhaben.
Immerhin stellen ARD, ZDF, Privatsender, Produzenten, Musikindustrie, Filmwirtschaft, Buchhändler und GEMA am Ende noch einmal gemeinsam fest, das sie „es“ nicht aus den Augen verlieren wollen. Was auch immer damit gemeint sein mag.
Diese Erklärung ist ein aufschlussreiches Dokument. Es macht anschaulich, in welchem Maße ein Verein, der behauptet, für die Existenz hochwertiger Inhalte zu stehen, nicht einmal in der Lage ist, selbst einen Inhalt zu formulieren, der verständlich, sprachlich richtig und inhaltlich korrekt ist. Die Presseerklärung ist mit all ihrem Sprachmüll und ihrer Gedankenlosigkeit ein Dokument der Hilflosigkeit. Aber ich fürchte, so niedlich es wirkt, wie ungelenk da die Branchengrößen mit Förmchen werfen, so hart ist in Wahrheit der Druck, den sie hinter den Kulissen auf die Politik ausüben. Die „Deutsche Content Allianz“ bezieht sich in ihrer Pressemitteilung sogar zustimmend auf einen Brief diverser Verbände an Abgeordnete des EU-Parlaments, der mit zutiefst antidemokratischer Haltung die Proteste gegen ACTA skandalisierte.
Das größte Ärgernis aber bleibt für mich, dass die öffentlich-rechtlichen Sender bei alldem mitmischen. Von Sascha Lobo kommt der treffende Satz: „Inhalte nennt man in Deutschland immer dann ‚Content‘, wenn jemand damit Geld verdienen will.“ Was haben ARD und ZDF, deren Aufgabe es ist, von unseren Gebühren Programme für uns zu machen, in dieser „Content Allianz“ zu suchen?
Es treibt mir die Tränen in die Augen…
(es geht doch mal wieder um sehr viel Geld, Macht und Einfluß)
Danke.
Mich verwirrt ein wenig dieser unsägliche Pressemitteilungsstil, alles in indirekten Zitaten auszudrücken. Wirkt dann hier im wörtlichen Zitat der Pressemitteilung noch seltsamer.
„Die Freiheit sei …“
„Man habe …“
Aber gut, das nur am Rande.
Mit einem hat die Content-Unfug-Organisation ja recht – jetzt oder nie. Wenn sie ihre Ziele nicht jetzt noch schnell durchsetzen überrennt die Generation von Content-„Dieben“ die Wahllokale und setzt die Kreuzchen dort wo es in Richtung der so verhassten Freiheit geht.
Der Wind hat schon gedreht – die Piraten setzen Segel.
virtueller realitätsverlust. die nuggets sollen aus der goldgrube internet direkt in die taschen der contentmafia springen. ;)
[…] nochmal der Link zur gemeinsamen Erklärung der Deutschen Content Allianz: http://www.vprt.de/sites/default/files/documents/pm_DCA_ACTA_170212.pdf?c=4 http://www.zeit.de/digital/internet/2012-02/content-allianz-pro-acta http://netzpolitik.org/2012/zdf-und-ard-fur-acta-und-privatisierung-der-rechtsdurchsetzung/ http://www.horizont.net/aktuell/digital/pages/protected/Content-Allianz-beklagt-Generation-ohne-jedes-Unrechtsbewusstsein-fuer-digitalen-Diebstahl_105841.html?openbox=0 http://www.neunetz.com/2012/02/17/ard-und-zdf-intendanten-als-acta-lobbyisten/ http://www.internet-law.de/2012/02/content-allianz-fordert-rasche-umsetzung-von-acta.html http://www.stefan-niggemeier.de/blog/konvergenz-konsistenz-inkontinenz-die-deutsche-content-allianz/ […]
@alexanderlehmann hat treffend bemerkt:
„Wieso setzen sich eigentlich genau die für ein gestriges Urheberrecht ein, die von einer Art „Kulturflatrate“ leben? #ARD #ZDF #GEZ ?“
Nicht viel aber immerhin: Entrüstung am „ARD-Zuschauertelefon“ abgegeben (gestern schon). Vielleicht macht’s da ja die Masse.
Telefon: 089 5900 3344
Beim WDR probiere ich’s dann Montag, vielleicht ist Frau Piel ja im Büro. Telefon: 0221 220 0
Vielleicht sollte man auch mal Druck auf die Rundfunkräte machen. Immerhin sitzen da ja ein Haufen „gesellschaftlich relevanter“ Gruppen. Ich denke, die müßten Frau Piel mal auf die Finger hauen und ihr klarmachen, was ihr Auftrag ist und was eben nicht.
„Sie versuchen, sich vor dem Ertrinken zu bewahren, indem sie sich gegenseitig umklammern und das Wasser beschimpfen.“ – Danke für dieses sprachliche Bild. Passender kann man es nicht ausdrücken.
Vielleicht sind ARD & ZDF deswegen bei der „Deutschen Content Allianz“ dabei
Germanys Gold. Damit wollen sie ihren Content zu Geld machen
http://www.wuv.de/nachrichten/medien/germany_s_gold_soll_mitte_2012_starten
Oha! Danke für diesen Artikel! Hier im Lande ist (fast) alles beschränkt und ohne Erlaubnis, Genehmigung, An-, Über-. Ab- Sondermeldung und schriftliches Erlaubnis praktisch (fast) verboten! Ich denke nur an die Luftsteuer! Wenn ich YouTube Videos sehen möchte bin ich besser in England bedient, da ich das GEMA Zeichen nicht immer wieder erdulden muss! Demokratie? Rechte seine Meinung mitzuteilen? Das gibt es hier natürlich viel weniger als in Ländern wie Frankreich, England oder USA; hier ist zu vieles regelrecht „reglementiert“! Denken sie bitte an Le Canard Enchaîné! Allerdings diese „Social-Media-Welle ist unaufhaltbar und die größte Institutionen Deutschlands werden sich dank der modernen Technologie mit der Zeit anpassen müssen!
