Die Methode Diekmann

„Was sagen Sie zu Katharina Blum“, fragt eine Frau aus dem Publikum spitz, als hätte Heinrich Böll seine Erzählung über eine fiktive große deutsche Boulevardzeitung, die mit ihrer Berichterstattung eine Frau zur Mörderin werden lässt, gerade erst veröffentlicht. Kai Diekmann, Chef der realen großen deutschen Boulevardzeitung, im blauen samtartigen Anzug mit rosa Hemd ohne Krawatte, ist nicht beeindruckt. „Ich weiß nicht, wann Sie das Buch zum letzten Mal gelesen haben“, fragt er in die Runde einflussreicher Hamburger Kaufleute, denen er gerade den „Erfolg der Marke BILD“ erklärt hat. „Ich habe es vor zwei Jahren getan.“ Und er müsse sagen: Immerhin habe Katharina Blum ja einen Terroristen versteckt! „Ich kann bis heute nicht verstehen, was falsch daran sein soll, dass man sich mit einer solchen Figur publizistisch beschäftigt.“ Er halte die geschilderten journalistischen Methoden für „völlig zulässig“.

Die Antwort ist typisch für Kai Diekmann: Sie ist nicht grüblerisch und defensiv, sondern selbstbewusst und angriffslustig, überraschend, unterhaltsam und beim Publikum erfolgreich.

Und falsch. Denn der Mann, den Katharina Blum versteckt, ist kein Terrorist. Er wird nur verdächtigt, einer zu sein. Für alle, die den Unterschied nicht verstehen, hat Böll in einem Nachwort später hinzugefügt: „Es gibt in dieser Erzählung keinen einzigen Terroristen.“ Was es allerdings gibt, in seiner Erzählung, ist ein Reporter, der Tatsachen erfindet und verdreht, der lügt und verleumdet, der der Blum vorschlägt, „dass wir jetzt erst einmal bumsen“, und ihre Mutter sehenden Auges in den Tod treibt.

Vermutlich sollte man Kai Diekmann also in seinem eigenen Interesse nicht glauben, wenn er sagt, dass er an diesen, nun ja: fiktiven Recherchemethoden nichts auszusetzen habe. Sicher hat er das nur gesagt, weil es in diesem Moment die eindrucksvollste Antwort war. Da unterscheidet sich der Chefredakteur nicht von seiner Zeitung, die auch die Wahrheit im Zweifelsfall so optimiert, dass sie kurzfristig besonders eindrucksvoll wirkt.

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Die Episode ist aus dem Jahr 2006. Sie stammt aus einem längeren Text über Kai Diekmann, den ich im Auftrag des „SZ-Magazins“ geschrieben habe, das ihn dann aber nicht drucken wollte.

Heute kommt mir das unveröffentlichte Stück von damals merkwürdig aktuell vor. Denn die Methode des „Bild“-Chefredakteurs, die ich darin zu beschreiben versuche, hat er in den vergangenen 99 Tagen in seinem Blog, das er am Mittwoch wieder abschalten will, auf die Spitze getrieben.

Damals fragte ich mich, ob das vielleicht eine Berufskrankheit ist: Vielleicht lässt einen die Macht, die man als „Bild“-Chef täglich erlebt und demonstriert, größenwahnsinnig werden. Vielleicht verliert man im täglichen Spiel mit Halb- und Viertelwahrheiten irgendwann den Überblick. Vielleicht muss der Chefredakteur einer Zeitung, die einen Politiker angreift, weil er angeblich „Geld mit ‚tabulosen Girls‘ macht“, und auf derselben Seite eine dreistellige Zahl von Anzeigen von tabulosen Girls druckt, zu einem gewissen Grad schizophren werden. Kai Diekmann sagt, „nur Moralisten können gute Journalisten sein“.

Heute würde ich Diekmanns Schizophrenie nicht mehr als „Berufskrankheit“ bezeichnen. Sie ist sein Erfolgsrezept.

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Screenshot: kaidiekmann.de

Im Journalismus gilt im Zweifelsfall die alte Kobold-Regel: Was sich reimt, ist gut. Und weil Kai Diekmann seine Kritik an der „Süddeutschen Zeitung“ und der Jury des „Medium Magazin“ in seinem Blog in Form einer Büttenrede vortrug, ging eine kleine La-Ola-Welle durch die Fachpresse. Faziniert dokumentierten „Meedia“, „Turi2“, „DWDL“, und „w&v“ die Rede im Wortlaut, und keiner fragte, ob das überhaupt stimmt, was er sich da zusammenreimt.

Es ging um die Frage, auf wessen Konto die wichtigere Enthüllung über den Einsatz der Bundeswehr gegen die von den Taliban entführten Tanklastzüge in Kundus ging: „Bild“ oder die „Süddeutsche Zeitung“. Das ist eine Frage, die außerhalb der kleinen Journalistenwelt nur wenige interessiert. Aber Kai Diekmann hätte gerne, dass sein Blatt neuerdings als Ort für investigative Recherche respektiert wird. Dabei geht es nicht nur um die Auszeichnung „Journalist des Jahres“ des „Medium Magazins“, sondern auch um den „Henri-Nannen-Preis“, den der „Stern“ und Gruner+Jahr im Mai wieder vergeben — und nach Möglichkeit nicht an „Bild“ vergeben möchten. Hinter den Kulissen geht es da wohl schon rund.

Jedenfalls beschloss das „Medium Magazin“, in Sachen Kundus einen „Sonderpreis für politische Berichterstattung“ zu vergeben. An Stefan Kornelius, weil er in der „Süddeutschen Zeitung“ am 12. Dezember 2009 entscheidende Details des „Schlüsseldokuments in der Aufklärung des Bombardement-Befehls in Kundus/Afghanistan“ öffentlich gemacht habe: dass der Angriff laut dem geheimen Bericht von ISAF-Kommandeur Stanley McChrystal nicht den Fahrzeugen galt, sondern den Menschen.

Diekmann kotzte. Seiner Meinung nach hätte die „Bild“-Zeitung diesen Preis verdient, weil sie (als Teil einer PR-Kampagne für den neuen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg) zwei Wochen zuvor Details aus einem anderen Bericht öffentlich gemacht hatte, die zu mehreren prominenten Rücktritten führten. „Bild“ enthüllte auf der Grundlage eines Feldjägerberichtes, dass Oberst Georg Klein vor dem Befehl zum Angriff zivile Opfer nicht ausschließen konnte und Informationen über solche Opfer frühzeitig vorlagen.

Nun kann man darüber streiten, welche der beiden Zeitungen damit den größeren, den wichtigeren Beitrag zur Aufklärung über den konkreten Angriff und die Natur des Bundeswehr-Einsatzes insgesamt geleistet hat. Unbestreitbar ist allerdings, dass das, was Kornelius in der SZ berichtete, eine Neuigkeit war, die er aus „Bild“ schon deshalb nicht abschreiben konnte, weil sie nicht in „Bild“ stand.

Genau diese Lüge aber verbreitet Diekmann in seiner Büttenrede:

Denn die Recherche war echt schwer.
Zum Kiosk hin in München-Mitte
„Einmal die Bild — doch heimlich, bitte“ (…)

So wurde aus der Bild-Geschichte,
Gewinn für Münchner Leichtgewichte.
Doch trotz der Kränze, Freudenmärsche
Ein Makel haftet der Recherche:
Denn für die Infos floss a Geld
An irgendeinen Kiosk-Held.
Denn für die Bild, da muss man blechen
Will man kopieren, kostets Zechen.

Dass das eine Verleumdung ist, hat aber keinen interessiert. Viel wichtiger ist doch: Geil. Der Diekmann. Reimt. Höhö.

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Als Kai Diekmann mit dem Bloggen begann, habe ich mich gefragt, was wohl der Auslöser für ihn war, plötzlich zum Selbstdarsteller zu werden. In den Jahren zuvor hatte er sich nicht in die Öffentlichkeit gedrängt, im Gegenteil. Er ist nicht durch die Talkshows getingelt, ging nur einmal in eine Gesprächssendung des SWR, deren Moderatorin Birgitta Weber sich gleich mehrere Schichten Samthandschuhe übereinander angezogen hatte. Er mied Auftritte, bei denen mit allzu kritischen Fragen zu rechnen war. Nach einer Podiumsdiskussion beim ökumenischen Kirchentag 2003, bei der das Publikum nicht auf seiner Seite war, soll er diese Entscheidung gefällt und gesagt haben: „Wenn ich da keine Chance habe, mache ich das nicht mehr.“

Die Konfrontation meidet er nach wie vor. Alle Anfragen, öffentlich mit jemandem von BILDblog zu diskutieren, lehnt er immer noch ab. Aber mit einem Mal tourt er durch die Medien, wird scheinbar zum Showmann, den man fast mit seinem langjährigen Freund Dieter Bohlen verwechseln könnte. Was ist da passiert?

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Womöglich nicht viel. Vielleicht ist es gar nicht erstaunlich, dass Diekmann plötzlich eine Unterhaltungsoffensive als Kommunikationsstrategie für sich entdeckte. Vielleicht ist das Erstaunliche, dass er so lange dafür gebraucht hat.

In gewisser Weise hat sich mit dem Diekblog ein Kreis geschlossen. Als wir vor fünfeinhalb Jahren mit BILDblog anfingen, wehrten wir uns vor allem gegen die weit verbreitete Haltung, die „Bild“-Zeitung als „lustiges Quatschblatt“ zu lesen; zu sagen: Hey, das ist doch lustig, ist doch egal, ob das stimmt, geile Überschrift jedenfalls. Man amüsierte sich auf einer ironischen Metaebene mit „Bild“ und übersah dabei die Folgen ihrer journalistischen Fehler, die ethischen Abgründe und die Opfer, die „Bild“ produzierte.

Genau diese Haltung hat sich Diekmann mit seinem Blog wieder zunutze gemacht. Er hat gemerkt, dass es eine viel bessere Möglichkeit gibt, sich kritischen Nachfragen zu entziehen, als sich hinter der Schweigemauer der Springer-Pressestelle zu verstecken: nämlich die Journalisten durch Unterhaltsamkeit und Unberechenbarkeit von den Inhalten abzulenken.

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Diekmann beherrscht eine Art Zaubertrick. Sein Standard-Vortrag, mit dem er vor drei Jahren vor ihm gewogeneren Zuschauern auftrat, war in weiten Teilen ein Appell zur Selbstkritik. Er sagte darin Sätze wie: „Beim Boulevard ist Haltung und der Mut, Fehler einzugestehen, besonders wichtig.“ Er zählte dann viele, viele Fehler auf. Kein einziger war von ihm.

Und wer nicht genau aufgepasst hat, ging mit dem Gefühl nach Hause, dass dieser Diekmann ein wirklich vorbildlich selbstkritischer Journalist ist, ohne dass er es tatsächlich sein musste.

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Ich habe bis heute nicht verstanden, warum so viele Kollegen meinen, Diekmanns Blog sei „selbstironisch“. Ja, gelegentlich demonstriert er eine gutgelaunte Distanz zu sich selbst, und manchmal karikiert er auch die Karikatur, die seine Kritiker von ihm zeichnen. Aber das waren nur Spurenelemente und Ablenkungen in einem Blog, das im Wesentlichen dazu diente, mit seinen Gegnern abzurechnen. Man muss schon sehr geblendet sein von der bunten, fröhlichen, spielerischen Oberfläche des Ganzen (und dem unbestreitbaren Charme seines Namensgebers), um hinter der Fassade einen lockeren Spaßmacher zu sehen und nicht einen rachsüchtigen Mann mit Macht, der mindestens fünfstellige Rechtskosten in Kauf nimmt und nehmen kann, um seine Gegner anzugreifen.

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So funktioniert Journalismus heute, und natürlich nicht nur in diesem Fall: Politik wird von den Massenmedien vor allem als Sympathie- und Schönheits-Wettbewerb wahrgenommen und inszeniert (die Überhöhung Guttenbergs ist gutes Beispiel). Ganz ähnlich reduzieren die klassischen Medien die Auseinandersetzungen, die Diekmann in seinem Blog angezettelt hat, auf Boxkämpfe, bei denen sie ihre Aufgabe darin sehen, die Treffer zu zählen und Haltungsnoten zu verteilen. Als Diekmann sich an der „taz“ abarbeitete, war er von einer virtuellen Traube von Schaulustigen umringt, die ihn anfeuerten, während er einen Treffer nach dem anderen landete, und sein Gegner orientierungslos vor sich hintaumelte und sich noch nicht einmal über die Kampfregeln im Klaren war. Nun war die Art, wie sich die „taz“ von Diekmann vorführen ließ (und vor allem den Fehler machte, sich überhaupt auf seine Art von „Spiel“ einzulassen), sicher keine Glanzstunde für die alternative Tageszeitung. Aber es war auch ein ungleicher Kampf: Auf der einen Seite eine Vielzahl von Idealisten, die Überzeugungen haben und in aufreibenden Debatten dafür kämpfen, das Richtige zu tun. Auf der anderen Seite die selbstgeschaffene Kunstfigur eines Chefredakteurs, der keine Skrupel hat und keine Werte kennt; der heute das Gegenteil von dem tun kann, was er gestern gefordert hat; der keinen Ruf zu verlieren hat.

Wer in diesem Kampf besser aussehen würde, war von vornherein klar.

Oder die Auseinandersetzung mit dem Berliner Rechtsanwalt Johannes Eisenberg. Natürlich kann man interessiert das juristisch-publizistische Ping-Pong-Spiel verfolgen und sich, wenn man will, darüber amüsieren, wie Diekmann Eisenberg immer wieder mit dem Stinkefinger provoziert. Aber man kann doch darüber nicht vergessen, was den Kern des Verhältnisses ausmacht: Eisenberg ist deshalb Diekmanns Gegner, weil er regelmäßig erfolgreich Menschen vertritt, die Opfer der Methoden der „Bild“-Zeitung wurden. Und weil er Diekmann bei dessen Versuch, die „taz“ wegen einer Satire zu einem Schmerzensgeld zu verurteilen, eine empfindliche Teil-Niederlage zugefügt hat. Das versucht „Bild“ dem Rechtsanwalt seit Jahren heimzuzahlen.

Dieser Hintergrund spielt aber gar keine Rolle mehr bei der Kommentierung des von Diekmann angezettelten Kampfes, als dessen Sieger er ohnehin feststeht. Wenn er juristisch verliert, gewinnt er, dass er sich als Opfer inszenieren kann.

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Man muss Diekmann dazu gratulieren, wie erfolgreich seine Strategie war und wie sehr ihm die unterhaltungssüchtigen Journalisten auf den Leim gegangen sind. Er steht nun sogar tatsächlich als Kämpfer für das unbedingte Recht auf Satire da, was sehr abwegig ist, nicht nur, weil er selbst noch vor wenigen Monaten einen Volontär teuer abmahnen ließ, der in harmlos-satirischer Form sein Foto verwendete, um als „DerChefred“ zu twittern.

