Kampagnen-Kamikaze bei der ARD

Ich habe ein bisschen den Überblick verloren, wie viele ARD-Leute mich in den vergangenen Wochen angerufen haben, um mich zu fragen, ob ich nicht in ihren Sendungen erzählen möchte, wie schlimm die „Bild“-Zeitung ist. Der halbe WDR scheint mit der Recherche (oder jedenfalls: Akquise) beschäftigt zu sein; neben mehreren Radiosendern wollen offenbar auch Fernsehsendungen wie „Monitor“ und „Aktuelle Stunde“ dringend mal etwas über „Bild“ und ihre Methoden und Macher bringen. Hinzu kommen Anfragen aus dem Hauptstadtstudio und vom MDR. Insgesamt sind es sicher ein gutes halbes Dutzend, zwei weitere gingen bei BILDblog-Chef Lukas Heinser ein.

Es klingt undankbar, sich über soviel Aufmerksamkeit und Interesse zu beklagen, und eigentlich freue ich mich, wenn sich jemand kritisch mit der „Bild“-Zeitung beschäftigen möchte. Aber hinter der Flut von Anfragen steht kein journalistisches Interesse an „Bild“, sondern die prophylaktische Munitionierung gegen eine erwartete „Bild“-Kampagne. Sie rechnen bei der ARD mit dem Schlimmsten — wobei nicht ganz klar ist, ob das Schlimmste vernichtende Wahrheiten oder schamlose Lügen wären.

Jedenfalls wurde offenbar flächendeckend Panik angeordnet, um auf einen Angriff mit einem Gegenangriff reagieren zu können. Das Ausmaß des Aktionismus ist in jüngerer Zeit einzigartig, und auch den Kollegen, die deshalb ausschwärmen, um Kronzeugen wie mich anzusprechen, ist nicht allen wohl bei dem, was sie da tun (müssen).

Ulrike Simon berichtet heute in der „Berliner Zeitung“, dass die ARD-Intendanten beschlossen hätten, eine „virtuelle Medienredaktion“ einzurichten, die eine Kampagne gegen „Bild“ koordiniere. Sie schreibt: „Der Verdacht liegt nah, dass die Intendanten der ARD Medienjournalismus als probates Mittel zur Instrumentalisierung für eigene Interessen sehen.“

Das ist auf Seiten der meisten Verlage insbesondere im Kampf gegen ARD und ZDF nicht anders, aber das macht die Sache nicht besser.

Am Schlimmsten wäre es, wenn das stimmt, was Ulrike Simon noch schreibt: Die ARD-Intendanten wollten mit ihrer Anti-„Bild“-Kampagne „den ersten Schuss“ von „Bild“ gegen den Senderverbund abwarten: „Sollte das Blatt die Serie unter Verschluss halten, werde auch die virtuelle Medienredaktion wieder in der Versenkung verschwinden.“ Wie entlarvend: Die ARD-Oberen wollen die zweifelhaften Methoden der „Bild“-Zeitung nur dann anprangern, wenn sie selbst davon betroffen sind? Solange „Bild“ sich nur an anderen Opfern abarbeitet, ist das kein großes Thema? Schlimm ist an „Bild“ aus ARD-Sicht vor allem, dass sie die ARD angreift?

Der Fairness halber muss man sagen, dass es in der ARD durchaus Medienjournalismus gibt, der sich nicht als Unternehmenskommunikation mit anderen Mitteln versteht, bei „Zapp“ und im Medienmagazin von Radio Eins, zum Beispiel.

Ist es legitim, auf eine Kampagne mit einer Gegenkampagne zu antworten? Insbesondere dann, wenn der Verdacht naheliegt, dass die „Bild“-Kampagne ihrerseits nicht journalistisch motiviert ist, sondern die aktuelle juristische und publizistische Großoffensive des Springer-Verlags begleiten und unterstützen soll?

Natürlich kann die ARD, wenn die Vorwürfe der „Bild“ unberechtigt sind, ihr die Fehler um die Ohren hauen (und ich bin dabei, wenn ich kann, gerne behilflich). Und natürlich kann sie, falls die Vorwürfe der „Bild“ berechtigt sein sollten, ihre Hörer und Zuschauer darauf hinweisen, wie einseitig die Berichterstattung seit Jahren ausfällt und was der Grund dafür ist. Das könnte aber — je nachdem, über was für Vorwürfe wir hier reden — schon nicht mehr ganz so überzeugend sein. Aber auf Kritik reflexartig mit Gegenkritik zu reagieren, ist eigentlich nicht zufällig eine Spezialität der „Bild“-Zeitung. (Als der „Spiegel“ vor ein paar Monaten versucht hat, groß und kritisch über „Bild“ zu schreiben, standen in „Bild“ danach unvermittelt tagelang Abgesänge auf das Magazin. Vielleicht hat das die ARD-Intendanten positiv beeindruckt.)