Mit dem kleinen „es“ ist der Schutz gemeint. ;)
Ich hatte die „konsistente Positionierung“ dahingehend verstanden, dass ACTA mehr oder weniger das sagt, was die deutschen Gesetze schon heute sagen und dass die Bundesregierung deshalb ohne Bedenken unterschreiben könne. Aber sei’s drum.
Lustig ist daher auch die Frage, was sich ARD und ZDF eigentlich von ACTA erhoffen. Wird die Tagesschau vom französischen oder sudanesischen Staatsfernsehen unerlaubt ausgestrahlt? Benutzen chinesische Fernsehmacher Ausschnitte aus Jauch, Maischberger und Illner, um daraus eine chinesische Sitcom zu basteln?
Was dann natürlich auch zum eigentlichen Zweck von ACTA führt, es dient dazu die jetzige Gesetzgebung, die ja mehr oder weniger die Maximalübervorteilung der Rechteverwerter und die Maximalgängelung der Nutzer darstellt, international — und damit implizit national — zu zementieren. Und im zweiten Schritt, den Vertrag Staaten mit liberaleren Gesetzen aufzuzwingen.
Und dieses Recht ist dann auch auf lange Sicht in Stein gemeißelt, denn Anpassungen im Sinne der Vernunft würden Einsicht und guten Willen bei allen Vertragspartnern voraussetzen.
Das macht es alles natürlich nur noch viel verwerflicher und ungeheuerlicher, dass ARD und ZDF dabei mitmachen. Wenn man dann auch noch bedenkt, dass sie (aber natürlich eigentlich ihre Zuschauer) dazu genötigt werden, Material an dem sie die Rechte haben zu depublizieren, dann frag ich mich schon, ob die Verantwortlichen in letzter zeit kollektiv lobotomiert wurden.
Das macht mich alles zutiefst traurig.
Ich finde es nicht so überraschend, dass sich ARD und ZDF mit den Großen der privaten Konkurrenz in ein Boot setzen. Zum einen ist das die im Artikel angesprochene Umarmungsstrategie, zum anderen handeln die öff-r Sender oft genug wie private Unternehmen. Es gab z.B. vor ein paar Jahren die Diskussion, wer darf was im Internet? Da war die Argumentation, wenn Verlage Videos auf ihren Seiten zeigen, dann dürfen wir (die öff-r Sender) auch ordentlich Textangebote haben. Der Unterschied zwischen privaten Unternehmen, die alles ausprobieren und dabei pleite gehen können, und öff-r, die eigentlich nur aufgrund eines bestimmten Auftrags existieren und dafür finanziell Bestandsgarantie haben, wurde einfach weggewischt. Und dann gibt’s ja noch die diversen Tochterfirmen, mit denen die öff-r ihre Inhalte verkaufen, obwohl, wie es immer so schön, aber unzutreffend heißt, alles schon bezahlt wurde.
[…] Stadler hat den Text dazu geschrieben. Update: Und Stefan Niggemeier noch einen. Wieso setzen sich eigentlich genau die für ein gestriges Urheberrecht ein, die von […]
Danke.
Dieses wirre Gehülse ist ein Zeichen dafür, dass die Konzepte und die Begriffe nicht mehr stimmen oder nie gestimmt haben.
Wenn man sich mal die Etymologie von „Urheber“ ansieht, ist sein Handeln „Ur-Sache“ einer Erscheinung. In der physischen Welt schützen wir das so gut wie nie; in der Welt des Geistes sind aber 90% der Inhalte gar nicht „ver-ursacht“, weil sie gar keine eigenständige Leistung mit der verursachung neuen Inhaltes sind. Die 200te Umschreibung einer dpa-Meldung, die weder Inhalt zufügt noch weglässt noch ändert, also eigentlich nur auf der Symbolebene operiert, ist schon gar nicht „verursacht“. „Verursacht“ ist nur der Text, also die Symbolebene, die ist aber keine geistige Schöpfung.
Und so geht es weiter, ich werde regelmässig irre, wenn ich über die Konzepte nachdenke. Wir haben die Beziehung zwischen Akteuren und Information noch gar nicht begriffen, das ist hier beim Urheberrecht so (denn es geht um Information, sogar bei körperlichen Gegenständern, die als Information wahrgenommen werden!), aber auch bei Datenschutz, eine wertende Zuweisung von Akteuren und Information.
PS: Beim Schutz des Fotos nach 72 UrhG ist es genauso. Dieser für jedes Foto zwingende Schutz ist sinnlos, wenn der Schnappschuss von [Gegenstand] die Information bei der Wahrnehmung von [Gegenstand] nicht ändert, hinzufügt, reduziert. Das fliegt den Kindern endgültig bei 3D-Darstellungen im Jahre 2150 um die Ohren.
Frau Piel wird fremdgesteuert. Der Rundfunkrat, welcher zum großen Teil aus Politikern besteht, wählt letztendlich auch den Intendanten. Somit gehe ich davon aus, dass die Politik hier massiv Druck ausgeübt hat und Frau Piel dem nachgibt und nicht bei der nä. Wahl ersetzt zu werden.
