Ja, das wirkt sehr unspektakulär, das „gute alte Kreuzworträtsel“, das „Welt Online“ seinen Lesern täglich neu präsentiert. Der Clou ist unsichtbar: Das Spiel ist so programmiert, dass jeder einzelne Buchstabe, den ein Leser hier einträgt, als ein Seitenaufruf zählt. Eine einzelne Kniegeige verbessert die Bilanz von „Welt Online“ um fünf PageImpressions; wer das Rätsel komplett löst, produziert über 100 PageImpressions mindestens.
Das ist eine stattliche Zahl verglichen mit den Klicks, die sich durch einzelne Artikel oder sogar Bildergalerien produzieren lassen — vom minimalen Aufwand ganz zu schweigen. Und deshalb ist der Trick auch keine exklusive Erfindung von „Welt Online“. Der Online-Auftritt der „Süddeutschen Zeitung“ hat sein Sudoku genauso produziert: Jede einzelne Zahl, die in das Gitter eingetragen wird, wird als kompletter Seitenaufruf der IVW übermittelt, deren Werte die Standardwährung im Online-Werbegeschäft sind.
Dasselbe gilt für dieses Sudoku der „Zeit“:
Das Puzzle „Klick it like Beckham“, das sueddeutsche.de in immer neuen Varianten auflegt, ist sogar so programmiert, dass jeder Spielzug gleich zwei Klicks produziert:
Mit allen Mitteln versuchen die Online-Medien die Zahl ihrer PageImpressions künstlich in die Höhe zu treiben, denn diese Zahl wird gerne fälschlicherweise für eine Messgröße für Erfolg und gar Qualität gehalten. Die Vermarkter werben mit ihr, Medienjournalisten erstellen Rankings und küren Sieger und Verlierer.
Das künstliche Aufblähen dieser Zahlen durch entsprechend programmierte Rätsel und Spiele widerspricht dabei nach Ansicht der IVW nicht einmal ihren Regeln. Danach gilt als PageImpression zwar nur, wenn durch die Aktion eines Nutzers (also einen Klick oder eine Eingabe) „eine wesentliche Veränderung des Seiteninhaltes“ bewirkt wird. Aber wenn da in einem Kreuzworträtsel nicht mehr „CELL“, sondern „CELLO“ steht, sieht die IVW darin schon eine „wesentliche Veränderung des Seiteninhaltes“.
Und man kann sich nicht einmal darauf verlassen, dass die auf diese Weise massenhaft produzierten PageImpressions in der IVW-Statistik unter „Spiele“ ausgewiesen werden. Die Medien dürfen sie auch als „redaktionellen Content“ deklarieren, in der Rubrik „Entertainment & Lifestyle“, als handele es sich um journalistische Inhalte. Das Sudoku von „Zeit Online“ zum Beispiel lässt auf diese Weise das redaktionelle Angebot attraktiver erscheinen als es ist.
Hans-Jürgen Jakobs, Chefredakteur von sueddeutsche.de, mag darin kein Problem sehen: „Wie Sie wissen, bieten viele Zeitungen und Zeitschriften auf Papier Rätsel- und Sudoku-Ecken an, weil sie zurecht davon ausgehen, hier auf Publikumsinteresse zu stoßen. Sollen wir solche Formen ignorieren? Geht es nicht immer daran, eine Mischung anzubieten — aus Information, Investigation, Bildung und auch Unterhaltung?“
Per E-Mail teilte er mit mit: „Seien Sie versichert, dass wir uns — so wie die FAZ — ganz nach den Vorgaben der IVW richten.“ Nun ja: Die IVW hat angekündigt, eine frühere Version von „Kick it like Beckham“ kritisch zu überprüfen. Es handelte sich um eine Art Puzzle, das selbst dann eine PageImpression zählte, wenn das Puzzlestück, das der Leser einzusetzen versuchte, nicht passte und zurück an seinen alten Platz schnappte. Das entspricht womöglich nicht einmal nach Ansicht der IVW einer „wesentlichen Änderung“.
Auf meine Frage, ob er sich vorstellen kann, auf solches Klickdoping zu verzichten, wenn sich andere Verlage auch dazu verpflichten — analog seiner Forderung nach gemeinsamen Beschränkungen der Suchmaschinen-Manipulation — antworte Jakobs klar mit Nein: „Spiele habe ich nicht gemeint.“
In der Pressestelle der Axel-Springer-AG stellt man sich dumm, was die Problematik dieser Art von Klickdoping angeht, und erklärt, mein Anliegen „verwundere“ die Kollegen von „Welt Online“. Verlagssprecher Dirk Meyer-Bosse fügt hinzu: „Wir bewegen uns mit all unseren Angeboten auf WELT ONLINE, also auch mit Online-Spielen, voll und ganz im Rahmen der Richtlinien der IVW, mit der wir auch im engen Austausch stehen“.
Was Meyer-Bosse nicht sagt: Dieser „enge Austausch“ kann auch darin bestehen, dass die IVW die Zählung beanstandet. Neulich stellte sich heraus, dass „Welt Online“ die Klicks, die das Kreuzworträtsel generierte, als Zugriffe auf „Nachrichten“ auswies. Sicher waren die Kollegen von „Welt Online“ verwundert, als das herauskam.
Der Sprecher deutet aber zumindest begrenzte Aussagekraft der IVW-Zahlen an, indem er sagt, für „Welt Online“ sei „die wichtigste Zählgröße die AGOF“, eine repräsentative Studie, die aus verschiedenen Erfassungsmethoden die Reichweite der Online-Medien berechnet. (Das hindert Springer natürlich nicht, mit den durch groteske Klickstrecken und eben Kreuzworträtsel aufgepumpten PageImpressions regelmäßig zu prahlen.)
Im vertraulichen Gespräch räumen Verantwortliche von Online-Medien durchaus ein, dass das IVW-Verfahren Unsinn ist und die Zahlen nur noch wenig Aussagekraft haben. Auch bei der IVW sieht man die Notwendigkeit zur Reform. „Alle sind sich darüber im Klaren, dass wir daran gehen müssen“, sagt Online-Bereichsleiter Jörg Bungartz, der von einer „sich verschärfenden Problematik“ spricht. Als Beispiel nennt er auch Videos, die so programmiert sind, dass es schon als PageImpression gewertet wird, wenn der Zuschauer zwischendurch bloß die Pausetaste drückt. Immer wieder stelle sich die Frage: „Ist es das, was wir zählen wollen?“ Die IVW wolle aber nicht voreilig die Definitionen ändern, um einzelne Lücken zu schließen, sondern arbeite an einer zukunftssicheren Reform. Die ist für nächstes Jahr geplant.
Die Zeit, bis es soweit ist, können Sie ja nutzen, um bei faz.net ihr Gehirn zu trainieren, zum Beispiel mit dem Silbenrätsel. Und ärgern Sie nicht, wenn Sie Fehler machen. Jeder einzelne Klick, sogar ein falscher, zählt als PageImpression und poliert die Online-Bilanz von faz.net auf. Das ist doch auch was.
[…] Im ersten Artikel hat der Autor Recht. […]
ich hatte in den letzten tagen mit auszubildenden zum verlagskaufmann zu tun. wir betrachteten die mediendaten eines renommierten newsdienstes, in dem die rede von soundsoviel page impressions standen. „ahh, sogar ivw-garantiert“, meinte einer.
jaja, dachte ich, und musste erst mal an die unseligen bildergalerien denken. das mit den sudokus etc. war mir nicht bewusst. da muss ich wohl nochmal nachkotzen.
.~.
Die IVW-Messmethoden lassen sich natürlich austricksen, auch wenn es mich denn doch wundert, dass die IVW ihre eigenen Richtlinien so lasch auslegt (haben die das so bestätigt?). Das Problem ist, dass genauere Zählmethoden wie AGOF mit massiver Anwenderüberwachung einhergehen, die zum Teil am Rand der Legalität balancieren. Trotzdem hat m.E. AGOF schon jetzt IVW als Standardkennwert abgelöst.
