Henryk M. Broders Recherchophobie (271)

Weil sich der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Sebastian Edathy (SPD), dafür ausgesprochen hat, die islamfeindliche Internetseite „Politically Incorrect“ vom Verfassungsschutz beobachten zu lassen, hat der Publizist und „Spiegel“-Autor Henryk M. Broder ihm einen Brief geschrieben. Er fragte ihn,

(…) ob sie den verfassungsschutz auch darum gebeten haben, websites wie z.b. „muslimmarkt.de“ (http://www.muslim-markt.de/) zu beobachten, weil dort antisemitische propaganda betrieben wird.

Es entwickelte sich ein von beiden Seiten eher unentspannt wirkender E-Mail-Wechsel, den Broder auf der Internetseite „Die Achse des Guten“ veröffentlicht hat. Edathy teilte Broder schließlich mit,

(…) dass meines Wissens die Internetseite http://www.muslim-markt.de vom Verfassungsschutz ausgewertet wird.

Er fügte als Post Scriptum, wie als Beleg, ausgerechnet einen Auszug aus dem Wikipedia-Eintrag zu „Muslim-Markt“ hinzu, was Broder zu einer ironischen Replik veranlasste:

ich bin zutiefst beruhigt, dass der vorsitzende des innenausschusses des bundestages sich über die aktivitäten des verfassungsschutzes aus wikipedia informiert.

Jahaha, was für ein Depp, der Edathy.

Ich bin mir nur nicht sicher, ob in dem E-Mail-Wechsel, den Broder stolz präsentiert, wirklich der Politiker vorgeführt wird — oder nicht die Recherchophobie Broders.

Broder lässt offen, ob „Muslim-Markt“ nun vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Womöglich hat er’s nicht rausgefunden, und wer will schon einem Innenausschuss-Vorsitzenden glauben, der die Wikipedia zitiert. Allerdings behauptet der Wikipedia-Eintrag nicht nur, dass muslim-markt.de vom Verfassungsschutz beobachtet wird, sondern gibt auch eine gute Quelle an, auf die man sogar glatt ohne Wikipedia hätte kommen können: den Verfassungsschutzbericht.

Die aktuelle Ausgabe für das Jahr 2007 ist seit einigen Wochen öffentlich und als pdf kostenlos für jedermann einzusehen. Hätte Broder kurz nachgesehen, hätte er auf Seite 207 zwei Absätze über „Muslim-Markt“ gefunden.

Aber was hätte er dann Edathy fragen sollen und worüber sich ärgern?

86 Replies to “Henryk M. Broders Recherchophobie (271)”

  1. Naja, so was wie Recherche macht ja auch Arbeit. Und Arbeit macht sich ein echter Broder schon aus Prinzip nie.

  2. Das Herunterladen des Berichtes dauerte bei mir sechs Sekunden. Die Eingabe „muslim-markt“ in der Suchfunktion noch einmal sechs Sekunden. Die Treffersuche dauerte zwei Sekunden. Das Lesen der Absätze ca. 20 Sekunden. Das macht rund 34 Sekunden. Soviel Zeit hat jemand wie Broder offensichtlich nicht. Deshalb muss er auch in Mails die Buchstaben alle klein schreiben.

  3. Broder erinnert sich in der Zeit die die Recherche benötigt hätte nachdem das Stichwort „Verfassungsschutzbericht“ schon gefallen war lieber an „hübsche Geschichten“ und krude Anekdoten die er zitieren kann, in denen es irgendwie immer um Fremdenfeindlichkeit, Diskriminierung, Asozialität und ähnliches geht. Schöne Welt in der er da lebt.

    Und weil er gerade so gut in Fahrt war hat er gleich noch BILD-Blog mit verwurstet. Warum nennt b in der Reihung nicht auch „Die Achse des Guten“, die Seite würde genauso schlecht dazupassen und hat auch keine Kommentarfunktion für die „Sektenmitglieder“. Nur weil er davon angefressen ist zu behaupten das funktioniere so etwa wie PI schreit eigentlich nach der nächsten Unterlassungserklärung.

  4. @Stefan:
    Ich hab jetzt auch mal ein paar ältere Blogeinträge gescannt und mir fiel auf, dass die Themata „Broder“, „PI“ und dieser TV-Callbetreiberdingsda eine sehr grosse Anzahl an Einträgen in diesem Blog generieren.
    Ich rege mal ganz freundlich diese Themen nicht mehr ganz so ausführlich zu bearbeiten, so wichtig sie auch sein mögen, LOL.
    Ansonsten alles bestens, weitermachen!
    LG, Sky

  5. Langsam habe ich den Verdacht, daß Sky hier eigentlich nur Werbung für Liechenstein Online macht. LOL.

  6. Herrn Broders Positionen und seine Art, diese zu vertreten, sind verachtenswert – und nicht nur menschlich, sondern auch journalistisch äußerst fragwürdig: Da stimme ich Herrn Niggemeier uneingeschränkt zu.