Meine Förderung ist daher: Die Politik hat nichts im RFR zu suchen und muss sich dort endlich zurück ziehen. Die Vermischung von Medien und Politik geht so nicht weiter.
(Beim ZDF ist es nicht anders)
[…] Konvergenz, Konsistenz, Inkontinenz: Die „Deutsche Content Allianz“ « Stefan Nigge… "Sie versuchen, sich vor dem Ertrinken zu bewahren, indem sie sich gegenseitig umklammern und das Wasser beschimpfen." (Tags: Urheberrecht ACTA ÖR Medienkonvergenz ) […]
Als Autorin, die ihre Bücher verkauft, müsste ich doch eigentlich der Content Allianz mein Händchen reichen.
Aber mir wird bei diesem Artikel einfach nur schlecht. Was wären die ganze Kreativen ohne ihr Publikum und ohne deren Zahlungskraft? ARD, ZDF, Privatsender, Produzenten, Musikindustrie, Filmwirtschaft, Buchhändler und GEMA sind in meinen Augen verdammte Dienstleister, die sich gefälligst dem beugen sollten der sie finanziert: Dem Kunden, dem Käufer. Ohne ihn gäbe es sie alle garnicht.
Scheiß drauf, wenn sich einer mein Ebook kopiert! Der nächste kommt und kauft die Druckversion.
[gelöscht]
Das von dir angesprochene rätselhafte „Es“ im Text dieser Contentiaten muss eindeutig auf Stephen King bezogen werden …
#10
Das glaube ich auch. ‚Es‘ meint ‚ihn‘.
#11
Warum klingt das nur so wenig abwegig?
@Ralph
Wem gegenüber sollen den dann die ÖR verwantwortlich sein? Erinnern wir uns an die Theorie: Die Politiker sitzen dort als Abbild einer gesellschaftlich relevanten Gruppe, nämlich als Volksvertreter, nicht als Parteipolitiker.
Wer wäre denn sonst legitimiert die ÖR zu kontrollieren?
(Ein direkte Gremienwahl wäre wohl ungefähr so wahnsinnig partizipativ wie bei den Sozialwahlen.)
Sehr guter Text mit einer beneidenswert schönen Einleitung. Hut ab!
[…] Konvergenz, Konsistenz, Inkontinenz: Die „Deutsche Content Allianz“ « Stefan Niggemeier […]
[…] ZDF und ARD für ACTA und Privatisierung der Rechtsdurchsetzung, Konvergenz, Konsistenz, Inkontinenz: Die “Deutsche Content Allianz”, Journalisten gegen […]
Beschwerde: Es gibt hier leider keinen Google +1-Button.
Google+? Gibt’s den Blödsinn immer noch?
Man sieht ganz deutlich wie perfide diese Argumentation ist. Zunächst wird behauptet, ihre Firmen allein vertreten Kreative. Gequirlter Quark!
Wer sind denn die „Kreativen“ wenn nicht wir alle, die wir Inhalte produzieren, egal ob kommerziell oder nicht-kommerziell? Vertreten diese Firmen uns etwa?
Danach wird suggeriert, es ginge um „Urheberrecht“. Großer Unfug!
Es geht um eine bestimmte Auslegung des Urheberrechts: Es geht um „Lizenzbedingungen“. Um eine spezielle Art von Verkaufsmodell, dass eigentlich modernisiert gehört.
Und es geht um das Monopol darauf, Urhebern für kleines Geld ihre Arbeit abknöpfen und „verwerten“ zu können. Denn das Internet bricht gerade dieses Monopol: ein Urheber, der publizieren will, kann das heute im Internet auch selbst tun – die alte Industrie ist nicht mehr der einzige Weg etwas auf den Markt zu bringen.
Und zuletzt demaskiert sich dieses schmierige Werk selbst, indem es zeigt gegen wen es sich richtet: gegen unsere Kinder. Und damit die Zukunft Deutschlands. Den Kleinsten und Hilflosen wollen sie ans Leder.
Wie grässlich kann eine Fratze eigentlich noch werden? Schämen die sich eigentlich nicht? Das muss einem erwachsenen Mann doch peinlich sein: seine Unfähigkeit an Kindern und deren Eltern auszulassen!
Mag das Kopieren eines Inhaltes richtig oder falsch sein, aber Kinder und Jugendliche wegen so einer Lappalie vor den Richter schleifen und sich aus deren Taschengeld kräftig bedienen zu wollen – das sollte rechtlich und moralisch unter der Würde eines erwachsenen Menschen sein. Was für ein Geist gehört dazu, sich an einem Kind zu bereichern!
Und was für ein Geist gehört erst dazu, sich auf rechtlicher Ebene dann auch noch darüber zu beklagen, wenn das nicht vollständig so klappt wie erhofft.
Verräterische Sprache findet sich auch in einer Formulierung wie „unverzüglich und unverändert“ denn daraus lässt sich viel über inhärente Panik angesichtes des Status Quo der ACTA-Thematik herauslesen – das Pendel schwingt mit den Bürgerprotesten, kritischen Politikerstimmen und den Ratifizierungsaussetzungen in vielen Ländern gerade sehr klar gegen ACTA, und die Interessenverbende sehen dieses Moment und wollen lieber frühzeitig Fakten schaffen bevor ACTA noch ganz untergeht. Gewinnmaximierung ist das Ziel, lästige Kleinigkeiten wie Freiheit und Bürgerrechte sind dabei natürlich nur hinderlich.
