Am vergangenen Montag, 2. Januar, berichtete „Spiegel Online“ exklusiv:
Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE telefonierte Wulff auch mit dem Vorstandsvorsitzenden der Springer AG, Mathias Döpfner, um diesen zu bitten, bei Diekmann Einfluss zu nehmen. Doch der Konzernchef, in dessen Haus die „Bild“ erscheint, soll ihm in knapper Form beschieden haben, sich nicht in die Belange der Redaktion einmischen zu wollen.
Der Springer-Verlag antwortete zunächst nicht auf eine Anfrage von SPIEGEL ONLINE, ob es ein Telefonat mit Döpfner gab. Am Nachmittag bestätigte dann der Verlag den Gesprächsversuch Wulffs mit dem Vorstandschef.
Was danach geschah:
dapd, 2. Januar, 16:14:
Wulff intervenierte auch bei Springer-Chef Döpfner wegen Artikel
(…) Wulff habe neben dem Chefredakteur der „Bild“-Zeitung, Kai Diekmann, auch beim Vorstandsvorsitzenden der Axel Springer AG, Mathias Döpfner, interveniert, sagte ein Sprecher des Konzerns am Montag der Nachrichtenagentur dapd.
Er bestätigte damit einen Bericht von „Spiegel Online“. (…)
epd, 2. Januar, 16:16:
„Süddeutsche Zeitung“: Wulff rief auch bei Springer-Chef Döpfner an
München (epd). Bundespräsident Christian Wulff hat nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ auch mit einem Anruf beim Vorstandsvorsitzenden des Springer-Verlages, Mathias Döpfner, versucht, die Berichterstattung der „Bild“-Zeitung über die Finanzierung seines Privathauses zu verhindern. „Es ist korrekt, dass der Bundespräsident auch Mathias Döpfner in dieser Angelegenheit angerufen hat und es ist auch korrekt, dass Herr Döpfner auf die Unabhängigkeit der Redaktion hingewiesen hat“, heiße es in einer schriftlichen Stellungnahme des Verlages, aus der die „Süddeutsche Zeitung“ in ihrer Dienstagsausgabe zitiert. (…)
dpa, 2. Januar, 17:39:
Wulff wollte „Bild“-Bericht verhindern – Kritik und Protest
(…) Wie die „Bild“-Zeitung am Montag bestätigte, versuchte Wulff persönlich, die erste Veröffentlichung von Recherchen zur Finanzierung seines Privathauses zu verhindern. Bei „Bild“- Chefredakteur Kai Diekmann habe er mit strafrechtlichen Konsequenzen für den verantwortlichen Redakteur gedroht. Auch bei Springer-Chef Mathias Döpfner intervenierte Wulff erfolglos. Das bestätigte der Verlag. (…)
dpa, 3. Januar, 15:37:
Der öffentliche Druck auf Wulff wird stärker
Berlin (dpa) – Wegen eines umstrittenen Kredits und seines Umgangs mit den Medien gerät Bundespräsident Christian Wulff immer mehr unter Druck. Ein Rückblick:
12. Dezember 2011: Bundespräsident Wulff besucht die Golfregion und versucht, „Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann zu erreichen, um die Veröffentlichung von Recherchen zur Finanzierung seines Privathauses zu verhindern. Bei Springer-Chef Mathias Döpfner ruft er ebenfalls an – und laut einem Bericht auch bei Springer-Mehrheitsaktionärin Friede Springer. (…)
epd, 4. Januar, 8:47:
(…) Seitdem nach dem Jahreswechsel öffentlich wurde, dass der Bundespräsident „Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann sowie Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner angerufen hatte, um Berichterstattung über den Kredit zu verhindern, verschärfte sich der öffentliche Druck auf Wulff noch einmal deutlich. (…)
dpa, 4. Januar, 18:56:
Bundespräsident Christian Wulff hat ARD und ZDF am Mittwoch ein Interview gegeben. (…)
Ulrich Deppendorf: „Jetzt kommen wir mal zu den Kritikpunkten, die Ihnen vorgeworfen werden. Sie sind in den letzten Tagen besonders in die Kritik geraten wegen der Anrufe bei dem Chefredakteur der „Bild“-Zeitung, Kai Diekmann, und bei dem Vorstandsvorsitzenden des Springer-Konzerns, Herrn Döpfner. Ihnen wird Verletzung des Grundrechts der Pressefreiheit vorgeworfen. Sie sollen auf dem Band beide Herren bedroht haben. Sie sprechen von Krieg führen, vom endgültigen Bruch. (…)“
epd, 5. Januar, 8:57:
(…) Seitdem nach dem Jahreswechsel Wulffs Anrufe bei Diekmann sowie Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner bekanntgeworden waren, hatte sich der öffentliche Druck auf den Präsidenten noch einmal deutlich erhöht. (…)
dpa, 6. Januar, 15:20
„Bild“ contra Wulff – ein Rückblick
Berlin (dpa) – Es war ein Bericht der „Bild“-Zeitung, der Bundespräsident Christian Wulff Mitte Dezember in Erklärungsnot brachte. Jetzt streiten beide über einen ominösen Telefonanruf. Ein Rückblick:
12. Dezember 2011: Bundespräsident Wulff besucht die Golfregion und versucht, „Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann zu erreichen, um die Veröffentlichung von Recherchen zur Finanzierung seines Privathauses zu verhindern. Bei Springer-Chef Mathias Döpfner ruft er ebenso an. (…)
Reuters, 7. Januar, 17:58:
Spiegel – Wulff soll auch Springer-Chef Döpfner gedroht haben
Berlin, 07. Jan (Reuters) – Bundespräsident Christian Wulff soll einem Medienbericht zufolge neben dem „Bild“-Chefredakteur auch Springer-Verlagschef Mathias Döpfner mit scharfen Worten gedroht haben, um die Veröffentlichung eines Berichts über seine Kreditaffäre zu verhindern. (…)
dapd, 7. Januar, 18:08:
Spiegel: Wulff soll auch Springer-Chef Döpfner gedroht haben
Berlin (dapd). Bundespräsident Christian Wulff soll auch Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner gedroht haben. (…)
dpa, 7. Januar, 18:34:
„Spiegel“: Wulff soll auch Döpfner gedroht haben
Berlin (dpa) – In der Affäre um einen Anruf von Bundespräsident Christian Wulff beim Chefredakteur der „Bild“-Zeitung, Kai Diekmann, kommen weitere Details ans Licht. Nach Informationen des Nachrichten-Magazins „Der Spiegel“ soll Wulff dem Vorstandsvorsitzenden des Springer-Verlags, Mathias Döpfner, mit ähnlichen Worten gedroht haben wie dem „Bild“-Chef. Eine Stellungnahme des Präsidialamtes war am Samstagabend zunächst nicht zu erhalten, ebenso wenig vom Springer-Verlag. (…)
dpa, 7. Januar, 19:22
Springer bestätigt Bericht über Wulff-Drohung bei Döpfner
Berlin (dpa) – Der Springer-Verlag hat einen Medienbericht bestätigt, demzufolge Bundespräsident Christian Wulff in der Kreditaffäre auch Verlagschef Mathias Döpfner gedroht haben soll. „Wir können die Darstellung des „Spiegels“ bestätigen, wollen das aber nicht weiter kommentieren“, sagte der für die „Bild“-Zeitung zuständige Sprecher Tobias Fröhlich am Samstagabend auf Anfrage. (…)
dapd, 7. Januar, 19:36:
Wulff soll auch Springer-Chef Döpfner gedroht haben
(Neu: Bestätigung Verlagssprecher) (…)
„Spiegel Online“, aktuell:
Bin ich hier jetzt seit Neuestem gesperrt?
Nein, schon länger.
Ist der Dialog zwischen 1 & 2 nicht ein Widerspruch in sich?
Der springende Punkt ist ja die Drohung, die Wulff ausgesprochen hat. In der ersten Version war nur von einer Intervention die Rede, was einen erheblichen Unterschied ausmacht.
@Stefan Niggemeier
Danke!
Mir ist bewußt, dass der Anruf bei Döpfner schon Thema Anfang der Woche war. Heute aber mit der Verstärkung von „intervenieren“ hin zu „drohen“ + Mailbox. Oder bin ich jetzt ganz verquer?
@Marc, #4:
Der „springende Punkt“ ist dann irgendwann wohl auch dem Springer-Konzern aufgefallen. Hatte Döpfner beinahe vergessen, so was auch. „Wollen das nicht weiter kommentieren“, lässt der Springer-Verlag verlauten (nachdem sie es lanciert haben). *lol*
Die müssen sich doch nen Ast lachen bei Springer, wie sie munter die Fäden ziehen können – und was für Marionetten bei SPON und anderswo tätig sind. Sie sind blind vor Eifer.
Feinster Kampagnenjournalismus. Was vergessen wird: Die Medienfreiheiten sind eben nicht bedingungslos gewährleistet (Art 5 GG lesen) – sondern sind beschränkt. Was natürlich selbige nicht interessiert…
@Marc: Wechsel von „hat interveniert“ zu „soll gedroht haben“. Im übrigen scheint Herr Deppendorf (und vermutlich nicht nur er) das schon vorher so verstanden zu haben. Das heißt, Christian Wulff wurde schon am vergangenen Mittwoch persönlich mit den Vorwürfen konfrontiert, die heute als Exklusivnachricht gehandelt werden.
Aber was macht man damit? Sich mit Ekel und Abscheu vom politischen Journalismus verabschieden? Was bleibt?
Im Traum haben sie sich Wulffs Kopf schon auf die Kühlerhaube geschraubt. Jetzt wird Nachrichtenarmut durch Entschlossenheit ausgeglichen, und die Koalition der Willigen schießt weiter. Womit auch immer.