Dieser Page-Impressions-Hype erklärt natürlich auch, warum „offizielle“ Onlineauftritte immer noch keine sich selbst aktualisierenden Liveticker haben, während es sowas doch inzwischen sogar für Blogger gibt.
Bei der „Zeit“ kann man sich die Sudokus allerdings auch ausdrucken und sie so lösen, wie es sich gehört: Mit Bleistift, Radiergummi und viel Gefluche.
und mit dem Kreuzworträtsel sowieso…
Ach, ich empfehle da auch noch andere Seiten, wie z.B. „maps.sueddeutsche.de“ :) Ratet mal was passiert, wenn man die Karte um einen Millimeter verschiebt. Klick-Klack freut sich die IVW.
[…] man bei Welt, Süddeutscher, Zeit und Faz die IVW Page Impressions hochtreibt, zeigt Niggemeier; http://is.gd/TMm […]
Das ist doch ein alter Hut, auch wenn es das Ganze nicht besser macht.
Ich habe 2001 bis 2004 bei der Onlineausgabe einer lokalen Tageszeitung in einer deutschen Großstadt gearbeitet und da sind Inhalte und Services auf die meist gebuchten Channels der Vermarktungsagenturen angepasst worden.
Mit Bildergalerien, „klickintensiven“ kleines Games (Memory, immer gerne genommen) usw wurden die PI in den Channels gepusht. Klickintensive Inhalte wurden Channels zugeordnet wo am meisten Geld zu verdienen war, ob die Inhalte wirklich passten oder nicht etc etc.
Auch keine Neuigkeit: Am Ende geht es immer um Geld, Wirtschaftlichkeit und Monetarisierung des Traffics/ Contents.
Ich bin gespannt wie sich die verschiedenen Projekte zur Reichweitenmessung auf Europaebene anlassen und ob das den Markt zumindest ein bißchen bereinigen wird. Wer als Werbetreibender heute noch auf Reichweite setzt ist aber eigentlich selber schuld. Reichweite ist zunehmend wertlos.
Danke für diesen Beitrag. Nicht nur die genannten Medien nutzen diese Lücke, sondern noch viele, viele andere. Man muss sich einfach bei der IVW die astronomisch hohen Zahlen mancher Spieleportale anschauen. Die haben mit diesem „Trick“ angefangen. Sodoku, Majong und was es sonst noch so an Flash-Games gibt. Diese Methode ist so zu sagen die Perversion der Bildergalerie. Man kann nur beten, dass die IVW in ihrer Reform schlicht auf Visitis und Unique Audience als Messgröße umstellt, denn dann werden die Galerien und Games in sich zusammenfallen wie Kartenhäuser. Zumindest auf lange Sicht. Denn wenn sie keinen Wert in der Vermarktung haben, sind sie vor allem eins: teuer. Ich möchte nicht wissen, was an Rechenknechten notwendig ist um den Ansturm aufzufangen, wenn Britney mal wieder außer Rand und Band ist, oder die nächste Staffel DSDS losgeht… Armes (Online) Deutschland.
Das größte Problem ist das mangelnde technische Verständnis der Entscheidungsträger. Die haben nicht einmal den Hauch eines Schimmers einer Ahnung, wie denn so ein Internetangebot funktioniert, was mit „Seitenaufruf“ oder „PageImpression“ ursprünglich gemeint gewesen sein könnte, und warum das eine Kennzahl sein könnte, die von Interesse für den erfolg wäre.
Es fing mit Artikeln an, die gestückelt wurden, dann kamen die Bilderstrecken, jetzt die Kreutzworträtsel und Sudokus. Ich halte es nicht für unwahrscheinlich, dass demnächst jemand sich selbst nachladende Miniaturgrafiken mit leicht unterschiedlichem Grauwert „erfindet“ die bei Mausbewegung, Sonnenstandsänderung, oder einfach nur dem Fortschreiten der Zeit „Klicks“ auslösen. Wenn die genau ein Pixel groß sind…
Ich habe beruflich mit Customer Relationship Management zu tun und eine unserer Schwestergesellschaften in London hat einen externen Dienstleister beauftragt, Newsletter, Alerter und Einladungen für Events per E-Mail zu versenden.
Meiner Meinung nach Versenden sie Spam.
* Die Absender-E-Mail-Adresse ist für jede E-Mail anders und lautet z. B. bvjsdjhgasdkbhaksdhkahsdkkahsdk@namederfirma.namedesdienstleisters.com
* Sie versenden „gestaltete“ HTML-E-Mails, die auf unserem Outlook ok aussehen, aber selbst in höheren oder niedrigeren Outlookversionen hässlich sind, in Notes sind sie z. B. gar nicht zu lesen.
* Sie behaupten, feststellen zu können, ob und wann der Empfänger die E-Mail gelesen hat. Dazu bedienen sie sich einer „unsichtbaren“ Grafik, die je versendeter E-Mail einen eigenen Namen hat…
* u. v. m.
Und die Kollegen glauben das alles, finden es total Klasse und bezahlen haufenweise Geld für deren „Service“.
Meine Geschäftsführung will das jetzt auch.
Dieses „Klickdoping“ permanent öffentlich gemacht dürfte irgendwann Auswirkungen auf die Werbewirtschaft haben: Wenn die merken, wie die Zahlen aufgepeppt werden, fallen irgendwann die Preise.
@11: So optimistisch wäre ich da nicht. Ich verstehe nicht, wie Werbemenschen ticken, aber mit gesundem Menschenverstand und Zielgruppenorientierung scheint das viel weniger als mit großen Zahlen zu tun zu haben.
Online-Medien täuschen mehr Reichweite vor als sie tatsächlich haben und täuschen so Werbekunden, die dumm genug sind, sich täuschen zu lassen. Und das alles auf wenig subtile Art und Weise und seit Jahren.
Na und?
Ich würde vorschlagen, dass diese Medien komplett auf Google Analytics umsteigen sollten. Deren Zählweise ist zwar etwas pedantisch, dafür aber auch ausgesprochen korrekt. Wenn ich auf meiner Site mehrmals eine Page „reloade“, wird dies von GA nur als eine PI anerkannt.
Richtig ärgerlich ist das mE bei SPAM, der Witzeseite von SPON, eigentlich/bisweilen ganz lustig, wenn man für manche Bilderrätsel nicht zweimal oder 25mal klicken müßte.
Auch Google Analytics kann man in eigentlich überflüssige Klicks einbinden, wenn man z.B. nur eine klitzekleine Information dahinter versteckt, die man auch gut gleich hätte zeigen können.
Wo es um Werbeeinnahmen per Einblendung geht, halte ich das eigentlich für Betrug. Bei Zeitungen ist es aber auch ein Problem der Vergleichbarkeit: Es machen alle, keiner will nächsts Jahr schlechtere Wachstumsquoten haben als die Konkurrenz.
In anderen Branchen ist es die schlichte Unfähigkeit der Leitungsebene andere Merkmale zu finden, die Erfolg besser beschreiben (Verweildauer, echte Kontakte, etc.). Und so bescheißt man sich halt fröhlich selbst, denn die Zahlen steigen ja und die Zahlen lügen nicht :-)
Respekt! Klasse Beitrag.
Lasst die Sites doch tonnenweise nicht-vermarktbares Inventar in Form von PageImpressions generieren – für die Mediaplanung und die Werbung sind die reinen IVW-Zahlen inzwischen uninteressant, PIs sind keine Reichweite, darauf plant niemand. Wirkliche Reichweite in Form von Unique User/ Unique Visitor wie sie z.B. die AGOF misst sind spannender und weitgehend Planungsgrundlage. Die oben angesprochenen Angebote sind auch alle in der AGOF Messung, von daher kann man mit dem Auswertungstool schon sehr genau sehen, auf welchen Belegungseinheiten wieviele wirkliche User und wieviele Klicks vorliegen und daraus seine Schlüsse ziehen.