Das Spiel ist fast erschütternd leicht: Diekmann muss nur plötzlich nach Jahren des Schweigens einen winzigen Bruchteil seiner Fehler zugeben, um für seine Offenheit gefeiert und mit dem Rest nicht mehr behelligt zu werden. Natürlich ist es eine tolle Idee, wenn sich Diekmann eine Mini-Kamera auf die Brille montieren lässt und seinen Arbeistag filmt und veröffentlicht. Und er muss nicht einmal die Stelle herausschneiden, in der man sieht, wie eine Schlagzeile formuliert wird, von der der Chef selbst annimmt, dass sie falsch ist. Der Aufmerksamkeitswert der Kamera-Aktion an sich ist viel größer ist als das, was man dadurch tatsächlich erfährt.

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Vor drei Jahren schrieb ich: Der ganze Größenwahn der „Bild“-Leute, sich alles erlauben zu können, verbindet sich mit einem Minderwertigkeitskomplex, von niemandem wirklich gemocht oder geschätzt zu werden. Fragt man Leute, die ihn ein bisschen kennen, was Diekmann eigentlich antreibt, ob er Macht will, die Welt verändern, berühmt werden, sagen einige auch: Er will geliebt werden. Er kann sich mit den ganzen Wichtigen schmücken, die mit ihm reden, aber wie viele davon tun es wirklich freiwillig und gerne? Natürlich kann ein „Bild“-Chef eigentlich nicht geliebt werden. Natürlich weiß Diekmann das auch. Aber das Wissen genügt halt nicht immer.

Das war der Stand damals. Mit dem Bloggen hat er sich einen Traum erfüllt. Jetzt wird er ein bisschen geliebt und musste dafür nicht einmal ein besserer Mensch werden.

230 Replies to “Die Methode Diekmann”

  1. Was da passiert ist? Na Midlife-Crisis!

    Aber im Ernst, immer dieser Schwnzvergleich. So langsam geht mir diese kindische Art von ihm tierisch auf den Sack. Mal triezen, mal beleidigte Leberwurst spielen, das ist so Westerwelle.

    Mich würde viel mehr interessieren, ob er ein Bild von Berlusconi in seinem Zimmer hängen hat.

    Dieses ganze Spiel, dass Diekmann interessiert, erinnert mich an Keifereien in einem schlechten message board. Nicht mehr.

  2. Ein klasse Text. Vielen Dank dafür. Überlegen Sie sich das vielleicht nochmals mit dem Paid Content für Ihre Seite ;-) Können Sie die damalige Begründung des SZ-Magazins nennen, warum Ihr Text abgelehnt wurde?

  3. Diekmann ist sehr geschickt darin den Eindruck zu vermitteln, dass sich seine Popkultur-Ambitionen auch auf die Zeitung uebertragen. Das ist natuerlich Quatsch. Bild verkauft Zeitungen, macht Geld und arbeitet seit Jahren quasi unveraendert. In der Bild steht nix vom Blog. Ueberspitzt formuliert: Stefan-Niggemeier-Leser kaufen die Bild nicht und Bild-Leser surfen nicht auf das bildblog. Im Kern bleibt das oekonomische Modell von Bild unangetastet und ‚die Blogger‘ arbeiten sich an seiner Person ab. Das ist dann ‚Corporate Social Responsibility‘: Minenunternehmen baut Erze ab und macht Doerfer platt, aber die Journalisten werden dann zum Gesundheitsstuetzpunkt gebracht wo sich Kai Diekmann schoen ueber Impfungen und Durchfall unterhaelt waehrend im Hintergrund die Bagger droehnen. Diskussionen darueber, wie ironisch oder arrogant Kai Diekmann ist sind ziemlich ueberfluessig, denn die haben keinen Einfluss auf das Kerngeschaeft das Springer knallhart weiter laufen laesst, also auf Zeitungen verkaufen, Leute auf die Webseite holen und mit ‚Volks-‚ Kooperationen Geld zu verdienen. Kai Diekmann bietet der ‚Medienlandschaft‘ eine Projektionsflaeche und das macht ihm wahrscheinlich viel Freude, aber das darf nicht von der Methoden ablenken die die Bild seit Jahrzehnten unveraendert nutzt.

  4. Super Text. Ich wünschte, ich hätte ein ganzes Buch zur Klärung der Diekmann-Frage zum Lesen :)

    Ob die abschließende Analyse zutreffend ist, weiß ich nicht. Und es ist eigentlich auch egal. Es verschafft denen Erleichterung, die sich über Diekmann aufregen, und irgendeine Erklärung für ihn brauchen. Diekmann hat eine Familie, Erfolg und sicherlich auch echte Freunde, er dürfte kaum leiden, wenn er einen „Knacks“ hätte, denn den haben die meisten ohnehin. Und er wird auch in keiner Phase seines Lebens plötzlich erwachen und denken: „Alles war falsch.“

    Diekmann gibt es, weil er möglich ist.

    „Vielleicht muss der Chefredakteur einer Zeitung, die einen Politiker angreift, weil er angeblich „Geld mit ‚tabulosen Girls’ macht”, und auf derselben Seite eine dreistellige Zahl von Anzeigen von tabulosen Girls druckt,“

    Zum diesem Widerspruch empfehle ich folgenden Text:

    http://www.dradio.de/dlf/sendungen/essayunddiskurs/886825/

  5. Kann mich nicht erinnern, jemals das „Phänomen Diekmann“ so brilliant und anschaulich erklärt bekommen zu haben wie in diesem Text. Vielen Dank dafür!

    Inhaltlich bleibt mir da nichts mehr hinzuzufügen – man kann eigtl nur noch kopfschüttelnd feststellen, dass wir anscheinend in einer äußerst merkwürdigen Zeit leben.

  6. @ Stefan Niggemeier

    Wie bewerten Sie eigentlich die Sticheleien Diekmanns Ihnen gegenüber?

  7. Denke ich an Diekmann, kommt mir immer nur eine Gel durchtränkte Frisur in den Sinn. Es kommen keine Fragen, keine Neugier, keine Vorstellung eines Interesse an Verantwortung zeigenden Denkers – nichts. Einfach nur: eine Gel durchtränkte Frisur.

  8. Ausgesprochen unverständlich fand ich bei der Auseinandersetzung mit der taz die traurige ClaqueursRolle, die faz.net einnahm.
    Weiß eigentlich jemand, ob das einen besonderen Grund hatte, oder ob man es dort einfach nur lustig fand, mal das Schmuddelkind gut zu finden?

  9. @ SN: Irgendwie geht mir der rote Faden mal verloren. Etwas weniger Verbissenheit hätte auch gutgetan. Kornelius bspw. schreibt in dem SZ-Artikel:

    „Viele Details des Berichts wurden bereits bekannt, neu sind indes drei Erkenntnisse: Erstmals sind nun die von der Isaf ermittelten Opferzahlen schriftlich belegt. Zweitens wird deutlich, dass der deutsche Oberst Klein nicht die Tanklastzüge als Bedrohung ansah und folglich zerstören wollte. Vielmehr macht der Isaf-Kommandeur in dem Report klar, dass Klein die etwa 60 bis 80 Taliban-Kämpfer auf der Sandbank bekämpfen wollte, unter ihnen auch hochrangige Anführer. Drittens wird deutlich, dass es nicht die Bundeswehr war, die eine hohe Zahl von Sprengbomben angefordert hatte, wie vielfach berichtet. Vielmehr wurden die Waffen in einer Art Verhandlungsdialog zwischen den US-Piloten und dem deutschen Fliegerleitoffizier ausgewählt.“

    Drei neue Sachen also. Davon die zweite, von der jeder normal denkende Bürger sowieso ausgegangen ist, und zwei Randnotizen.

    PR durch Bild hin oder her – Ich fand, die haben das Thema schon angezettelt. Wenn man dafür Preise vergeben muss – und nicht dafür saure Zitronen, das die Zeitungen das Wort „Krieg“ meiden – dann gehen sie halt mal an die Bild.

    Auch ich habe mich über Diekmanns Stinkefinger gegen Eisenberg etwas amüsiert. Medienanwälte wollen durch Mund-zu-Mund-Propaganda bekannt werden, glauben aber, sie seien trotz vielfacher Nennung nicht (relative) Personen der Zeitgeschichte mit der Folge, dass man über sie nicht berichten und satiren darf. Das finde ich ebenso wenig richtig wie die Rechtsprechung, die uns davor schützt, uns von den reichsten Deutschen ein Bild zu machen. Nur weil dies Diekmann auf die Füße fällt, wird es nicht richtig.

    Ansonsten teile ich viele Ihrer Ansichten. Und: Können Sie den SZ-Text online stellen? Oder haben sie durch Ausfallhonorar alle Rechte verloren? Gern auch ohne juristisch kritische Stellen.

  10. Drei Dinge.

    1.) Schöner Text. Jetzt weiß ich, warum es hier lange so still war.
    2.) Auch ich fand einige Diekmann-Stücke (Videos aus dem Springer-Haus) höchst unterhaltsam, allerdings wurde die Person Diekmann mir dadurch nicht unbedingt sympathischer.
    3.) Kann man in diesem Fall wirklich noch von einem persönlichen Weblog von Herrn Diekmann sprechen? Die gesamte Site wurde von vier oder fünf BILD-Menschen betreut, befüllt und entwickelt. Herr Diekmann nickte wohl häufig Texte auch einfach mal nur ab.

  11. Respekt, Herr Niggemeier, supergeschriebener Text, mit einem nur allzu wahren Inhalt. Waren es früher nur die Reichen und Mächtigen, die sich auf den Bildparties blicken ließen, ist es heute schon sehr bedenklich, wie sehr Dieckman von einem Grossteil der „seriösen“ Journalisten und Webadmins teilweise abgefeiert wird. Daß dieser Typ nicht wirklich Spaß versteht und gnadenlos von seiner eigenen Eitelkeit besessen ist, sollte eigentlich jedem klar sein.
    Ich kann mich meinem Vorposter nur anschließen, sollten Sie Support in Form eines Paid Content benötigen-Ich wäre dabei!

  12. Mit Begeisterung und Kopfnicken diesen wunderbar treffenden Text gelesen. Wie gut, dass es Feedreader und noch Personen wie Herrn Nigemeier gibt.

  13. Klar, dass Diekmann seinen Bruder im Frisurengeiste Guttenberg gut darstellt ;-)
    Zum Blogbeitrag: Klasse Text, schließe mich Helmut (Kommentar 20) an.

  14. Lieber Herr Niggermeier,

    auf den Sites des Kai Diekmann Blogs fand ich vieles, was Spaß machte zu lesen oder anzusehen und habe auch dort in einem Kommentar mich diesbezüglich über doe 100 Tage Chefredakteur positiv verewigt. Andererseits fühlte ich mich geistig frei genug, heute morgen dem Link von einem „Helmut“ in den Kommentaren des Kai Diekmann Blogs zu folgen („2. Februar 2010 um 08:58 Bester Kommentar zum Blog: …“), um hier zu landen und muss sagen, dass Sie in der Tat hiermit den besten Kommentar zu Diekmanns Blog geschrieben haben! Spaß ist Spaß, aber journalistisch gut geschriebene Texte mit Inhalt sind ein Genuss – Respekt.

  15. Definitiv gut geschrieben und vortrefflich analysiert, aber irgendwie wirkt auch auf mich das ganze wie ein kleiner Sandkastenkrieg. Nur KD macht es richtig: Er zieht sich jetzt wieder zurück, weil er auf lange Sicht wahrscheinlich den Kürzeren ziehen wird.

  16. @nocheinjurist: Also, nennen Sie mich gerne unnormal, ich war nicht davon ausgegangen, dass die Bundeswehr in dieser Weise angreift ohne dass eine konkrete Bedrohung vorliegt. Aber das schrieb ich ja auch oben: Natürlich kann man sich streiten, ob die Auszeichnung für die SZ gerechtfertigt ist oder die „Bild“ sie hätte bekommen müssen. Tatsache ist aber, dass Diekmann in seinem Zorn darüber, dass er den verdammten Preis nicht bekommen hat, die Unwahrheit sagt und die SZ und Kornelius verleumdet.

    @Thomas Zett: Das Problem ist nicht eine Freigabe durch das „SZ-Magazin“, sondern dass ich eine Veröffentlichung mit den Leuten abstimmen müsste, die ich in dem Artikel zitiert habe.

  17. Diekmanns Pfund, mit dem er wuchern und sich seine Eskapaden leisten kann, ist die Macht, die ihm als „Bild“-Chefredakteur informell zufliesst und die sich scheinbar mindestens in den Journalistenkreisen sogar verfestigt hat. Insofern ist die Beschreibung der „Methode Diekmann“ auch indirekt die Beschreibung eines journalistischen Mainstream. Scheinbar begegnet man „Bild“ mit einer Mischung von Resignation und Furcht (vor juristischen Auseinandersetzungen). Die wahrgenommene „Boxkampf“-Funktion ist in Wirklichkeit die Kapitulation vor der Institution „Bild“. Diekmann geriert sich ja inzwischen wie ein Sportler, der vor lauter Kraftmitteldoping kaum noch laufen kann.

    Dennoch: Dass er der direkten Konfrontation ausweicht, ist trzu allem ein Zeichen seiner Furcht. Dabei praktiziert er das, was alle Mainstreammedien mit den Herausforderungen durch das Internet machen, wenn sie drohen, ihnen gefährlich zu werden: sie ignorieren sie. Die Frage könnte sein, ob man mit so einem überhaupt in einen Ring zum Boxkampf steigt oder ob es nicht andere Methoden gibt, verkleidete Demagogen wie ihn vorzuführen. Oder man gibt sich mit den kleinen Erfolgen des BILDblog zufrieden (steter Tropfen höhlt da den Stein).

  18. @29/blueprd
    Es sagt einiges aus, wenn man an einem derart läppischen und lächerlichen Produkt wie diesen Pseudo-Blog eines narzisstischen Möchtegernjournalisten „Spaß“ empfindet.

  19. @27, Stecki :
    verbal eruptierter Neidkomplex

    Ja schon gut, mein kleiner. Gehörst Du zu den Schreiber aus dem Umfeld der Politisch Inkorrekten?

    @Herrn Niggemeier:

    Als Diekmann sich an der „taz” abarbeitete, war er von einer virtuellen Traube von Schaulustigen umringt, die ihn anfeuerten, während er einen Treffer nach dem anderen landete, und sein Gegner orientierungslos vor sich hintaumelte und sich noch nicht einmal über die Kampfregeln im Klaren war…… [und folgendes]

    Ich traue mir nicht zu, den „Gewinner“ des „Boxkampfes“ zu ermitteln.
    Die taz hatte, bevor Diekmann anfing, sie zu bearbeiten, deutlich unter 9000 Gesellschafter. Jetzt sind es 9.251. Insgesamt wurde 2009 knapp eine Million dem Genossenschaftskapital hinzugeführt.