Der gegenwärtige Aktionismus der ARD ist vor allem eines: sensationell ungeschickt. Man muss die geplante Gegenkampagne nicht einmal medienethisch würdigen, sondern kann sich allein auf die Frage beschränken, ob sie hilfreich ist. Spätestens seit ihrem Bekanntwerden heute lässt sich das klar verneinen.

87 Replies to “Kampagnen-Kamikaze bei der ARD”

  1. Sehr interessant ist ja der Satz „Dazu muss man wissen, dass ein einziger Anruf aus der Bild-Redaktion bei einer ARD-Pressestelle genügen kann, um nahezu die gesamte ARD-Kommunikation lahmzulegen.“
    Es gibt bei den Lesern der Bild-Zeitung und den Zuschauern des ÖRR wohl kaum eine nennenswerte Schnittmenge, wer sich für den Mist aus der Bild interessiert zahlt wird sich wohl kaum für Sendungen aus ARD und Co interessieren.
    Warum sollte man sich vor dem „Zorn“ der Nichtseher fürchten, denen sowieso egal ist, was beim ÖRR läuft?

  2. Der Titel „Kampagnen-Kamikaze“ scheint mir aber deutlich durch Spiegel Online beeinflusst… ;-)

  3. eine gegenkampagne, die überhaupt nicht bekannt wird, ist jetzt auch nicht so das wahre. sensationell ungeschickt ist sie tatsächlich, so oder so: von der ard hätte ich erwartet, über solchen scharmützeln zu stehen. seit wann hat es die arbeitsgemeinschaft nötig, angst vor einer bild-kampagne zu haben? hat man seit neuestem die gleiche zielgruppe?
    im streit um die tagesschau-app dürfte die öffentlichkeit auf diese weise eher schwer zu gewinnen sein.
    wenn die bild kampagnen schaltet ist das ihre sache, von steuergeldern muss sowas nicht unbedingt finanziert werden.

  4. Da schließ ich mich BloodyFox an. Die Open Sans ist hübsch, aber fürs anstrengungsfreie Lesen langer Texte sind optimierte, betriebssystemeigene Bildschirmfonts erfahrungsgemäßg am besten. Vor allem bei der Größe von 12 Pixeln ist das gerade relativ übel.

    Ach, und wo ich schon dabei bin: Das Abführungszeichen wird in deinem Blog immer falsch gesetzt. „So“ ist es korrekt, nicht „so”. Interessiert wahrscheinlich mehr oder minder niemanden, aber für Hobbytypographen ist sowas ein ernstzunehmender Augenkrebsverursacher. Vielleicht willst du das WordPress mal beibringen.

  5. fellow passenger (#8): woher nimmst Du diese Weisheit? Ich meine, dass „ein gutes $blabla“ knapp oder ganz ein $blabla sind, aber nicht mehr.

  6. Ein gutes Dutzend ist ein „reichlich bemessenes“ Dutzend (Duden: „gut“ Bedeutung 3b), also keinesfalls weniger, sondern im Gegenteil eher mehr als ein Dutzend. Für das halbe Dutzend teile man durch zwei.

  7. @pascal, @Gerrit: „Gutes“ ist das Gegenteil von „knappes“: Das erste ist ein wenig mehr, das zweite etwas weniger. Ein gutes halbes Dutzend“ übersetze ich jedenfalls als „7“ und ein „knappes halbes Dutzend“ dann als „5“.

  8. Möglich, dass ich in den vergangenen Jahrzehnten ein nicht ganz so aufmerksamer Beobachter war. Aber jetzt habe ich den Eindruck, Journalisten beschäftigen sich am liebsten mit sich selbst.

    Themen und Hintergründe, Recherche und Solidität sind nicht mehr notwendig. Auf den Kollegen und seinen Arbeitgeber eindreschen, um vermeintlich besser da zu stehen. Kennt man von Affen, wenn die Bananen knapp werden.

    Ob Boulevard oder seriös, Magazin oder TV, so durchgerührt wird’s ein Einheitsbrei. Gut für mich, insbes. mein Geld und meine Freizeit, dass ich als Leser gar nicht mehr gebraucht werde.

  9. @Andi:
    Also 7 finde ich jetzt aber eine sehr gewagte These!
    Es könnten genausogut auch 8 sein, oder vielleicht sogar 9. :o)

  10. Auf’m iPhone siehts hübsch aus, auf’m iPad geht’s so und auf’m Windows 7 PC ist’s ein bisschen arg dünn…

  11. Klare Kampfansage von der ARD: Wenn das Springer Stoerfeuer nicht eingestellt wird, dann wird die ARD ganz knallhart eine Boulevard-kritische Reportage um 23:15 Uhr senden und kann nicht dafuer garantieren, dass vielleicht sogar 5% der Zuschauer Bild-Leser sind die am naechsten Tag die Zeitung nicht kaufen werden! Man denkt sogar darueber nach, ein feature mit Guenther Wallraff zu senden, der dann tagesaktuell noch mal sagt, wie das so war, als er Hans Esser annodazumal war…Schlaflose Naechte bei der Springer Rechtsabteilung garantiert

  12. @Spinnzessin: Eventuell könnte man 8 noch als „reichliches halbes Dutzend“ bezeichnen (jedenfalls kenne ich „reichlich“ in der Bedeutung „großzügig aufgerundet“, was mehr als „gut“ ist), aber 9 ist glaube ich eindeutig zu weit von der 6 weg, um noch mit einem halben Dutzend in Verbindung gebracht zu werden. Da ist ja schließlich schon das knappe Dutzend halbwegs in Sicht!