Wer Krieg sät, wird Schlagzeilen ernten oder so ähnlich.
Zumindest gibt’s jetzt auf einmal keine Griechenland-, Euro-, pardon, „Staatsschuldenkrise“ mehr.
Afghanistan, getürkte Arbeitslosenstatistiken, Nazis powered by Steuerzahler – alles halb so wild…
Lang lebe die Wulff-Krise!
Soihaefeli, Soiteckeli.
Vor etlichen Jahren traf ich privat eine Spiegel-Redakteurin, die gerade in einem Autoren-Team fortgesetzt über das Fehlverhalten eines Landesministers schrieb. Sie meinte, lange könne sich der Minister wohl nicht mehr halten, man habe in der Redaktion schon den Schampus kalt gestellt. Man feiert seine „Siege“. Soviel zur Souveränität journalistischen Handelns.
Der „politische Journalismus“ ist ja im Alltag recht langweilig. Vielleicht erklärt das auch, warum selbst erfahrene Polit-Schreiber in solchen Zeiten förmlich in einen Rausch verfallen. Jeder will dabei sein, wenn „es“ passiert. Jeder möchte etwas dazu beitragen.
Ich finde das, was vor allem Redakteure der „Leitmedien“ in diesen Tagen veranstalten, abgrundtief peinlich für die gesamte Zunft. Es ist völlig in Ordnung, wenn sie Wulff Fehlverhalten nachweisen und attestieren. Aber dabei verlieren sie jegliches Maß.
Bei dem, was z.B. oben von Stefan erwähnt wird – oder wie heute bei SPON eine Begegnung von Wulff mit Kindern vor einigen Jahren als „beispielhaft“ geschildert wurde – schüttelt es einen doch ganz schön.
Nein, eine Werbung für den Journalismus ist das nicht, was wir in diesen Tagen erleben. Wenn sich dann mehr und mehr Bürger von den Medien distanzieren, wenn in den Umfragen mehr als die Hälfte den Medien misstrauen, dann ist das hausgemacht.
Das Absurde daran ist, dass mit dieser Agitation womöglich ein Stimmungsumschwung zu Gunsten Wulffs bewirkt wird. Weil SPON, FAZ und Co zu gierig sind, weil es ihnen nicht schnell genug geht.
Ist doch schön. Die Medienvertreter sitzen im Borchardt Berlin im Kreis um den Tisch herum und spielen Stille Post. Und immer wenn man gerade die Nachricht weitergegeben hat, nutzt man die Zeit, bis sie von der anderen Seite wiederkommt, nur „weitergedreht“, um auf dem Blackberry schnell einen neuen Text abzusetzen.
Danke für die Zusammenstellung. Es ist erstaunlich, auf welche Weise man die Affäre so in die Länge ziehen kann. Was mir am aktuellsten obigen SpOn- (Springer Online?) Artikel neu war: Dass der Springer-Verlag auch ein Band von einem Anruf Wulffs bei Döpfner besitzt. „Kompromat“, den Begriff hat neulich Fefe wieder in den aktiven Wortschatz eingeführt.
DANKE DANKE DANKE! Wenigstens einer stellt hieb- und stichfest die Foltermethodik der deutschen Spießer-Medien heraus.
Dieser Anruf befindet sich auf der Mailbox wie die Welt meldet. Dass der Bundespräsident auf 2 verschiedenen Mailboxen mit Krieg droht ist neu. Und steht so auch im Spiegel.
@Martin: Nein.
Die „Kriegs“-Drohung (was immer das konkret bedeuten soll) hat Wulff laut „Spiegel“ Döpfner nicht auf die Mailbox gesprochen, sondern ihm bei dessen Rückruf gesagt.
Und die „Welt“ meldet selbst gar nichts, sondern berichtet, was der „Spiegel“ wiederum unter Berufung auf Springer-Kreise meldet.
Bei mir, Herr Niggemeier, das mag Ihnen egal sein, haben Sie mit diesem Beitrag weitere hundert niggelige, nickeliche und nörgelige gut und hundert weitere Sperrungen und Löschungen und Nicht-Freischaltungen, denn Sie sind einer der wenigen deutschen Journalisten, die nicht auf der gemeinschaftlichen Wulffsjagd den Verstand verloren haben.
Neu ist nicht der Anruf bei Döpfner, sondern was er Döpfner gesagt hat. Außerdem wusste ich bisher nicht, dass Wulff auch auf dessen mailbox gesprochen hat. So steht es auch bei Spon. Und das ist schon eine Mitteilung, die neu ist. Soviel Transparenz im Verhältnis ziwschen Medien und Politik hat es bisher höchstens 30 Jahre später gegeben. Aber was schon etwas verwunderlich ist: Döpfner hört seine mailbox wohl nicht sehr oft ab … . Aber Diekmann produziert bisweilen auch hohe Handy Rechnungen. Die Tücken der modernen Technik bei älteren Herren … . Ansonsten kramt man jetzt natürlich jede Geschichte raus, die es in Zusmamenhang mit Wulff gibt. Aber das wundert jetzt niemanden, oder? So war die Meldung über den grünen Fraktionsvorsitzenden Wenzel in der FR heute eher das Problem als dieser Mist über seinen besuch im Kindergarten. Dort wurden alte Erkenntnisse als neu verkauft – und gingen dann auch rund. Offenkundig ist es sehr schwierig, den Überblick zu behalten. Allmählich bekommt man Verständnis für Guttenberg und seine 80 Disketten … . Wulff hat nämlich wahrscheinlich 80 Freunde, die ihm alle etwas geschenkt haben … .
@f.luebberding: Ja, „neu“ ist das, dass Wulff Döpfner auf die Mailbox gesprochen hat. Die Frage ist nur: Ist es noch etwas anderes als „neu“?
@Niggemeier: Doch:
Nach „Spiegel“-Angaben hat der Bundespräsident Döpfner nicht sofort persönlich erreicht, sondern – wie bei Diekmann – eine Nachricht auf dessen Mailbox hinterlassen. Die Wortwahl des Präsidenten sei dabei ähnlich ausgefallen wie gegenüber dem Chefredakteur.
Von dieser Mailbox war bisher überhaupt nichts bekannt – und es ist relevant.
@Niggemeier: Für mich schon. Ein Bundespräsident der 2x auf mailboxen mit Krieg droht ist ein Phänomen – und zwar deshalb weil er ja ein Tonbandprotokoll abliefert.
Ich verstehe leider drei Dinge nicht:
Ist das genannte nicht eher ein Lawineneffekt als ein Perpetuum Mobile?
Zweitens habe ich eine rein handwerkliche Frage: Wo ist eigentlich die Bremse bei Politjournalisten?
Und drittens Herr … Kachelmann … was sind „Schweine Decken“?
es ist irre, wie es springer gelingt, sogenannte leitmedien vor den eigenen karren zu spannen. die allianz bild/spiegel/faz/süddeutsche macht mir angst. das ist fast schon ein fall fürs kartellamt.
und motiv dieser sogenannten „politischen redakteure“ ist nur noch ein seltsamer jagdtrieb. sie wollen das wild zur strecke bringen, zur not auch ohne munition.
Ich habe eine Frage an die, die meinen, dass es eine neue Qualität hat, dass Wulff Döpfner laut Springer „gedroht“ hat.
Womit kann der Bundespräsident einem Verlag oder einer Zeitung oder einem Journalisten drohen? Dass sie nicht mehr eingeladen werden zum Sternsingerempfang? Dass sie nicht mehr mitgenommen werden zum Auslandsbesuch? Dass sie keine Homestories mehr bekommen?
Okay, dass er sie verklagt. Da wäre mein Vertrauen in die deutsche Justiz aber doch — jenseits der ersten Instanzen der Pressekammer in Hamburg — groß genug, dass ich diese Drohung als Verlag / Zeitung / Journalist sehr gelassen an mir abtropfen lassen würde, wenn ich sauber gearbeitet hätte.
Welches Drohmittel hat der Bundespräsident? Dass es inakzeptabel und grenzenlos dumm ist, den „Bild“-Chefredakteur anzurufen, um zu versuchen, eine Geschichte zu verhindern, steht außer Frage. Dass es ebenso inakzeptabel und noch dümmer ist, auch noch den Vorstandsvorsitzenden einzuschalten, ebenso. Dass es einen qualitativen Unterschied zwischen „intervenieren“ und „drohen“ gibt, nicht.
Der Bundespräsident ruft den Springer-Chef an, um auf ihn einzuwirken, dass er dem „Bild“-Chef sagt, was er nicht schreiben soll. Das geht gar nicht. Aber das ist seit Montag bekannt.
https://fragdenstaat.de/anfrage/abschrift-eines-telefonanrufes/
Könnte dieses „über-Bande-spielen“ von Diekmann auch beabsichtigt gewesen sein, als er das Transkript an den Bundespräsidenten sandte?
@Martin: „Spiegel Online“ schreibt:
Ich weiß nicht, warum es relevant sein soll, ob Wulff die „Kriegs“-Drohung auf der Mailbox hinterlassen hat. Aber laut „Spiegel Online“ hat er sie im persönlichen Gespräch gemacht.