  20. Schlechter Journalismus stellt sich unterschiedlich dar, doch er zeichnet sich vor allem aus durch Unaufrichtigkeit.

  21. @ Carsten:
    Wie armselig, den Diekmann auf seine Gel durchtränkte Frisur zu reduzieren. Ich definiere Niggemeier oder Kohl auch nicht über ihren Leibesumfang.

  22. Kleiner Hinweis: Schizophrenie ist nicht dasselbe wie Multiple Persönlichkeit, auch wenn alle Leute es so benutzen.

  23. Kann mich nur vollumfänglich meinen Vorschreibern (den meisten) anschließen: Guter Text. Und wichtig.
    Vergisst doch unsere spaß- und unterhaltungssüchtige Gesellschaft und Journallie gern mal die Hintergründe, wenn es vorne so schön locker flockig flauschig zugeht wie auf KDs Blog.

    Dass dieser Mensch in seinem Leben noch mal ein Gewissen oder etwas Ähnliches wie Ehrgefühl und darob Selbstekel vor seinem Tun entwickeln wird, ist unwahrscheinlich. Über ihn zu lachen, respektive ihn lustig oder gar lächerlich zu finden, ist jedoch ein Fehler, den man nicht begehen darf.

  24. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich den Diekmann-Blog meistens über „6 vor 9“ wahrgenommen. Mich hat dadurch am meisten fasziniert, wie sonst kritische Menschen sich einwickeln ließen und bei ihrer Eitelkeit zu packen waren, sobald Gottvater Diekmann von seinem Himmelsthron herabwinkte, um mit ihnen auf scheinbarer Augenhöhe zu kommunizieren, sie sogar in sein Büro einlud. Ich fürchte nämlich, dass er sie so sah, wie ich sie wahrnehme: als nützliche Trottel, die BILD in die Mitte der Kulturnation zurückführen. Diese armen Menschen stiegen also nicht zu höheren Weihen auf, sie fielen auf die Nase. Womit sie die Stellung errreichten, in der man mit den Diekmanns dieser Welt auf echte Augenhöhe kommt: flach auf dem Bauch mit der Schnauze im Dreck.

  25. Lieber Herr Niggemeier,

    Sie dürfen aber nicht vergessen, dass Diekmann mit knapp 34 000 Euro eine sehr günstige PR Kampagne für die Marke Bild gefahren hat. Auf diesen strategischen Schachzug sind leider viele Journalisten reingefallen.
    Was sind schon 34 000 Euro für Springer, wenn man so das Ansehen der Marke bei den Kollegen aufwerten kann?

    Grüße,
    Konstantin D.

  26. Guter Artikel und ich nehme selbigen zum Anlass, mir „Die verloremne Ehre der Katharina Blum“ mal wieder anzuschauen.

  27. Eine schöne Analyse. Ich finde es übrigens nur bezeichnend, dass sie der Chef der BILD als Leiter einer kriminellen Verbrecherorganisation inszeniert, um Abschied von seinen Lesern zu nehmen.

  28. Spitzentext!

    Der Gedanke des Minderwertigkeitskomplexes der BILD-Leute, weil sie zwar gefürchtet, aber nicht wirklich gemocht oder geschätzt werden, war mir neu und überzeugend!

  29. auf er seelischen ebene des enneagramm könnte man stefan niggemeier und kai diekmann als brüder bezeichnen [sofern man diese perspektive nicht als esoterischen unfug kategorisiert]. der perfektionist, der angst hat im unrecht zu sein, und der machtmensch, der angst hat nicht akzeptiert zu werden ..

    kaidiekmann.de hat in 100tagen des hoserunterlassens mit der legende aufgeräumt, die macher der BILD seien allesamt selbstdistanzierte machtgeile hohlköpfe [wobei selbstdistanz das erstrebenswerte ziel jeder zen-meditation ist].
    vielleicht war das blog-projekt der versuch, die verlorene ehre der katharina blum wiederherzustellen? eine annäherung an die blogosphäre war es allemal, die in revierhafter weise von den bewahrern des bloggedanken mit argwohn und spott aufgenommen wurde .. dabei sehe ich ein zunehmend journalistisches aufeinanderzugehen der konkurrenten.

    wenn bruder machtmensch klug ist, lernt er von seinem perfektionistischen gegenentwurf und richtet sein blatt künftig redaktionell danach aus, dessen ehrenwertes projekt jegliche journalistische relevanz zu nehmen – das wäre doch eigentlich ein guter schritt im 7. haus der seelen diekmann & niggemeier, oder etwa nicht?

  30. Ach, wie böse ist die Welt.
    Jetzt ist das Reimen mir vergällt.
    Darf ich noch reimen? Weiß noch nicht. zur Zeit bin ich gehemmt.
    Aber zitieren will ich doch. Und es geht wieder um den „Gegelten“.

    @Wondraschek:
    „…Mir ist um meine Wette gar nicht bange.
    Wenn ich zu meinem Zweck gelange,
    Erlaubt Ihr mir Triumph, aus voller Brust?
    Staub soll er fressen und mit Lust,
    Wie meine Mume, die brühmte Schlange…“
    (J.W.v.G. – Faust I)

  31. Zu viel Lob kann nie schaden, deshalb: Wow, toll, vielen Dank! Man glaubte, nach Henschels „Gossenreport“ eigentlich alles zu wissen, aber auch Wissen kann nie zu viel sein. Und,
    @ Muriel: Diese Frage habe ich mir auch gestellt (betrifft nicht nur faz.net, sondern auch die gedruckte Zeitung). Der FAZ-Medienredakteur hegt meinem Eindruck nach allerdings schon länger eine mehr als klammheimliche Sympathie für Herrn D., warum auch immer.

  32. … kann irgendwer den Stalkern wie „treets“ und „Kompa“ mal bitte erklären, daß man nicht 2 Personen gleichzeitig in den A**** kriechen kann … also huschhusch rüber zu KD mit euch … denn DER braucht das … :->

    P.S.: … bin übrigens nicht nur für Paid Content sondern auch für PAiD COMMENTS, lieber Stefan ;-)

  33. @Stefan: Bravo!

    @Gregor Keuschnig #33: Sie haben völlig Recht. Das Fatale daran, es ist ja nicht nur auf die Bild oder die Medien an sich beschränkt. Auch in jedem (größeren) Unternehmen gibt es solche „Eskapaden“ von denen, die die Macht und/oder das Geld haben. Manch einer geriert sich so, als ob er in seiner Position das so müsste.

    Das ist ein Bild, das mir gefällt: Diekmann gefangen im eigenen Chefredakteursrollenerwartungshaltungserfüllen.

    @Christian Förster #44: Neulich hat ein charismatischer Arzt, dessen Name mir gerade nicht erinnerlich ist, in einer Talkshow ganz anschaulich gesagt: Der Schizophrene hat das Konzept vom „ich“ nicht mehr verinnerlicht.

    @lioman #50: Und dabei ist es nur die etwas weniger peinliche Inszenierung im Pseudo-Al-Capone-Stil – die dicke Titten/Ärsche und pimp-my-Supersportwagen-Ästhetik des Gansgta-Rap-Musikvideos viel besser zu Diekmann gepasst!

    @lokalreporter #52: Wo Sie da ein „hoserunterlassen“ gesehn haben wollen, bleibt mir schleierhaft.

  34. @52/lokalreporter
    eine annäherung an die blogosphäre war es allemal
    Nur weil jemand seine Texte unter dem Rubrum „Blog“ stellt, ist es noch nicht unbedingt ein Blog. Und schon gar keine Annäherung an Leute, die ihn letztlich kaum interessieren.

    Niggemeier und Diekmann sind keine „Brüder“. Nicht einmal ungleiche. Sie sind Antipoden. D. ist ein eitler Selbstdarsteller mit selektiver Wahrnehmung, N. ein Moralist, der (noch?) nicht zum Zyniker geworden ist. Da wird nicht zusammenwachsen, was nicht zusammengehört.

  35. Guter Artikel.

    Nur eine Bitte:

    Was soll „empfindliche Teil-Niederlage“ bedeuten? Man könnte genauso gut „immerhin Teil-Sieg“ schreiben.

    Diese (wie jene) Wertung entbehrt jeder Grundlage.

  36. @Gregor Keuschnig – ich sehe im antipodischen das ganze, nichttrennende .. trennende kategorien geben einem immer einen guten grund nicht genau [auf sich selbst] hinzuschauen, bzw. sich halt an eine moralisierende faktenlage zu halten: links-rechts, gut&böse usw ..

  37. @ SN (32): Nee, unnormal sind Sie natürlich nicht. Vielleicht glauben Sie nur zuviel von dem, was in der Zeitung steht, bzw. können sich nicht vorstellen, dass das, was nicht drinsteht, tatsächlich passiert, auch wenn die zitierten A, B, C und D sich (befangen) anders zitieren lassen. Ein Thema, dass die Medien auch stärker hypte als den unbefangen Denkenden war die Schleichwerbung. Da dürften viele Normalbürger auch davon ausgegangen sein, dass deshalb bestimmte Autos durchs Bild fahren weil sich das irgendwo rechnet. Auch ein Fall von „Dacht ich mir schon immer”, als es rauskam. Und einer der Themen, wo Journalisten deshalb hinterherhinken, weil sie es juristisch wasserdicht machen müssen.

    Undsonst: Dürfen Medienanwälte sich so verstecken, wie es bei kaidiekmann.de und buskeismus.de dargestellt wird oder nicht dargestellt werden darf?

  38. @59:

    „… kann irgendwer den Stalkern wie „treets” und „Kompa” mal bitte erklären, daß man nicht 2 Personen gleichzeitig in den A**** kriechen kann … also huschhusch rüber zu KD mit euch … denn DER braucht das …“

    Würden Sie die Güte haben, mir das näher zu erläutern? Oder kann es schlichtweg sein, dass Sie des Lesens nicht mächtig sind? Anders kann ich mir ihre Zeilen, sofern diese mich betreffen, nicht verstehen.

    @31: Nur KD macht es richtig: Er zieht sich jetzt wieder zurück, weil er auf lange Sicht wahrscheinlich den Kürzeren ziehen wird.

    Bitte nicht auch noch hier die Pimmel-Debatte. ;-)

  39. Neulich, ich hatte schwer zu Abend gegessen, las ich im Traum folgenden Interviewfetzen in Ihrem Blog, Herr Niggemeier. Frage: Für was brennen Sie, Herr Diekmann? Diekmann: Für meine Tätigkeit als Chefredakteur bei der BILD. Und ich dachte mir: Aber „hey, das ist doch lustig, ist doch egal, ob das stimmt,“[…]“und übersah dabei die Folgen journalistischer Fehler, die ethischen Abgründe und die Opfer, die „Bild” produzierte…“: Satire ist vor allem eine Sache des Kontextes.
    Kann man auch so sehen, meint…

  40. @lokalreporter #61: Sie sind ihm so was von auf den Leim gegangen. Sie haben höchstens die Photoshop-bearbeiteten Ausschnitte der Körperdoublefotos gesehen, die Kai Diekmann extra für Sie an die Klowände des Internets gehängt hat auf sein „Blog“ stellen hat lassen. Um in Ihrem Bild zu bleiben.

    @nocheinjurist #65: Jeder hat eine Privatsphäre. Sogar Kai Diekmann. Und natürlich auch Medienanwälte. Und jeder darf, nein, sollte Sie schützen. Selbst die Privatsphäre von Kai Diekmann verdient Schutz. Etwas weniger, als im Allgemeinen – hat das Gericht gesagt, nicht ich.

  41. Großartiger Text, Herr Niggemeier.

    Es ist in der Tat ein Problem von BILD-Mitarbeitern, die mehr als drei Gehirnzellen haben (und also im Prinzip ihren Laden durchschauen), dass sie ganz genau wissen, was sie da tun: Wie ethisch fragwürdig sie handeln, wie wenig journalistisch im engen Sinne sie arbeiten. Kompensiert wird das ungute Gefühl (von dem sich sicher auch ein KD nicht freisprechen kann) durch gockelhaftes Machtgehabe, durch billige Egozentrik, durch die Verlagerung auf Nebenkriegsschauplätze. Leider durchschauen das zu wenige.

    Die Eigenheiten des Blogs sind für KD wie geschaffen: Er kann frei pöbeln ohne sich in direkter Schlacht stellen zu müssen. Und vergessen wir nicht: KD hat nicht jeden Beitrag selbst geschrieben, er hatte seine Dackel und Lakaien, also die gefühlten drei Dutzend stellvertretenden Chefredakteure und KD-Kids der BILD.

  42. Die wahren Worte von Kai Diekmann kommen doch nur nach ein paar Glas Wein und nur auf dem Pissoir heraus.

    Alkohol ist die beste Wahrheitsdroge…..

    Einfach ab 23.00 in die entsprechenden Hotelbars und -lounges gehen.

    Dort spricht nicht Volkes Stimme sondern die Stimme unserer Eliten :-) :-)

  43. Für mich ist ja das Diekmann-Dingsta nur Zeichen von einer missverstandenen Technologieverständnisses des Springer Verlags, dem ich hiermit ein Zertifikat ausstellen möchte: Diekmann und Springer besitzen keine Medienkompetenz!

    Warum? Nun, nur weil man eine spezielle Form von Technik benutzt, heißt es noch nicht, dass man den Sinn dahinter versteht. Sinn eines Blogs ist es ja ein kontinuierliches, virtuelles Tagebuch zu führen um mit sich und der Welt in Kommunikation zu treten. Um es für die Nachwelt zu dokumentieren. Nun, nach nur 100 Tagen hört Diekmanns Blog nun auf, was eindeutig zeigt, dass Fleiß nicht zu seinen Stärken gehört. Und was ist nun in der Zeit dabei raus gekommen? Eine schlechte Form von Werbung: Überflüssig, zeitraubend, inhaltslos.

    Denn Tatsache ist: Das Internet vergisst nichts. Was werden wir also in 5, 10, 15 Jahren wohl denken, wenn wir uns solch ein Blog betrachten, wenn die Inhalte sich relativieren? Analysiert
    man kurz den Inhalt dieses Blog wird schnell klar, dass er weder dem Maßstab der Wahrheit, der Wahrhaftigkeit noch der Richtigkeit standhält. Das ist keine Kommunikation sondern nur eine Form von Beleidigung. Schaut her, ich kann´s und ich tu´s! Ich habe ja genug Geld um mich verklagen zu lassen!

    Moderne Demokratie bedeutet Kommunikation mit dem Recht, dass jeder seine Meinung äußern darf. Diekmann zeigte nun in den letzten 100 Tagen nicht nur seinen Feinden sondern auch der demokratischen Gesellschaft sein Genital, und denkt wirklich noch, dass das alle ganz doll lustig finden. Nun, tun wir aber nicht. Ganz im Gegenteil: Wer wird so einen Menschen, der mit so viel Hass, Verachtung und schlechtem Geschmack geglänzt hat noch mal erst nehmen? Also ich habe es noch nie und werde es auch in Zukunft bestimmt nicht tun!