    @Matthias: Da könntest du fast recht haben. ;)

  13. Die Öffentlich-Rechtlichen haben sich in der Vergangenheit mit Entgegnungen auf BILD-Kampagnen (und von denen gab es in den letzten Jahren einige) in ihren Programmen sehr zurück gehalten. Und ich glaube, dass das richtig war. Die BILD schreibt sowieso, was sie will. Ausserdem ist sie in dieser Debatte (und nicht nur in dieser) nicht satisfaktionsfähig. Nach der Klage der Verlage gegen die Tagesschau-App – darunter FAZ und SZ – stellt sich jedoch die Frage, wie und wo die Argumente der Öffentlich-Rechtlichen in der deutschen „Qualitätspresse“ überhaupt noch zu Wort kommen (s.a. http://www.stefan-niggemeier.de/blog/die-tagesschau-app-und-die-pfeife-der-verlage/). Ich fände eine souveräne Reaktion auf diese neue bevorstehende Kampagne (ich weiss übrigens schon, was in den Artikeln drin steht; jeder weiss das) auch schlauer. Ich würde mir wünschen, die Öffentlich-Rechtlichen arbeiteten sich nicht an der BILD ab, sondern beherzigten in ihren Programmangeboten den Journalismus, der ihre Finanzierung aus Gebühren legitimiert: Unabhängig und ausgewogen; einen Journalismus, der sich von den – zumindest in dieser Debatte – gar nicht unabhängigen und ausgewogenen Beiträgen der „Qualitätspresse“ wohltuend unterschiede.

  14. Die Öffentlich-Rechtlichen haben sich in der Vergangenheit mit Entgegnungen auf BILD-Kampagnen (und von denen gab es in den letzten Jahren einige) in ihren Programmen sehr zurück gehalten. Und ich glaube, dass das richtig war. Die BILD schreibt sowieso, was sie will. Ausserdem ist sie in dieser Debatte (und nicht nur in dieser) nicht satisfaktionsfähig. Nach der Klage der Verlage gegen die Tagesschau-App – darunter FAZ und SZ – stellt sich jedoch die Frage, wie und wo die Argumente der Öffentlich-Rechtlichen in der deutschen „Qualitätspresse“ überhaupt noch zu Wort kommen (s.a. http://www.stefan-niggemeier.de/blog/die-tagesschau-app-und-die-pfeife-der-verlage/). Ich fände eine souveräne Reaktion auf diese neue bevorstehende Kampagne (ich weiss übrigens schon, was in den Artikeln drin steht; jeder weiss das) auch schlauer. Ich würde mir wünschen, die Öffentlich-Rechtlichen arbeiteten sich nicht an der BILD ab, sondern beherzigten in ihren Programmangeboten den Journalismus, der ihre Finanzierung aus Gebühren legitimiert: unabhängig und ausgewogen; einen Journalismus, der sich von den – zumindest in dieser Debatte – gar nicht unabhängigen und ausgewogenen Beiträgen auch der sog. „Qualitätspresse“ wohltuend unterschiede.

  15. @ andi (#19): eigentlich interessiert es mich ja nicht, aber wenn du unter „reichlich“ großzügig aufgerundet verstehst, wäre ein „reichlich[…] halbes dutzend“ genau so viel weniger als sechs, wie du anschließend aufrunden musst, um ein halbes dutzend zu bekommen – eben ein großzügig aufgerundetes halbes dutzend. jedenfalls weniger als 6 und nicht 8!

  16. Es stimmt, diese Kampagne kommt (wenn sie kommt) aus den falschen Gründen und zu spät. Aber wäre es nicht schön, einer wirklich großen Öffentlichkeit endlich mal die Methoden des Boulevards vor Augen zu führen? Nach dem, was in England geschieht, wäre es auch hier mal an der Zeit. Es muss ja bei Springer nicht aufhören. Und die ARD kann mehr Menschen erreichen als die Zeitungen.