Niggemeier
Also ich bekomme nie Anrufe vom Bundespräsidenten. Ich kann also nicht aus eigener Erfahrung darüber berichten. Aber es ist sicherlich nicht nur für ein Landei wie mich ungewöhnlich, dass Döpfner in dieser Weise nicht nur die Existenz eines Anrufes bestätigt, sondern auch darüber Auskunft gibt, was der Inhalt des Gespräches gewesen ist. Und dass es sich im Kern nicht von dem unterscheidet, was er Diekmann gesagt hat. Und natürlich ist der Bundespräsident nicht Josef Stalin, der einfach jemanden erschiessen lässt, weil ihm die letzte Huldigung nicht gefallen hat. Unter Drohung sind also keine Repressalien zu verstehen. Aber wie soll man eigentlich das Handeln des Bundespräsidenten beschreiben, wenn er offenkundig mit Drohungen (Anzeigen sind eine Drohung) und Locken (keine Kontaktsperre im Umgang mit dem Bundespräsidenten) hantiert. Wohlgemerkt als Amtsperson, nur im Dienste seiner persönlichen Probleme. Und dass Wulff alles war, nur nicht transparent, muss ich wohl nicht betonen. Wulff macht aus dem Amt des Bundespräsidenten eine Behörde zur Sicherung seiner persönlichen Zukunft. Das hat er übrigens auch zu Döpfner so gesagt – und nicht zu Diekmann. Das fand ich wirklich bemerkenswert. Wulff hat das Amt des Bundespräsidenten so abgewirtschaftet, dass man ein Verhalten als normal empfindet, dass in dieser Form einzigartig ist. Und zwar nicht nur für Bundespräsidenten. Es ist würdelos, was Wulff macht.
Die Kommentare #1 und #2 sind am Besten! Ich schmeiß mich weg. :-D
@31 f.luebberding
„…dass man ein Verhalten als normal empfindet, dass in dieser Form einzigartig ist.“
Das Verhalten ist meines Wissens nicht so ungewöhnlich, ungewöhnlich ist eher der Machtkampf der zurzeit mittels einer gesteuerten „Offenlegung“ solcher Verhaltensweisen abläuft.
Und, ist die Medienmaschine erst einmal in eine Richtung angelaufen…
Man sollte mal die Kollegen der englischen yellow press kontaktieren, die haben eine lange Vorgeschichte im Mailbox-Abhören. Ich tippe auf ein „leaken“ der Aufnahme bis Ende Januar.
@26 – betr. Soihaefeli, Soiteckeli
Zu gut Deutsch Soihaefeli = Schweinehaefele (Behälter) und Soiteckeli = Schweinedeckel (passend zum Behälter).
Ich würde es so interpretieren „Gleich und Gleich gesellt sich gern“
Grüsse aus der Schweiz
Ewald
@luebberding 31
Wer findet das Verhalten von Wulff normal? Jeder hält es doch zumindest für dumm und für einen Beleg maßloser Selbstüberschätzung (zum Zeitpunkt der Anrufe).
Aber das Amt ist einfach nur das Amt. Und das Gerede von der nachhaltigen Beschädigung der Würde desselben ist doch albern. Nach Wulff wird der nächste dort sitzen, in einem ganz und gar unbeschädigten Amt und wie immer wird nicht einmal die Tagesschau eine Nif senden, wenn der so wichtige Präsident in diesem höchsten aller Ämter auf einer Staatsreise in Timbuktu ist.
@SN #28: Ich versuche mal den Neuigkeitswert zu verteidigen, aber anders als vielleicht erwartet: Neu ist, dass Wulff auch bei Döpfner kompromittierende Aufzeichnungen hinterlassen hat. Neu ist auch, dass Döpfner die nicht etwa gelöscht hat, sondern sorgsam über die Feiertage aufbewahrt hat, um sie jetzt, nachdem die Diekmann-Mailbox so gut eingeschlagen ist, genüsslich auszupacken.
Da reift der Verdacht, dass man im Hause Springer spätestens am 12.12. wusste, worauf man hinaus will, und dass man dazu die Bänder noch schön benutzen kann, wenn die Aufregung einzuschlafen droht.
Ich habe in den vergangenen Tagen viele Artikel von aktuellen oder ehemaligen Chefredakteuren gelesen: so einen Fall hat noch niemand erlebt. Es geht nicht um Anrufe von irgendwelchen Leuten, denen Artikel nicht gefallen. Natürlich gibt es das. Es soll auch Leute geben, die meine Artikel nicht gefallen … . Das ist auch völlig in Ordnung. Nur um das auch noch einmal klarzustellen: jeder kann der Meinung sein, dass er das Amt des Bundespräsidenten für überflüssig hält. Nur solange es dieses Amt gibt, gelten dafür Regeln. Die kann man von Theodor Eschenburg bis zu Dolf Sternbeger nachlesen. Notfalls auch in einem GG Kommentar eines Herrn namens Herzog. Der Amtsinhaber hat sich daran zu halten, selbst dann, wenn er von Eschenburg oder Sternberger noch nie etwas gehört hat. Das bestimmte wenigstens bis heute die politische Kultuir in diesem Land. Darüber hat etwa ein Herr namens Martin Greiffenhagen gearbeitet. Oder man stellt fest, dass es diese Regeln nicht mehr gibt. Dann sollte man aber wenigstens wissen, was man abgeschafft hat.
Ich lese heute immer wieder von der Unfähigkeit des Präsidenten. Aber niemand fragt eigentlich, wem nutzt dies? Eventuell einer Frau Merkel, die sich im Ringen um den Euro ein wenig Luft verschafft und nebenbei einen Milliarden schweren Rüstungs-Deal mit Indien einfedelt, ohne, dass es jemanden großartig stört. Und auch für der Bundesversammlung wird sie (alleine) einen Kandidaten bestimmen, ohne sich für ihre Fehlentscheidungen der Vergangenheit rechtfertigen zu müssen. Das ist der eigentliche Skandal http://bit.ly/xBVGHi
@f.luebberding:
(„Wulff macht aus dem Amt des Bundespräsidenten eine Behörde zur Sicherung seiner persönlichen Zukunft. Das hat er übrigens auch zu Döpfner so gesagt – und nicht zu Diekmann.“)
Für den Fall, dass Sie – wie ich – nicht eine Bandkopie von Döpfner bekommen haben: wir wissen gar nichts. Am Anfang hieß es seitens Springer, Wulff habe nicht um Aufschiebung gebeten. Inzwischen sagt man, Wulff habe gedroht und um Aufschiebung gebeten.
Wir wissen auch nicht, warum Wulff gedroht hat. Den Hintergrund des Disputes verschweigen uns beide Seiten. Warum eine Drohung mit dem Strafrecht eine Einschränkung der Pressefreiheit sein soll, hat mir auch noch keiner wirklich erklären können. Drohen kann man viel, entscheidend ist die Rechtsprechung.
Wulffs Verhalten schadet dem Amt des Bundespräsidenten, das ist gewiss. Eine Zeitung, die ohne zu Murren sich scheibchenweise von einem Boulevardkonzern mit Info-Häppchen versorgen lässt, schadet auch.
Und man kann sich z.B. auch mal die Kommentare der letzten Tage in der FAZ zum Thema Wulff anschauen. Da lese ich Häme, Wut, Empörung. Und sehr wenig Nüchternheit. Nirgendwo fand ich ein Wort darüber, warum „Bild“ nicht selbst über die Telefonate berichtet hat. Ist das der Deal auch bei den „Großen“, dass man den nicht kritisiert, der einen mit Nahrung versorgt?
Man sollte den Fokus wieder auf die wesentlichen Dinge richten. Es geht um Vorteilsnahme oder nicht. Und da zählen die wesentlichen Fakten. Dass Wulff einen Versicherungskonzern in seiner Landeshauptstadt pampert, ist für einen Ministerpräsidenten eher typisch. Dass Wulff die komplette Besteuerung von Lebensversicherungen verhindern wollte, ist kein krimineller Akt. Dass seine ersten Geldgeber nicht im Grundbuch stehen, ist ungewöhnlich. Dass im Grundbuch gar kein Gläubiger drin steht, ist offenbar eine falsche Behauptung.
Über all das kann und sollte man berichten. Aber dann bitte umfassend und nicht derart einseitig, wie es an diesem Samstag vor allem Spiegel Online getan hat.
All das wäre aus meiner Sicht wichtiger als entglittene Anrufe, geliehene Kleidchen und verjährte Kindergartenauftritte.
Wozu brauchte Wulff überhaupt ein Häuschen. Er hat doch ein feines Schlösschen. Getrennte Schlafzimmer? Er schläft hier, sie schläft da? Und nun? Steht das Häuschen leer? Wurden Flüchtlinge untergebracht?
Kurze Frage: War die heftige Reaktiuon von Wulff nicht darauf zurück zu führen, dass mit diesem Bruch der Loyalität zu befürchten ist, dass nun auch die Vergangenheit seiner Frau thematisiert wird? Ist es nicht das, was er unter „Krieg führen“ meinte?
Unter diesem Gesichtspunkt muss der Anruf m.E. anders bewertet werden, auch wenn er das eben nicht als Argument einbringen kann. Ich finde es aber auch einigermaßen ekelhaft was da gerade gespielt wird.
Trotzdem habe ich das Gefühl dass das nicht der Hauptgrund für diese Kampagne von Springer gegen Wulff ist, denn normalerweise unterstützen sich die Mitglieder der Atlantik-Brücke. (Diekmann-Bild-Guttenberg)
Irgendwas muß da passiert sein oder gegen den Strich von den ganz Mächtigen gehen und in der Atlantik-Brücke sitzen Leute mit viel Macht, sehr viel Macht.
Hat es was mit den Eurobonds zu tun?
Handelt er wider amerikanischer Interessen?
Ich vermute dass da mehr dahinter steckt als dieses ganze Kredit-Anrufe-Kasperle Theater.
#43: Ein kettenrauchender Informant hat mir im Untergeschoß eines Parkgebäudes geflüstert, dass da auch die Illuminaten mit drinhängen.