Sollten die Vermarkter Inventar in Form von AdImpressions versprechen, die dann nicht geliefert werden können (weil 100 Mio PIs auf einer Site, von denen 80 Mio. durch solchen Unfug generiert werden eben nicht auf der Homepage oder in anderen attraktiven Bereichen verfügbar sind) fällt das sehr schnell auf und hat die entsprechenden Konsequenzen, auf dieses künstliche Generieren von Traffic fällt niemand herein, ich verstehe auch nicht, wieso man bei den Verlagen diesen Schwachsinn immer noch weiter auf die Spitze treiben will, anstatt sich mal um wirkliche Inhalte zu kümmern.
Disclaimer: ich arbeite in der Online-Mediaplanung.
Ich bin ja ein Fan von den Welt Online Bildergalerien ohne Bilder. Da muss ein Genie draufgekommen sein.
Also das mit den unsichtbaren Grafiken ist doch schon seit Jahrzehnten bekannt SvenR…
Es gibt inzwischen Statistikprogramme, die Dir anzeigen können, wann und wo die Maus eines Nutzers während des Besuches auf Deiner Seite gewesen ist, wo er hingeklickt hat, wie lange er da war, wo er herkam, wo er hingegangen ist, was vorher im URL-Feld stand, was er evtl. eingetragen hat…
All das übermittelt der normal eingestellte Browser sehr bereitwillig neben der eigenen Kennung, dem Betriebssystem, der Auflösung, der Farbtiefe. Die Herkunft der Person ergibt sich über die IP-Adresse etc. etc.
Bei all den Möglichkeiten ist es doch sehr stark fraglich, warum IVW-Zahlen eine Aussagekraft haben sollen, wo man doch viel bessere BigBrother-Daten an den Werbekunden weiterreichen könnte.
So oder so aber ist evtl. eine Person, die ne halbe Stunde auf ein Sudoku starrt und rundrum Werbung angezeigt bekommt etwas mehr wert als jemand, der die Nachricht per RSS-Feed angefüttert bekommen hat und dann nur noch die letzten zwei Drittel liest, ohne die Header-Werbung überhaupt gesehen zu haben.
Wer heute als Werbetreibender weniger Informationen verlangt als er haben könnte, der ist doch selbst Schuld.
Wenn alle mogeln, ist wie bei der „Tour de France“; bei der ja auch keiner einen anderen „betrogen“ hat. :-)
Sind das hier journalistische Meisterleistungen, auf die man stolz sein kann? Hat diese Erkenntnis, dass die PI´s künstlich aufgepeppt werden, irgendeinen Nutzen für irgendjemanden? Wer wird durch diese Praxis eigentlich geschädigt? Die Werbewirtschaft? Das kann ich mir zumindest nicht vorstellen. Vielleicht kann mir jemand beantworten, warum das hier ein Thema ist, dass die Menschen interessiert / interessieren sollte. An Herrn Niggemeier möchte ich folgende Fragen richten:
Müssen Sie Ihr unbestrittenes Talent für derartige Petitessen verschwenden? Gibt die Medienlandschaft in Deutschland nur so wenig Themen her, dass man sich mit derartiger Sesselpupserei aufhalten muss?
In freudiger Erwartung interessanter und wichtiger Themen,
Antonio
Noch eine Anmerkung zur öfter genannten „harten Währung“ der AGOF. Interessant zu wissen ist, dass auch ein Benutzer, der nur einen einzigen Klick im Monat des Messzeitraums auf der Site hinterlassen hat, als Unique User gezählt wird. Schaut man einen Blick tiefer in die AGOF-Studie, kann man erfahren, dass teilweise über 50% der Nutzer lediglich bis zu drei Klicks im Monat auf der Site hinterlassen haben. Auf diesen Leistungswerten eine Kampagnenplanung aufzubauen ist in gewisser Weise auch fragwürdig…
@Antonio: Plural wird nicht apostrophiert. Auch nicht bei PIs.
Nur Trottel interessieren sich doch noch für PI.
„Visits“ oder auf der Seite verbrachte Zeit sind die interessanten Messgrößen.
Jemand ne Idee wie ich meine Visits nach oben bekomme? ;-)
„Nur Trottel interessieren sich doch noch für PI.“
Was sagt denn das über jemanden aus, der diesem Thema einen lang(wierig)en Artikel widmet?
Stefan Niggemeier wirkt auf mich mehr und mehr wie jemand, der mit scharfen Schwert auf Luftballons eindrischt und sich wie ein Kind freut, wenn einer platzt.
Oder der bei den Bundesjugendspielen zum hundertsten Mal über 1,10 springt und nie 1,20 auflegen lässt.
[…] Link. via. […]
[…] hat mal wieder auf Trick 17 mit Selbstverarschung (so nannte man das in meiner Grundschulzeit) aufmerksam gemacht, der bei deutschen Onlinemedien […]
[…] Dieser Beitrag ist jetzt wirklich mal erschütternd. Er hat mir die Augen geöffnet. Ich wusste schon vorher, dass die Onlineportale irgendetwas im Schilde führen. Dank dieser journalistischen Meisterleistung bin ich endlich schlauer. Weltbewegend und entlarvend. Rätselbücher sind auch nur erfunden, damit die Kugelschreibermine schnell zuneige geht. Da steckt die große Kulliindustriere dahinter. […]
[…] die Onlinemedien ihre Pageimpressions hochzutreiben. Stefan Niggemeier hat einen interessanten Beitrag über das Vorgehen einiger Spezialisten der Branche verfasst. Prädikat: […]
Oder man filtert das ganze Tracking-Gedöns bei sich selbst raus: http://chewey.de/mozilla/adblock-filterliste.html (zweiter Eintrag)
Das beschleunigt oft auch den Seitenaufbau ganz erheblich, weil der Browser dann nicht mehr auf extern eingebundene Skripte und anderes Geraffel warten muß.
Die letzen Kommentare waren aber sehr – na sagen wir mal: unartig. Oder neidisch?
Da war der Beitrag von SvenR u.a. weitaus hilfreicher.
An alle Flamer, die von PI hergelockt wurden: Ihr seid diesmal doch garnicht gemeint :-)
Wenn man es nicht abschaffen kann, sollte man mitmachen. Weiß jemand, wo ich ein Sudoku für mein Blog herbekomme?
Immer dieses Gemotze: Wen der Niggemeier nicht interessiert, der lese ihn auch nicht. Wenn ich eine Lactoseintoleranz habe, dann trink ich doch auch keine Milch und beschwer mich beim Bauern über Ausschlag. Ich fand das Ganze interessant und denke in Zukunft vorher darüber nach, ob ich irgendso ein Online-Sudoku spiele.
Das habe ich am Sonntag doch schon in der FAS gelesen.
@25/Sebastian + @26/superdani
Nur Trottel interessieren sich doch noch für PI.
Warum wird’s dann so gemacht, wie Niggemeier das beschrieben hat? Weil alle Trottel sind (natürlich nur die Damen und Herren „Experten“)?
Korrektur: Weil alle Trottel sind (natürlich nur die Damen und Herren „Experten” nicht)?
Alles mit ivw im Namen gehört in den Adblock-Filter von Firefox. Bei mir hat „.ivwbox.“ entsprechend schon sehr viele Treffer in der Adblock-Statistik. Gar nicht mal wegen der potentiellen Hinterherschnüffelei, die damit ermöglicht wird, oder um jemandem das Geschäft zu vermiesen. Einfach, weil erfahrungsgemäß diese ivw-Server oft den Aufbau der Seite verzögern. Man sieht unten, wie der ivw-Server nicht antwortet, und sobald er sich bequemt, wird auch die Seite gerendert. Das wurde mir irgendwann zu doof. Ich kaufe einfach regelmäßig eine SZ, FAZ usw. am Kiosk und unterstütze die Verlage auf diese Weise.
Das Problem ist natürlich da und was die Online-Zeitungen da machen nicht schön. Aber die Fernsehsender machen es mit den Quoten nicht anders. Es kann mir keiner glaubhaft machen, dass die GfK, die die Quoten ermittelt seriöse Zahlen durch die Beobachtung von wenigen tausend Haushalten bieten kann. Und wie genau kann diese Messung überhaupt sein. Wenn ich einer der Haushalte wäre, würde die GfK jetzt denken, ich schaue Pilawa, weil das läuft und ich das der GfK mit dem ominösen Gerät mitgeteilt hätte. Das ich inzwischen vorm Computer sitze merkt keiner. Aber die Quote geht schön nach oben. Ich trau keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe…trifft doch immer wieder zu.