    Ob es aber angemessen ist, jeden Pups zu kommentieren, den dieser aus dem Ruder laufende Polemiker irgendwann und irgendwo lässt, weiß ich nicht. Sehr leicht setzt man sich dem Verdacht aus, einen persönlichen Klein- und Kleinskrieg gegen den Menschen Broder zu führen.

    Die hier doch dominierende Abfolge von immer gleicher gefühlsduselnder Call-In-TV-Schelte in bester Eduard Zimmermann-Tradition und mal mehr, mal weniger geisterreichem Broder-Content beginnt mich mittlerweile doch zu langweilen. Die zum Glück noch oft genug dazwischen auftauchenden Perlen sichern dem Blog dann aber doch noch die Pole Position in der Startaufstellung der „Bookmarks für Zerstreuung im Arbeitsalltag“. Noch.

    Oh Mann, das klingt jetzt fast wie ein Versprechen meinerseits.

  7. (@5 (sky))
    mir hingegen ist aufgefallen, dass stefan sich in letzter zeit vermehrt mit so banalen themen wie dem europäischen sangeswettstreit beschäftigte. stefan, glaubst du wirklich, den unbestreitbar großen problemen unseres planeten damit gerecht werden zu können, indem du solche nebensächlichkeiten thematisierst? also wirklich.
    (manche wiederum behaupten ja hartnäckig, dass die ganze call-in-geschichte keinesfalls ein ernstes thema, sondern geradezu die ausgeburt der banalität wäre… ein bisschen ratlos bin da jetzt schon)

    ich fordere daher ultimativ eine volksbefragung bezüglich der hier in welchem umfang zu behandelnden themata!

    (tschuldige)

  8. Der Schriftwechsel lässt eigentlich nur den Schluß zu, dass weder Broder noch Edathy wussten, ob muslim-markt.de nun vom Verfassungsschutz beobachtet wird oder nicht.

  9. @ca-fi:
    Am besten finde ich Stefans Artikel, wenn sie sich _nicht_ mit den oben genannten Themen beschäftigen. Und wenn der ESC (nomen est omen) mal drankommt oder etwas von dem ich noch nie gehört habe (ein Thema, das ansonsten ignoriert oder zumindest wenig beachtet wird), um so besser.
    (Musste mich auch erst überzeugen lassen, dass „Medienjournalisten“ wichtig sind, wenn nicht in Zeiten des Internets zwingend erforderlich.)

  10. Diesen Sache hatte ich auf der Broder-Seite auch schon gelesen. Der Herr Broder hat wirklich nichts besseres zu tun, als zu versuchen, jeden bloßzustellen. Wirklich lächerlich, der Mann.

    Aber, auch dann, wenn es nicht so schnell im Verfassungsschutzbericht verfügbar wäre und Herr Broder selber nachgucken könnte:

    Schon die Tonart wie der Broder schreibt ist ja mehr als unverschämt. Und Herr Edathy hat bestimmt wichtigeres zu tun, als wegen eines E-Mail-Wechsels mit Herrn Broder solche Sachen rauszufinden.

    Ich gehe mal davon aus, wenn es wichtig ist, kann der sich sogar direkt beim Verfassungsschutz erkundigen und erhält als Bundestagsmitglied und erst Recht als Vorsitzender des Innenausschusses auch schnell ne umfassende Antwort, die weit über das hinaus geht, was im Verfassungsschutzbericht steht.

    Aber eben nur wenns wichtig ist. Nicht wegen Mails von Herrn Broder.

    Derr Herr Broder sollte sich mal nen Fahrad kaufen und zur Entspannung was im Wald radfahren oder von mir aus auch laufen.

  11. … wenn es wichtig ist, kann der sich sogar direkt beim Verfassungsschutz erkundigen…

    Klar kann er das. Nicht nur, wenn’s wichtig ist, sondern wann immer er Lust dazu hat. Insofern lese ich aus dem Wikipedia-Verweis soviel wie „Ich habe gerade keinen Bock, mich damit zu beschäftigen und mir eine Diskussion über Muslimmarkt aufdrängen zu lassen, die nur dazu dient, PI aus der Schusslinie zu nehmen und mir eine Doppelmoral anzuhängen“.