ARD und ZDF haben dort natürlich exakt garnichts verloren. Tatsächlich ist die Beteiligung öffentlich-rechtlicher Sendeanstalten in solcherlei Verbänden und an solchen Veröffentlichungen ein nicht zu unterschätzender Skandal. Das riecht schon sehr… interessant. Es wäre eventuell klug, mal nach einem versteckten money flow zu recherchieren, der diese erstaunliche Positionseinnahme von Piel & Co erklären könnte, ebenso wie man mal nach amerikanischem Einfluss suchen könnte (die drakonische Internetgesetzgebung z.B. in Spanien kam durch Beeinflussung bzw. Drohung mit wirtschaftlichen und politischen Konsequenz aus den USA zustande, wie wir ja seit „Cablegate“ wissen).
Das Bild mit dem Umklammern und Wasser beschimpfen ist herrlich treffend. Ich persönlich mag ja auch das Bild mit den Dinosauriern, die den sich nähernden Asteroiden erst ignoriert und kleingeredet haben, und dann nach dem Einschlag die Kleinsäugetiere wegen deren Ausnutzen der veränderten Umweltbedingungen verklagen.
[…] ohne sich überhaupt mit den Urhebern und deren Interessen zu beschäftigen. Ergänzend dazu: Stefan Niggemeier beschäftigt sich ebenfalls mit der erwähnten ACTA-beseelten “Content-Allianz” und […]
Interessenverbende? Interessenverbände.
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So, jetzt ist es nach 19 Uhr*, Zeit noch ein paar mehr Dieter Gornys in die Diskussion einzuwerfen. Diese Pressemitteilung flatterte mir vor ein paar Stunden in dem Mailpostkasten:
„Urheberrecht: Sichtbare Wortmeldung der Kreativen bei der Berlinale
Gemeinsam mit wesentlichen Verbänden der Kreativen in der deutschen Filmwirtschaft haben die Deutsche Filmakademie e.V. und die Akademie der Künste in Berlin zum Abschluss der 62. Berlinale ein visuelles Signal in Sachen Urheberrechtsschutz gesetzt. Ein spontan von der Deutschen Filmakademie und der Produzentenallianz entwickelter und produzierter Spot bekam kurzfristig einen Platz im Rahmen der diesjährigen Preisverleihung und Vorführung des Gewinnerfilms am Abend des 18. Februar im Berlinale Palast. Unter dem so einfachen wie wahren Motto „Ohne Urheberschutz bleibt beim Film das Licht aus“, das erst allmählich auf einer zunächst vollkommen schwarzen Leinwand sichtbar wird, machten die Kreativen des Kinos auf die Dringlichkeit und Brisanz einer Klärung der Urheberrechtssituation aufmerksam. „Die Demokratisierung der Kunst ist nicht gleichzusetzen mit der Demokratisierung der Kunstwerke“, heißt es weiter in dem Spot, der schließlich in der Forderung endet: „Wir brauchen klare gesetzliche Regelungen und ein Verständnis dafür, dass hinter jedem Filmwerk tausende Stunden Arbeit und unermessliche Hingabe stecken.“
Unterschrieben wurde diese Forderung von der Deutschen Filmakademie e.V., der Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen e.V., der Akademie der Künste, dem Bundesverband der Film- und Fernsehregisseure e.V., dem Bundesverband der Film- und Fernsehschauspieler e.V., dem Verband Deutscher Drehbuchautoren e.V., der Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm e.V. und dem b v k – Bundesverband Kamera.“
(*es lag eine Veröffentlichungssperrfrist bis 19 Uhr auf dieser Erklärung)
[gelöscht]
..sicher, deshalb ging ja auch niemand in die „Wolverine“-Verfilmung, nachdem der Film vor Kinostart online verfügbar war, und der DVD-Verkauf war dann bei Null..
[…] Blog 13) 5. Spreeblick (26) 6. Gilly`s playground (29) 7. iFun/iPhone (30) 8. Minds Delight (40) 9. Stefan Niggemeier (41) 10. Fünf Filmfreunde (46) 11. cat-und-kascha (50) 12. Jeriko One (62) 13. annalist (64) 14. […]
Musste das sein mit der Inkontinenz? ;)
[…] überlegt. Der k-Gate Ix meinte in seinem Blog, man solle, wenn man in seinem eigenen Blog auf Stefan Niggemeier verlinkt, unbedingt dieses Zitat bringen: “..Diese Erklärung ist ein aufschlussreiches Dokument. Es […]
Meine zwei Gedanken zum Thema.
1.) ARD und ZDF finanzieren sich im wesentlichen über Rundfunkgebühren. Ihnen entgehen also keine Einnahmen, wenn man eine ihrer Sendungen irgendwo im Internet sieht, runterlädt oder dergleichen. Gleichzeitig verlieren beide immer mehr an Reichweite bei jungen Zuschauern. Etwas polemisch könnte man also die Frage stellen, ob ARD/ZDF nicht fast schon froh sein sollten, wenn sich junge Leute überhaupt noch für ihre Sendungen interessieren.
2.) Die Sender, Verlage, etc. tun mal wieder so, als ob das böse Internet ihren sämtliche Rechte raubt, während sie selbst natürlich gaaaaanz seriös arbeiten. Wie ist das aber eigentlich bei den YouTube-Videoschnipseln, die die Sender in Nachrichten, Comedy-Sendungen etc. verwenden? Wird da alles sauber lizenziert (und falls ja: von wem?)? Oder arbeiten da nicht auch die Sender selbst in einer gewissen Grauzone?