„Immer dieses Gemotze: Wen der Niggemeier nicht interessiert, der lese ihn auch nicht.“
@batman
Mit dieser Argumentation könnte man auch für die Abschaffung jeglicher Kritik (auch der Medienkritik) plädieren: Wem die klickgenerierenden Maschen der Online-Medien nicht gefallen, der spielt eben kein Sudoku.
26:“Oder der bei den Bundesjugendspielen zum hundertsten Mal über 1,10 springt und nie 1,20 auflegen lässt.“
Imernoch besser als 1.70 m auflegen zu lassen, mit erhobenen Armen drunterdurch zu laufen und dann über die zu feixen, die 1.40 m überspringen.
@superdani:
Ohne diese Informationen wüßten aber viele davon gar nichts. Medien sind nämlich Multiplikatoren. Kann ja nicht jeder so ein „super“-Experte sein.
@superdani
So einfach ist das nicht. Ich meine sowas wie deine Luftballons in #26 und Antonio in #22, der sich über Sesselpupserei echauffiert. Für die meisten ist es keine Überraschung, dass Stefan manchmal etwas erbsenzählert. Das macht die ganze Sache doch aus. Ob ein Thema relevant ist, kann dann doch jeder für sich selbst entscheiden. Bewusst kein Sudoku mehr kann man übrigens auch erst spielen, wenn man einmal erfahren hat, dass so etwas zum Klickdoping missbraucht wird.
Mir geht es auch nicht darum, dass hier die eine oder andere Erbse gezählt wird. Mir geht es eher darum, dass sich ein so wortgewandter und argumentationsstarker Menschen wie Herr Niggemeier weitgehend an Themen abarbeitet, die seiner meines Erachtens nicht würdig sind: offenkundig fragwürdge Glücksspielchen, offenkundig extremistischen Blödsinn auf Politically Incorrect, offenkundig minderwertiger Content zur Klickgenerierung…
Das sind alles durchaus nicht uninteressanten Themen, aber manchmal kommt mir einfach der Eindruck, dass diese Theme zu Tode geritten werden, weil es auf den alten Gäulen so leicht und locker voran geht.
Worum soll er sich denn Ihrer Meinung dann kümmern, Herr Superdani? Ich wette, das wüsste auch der Herr Niggemeier gerne. Dann könnte er endlich mit der sogenannten Erbsenzählerei aufhören, obwohl ich glaube, genau die bereitet ihm und seinen Lesern eine diebische Freude.
„nach“ fehlt zwischen „Meinung“ und „dann“
ich muss mich leider auch etwas wundern, denn investigativ geht anders. page impressions sind die dinosaurier in der online-messung. heute zählen für planer unique clients oder unique user. der hintergrund sind da nicht nur die unsäglichen klick-maschinen wie aufgezeigt, sondern unter anderem auch ajax-anwendungen, die genau das gegenteil tun – sie zählen gar nicht. daher ist die zählung der pi vielleicht noch ein ganz grober orientierungspunkt, aber wie relativ früh unter den kommentaren aufgeführt: für einen werbekunden, der ai bucht, wird schnell offensichtlich, wo unterliefert wird.
würd mich freuen, wenn stefan mal wieder ein echtes thema auspackt…
@33 Sebastian:
Page Impressions können auch Flamer irgendwohin locken? ;)
Kritik=flamer? Ihr seid frustrierte Wouldbees.
Ich naive Person dachte für Werbung sind unique visitors die ausschlagebende Zahl. tja :x
Wouldbees? Heißt bee nicht Biene?
Das zeichnet diese Generation aus. Kein Sprachverständnis, aber mit Englisch-Brocken großtun.
@ Sebastian #20:
Da habe ich mich wohl nicht klar genug ausgedrückt.
Ja, und es ist schon seit Jahrzehnten schwachsinniger Unfug. Man kann sicherlich feststellen, ob, wann, wie oft und von welcher IP eine eingebettet unsichtbare Grafik aufgerufen wurde.
Das bedeutet aber noch lange nicht, dass der ursprüngliche Empfänger die Nachricht in seinem E-Mail-Programm aufgemacht hat – das kann nämlich auch seine Sekretärin sein, oder jemand ganz anderes, der die E-Mail weitergeleitet bekommen hat – noch viel weniger, dass derjenige, der sie aufgemacht hat, sie auch gelesen hat. Das sind dann true negative.
Noch schlimmer ist, dass all diejenigen, die ein E-Mail-Programm benutzen, dass kein HTML darstellen kann (z. B. BlackBerry), dass nicht-eingebettet Objekte aus dem Internet nicht automatisch nachlädt (z. B. Outlook ab 2003) oder bei denen die einschlägigen Websites grundsätzlich nicht freigegeben sind. Dass sind dann false negative.
@ Christian #48:
Natürlich interessieren sich die Werbetreibenden für unique user, nur traut sich keiner ihnen zu sagen, dass das bei der derzeitigen Infrastruktur überhaupt nicht geht.
Meine 800 Kollegen in Frankfurt und ich sind von außen nicht zu unterscheiden, weil wir uns eine IP teilen. Blöderweise habe ich auch noch einen BlackBerry, der über ein anderes Gateway mit einer anderen IP. Zu Hause bin ich manchmal über eine T-Online-Gateway mitten in der anonymen Masse und mal per VPN über das Firmengateway im Netz. Und dann habe ich seit Januar noch einen Schreibtisch in London, über den ich mit 2.000 anderen Kollegen mir wieder eine IP teile.
Solange W.i.b.a.S. sich noch nicht mit seinen feuchten Träumen durchgesetzt hat bleibt das ein anderer feuchter Traum, den viel zu viele als Realität missverstehen.
Dass die IVW inzwischen sehr weit geht, bei dem was sie als PI zählen läßt, ist in Zeiten von Ajax wenig bemerkenswert. Dass die Online Medien die volle Bandbreite des Möglichen ausschöpfen ist auch wenig bemerkenswert wie ich finden muss. Wenn ein Blatt damit anfängt sind die anderen gezwungen mitzuziehen, weil die eigenen Zahlen sonst nicht vergleichbar wären.
Das wirklich bemerkenswert ist die Verbissenheit, mit der auf PI Steigerungen hingearbeitet wird, auch wenn allen Protagonisten klar ist, dass die PIs keine wahre Aussagekraft haben. Die spannende Frage ist nämlich woher diese Verbissenheit kommt. Zwei einfache Antworten gibt es darauf.
1. Die PI ist das Pfiund mit dem die Vermarkter der Online Medien zu den Mediaplanern der großen Agenturen gehen. Relevante Einnahmen werden bei den großen Online Medien derzeit nicht mit Google Ad Sense sondern über die großen Agenturen verdient und für die zählen zuerst die IVW-PIs, dann lange nichts, und dann alles andere.
Und dass sich die Online Medien so eine so dicke Schmickeschichte aus hohlen PIs auflegen müssen um den Mediaplanern zu gefallen, zeigt wie verzweifelt die wirtschaftliche Situation bei den Blättern ist. Man versteht es in den großen Verlagshäusern in Deutschland nicht, mit Online Geld zu verdienen.
2. Das Internet droht mit Web 2.0 die Verlage überhaupt zu marginalisieren. Die paar Millionen PIs, die die Online Medien machen sind Kleinkram im Vergleich zu den großen Platformen und Portalen, die schnell in die Milliarden PIs gehen. Zwar lassen sich diese noch schlechter monetarisisieren als der vergleichweise hochwertige Content der Online Medien. Aber die schiere Masse ihrer Existenz und die Auswirkungen, die diese Platformen auf das Leitmedienverhalten aller jüngeren Generationen haben, sind eine existentielle Bedrohung für die Online Blätter. Und weil sie wissen, das Print sterben wird und sie die Zukunft der Zeitungen sind, ist die Bedrohung umso größern. Die Existenz des Konzeptes „Zeitung“ egal in welchem Medium wird durch die Facebooks, WordPresses und Youtubes dieser Welt bedroht.