    Und aus Broders Eingeständnis, PI sei „extrem monothematisch ausgerichtet“, lese ich: „Nein, ich halte PI nicht für besonders problematisch“ (nicht, dass das etwas Neues wäre). Monothematisch ausgerichtet ist auch die Website des Deutschen Weininstituts. Als ob das irgendetwas aussagte.

  12. Etwas an der Debatte vorbei, jedoch indirekt zum Thema:

    Ohne PI inhaltlich bewerten zu wollen – nur so viel: ich lese die Seite nicht gerne -, hat Herr Broder vielleicht insoweit und indirekt recht, als dass wir mit den Beobachtungen durch den Verfassungsschutz langsam aufpassen sollten. In letzter Zeit soll alles, was einem nicht passt, gleich beobachtet werden. Ich gebe selbst zu, dass ich auch dazu neige und bspw. die extremistischen Adern der Jusos langsam für problematisch erachte. Aber es wird insofern zu einem großartigen Problem, wenn sich jeder zukünftig gegenseitig beobachtet. Ich sehe dieses Problem spätestens seit dem Sonntag, als Herr Lafontaine ankündigte, er wolle als saarländischer Ministerpräsident die CDU und vor allem Herrn Schäuble beobachten – mit dem Nachsatz, der anwesende Ministerpräsident Beckstein solle zukünftig Acht geben, wenn er die bayerischen Landesgrenzen verlässt, weil er ja dann eventuell in das Fangnetz des saarländischen Verfassungsschutzes gerät. Und, ehrlich gesagt, ich traue das Herrn Lafontaine zu, dass er die CDU beobachten lässt, obgleich er natürlich am Sonntag bei Anne Will polarisieren wollte. Wenn wir schon auf dieser Ebene angelangt sind, bekomme ich langsam aber sicher Bauchschmerzen.

  13. @13 letzter Satz: Fahrrad kaufen?? Damit einem das geklaut, von Islamisten mit Sprengstoff gefüllt und vor der amerikanischen Botschaft zur Explosion gebracht würde?
    Lieber das machen, was der Herr Hornauer gestern empfohlen hat: In den Wald gehen und sich in die Regenwurmperspektive begeben. Die Erde mal über sich werfen. Kann in dem Fall auch ein bisschen mehr sein.

  14. @16 Twipsy:
    War ja nur nen Vorschlag. :)

    Der Herr Broder soll halt mal das versuchen, was normale Leute an so nem schönen Wochenende auch machen. Spazieren gehen oder Radfahren und im Biergarten ein Weizenbier trinken. Die frische Luft und die Natur genießen …

    Und nicht erwarten, dass der Vorsitzende des Bundestagsinnenausschusses wegen ihm am Wochenende (!) den Präsidenten des Verfassungsschutzes anruft, für Dinge die auch in Wikipedia oder im Verf.sch.bericht stehen … :)

  15. @12 (sky)
    im grunde genommen ist es ja nur dein gutes recht, dem hausherren ein feedback bezüglich seiner themenwahl zu geben… es ist nur eben so, dass ich das gesuppenkaspere a la „nein! dieses thema interessiert mich nicht!“ einfach ein klein wenig ermüdend, lächerlich, sinnentleert… finde – schon allein aus dem grunde, weil es hier wohl mittlerweile „ungefähr kein“ thema mehr geben dürfte, zu dem sich noch niemand in dieser richtung beschwert hat.
    da bleibt am ende nicht viel mehr als die – allerdings in der tat ausgesprochen bahnbrechende – erkenntnis, dass man es äh… „ungefähr nie“ allen wird recht machen können.

  16. 1. Regel für viele (alle?) Lebenslagen:

    „Lass dich nicht mit Idioten und Wichtigtuern ein. Sie ziehen dich auf ihr Niveau und besiegen dich dann mit Erfahrung.“

    -> Henryk M. Who???

  17. als Herr Lafontaine ankündigte, er wolle als saarländischer Ministerpräsident

    Diese Vision ist allerdings fast noch schlimmer als einige hundert geklonte Broders, die sich im Bayreuther Festspielhaus gegenseitig aus ihren E-Mail-Konversationen vorlesen.

    Sollte es zum (unwahrscheinlichen) Äußersten kommen, könnte man aber immer noch 2.568,70 km² deutschen Staatsgebiets an die Franzosen verschenken – die haben ja auch Erfahrungen mit dem Saarland.

  18. Broderphobie!

    Herr Edathy tut im Spiegel so, als ob der VS gerade noch auf den Vorsitzenden des Innenausschusses wartet, um gegen PI aktiv zu werden.
    Populismus ist ja nicht strafbar, aber diese Vorstellung ist einfach lächerlich.