  44. Gibt es laut Niggemeier einen Unterschied zwischen KD und KND, oder werden die munter in einen Topf geworfen?

  45. Ganz groß.

    Ich habe lange darauf gewartet, dass jemand angemessen zum diekmann-blog schreibt, ich saß schließlich selbst kopfschüttelnd und fast ratlos davor. Noch ratloser allerdings hinterließen mich fast alle Kommentare in der Medienwelt dazu. Vor allem, weil der Blog ja nirgends zumindest witzig war.

    Ganz fein analysiert, danke dafür!

  46. Dieser Text von Herrn Niggemeier hier ist wohl das Highlight, das Herr Diekmann zum Abschluss seiner Blogger-Phase eigentlich auf kaidiekmann.de in Aussicht gestellt hatte

  47. „Auf der einen Seite eine Vielzahl von Idealisten, die Überzeugungen haben und in aufreibenden Debatten dafür kämpfen, das Richtige zu tun.“

    Made my day, ganz im Ernst. So ein Selbstbild würde doch wohl selbst der härteste aller hardcore tazler nicht unterschreiben, ohne sich für ein derartiges Maß an Selbstgerechtigkeit und Ignoranz heimlich zu schämen. Und du schreibst das komplett ironiefrei auf, als ob es einfach unhinterfragbare Tatsache wäre? WOW, just wow.

  48. @mario: das Gut-Böse-Schema kommt bei Stefan Niggemeier leider dann doch immer wieder durch. Hatta sich bei der BILD abgeguckt. Naja, macht den Text hier aber nicht schlechter

  49. Bis jetzt einer Ihrer besten Texte!
    Allerdings hätte es gereicht, nach dem Katharina Blum-Beispiel aufzuhören – es sagt schon alles aus über diese Person und ihre Zeitung…

  50. Sehr schön, allerdings besteht eines der hauptprobleme von K.D. darin, keine Kunstfigur zu sein. Nein, im RL ist er genauso wie in seinem Job.
    Einfach ab 23.00 in die entsprechenden Hotelbars und -lounges gehen….der Barkeeper hört und sieht alles…

  51. Danke für diesen Text – auch ich bin zugegebenermaßen eine Zeitlang auf KD´s PR-Strategie reingefallen und meinte, menschliche, ja sogar sympathische Züge an ihm zu entdecken. Jetzt ist die Welt wieder grade und ich bin wieder der Meinung, dass überall dort, wo KD sich einfindet, jeder mit etwas Anstand und Ehrgefühl aufstehen und gehen sollte …

  52. gerade einen schönen satz von josef hader gehört: >> der kritiker gehört zum kasperltheater dazu, als teil des stücks. im sinne des dramas als antipode < passt zur these @Gregor Keuschnigs <- in meiner these ist der kritiker der seelenbruder: der perfektionistische stefan, der angst hat im unrecht zu sein, kämpft gegen den machtmensch kai, der angst hat nicht akzeptiert zu werden. könnte man glatt ein zwei-personen stück daraus machen ..

  53. @lokalreporter
    Sie beschäftigen sich zuviel mit Fiktion. Wenn man krampfhaft versucht, die Realität in irgendwelche Theater-Schablonen zu quetschen, fängt man langsam an, auf seine Mitmenschen ein wenig befremdlich zu wirken… beschäftigen Sie sich doch vorübergehend mit etwas anderem, das hilft meistens. ;)

  54. Der Auftritt ist gelöscht – die Links weisen ins Leere, Beweismittelunterschlagung, wenn man mich fragt.

    Das scheint dem Urheber ja extrem peinlich zu sein, im Nachhinein.

  55. für Kai Diekmann ist Selbsironie nur eine weitere Form seiner Ichbezogenheit.
    Dass er ein ganzes Team braucht um den Eindruck zu erwecken, er sei ein lockerer Typ, ist irgendwie auch traurig.

  56. Klasse gemacht: ernst und mit Schwung. So, dass Präzision in Magie kippt: Wers gelesen hat, wird den Mann nie mehr mit denselben Augen sehen.

  57. Insbesondere wegen solcher Sätze über den wohl mehrheitlich Ungeliebten: „… die selbstgeschaffene Kunstfigur eines Chefredakteurs, der keine Skrupel hat und keine Werte kennt; der heute das Gegenteil von dem tun kann, was er gestern gefordert hat; der keinen Ruf zu verlieren hat.“, und weil man in Texten wie diesem wiedereinmal die kenntnisreiche und intensive Auseinandersetzung mit der Materie spürt, bin ich ein regelmässiger Leser dieses Blogs.
    Danke!

  58. Immerhin ist er einmal bei einem ökumenischen Kirchentag erschienen und hat sich der Kritik gestellt. Macht auch nicht jeder.
    Herr Nonnenmacher? Herr Esser? Herr Eick? Herr Bohlen? Frau Schäferkordt?

  59. @lokalreporter: Du vergisst, dass Herr Niggemeier nur einer von vielen Menschen ist, die sich mit den Opfern der Bildzeitung solidarisieren.
    Aber Journalistenkreisen scheint das ja auch nicht so verbreitet zu sein. Dank dem Bildblog kann jeder nachvollziehen, das in der Zeitung nicht nur ein bischen Quatsch steht, sondern das es echte Opfer gibt.

  60. Enteignet Springer!

    Und den Diekmann gleich mit. Ich kann einfach nicht verstehen, warum ihm so viele eigentlich hoch gebildete Leute auf den Leim gehen. Vielleicht ist es einfach nur Unterhaltungssucht…

    Aber das muss man Diekmann immerhin lassen: Er weiß, wie er von seinen Schandtaten und denen seiner Zeitung ablenken kann. Dass er das nun auch ausnutzt ist das fast nur selbstverständlich.

  61. Ausgezeichneter Artikel, wie nicht anders zu erwarten. In der Tat scheint Herr Diekmann den Schein selbstironischer Distanz für sich entdeckt zu haben.
    In einem Punkt aber möchte ich dem Autor in Teilen widersprechen: Das sich „bildblog“ stets gegen die verharmlosende Haltung gestellt hat, BILD sei doch unterhaltsam-spaßige Klo-Lektüre, ist löblich. Sich aber auf einer, wie Niggemeier sagt, ironischen Metaebene über den Mist in der BILD zu amüsieren, muss nicht zwangsläufig heißen, dass man die Sensibilität für die Ernsthaftigkeit der darin enthaltenden Lügen verlieren muss. Das ist mir zu undifferenziert gedacht. Mit dem entsprechenden (medien)kritischen Bewusstsein lässt sich beides ganz wunderbar vereinen, wie das Beispiel Niggemeier deutlich zeigt.

  62. eben.

    Diekmann hat sich seltsamerweise „Freunde“ gemacht seit dem er mit Unwissen/Inkompetenz in seinem Blog kokettiert. Würde das ein renommierter Schreiber machen wären die Lacher gross aber Diekmann hat ja nichts zu verlieren. Kein Risiko, kein Einsatz aber Gewinn.

    ‚Das trotz dieser durchschaubaren Manöver.

    #k.

  63. Waren die vorherigen „Chefredakteure“ des Blattes eigentlich viel besser? Ich erinnere nur an Boenisch. Es gab allerdings kein Internet, keine kritischen Blogs, kein Bildblog…

  64. Für zwei Fragen brauche ich noch Antworten:
    1. Was machen die Verwirrten, die heute nur noch lesen : Not found/Error !
    Kaufen die jetzt eine Papierausgabe von BILD ?
    2. Was hat das ganze Projekt den Springer Verlag gekostet?
    Und damit meine ich nicht nur die Rechtskosten.

  65. @93 – meinen sie die realität eines mechanistischen weltbildes, die kugel als tragbares rechteck?
    ihre fürsorglichen anregungen entsprechen einer projektion, das sagte ich ihnen ja bereits letzten samstag bei der auseinandersetzung auf unser beider lieblingsbewertungsportal, sie wissen schon, da schreiben sie unter ihrem richtigen namen .. vielleicht sollten sie sich etwas in selbstdistanz üben und ihr wahres selbst entdecken, dann müßten sie nicht immer mit den wölfen heulen .. :-))

    @101 – meine sicht richtet sich doch nicht gegen den BILDblog, wie kommst du darauf?

  66. Der beste Blog-Artikel, den ich seit locker 6 Monaten in der deutschen Bloglandschaft gelesen habe. Wenigstens einer, der sich nicht von der bunten, „selbstironischen“ Gaga-Oberfläche eben dieses Blogs hat blenden lassen. Danke.

  67. Diekmann hat in seinem blog mit sehr grossem aufwand versucht,sich-und auch seine mitarbeiter- darzustellen als zwar smarte und knallharte,letztlich aber doch nette leute wie du und ich,harte schale,aber weicher kern.
    Ziel:Imageverbesserung.Natürlich nicht Diekmanns image,sondern das image von BILD.BILD möchte wahrgenommen werden,wie Diekmann sich darstellte:Manchmal unter der gürtellinie,etwas schmierig,etwas schmuddelig,aber eigentlich doch gutwillig,eigentlich nett,eigentlich wie wir und immer für uns.
    Bei dem einen oder anderen mag das angekommen sein.
    In zwei oder drei der hier veröffentlichten kommentare stand aber ganz wichtiges,vielleicht ist es etwas untergegangen:Wer des nachts in den einschlägigen bars und lounges in Berlin unterwegs ist,der kann,mit etwas pech,diese leute von BILD,inklusive D.,treffen.Da wird dann klartext gesprochen,da erfährt man ungefiltert,was BILDmitarbeiter von ihren lesern halten.
    Diekmanns blog ist ein clever gemachtes fake mit üblem hintergrund,und BILD ist und bleibt-wie die TAZ gestern schrieb-,ein „Schweineblatt“.
    Und was D. angeht:Die collage,die sein blog ablöste,zeigt u.a.den mal von links,mal von rechts hereinschwebenden Josef Wagner, den immer gleichen satz wiederholend.Diesem satz ist nichts hinzuzufügen.

  68. Nehmen wir mal an, dass Herr diekmann einen Job hat, den man ohne eine gewisse Zynik nicht ausüben könnte.
    Ist er deswegen zu verdammen? Ist er der einzige, der einen Job ausübt, indem es ohne eine gute Portion Opportunismus nicht geht?
    Kennt keiner von euch einen Arzt? Viele Ärzte müssen sich freuen, wenn jemand stirbt, der viele Medikamente gebraucht hat.
    Ein Angestellter eines Rüstungsunternehmens wird sich vielleicht zumindest teilweise freuen, wenn irgendwo ein Krieg ausbricht? Ein Angstellter eines Pharmakonzerns vielleicht, wenn irgendwo eine Krankheit ausbricht?
    Ein Anwalt kämpft auch nicht immer für das Recht, sondern dafür seinen Mandanten frei zu bekommen, egal ob unschuldig oder nicht.
    Desweiteren hat die Bildzeitung sich zum positiven gewandelt -so meine ich.
    Ich habe derzeit mit 2 grossen Wochenmagazinen und der Akademiker-Wochenzeitung schlechthin mehr Probleme.
    Wobei Probleme…. Was kann man schon daran ändern? Will man wirklich was ändern?

    Ich glaube, dass ich beide Fragen wohl mit „Nein“ beantworten muss.

    PS:
    Höchstens der Punkt mit den Medikamentenkosten. Die derzeitige Regelung sollte man nochmals überbeiten.
    Mein Bruder ist Arzt und leidet sehr unter diesen Regeln. :-(

  69. Am Rande:
    Wie man die Abschiedseite (auch die „Diekmann-Denkmalseite“ genannt) nicht gut finden kann, kann ich mir nicht erklären.
    Ausgenommen, die Audioumsetzung, das wurde nicht sauber implementiert und „stockt“.
    Aber sonst. Einfach grossartig.
    Links fliegt Doktor Köhler.
    In der Hölle, die ich erst gar nicht entdeckt habe, kann man die Frau Pohl hören.
    Nebenbei bemerkt würde Frau Pohl ein bißchen Lockerheit gut tun.
    Es stimmt, dass die taz in der Zeit des Blogs einiges an Genossenschaftskapital akquirieren konnte.
    Ich würde es aber nicht als den erfolg von Frau Pohl ansehen, sondern eher als den Erfolg des gesamten taz-Kollektivs.
    Weil die Pohl…… naja ich halt von ihr nicht wirklich viel.

  70. @ 112 träger

    Da wurden die „geheimen“ Interessen der Ärzte, Anwälte, Rüstungs- und Pharmakonzerne mal leichthin zusammen aufgedeckt. ;-)

    „Kennt keiner von euch einen Arzt? Viele Ärzte müssen sich freuen, wenn jemand stirbt, der viele Medikamente gebraucht hat.“

    Zu bevorzugen wäre da die über jahrhunderte bewährte legendäre chinesische Herangehensweise (die leider auch kontinuierlich modernisiert wurde):

    Der Hausarzt bekommt einen regelmäßigen Obolus solange man gesund ist und es auch bleibt. Sobald man jedoch krank wird oder gar stirbt, bleiben die Zahlungen selbstverständlich aus.

    Das spornt zu Freundlichkeit und zur Prophylaxe an.

  71. @ 112 träger

    „Nehmen wir mal an, dass Herr diekmann einen Job hat, den man ohne eine gewisse Zynik nicht ausüben könnte.
    Ist er deswegen zu verdammen? Ist er der einzige, der einen Job ausübt, indem es ohne eine gute Portion Opportunismus nicht geht?“

    Leider ist er nicht der einzige, ansonsten wäre die Welt um ein Vielfaches besser!

    Meine Meinung ist, dass jeder in seiner Position seine Möglichkeiten ausschöpfen sollte, moralisch „gut“ zu handeln. Das heißt, erstmal bei sich und in seinem Wirkungskreis anfangen, bevor man den Regenwald oder arme Kinder in Haiti rettet (ohne diese Bemühungen diskreditieren zu wollen).

    Deshalb hinterziehe ich keine Steuern, bescheiße meine Vermieterin nicht, bescheiße keine Geschäftspartner und versuche, meiner Partnerin, meinen Eltern und meinen restlichen Familienmitglieder nicht über Gebühr auf die Nerven zu gehen. Dazu muss ich selbstkritisch und offen für externe Kritik sein, außerdem brauche ich den grundsätzlichen Willen, kein Arschloch zu sein. Übrigens gehört gelegentlich auch Mut dazu.