Um so größer muss man sich machen, um in den Chefetagen weiterhin als Geschäftsmodell ernstgenommen zu werden. Alleine die Trägheit mit der die neuen sozialen Texttechnologien die Gesellschaft durchdringen, vehrindert das sofortige Kollabieren des deutschen Zeitungsmarktes.
Nebenbei erwähnt: in der Schweiz ist man ein wenig schlauer. Dort hat man verstanden, wie man profitable Online Produkte mit Printprodukten aufbaut und was nötig ist, um den Medienwandel zu überleben.
Hmm… übrigens auch eine sehr schöner Artikel in der F.A.S. dazu – hat mir sehr gefallen. Ich fragte mich schon lange, wie es das http://www.presseportal.de wohl auf die 9 Mio. PIs geschafft hat …. aber mit Kreuzworträtseln machen die das nicht:
Ein Reload Skript lädt die offene Seite einfach alle 60 Sekunden neu – nachzulesen in deren Quelltext Zeile 21 … weiß jemand ob das legitim ist? Immerhin sind die doch IVW geprüft ???
Transparente Pixel in Mails dienen eigentlich/auch/eher/primär/nicht zuletzt der Adressverifizierung, seitens der Spammer. (Wenn geladen, dann Adresse existent und aktiv in Gebrauch und Spam nicht geblockt = extra wertvoll.)
Stefan sollte einfach mehr Katzencontent posten, vielleicht werden dadurch diese penetranten „das interessiert *mich* nicht also ist das *bäh*“-Bots in ein „ach ist das süüüss“ umgewürgt. Also quasi unwiderstehlich gegen unausstehlich.
biodata
@SvenR: also ich glaub das mit der einzelnen IP ist seit ewigen Zeiten umgehbar. Man muss in seinem Statistikprogramm nur so schlau sein und die MAC-Adresse analysieren, sprich die Statistik mit auf dem Server laufen lassen.
Klar, bei der IVW wird das alles nicht durchgereicht, aber darum ging es Dir doch auch nicht sondern um eindeutige identifizierbarkeit.
Falsche positive sind den Statistikern auch bekannt. Dafür gibt es user-specific reply adresses und user-specific URIs. Eine Grafik alleine ist nicht DAS Mittel, sondern nur EIN Mittel. Darüber hinaus muss man noch in der Lage dazu sein, die eingesetzten Mittel richtig zu interpretieren.
Wie gesagt, wer sich auf IVW-Statistiken verlässt im Werbegeschäft hat doch eh verloren. Der kann sein Geld auch gleich aus dem Fenster werfen.
Kleines Beispiel:
Wenn man Möglichkeiten ermittelt, den User als Blackberry- oder Outlook 2003 (ff)-Nutzer zu identifizieren, kann man anhand der Öffnungs-Statistiken dieser Nutzer erkennen, wie viele Mails wirklich geöffnet wurden.
Dein Beispiel mit der Sekretärin find ich übrigens putzig. Wie viele Sekretärinnen habt ihr denn in Eurem 2000-Mann(Mensch)-Unternehmen, die die Mails vom Chef screenen? Ich würd mal schätzen das liegt im unteren einstelligen Prozentbereich. Also irgendwie nen ziemlich schlechtes Beispiel.
Da der User mit den Augen der Maus in der Regel folgt sind solche Sachen wie Mouselocation-Verfolgen der letzte Schrei. Es gibt (wie gesagt) dafür doch schon Statistik-Programme. Solcherlei Daten würde ich vom Werbeportal meiner Wahl (dem ich dann die 100.000 Euro Werbebudget anvertraue) abverlangen.
Ich möchte Datenpony für Beitrag #54 danken.
Klingt plausibel – vielleicht stimmt es sogar.
@54/Ein Datenpony
Auch von mir Dank für dieen Kommentar. So ganz funktionslos ist also diese PI-Zählerei nicht.
Um den allerorten prognostizierten langsamen Tod der Zeitungen aufzuhalten, müsste man analog zum „Klickdoping“ einfach nur die Kioskbesitzer und Zeitschriftenhändler anweisen, jeden vorheigehenden Passanten, der einen verstohlenen Blick auf die Schlagzeile der „Bild“-Zeitung wirft, einfach als „Leser“ mitzuzählen. Genauso natürlich für FAZ, SZ, Spiegel….
[…] Klickdoping mit 16 Buchstaben (stefan-niggemeier.de) “Mit allen Mitteln versuchen die Online-Medien die Zahl ihrer PageImpressions künstlich in die Höhe zu treiben, denn diese Zahl wird gerne fälschlicherweise für eine Messgröße für Erfolg und gar Qualität gehalten.” […]
@ Sebastian #59:
Sie haben mich wieder nicht richtig verstanden. Liegt bestimmt an mir.
Man kann 1. die Benutzer nicht in diese Kategorien einteilen, weil man nie erfahren wird, dass die E-Mail z. B. mittels eines BlackBerry geöffnet wurde (und somit in Outlook auch schon geöffnet ist) und 2. nicht nur in unserem Haus E-Mail mittels verschiedener Zugriffswege von den Benutzern gelesen werden. Heute so, morgen so. Ungefähr 60 % der Zugriffe bei uns erfolgen mittels E-Mailprogrammen, die das Zählen des Pixels erlauben, Tendenz stark fallend.
Das Beispiel mit den Sekretärinnen ist hervorragend, weil in meinem 8000-Mitarbeiter-weltweit-Unternehmen i. d. R. alle Sekretärinnen auf die Mailboxen ihrer Chefs Zugriff haben. Manche dürfen auch alle als Privat markierten Elemente lesen. Meine (Team-)Sekretärin darf auch alle meine E-Mail lesen.
Was ich sagen will: Man sieht sowieso immer nur einen Ausschnitt, ob beim E-Mail-Tracking oder beim unique-user-Identifizieren. Und dieser Ausschnitt sind immer die unbedarften, finanziell eher schlechter ausgestatteten, „die nichts zu verbergen haben“. Meine so geliebten Investmentbanker (nein, ich bin keiner) sind weder E-Mail-trackbar noch unique-user-identifizierbar.
Wegen des Gemotzes über die Themenwahl, und für den Fall, dass Sebastian mit Nr. 33 recht hat, würde ich mir mehr Artikel über private Investoren, Propiumiodid, persönliche Interessen, Polizeiinspektionen, patriarchalische Italiener, Proteininteraktionen und Proteaseinhibitoren, Peter Imhof, protestantische Iren und natürlich 3,14159 26535 89793 23846 26433 83279 50288 41971 69399 37510 58209 74944 59230 78164 06286 20899 86280 34825 34211 70679… wünschen
@ Olly #64:
(Kate Bush, aus dem Album „Aerial“, „Pi“)
Ich finde, hier ist das Lesen zu einfach. Erstens müsste jeder Artikel des Herrn Niggemeier in mindestens drei Teile zerhackt werden wie auf Handelsblatt.com und zweitens sollte jeweils nur ein Kommentar nach dem anderen angezeigt werden.
Das ergäbe tolle Klick-Orgien.
@ Simon ohne G. #66:
Wenn Sie „Simon“ heißen ist eigentlich jedem klar, dass Sie keinen G-Punkt haben.
SCNR
@67: Niveau? War das nicht so ’ne Gesichtscreme? ;)
@ SvenR #67:
Als ich feststellte, dass hier noch mindestens ein anderer Simon kommentiert, suchte ich nach einer Unterscheidung: ohne G. sollte ohne Garfunkel heißen.
Besser wäre vielleicht SimonY nach dem Anfangsbuchstaben meines Nachnamens.
@ Simon ohne G. #66:
Ich entschuldige mich in aller Form, aber Sie schruben nun mal von Orgien und dann auch noch G., da ist meine Phantasie mit mir durchgegangen.
Und Sie haben natürlich vollkommen recht mit Ihrer feinen Ironie.
@65 (svenr):
geile platte – war mein einziger cd-kauf in dem jahr.
.~.