    So, nun fragt Broder nach Muslim-Markt, an der Frage ist nichts verwerfliches, auch wenn klar ist woher der Wind weht (u.a. Vorwurf der Einseitigkeit)

    Aber die erste Antwort von Edathy (die leider nicht hier im Artikel steht) ist so dermaßen dreist, dass danach natürlich nichts konstruktives von Broder mehr kommen kann!

    Ich denke, dies ist der Knackpunkt:
    Findet ihr die erste Antwort von Edathy angemessen?
    (Darf ich diese Email an den Innenausschuss weiterleiten…)

    Keinesfalls sollte der Rest des Briefes ernst genommen
    werden.
    Was ist denn sonst eigentlich die Schlussfolgerung? Broder will Edathy bloßstellen und ist selbst zu blöd zum lesen? Naja…

  19. @Timmrich: Nach dem Gedankenstrich geht es ja weiter. Da geht es um eine öffentliche Ausschussanhörung zum Thema Antisemitismus, zu welcher Broder als Sachverständiger geladen ist. Da stellt sich ganz allgemein die Frage, ob Popularität allein einen zum Sachverständigen macht. Bei den anderen Sachverständigen in der Liste steht rechts neben dem Namen immer die Uni/Institution, von der sie kommen, bei Broder nur: „Berlin“. Tja.

    Nun ja, und dann ist es auch seltsam, dass jemand zum Thema Antisemitismus sprechen soll, der an anderer Stelle bei überaus brachialem Rassismus fünfe grade sein lässt, weil das Feindbild ein anderes ist.

    Ich denke, die Fassungslosigkeit Edathys über diese Konstellation ist es, die aus seiner gereizten Antwort spricht.

  20. Wir wissen ja auch alle, dass Edathy nicht der geborene diplomatische Kommunikator ist…

  21. @20 lukas:
    abgesehen von diesem kleinen dreher… nur der kleine hinweis, dass lafontaine ministerpräsident des saarlands WAR, ~ 20 jahre lang, wenn ich mich recht erinnere.

  22. Broder ist ja sogar mal angenehm selbstkritisch und macht sich direkt über sich selber lustig!

    Edathy kritisiert Broders vor nicht allzu langer Zeit noch heißgeliebtes Moslem-Hasser-Portal PI und Broder fällt nichts besseres ein, als zu fragen, warum in den USA die Neger diskriminiert werden, äh, ob die Moslem-Seite auch diskri- kontrolliert! werden soll.

    Das ist doch ein Fortschritt für Broder! Leute, das sollte man doch bitte mal zur Kenntnis nehmen und ihn nicht immer nur durch den Kakao ziehen. Das kann er doch selbst sowieso viel besser…

    Zum Schlapplachen, der Typ!

  23. Ach daher weht der Wind, der b. ist „Sachverständiger“ in dieser Sitzung. Ohne diese Hintergrundinformation klang der Satz von Herrn Edathy schon nach einer etwas merkwürdigen Drohung. Könnte lustig werden wenn die zwei aufeinandertreffen, heißt öffentlich evt. dass das auf Phoenix & Co. übertragen wird? So toll dafür extra nach Berlin zu reisen klingt die Tagesordnung dann auch wieder nicht. Na ja, b. wird ja hinterher wieder drüber bloggen.

    Befürchtet b. eigentlich ernsthaft ein Mann mit türkischen Vorfahren wäre ohne seinen immensen fachlichen Input so betriebsblind dass er nichts gegen Antisemitismus unternehmen und sich stattdessen nur auf Antiislamisten stürzen könnte, oder was?

  24. @Kati (28)
    Genau das hab ich mir auch gedacht, aber vermutlich hat er nicht gemerkt, wie er sich da selbst ins Knie geschossen hat ^^

  25. Müßt ihr auch immer kichern, wenn ihr die Grundbedeutung seines zweiten Vornamens mit seinem Verhalten vergleicht?

  26. Wie bedeutungslos muss ein Blog-Eintrag eigentlich sein, damit die Niggemeier-Fans nicht begeistert sind?

  27. @alberto: modest oder marcin? beides irgendwie schön. der selbstgewählte modest (gemäßigt, bescheiden, sittsam), quasi als gegenprogramm zum tatsächlichen verhalten und der ursprüngliche marcin (also martin vom kriegsgott mars, dessen namen man als „ich kämpfe“ oder ähnlich kriegerisch deuten kann) als eigentlich sehr passende charakterisierung, gegen die er sich aber anscheinend wehrt.