    Und genau das erwarte ich auch von allen anderen. Und meines Erachtens tut Herr Diekmann genau das, was in seiner Macht stünde, nicht. Er könnte problemlos viele Missstände beheben, tut es aber nicht.
    Bei jemanden, der für die Bildzeitung als Redakteur o. Ä. arbeitet, ist das natürlich nicht so einfach. Da gelten vermutlich Zwänge, denen man sich nicht entziehen kann. Deshalb bleibt da eigentlich nur, sich dem zu verweigern und aus moralischen Gründen nicht für dieses Blatt zu arbeiten. Ich finde, das muss man erwarten und darf deshalb auch alle verurteilen, die das nicht tun (weil entweder ihre moralischen Werte andere sind als meine oder weil sie zu feige sind, aber genau das verurteile ich ja).

  72. ne ne. :-)
    Ich wollte nur sagen, dass, wenn an einem Projekt 100 Leute beschäftigt sind, es durchaus möglich wäre, dass der ein oder andere, sich freute, wenn es bedarf für das Projekt gäbe und somit sein Arbeitsplatz gesichert wäre.

    Muss nicht. Aber kann, oder nicht?

  73. @meykosoft
    ne ne. :-)
    Ich wollte nur sagen, dass, wenn an einem Projekt 100 Leute beschäftigt sind, es durchaus möglich wäre, dass der ein oder andere, sich freute, wenn es bedarf für das Projekt gäbe und somit sein Arbeitsplatz gesichert wäre.

    Muss nicht. Aber kann, oder nicht?

  74. Das einzige, was mir das Diekmann-Blog zeigt: der Mann kann keine deutsche Typographie ordentlich gebrauchen.

    (Will sagen, man sieht daran sehr deutlich, dass mindestens zwei Leute dieses Blog beschreiben.)

  75. Wobei man das auf alle Branchen beziehen könnte. Jemand, der die Gänge einer Zigarettenfirm putzt, freut sich bestimmt auch nicht, wenn die Menschen weniger rauchen und das Werk, wo er putzt, geschlossen wird.
    Ich könnte mir vorstellen, dass ein Sozialarbeiter auch der Stadtverwaltung des Öfteren die Gründe darlegen muss, warum man ihn bräuchte.

    @Gotthold:
    Um ehrlich sein: Wäre ich an Diekmann Stelle, wären auch meine moralischen Werte andere als deine oder ich wäre dafür auch
    zu feige. Den Job würde ich freiwillig nie aufgeben.
    Genauso wenig den Job bei einer Zigarettenfirma oder Wettspielanbieters.
    Meiner Ansicht nach würden dies die wenigsten tun. Es ist einfach davon zu reden, solange man nicht in der Position ist. In der Position angekommen haben die meisten vergessen, was sie zuvor noch lautstark tönten.

    PS: ich könnte mir vorstellen, dass Herr Diekmann nicht der schlechteste Vater ist.

  76. Herr Niggemeier,

    Sie sind doch nur in Ihrer Eitelkeit verletzt, dass Herr Diekmann Sie nicht in seiner „Abrechnung“ berücksichtigt hat. Sie ärgert es ganz einfach, dass Sie als (würdiger) Gegner im Blog-Feldzug ignoriert wurden. Ja nicht einmal einen kleinen Boxkampf hat er Ihnen gegönnt. Das geht an die Substanz, nicht wahr?

  77. @ träger

    Ja, die meisten werden umso korrupter, je mehr sie zu verlieren haben. Man kann nur hoffen, dass es genug gibt, die nicht wie du denken und nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind. Die dürfen dann das ausbügeln und ausbaden, was Menschen wie du oder Diekmann anrichten.

    Dass du glaubst, dass die meisten so handeln würden wie du, ist psychologisch betrachtet logisch. Du biegst dir deinen eigenen Egoismus auf die Weise so zurecht, dass du damit leben kannst. Ich persönlich könnte das nicht.

    Ich frage mich außerdem, was man von nem gut bezahlten Job hat, wenn man dafür Arschloch werden muss. Cool, man kann sich Statussymbole leisten. Yeah! Dafür nehme ich doch gerne in Kauf, anderen Menschen existenzbedrohendes Unrecht anzutun (im Falle Diekmanns, was du so machst, weiß ich ja nicht).

  78. @creezy, SvenR
    Weil ich in der Eile ein bis zwei Komma falsch gesetzt habe und meine Brille nicht aufhatte?
    :-)
    Ohne Frage erscheint dadurch mein Kommentar -und damit meine Meinung- in einem anderen, weniger vorteilhaften Licht.

    PS: Vielleicht sollte ein User mit dem Namen SvenR nochmals die Begriffe Typografie und Orthographie im Lexikon nachschlagen. ;-)

  79. @Gotthold:
    Ich putze Gänge in einer Zigarettenfirma.
    Und bin vielleicht –trotz der Lüge über meinen Beruf- ehrlicher als Du.

  80. @träger
    Warum hören dann zum Beispiel nicht reihenweise Ärzte mit dem arbeiten auf?
    Stattdessen werden weiterhin Patienten, die das Medikamentenbudget der Praxis überdurchschnittlich belasten und normalversichert sind, aus den Praxen geekelt.

  81. @ träger

    Willst du ernsthaft die moralische Verantwortung, die jemand, der in einer Zigarettenfirma Gänge putzt, an der schlechten Gesundheitsprognose von Rauchern hat, mit der des BILD-Chefredakteurs für die BILD vergleichen?

  82. @ träger

    Mit Ärzten kenne ich mich nicht gut aus. Ich kenne jedoch einige wenige Exemplare persönlich, die sich geradezu aufopfern, um trotz widriger Umstände den Patienten einigermaßen gerecht werden zu können. Und es hören ja viele auf, bzw. gehen in andere Länder. Aber wie gesagt, damit kenne ich mich nicht aus.

  83. Aber eigentlich ist das Ärzte-Thema ein gutes Beispiel:

    Auf die Gefahr hin, dass ich mich aufgrund fehlender Sachkenntnis damit blamiere, vermute ich mal, dass das System vor allem deshalb so miserabel ist, wie es ist, weil so viele Ärzte mitspielen.

    Wenn sie sich kollektiv auflehnen würden, wäre das sicher nicht ohne Wirkung. Man halt halt als einzelner nur 3 Möglichkeiten: a) Das Spiel mitspielen und tun, was das böse System von einem verlangt. b) Sich heimlich gegen das System auflehnen, sich aufopfern. c) politisch werden und das System skandalisieren.

    Dieses Blog läuft meines Erachtens unter c). Finde ich gut.

  84. Ich frage mich außerdem, was man von nem gut bezahlten Job hat, wenn man dafür Arschloch werden muss.

    Man kann seinen Kindern eine gute und sichere Zukunft bieten. Man kann Freunden finanziell unter die Schultern greifen. Usw.

    Weißt Du, ob Herr Diekmann zu seinen Nächsten ein –wie Du sagst- „Arschloch“ ist?

  85. @träger

    Stattdessen werden weiterhin Patienten, die das Medikamentenbudget der Praxis überdurchschnittlich belasten und normalversichert sind, aus den Praxen geekelt.

    Ist das nicht herrlich, wie sich alle über die Bildzeitung aufregen, was von eigenem moralischen Handeln faseln und dabei selbst unreflektiert sämtliche eben dort vertretenen Klischees nachplappern?

    Ärzte sind gewissenlose Abzocker, Hartz IV-Empfänger alles faule Säcke, die Türken wollen sich nicht integrieren und Hitler hatte (geheim!) ein Ufo-Prgramm geplant. Noch was?

  86. @träger

    Weißt Du, ob Herr Diekmann zu seinen Nächsten ein –wie Du sagst- „Arschloch“ ist?

    Die Antwort auf diese Frage sieht man täglich am Kiosk, würde ich sagen.

  87. @lokalreporter, 108
    Offensichtlich verwechseln Sie mich gerade mit jemand anderem – weder weiß ich, was ihr „Lieblingsbewertungsportal“ ist, noch schreibe ich irgendwo im Netz unter Klarnamen. Mir scheint, Sie interpretieren des öfteren viel zu viel in irgendwelche Sachen hinein… ;)

    @träger, 112
    Der Auftragsmörder macht auch nur einen Job, der ohne eine gewisse Portion Zynismus nicht auszuüben ist. Ist er dafür zu verdammen? Vielleicht tut ihm das eine oder andere Opfer sogar ein wenig leid, da es ja nichts persönliches ist.

    Nein, mit dieser zugegebenermaßen grotesken Überspitzung möchte ich nichts in Relation setzen, sondern Ihnen zu bedenken geben, dass man mit Ihrer Art der Argumentation entweder alles, oder gar nichts rechtfertigen kann.

    Selbstverständlich kann und muss man sich und andere anhand seiner bzw. ihrer Handlungen beurteilen. So funktioniert ein gesellschaftliches Miteinander nunmal – ganz ohne ethische Maßstäbe (und Menschen, die sich an diese gebunden fühlen) wäre Zivilisation gar nicht möglich, da sie in gewisser Weise auf Vertrauen basiert. Ich muss meinem Bäcker vertrauen können, dass in seinen Brötchen nichts Schädliches ist, weil es z.B. billiger wäre als Mehl. Und ich muss meinem Arzt vertrauen können, dass er an erster Stelle den Behandlungserfolg und nicht irgendwelche finanziellen Interessen im Sinn hat, die ihn unter Umständen eine riskantere und an Nebenwirkungen reichere, aber teurere Medikation wählen lassen. Andernfalls könnte ich keine dieser Dienstleistungen in Anspruch nehmen, weil ich in beiden Fällen von größerem Schaden als Nutzen ausgehen müsste.
    Das sind nur ein zwei ziemlich offensichtliche Beispiele – man kann sich sehr leicht ausmalen, dass eine Gesellschaft ganz ohne Vertrauen (und somit letztlich ohne Ethik, die die Grundlage dafür bildet) einfach nicht funktioniert. Es ist schlimm genug, dass es mittlerweile überall „schwarze Schafe“ gibt, weswegen man mit seinem Vertrauen sehr vorsichtig umgehen muss – wenn aber grundsätzlich nichts und niemand mehr vertrauenswürdig wäre, weil einem ausnahmslos jeder sofort Schaden würde, sobald er daraus einen Vorteil zöge, würden wir in einer paranoiden Albtraumwelt leben.

    „Es ist nur ein Job“ kann und darf daher nie ein Rechtfertigungsgrund für gar nichts sein.

    Schon gar nicht, wenn der Job daraus besteht, mit falschen (und/oder zumindest grotesk verzerrten), reißerischen Geschichten Auflage zu machen und sich einen Dreck darum zu scheren, welches Leid man dabei mitunter anrichtet. Man kann eine Boulevardzeitung auch ohne entsprechende Verletzungen der Menschenwürde aufziehen, und daran muss sich Diekmann selbstverständlich messen lassen. Denn gerade auch im Job haben ethische Maßstäbe ihre Berechtigung, mit steigender Macht und Verantwortung eher mehr als weniger.

    Also ja, m.E. ist er für seine Art der Zeitungsführung zu verurteilen.

  88. Wie Herr Diekmann privat ist, ist mir egal, darum ging es mir nicht. Seine „Nächsten“ sind eben auch leider die Opfer seiner Arbeit.

    „Man kann seinen Kindern eine gute und sichere Zukunft bieten. Man kann Freunden finanziell unter die Schultern greifen. Usw.“

    Ich bin lieber Kind von jemandem, der sich seiner Verantwortung für eine „gute“ Welt bewusst ist, als von jemandem, der bloß Geld hat, dieses aber in einer Funktion als Arschloch verdient. Dass es – gerade wenn man Kinder hat – immer auch um Abwägungen geht und moralische Entscheidungen nicht brutal knallhart schwarz/weiß gefällt werden können, ist mir klar. Wenn ich Kinder hätte, wäre manche moralische Entscheidung sehr viel schwieriger als ohne, das gebe ich zu.

    Wenn es so wäre, dass unsere Gesellschaft es nur „Arschlöchern“ ermöglicht, etwa die Zukunft der Kinder auch materiell abzusichern, wäre das schlimm. Ich glaube, ganz so weit ist es aber noch nicht. Aber eben das hängt ja auch von „Arschlöchern“ ab, die überhaupt die Bedingungen schaffen, dass man materiell lohnenswerte Jobs nur als ebensolches bekommt. Wie gesagt, jeder hat auf seiner Ebene seine Verantwortung (anderes Stichwort wäre: Keine Aktien von „Arschloch“-Unternehmen kaufen, und seien sie auch noch so profitabel).

  89. @träger
    Wie heisst noch mal das Getränk, was Sie zu sich genommen haben? (Nur zur Not; wenn ich mal sowas brauche.)

    @136/Squeedly
    Ihre moralische Empörung in allen Ehren und auch, dass Sie nachher pflichtschuldigst zu einem Urteil kommen ist wirklich toll. Aber jegliche Verquickung von „Journalismus“ und dem, was Diekmann da fabriziert, ist per se schon falsch. Das ist ungefähr so, als würde man eine Kuh verurteilen, weil sie nicht fliegen kann.

  90. @träger #124: Ich meinte reko in #111, nicht Sie. Aber wenn Sie sich den Schuh anziehen wollen…was das jetzt mit meiner Orthographie zu tun haben soll, weiß ich nicht. So lange sie besser ist, als die von ix, bin ich zufrieden. Und dass ich die Typographie des Niggemeier’schen Blogs nicht wirklich beeinflussen kann, erscheint mir offensichtlich.

  91. In Bezug auf Unternehmen und ihre Unternehmungen war irgendwo mal von einer „Arschlochfreien Kette“ die Rede.

    Ich bin der festen Überzeugung, dass sowas funktionieren kann, wenn man denn nur will und dazu bereit ist, seine persönliche Bequemlichkeiten zu überwinden. Immer nur auf „die da oben“ zu schimpfen, ist mir zu billig.

  92. @träger

    Ja, boah, echt krass, diese böse kapitalistische Welt. Was der Arzt mit solchen hanbüchenen Regeln im täglichen Arbeiten macht, bleibt dann doch immer noch ihm überlassen. Zum Glück.

    Es soll ja sogar Menschen geben, die üben ihren Beruf nicht nur ob des Geldverdienens aus. Nennen Sie mich naiv, aber ich kenne genügend solcher Leute in meiner persönlichen Umgebung.

  93. @ Gregor Keuschnik, 139

    Das fand ich jetzt eher daneben. Die Position von träger ist ja (leider) nicht so absurd, dass man sie nicht auch sachlich diskutieren könnte.

    Darauf einen gewaltfrei geklöppelten Erdbeertee?

  94. @139, Keuschnig
    Wo haben Sie in meinem Kommentar gelesen, dass ich Diekmann Journalismus unterstellt hätte? Ich schrieb lediglich, dass man eine Boulevardzeitung auch anders führen könne – ob die Bild diese Bezeichnung wirklich verdient, sei mal dahingestellt, allerdings wird sie offiziell unter dieser geführt.