[…] bei heise und in den klassischen „Qualitäts“-Medien (zu deren tollen Online-Methoden man sich diesen Artikel von Stefan Niggemeier durchlesen sollte) sowieso nicht. Aber von denen ist man diesbezüglich ja […]
BTW: Welt Online hat noch Besseres im Angebot. Eine Galerie mit 110 Bildern. Ohne Bilder.
http://shorl.com/kotehubypruki
Argh – Du hast die Galerie ja schon selbst gefunden. Das kommt, wenn man chronologisch liest.
@Datenpony
Zunächst eine ernst gemeinte Nachfrage zum Verständnis: Was verstehst du unter „neuen sozialen Texttechnologien“, die du in direkter Konkurrenz zu Zeitungen siehst? Blogs, Wikis?
Du schreibst auch, dass die Masse der sozialen Dienste des Web 2.0 Auswirkungen auf das „Leitmedienverhalten“ der jüngeren Generation (zu der ich mich mit meinen 23 Jahren zähle) hat und dass dies eine existenzielle Bedrohung für journalistische Angebote im Internet darstellt. — Ja klar, natürlich verändert sich unser Medienverhalten durch das Jeder-ist-Sender-Prinzip grundlegend. Größtenteils zum Positiven, meine ich. Aber mir (wie wohl vielen anderen) geht dieses ewige, undifferenzierte Gegeneinander-Ausspielen von professionellem Journalismus und dem, was im großen Spektrum von „privater Meinungsäußerung“ bis „semiprofessionelles Informationsangebot“ steckt ehrlich gesagt ziemlich auf den Keks.
Es entspricht ja auch gar nicht der medialen Wirklichkeit, in der schon lange reger, teilweise verdeckter, teilweise offener Austausch und Vernetzung zwischen journalistischen Angeboten, Blogs und bürgerschaftlich organisierten Wissenssammlungen wie der Wikipedia herrscht und in der Benutzerfeedback und Interaktion auch bei redaktionellen Angeboten immer selbstverständlicher wird.
Menschen, die ihr Informationsbedürfnis früher durch die regelmäßige Lektüre einer Zeitung gestillt hätten, werden sich heute kaum ausschließlich mit Youtube-Clips und privaten Blogs auf dem Laufenden halten. Es mag eine gewisse übergreifende Aufmerksamkeitskonkurrenz geben, aber die großen Verschiebungen finden IMHO eher zwischen Spartensendern und Videoplattformen, Prime-Time-Fernsehen und On-Demand-Diensten, Radio und Diensten wie Last.fm, Print-Zeitungen und Online-Informationsangeboten, usw. statt. Ich persönlich bin mir zudem ziemlich sicher, dass sich in ein paar Jahren die Kombination verschiedener Darreichungsformen von Inhalten (um nicht das verstaubte Schlagwort „Multimedia“ zu bemühen) in ein und demselben Angebot endgültig durchgesetzt haben wird und sich die Inhalteanbieter nicht mehr durch Form, sondern durch Inhalte profilieren werden.
Deinen unter 1) beschriebenen Feststellungen kann ich mich nur anschließen. Dein (zumindest von mir als solcher aufgefasster) impliziter Hinweis auf das durchaus vorhandene wirtschaftliche Potenzial von redaktionellen Qualitätsinhalten im Vergleich mit der nur quantitativ uneinholbaren Reichweite von den hauptsächlich benutzergenerierten Inhalten auf sozialen Plattformen trifft IMO den Kern. Man sollte als Verleger – wenn man auf langfristigen Erfolg setzt – nur nicht den Fehler begehen, den Aufbau von Qualitätsmarken im Internet durch ständiges Schielen auf kurzfristige Renditeziele zu untergraben.
Dabei sind solche offensichtlich absurden Tricksereien mit PIs und anderen Messgrößen ja noch das kleinere, wenn auch ziemlich peinliche Übel. Schließlich trifft das hauptsächlich die Werbewirtschaft, die sich das aus Inkompetenz oder Trägheit gefallen lässt. Ein messtechnisch gepimptes Kreuzworträtsel oder eine sinn- und kontextfreie Bildergalerie färbt auch nicht zwangsläufig auf die journalistische Qualität anderer Inhalte ab.
Anders verhält es sich jedoch mit aus dem Ruder gelaufenem SEO und dem Zeit- und Renditefaktor geschuldeten Agenturmeldungen-Copy-and-Paste-Workflows.
Noch ein kleiner Hinweis zu PIs, die nie statt gefunden haben („Prefetching“) aus dem Lawblog: http://www.lawblog.de/index.php/archives/2008/07/16/prefetching/
[Ich wusste, dass es sowas gibt, wusste aber nicht, dass der Firefox das macht insbesondere, weil man das per GUI nicht abschalten kann]
@ Jan #75:
Ja, man wundert sich, warum es noch keiner mit Qualität versucht hat.
[…] Niggemeier hat in seinem Blog eine eindrucksvolle Recherche präsentiert, bei der es um “Klickdoping” geht. Hinter diesem Begriff steht das künstliche Aufblasen von PageImpressions, damit eine […]
Ganz am Anfang kann ich mich noch entsinnen, dass Bildergalerien und gerade auch Foren (die Urväter der Blogs) bei den Werbeagenturen verpönt waren (damals gab es aber auch noch 1,80 DM pro click für Filmwerbung und ähnliches). Also gingen viele Seiten dazu über Ihren Textinhalt auf möglichst viele Seiten zu verteilen.
Ansatt 1 Seite text und 1 Seite Bildergallerie hatte der Besucher nun 10 Seiten gemischt vor sich.
PI waren damals nur am Rande wichtig.
Ich hätte nicht erwartet, dass man das ganze noch so perfide steigern kann. Liegt aber oft auch im Eigeninteresse der „Redakteure“ oder angestellten. Ne menge PI zeigt halt wie wichtig das eigene Ressort ist.
„klick it like beckham“ erinnert mich übrigens sehr sehr stark an das „Auszeit“-spiel auf NEON.de – ohne sagen zu können was zuerst da war.
wann gibt es denn mal ein plugin, das bei zeit.de und anderen jeden artikel sofort mit „page=all“ anzeigt…?
jaja, ich weiß, schreibdochselba und so…
wäre mal was.
.~.
[…] es nicht wirklich um die Zahl PI geht, sondern um PageImpressions, sondern wegen dem von Gerald verlinkten Blogbeitrag bei Stefan […]
Was mich besonders stört ist, wenn die Nutzerfreundlichkeit bei diesen Klickspielen auf der Strecke bleibt – dieser Seite der Medaille wird meiner Meinung nach zu wenig Beachtung geschenkt. Beispiel EM-, Tour- und bald Olympia-Ticker. Wenn ich da jedes Mal selber klicken muss, um nen Refresh zu bekommen, bin ich weg, bevor ich das erste Mal klicken musste. Und ich hoffe, dass alle anderen das auch so machen! :-)
Dass PIs als Messgröße für „Erfolg“ unbrauchbar geworden sind, ist denke ich klar. Aber wenn ich als User auch noch darunter leiden muss, muss ich auch Konsequenzen ziehen und woanders hingehen. Aber welche „gemeine Wald- und Wiesenuser“ realisiert denn, was mit ihm gemacht wird?
Ich weiss ja nicht, warum aber irgendwie kann es doch sein, dass die Offline Presse somit versucht den längst abgefahrenen Zug in Richtung Web wieder einzuholen. Zumindest was die Anzahl der PIs angeht.
Hätte man ihnen vielleicht sagen sollen, dass die TKP Preise absolut in den Keller gegangen sind und man eher durch Qualitiät punkten kannn?
ungeachtet der standard-nörgeleien („uninteressant“, „längst bekannt“ etc.) leistet stefan niggemeier mit seiner publikation hier einen sehr wichtigen beitrag zur aufklärung über die ominösen manipulationspraktiken bei online-statistiken.
ein paar ergänzungen meinerseits:
die ivw-zahlen sind unseriös. wie bereits erläutert sind page impressions hochgrading manipulierbar und damit schlichtweg als meßverfahren nicht zu gebrauchen. zudem kommt es natürlich auch auf die struktur und den aufbau der einzelnen website an. z.b. führt gerade eine miserable seitennavigation dazu, dass der user mehr klicken muss, um zum für ihn relevanten content zu gelangen. auch ist die art der website entscheidend. in einer community wird mehr umhergeklickt als auf einem blog. diese websites erfüllen einen unterschiedlichen zweck und sind damit anhand von page impressions kaum vergleichbar. weiterhin sind entscheidend die aufmerksamkeit des besuchers für die werbung, die einblendungsdauer und positionierung der werbung usw. die meßgröße unique visitors der agof ist aufgrund der implikationen das ip-trackings zwar auch nicht perfekt aber wesentlich solider als das völlig absurde ivw-meßverfahren.