@berlin(42): das Häuschen hat er gekauft, als er als Nachfolger von Gabriel in Hannover regierte und wegen Scheidung und neuen Glück ein neues Dach übern Kopf brauchte…
Das Schloss dort gehört Ernst-August welcher wiederum Welfe und nicht Wulff ist…
und eienr der weniger häufig gestellten Fragen lautet tatsächlich wieseo die Bild die Kreditgeschichte ausgerechnet bringen wollte als Wulf im Ausland war und Weihnachten (samt Ansprache) vor der Tür…
Das Wulf sich reichlich suboptimal verhält ist ja unbestritten.
Bonusfrage wäre, wieso eigentlich Geerkens als „väterlicher Freund“ so bereitwillig udn umfangreich Auskünfte erteilt, das er den Kredit „seiner Frau“ mitverhandelt hat, hätte er (wenn er nciht gewollt hätte) nun wirklich niemanden erzählen müssen, ebensowenig über welche Konten er Vollmachten hat.
aber für sowas hat die deutsche Presse ja keine Zeit man spielt ja lieber stille Post mit Pressedienstmeldungen…
theo
„Am Anfang hieß es seitens Springer, Wulff habe nicht um Aufschiebung gebeten.“
Von einer Verschiebung war zu Beginn nie die Rede gewesen. Das ist aber etwas anderes. Warum auch? Es war nicht der Kern des Anrufes. Das hat Wulff in dem Interview dann so interpretiert – und wurde auch nicht bestritten, sondern schlicht in den Kontext gesetzt. Das Bundespräsidialamt behauptet auch schon die ganze Zeit, dass es eine Zusage gegeben hätte, den Namen von Frau Geerkens nicht zu nennen.
Danke an den Hausherrn für das Aufzeigen des Kreislaufs.
@ theo, # 14
„Das Absurde daran ist, dass mit dieser Agitation womöglich ein Stimmungsumschwung zu Gunsten Wulffs bewirkt wird.“
Das denke ich auch. Noch am Mittwoch ging ich davon aus, dass Wulff bis spätestens Donnerstag als Bundespräsident weg ist (spätestens, nachdem sich Merkel demonstrativ hinter ihn gestellt hat, das ist ja für jeden Politiker ein gaaaanz schlechtes Zeichen :)). Inzwischen halte ich es für weitaus wahrscheinlicher, dass er sich hält. Und ich ertappe mich selbst dabei, dass bei mir das Mitleid mit Wulff inzwischen überhand genommen hat. Und daran ist der oben genannte Kreislauf nicht ganz unschuldig, und natürlich die in der taz m.E. sehr gut kommentierte Strategie der BILD:
http://www.taz.de/Debatte-Taktik-der-Bild-Zeitung/!85148/
Jetzt könnte man natürlich fragen, ob „MItleid erregen“ als Qualifikation für das Amt des Bundespräsidenten ausreicht. Andererseits: Wenn Wulff zurückträte, würde Horst Seehofer (als gegenwärtiger Bundesratspräsident) bis zur Wahl eines Nachfolger zum temporären Bundespräsidenten aufsteigen. WOLLEN WIR DAS WIRKLICH?
@ triplesoz, # 39
„Aber niemand fragt eigentlich, wem nutzt dies.“
Doch, Sie. :) Ich muss auch ein wenig an die Fußball-WM von 2006 denken, als ja alle so gut gelaunt waren, dass die Große Koalition eigentlich alles (außer vielleicht der Prohibition) durchsetzen konnte, ohne dass es irgendwen störte. Andererseits glaube ich nicht, dass Merkel wirklich dahintersteckt, nach meinem Eindruck kam sie ja in der Berichterstattung zur Euro-Krise zumeist relativ gut weg.
Eher halte ich den Blutrausch (von theo in # 14 beschrieben) für die wahrscheinliche Ursache dieses Perpetuums Mobile.
@f.luebberding:
Mir geht es darum, dass sich nahezu alle Zeitungen lediglich auf eine Abschrift durch den Springer-Verlag berufen haben. Und dass Springer mal dieses, mal jenes hinzufügt, scheibchenweise.
@Howie Munson:
Gute Frage. Schließlich hat Wulff in dem Zusammenhang vor einem Parlament getrickst. Das erscheint mir allemal bedeutsamer als die Telefonate.
Vielleicht wäre es ja mal eine Maßnahme, dass die Zeitungen erst dann wieder berichten, wenn es tatsächlich etwas zu berichten gibt.
Wie der SWR1 gestern meldete, erhielt Wulff die Summe nicht per Banküberweisung von einem Konto der Familie Geerkens.
Er bekam der Meldung zufolge einen „anonymen Bundesbankscheck“, den er bei seinem Kreditinstitut auf sein Konto gutschreiben ließ.
Das würde sich mit Geerkens Erklärung decken, der meinte verhindern zu müssen, daß „kleine Bankangestellte“ eine Finanztransaktion dieser Größenordnung von einem seiner Konten mitbekämen (so drückte er sich aus).
Auch diese ungewöhnlichen Wege des Geldflusses, der Verzicht notarieller Beurkundungen beim Hauskauf und unterlassene, sonst übliche, Eintragungen im Grundbuch bedürfen einer weiteren Erklärung.
At´44
Du hast nicht ganz kapiert was ich meinte aber glaub halt weiterhin an das Märchen vom bösen Präsidenten.
Die Salami-Taktik gilt ja schon längst für „Bild“ und Springer genau so wie für Wulff. Demnächst kommt dann noch die Verwertung des Anrufs bei Friede Springer…
Natürlich handelt es sich um Kampagnenjournalismus. Aber die Gebote der freien Berichterstattung gelten nun einmal auch für die „Bild“-Zeitung. Ein Mörder verliert ja seine Menschenrechte nicht durch seine zurückliegende Tat.
Aus der Veröffentlichung Diekmanns geht hervor, dass „Bild“ an einem Sonntag um 06.49 Uhr einen Fragenkatalog an den BP-Sprecher geschickt hatte und
ultimativfreundlich um Antwort bis 16 Uhr am gleichen Tag „gebeten“ hatte. Die Veröffentlichung dulde keinen Aufschub, so in der Mail. Gnädigerweise stimmte man dann einer Verlängerung um 24 Stunden zu. Warum die Veröffentlichung keinen Aufschub vertrug, war wohl klar: auch andere Medienvertreter waren „dran“.Dass einem bei diesen Methoden irgendwann der Kragen platzt, ist verständlich. Weniger verständlich ist, dass Wulff das nicht derart thematisiert hat, sondern sich durch „Bild“ treiben liess und lässt.
@Stefan, #28:
„Womit kann der Bundespräsident einem Verlag oder einer Zeitung oder einem Journalisten drohen?“
Schön, das jemand diesen Punkt mal aufgreift und kritisch hinterfrägt. Meine Meinung: Einem großen Vertrag wie dem Springer-Verlag oder dem Spiegel kann man da kaum drohen. Mögliche Hebel wären da höchstens eine einstweilige Verfügung vor bzw. rechtliche Schritte nach einer Veröffentlichung – entweder aufgrund falscher Tatsachenbehauptungen (falls solche vorliegen) oder aufgrund einer Verletzung des Persönlichkeitsrechtes (falls eine solche vorliegt). Dieses Recht steht jedem zu – auch einem Bundespräsidenten.
Ein großer Verlag kann sowas relativ einfach überstehen. Zumal dann oft (wie auch man in diesem Fall sehen kann) auch eine Art „Solidarität“ unter Journalisten einsetzt, die sich zu einer Medienlawine entwickeln kann.
Bei kleinen Bloggern, Mini-Verlagen oder einzelnen freien Mitarbeitern, die keinen Schutz durch einen großen Medienkonzern haben, könnte die Sache evtl. anders aussehen.
Man sieht ja bereits durch die diversen Abmahnwellen für allen möglichen Unsinn, welchen Risiken man sich als privater Webseitenbetreiber aussetzt. So jemanden kann man viel einfacher mundtot machen. Eine Abmahnung oder das Drohen mit einem Rechtsstreit wirkt da viel stärker. Denn bei einem Blogger/Mini-Verlag/… wirkt ein hoher Streitwert viel abschreckender (eine Einzelperson kann sich einen langen Rechtsstreit vielleicht gar nicht leisten) und es steht keine hauseigene Rechtsabteilung zur Verfügung, die sich in dem Thema auskennt und sofort auf den Fall „losgelassen“ werden kann.
Im Falle des Bundespräsidenten gibt es zudem auch noch den besonderen Paragraphen § 90 StGB (da könnte man sich mal fragen, ob ein solches Sonderrecht heute noch zeitgemäß ist). Dieser wurde von Wulff ja auch in einem Konflikt mit einem privaten Blogger gezogen. Letzterer hatte ein (selbst retuschiertes?) Bild veröffentlicht, das angeblich Wulffs Frau verunglimpfen soll.
Siehe z.B. folgende Links:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/staatsschutzkammer-verhandelt-gegen-blogger-bundespraesident-wulff-klagt-11585574.html
und
http://www.heise.de/tp/blogs/6/151134
Interessanterweise wird über diesen Fall vergleichsweise wenig berichtet.
Und die Journalisten, die jetzt angeblich so stark die Pressefreiheit hochhalten, könnten sich ja auch mal mit dem Thema auseinander setzen, wie die Polizei teilweise die Berichterstattung über die Castor-Transporte neulich behindert haben soll. Da gab es auch einen Bericht bei Zapp im NDR vor einigen Wochen.