    Worauf wollen Sie eigtl hinaus? Sie meinen doch nicht etwa ernsthaft, ab einem gewissen Grad an Abweichung von journalistischen Standards gälten für ein Blatt automatisch auch keine ethischen Maßstäbe mehr, weswegen man es auch nicht anhand solcher beurteilen dürfe?

  95. Ich finde es witzig, wie einige hier spekulieren, ob Diekmann privat oder beruflich ein Arschloch sei oder gar privat und beruflich.

  96. @145/Gotthold
    Sorry, ich habe keine Waldorf-Schule besucht. Daher entgeht mir vermutlich trägers „Position“ und ich vermag auch keine „Gewalt“ bei mir zu erkennen. Den Tee nehme ich gerne an; mit Vanillearoma?

    @148/Squeedly
    Naja, Ihre Geschworenennummer mag ja zur Selbstreinigung ganz gut sein. Wenn Sie ein bisschen die Geschichte der „Bild“-Zeitung rekapitulieren, werden Sie schnell erkennen, dass deren „“Trick gerade in der Negation jeglicher ethisch-journalistischer Standards besteht. Diekmann ist nun (entgegen anderer Chefredakteure dieses „Blattes“) ein enorm extrovertierter Mensch, der aus der Not eine Tugend macht. Er flüchtet nicht ins Verborgene und zieht seine Strippen lieber anonym (wie einige andere Vorgänger) oder steuert einer Läuterung zu (das kommt noch – ganz sicher! Die Vergeißlerung Diekmanns ist nur eine Frage der Zeit). Er betreibt aktiv und öffentlich seine „Methode“, die Niggemeier sehr schön analysiert. Ihm da unethisches Verhalten zu attestieren, ist letztlich nur eine Vorstufe zur Niggemeierschen These.

    Es ist ein schwacher Trost, aber im Vergleich zu anderen sogenannten Boulevardblättern (ich würde sie eher als „Krawallblätter“ bezeichnen) bspw. in Großbritannien ist „Bild“ (1.) ziemlich hausbacken und (2.) in den letzten Jahren eher wirkungsloser geworden. Das ist nicht zuletzt ein Verdienst des „Bildblogs“ und einiger Artikel in diesem Blog hier. Etliche Kampagnen sind nicht mehr durchgedrungen; die Öffentlichkeit wird kritischer, auch der „Bild“-Leser.

  97. @ träger

    Die Welt, in der Sie leben scheint ja sehr langweilig zu sein, da es nur eine Schublade von Ärzten, toten Patienten, Kornkreisen usw. gibt. Vielleicht gibt es ja auch Schneekreise? Gucken Sie doch mal nach!

    In unserem Wirtschaftssystem gibt es nicht DIE Firma, es gibt die unterschiedlichsten Firmen. Manche folgen dem Spruch: „Personal sind Personen ohne Persönlichkeit!“, andere leben unter der Prämisse: „Im Zentrum steht der Mensch.“ Ebenso gibt es die unterschiedlichsten Stufen der Entwicklung des moralischen Urteils. Welcher Typus von Mensch sich von welcher Firma einkaufen lässt ist glaube ich auch klar. Ebenso, dass ein Mensch nicht in seinem Beruf kein Gewissen hat, es aber im Privatleben jedoch schon. Gibt es zwar auch, aber solche Menschen haben halt dann eine Persönlichkeitsstörung und sind sehr zu bedauern, da ihr Intellekt nicht ausreicht, sich das Arbeitsfeld passend der Persönlichkeit auszusuchen. Wichtig ist nur, dass halt jeder Mensch das wissen sollte und jeder Konsument von Produkten eben auch, welche Philosophie hinter einer Firma, einem Verlag, einem Sender steht. Ich glaube schon, dass das mit ein wichtiges Verkaufsargument in den nächsten Jahren sein wird!

  98. SN: Aber man kann doch darüber nicht vergessen, was den Kern des Verhältnisses ausmacht: Eisenberg ist deshalb Diekmanns Gegner, weil er regelmäßig erfolgreich Menschen vertritt, die Opfer der Methoden der „Bild”-Zeitung wurden. Und weil er Diekmann bei dessen Versuch, die „taz” wegen einer Satire zu einem Schmerzensgeld zu verurteilen, eine empfindliche Teil-Niederlage zugefügt hat. Das versucht „Bild” dem Rechtsanwalt seit Jahren heimzuzahlen.

    Die BILD verliert viel häufiger gegen die Mandanten der Kanzlei Schertz Bergmann und der Kanzlei von Prof. Prinz. Es muss andere Gründe bei Diekmann geben, dass er sich Eisenberg virgenommen hat, als die vielen Klagen gegen Bild.

    Johannes Eisenberg vertritt auch regelmäßig staatliche Stellen, wie Jugendämter gegen die Berichterstattung zum Schutz von Müttern, denen Kinder weggenommen werden, die Polizei, Mitarbeiter des Bundesgrenzschutzes und der Geheimdienste.

    Ein Engel mit anwältlichen Flügeln scheint Eisenberg keinesfalls zu sein.

    Im Fall der alten Dame dürfte sich Eisenberg blamiert haben, gegen die Berichterstatung zum Schutz einer alten Dame vorgegangen zu sein.

  99. Das Aufsehen, dass der Diekmann in Blogs und Medien erregt hat, scheint den Niggemeier ganz schön zu wurmen.

  100. Ich finde den Screenshot – von Kai Diekamnn als Büttenredner geradezu unbewußt entlarvend auf den Punkt gebracht. Die Ausstattung mit den 4 Ballons symbolisieren andeutngsweise das was ihn antreibt so zu agieren wie er agiert: Ein Ego für das selbst der größte Ballon noch zu klein ist. Läßt man die Luft aus solchem Ballon raus, ist Mitgefühl alles was bleibt.

  101. Wichtig ist nur, dass halt jeder Mensch das wissen sollte und jeder Konsument von Produkten eben auch, welche Philosophie hinter einer Firma, einem Verlag, einem Sender steht. Ich glaube schon, dass das mit ein wichtiges Verkaufsargument in den nächsten Jahren sein wird!

    Da gebe ich Dir absolut Recht. Das große schwedische Modehaus erfreut sich nur deswegen großer Beliebtheit, da es den Kunden ein besonderes Anliegen ist, durch ihre Produktwahl aufstrebende Schwellenländer zu unterstützen.
    Das t-Shirt, welches ich gerade trage, habe ich nicht deswegen gekauft, weil es mir besonders gefallen hätte; sondern allein weil ich versuche, dadurch die Menschen in Bangladesch zu unterstützen.

  102. Warum sind hier eigentlich alle – inkl. Herrn Niggemeier – so frustiert und ärgerlich? Hat Euch der Kai sooooo beeindruckt?

  103. Stopp, bevor hier weiter mit träger diskutiert wird, lesen bitte alle den Wikipedia-Text über Trolle noch einmal. Dieses war anfangs ein guter Thread über einen großartigen Kommentar zum Diekmann-Blog. träger hat erfolgreich davon abgelenkt – Methode Diekmann gut kapiert: herumlabern und den Kernpunkt vernebeln. Bitte Schluss damit! Lasst euch nicht mehr für blöd verkaufen!

  104. Ich warte auf den, der mir die Methode Niggemeier so brilliant erklärt wie der Herr Niggemeier die Methode Diekmann.

  105. @150, Keuschnig
    Sie missverstehen mich. Es ging mir nicht um eine umfassende Auseinandersetzung mit Diekmanns Methode (was sollte ich da dem Beitrag des Hausherrn auch noch sinnvolles hinzufügen können?) oder der Bild im allgemeinen, sondern lediglich um die Aussage des Kommentatoren träger, das unethische (in dieser Bewertung sind wir uns hier ja nun doch fast alle einig) Verhalten Diekmanns sei dadurch zu rechtfertigen, dass es ja „nur ein Job“ sei. Dem widersprach ich und erläuterte, worin der grundsätzliche Wert ethischen Verhaltens für die Gesellschaft überhaupt liegt. Insofern stimme ich da ganz mit dem Kommentatoren Gotthold überein – übrigens auch ohne je eine Waldorf-Schule besucht zu haben.

    Inwiefern Sie darin eine wie auch immer geartete „Geschworenennummer“ sehen wollen, bleibt natürlich Ihnen überlassen – ich benutze zum Zwecke der Selbstreinigung übrigens seit je her ganz klassisch Wasser und Seife. ;)

    Ihren Aussagen bezüglich Diekmann und Bild kann ich größtenteils zustimmen, allerdings finde ich es doch sehr bedenklich, wie mit der Bild seitens anderer Medien, Politik und Prominenz (Stichpunkt: Werbung) umgegangen wird. Ich finde, das Blatt wird einfach viel zu sehr verharmlost, denn von einer zwar etwas reißerischen, aber im Grunde harmlosen Zeitung ist es doch noch weit entfernt.

    PS: Wenn ich mir allerdings die weiteren (teils unterirdischen) Kommentare von träger und danach den Kommentar #159 so durchlese, beschleicht mich allerdings das ungute Gefühl, dass ich noch einiges darüber lernen muss, wann es überhaupt Sinn macht, in einem Blog auf Kommentare einzugehen… vielleicht sollten wir das Thema nicht weiter vertiefen, ist eigtl eh bereits alles dazu gesagt.

  106. Wie armselig ist das denn? Der User träger möchte seine Gedanken zu der bis dahin eindimensionalen Diskussion zur Diskussion stellen. Man bezeichnet ihn als Troll (Totschlag-argument) und sperrt kurz darauf weitere Kommentare von ihm.
    Am 18.11.2009 erschien im Focus ein Artikel über Stefan Niggemeier, indem Niggemeier großspurig tönt: „Dem (Kritik) muss ich mich halt aussetzen, das sollte jeder Journalist aushalten. Ich bin ja selber gut im Austeilen, dann muss ich auch einstecken können.“
    Indessen ließ Herr Diekmann auf seinem Blog jeden Kommentar freischalten.

  107. da ihr Intellekt nicht ausreicht, sich das Arbeitsfeld passend der Persönlichkeit auszusuchen.
    Man halt halt als einzelner nur 3 Möglichkeiten: a) Das Spiel mitspielen und tun, was das böse System von einem verlangt. b) Sich heimlich gegen das System auflehnen, sich aufopfern. c) politisch werden und das System skandalisieren.
    Dieses Blog läuft meines Erachtens unter c). Finde ich gut.

    Klar, deswegen bietet man auch Silvana Koch-Mehrin eine Plattform.
    http://www.fixmbr.de/silvana-koch-mehrin-die-insm-und-das-bildblog/

  108. Mal eine Frage zur Sachlage: Dieser ominöse Feldjägerbericht, von dem immer alle sprechen – der war doch schon mal unter wikileaks.org abrufbar, wenn mich nicht alles täuscht?

    http://www.zeit.de/politik/ausland/2009-12/kundus-affaere-bericht

    http://www.gulli.com/news/kundus-wikileaks-ver-ffentlicht-untersuchungsbericht-2009-12-14

    http://meedia.de/nc/details-topstory/article/wikileaks-und-der-kundus-bericht_100025146.html

    Oder irre ich mich in diesem Punkt? DANKE für Hinweise. Wenn sich Bild auf solche Quellen beruft, hat das nicht viel mit investigativem Journalismus zu tun!

  109. @159/Squeedly
    Sie machen den Fehler, in den Kommentaren Aussagen hinein zu interpretieren, deren Resultate Sie dann den Kommentatoren als getätigte Aussagen „vorwerfen“ (ich meine das nicht negativ). Ein bisschen ist diese Gefahr natürlich virulent (will sagen: das macht man sehr oft; ich nehme mich da nicht aus). Das ist einer der Gründe, warum Diskussionen in Blogs oder Foren so schwierig sind.

    Was ich tatsächlich hasse, sind wohlfeile Empörungsrituale. Sie dienen meist nur der eigenen geistigen Hygiene (die war gemeint) und wirken wie ein Ablass (auf was eigentlich?). Niggemeiers Verdienst besteht darin, dass er „Bild“ eben gerade nicht mit den üblichen Abscheubekundungen begegnet ist, sondern eine sachliche und fachliche Auseinandersetzung gesucht und durchgeführt hat. Die Idee zu einer Art Screening der „Bild“ ist übrigens in der APO der 68er geboren worden (s. Andreas Elter „Propaganda der Tat“) – womit ich jetzt nicht gesagt haben will, dass das plagiiert wurde.

    Ein Satz wie „Also ja, m. E. ist er [Diekmann] für seine Art der Zeitungsführung zu verurteilen“ ist vollkommen wertlos, da er höchstens der Positionierung des Verfassers dient. Niggemeier geht hier schon mindestens drei Schritte weiter. Er ist natürlich ein Moralist und daher ist die moralische Empörung implizit bereits in seinen Texten zu Diekmann angelegt. Mit moralischer Empörung alleine betreibt man aber keine Auseinandersetzung. Die Kommentatoren, die Diekmann hier verteidigen oder Niggemeier beschimpfen, erreicht man damit natürlich auch nicht, weil sie meist nur einmal in den Blog kacken und ihre nächste Notdurft schon wieder woanders verrichten. („Diskussionen“ dieser Art zeigen, dass man längst eine Art „Meldeverfahren“ in diesem Blog hätte einrichten müssen, in dem nur „gemeldete“ User kommentieren können.)

    Meine Erfahrung ist, dass Empörer und Leute, die ständig irgendwo irgendwelche „Verharmlosungen“ entdecken wollen, selten bis gar nichts zu Problemlösungen beitragen, außer ihre eigene Empörung wie eine Monstranz vor sich hinzutragen. Noch einmal: Ich verurteile so was nicht (wer bin ich?), aber es nervt einfach irgendwann, sich den 2451. Text über den bösen, bösen Onkel Diekmann durchzulesen.

    @166/FreundederSonne
    Indessen ließ Herr Diekmann auf seinem Blog jeden Kommentar freischalten.
    Woher wissen Sie das?

  110. Moment, ich hab da was missverständlich hingeschrieben.
    Träger und ich haben mal gemeinsam studiert. Träger hat den Blog Diekmanns sehr aufmerksam verfolgt und meinte, dass Herr Diekmann alle Kommentare freischalten ließe.
    Ob Herr Diekmann tatsächlich alle Kommentare freischalten ließ und träger somit Recht hat, weis ich nicht. Doch berichtete Träger mir von einigen Diekmann kritischen Kommentaren, die veröffentlich wurden, sodass er und auch ich davon ausging, dass alle veröffentlicht wurden.
    Ausgenommen: massivste Beleidungen oder Kommentare, um deren wegen es juristische Probleme zu befürchten gab.

  111. um ehrlich zu sein:
    ich hatte deine eigentliche frage überlesen/falsch aufgefasst.

    Ich habe gelesen, woher wissen, dass die Kommentare von träger ich mehr freigeschalten werden.