    Diese Zeitung ist ein Organ der Niedertracht. Es ist falsch, sie zu lesen. Jemand, der zu dieser Zeitung beiträgt, ist gesellschaftlich absolut inakzeptabel. Es wäre verfehlt, zu einem ihrer Redakteure freundlich oder auch nur höflich zu sein. Man muss so unfreundlich zu ihnen sein, wie es das Gesetz gerade noch zulässt. Es sind schlechte Menschen, die Falsches tun.
    Max Goldt

  17. @StefanNiggemeier: Wobei mich jetzt aber schon interessieren würde, ob Du den ARD-Reportern Interviews gegeben hast oder nicht. De fakto würdest Du Dich damit ja zum Werkzeug der (Gegen-)Kampagne machen, oder?

  18. Ob nun 5, 6, 7 oder 8: Die Formulierung „sicher“ suggeriert ja bereits eine gewisse Ungenauigkeit der Aussage. Ob dies bei so kleinen Zahlen und derartig übersichtlichen Mengen notwendig ist, erscheint mir jedoch fraglich. Wer Böses will, könnte unterstellen, dass hier mit Absicht ein ungenauer Wert angegeben wurde, um aus einer 6 eine mögliche 8 zu machen. Eine solche Tür sollte man also gar nicht erst öffnen.

    In Hinblick auf die typographischen Grundregeln muss ich David (#10) übrigens beipflichten. Die entsprechenden HTML-Namen sind „ („) und “ (“). Siehe dazu auch hier.

  19. IMHO sollten Webseiten für _Fließtext_ überhaupt keine Schriftarten vorgeben. Browser haben die Default-Schrift nicht zum Spaß.

  20. @Hecke: Da hast du recht, da habe ich mich unpräzise ausgedrückt. :) Streich das „aufgerundet“.

  21. Ich halte eine gewisse Nervosität bei der ARD vor so einer Kampagne schon für gerechtfertigt, denn nur sehr wengie Bläter werden sich gegen die BILD-Haltung positionieren (die einen sind auf Seiten von BILD, bei den Anderen gibt es sicher eingie, die sich ungern mit den vier Buchstaben anlegen möchten).

    Nur wie wehrt man das laute Geschrei ab? Durch zurückschreien? Damit schädigen sich beide Seiten. Besser wäre es, diskret mal mit den richtigen (Fach-)Leuten auf der politischen Bühne und in Fachkreisen zu sprechen um denen im Voraus eine Einordnung der bevorstehenden Kampagne zu bieten. Dann gibt es einen medialen Aufschrei und mangels angreifbarer Antwort folgt…Schweigen.

  22. Lieber SN, Du hast absolut recht mit Deiner Besorgnis, als ich heute morgen die Berliner-Zeitungs-Geschichte von Frau Simon las, dachte ich genauso: ekelhaft, wenn’s stimmt. Armseliges Rundfunk Deutschland (ARD). So schlimm Bild und Springer sind und so sehr es gerechtfertigt ist und wäre, sie von Fall zu Fall mit Kampagnen zu überziehen, so erbärmlich und medioker ist in diesem Fall doch der die Mittel heiligende Zweck.

  23. Das ist ja mal wieder ein geschickter Schachzug der ARD. Da bespricht man ein wenig in der Redaktionsrunde am Vormittag und überlegt sich, wen man am besten zu einer Anti-Bild-Debatte rekrutieren kann. Ah! Den Niggemeier. Der macht das ja schon immer und gerne. Sofort anrufen und nachfragen ob Interesse besteht *lechz* *lechz*, so müssen wir uns selber nicht die Finger schmutzig machen. Ach und den Heinser nehmen wir auch gleich noch mit ins Boot, kann ja nicht schaden bei dem auch mal anzufragen.

    Da frage ich mich, ob diese lethargischen Macher in ihrem eigenen Stall keine kompetenten Leute finden, die dazu etwas beitragen könnten?

  24. Wenn die ARD ein wenig Rückgrat hätte, wäre es doch wunderbar, wenn sie eine gut recherchierte große Sendung zum Themenkomplex BILD im Fernsehen zeigte.

    Das „wenn Du mich haust, dann hau ich zurück … bääääh.“ (Wie du mir, so ich Dir, für die Erwachsenen unter uns) wäre jedenfalls eine schwache Leistung, wenn es denn so käme.

  25. @Stefan Niggemeier #27: Das hat mich wirklich zum Lachen gebracht.
    Ansonsten eine Frage: Meint „Spätestens seit ihrem Bekanntwerden heute […]“ dass über den Artikel der BZ die (vermutliche/vermeintliche) Gegenkampagne bekannt wurde? Wenn ja dann eine zweite Frage: Ist es eben nicht erstmal nur eine Vermutung, gerade aufgrund der BZ-Formulierung „Nach Informationen dieser Zeitung […]“, die erst einmal nicht sehr stichhaltig ist? Oder gibt es irgendwo fundiertere Hinweise auf eine „Gegenkampagne“?

  26. Ich wollte vor Jahren (J-a-h-r-e-n, betone das, damit es nicht ganz so peinlich ist) ein Interview mit einem Pathologie-Professor über den Realitätsgehalt von CSI & Co. machen. Der Prof war schon hinreichend genervt, weil ich nicht der erste war – im Lauf von ein paar Monaten hatten schon liebe Kollegen am Akademikerohr geknabbert.