Sehr gute Aufstellung der Abläufe – vielen Dank! Bin ja gespannt, ob Herr Jauch diese Aufstellung heute abend nutzt und (endlich) mal intensiv nachfragt. Aber Herr Blome wird schon die passenden ‚Antworten‘ wissen…
Bis zu dem Interview war ich überzeugt davon, daß Wulff in Kürze zurücktreten wird, mit welcher Begründung auch immer. Nach dem Interview hatte ich den Eindruck, daß er die Geschichte doch irgendwie überstehen wird. Mittlerweile würde ich es bedauern, wenn er zurückträte. Nicht, weil ich ihn für eine besonders gute Wahl oder sein Verhalten für angemessen hielte. Aber ich würde es schon sehr begrüßen, wenn die ‚Zeitung‘ nicht erfolgreich wäre.
@50: Der anonyme Bundesbankscheck ist schon lange bekannt, aber der SWR – nun ja.
Die beiden ersten Beiträge haben mir übrigens den grauen Sonntag erhellt – sehr schön, danke!
Seit gestern – und das ist hier auch schon angesprochen worden – lese ich, dass für das Haus kein notarieller Vertrag gemacht wurde. Soweit ich weiß, erfolgt ohne notariellen Vertrag überhaupt keine Änderung im Grundbuch, d.h. Namensänderung?! Rechtlich würde ihm das Haus dann gar nicht gehören. Kann das jemand erklären?
@54
Wird ein Rechtsgeschäft ohne die vom Gesetz vorgeschriebene Form vorgenommen (Formmangel), ist es nichtig (§125 Satz 1 BGB). In einigen Fällen sieht jedoch das Gesetz vor, dass durch späteren Vollzug des formnichtigen Verpflichtungsgeschäftes der Formmangel geheilt wird, das Geschäft also nachträglich rechtmäßig wird. So wird ein nicht notariell beurkundeter Kaufvertrag über ein Grundstück nachträglich gültig, wenn die Auflassung und Eintragung ins Grundbuch erfolgt sind (§ 311b Absatz 1 Satz 2 BGB)
siehe:rechtslexikon-online.de
[…] dem Titel „Perpetuum Mobile“ hat Stefan Niggemeier eine lesens– und beachtenswerte Zusammenfassung der Ereignisse, beginnend mit einer […]
Die Schlagzeile der nächsten Woche bei SpOn lautet dann wohl: „Hat Wulff auch Friede Springer bedroht?“
Danke @ Stefan für diese Zusammenstellung… ich war schon die ganze Zeit am grübel, was nun das Neue daran sein sollte…
Tja, das Monile ist ja nun auch nicht gerade neu. Das haben Sie Herr Niggemeier ja schon früher immer mal wieder aufgezeigt, wenn ich mich recht erinnere. Zeitung A zitiert Zeitung B, worauf Zeitung C noch was hinzufügt, woraus Zeitung A wieder eine neue Meldung machen kann usw.
Zur Drohung von Wulff. Da kann ich mir aber schon so Einiges vorstellen, womit ein ehemaliger Ministerpräsident und Aufsichtsratsmitglied von VW usw. indirekt drohen kann.
Da kommt es nur darauf an, wie gut es um die Netzwerke und Seilschaften von Herrn Wulff bestellt ist. Wohlgemerkt in Politik UND Wirtschaft. Es geht ja nicht darum welche Drohkulisse er direkt als BP aufbauen kann – das ist marginal – sondern wie er abseits des Amtes indirekt der Springer-Presse schaden könnte.
Zudem sollte man nicht außer acht lassen, dass die Verflechtungen von Politik, Wirtschaft und Presse ja in alle Richtungen funktioniert. Sprich, nicht nur die Presse weiß etwas über einen Politiker, sondern die Politik weiß auch was über die Chefredakteure, Vorstände und die Wirtschaftsunternehmen, die dahinterstehen. Man kennt sich, sieht sich und trifft sich ja schon seit Jahren.
Kommt eben wirklich darauf an, wie gut es um die Netzwerke und Seilschaften von Herrn Wulff bestellt ist. Wir werden es erfahren, so viel steht fest. Denn dass Wulff „Rache“ nehmen wird, ist aufgrund seines bisherigen Verhaltens klar. Nur die wird – wie wir wissen – am liebsten kalt genossen.
@DaW
Da ich diese Behauptung immer häufiger lese, frag ich mal: Was ist denn im Sommer 2006 von der Öffentlichkeit unbemerkt beschlossen worden?
Schlimm an dieser Mobile-Geschichte finde ich nur, dass die Nachrichtenagenturen (dpa) auch immer fleißig die Hand am Karussell haben und die jeweilige Eskalationsstufe mit befeuern. Aber diesen Missstand haben Sie auch schon mal thematisiert.
Ich vermute dass es ein Rachefeldzug ist, weil er zu früh das Atomausstiegsgesetz unterschrieben hat.
Schaut man sich die Mitglieder der AtlantikBrücke an, dann liegt das nahe.
Dort sind fast durchgehend Gegner des Ausstiegs Mitglieder.
Und wenn sehr reiche Leute sehr sehr viel Geld verlieren dann werden sie ungemütlich.
Siehe Fall Herrhausen…
Vorneweg zur Klarstellung: Für mich ist der Rubikon überschritten. Ich finde, dass Wulff zurücktreten sollte.
@theo Zur Pressefreiheit gehört auch die Freiheit, eine Kampagne gegen wen auch immer führen zu können.
Davon aber abgesehen ist so manches in dieser Berichterstattung von eher bescheidener Qualität. Da werden von Medien wie dem SPIEGEL (aber auch anderen) dann drei, vier Stichworte zusammengetan, die in der Kombination ein ahnungsvolles Raunen im Publikum erzeugen: Aufsichtsrat, Porsche, Bank, Vorteil. Oder: Vorteil, kostenlos, Kleider, Bundespräsident.
Bewiesen oder klar beschrieben wird da nichts. Manches ist sicher nur banaler Quark.
Bereitwillig, ohne den genauen Text zu kennen, haben auch viele Medien die Behauptung aufgestellt, Wullf hätte in dem Telefonat auf Dieckmanns Mailbox nicht nur auf die Verschiebung des Artikels gedrungen sondern gar die Veröffentlichung insgesamt direkt verhindern wollen (insbesondere in „Faktenchecks“ nach Wulffs ARD/ ZDF-Interview). Der (besonnene) Leyendecker hat darauf hingewiesen, dass das so eindeutig nicht ist.
Ähmm mal was anderes wo sind die ganzen Leuchten die Herrn Niggemeier Parteilichkeit vorgeworfen, bevor er überhaupt bei Spiegel angefangen hat.
#61 und #51: Karl, ich glaube nicht an das Märchen vom bösen Präsidenten. Ich glaube aber auch nicht an das Märchen von der großen Atlantik-Brücken-Verschwörung.
Das ist doch Käse hoch 3.
:-DDD
Guten Tag!
Von allen in den letzten Wochen kolportierten Fehlverhalten des Bundespräsidenten finde ich das ungehemmmte Quatschen auf die Mailboxen von Journalisten das Schlimmste.
Wie kann jemand, der ein hohes Staatsamt in D ausübt, so derart grenzenlos dämlich sein, peinliches Gerede auf einer Mailbox zu hinterlassen?
Wie kann sich ein Mann, der seit Jahrzehnten politisch tätig ist, dermaßen strunzdumm anstellen und sich selbst in die Hände der BILD begeben?
Es mag sein, dass der Mann nichts Verbotenes getan hat – weder mit seinem „günstigen Kredit“ noch mit seinen „Übernachtungen bei Freunden“, schon gar nicht mit dem Zerwürfnis mit Familienangehörigen.
Aber derart unbedarft mit Journalisten umgehen? Als ob er noch nie im Leben gehört hätte, dass diese Leute nicht davon leben, verkäufliche Informationen für sich zu behalten?
Muss man eigentlich ein Vollidiot sein, um Bundespräsident zu werden, oder hilft es nur dabei?
Vielleicht ist das ja die Frage, die wir WählerInnen uns stellen sollten.
Und vielleicht sllten wir ja von den Kandidaten für hohe Staatsämter einen Befähigungsnachweis verlangen – Intelligenztest, Assessment Center?
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit
Harald Leinweber
@ 65
Verschwörung muss ja nicht sein. Interessen vertreten die Mitglieder schon. Da könnte man mal nachschaun:
http://www.atlantik-bruecke.org/ueber-uns/gremien/vorstand/
Eine kleine off-topic-Zwischenmahlzeit für Verschwörungstheoretiker: Laut Impressum „wohnt“ die Atlantik-Brücke im Magnus-Haus, in der Strasse ‚Am Kupfergraben‘, Hausnummer 7, in Berlin-Mitte. Jeden Werktag gehe ich dort vorbei. Die Privatwohnung unserer Kanzlerin, Frau Merkel, ist auch in Berlin-Mitte. In der Strasse ‚Am Kupfergraben‘, Hausnummer 6. Guten Appetit.
#67: Und die treffen sich dann einmal im Monat und beraten, wen sie absägen, weil er ihnen ans Bein gepinkelt hat? Ich hab ne bessere Theorie:
– Wulff finanziert Haus auf fragwürdige Weise
– Bild findet’s raus
– Bild weiß, das gibt Schlagzeile
– Bild berichtet
Wäre logischer, weil das so jeden Tag passiert.