  112. @FreundederSonne
    Das ist ja wie „Bild“ (inklusive Grammatik): „träger“ hat Diekmanns Blog „aufmerksam verfolgt“ und MEINTE, dass Diekmann alle Kommentare freigeschaltet habe. Zwei Zeilen später schreiben Sie, dass Sie das gar nicht wissen können. Und um nächsten Post räumen Sie ein, dass Sie vermuten, dass Niggemeier trägers Kommentare nicht mehr freischaltet.

    Wenn Sie ein bisschen nachdenken, werden Sie bemerken, dass hier zunächst einmal JEDER Kommentar erscheint. In bestimmten Fällen löscht Niggemeier eventuell auch Kommentare (was ich sehr gut nachvollziehen kann). Es wird also HIER nichts FREIGESCHALTET.

    Wie das bei Diekmann war, weiss ich nicht. Die Tatsache, dass dort „kritische“ Kommentare veröffentlicht wurden, sagt nichts darüber aus, ob im Blog vorher nicht auch moderiert wurde.

    Fazit: Sie projizieren Ihre Vermutungen im Fall des Diekmann-Blogs auf den Niggemeier-Blog. Und das nur, um Ihr Vorurteil zunähren. Sowas nenne ich erbärmlich.

  113. Hm, und @träger ist jetzt der offizielle Diekmann-Kommentar-Ghostwriter oder was?

    @träger
    Eben, ein Kommata ist keine Typographie. Rechtschreibfehler etc. sind in Blogs für mich generell zu überlesen, das passiert. Mir auch. Aber wenn Menschen, die mit dem Publikationsgewerbe ihr Geld machen, kontinuierlich offensichtlich nicht wissen, wie und wann man korrekt Elipsen setzt, wann einen Bindestrich und wann ein Halbgeviert oder dass ein Zollzeichen nun mal kein Anführungszeichen ist, dann ist das eben ein Zeichen. Ob da ein Plus oder Minus vorzusetzen ist, sei jedem selber überlassen. Ich persönlich habe bei „Journalisten“ oder „Chefredakteuren“, die das offensichtlich nicht können, ein Problem. Ja. (Ellipsen und Anführungszeichen korrekt setzen, können übrigens die allerwenigsten Bild-Redakteure.)

    Übrigens konnte der erste Autor im Kai Diekmann-Blog das sehr wohl, nur die Beiträge der jüngeren Blogvergangenheit sind offensichtlich nicht mehr von dieser „Fachkompetenz“ geprägt. Insofern …

    Niggemeier kann das übrigens ganz gut und ich bin nicht mit ihm verschwägert. ,-)

  114. Sorgfältig tippen ist auch so eine Sache, die nicht jeder für nötig zu halten scheint. Ich setz jetzt mal kein Kommata in die Elipse ;)

  115. @Gregor Keuschnig: Doch, unter bestimmten Bedingungen erscheinen Kommentare erst, nachdem ich sie freigeschaltet habe. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn ein Kommentar viele Links enthält – die Blog-Software vermutet dann, es könne sich um Spam handeln. Deshalb erschien der letzte Kommentar von Herrn „Träger“ nicht sofort.

    Er war aber in keiner Weise „gesperrt“.

    (Aber lustig, dass er sich gleich einen anderen Namen gibt und offenbar auch eine falsche E-Mail-Adresse benutzt hat. Ich habe nicht das Gefühl, dass es sich lohnt, mit ihm oder eventuellen Kommilitonen von ihm zu diskutieren.)

  116. das mit dem [sofortigen] freischalten kritischer kommentare auf kaidiekmann.de stimmt nur teilweise.
    m/ein kommentar anlässlich eines von diekmann gebloggten gemeinsamen weihnachtlichen betens mit seinem freund und glaubensbruder, hürriyet-chefredakteur ertugrul özkök, wartete einige tage auf freischaltung. ich gab darin zu bedenken, dass man den chefredakteur einer zeitung die andersdenkende ignoriert bzw diffamiert, nicht als heilsbringer oder großen reformator feiern müsse .. erst als diekmanns muslimischer freund berlin verließ, wurde der [im grunde harmlose] kommentar freigschaltet – das fand ich dann doch sehr typisch für das weltverständnis des kai diekmann ..

  117. Eines muss man dem gegelten Diekmann lassen: Mit Kritik an seiner Person geht er viel souveräner um als Mimose Niggemeier.

  118. @ dufte # 180
    Souverän oder Ignorant ?

    Alle Kommentare auf Diekmann.de wurden alle erst nach ca.
    10 – 15 min freigeschaltet. (Erfahrungsbericht)

  119. @169, Gregor Keuschnig
    Ich verstehe, was Sie mit Ihrem Kommentar meinen. Sie machen aber m.E. manchmal den Fehler, Ethik und Moral zu verwechseln bzw. in einen Topf zu werfen. Nicht immer, wenn mit Ethik argumentiert wird, steckt dahinter moralische Empörung – es macht einen großen Unterschied, ob argumentiert wird, warum ethisches Fehlverhalten nur schwer zu rechtfertigen ist, oder sich einfach nur darüber aufgeregt wird, dass jemand oder etwas „schrecklich böse“ ist. Ethik ist immer logisch begründbar, Moral dagegen ein komplexer Satz meist religiöser, emotional aufgeladener Vorschriften, die „ein guter Mensch beachten muss“ und von denen einige auf Ethik beruhen, andere dagegen sogar schlicht unsinnig sind.
    Konsequent zu Ende gedacht, ist ethisches Verhalten in einer Gemeinschaft ein Gebot der Vernunft, nicht eines religiös begründeten „Gutmenschentums“.

    Ich finde es nur ehrlich erschütternd, wenn ich in Diskussionen, die sich um ethische Konflikte drehen, manchmal Pseudo-Argumente bzw. Rechtfertigungen lese im Stile von „das machen doch alle so“, „das ist nur ein Job“ oder „die sind doch eh alle selber schuld“… komme aber mittlerweile zu dem Schluß, dass es (vor allem aus den von Ihnen genannten Gründen) bloße Zeitvergeudung ist, zu versuchen, in Blogkommentaren jemanden mit teils extremen Ansichten von irgendetwas überzeugen zu wollen.

    In Sachen „Verharmlosung“ möchte ich übrigens nochmal explizit klarstellen, dass ich damit nicht auf eine wie auch immer geartete jugendgefährdende oder sonstige Wirkung des Konsums der Bildzeitung abziele (auch der politische Einfluß ist mittlerweile geringer geworden, wie Sie ja schon dargelegt haben), sondern auf den konkreten Schaden, den Bild oftmals bei denjenigen anrichtet, über die sie nicht wahrheitsgemäß berichtet. Würden alle teils frei erfundenen Berichte auch von frei erfundenen Personen handeln, würden sich meine Probleme mit dieser Zeitung auf ihre ziemlich weit „rechte“ Gesinnung beschränken. Die sehe ich aber nicht mehr als sonderlich problematisch an, da ich erstens auch der Ansicht bin, dass eine Aufklärung, wie sie Herr Niggemeier und das Bildblog leisten, die einzig richtige Art ist, ihr zu entgegnen, und es zweitens für einen Mythos halte, dass ein durchschnittlich intelligenter, einigermaßen „normal“ sozialisierter Jugendlicher sich stande pede eine Glatze rasieren und Springer( ;) )stiefel anziehen wird, bloß weil er in einer Zeitung mit entsprechender (wenn auch teils relativ geschickt verpackter) geistiger Gülle in Kontakt kommt. Diesbezüglich wird der Einfluß der Medien m.E. nicht verharmlost, sondern eher in bestimmten Kreisen überschätzt… andere, weit komplexere Faktoren dürften da eine wesentlich größere Rolle spielen.

    PS: Mein von Ihnen beanstandeter letzter Satz war übrigens lediglich als rhetorisches Stilmittel im Sinne eines abschließenden Wiederaufgreifens und Beantwortens der von träger gestellten Frage gedacht – ich änderte sogar das Verb von „verdammen“ in „verurteilen“, um den Moralingehalt ein bisschen abzuschwächen. War in seiner Wirkung aber vielleicht etwas unglücklich, das gebe ich gerne zu… ;)

  120. @polyphem
    Wie auch aus dem Wiki-Artikel ersichtlich wird, ist Ethik ein sehr allgemeiner Obergriff. Ich wollte mit meiner Unterscheidung zwischen „Ethik“ und „Moral“ auf die Unterscheidung zwischen „philosophischer, auf Vernunft basierter Ethik“ und „theologischer Ethik“ hinaus, wie sie auch in dem Wiki-Artikel vorgenommen wird. In dem Sinne, dass bei ersterer alle Vorschriften logisch begründet werden, und nicht wie bei letzterer zusammen mit z.B. kruden Vorstellungen das Sexualverhalten betreffend mit „Gottes Wille“ gerechtfertigt werden. Aber damit genug off topic… ;)

  121. @Wetter: (off topic, aber wahr.)
    Nasses Eis, ein falscher Schritt –
    Ssssittttt.
    Eiertanz ohne Eleganz.
    Ist noch einmal gut gegangen.
    Hab mich wieder aufgefangen.

  122. @ Thomas Zett # 165

    Die Oberflächlichkeit Niggemeiers wird in einem Buch verarbeitet. Warten Sie es einfach ab. Sie werden begeistert sein.

  123. @ Sucher

    Och jetzt verraten Sie doch nicht alles! Gerüchte behaupten ja, dass Herr Niggemeier heimlich an einem Schafkrimi arbeitet, quasi als Gegenentwurf zu Glennkill, nur dass sein Protagonist den Fall nicht lösen wird, in dem er ihm auf den Grund geht, sondern durch seine intensive Faktenanalyse. Sie sind ja wirklich gemein!

  124. @ Sucher # 186
    Also, wenn das kein Dickmann ist, (#165) weicher Keks, viel Schaum und ein leichter brauner Überzug, dann würde ich mich genötigt sehen, eine Grosspackung zu spendieren.
    Aber im Moment beschäftigt mich ganz was anderes. Ich wollte mich heute Abend von dem Thema diekmannblog verabschieden und sehen was davon im Netz übrig geblieben ist.
    Herr Diekmann hat sich auf google ein Denkmal gesetzt !
    Sonst nichts ! Wahnsinn, das Das geht.
    Wer war der letzte Deutsche, der sich zu Lebzeiten ein Denkmal gesetzt hat ?
    Das Denkmal darfst du auch noch „anscheissen“ !
    Toilettensprüche: gerne , kein Problem.
    Was ist das DiekmannBILD System ? Grössenwahn, Arroganz ?
    Für mich, habe ich den Begriff gefunden: PERFIDE.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Perfidie

    Weiterhin hat er mir mit seinem Blog bewiesen, wie eine BILDInternet funktionieren kann. Er hat uns jetzt nur die „Guru Ebene“ gezeigt, aber ich bin überzeugt, dass das auf allen Ebenen funktionieren würde. Fussball, Sex und Co. Zwei drei Sätze schreiben geht immer, mit dabei sein, bunten bewegten Bilder, alle dürfen mitmachen.
    So wie ich Glaube, dass ein BILDInternet Format sich mit dem Printmedium prächtig ergänzen wird, fürchte ich, es wird kommen.

    P.S.
    Mich würden die Tageszugriffe auf den Diekmann Blog interessieren. kann mir jemand einen Link geben ?

  125. @JO (zurück zu einem anderen Thema):

    Wenn Journalismus in Literatur ausartet…..,
    dann sind die Autoren kreativ wie Opernsänger oder Ma(h)ler und es freut sich Bodo Hombach. (L)ach.

  126. Mir „gefallen“ ja immer besonders so Kommentare wie dieser hier: „Das Aufsehen, dass der Diekmann in Blogs und Medien erregt hat, scheint den Niggemeier ganz schön zu wurmen.“ (153)
    Beeindruckende Lesekompetenz, ehrlich wahr. Irgendwie scheint langsam so eine Art Konsenz zu bestehen, dass man sich über nichts mehr ärgern dürfe. Stattdessen gebe man sich abgeklärt und ironisch distanziert, bitteschön. Bei gleichbleibend niedrigem Blutdruck. Wozu die Aufregung, so ist das halt, seien Sie doch nicht so naiv, was haben Sie erwartet… Puh, wie mich diese gleichgültige, resignierte überhebliche Art aufregt!!

  127. @Squeedly:

    Mal abgesehen dass Ihre Unterscheidung von Moral und Ethik ziemlich willkürlich ist, ist sie auch unsinnig. Die Vorgabe, dass Ethik „logisch begründet“ ist, verrät ein ziemliches Unverständnis darüber, was Logik ist und was man damit macht.

    Oder können Sie mir eine ethische Vorschrift nennen, die „logisch begründet“ ist?

  128. @ finzent

    Sowohl die Definition, als auch der Unterschied zwischen Moral und Ethik stimmt genau wie Squeedly sie beschrieb. Seit den alten Griechen wird das so im gesamten europäischen Kulturkreis so gesehen. Aus der Zeit stammt auch, dass die Logik ein Teilgebiet der Philosophie ist; sie gehört nicht der Mathematik an, deren Aussagen daher auch „folgerichtig“ sind. Die Philosophie erforscht primär übrigens die drei Teilgebiete: das Gute (Ethik), das Wahre (Logik) und das Schöne (Ästetik). Daher ist die gesamte Ethik auch logisch. Der „Satz des Pythagoras“ hingegen ist folgerichtig. Verständlich?

  129. @finzent
    Wie wäre es als offensichtliches Beispiel für eine solche ethische Vorschrift mit dem Klassiker – „du sollst nicht töten“? Wir sind uns sicherlich alle darüber einig, dass es auch abgesehen davon, dass töten „böse“ ist, noch einige andere, logisch nachvollziehbare Gründe gibt, warum eine entsprechende Verhaltensvorschrift für eine Gesellschaft nur sinnvoll sein kann.

    @JO
    Danke, das hätte ich nicht so prägnant formulieren können. ;)

  130. @196:

    Vom Diekmann-Blog zur Bibel – beruhigend, dass es dann doch 196 Einträge dafür gebraucht hat.

    ;-)

    Schönes WE!

  131. Irgendwie bin ich wohl in einer Zeitschleife. Ich fühle mich als sei ich im 17. Jahrhundert steckengeblieben…

    Es gibt keinen „logischen“ Unterschied zwischen den Begründungen für die Vorschrift „Du sollst nicht töten“, die lauten a) „…weil Gott es Moses gesagt hat“ und b) „…weil es das beste für die Gesellschaft ist“. Die Vorschrift folgt weder aus a) noch aus b) irgendwie „logisch“. Vielleicht bietet die eine Begründung bessere Gründe für die Vorschrift. Aber das hat nichts mit Logik zu tun.

  132. Um Moral zu diffamieren, greift mensch zur Ethik und behauptet, diese sei immer logisch, wobei Logik dann ein Teil der Philosophie ist. Puh, versteh ich alles nicht.