Kann mal jemand diese Monika Piel da wegholen? Vom CDU-TV erwartet man ja nichts anderes. Oder, um es mit Fefes Worten zu sagen:
[…] Stefan Niggemeier: Konvergenz, Konsistenz, Inkontinenz: Die »Deutsche Content Allianz« (via +Mario […]
[…] jemand von ARDZDF auf die Idee kommt, die deutsche Sprache schützen zu wollen. Stefan Niggemeier verreißt deren Äußerungen gleich komplett und formuliert das Problem der Allianz in einem treffenden Bild: […]
[…] Konvergenz, Konsistenz, Inkontinenz: Die »Deutsche Content Allianz« […]
„Es ist ein vielfach perfides Bild: Es behauptet, dass die Kinder klauen wie die Raben.“
Bei aller Kritik an der Content-Allianz – der es wohl weniger um Urheber- als um Verwertungsrechte geht – sollte sich die Gegenseite davor hüten, die Piraterie im Netz zu verharmlosen. Das Unrechtsbewusstsein, Filme und/oder Musik illegal zu konsumieren, ist über alle Altersgruppen hinweg stark ausgeprägt. In meinem Umfeld kenne ich niemanden, der nicht zumindest ab und an online einen Film guckt, ohne dafür zu bezahlen; sich Musik und US-Serien auf ungesetzlichen Wegen zu beschaffen, ist sogar eher Regel denn Ausnahme (mich selbst möchte ich auch nicht als schuldlos hinstellen). Ich denke, es ist an der Zeit, dass auch die Verteidiger eines freien Internets endlich zugeben, was Tatsache ist und sich deutlicher zum Urheberschutz bekennen. Danach wird es einfacher, glaubwürdig gegen Zensur im Internet zu kämpfen.
PS: Nein, ich werde nicht von der Content-Allianz bezahlt. Ich bin ein Fan des Internets und seiner Informationsmöglichkeiten, halte Acta für falsch. Mich nervt aber die Penetranz, mit der von vielen Netz-Apologeten bestritten oder ignoriert wird, dass das Internet die Raubkopiererei zum Volkssport hat werden lassen.
[…] scheinen nun aber auch im Urheberrecht die Knallerbsensträucher bestens zu Gedeihen. Mit wirren Erklärungen tun sich die Befürworter von ACTA hervor. Was nur noch deutlich wird – es geht der Verwertungsindustrie bei ACTA um’s […]
@Tobi, #44: “ […] Das Unrechtsbewusstsein, Filme und/oder Musik illegal zu konsumieren, ist über alle Altersgruppen hinweg stark ausgeprägt. In meinem Umfeld kenne ich niemanden, der nicht zumindest ab und an online einen Film guckt, ohne dafür zu bezahlen; sich Musik und US-Serien auf ungesetzlichen Wegen zu beschaffen, ist sogar eher Regel denn Ausnahme […]“
Das Warum ist hier aber eigentlich das Interessante an diesem Vorgang:
– Warum muss die Filmindustrie künstlich die Welt in frühere und spätere Veröffentlichungen unterteilen?
– Warum muss alles mehrfach Verwertet werden (ein ständiges Ärgernis für jeden halbwegs intelligenten Meschen)?
– Warum will die Musikindustrie einen — natürlich subjektiven — Arsch voll Geld für so manche CD?
– Warum sind einzelnen MP3-Musiktitel nicht Grundsätzlich günstiger (iTunes macht es vor wie es gehen könnte)?
– Warum werden eBooks zu einem Preis verkauft, der vielleicht berechtigt wäre, wenn ich zusätzlich das Buch in gedruckter Form bekäme?
– Warum versuchen manche Zeitungsverlage überteuerte Online-Abos an den Mann zu bekommen, wenn der Inhalt doch an jeder Ecke kostenlos zur Verfügung gestellt wird? Wo – Bleibt – Der – Mehrwert?!?
In Kürze: Manchmal werden die Dinge, welche man illegal konsumiert einfach für einen nicht Angeboten. Manchmal ist der Preis eine Frechheit, für den Inhalt, den man dafür bekommt.
Der Markt bestimmt nun mal den Preis, den die Leute bereit sind zu Zahlen. Das gilt auch für die „Content“-Mafia!
Und außerdem: Deine intuitive Vorstellung von Ursache Wirkung („Content“ geklaut .. Ende) ist genau das intuitiv, aber falsch.
Es verhält sich nach Untersuchungen eher so: Viele dieser „Content“-Diebe kaufen sich später in der Regel diesen „Content“ bei Gefallen nachträglich.
Ich hoffe das war verständlich. :o)
Klingt ja alles nett, hat nur mit der Wirklichkeit sehr wenig zu tun. Tatsächlich soll mit der angeblich überfälligen Modernisierung des Urheberrechts nur uns Autoren unser sowieso meist nicht üppiges Einkommen weggenommen werden, einfach so, weil im Internet „all for free“ ja sooo cool ist. Da macht es sich gut von der bösen Content Mafia zu schwafeln und finstere Verwerterverschwörungen an die Wand zu malen. Die Behauptung, die User würden hinterher bezahlen, wenn es ihnen gefällt, ist pures Wunschdenken. Sie zahlen eben doch nicht. Warum jammert denn z.B. Wikipedia jetzt verzweifelt nach neuen Spenden, weil die Masse der Leute es zwar heftig nutzt und dann meist eben doch nicht bereit sind zu zahlen. Die angeblichen „Untersuchungen“ über die Zahlungsfreudigkeit haben mit der Wirklichkeit nichts zu tun. All for free hilft in Wahrheit nur Google, Facebook, Twitter usw. um noch mehr Milliarden zu scheffeln.