Und eine Affäre wurde es eh erst so richtig durch Wulffs ungeschicktes Verhalten im Anschluß. Das hätten die von der A.B. so eh nie planen können. :-D
Atlantik-Brücke… „Rachefeldzug“ (#62)…
Alter Schwede…
Auch diese vielleicht mögliche „Beinanpinkeltheorie“ ist Ihre Idee…
;-)
(zur Finanzierung: „Euribor“ und „Fremdwährung“ sind vermutlich die Schlüsselwörter)
@ Sanníe, # 60
Beispielsweise wurde die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 16 auf 19 % zum 1. Januar 2007 vom Bundesrat abgesegnet.
wenn wulff in der kommenden woche nicht zurück tritt, dann bleibt er wohl die kompletten fünf jahre im amt. der zeitpunkt der veröffentlichungen ist medientypisch. denn um weihnachten und neujahr ist die nachrichtenlage ähnlich dünn, wie im sommerloch (das wenigstens durch seltsame absonderungen von hinterbänklern aufgefüllt werden kann). die bild hält sich normalerweise mit berichten über familiendramen über wasser – die gibts weihnachten ja immer. aber wie schön, wenn man die sau bundespräsident durchs dorf treiben kann. und da war diekmann ja sowas von klever. ein angeblich so brisantes thema, einen bp stürzen, mit allem was dazu gehört: moralisieren, analysieren, öffentlich vorführen, perpetumobilieren. aber dann gibts ja auf einmal dreikönigstreffen und andere auftritte politischer parteien. die kanzlerin taucht wieder auf. und damit auch die euro-krise, die griechen, die weltweit miese stimmung und sogar die mördernazis kommen zurück in die erinnerung. ist doch klasse gelaufen für den politischen journalismus. die sauregurkenzeit wurde einfach mal so weggebügelt. jetzt gibts morgen bestimmt noch einen spiegel-titel. und dann ist der sturm im wasserglas auch schon vorbei.
wenn wulff sagt, die sache wäre in einem jahr vergessen, so irrt er aber. die sache ist in einer woche vergessen. in zwei monaten ist sie immer noch vergessen. und in einem jahr kommen dann die jahresrückblicke. und dann werden einige kamele noch mal ein bisschen vom gras runterfressen, was bis dahin drüber gewachsen ist.
@28/Stefan Niggemeier
Die grösste „Drohung“ ist der Liebes- bzw. Informationsentzug. Wulff droht mit dem, was sein grosses Vorbild, Gerhard Schröder, als Kanzler praktizierte: Unliebsame Journalisten werden nicht mehr zu Reisen mitgenommen, erhalten keine Insiderinformationen mehr „unter drei“ usw. Das ist die Kraftprobe zwischen „Bild“/Diekmann und einem schwachen Bundespräsidenten, der sich zu solchen Maßnahmen genötigt sieht. Den Anruf bei Diekmann könnte man noch unter „cholerisch“ abbuchen – bei Döpfner wird das schon schwieriger. Dabei muss man die Spielchen um den „Welt“-Artikel berücksichtigen.
Wulff gehört zu den Politikern, die nur eine positive Presse aushalten können und diese solange bedienen, bis es für sie nützlich ist. Im umgekehrten Fall rufen sie dann ganz schnell „Schlammschlacht“ (oder Schlimmeres). Der Spruch von Trueman ist zwar abgegriffen, aber dennoch nicht ganz falsch: Wem es in der Küche zu heiß ist, der darf nicht Koch werden wollen.
Die Drohungen des Bundespräsidenten Wulff sind ein erschütternder Beleg für seine Realitätsfremdheit.
@robert
wir leben schon längste Zeit in einer Timokratie, deswegen glaube ich schon dass sich da ein paar Leute gegen Wulff verschworen haben.
Denn würde er im Interesse der Super-Elite agieren, dann würde die Springer-Presse ihn so unterstüten wie sie es mit Gutenberg tut.
Der Gutenberg spurt, Wulff eben nicht.
@Gregor Keuschnig: Der Spruch von Truman geht anders, aber davon mal abgesehen: Klar ist es eine Kraftprobe. Und ich will in keiner Weise das Verhalten Wulffs verteidigen oder kleinreden. Ich bestreite nur, dass es einen materiellen Unterschied gibt zwischen einer „Intervention“ beim Verlagschef mit dem Ziel, einen Artikel zu verhindern, und einer entsprechenden „Drohung“, wenn derjenige, der „droht“, offenbar nichts in der Hand hat.
SPON am Ende der Nahrungskette – schade. Aber trotzdem Danke für diese Analyse!
Und eine Randnotiz: Der Spon-Auftritt von heute mit der Nachricht von vor-vorvorgestern als Topbotschaft offenbart eine Schwäche des neuen Spon-Webdesigns: Da muss jetzt immer eine News über die ganze Zeilenbreite im Viewport gezeigt werden- egal ob wichtig oder nicht. Es irritiert mich zunehmend, Spon aufzurufen und dort von fetten Meldungen überrascht und in die Irre geführt zu werden, die vermeintlich wichtig daherkommen, aber nach zwei Stunden schon in die dritte Zeile runtergerutscht sind. Ich nutze daher vermehrt google news als meine tägliche Nachrichtenquelle, die zwar nicht redaktionell betreut, aber offenbar via Algorithmen ganz brauchbar gewichtet wird. Von Redaktion & Presse wünschte ich mir als Leser eigentlich auch den Mehrwert einer Auswahl und Gewichtung der News – das macht Spon nicht mehr.
Nun, mit monothematischen Titelblättern sind schon so einige Tabloids gescheitert, auch die WOCHE (für die Älteren unter uns…) krankte an dem Umstand, nur ein Thema über dem Fold zu zeigen und dabei abenteuerliche Randthemen zu hypen.
Miraim Meckel hat in einem Essay in der taz den Problem- Wulff beschrieben.
http://www.taz.de/Essay-zu-Christian-Wulff/!85163/
Zu dem Kindergarten-Bericht bei spiegel-online: Das ist scheinbar lächerlich. In Wahrheit offenbaren aber die zitierten Äußerungen des CW sein Wesen sehr gut. Wenn er die Berichte und Kommentare von Journalisten ungerecht findet, dann wird er sauer und „schockt Redakteure“. Soso. Aber vielleicht sind ja Veröffentlichungen, die er ungerecht findet, nicht immer ungerecht. Aufgabe für das Philosophie-Seminar für lernende Bundespräsidenten: Kleiner Aufsatz über das Thema „Gerecht, ungerecht, selbstgerecht. “ Drei Seiten DIN A4 sollten genügen.
Und noch paar Sätze zur Bild-Kampagne:
Es mag so aussehen, als wolle „Bild“ ihre Macht demonstrieren und zeigen, dass sie sogar einen Bundespräsidenten aus dem Amt schreiben kann. Doch wer das glaubt, irrt. Es wird kein Bundespräsident angegriffen. Es ist ein Bundespräsidenten-Darsteller und Salamitaktiker angegriffen, der sich durch unsägliche und groteske Aktionen selbst demontiert. Einen souveränen Bundespräsidenten könnte „Bild“ nicht gefährden.
CW wurde sein Leben lang geführt und gepampert. Wenn einem Menschen jahrelang die Füsse geküsst werden, glaubt er irgendwann, dass er sogar dort gut riecht. Und er selbst und sein Umfeld haben ihm beigebracht, er müsse bei Problemen nur ein Machtwort donnern. Nun war das plötzlich anders. Schon die Aussicht auf Kritik und Enthüllung brachten ihn aus der Fassung. Seine Tricksereien sollten aufgedeckt werden. Dass diese grenzwertig waren, hat er vielleicht begriffen, zumindest könnte man das glauben, als er sagte, nicht alles, was rechtlich einwandfrei sei, sei auch richtig. Wulff hat Dinge getan, die ein BP nicht tun darf. Oder etwas kürzer:
„Quod licet bovi non licet Jovi“
Mensch, Polyphem, Sie sind ja mit dem Menschen Christian Wulff bestens vertraut („wurde sein Leben lang geführt und gepampert“). Gehören Sie zur Familie, oder woher rührt ihr intimes Wissen?
Dass Wulff bislang keine gute Figur macht, darüber sind wir uns ja wohl alle einig.
Aber nun auch noch die Dauer-Schwätzerin Miriam Meckel hier auf dem Tablett zu servieren, das muss doch nicht wirklich sein, oder?
@77 Ich moechte nach Ihrem Unsinns-Beitrag (Sie werden trotzdem nicht Nachfolger von Wagner) am Ende wenigstens den Jupiter im Dativ korrekt lesen duerfen: Iovi. Lassen Sie das doch einfach mit dem Latein, wenn Sies nicht koennen. Es geht auch ohne.
@78 Nein, muesste wirklich nicht sein.
Bitte das Wort Salamitaktik verbieten.
@79
Und ein Wort welcher Sprache soll „Sies“ sein?
Bißchen albern, Ihr Einwand. Erst recht die Erwähnung des Dativs, wenn Sie anscheinend nur der Buchstabe „j“ stört. Wir haben schließlich alle „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ gesehen…
So, und jetzt wieder zurück zum Thema.
och kachelmann. nun lassen sie den mann doch mal. die deutsche bedeutung (wenn zwei das gleiche tun…) lässt ja leider nicht die spekulation zu, wer jupiter und wer der ochse ist. das ist in diesem fall ja nicht wirklich auszumachen. insofern sehen sie doch großzügig über den falschen dativ hinweg. ;)
[…] dem Titel „Perpetuum Mobile“ hat Stefan Niggemeier eine lesens– und beachtenswerte Zusammenfassung der Ereignisse, beginnend mit einer […]
@theo und Kachelmann: Schlecht geschlafen, oder was? Gerade Ihr beiden vermiest einem manchmal derart die Laune mit euren besserwisserischen Sauertöpfen.