    Wenn sich die Anfragen aus der ARD bei der Mediengruppe Niggemeier jetzt derart konzentrieren, riecht das nicht nach bloßer Einfallslosigkeit (me, s.o.), sondern nach ein bisschen Lenkung (vulgo: Kampagne).

    Im Verstrahlungsgebiet des WDR wohnend finde ich übrigens die Anfrage aus der Redaktion der „Aktuellen Stunde“ besonders lustig. Wenn ich mir die zwei Moderationsroboter anschaue, die dort im Wechselsprech ohnehin schon simple Meldungen vortragen, damit der Zuschauer nicht durch den zusammenhängenden Vortrag von mehr als zwei Sätzen aus dem Mund einer Person überfordert werde – dagegen ist eine Springerpressprodukt-Lektüre doch schon regelrecht intellektuell anregend.
    Da würde ich die Anmoderation zu einem Anti-Springer-Beitrag wirklich gerne sehen. Könnte die Gegenseite mitschneiden und beim nächsten Gang nach Karlsruhe mitnehmen ;-)

  27. lil, #34:

    „Da frage ich mich, ob diese lethargischen Macher in ihrem eigenen Stall keine kompetenten Leute finden, die dazu etwas beitragen könnten?“

    Und ich frage mich, ob es nicht irgendwie auch ein Trauerspiel ist, wenn öffentlich-rechtliche Redakteure offenbar nicht mehr den Mut haben, im eigenen Haus laut genug auf die Einhaltung von Standards (und dazu gehört das Ausschließen einer Kampagne) zu pochen. Die meisten von denen sind quasi unkündbar.
    Was ist zum Beispiel aus den einst so unbiegsamen WDR-Redakteuren geworden?
    Das fängt schon im Kleinen damit an, dass jedes von WDR2 präsentierte Konzert im selben Radioprogramm hinterher automatisch begeistert besprochen wird. Dieses PR-mäßige „Wir über uns“ lässt sich nahtlos fortsetzen. Und am Ende geht es halt gegen Springer, wenn Frau Piel es wünscht.

    Aber nach außen hin, da sind sie alle noch die Aufrechten.

  28. Ich sehe das gerne etwas naiver und freue mich einfach mal darauf, dass die BILD endlich einen Gegner auf Augenhöhe bekommt, der ihr vor den Bug schießt.

    Alle sonstigen Opfer sind ja in der Regel machtlos. Promis müssen mit übelsten Kampagnen rechnen, wenn sie sich wehren.

    Mir ist egal, was die Motivation der ARD ist – Hauptsache das Wirken der BILD wird in der breiten Öffentlichkeit kritisch unter die Lupe genommen! Ich befürchte nur, dass der gemeine BILD-Leser die Politmagazine der ARD gar nicht einschält…

  29. Von einem Volontariatsbewerber beim MDR ist mir glaubhaft versichert worden, dass für ihn sein Bewerbungsgespräch an der Stelle zuende war, als er sich, nach seinem Verhältnis zur „Bild-Zeitung“ gefragt, ähnlich wie Max Goldt (23) geäußert hatte. Konkret hatte er gesagt, dass es ihn anwidere, diese Blatt aufzuschlagen. Er wurde dann von Auswahljuroren dahingehend belehrt, dass es für einen angehenden Journalisten unabdingbar sei, „Bild“ zu lesen, ja sogar zu studieren, damit man wisse, wie das Volk, also mithin auch das MDR-Publikum, denke.
    Insofern kann ich Niggemeier gut verstehen, wenn er moniert, dass der ÖRR sich erst dann kritisch mit diesem Blatt beschäftigt, wenn er meint, eine Retourkutsche gegen eine geplante „Bild“-Kampagne fahren zu müssen.

  30. Es grenzt schon an Ironie, dass die ARD Gebührengelder ausgibt, um redaktionelle Beiträge zu erstellen, die dann im Mülleimer verschwinden sollen, wenn die BILD-Zeitung nicht über die Verschwendung von Gebührengeldern in der ARD berichten wird…

  31. Kindisches Gezänk, Kritikaster Niggemeier arbeitet sich an den immer gleichen, immer gleich großen und direkt vor seiner Nase hängenden Zielscheiben ab. Applaus ist gewiss, wenn es gegen die Öffentlich-Rechtlichen oder Bild geht, und jetzt geht es in einem Beitrag gar gegen beide, hui hui hui.

    Und Tausende Mit-Don Quijotes kloppen auch noch die kleinsten Reste der Windmühle zu Windmühlenstaub, wenn der Meister es nur lange genug vormacht.