@Jan von #75:
Mit „neuen sozialen Texttechnologien“ meine ich jenen Teil des Web 2.0 der sich v.a. auf die soziale Verbreitung von „Texten“ bezieht. Also von Social Networks, über die großen UGC Plattformen wie Youtube und Delicious sowie den Blogs und schließlich RSS-Feeds (die im überigen NOCH nicht als PIs gezählt werden). Ich will weiß Gott nicht den alten Stellungskrieg „Blogger v.s. Journalisten“ wieder aufreißen.
Ich glaube allerdings, dass diese Texttechnologien unsere Idee, unser Konzept von „Nachricht“ und „Berichterstattung“ verändert. Und mehr noch, auch unseren Bedarf verändern. Ich glaube, dass das „Auf dem Laufenden halten“ was wir früher mit der Tages- und Wochenzeitung gemacht haben, nicht alleine die Funktion des Informierens und der Meinungsbildung hatte. „Zeitunglesen“ hatte eine Reihe von sozialen und persönlichen Funktionen, die jetzt abgelöst werden. Gleichzeitig ändern sich die Kanäle auf denen Informationen zu einem gelangen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Änderungen, die uns das Netz bringt weit, weit, weit fundamentaler sind für alle Aspekte unsere Kultur, die sich mit Text und Menschen beschäftigen, als wir ahnen. Und so wie sich die deutschen Verlage bisher dieser Veränerung angenommen haben, drohen sie und ihre Produkte marginalisiert zu werden.
Das Verhalten der deutschen Verlage erinnert stark an IBM, die schlicht nicht in der Lage waren, sich vorzustellen, dass es einen Relevanten Markt für Personalcomputer gab. Klar bauen IBM auch heute noch gute Rechner. Und lange Zeit hatten sie sogar ein gutes Betriebssystem. Aber unter uns: IBM hat seine Chance verpasst und ist nur noch ein Schatten seiner vergangenen Größe.
„Text“, „Nachricht“, „Berichterstattung“ sind fragile kulturelle Konsturkte, die v.a. durch ihre Transportmedien und ihre soziale Verwendung definiert werden. Beide Fundamente dieser Konstrukte bewegen sich gerade schneller und grundlegender als es je ein Medienwandel zuvor vermochte.
[…] denn ausgerechnet in den Online-Auftritten der bekanntesten Zeitungen in Deutschland, hat der Medienjournalist Stefan Niggemeier noch vor den Olympischen Spielen eine Doping-Kontrolle gemacht. Wer hätte das […]
Dann ist das ja für die SODUKO Seiten das gefundene Fressen. Ein kleiner „Bug“ und man kann seine Impressions quasi ver 10 fachen. Schön recheriert
@SvenR: achso, Sie meinten „relevant“ im Sinne von „Entscheider. Na gut, wenn’s danach geht kann man Ihren Leutchen, die meinen, über solche Statistikfunktionen erkennen zu können, welche Entscheider die Mails aufmachen, auch nur noch mit einem Kopfschütteln begegnen. Da wirkt ja fast das Propellerflugzeug mit URL im Schlepptau über’m Golfplatz mehr. Wobei man sich dann auch immer noch fragt „Hat er’s gesehen? Kratzen wir’s ihm lieber in den Bentley vorne links in die Kotflügel“ ^^;
[…] Klickdoping mit 16 Buchstaben […]
[…] Das hier und auch dies MUSS man einfach lesen. […]
[…] “Erst malen, dann zahlen” verdeutlicht zwar, wie “sinnvoll” die Ableitung von Werbeschaltungspreisen in Abhängigkeit von Seitenaufrufen des Gesamtangebots sein kann, scheint mir aber dennoch ein legitimes Mittel und keine unintelligente Geschichte zu sein, um Besucher zu binden, an der Wert- und Kostensteigerung direkt zu beteiligen und schließlich “vorwärts” zu kommen. Bestimmt ein schöner Hinweis für manchen Spieleportal-Betreiber, der mit 200er Status-Codes noch nicht experimentiert hat… […]
[…] es ist böses Klickvieh – sowas können nicht nur dtsch. Online-Verlage: Batman throughout history in 91 Bildern. Und […]
@Mario zu #83 & Datenpony, #85:
Der Zug ist doch noch nicht abgefahren, wir stehen gerade erst am Anfang dieses medialen Umbruchs! Klar ist, dass Paid Content vorerst gescheitert ist, die Online-Werbeerlöse noch weit unter dem Niveau im Printbereich liegen und erst recht nicht an die Gesamterlöse der Pre-Online-Ära heranreichen. Aber alle Zahlen belegen, dass der Wachstum hauptsächlich im Onlinebereich stattfindet.
Auch wenn ich mich wiederhole: Wer in der Zukunft noch mit Qualitätsjournalismus Geld verdienen möchte muss verstehen, dass im Internet jetzt noch nicht die Zeit für fette Rendite, sondern für Investitionen ist. Investitionen, die einem in spätestens 5 bis 10 Jahren – wenn Online Print überholt hat – eine gute Ausgangsposition sichern.
@Datenpony, #85:
Ich glaube wir liegen gar nicht so weit auseinander. Auch ich bin von dem fundamentalen gesellschaftlichen Einfluss des Mediums Internet auf kultureller, politischer und individueller Ebene überzeugt. Gerade deshalb, weil nicht nur einfach die gleichen Inhalte über ein neues technisches Medium transportiert werden, sondern sich auch der Informationsfluss grundlegend verändert und das Internet als erstes Medium auch soziale Strukturen abbilden kann.
Mir ist bewusst, dass Form und Mechanismen journalistischer Berichterstattung auch vom kulturellen Kontext abhängig sind, der durch das Internet – da sind wir uns zumindest an dieser Stelle alle einig – einen starken Wandel erfährt. Ich glaube jedoch nach wie vor an die Notwendigkeit von und das Bedürfnis nach redaktionellen Informationsangeboten in der neuen Medienwelt. Na klar, die Journalisten werden sich daran gewöhnen müssen, nicht mehr ein Monopol auf die Gatekeeper-Rolle zu haben, und auch die Aussage „Früher folgte die Erstellung von journalistischen Inhalten der Selektion, in Zeiten des Internets ist das umgekehrt und der Rezipient führt seine eigene Selektion durch.“ mag stimmen. Redaktionelle Angebote werden sich ohne Frage an diese veränderte Situation anpassen müssen, in der sie nur noch Knotenpunkte in einem riesigen, heterogenen Netzwerk aus Nachrichten und Meinungen sind. Möglicherweise auch durch Spezialisierung. Wer früher morgens nur den Sportteil in der Zeitung gelesen hat, wird das im Internet am ehesten auf ein Fachangebot verlagern.
Aber ich bin da recht optimistisch: Qualitätsjournalismus wird überleben, in der ein oder anderen Form. Die Frage ist nur, ob man als Anbieter den Sprung in die neue Medienwelt schafft oder über kurz oder lang durch neue Akteure ersetzt wird.
[…] 2 Verweise: Informationsverhalten: Internet nimmt klassischen Medien rapide Marktanteile ab und Klickdoping mit 16 Buchstaben. Ersteres zeigt einfach dass der Druck auf klassische Medien (und insbesondere auch Zeitungen) […]
Aber welchen Nachteil habe ich als Leser? Kann es mir nicht egal sein, wenn sich Medien und Werber gegenseitig etwas vormachen?