Ja, das J in einem lateinischen Text tut ein wenig weh. Aber der Spruch ist sowieso erst Mittelalter. Und wetten, dass Sie es auch nicht mit kurzem I und k-laut statt laut „zeh“ aussprechen? Und was ist mit Ihren Umlauten?
polyphem mit Wagner vergleichen. Ts.
Ist mir auch gleich aufgefallen, als ich die Überschrift gesehen hab – schön, das mal von berufenerer Stelle auseinanderklamüsert zu kriegen. Ansonsten finde ich aber, dass Wulff möglichst lange im Amt bleiben sollte: Selten war die Medienberichterstattung derart unterhaltsam wie in den letzten Wochen. Die armen Kabarettisten…
Alberto, um in deinem Duktus zu bleiben:
Du mich auch.
ach und:
wer den lat. Halbvokal mit einem v statt einem u darstellt, darf eigentlich auch j statt i schreiben. Ist der gleiche orthographische Fall.
(dass mir die Argumente immer erst beim Auflesen der Hutschnurreste einfallen …)
Was ist eigentlich dagegen einzuwenden, dass es zwischen Amtsträgern und Medien nicht auch einen gewissen Wettbewerb gibt. Vom Gegenteil auszugehen ist schlicht naiv. Wer diesem Wettbewerb in der Öffentlichkeit als Politiker geistig und mental nicht gewachsen ist, also schlicht unterliegt und flattrig Drohungen ausstößt, möchte seine Sachen packen und gehen.
@78-87: Och bitte. Das ist mir jetzt unangenehm. Ich will gar keine Opern schreiben. Ich möchte mich entschuldigen. Ich kann kein Latein. Beim Jupiter. (oder beim Zeus?)
Lieber Stefan Niggemeier,
es muss wohl heißen: er hat ihn beschieden, denn bescheiden verlangt den Akkusativ.
Ich bescheide dich und nicht ich bescheide dir.
Ansonsten höchst lesenswert.
Gruß Hans Hahn
@89: Beim Zeus geht nicht, das wäre Onkelwirtschaft, o Vielgerühmter.
[…] Bundespräsident Wulff soll seiner Bäckersfrau ebenfalls gedroht haben. Heißt es jedenfalls in jenen Kreisen, die uns täglich aus saurem Teig süße Konditorware zaubern. […]
@polyphem (und den Rest)
Entschuldigungen sind nun wirklich unnötig: Homer konnte kein Latein.
Odysseus kann griechisch?
Nachtrag: Ich wusste zwar, wer Frau Meckel ist, hatte aber vorher noch nie einen Text von ihr gelesen.
@stilstand #92
„Kaum lügt die Bild-Zeitung mal nicht, gerät die Republik aus den Fugen.“
Smart.
[…] seinem Artikel “Perpetuum Mobile” widmet sich Stefan Niggemeier der Tatsache, dass ein mehr oder minder bereits seit Tagen […]
Was ist eigentlich aus dem angeblichen Anruf bei Friede Springer geworden? Der wurde ja auch zunächst thematisiert – und plötzlich sprach davon kein Mensch mehr.
@Fernsehkritiker:
Geduld. Man braucht doch noch Stoff für die kommende(n) Woche(n)!
Uhaaah, ist das alles verflixt fisselig. Heute muss auch noch der Jauch dran.
Ich bekomm’s fast nicht mehr sortiert mit Wulff, seiner Gattin, den vielen echten Freunden. Bild Dir Deine Meinung!
Mein Fazit nach all den Wirren: Geht gar nicht – mit Wulff. Rücktritt.
1 & 2: Ich frage mich, ob das gute oder schlechte Werbung für KND ist.
Sorry, das ist nichts anderes als Unabhaengigkeitswahn von Niggemeier um den Preis der Illolayitaet. Natuerlich war das neu. hier korrekt die faz von morgen:
Bislang war nur bekannt, dass Wulff auch Döpfner angerufen habe. „Der Spiegel“ schreibt nun, Wulff habe gedroht, wenn der Text über seinen Privatkredit erscheine, bedeute das Krieg zwischen dem Präsidialamt und Springer bis zum Ende seiner Amtszeit.
@ Max, # 100
Aber selbst wenn – wann kommt denn aus dem Präsidialamt mal etwas von Relevanz?
In den USA und Frankreich wäre das eine wirkliche Drohung, aber in Deutschland?
(Gut, das macht die Sache nicht besser…)
Insgesamt frage ich mich eher, wieso von relevanten Politikern ausgeladene oder unerwünschte Journalisten dies nicht deutlich artikulieren. Könnte man nicht gehässigerweise daraus schließen, dass die Medien, die auffällig häufig „die ersten“ sind oder „exklusiv“ berichten, einfach zu unkritisch sind? (Eine steile und nicht weiter untersuchte These…)
Max:
Stolz erzählt Georg Mascolo heute Abend in der ARD, „wir berichten morgen im Spiegel, dass es einen weiteren Anruf gegeben hat“. Das aus meiner Sicht wirklich Bedeutsame ist nicht, welches Semikolon dabei neu ist und welcher Gedankenstrich bereits erwähnt wurde.
Das wirklich Schlimme daran ist: der Chefredakteur des Spiegel verkündet stolz, eine Info zu veröffentlichen, welche ihm vom Springer-Chef übermittelt worden ist.
So tief ist der Spiegel noch nie gesunken. Und das mit einem Chefredakteur, der noch vor kurzem mit einem Anti-Bild-Artikel sein Profil schärfen wollte.
@Alberto: entschuldigen Sie bitte, dass ich nochmals mein Sauertöpfchen geöffnet habe.
Auszug vom AB in SPON: „…zu warten, bis ich Dienstagabend wiederkomme, also morgen, und Mittwoch eine Besprechung zu machen, wo ich mit Herrn …, den Redakteuren, rede, wenn Sie möchten, die Dinge erörtere, und dann können WIR entscheiden, wie WIR die Dinge sehen, und dann können WIR entscheiden, wie WIR den Krieg führen“.
Wieso „WIR“? Meint er mit WIR vielleicht noch „es gibt keinen Bruch“, wie Herr Blome in einem Nebensatz bei Jauch sagte. Hat er geglaubt die Bildzeitung wäre eigentlich doch auf seine Seite zu ziehen?! Oder kann man so etwas sachlich meinen und es wird von der Presse als Bedrohung empfunden? Also eine Erklärung, so und so wären die Konsequenzen, ist bei der anderen Seite unvermutet als Bedrohung angekommen?
Ist das eventuell eine mediale Inszenierung mit wirtschaftlichen Interessen?
Blome:“Sind wir alle miteinander bescheuert?“
Mag sein. Ich brauch den CW jedenfalls eigentlich nicht.
Natürlich ist die Art und Weise, wie die BILD dieses Thema behandelt, interessengeleitet. Aber ebenso natürlich ist das Verhalten von Wulff inakzeptabel und er, der niemals auch nur ein ernsthafter Kandidat für dieses Amt hätte werden dürfen, sollte eigentlich schon längst zurückgetreten sein.
Was mich persönlich viel mehr interessiert, auch weil es so gut wie gar nicht in der Berichterstattung aufgegriffen wird: Warum war denn der Wulff überhaupt in so einer emotionalen Ausnahmesituation, wenn er sich nichts hat zuschulden kommen lassen? Warum hat er nicht der Veröffentlichung durch eine eigene Pressemitteilung vorgegriffen, wenn er so unfassbar transparent ist, dass man ja schon durch ihn hindurchkucken kann?
Mal abgesehen davon, dass Herr Niggemeier Recht damit hat, dass das Verhalten der meisten Medien ebenfalls unwürdig ist, wollte ich nochmal darauf hinweisen, dass dies ebenfalls schon lange Normalität ist. Auch zu so gut wie jedem anderem (un-)wichtigen Thema schreiben nahezu ausnahmslos interessengeleitete und/oder inkompetente/uninformierte Journalistenkarrikaturen. Journalismus und Politik befinden sich da auf ungefähr demselben „Niveau“.
Bezüglich Diekmanns Anrufbeantworter stand bei SPON: „Allerdings habe Wulff die Botschaft dann fortgesetzt: Man solle sich zusammensetzen, ‚dann können wir entscheiden, wie wir Krieg führen wollen.'“
Meiner Meinung nach greift Wulff hier nur eine Kriegs-Metapher auf, wobei er davon ausgeht, dass BILD den „Krieg“ schon angefangen habe. Für mich ist das eine deutlich andere Formulierung als „Wulff hat mit Krieg gedroht“. Letzteres behauptet, dass Wulff den Krieg anfangen wolle. Muss man diese Umformulierung nicht mindestens als sprachliche Manipulation werten?
Ich weiß nicht, wie die „Kriegsdrohung“ an Döpfner ausgefallen ist. Aber ich kann unter diesen Umständen wohl kaum darauf vertrauen, dass Springer den Sinn der Nachrichten korrekt wiedergibt.
http://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Downloads/DE/Reden/2011/09/110928-Bundesverfassungsgericht.pdf?__blob=publicationFile
oder kurz:
http://tinyurl.com/7h576z8
Sehr interessante Rede von Wulff, die einigen Leuten sicher, ganz sicher nicht passt.
Sogar einigen seiner Parteigenossen nicht…
Damit machte er sich nicht nur Feinde in der Wirtschaft sondern auch in seinem unmittelbaren politischem Umfeld.
Wer die Aufklärungfunktion der Presse direkt gegenüber Presseorganen als Krieg diffamiert, hat als Bundespräsident schon mal garnichts verstanden und seine Unfähigkeit für dieses höchste Staatsamt von vornherein erwiesen.
#65 hat meinen Tag gerettet.Danke!
Sorry, meinte natürlich #66.