  28. @iolanthe: „… ung, gegen die er sich aber anscheinend wehrt.“?
    Wieso „wehrt“?

    Weißt Du eigentlich, wie er korrekt heißt?

  29. vielleicht sollten die herren niggemeier und broder einfach mal irgendwann zusammen ein bierchen trinken gehen. oder sich so gut es geht gepflegt ignorieren. oder sonstwas.

    auf jeden fall aber sollten sie sehr demnächst mal aufhören mit ihren komischen grabenkämpfen, die unterm strich dazu führen, dass sich die herren selbst entzaubern und man irgendwann dann nur noch mit den augen rollt, wenn sie sich schon wieder nur noch mit sich selbst beschäftigen, weil sie ja eigentlich viel mehr können.

    finde ich. muss nicht richtig sein. finde ich aber trotzdem.

  30. mh; nö. sie denn?
    ich hab den perso des herrn broders noch nie gesehen.
    in dieser schönen laudatio (http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/spotlight/helmut_markwort_hurra_wir_gratulieren/) wird marcin als der ursprüngliche zweitname broders genannt und modest („als beispiel der extremen selbstironie“ *hüstel*) als sein „sein selbstgewählter“. ich sehe keinen grund, daran zu zweifeln (vor allem, wo das ganze unwidersprochen auf achgut steht). aber ich beanspruche jetzt auch nicht die allgmeingültige wahrheit für mich.
    vor allem bleibt ja offen, ob herr broder seinen zweitnamen auch offiziell geändert hat. (wenn er denn tatsächlich marcin hieß)

    und das wehren war halb-ironisch gmeint (aber nur halb).

  31. @Kati und Augusten

    *g* Genau das wollte ich auch kommentieren. Er merkt anscheinend wirklich nicht, daß er sich mit der doofen Anekdote am Anfang nicht nur in Fuß schießt sondern sein ganzes Bein amputiert. Und sich dann wundert, warum nicht nur seine Vergleiche hinken.

    Wobei bei genauerer Betrachtung sowohl Broder als auch Edathy so sympathisch wie ein Stich ins Auge mit einem spitzen Stock sind.

  32. Hm, ich versteh‘ nicht ganz die Kritik an diesem Beitrag. Er zeigt auf das Vortrefflichste, welcher Art Broders „Angriffe“ sind. Und Broder ist für viele eine Gallionsfigur.

    Sein indirektes Eintreten für „PI“ bei Edathy zeigt ein übrigens ein seltsames Rechtsempfinden.

    @33/MH
    Noch peinlicher ist es, wenn Broder-Fans etwas toll finden, was definitiv nicht toll zu finden ist (siehe Link in Kommentar #4 hier).

    @37/angeber.in
    Was kann denn Broder angeblich so gut?

  33. Wie schön, dass in Zeiten des Web 2.0 wirklich jeder jede Korrespondenz mitverfolgen kann…

  34. Wie hat doch Titanic so schön geschrieben: „Wenn alle dagegen sind, bin ich natürlich dafür und kann das auch superpolemisch begründen. Worum geht’s?“

  35. @kati, augusten, batz: Noch ironischer finde ich, dass b. immer wieder gerne den Satz „Das Problem ist: Mach nem Idioten mal klar, dass er ein Idiot ist.“ von Bohlen zitiert. Ich denke, da können viele, die b. und/oder Bohlen nicht so toll finden, nur zustimmend nicken …

  36. Wenn man sich die Beiträge Broders auf achgut.com der letzten zwei Jahre vor Augen führt, so sind vor allem zwei Dinge festzustellen: 1. Broders Niveau, das man einst als hoch bis sehr hoch bezeichnen konnte, befindet sich in einem stetigen Sinkflug und changiert momentan knapp über/unter null und 2. wirkt seine Schreibe, die füher mal das Florett gewesen ist, nur noch wie ein grobschlächtiger Gassenhauer. Man mag nichtmal mehr lesen, was er an der Kandare der Redaktion veröffentlicht.

  37. @eckensteher
    Dass der Typ regelmäßig 2 Seiten im Spiegel füllen darf mit purer Meinung des Typs „Bohlen ist toll und wer das nicht einsieht ist doof“ oder „Mario Barth ist doof und seine Fans sind noch doofer“ war für mich mit ein Grund das Abo zu kündigen. Verarschen kann ich mich auch alleine.