[…] Niggemeier schreibt über die Deutsche Content Allianz. […]
In ein paar Jahren wird man wissenschaftlich nachvollziehen, wie die Gornys zu ihrer Zeit den Aufstieg der Piraten zur Regierungspartei herbeischwadroniet haben -ich bin echt kein Piratenfan, aber wenn CDUSPDGRÜNE sich von sowas einchüchtern lassen, habe ich leider keine andere Wahl.
Dabei sollte man nicht vergessen, dass Gorny seit gefühlten 30 Jahren solchen Quark in allen möglichen Beiräten, Aufsichtsräten, Vorständen und sogar als Professor für Medienwissenschaft zu Geld macht.
Zumindest bei ihm funktioniert also, aus Scheiße Gold zu spinnen.
[…] kuschelt. Die Interessen der Gebührenzahler müssen demgegenüber im Zweifel zurückstehen.» Konvergenz, Konsistenz, Inkontinenz Cookies pop64 skizziert, was mit der EU Richtlinie für den Umgang mit Cookies auf uns […]
[…] Stefan Niggemeier vermutet gar eine Ausübung von: […]Die Presseerklärung ist mit all ihrem Sprachmüll und ihrer Gedankenlosigkeit ein Dokument der Hilflosigkeit. [… ]Druck hinter den Kulissen. Quelle: kress.de Share […]
[…] & LOBBY Konvergenz, Konsistenz, Inkontinenz: Die „Deutsche Content Allianz“ « Stefan Nigge…: In der »Deutschen Content Allianz« haben sich die Dieter Gornys dieses Landes […]
@ Pat McCraw
„Scheiß drauf, wenn sich einer mein Ebook kopiert! Der nächste kommt und kauft die Druckversion.“
Netter Versuch, sind Sie wirklich Autorin? Solche statements sind wir eher von den Leuten gewöhnt, die gerne alles umsonst haben oder ihr eigenes Geschäft nicht verstehen. Merke: Selbst die üblichen Verdächtigen, nämlich die Blogger der ersten Stunde, wissen, dass ihre Verwertung, mithin ihr Einkommen, an Papier und Verlagen hängen. Selbst Lobo ist gegen widerrechtliches Kopieren seiner Werke.
@ criticus
„Tatsächlich soll mit der angeblich überfälligen Modernisierung des Urheberrechts nur uns Autoren unser sowieso meist nicht üppiges Einkommen weggenommen werden, einfach so, weil im Internet »all for free« ja sooo cool ist. …Die angeblichen »Untersuchungen« über die Zahlungsfreudigkeit haben mit der Wirklichkeit nichts zu tun. All for free hilft in Wahrheit nur Google, Facebook, Twitter usw. um noch mehr Milliarden zu scheffeln.“
Einer, der es verstanden hat.
@Christoph Kappes
„In der physischen Welt schützen wir das so gut wie nie; in der Welt des Geistes sind aber 90% der Inhalte gar nicht »ver-ursacht«, weil sie gar keine eigenständige Leistung mit der verursachung neuen Inhaltes sind. …Wir haben die Beziehung zwischen Akteuren und Information noch gar nicht begriffen, das ist hier beim Urheberrecht so (denn es geht um Information, sogar bei körperlichen Gegenständern, die als Information wahrgenommen werden!), aber auch bei Datenschutz, eine wertende Zuweisung von Akteuren und Information.“
Hier hat einer noch nicht mal den Geist des Urheberrechts verstanden. Information ist darunter nicht schützbar, nur eine geistige Schöpfung. Diesen Kommentar würde ich nicht als solche verstehen.
Hier kommt mal ein etwas radikalerer Vorschlag:
1. Versucht alle aus der GEZ auszutreten. Das schliesst einen totalen Verzicht auf Rundfunkgeräte ein.
2. Konsumiert keine kommerziellen Medien mehr, wie z.B. Zeitungen, Bücher, Musik.
3. Macht keine illegalen Kopien mehr von geschütztem Material.
Das wird die „Contentmafia“ in kürzester Zeit in die Knie zwingen.
Verlasst Euch auf das, was es „frei“, also im rechtlichen Sinne „gemeinfrei“ im Netz gibt, auch wenn es dadurch weniger und schlechter wird.
In 10 Jahren gibt es dann keine Majors, keine Hollywoodstudios und keine Verlage mehr. Nur noch Google, Facebook, Apple und Amazon, die neuen Majors. Die haben bereits darüber nachgedacht, wie sie ein Bezahlsystem für kreative Leistungen umsetzen und all die kellnernden Autoren, Musiker und Journalisten wieder aktivieren.
Z.Zt. heißt das System: Gib mir 30 % (wofür genau?), Tendenz steigend.
Ehrlich gesagt wäre mir ein dezentrales System mit internationaler Konkurrenz wesentlich lieber.
Wenn der Markt in Ruhe gelassen wird, wird er sich selbst bereinigen. Was nicht mehr passt wird dann aussterben.
Es kann manchmal so einfach sein.