    Ex-BuKa Helmut Schmidt zitiert ja gern Max Weber, der eine Unterscheidung von Gesinnungsethik und Verantwortungsethik erfunden hat. Bei all den Ethik-Kommissionen, die wir heut zu Tage so erleben können (Genforschung, Medizin, Sterbehilfe, Babyklappen usw.), habe ich den Eindruck, es gibt nur eine Ethik. Ich nenne sie „Bedarfsethik“.

  133. @ finzent

    Hm, ich hab da ja mal zwei Tipps für Sie: Erstens, suchen Sie doch mal jemanden, der in den 80ger Jahren eine Verweigerung geschrieben hat. Der wird Ihnen sicherlich erklären können, dass man schon logisch begründen kann, warum man nicht töten soll. Übrigens gibt es dafür unterschiedlichste Startpunkte, die jedoch immer bei einem selber beginnen, z.B. ich bin Gläubig, ich bin Pazifist usw.. Und wenn von zwei unterschiedlichen Seiten zum selben ergebnis kommt, dann gibt es auch einen „logischen“ Unterschied, nämlich den Startpunkt. Logisch, oder?

    Der nächste Tipp wäre übrigens eine Frage an Sie: Was ist für Sie Logik? Schreiben Sie das doch mal auf und schlagen Sie den Begriff nach. Sehr oft stimmt nämlich das, was wir in unserem Kopf haben mit dem, was es eigentlich ist nicht ganz so überein. Ist nicht schlimm, passiert ja jedem mal.

    Viel wichtiger empfinde ich jedoch die Konsequenz, die man daraus schließt, womit wir dann auch wieder beim eigentlichen Thema wären. Kai Diekmann ja nun nicht, was eine Satire ist. Das hat er ja nun durch das Kai-Diekammblog gezeigt. Das ist diese Woche übrigens auch jemanden anderem passiert (ab 3.23), nur zeigt dieser junge Mann eindeutig besser und sympathischer, wie man mit so einer Situation umgehen kann. Herr Diekmann sollte sich mal daran ein Beispiel nehmen!

  134. @ JO: Ihr Tonfall ist überraschend herablassend dafür, dass Sie offenbar nicht so recht wissen wovon Sie reden. Aber ich helfe gerne aus.

    Zu Tipp 1: Klar können Sie ihre moralischen Haltungen begründen. Und Ihre Begründung mag auch vielleicht logisch sein, in dem Sinne, dass sie in ihrer Begründung keine Schlussregeln verletzen. Das hat aber nichts damit zu tun wie gut ihre Gründe für die moralische Haltung sind. Squeedly meinte als Kennzeichen der bösen, unlogischen „Moral“, sie sei z.B. auf religiöse Begründungen angewiesen. Das heisst aber nicht, dass diese Begründung unlogisch ist. Wenn ich meine Haltung, dass töten schlecht ist folgendermaßen begründe:

    1. In moralischen Fragen sollen wir uns danach richten, was Gott sagt.
    2. Gott sagt uns, dass töten schlecht ist.
    ergo
    3. Töten ist schlecht.

    ..dann ist diese Begründung genauso logisch wie folgende:

    1. In moralischen Fragen sollen wir und danach richten, was das Zusammenleben in der Gesellschaft für alle am besten ist.
    2. Es ist für alle am besten, wenn man nicht tötet.
    ergo
    3. Töten ist schlecht.

    In beiden Fällen folgt 3. logisch aus 1. und 2. Das hat aber nichts damit zu tun, welche der Begründung die bessere ist. Diese Frage klärt man, indem man sich mit den Behauptungen in 1. und 2. beschäftigt. Mag sein, dass die zweite Begründung besser oder nachvollziehbarer oder überzeugender ist. Aber sie ist nicht logischer.

    Zu Tipp 2:

    Ich zitiere erst mal den Anfang des Wikipediaeintrages zu Logik:
    „Logik (…)ist die Lehre des vernünftigen (Schluss-)Folgerns. Die Logik untersucht die Gültigkeit von Argumenten hinsichtlich ihrer Struktur unabhängig vom konkreten Inhalt der eigentlichen Aussagen. “

    …und mache Sie darauf aufmerksam dass dies genau der Punkt meiner Kritik war, wie sie auch in meinem vorigen Kommentar nachlesen können. Vielleicht haben Sie ja was verwechselt und dachten, Logik bedeutet so etwas wie „die Lehre von den guten, überzeugenden Gründen“ oder so. Könnte ich Ihnen keinen Vorwurf machen. Immerhin, wie Sie es so treffend sagten:

    „Sehr oft stimmt nämlich das, was wir in unserem Kopf haben mit dem, was es eigentlich ist nicht ganz so überein. Ist nicht schlimm, passiert ja jedem mal.“

    Ganz genau.

  135. @polyphem
    Das verwundert mich jetzt etwas – ich dachte, gerade Sie könnten sich doch auf nahezu alles einen Reim machen… scnr :D

    @finzent
    Herzlichen Glückwunsch, Sie haben mit Ihrem Formallogik-Argument soeben den Wortklauber-Award gewonnen. Freuen Sie sich?

    Ja, möglicherweise habe ich mich da etwas zu umgangssprachlich ausgedrückt. Ersetzen Sie in meinen Aussagen „logisch“ und „unlogisch“ mit „rational“ und „irrational“, dann erhalten Sie das, was ich damit aussagen wollte.

    Und eine Begründung von ethischen Vorschriften im Stile von „cause God sez so“ ist für mich in etwa so rational nachvollziehbar, wie wenn man sich dabei auf das FSM berufen würde. Glücklicherweise lässt sich Ethik aber auch sehr gut mit Vernunft begründen… eben ganz im Gegensatz zu so manchen Moralvorschriften.

    Ob Sie meinen Überlegungen zustimmen oder nicht, bleibt natürlich Ihnen überlassen – ich werde diese im Grunde sinn- und ziellose OT-Nebendiskussion jetzt aber ganz sicher nicht mehr weiterführen.

  136. @squeedly: Mein Punkt ist: Falls es irgendwann einmal eine Unterscheidung zwischen Moral und Ethik gegeben hat, mittlerweile werden die beiden Begriffe so ziemlich synonym verwendet. Warum das so ist, sieht man an dieser Diskussion. Die Unterscheidung Moral=dumme Ethik würde keiner machen und sie entspricht auch nicht dem normalen Sprachgebrauch.

    @ JO: Sie haben ja recht dass das OT ist. Aber wo da bei dem Link jetzt der relevante Unterschied ist, sehe ich nicht. Aber Sie haben recht, es ist eigentlich ziemlich wurscht.

  137. […] Stefan Niggemeier – Die Methode Diekmann | gruppe kapitalismus begreifen – Haltet die Betriebsräte in Ehren! | Jezebel – »What was the worst part?« How to measure a sex scandal | tous et rien – Tod in der Zelle – Wer klärt den Fall Oury Jalloh auf (WDR-Doku) | sixtus – Zwei-Minuten-Crash-Kurs: So macht man Zwei-Minuten-Fernsehbeiträge track back for rich media version by referent tags: biopolitic, controls, culturasism, heteronorm, homo oeconomicus, postcolonial, postnazism, realfiction, reformolotion labels: all, papier, pods, rhizom, simulacra, spectacle print […]

  138. @Squeedly: Widerstand ist zwecklos.

    Unter dem Titel „Machiavelli war gestern, heute ist Bedarfsethik“, wird mein neues Unterderhand-Buch zur Moralphilosophie in der Politik des 21. Jahrhunderts zwar erst in Kürze erscheinen; aber um hier schon einmal die Diskussion etwas voran zu bringen, möchte ich vorab verraten, dass dieses epochale Werk von einem alternativen Ansatz ausgeht und unter anderem die neuesten Erkenntnisse der Neurobiologie und der Quantenphysik berücksichtigen wird.

    Es wird nach der Methode „Analyse der reinen Vernunftkritik“ eine Weltformel der Geisteswissenschaften entwickelt, die Philosophie, Religion, Moral und Ethik in einer brillanten Synthese zusammen führt. Obwohl es für viele Marktteilnehmer schwere Kost ist, wird das Werk auch als Richtschnur für die Grundsätze bei der Entwicklung von Regeln in Politik und Journalismus (besonders dem investigativen) verwendet werden – können und es hat einen großen Vorteil: Da ich es selber schreibe, werde ich es wahrscheinlich auch verstehen, und damit LeserInnen sich an der Form freuen und den Inhalt respektieren werden wie er ist, werde ich dem Reim auf den Versen bleiben.

  139. @polyphem
    Klingt ja ausgesprochen interessant! Lassen Sie mich raten – Sie stehen gerade in aussichtsreichen Vertragsverhandlungen mit Herrn Neven DuMont, der auch sehr an Ihrem Buch interessiert ist?

    Geben Sie mir bitte Bescheid, wenn es dann soweit ist – über ein handsigniertes Exemplar mit schlichter Widmung „für Squeedly von Polyphem“ würde ich mich übrigens sehr freuen!

  140. @finzent

    Haben Sie für diese Aussage irgendwelche Belege?

    „Mein Punkt ist: Falls es irgendwann einmal eine Unterscheidung zwischen Moral und Ethik gegeben hat, mittlerweile werden die beiden Begriffe so ziemlich synonym verwendet.“

    Es würde mich wirklich sehr interessieren wo, von wem und wann Moral und Ethik „so ziemlich synonym“ verwendet werden, also keine Unterscheidung zwischen diesen beiden Begriffen gemacht wird.
    Ersatzweise könnten Sie auch -vielleicht ohne Wiki- die beiden Begriffe erklären um zu erklären, warum und inwieweit es sich hier (zwischenzeitlich?) nur noch um einen Begriff handeln könnte oder soll.

    Danke

  141. @ Stefan Niggemeier
    Wie hat denn Thomas Sabo das System überlistet ? (#177)
    Oder ist das ein Werbepost ?

  142. @177, Herr Niggemeier

    (Aber lustig, dass er sich gleich einen anderen Namen gibt und offenbar auch eine falsche E-Mail-Adresse benutzt hat. Ich habe nicht das Gefühl, dass es sich lohnt, mit ihm oder eventuellen Kommilitonen von ihm zu diskutieren.)

    Woher wissen sie dies?
    Entweder die gelockte Ip’s des user „träger“ und des users „FreundederSonne“ waren die selben/bzw. ein und die selbe Person hat ihre cockies nicht gelöscht; oder Sie erheben doch mehr personenbezogene Daten als Sie in ihren „Hinweisen zum Datenschutz“ angeben.

  143. @212

    … es heißt übrigens gelo“GG“te I.P. lieber träger … äh … FreundederSonne … öh … Kommilitone von träger … Sonnengott …

  144. @213 Soweit ich weiß sollen Locken ein Feature von IPv6 sein. Ausgesuchte Studien beweisen, dass IPs mit Locken zu deutlich erhöhten Klickzahlen führen. Sie wissen aber auch gar nichts!

  145. Zum einen bin ich nicht träger u.ä.
    Desweiteren sind meine Locken schöner als die Locken des durchaus sehr freundlich scheinenden Typen, den dein Bild zeigt.

  146. ich will ja nicht undankbar erscheinen:

    Vielen dank . Dank Dir weiß ich endlich, dass man loggt mit zwei „g“ schreibt.

  147. Hammer! Ich liebe Ihre Art zu schreiben, Sie sind etwas ganz Besonderes. Ich würde mir wünschen, Sie bekommen dies eines Tages auch von der „gesellschaftlichen Majorität“ zu spüren!

    (und nebenbei wünsche ich mir, dass sich Diekmann vor Selbstbetroffenheit beim lesen dieses Artikels schwarz ärgert ;))

  148. Danke. Danke. Ich gebe mir auch grosse mühe.
    Wie Du sicher bereits herausgefunden hast, bin ich nicht der aller hellste. Demgemäß habe ich Probleme deinen Kommentar so richtig zu verstehen. Wen meinst du mit „gesellschaftlicher Majorität“? Meinst Du damit, dass Obama mich beauftragt, ihn wieder bei der amerikanischen Bevölkerung beliebter zu machen?

    PS:Du meinst schon mich, oder?

    Wenn Du Herrn Niggemeier meinst, wäre dies einerseits schade; andererseits würde ich in seinem Fall ein Ironie-freies Lob eher verstehen. Denn Herr Niggemeier kann wirklich gut schreiben. Und es kann sein, dass er die Kommaregeln intuitiv besser anwenden kann als ich.

  149. Natürlich ist der „german god of blogging“, aka Niggemeier, gemeint.
    Du warst keine Sekudne gemeint, Deine Beiträge habe ich bis zur Unterstellung nicht mal zur Kenntnis genommen. Dieser selbstsüchtige Ichbezug kann aber nur von einem stammen – Diekmann himself; also, Sind sie’s? Es würde mich nicht wundern und so ziemlich alle klischeehaften Vorurteile gegen Sie erhärten.

    Gähn.

  150. […] Stefan Niggemeier hat einen Text über Kai Diekmann geschrieben. Schon wieder. Stilsicher, technisch einwandfrei, gewitzt, pointiert – was anderes ist man bei Niggemeier auch nicht gewohnt. Er beginnt und beendet den Text mit Zitaten von 2006, Satzbausteine aus einem Artikel von Niggemeier über Diekmann, der damals im SZ-Magazin erscheinen sollte, es aber nie tat. Gründe: unklar. […]

  151. @ 210 Genau so isses: Früher Morgen, die Party ist vorbei, die Wirtsleute stellen gähnend die Stühle hoch. Nur in der Ecke hocken noch Unentwegte, erklären sich das Leben, das Universum und den ganzen Rest, reden und reden und haben längst vergessen, worüber.
    Mit anderen Worten: Ich habe den Tread abonniert und frage mich verzeifelt, wie ich das ändern kann, um mich vom Sprechdurchfall der Spätzünder zu befreien. Da entdecke ich unten den Button: Abonnements verwalten, hurra!

  152. […] Ich habe es bis heute nicht geschafft, das Phänomen von Kai Diekmann und seinem Blog kaidiekmann.de in Worte zu fassen. Denn ich finde den Mann nicht witzig und seine inszenierte (Selbst-)Ironie auch nicht wirklich ironisch. Die bisher beste Einschätzung dieses Phänomens fand ich, kaum überraschend, bei Stefan Niggemeier in “Die Methode Diekmann”. […]

  153. Und da fragen sich Leute, was dahinter steckt hinter Diekmanns Mailaustausch mit ZAPP. Einfach den Artikel lesen, und alles ist klar.

  154. […] Ich habe es bis heute nicht geschafft, das Phänomen von Kai Diekmann und seinem Blog kaidiekmann.de in Worte zu fassen. Denn ich finde den Mann nicht witzig und seine inszenierte (Selbst-)Ironie auch nicht wirklich ironisch. Die bisher beste Einschätzung dieses Phänomens fand ich, kaum überraschend, bei Stefan Niggemeier in “Die Methode Diekmann”. […]

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