  38. http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=12473

    Inland
    Henryk M. Broder verliert Beleidigungs-Prozess gegen Transsexuelle
    Verbaler Amoklauf eines SPIEGEL-Autors
    Von Christel Mertens

    In seinem Bestseller „Hurra, wir kapitulieren“ schreibt Spiegel-Journalist Henryk M. Broder: „Da ich nicht Terrorist werden konnte, blieb mir nichts anderes übrig, als Journalist zu werden.“ Das glaubt man ihm beinahe auf das Wort, angesichts des verbalen Amoklaufes, mit dem er seit August 2005 die transsexuelle Journalistin und Autorin Tanja Krienen beleidigte.

    Henryk M. Broder – auf die Nase gefallen

    Bekanntlich ist es für einen für einen transsexuellen Menschen sehr wichtig, im anderen Geschlecht anzukommen. Die Personenstandsänderung bedeutet den erfolgreichen Abschluss der offiziellen Hürden auf diesem Weg. Die Anrede des neuen Geschlechtes zu verweigern, darf wohl als die größte Verletzung des Identitätskerns einer Person angesehen werden. Unzählige Male machte Broder auf dem Netzwerk neokonservativer Publizisten, die sich selbst als „Achse des Guten“ ins Licht setzen, genau das: Er sprach von der Frau als „Herr“, nannte sie „Eunuch“, der nicht wüsste „ob er/sie sich zum Pinkeln hinstellen oder hinhocken soll“ usw.

    „Sie bzw. er ist naemlich ein antisemitischer Schlamperich und ein weiterer Beweis dafuer, dass man einem Antisemiten brain and balls wegoperieren kann“ (in Originalschrift Broder), war dann einer Sätze, die nun das Landgericht Dortmund dem SPIEGEL-Autor und Börne-Preisträger (siehe NRhZ 100) untersagte. Verstößt Broder gegen diese Auflage, so drohen ihm 250.000 Euro Strafe, ersatzweise sechs Monate Haft.

    Tanja Krienen – endlich Recht bekommen

    Broder, der bekanntlich Muslime unter einen Generalverdacht stellt und sich selbst als Kämpfer für die westliche Freiheit sieht, muss sich fragen lassen, ob er tatsächlich Olmertsche Mittel zur Durchsetzung seines Freiheitsbegriffes im Journalismus fortzuführen gedenkt. Die Richterin jedenfalls, die vom nicht zum Verfahren erschienenen Broder als „befangen“ abgelehnt wurde und von dessen Anwalt mit einer 238 Seiten starken Klageerwiderung bedacht worden war, sprach noch im Gerichtssaal von einer „Prozess-Farce“, die er der Justiz mit seiner 2 ½ Jahre dauernden Verschleppungstaktik abverlangt habe.

    Der Prozess reiht sich also ein in die zahlreichen anderen Farcen, die Broder – meist gegen jüdische Personen anderer Auffassung – in der Öffentlichkeit vor Gericht austrug. Diesmal verlor er eindeutig – da war sich die Berichterstattung von taz bis zur Süddeutschen einig. Gewonnen haben aber die Menschen, die dem scheinbar Mächtigen trotzen. (PK)

  39. @Stefan
    Bezüglich des Links (und vollständigem copy&paste des Artikels) von #52 bin ich doch sehr erstaunt welch zweifelhafte Quellen hier stehen bleiben.

    Mich wundert bald nix mehr….

  40. Sein indirektes Eintreten für „PI” bei Edathy zeigt ein übrigens ein seltsames Rechtsempfinden.

    Wieso? Broder setzt sich für eine Seite ein, die nicht vom Verfassungsschutz beobachtet wird und die nicht in Deutschland verboten ist. Ob Sie und ich die nun toll oder unappetitlich finden, ist ganz egal. Broder nutzt da nur die Meinungsfreiheit die ihm zusteht.

  41. @55/Wintermute
    Mit Meinungsfreiheit hat mein Einwand gar nichts zu tun. Es geht darum, dass er eine unzulässige Kausalität konstruiert zwischen der Überwachung von Webseite X und Webseite Y. Als sei dies zu „verhandeln“.

    Ein Dieb kann sich ja auch nicht darauf ‚rausreden, dass man besser erst einmal andere Diebe fangen möge, oder?

  42. Jein. Aber wenn Website X aus Grund Y überwacht würde, Website Z aber nicht (obwohl hier auch Grund Y vorläge), dann würde Broder auf einen durchaus korrekten Umstand hinweisen. Das Problem bei Broders Argumentation ist nur, dass Website Z eben schon längst überwacht wird und er selbst eigentlich zu wollen scheint, dass Website X nicht überwacht wird.