[…] Erklärung hat im Netz für kritische Reaktionen gesorgt. Der Blogger und Spiegel-Autor Stefan Niggemeier ist verärgert über den Schulterschluss der gebührenfinanzierten Öffentlich-Rechtlichen und der […]
Mich würde interessieren, welchen konkreten Vorschlag zur Veränderung des Urheberrechtsgesetzes Sie unterbreiten. Ihre Kritik zielt ja über ACTA hinaus auf das derzeit geltende deutsche Recht. Ich kann diesem und auch anderen Beiträgen nicht entnehmen, an welchen Paragraphen Sie Ihre Kritik knüpfen und wie der Gesetzestext stattdessen aussehen sollte.
Verstanden habe ich, dass Sie die Haltung der Content Allianz für falsch halten und ARD und ZDF für ihre Beteiligung an der Allianz kritisieren. Was aber sollte der Gesetzgeber aus Ihrer Sicht denn nun konkret tun?
Herr Keese, gegen die landläufige Meinung verpflichtet sich der Kritiker nicht automatisch dazu es besser zu machen.
@ Alberto Green: Stimmt. Und wenn der Kritiker zum Bessermachen verpflichtet wäre, müsste Herr Keese jetzt selbst einen ähnlichen Artikel über die „Deutsche Content Allianz“ schreiben, der mindestens einen konkreten Verbesserungsvorschlag an den Geseetzgeber enthält.
Das ist eine beliebte Taktik. Man macht einen völlig unhaltbaren Vorschlag, der zu Recht und wie erwartet abgelehnt wird, um dann die anderen aufzufordern, auf einen Kompromiss mit eben jenem unhaltbaren Vorschlag einzugehen.
Mit dem Vorgehen könnte man auch einen Kompromiss dafür verlangen, das Automobil zu verbieten.
Leute sind nicht bereit, zu zahlen.
Ein Beispiel, nicht repraesentativ, einfach nur so…
http://www.kickstarter.com/projects/599092525/the-order-of-the-stick-reprint-drive
@54 „Netter Versuch, sind Sie wirklich Autorin? Solche statements sind wir eher von den Leuten gewöhnt, die gerne alles umsonst haben oder ihr eigenes Geschäft nicht verstehen.“
Frag mal Paulo Coelho!
@abc
Paulo ist stinkreich. Die anderen XX Millionen Künstler darben. Wenn wir schon dabei sind: Radiohead sind auch echt cool und auch stinkreich, deswegen ging das. Und Jonathan Coulton arbeitet noch dran.
Ich glaube, dann haben wir alle.
darf ich diesen artikel komplett kopieren und mit einem darunter stehenden werbebanner geld verdienen?
nein, besser gefragt, darf ich es mir zur gewohnheit machen, sämtliche zeitungsartikel mit der feinen niggemeierschreibe in einem parallelblog zu „veröffentlichen“ und mit den stets darunter stehenden werbebannern geld verdienen?ich könnte mir auch ein richtiges portal vorstellen, bei dem ich sämtliche grossen news-seiten per ungekürztem screengrab (printausgaben aller grösseren magazine inklusive versteht sich) handlich und bequem für den internetter anbiete, selbstverständlich ohne jegliche VÖ-timingüberlegungen der eigentlichen schöpfer zu beachten, denn VÖ-timing ist ja was böses, wie ich hier in den kommentaren gelernt habe. das wär doch ne fette seite, alles so schön beieinander, viel umsonstiger als das ganze printzeug, da kommt sicherlich langfristig was zusammen.
was, darf ich nicht? verdammte content-mafiosi!
Das Urheberrecht sollte mehr sein als das Schlachtfeld, auf dem pseudo-progressive Freibiergesichter und die greisen Gutsherren längst überholter Geschäftsmodelle sich gegenseitig ihre gierigen und unterbelichteten Matschbirnen darüber einschlagen, ob die Urheber in Zukunft nun von Verlagen oder Piraten um ihren Lohn beschissen werden sollen.
Und übrigens: Leute, die sich Sprachverbrechen wie „Deutsche Content Allianz“ ausdenken, können mir den Schritt schamponieren. Geht mal raus an die Luft.
@ Marc-Oliver: Immerhin haben sie keinen Apostroph da reingebastelt…
@ Marc-Oliver
Nehmen wir mal an, die Genannten hätten ihnen den Schritt shampooniert und wären dann an die Luft gegangen oder umgekehrt, was wäre der nächste Schritt? No pun intended.
Deutsche Content Allianz, ja, das ist ein Kracher auch ohne Apostroph. Immer wenn das Unvermeidliche nicht mehr abwendbar ist, kommen solche propagandistischen Maßnahmen. Niemand plant eine Mauer zu bauen, der Endsieg ist nahe, die Koalition ist stabil, Apple plant ein Wundergadget etc..
Warum ist es so schwierig, diese ganze Diskussion in eine Richtung zu drehen, die ganz alleine die Beziehung von Urheber und Publikum (=Käufer, Zahler, Ernährer und Bewahrer der Kultur) im Blick hat? Die notwendigen Gesetzesänderungen ergeben sich daraus wie von selbst. International wird das allerdings ein sehr dickes Brett. Schon allein deswegen ist „Deutsche“ lächerlich.
@arne: Die Diskussion konzentriert sich schon deshalb nicht auf die Beziehung zwischen Urheber und Publikum, weil sie vom Geschrei der Rechteverwerter dominiert wird. Sie sind es, die sich darum Sorgen machen, ob sie in Zukunft immer noch so glänzende Gewinne machen wie bisher. Den meisten Urhebern selbst hingegen ging es auch in vor-digitalen Zeiten nicht blendend — trotz des vermeintlichen Schutzes durch das Urheberrecht. Oder in den Worten Ihres Kommentars #63: Die anderen XX Millionen Künstler haben immer schon gedarbt, auch ohne Tauschbörsen und Google.