  32. Wenn der Bericht stimmt (und nicht selbst Teil einer Anti-Tagesschau-App-Kampagne sein sollte), wäre das eine neue Qualität öffentlich-rechtlichen Verfalls. Als die Öffentlich-Rechtlichen in den 90ern die Unsitte der privaten Fernsehsender übernommen haben, die Umfang und Art der Berichterstattung über Sportereignisse in ihren Nachrichten davon abhängig zu machen, welche Sportrechte sie gerade besaßen, hat mich das aufgeregt. Wenn manche öffentlich-rechtliche Medienmagazine (wie z.B. beim SWR) sich willfährig zu erweiterten Organen der Presseabteilungen machen, ist das genauso mies. Aber wenn jetzt die ARD-Intendanten ihren Leuten anordnen, die redaktionelle Berichterstattung der ARD über Springer von der redaktionellen Berichterstattung von Springer über die ARD abhängig zu machen, frage ich mich wirklich, welche Vorstellung von Journalismus bei den Rundfunkmächtigen vorherrscht. (Ganz abgesehen von der Glaubwürdigkeit, treten ARD und BILD doch sonst in vielerlei Angelegenheiten als Partner auf, ob bei Galas, bei der Bewerbung von Shows, der Themensetzung oder kürzlich bei der Anti-Google-Allianz der „Qualitätsmedien“.) Journalisten sollten unabhängig von den wirtschaftlichen Interessen ihrer Arbeitgeber berichten können, und wenn gerade die ARD meint, diesen Grundsatz aufgeben zu müssen, ist das ein Armutszeugnis.

    p.s.: Auch mir ist der neue Font im Blog sofort, und zwar eindeutig negativ aufgefallen. Bitte wieder zurückändern; zumindest optional.

  33. @freiwild:

    Welches Medienmagazin vom SWR meinst Du (es wäre mir ehrlich gesagt neu, daß der SWR ein solches hat)?

    Was den Font betrifft: Ich habe nicht den Eindruck einer anderen Schriftart, aber irgendwie ist jetzt alles größer als vorher?

  34. Also ich persönlich finde den Zweck dieser Kampagne jetzt nicht so schlimm. Verwerflich und unwürdig für die Öffentlich Rechtlichen, ja. Aber nicht im Ansatz ein solcher Skandal, wie ihn BILD beinahe wöchentlich fabriziert.

    Von daher begrüße ich jede Salve gegen die BILD egal ob aus ehrenhaften oder niederen Beweggründen.

    *träumt von dem Ende der BILD ähnlich einer News of the World*

  35. Lieber Stefan, bitte ändere die Schriftart Deines Blogs wieder. Die Texte sind durch die Änderung viel schlechter zu lesen auf einem normalen PC-Bildschirm. Dachte erst, in den Browser-Einstellung hätte sich was verstellt…

  36. Schöne Unterscheidung, dass Medienjournalismus sich von Unternehmenskommunikation unterscheiden sollte. Und auch sonst eine zutreffende Kritik am ARD-Vorgehen. Wobei – der Einkauf des nächsten Großmoderators könnte ja eigentlich die Front beruhigen. Was also regen die sich so auf…

  37. Ehrlich gesagt bin ich versucht, zu sagen: „Na Endlich!“.
    Ich versteh einfach nicht, warum die ARD nicht schon viel früher angefangen hat, Gegenkampagnen zu fahren. Warum ist nicht z.B. vor der Entscheidung zum 3-Stufen-Test jeden Abend vor der Tagesschau einer der Intendanten vor die Kamera getreten und hat die Idiotie der ganzen Prozedur vorgeführt? Jetzt haben wir den Salat und die Hälfte meiner Bekannten schimpft auf die ARD(!), weil die ihre Sendungen nur noch so kurz im Netz haben.
    Ich kann vieles an der ARD und deren Programm aussetzen, aber wenigstens gibt es dort noch informative Sendungen, wenn auch erst in der Nacht.
    Warum das bisschen Qualitätsfernsehen, das wir noch haben, sich nicht mit ordentlich gemachten (OK, vielleicht haperts daran) Kampagnen verteidigen dürfen soll, erschließt sich mir nicht.

  38. @ Satch (#52): Wenn die ARD was über die Methoden von Bild (oder Springer allgemein) zu sagen hat, immer her damit. Dann sollen sie es aber auch bringen, ohne dass Springer ihnen konkret an den Karren fährt. Was die ARD nicht tun sollte, ist, sich auf das Niveau von Bild zu begeben. Dafür bezahlen wir keine Gebühren, und Bild füllt die Ebene eigentlich schon hinlänglich aus.

  39. @gnaddrig:
    Mir gehts nicht um Kritik an der Bild. Mir gehts um „Selbstverteidigung“ der ARD. Und wenn man mit Schlamm beschmissen wird (von der FAZ bis zur Bild), dann werf ich keine Wattestäbchen zurück.

    Klar sollten die auch im „Normalfall“ die Machenschaften der Bild kritisieren, geschenkt. Das ist immer nötig und wäre Aufgabe des öff-rechtl. Senders.