    Trotzdem gestehe ich ein, dass ich Ihr letztes Post missverstanden habe. Ich dachte, sie rieben sich schlicht daran, dass Broder für PI eintritt. Und das als Grund für ein seltsames Rechtsverständnis zu behandeln, empfand ich als doch eher fragwürdig…

  43. @57/Wintermute
    So ganz falsch haben Sie mich da nicht verstanden. Er hat ja in einem Kulturzeit-Gespräch im vergangenen Jahr durchaus teilweise gute journalistisches Arbeiten bei „PI“ konstatiert.

    Der Ton Broders in der Mail sagt anderes, als nur einmal darauf hinzuweisen, auch die Seite Y zu beobachten. Wenn es Broder so wichtig ist, diese Seite durch den Verfassungsschutz beobachten zu lassen, warum weist er in diesem Zusammenhang darauf hin? Und: Warum setzt er in Bezug auf „PI“ das Wort Islamophobie in Anführungszeichen? Damit suggeriert er, dass dieser Vorwurf abwegig sei bzw. mindestens . Wenn Broder in der Reaktion auf Edathy dies als „projektionen“ abtut, dann reagiert er eigentlich weit unter seinem (behaupteten) sensorischen Niveau.

  44. @T.H. (59)
    So? Welchen Kommentar meinen Sie? In 26 oder 27 steht doch gar nichts vom „Juden Broder“?

  45. @T.H.: Vermutlich haben Sie überlesen, dass der E-Mail-Wechsel zwischen Broder und Edathy u.a. vor dem Hintergrund einer Anhörung zum Thema Antisemitismus stattfand.

  46. @T.H. (59): Darf ich fragen, welche Rolle für Sie in diesem Zusammenhang Broders Religion spielt? Für mich keine.

  47. @58/Gregor Keuschnig

    Bei allem Respekt, aber genaus das ist die Argumentationsführung, die auch PI „auszeichnet“. Weil Broder Islamophie in Anführungszeichen gesetzt hat hält er PI nicht für islamophob? Könnte aber auch sein, dass das „Islamophob“ ein Zitat aus der Stellungnahme Edathy gg. dem Spiegel ist, gell? („Islamophobie extremster Sorte“). Aber dann hätte man ja keine Unterstellung gg. Broder an der Hand. Und die will man ja, weil man argumentiert ja zielgerichtet… Wie PI. Tut mir Leid, genau dat selbe in klein. (Wobei man sich im Übrigen über den Begriff Islamophobie wirklich streiten kann – wenn man es denn darf, da sind ja beide Seiten ein wenig emfindlich, wenn’s zu diskursiv wird.

    Ich finde auch – aber darüber kann man sich streiten – die Anfrage Broders an Edathy ist vollkommen legitim. Edathy hat als Vorsitzender des Innenausschuss bis heute nichts Wesentliches zur Bekämpfung des Antisemitismus bei islamistischen oder auch bei bestimmten linksextremistischen Gruppen getan. Jemals irgendeine klare Stellungnahme von Edathy zum Thema Extremismus gehört, die sich nicht um Rechtsextremismus gehandelt hat? Natürlich darf Broder Edathy fragen, ob da nicht vielleicht doch mal was war. Er hat i.Ü. auch nicht gefragt ob Edathy den Verfassungschutz gebeten hat muslim-markt.de zu beobachten, sondern ob er ihn gebeten hat „websites wie z.B. muslim-markt.de“ zu beantworten. Da gibt es ja noch eine ganze Menge mehr Seiten mit antisemitischer Propaganda.

    Is ja auch egal, wird von keiner Seite mehr sauber diskutiert. Die einen nennen dich wahlweise „dhimmi“, „Gutmensch“ oder „Volksverräter“ wenn Du nicht in ihren Rassistenchor einstimmst, die anderen nennen Dich „islamophoben Rassisten“, wenn Du nicht bei jedem Moscheenbau applaudierst.

    Alles doof.

  48. apropos kleinkrieg: sehr schön übrigens auch die kausalitätswahrnehmung broders im bezug auf den niggemeier-broder-battle. tut er doch so, als hätte der mit seinem „kritischen“ bildblog-artikel in der WELT begonnen:

    „. Denn “Nigge”, wie ihn seine Freunde zärtlich nennen, hat noch eine kleine Rechnung zu begleichen: http://www.welt.de/kultur/article1708089/Der__BILDblog_und_die_Fehler_der_Andere

    er unterstellt damit implizit, dass „nigges“ kritik an ihm eigentlich nur allerniedrigsten beweggründen entspringt, die er wohl aus intensiver beschäftigung mit sich selbst recht gut kennt: verletzter eitelkeit

    dabei hat sich stefan bereits früher und mehr als berechtigt mit broders indiskutablen auslassungen und spießgesellentum beschäftigt.

    aber sicher hat broder das noch nicht recherchiert. wen wunderts.