@DaW
Die Mehrwertsteuererhöhung war ja nun nicht gerade eine Geheimentscheidung. Wohin sollen diese lächerlichen Verschwörungstheorien führen? Wollen wir alle Parlamentssitzungen während großer Sportereignisse oder anderer Dinge, durch die Sie persönlich abgelenkt sein könnten, aussetzen? Nur damit nicht der Eindruck entsteht, da solle etwas verborgen werden? Oder wollen Sie vielleicht trotz toller Tore die politische Berichterstattung verfolgen und aufhören, Verschwörung zu vermuten, wo Dummmheit – ich sag nicht bei wem – ausreicht?
Zunächst einmal zu Herrn Wulff:
Ein Mann, der Rückgrat hat, misst sich selbst an denselben Maßstäben, die er für andere anlegt. Im Hinblick auf den ehem. Bundespräsidenten, Johannes Rau, hat er damals ein Urteil gefällt, dass er auf sich selbst anwenden könnte – Rückgrat vorausgesetzt.
Zum Perpetuum Mobile:
1. Es fällt auf, dass die BILD-Zeitung die Mailbox-Affäre über zwei Wochen zurückgehalten hat und jetzt scheibchenweise über Dritte an die Öffentlichkeit bringen lässt.
2. Es ist perfide, wenn einerseits offziell von einer Veröffentlichung der Mailbox-Nachricht abgesehen wird, andererseits aber zahlreiche wörtliche Zitate in der Öffentlichkeit lanciert werden.
3. Der eigentliche Skandal ist m. E., dass der Bundespräsident offensichtlich eine Abmachung mit Springer hatte, was aus den Zitaten hervorgeht. Wenn die Presse einerseits über die Verletzung der Pressefreiheit aufheult, frage ich mich, warum dieser Umstand nicht thematisiert wird: Ein Verlag, der Abmachungen mit hochrangigen Politikern trifft, beschneidet die Pressefreiheit selbst. In der Konsequenz haben wir in den letzten Wochen erlebt, wie der Aufzug nach unten fährt…
@Michae, #107:
„Mit ihrer Verbissenheit aber entzieht sich die Kritik ihre eigene Legitimität: Es ist nicht die Aufgabe der Medien, einen Rücktritt zu erzwingen…“
http://www.sueddeutsche.de/politik/kritik-an-bundespraesident-christian-wulff-schimpfen-klagen-aber-bitte-mit-mass-1.1252992
Da fragt man sich doch: http://www.iswulffstillpresident.com ?
Wulff hat sich durch sein Krisenmanagement einen Bärendienst erwiesen (ok, über den Kredit spricht keiner mehr)
Aber ebenso, wenn nicht sogar mehr, demontieren sich die angeblichen Qualitätszeitungen. Meiner Meinung nach gehört Wulff nicht mehr in das Amt, aber größere Sorgen macht mir so eine Berichterstattung. Da sieht man mal wieder wie selbstverliebt und gottgleichfühlend die meisten Journalisten sind.
Ich kann leider kaum noch einen Journalisten ernst nehmen der sich moralisch erhebt über Politiker, die Absprachen treffen und denken sie müssten sich nicht an Regeln halten.
Wulffs „Drohung“ wird dann wieder zum Angriff auf die Pressefreiheit hochstilisiert. Er hat dabei ja gar nicht die Presse eingeschränkt, sondern nur gesagt, dass er mit einer bestimmten Zeitung nicht mehr zusammenarbeiten will. Wohlgemerkt einer Zeitung, die sich selbst zensiert, wenn es einer ihrer Jungs ist, der noch nützlich ist.
Der Schaden auf das Amt des Bundespräsidenten ist deutlich kleiner als der schaden am Ruf der Journalisten und die Presse ist nunmal wichtiger als der BP.
Auf der einen Seite wirkt es langsam schon sehr bemüht von seiten der Presse, jeden Tag eine Wulff Schlagzeile zu produzieren.
Andererseits spekuliert Wulff ganz offen damit, daß das Interesse am Thema irgendwann abflaut und von anderen Themen verdrängt wird. Soll man ihm den Gefallen tatsächlich tun?
@murry:
„am Thema“ – welches ist denn das Thema?
http://www.sueddeutsche.de/politik/ungeklaerte-details-was-der-praesident-offenlaesst-1.1252975
@ Sanníe, # 110
Für jemanden, desto Internetadresse „elfengleich“ lautet, sind Sie ziemlich garstig.
Und die Bedeutung des Wortes „beispielsweise“ ist Ihnen auch bewusst? Was hat das eigentlich mit Verschwörungstheorien zu tun? Ich bin übrigens bekenennender Fußball-Hasser und weiß noch, wie ich mich im Juni 2006 ständig geärgert habe, dass nun unliebsame Entscheidungen durchgedrückt haben, während lieber alle feiern und einen auf gastfreundlich machen. Welche Entscheidungen das waren, weiß ich schlicht nicht mehr, da es über fünf Jahre her ist – ich erinnere mich aber dunkel, dass dieser Umstand damals auch in ernstzunehmenden Zeitungen kritisiert wurde.
Sie können mir doch sicher aus dem Kopf sagen, welche politischen Diskussionen es, sagen wir mal… im Juni 2007 gab. Oder nicht?
Die Neue Osnabrücker Zeitung beschäftigt sich heute ebenfalls mit dem Perpetuum Mobile und den Mechanismen der medialen Skandalisierung. Tendenziell ist die NOZ wohl Wulff-freundlich, die in dem Artikel genannten Beispiele sind aber dennoch beachtenswert. So u.a. ebenfalls die Sache mit dem Döpfner-Anruf, aber auch z. B. die Geschichte mit dem anonymen Bundesbankscheck, die, obwohl nun wirklich seit Wochen bekannt, über den Umweg der Grünen-Anfrage in der FR am Wochenende nochmal brühwarm als Neuigkeit serviert wurde. Und alle, von der FAZ über die SZ bis zum Spiegel etc., plapperten es der FR nach, obwohl sie es eigentlich besser wissen müssten. Link zur NOZ: http://bit.ly/xEaXFu – Ansonsten FullACK zu #115.
Nein, das kann ich Ihnen nicht aus dem Kopf sagen, aber man könnte es sicher herausfinden. Da Sie aber derjenige sind, der diese Behauptung aufstellt, sollten Sie diese auch mit Fakten – und nicht mit Gefühlen – belegen. Nur zu.
Zu Kommentar 3, Chris:
Nein, das fällt unter:
„Dieser Satz ist falsch.“
@ Sanníe, # 119
Die Föderalismusreform, die u.a. die Bundeskompetenzen im Bildungsbereich auf ein Minimum beschnitten hat.
Es fällt mir übrigens ziemlich schwer, kein anderes Märchen- und Fabelwesen zu benennen, an das ich bei Ihren Kommentaren denke. Alles weitere in Kürze in Ihrem Blog.
@ Sannie, # 110 und 119
Ich veröffentliche meine Antwort doch noch mal auch hier (abgesehen vom Einleitungssatz, der thematisch hier nicht passt):
Ich schrieb in Kommentar 48:
„Ich muss auch ein wenig an die Fußball-WM von 2006 denken, als ja alle so gut gelaunt waren, dass die Große Koalition eigentlich alles (außer vielleicht der Prohibition) durchsetzen konnte, ohne dass es irgendwen störte. Andererseits glaube ich nicht, dass Merkel wirklich dahintersteckt, nach meinem Eindruck kam sie ja in der Berichterstattung zur Euro-Krise zumeist relativ gut weg.“
Sie machten daraus in Kommentar 110:
„Wohin sollen diese lächerlichen Verschwörungstheorien führen? Wollen wir alle Parlamentssitzungen während großer Sportereignisse oder anderer Dinge, durch die Sie persönlich abgelenkt sein könnten, aussetzen? Nur damit nicht der Eindruck entsteht, da solle etwas verborgen werden? Oder wollen Sie vielleicht trotz toller Tore die politische Berichterstattung verfolgen und aufhören, Verschwörung zu vermuten, wo Dummmheit – ich sag nicht bei wem – ausreicht?“
Dazu stelle ich fest:
1. Wie Sie vielleicht in meinem oben zitierten Beitrag gelesen haben, halte ich solche Verschwörungstheorien auch für unwahrscheinlich. Was zugegebenermaßen nicht rauskommt: dass ich Theorien mit irgendwelchen dunklen Mächten, die im Hintergrund wirken, auch für lächerlich halte.
2. Wieso sollte ich als Fußball-Hasser von einer WM persönlich abgelenkt sein? Ich gehe bei Deutschland-Spielen grundsätzlich einkaufen, um die leeren Supermärkte zu nutzen. Und die EM in diesem Jahr interessiert mich nur insofern, als dass das polnische Bahnnetz zurzeit eine einzige große Baustelle ist.
3. Mir ging es weniger darum, dass diese Entscheidungen zu dieser Zeit gefällt wurden, sondern dass sie in den Medien in dieser Zeit total unterrepräsentiert waren, obwohl sie sehr wichtige Felder betrafen (z.B. den Bereich Bildung bei der Föderalismusreform). Die Entscheidungen wären sicher auch so getroffen worden, aber nicht so geräuschlos. Ich könnte mir allerdings durchaus vorstellen, dass wegen der Fußball-WM zumindest geringe zeitliche Verschiebungen dieser Verschiebungen stattfanden (vielleicht im Rahmen eines Monats, mehr sicher nicht).
Angesichts dieser Klarstellungen – was bleibt eigentlich noch von Ihren Unterstellungen und Beschimpfungen übrig?
„geringe Verschiebungen dieser Entscheidungen“ natürlich…
[…] Niggemeier über die Redundanz des täglich Neuen […]