@Christoph Keese: Geben Sie mir ein bisschen Zeit für eine Antwort. Ich bin kein Jurist, aber ich komme drauf zurück.
(@Alberto Green: Ja, aber das macht ja die Frage nicht unzulässig oder unanständig.)
@ Stefan Niggemeier
Das ist mir bewusst. Bin selbst Hobbymusiker und habe etwas Einblick in die geschäftliche Seite.
Ich denke, es ist an der Zeit, konstruktiv zu diskutieren. Das schliesst die Verwerter und auch die Plattformbetreiber nicht aus. Sie werden es allerdings schwer haben, wenn sie sich den Käuferinteressen (nicht den Umsonstliebhabern) unterordnen und wieder Dienstleister der Kreativen werden müssen.
All die Verheißungen der Selbstvermarktung im Internet haben sich nur im mikroskopischen Bereich bewahrheitet.
Es wäre auch ein Riesenfortschritt in der Diskussion, wenn man langsam mal erkennen würde, dass Google, Apple, Amazon und Facebook wallstreetgesteuerte, profitorientierte Unternehmen sind, denen die Nutzer recht egal sind, die Lieferanten (Kreative) sowieso.
Die Major Labels, einige Verlage und viele andere Absatzmittler haben enorm viel Dreck am Stecken und jetzt kommt die Rechnung. Aber vergesst unsere Internetgiganten nicht .Nichts von alledem, was sie Euch kredenzen, ist kostenlos.
Der Krawall aus der DCA-Ecke wird sich legen, sobald die ihre PR-Agenten nicht mehr bezahlen können.
Die Sprachgenies der „Deutschen Content Allianz“ leiden an aber einer schlimmen Binde Strich Allergie. Ich bekome davon Binde Haut Entzündung.
Die Sprachgenies der »Deutschen Content Allianz« leiden an aber einer schlimmen Binde Strich Allergie. Ich bekomme davon Binde Haut Entzündung.
@ Schreiber: Sprach Genies, bitte!
Nach dem Vorbild von SOPA könnte ACTA darauf abzielen, jegliche Verbreitung von urheberrechtlich geschütztem Material kriminalisierbar zu machen – was z.B. auch Verwendungen mit einschließt, die momentan durch das Zitatrecht gedeckt sind. Jede Form unliebsamer Kritik oder Parodie könnte damit empfindlich gestört werden.
[…] Rückzug der Politik; Interessengemeinschaft Deutsche Content-Allianz; Stefan Niggemeiner: Konvergenz, Konsistenz, Inkontinenz: Die »Deutsche Content Allianz«; Google-Apple-Ding; ARD-Mediathek; Spenden; Mike Daisey: Sleeping with the Enemy: […]
[…] Niggemeier Konvergenz, Konsistenz, Inkontinenz: Die »Deutsche Content Allianz« und Vorauseilende Selbstverstümmelung – in dieser Reihenfolge kritisiert Niggemeier die […]
[…] Von Behörden und Großunternehmen; Nerdologie von mspr0; Content-Mafia verkündet: “Acta ist sooooooo wichtig”, Selbstverstümmelung des ÖR-Rundfunk, Anti-ACTA-Demos, Uni Göttingen forscht zu Netzsperren; […]
[…] In der »Deutschen Content Allianz« haben sich die Dieter Gornys dieses Landes zusammengeschlossen. Sie versuchen, sich vor dem Ertrinken zu bewahren, indem sie sich gegenseitig umklammern und das Wasser beschimpfen. (Stefan Niggemeier in “Konvergenz, Konsistenz, Inkontinenz: Die »Deutsche Content Allianz«”) […]
[…] über ein Leistungsschutzrecht diskutiert wird, treten ACTA und die „Content-Allianz“ in den Hintergrund. Frau Piel und die Verleger planen währenddessen weiter an einer Verstümmelung […]
[…] und ZDF gehören bekanntlich zu den Unterzeichnern eines Aufrufs an die Bundesregierung, das Anti-Piraterie-Abkommen ACTA »ohne […]
[…] umfassend zu informieren – unabhängig von einer Quote. Für weiteres Unbehagen sorgt die Unterstützung von ACTA, die u.a. von der WDR-Intendantin Monika Piel getragen […]
Passend zum Thema digitale Gesellschaft, möchte ich hier gern auf den Teaser zu unserer Studie “Digitale Mentalität II” aufmerksam machen:
http://www.youtube.com/watch?v=rYXcpykeHrY
Alle sind herzlich eingeladen, an der Umfrage dazu teilzunehmen: https://www.surveymonkey.com/s/DigitaleMentalitaetII
In der Umfrage untersuchen wir den Umgang der Webaktiven mit digitalen Gütern und ihre Einstellung dazu – gerade auch vor dem Hintergrund von ACTA und Leistungsschutzrechtdebatten. Themen eben, die die digitale Gesellschaft prägen.
Die Umfrage dauert max. 20 Minuten. Für jeden ausgefüllten Fragebogen spenden wir 1 EUR.
Wer das Geld bekommt, bestimmt ihr: Reporter ohne Grenzen, Greenpeace, Amnesty Int uvm.
Freue mich auf eure Teilnahme!