  40. 52, Satch:

    „Warum das bisschen Qualitätsfernsehen, das wir noch haben, sich nicht mit ordentlich gemachten (OK, vielleicht haperts daran) Kampagnen verteidigen dürfen soll, erschließt sich mir nicht.“

    Vermutlich, weil deine Definition von „Qualitätsfernsehen“ eine andere ist.

  41. Wenn die ARD in Thomas Leifs „Quoten, Klicks und Kohle“-Manier zurückschlägt, könnte es lächerlich wirken. Deshalb empfehle ich eine differenzierte Auseinandersetzung mit diesem Thema.

  42. Satch,

    offenbar erschließt sich Dir auch nicht meine Antwort. Da kann man halt nichts machen.

  43. Tja, das ist das Problem mit den Ein-Satz-Antworten. Wenn die verständlich sein sollen, muss man sie gut formulieren können…
    Aber Deine Definition hätte ich dann schon gern gehört.

  44. @15/Rynhard
    Treffende Analyse, wie ich finde. Journalisten beschäftigen vor allem deshalb am liebsten mit sich selber, weil sie davon noch einigermaßen etwas verstehen. In anderen Dingen sind sie schlichtweg überfordert, was sich immer dann zeigt, wenn ihre Beiträge aus der Konfrontation mit entsprechenden Expertenstatements bestehen. Und das ohne entsprechende Einordnung (höchstens noch mit einer Meinung.)

    Interessant an dem Beitrag finde ich den Opportunismus, den Niggemeier in der ARD ausmacht. War doch inzwischen die BILD längst als Nachrichtenquelle halbwegs akzeptiert (wenn auch ungeliebt); ihre Protagonisten in den einschlägigen Talkshows eingesickert. Jetzt wird Stimmung gemacht – und zwar exakt so lange, bis die Streitigkeiten andauern. Spätestens nach einer wie auch immer gearteten Einigung wird man von all den jetzt so kritischen Stimmungen nicht mehr hören.

  45. Wie bitte? Die ÖR schüren Kampagnen statt sachlicher objektiver Informationverbreitung?
    Interessantes Theorem! Sollte man im Auge behalten!

    #k.

  46. Schon eklig, wie du dich prostituierst. Eklig, anbiedernt, gefragt, selbstgefällig und dann so tun als wäre man von nebenan, der mit kleinen Brötchen bäckt.

    Du weisst das alles und fühlst dich trotzdem wohl. Widerlich.

  47. @40 Peter
    Der Hinweis auf das Max Goldt-Zitat bei 23 war gut, hätte ich sonst nicht gesehen.
    Glaubt der MDR (oder irgendein anderer Sender oder ein Blatt) wirklich, dass in der Bild steht, was das Volk denkt? Ist es nicht umgekehrt?!? Seit Jahrzehnten wird aus finanzpolitischen Gründen den Menschen so eingeredet, wie sie angeblich sind. Um sie anschließend ebenso bescheiden und einschüchternd behandeln zu können.
    Und die anderen zu beruhigen, die sich dann besser fühlen. Da es nun die Führungselite und ihre Bekannten ebenso trifft, erweckt das endlich einmal Widerstand.

    Und wieso nicht- weshalb soll eine Kampagne nichts bringen? Kommt doch drauf an, was man als Ziel definiert. Wenn es nur um die Interessen der Partner dieses offenbar Kalten Krieges hier geht, die beide eventuell nicht immer ganz koscher vorgehen, wäre es egal. Aber die Methoden gibt es auch bei anderen, es gibt in vielen Städten weitere Boulevard-Zeitungen. Oder Radiosender. Es geht um die Art und Weise und ob sie sinnvoll ist und so weiter laufen soll.
    Mehr Nachsicht mit denen, die sich verrannt haben. Aber alle weg von diesem Weg. Er führt nur ins Geröll.

  48. Recht so. Fanboy Sören, äh, Sven R. schießt schon mal auf die Rechtschreib-/Tippfehler, falls mit Argumenten nix mehr zu holen ist. So sieht gute Arbeitsteilung zwischen Blogger und Entourage aus. ^^

  49. Man muss schwer aufpassen das mein bei einem Ritt durch das weite Feld der ‚Medienethik‘ nicht von seinem (pseudo-)moralistischen Ross fällt und sich dabei ganz schlimm den Kopf stösst. Und wenn man gleich mal mit Blosstellen einer öffentlich-rechtlichen Institution anfängt ist das Pferd vielleicht vom falschen Ende her aufgezäumt.

  50. @polyphem #45:
    Rettungsfont für Sehbehinderte?

    Kommt nicht in frage!

    Wir haben doch wirklich schon mehr als genug Banker, Politiker und andere intellektuelle Blindgän… äh optisch gehandicapte gebailoutet. ;-(

  51. @ #8 und andere: natürlich hat die ard in der zielgruppe ein große schnittmenge mit der bild. auch bildleser gucken die tagesschau. die ard sendet unter anderem die sportschau. und so peinlich es ist, auch solche formate wie „brisant“.

    ansonsten kann ich als freier mitarbeiter der ard nur mit dem kopf schütteln, wie diese nummer abläuft. da zeigt sich mal wieder, dass der senderverbund manchmal ein ziemlicher hühnerhaufen ist.