[…] Wie Online-Zeitungen die Klickzahlen aufblähen http://www.stefan-niggemeier.de/blog/klickdoping-mit-16-buchstaben/ Spaniens Wirtschaft vor dem Kollaps […]
[…] Hier wird der Indikator, der eigentlich Dinge wie Reichweite oder Nachfrage der Publikation messen sollte, zur Zielvorgabe: je mehr Seitenabrufe, desto besser. Letztendlich misst das Maß dann nur noch die Fähigkeiten einer Onlineredaktion, ihre Bildergalerien zu bewerben, möglichst viele Bilder zu einem Thema zusammenzusuchen und die Seite so zu programmieren, dass bei jedem Klick ein neues Seitenabruf gemessen wird. Dieses „Klickdoping“ erscheint zur Zeit beliebig steigerbar bis zur Generierung eines neuen Seitenabrufs bei jeder Eingabe eines Buchstabens in ein Sudoku-Rätsel. […]
[…] “Klickdoping” spricht Stefan Niggemeier angesichts der absurden Anstrengungen deutscher Online-Anbieter, die Zahl […]
@ .~. (80):
Es ist ganz einfach sich alle Seiten auf einmal anzusehen – ich benutze schon seit geraumer Zeit mit Vorliebe die „Druckansicht“ der Artikel. Denn da ist der Text zusammenhängend, über die ganze Seite und meist mit erfreulich wenig Werbung ;-)
Ich hab mich immer gewundert, warum bei der Social-Networking-Site http://www.lokalisten.de Profilseiten nicht ein Klick ausreicht, um ein Benutzerprofil anzuzeigen, sondern immer erst eine Seite mit einer Leiste erscheint, auf der man dann ein zweites Mal klicken muss. Jetzt bin ich schlauer: Lokalisten.de macht auch bei der IVW mit!
[…] Moderne aufpolierung des eigenen Rufs – Mit dieser Idee generiert der Betreiber wohl die meisten seiner Klicks. Und lässt sich so im besserem Licht erscheinen. Ich sage nur Clever! […]
sehr guter artikel. mal wieder was gelernt
Ohne jetzt alle Kommentare gelesen zu haben: Mache aus Spaß ein Quiz beim Handelsblatt – dort wird bei 10 Fragen jeweils zusätzlich pro Frage angezeigt, ob die Antwort richtig war. Erzeugt also mal eben die doppelte Zahl an Klicks. Und nervt ungemein…
@103 Das ist auch bei Stern.de so. Positiv erwähnen kann man mal den Artikel „Die neuen Euros“ auf sueddeutsche.de, wo die Euros nicht etwa in einer 40teiligen Fotostrecke abgebildet werden, sondern untereinander und man bei jedem die Wahl hat, ob man draufclickt um sich weitere Infos holt.
Jaaa, Klicks, Klicks, Klicks! Wir haben ein paar Spielchen einige der namenhaften Websites produziert. Macht aber Spaß, sind einige interessante Aufgaben dabei.
Meiner Meinung nach wird die „Sucht“ der journalistischen Qualitätsmedien im Web nach PageImpressions erst dann ein Ende haben, wenn sie auf dem Werbemarkt gegen Portale mit journalistischen Inhalten (wie bspw. Web.de) auch ohne diesen unsinnigen PI-Vergleich eine Chance haben.
So wäre es ratsam, die Aufrufzahlen der Qualitätswebsites ausschließlich per Visit zu messen und diese Visit-Zählungen den Werbekunden vorzulegen.
Auf jeden Fall muss die IVW für das Klickdoping schnellstens eine Lösung finden.
Sehr interessant zu diesem Thema ist auch das Gutachten im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung „Klicks, Quoten, Reizwörter: Nachrichten-Sites im Internet / Wie das Web den Journalismus verändert“ von Steffen Range und Roland Schweins.
Link:
http://library.fes.de/pdf-files/stabsabteilung/04417.pdf
na da sollte man doch selbst mal überlegen ob man so ein Spiel nicht integrieren möchte ;-)
[…] will gleich mal Stefan Niggemeier zitieren, denn besser kann man es nicht sagen (er ist einfach DER Medien-Journalist!): Ja, das wirkt sehr unspektakulär, das „gute alte Kreuzworträtsel”, das „Welt Online” […]
Interessanter Artikel und für mich als Rätselprogrammierer sehr hilfreich. Jetzt verstehe ich auch, wieso unsere Online-Kreuzworträtsel, die in Java programmiert sind und nur eine einzige Page Impression erzeugen, von den Zeitungen verschmäht werden.
Aber was nützen einem viele Page Impressions, wenn die Kreuzworträtsel qualitativ schlecht sind? Man möchte ja schließlich auch eine langfristige Kundenbindung erzielen, oder etwa nicht?
Rätselagentur R@sel4U – http://www.raetsel4u.de
[…] “Klickdoping mit 16 Buchstaben” (stefan-niggemeier.de) […]
Doof sind sie ja zumindest nicht ;-)
„Nur von Badetüchern bedeckt liegen die Leichen zweier Roma-Mädchen am Strand bei Neapel. Zwei Stunden lagen sie so da, während drumherum Urlauber in der Sonne badeten, spielten und im Wasser tobten. Eine Gleichgültigkeit, die ganz Italien entsetzt“
Stern.de macht eine 9-teilige Bilderstrecke daraus. Sind sie wenigstens nicht umsonst gestorben!
[…] Na eigentlich nicht gerade die Glanzleistung für ein 450 Tage “junges” Blog. Macht PI mal Daumen alle 4,5 Tage einen Artikel. Das ist sicher ausbaufähig, zumal wir ja eigentlich 4 […]
Leider erst heute diesen Artikel gelesen.
Interessant, jetzt wird mir auch klar, weshalb der Focus die Leser-Kommentare als nervige Aufklappfenster einsetzt. Jedes aufklappen oder zuklappen bringt eine IVW-Erfassung …
[…] → Mehr zum Thema im Eintrag „Klickdoping mit 16 Buchstaben”. […]
[…] luxemburgische Webseite (Ich nehme mal an, da wird auch kräftig mit Gallerien und ähnlichem zum Klickdoping nachgeholfen), hat seit heute Mittag die neue “Sonntagszeitung” online. Vielleicht bin […]
[…] in Nicht kategorisiert by ugugu am Oktober 8th, 2008 Immer wenn du denkst, in Sachen Klickdopping geht nichts mehr, kommt der Mann mit dem Rollkoffer daher. (via) « Rocky Horror […]
[…] Stefan Niggemeier: Klickdoping mit 16 BuchstabenÜber die Manipulation von wichtigen Mediadaten (nämlich den Pageimpressions/Seitenansichten) durch große deutsche Zeitschriften im Internet […]
[…] mithilfe des „jetzt.de-Weihnachtsspiels”, das Besucher von sueddeutsche.de (und dieses Blogs) schon unter den Namen „Klick it like Beckham” […]
[…] würde mich jetzt als “Klick-Bolzen-Programmier” bezeichnen, aber so schlimm wie die deutschen Online Plattformen ist das ja bei weitem […]
[…] liegen an der PI-Sucht. Besonders perverse PI-Erhöher sind Sudokus oder Kreuzworträtsel wie sie Medienblogger Stefan Niggemeier hier zusammengestellt […]
[…] Stefan Niggemeier: Klickdoping mit 16 BuchstabenÜber die Manipulation von wichtigen Mediadaten (nämlich den Pageimpressions/Seitenansichten) durch große deutsche Zeitschriften im Internet […]
Im Grunde ist dieses Thema jedes Quartal aufs neue aktuell. Vielleicht wird sich das in den nächsten Monaten allerdings endlich klären. Es leben die Uniques (zumindest so lange man, bis diese nicht auch manipuliert werden).
[…] Nein. So geht es ganz sicher nicht. Es geht weder mit billigen Internethass-Pamphleten, noch mit grotesken Klickstrecken, weder mit schludrigem Journalismussurrogat, noch mit dem weiterführenden Schritt in Richtung […]
[…] Konstruktion für eine Qualitätszeitung, die dadurch in Zwänge gerät, die besagter Qualität abträglich sind. Zeitungskiosk in Rom. Foto: Ed Yourdon. Lizenz: […]