  52. @SvenR #64: backen wüsste ich jetzt nichts aber für Semmelknödel kann man sie hernehmen :)

  53. Immer die gleichen Ziele, immer dieselben Schüsse auf ein starres Ziel. Sesselpupser Niggemeier stürzt sich mit Hingabe auf alles, was sich leicht und locker kritisieren lässt. Dazu muss man nicht vor die Tür, dazu muss man in den meisten Fällen noch nicht einmal nachfragen.

    Und nein, diese Herumgeschwuchtel beim Grand Prix gilt NICHT als journalistische Leistung, das ist Hobby, bestenfalls.

  54. Endlich ist er da – der Sommer-Blockbuster, auf den alle gewartet haben: Godzilla gegen King Kong!

    Erleben sie hautnah, wie der Herrscher über die Zufluchtsstätte prähistorischer Kreaturen einen erbarmunglsosen Kampf gegen die Kreatur austrägt, die nach dem zweiten Weltkrieg durch radioaktive Strahlung entstand. Das verspricht Brustgetrommel, das die Erde erbeben lässt, und einen endlosen Strahl toxischen Auswurfs! Selbst ohne 3D-Brille werden sie das Gefühl haben, diese Giganten könnten jeden Moment in die Realität durchbrechen!

    Ich hol dann mal Popcorn…

  55. @schwanensee, #74

    „[…] Sesselpupser Niggemeier stürzt sich mit Hingabe auf alles, was sich leicht und locker kritisieren lässt. […]“

    Willst Du damit sagen, dass alles, was sich leicht kritisieren lässt, es nicht wert sei?

    Was ist das denn für eine sinnlose Aussage.

    (Entry was created by android virtual keyboard) ;o)

  56. @ JensE (#76): Ich nehme mal an, schwanensee meint, dass man zuallermindest ein bisschen Scheiße fressen muss, bevor man als Journalist irgendwas enthüllen oder öffentlich kritisieren darf. Vielleicht so wie Günter Wallraff das für „Ganz unten“ gemacht hat. Einfach so den Sessel vollpupsen findet er zu billig.

  57. @ Hobelbruder (#66): Aber es täte mich schon irgendwie interessieren, was Max in #63 nun zu sagen versucht. So richtig schlau werde ich aus dem Satz mit den kleinen Brötchen nicht.

  58. blanke Ironie: Menschen, die sich im Internet über die angebliche Sesselpupsigkeit anderer beschweren…^^

    Genau so langweilig wie die, die sich im Internet über die Menschen beschweren, die sich im Internet über die angebliche Sesselpupsigkeit anderer beschweren…und so weiter und so fort…wie kommen wir bloß wieder aus diesem Teufelskreis raus ? ^^

  59. Zur Schrift: Da ich den Blog sowieso nur zweifach vergrößert lesen kann, finde ich die Schrift gut. Aber so klein wie sie im Orginal ist, ist sie für mich absolut unleserlich (auf einem PC mit grossem Flachbildmonitor).

  60. @naddrig, #78: Ich kann im Text von ’schwanensee‘, #74 keine Absicht, außer der, den Hausherrn zu beschimpfen, erkennen.

    Ich lese höchstens den Tenor heraus, dass es sich Stefan mit seiner Kritik zu einfach machen würde, und das ist in der Regel Unsinn. Hierbei ganz besonders.

    ’schwanensee‘ scheint mir eigentlich nur ein wütendes kleines altes Männchen zu sein.

  61. @Stefan: Ich bin jetzt doch mit dem neuen Font zufrieden – dank Struppis (#81) Hinweis habe ich mich erinnert, dies Blog auch vergrößert zu lesen.
    Ich bin jetzt auf dreifache Vergrößerung zurück – und alles ist gut ;-)

  62. Mal OT und allgemein:
    Leute, gebt endlich eure alten, längst überholten Feindbilder auf. Es mag wehtun, weil man sich dann ja den wirklich wichtigen und schmerzhaften Themen widmen müsste, aber es ist an der Zeit. Die Bild-Zeitung ist in erster Linie ein Unterhaltungsmedium, als solches wird sie auch vom Großteil Ihrer Leser wahrgenommen, und dem kleinen Rest ist sowieso nicht zu helfen.
    Oldschool „Kampagnenjournalismus“ geht heute nicht mehr.
    Niggemeier, nichts gegen Ihre Arbeit, aber widmen Sie sich aktuellen Themen, dieses Betätigungsfeld ist so…80s.

  63. @85:
    „…dem kleinen Rest ist sowieso nicht zu helfen“ – sind damit auch die Kinder und Jugendlichen gemeint, die tagtäglich daran vorbei kommen?!?

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