  49. interessante argumentationsfigur. klingt ähnlich wie „wenn die dürfen, wollen wir auch!“. mit den an beiden stellen „diskutierten“ themen hat das so was von gar nix zu tun, dass es schon im auge brennt. andererseits kann es zu b.s aussage in seinem buch klingen, wo er sagt, der journalismus sei ihm eine alternative zu einer laufbahn als terrorist. auf die spitze kann man dies mit folgendem satz treiben: „die sind so böse alle, da muss ich selbstschutz-böse sein dürfen können müssen“.

    .~.

  50. @63/Justus
    Hm, vielen Dank für die Gleichsetzung. Vielleicht lesen Sie meinen Kommentar noch einmal durch, Im übrigen tauchen die von Ihnen im letzten Absatz Ihres Kommentars benutzen Vokabeln bei mir gar nicht auf. Insofern kann ich keinen Niveauangleich entdecken.

    Ich stelle die „Legitimation“ von bs Frage(n) überhaupt nicht in Zweifel. Ich stelle nur fest, dass ich den Aufmacher dazu – die evtl. Beobachtung von PI durch den Verfassungsschutz – als vorgeschoben sehe. Die Konnotation ist eindeutig; ich habe das mehrfach versucht darzulegen.

    Interessant die Aussage, dass Edathy zur Bekämpfung des Antisemitismus noch nicht genug getan habe. Wie soll man sich denn konkret diese Bekämpfung vorstellen? Und noch einmal: In welchem Zusammenhang steht die Bekämpfung des Antisemitismus mit den rassistischen Umtrieben des inkriminierten Blogs? Darf ich das eine nur tun, wenn ich das andere auch getan habe? Gibt es dafür kommunizierende Röhren? Wer legt fest, wann „genug“ getan ist?

    Eine in der Tat sinnlose Diskussion. Sie versucht eine Rettung einer billigen Retourkutsche, die – dank Niggemeiers Beitrag – ein Rohrkrepierer ist.

  51. Mal an die Broder-Apologeten hier: Was glaubt ihr, wollte Broder sagen, als er Edathys Äußerungen über PI mit einer Anfrage nach dem Status des Muslim-Marktes u.a. Seiten konterte? Als Hilfe: Was will der Mensch aus Broders Anekdötchen über die „Diskriminierung der Neger in den USA“ mit seiner Gegenfrage sagen? Hat keiner von euch den Sinn der Geschichte verstanden?

    Wäre ja nicht weiter schlimm, weil Broder selbst sie ja auch nicht versteht, und ihr geht zumindest nicht damit hausieren. Aber so langsam müsste es doch dämmern…?

    Und warum Broder Islamophobie in Anführungszeichen setzt, dürfte doch jedem klar sein, der sich ein bisschen mit dem Herrn beschäftigt hat. Für ihn gibt es diese Form des Rassismus gar nicht. Für ihn gibt es nur Antisemitismus und bevor der nicht verschwunden ist, hat man sich gefälligt nur damit und mit keiner anderen Erscheinungsform des Rassismus zu beschäftigen. Was auch der Hintergrund seiner albernen kleinen Frage an Edathy (den ich im übrigen sonst auch nicht gerade schätze) ist. Er ist einfach beleidigt, dass das Blog, von dem er sich in letzter Zeit halbherzig zu distanzieren versucht und das er in der Vergangenheit von ganzem Herzen unterstützt, beworben und hochgejubelt hat, nun als das benannt wird, was es ist: eine braune Güllegrube, in der sich die niederen Instinkte des gemeinen Ausländerfeindes austoben dürfen. Sowas ungehemmt zuzulassen, hat hier in Deutschland schon einmal zur Katastrophe geführt und dass nun ausgerechnet er, der vor dieser Katastrophe in anderem Zusammenhang als der große Warner auftritt und von Meinungsfreiheit und freier Rede so gar nichts wissen will (siehe seinen angeblichen Sachverstand bzgl. der Antisemitismus-Anhörung und seine gehässigen Aussagen über Kritiker der Politik der israelischen Regierung) sich nun aufrafft, um von einer Seite wie PI sie ist, abzulenken, das ist schon mehr als peinlich. An der Stelle hat Edathy völlig Recht damit, dass er auf die Anhörung hinweist – ich wäre gespannt darauf, wie Broder inhaltlich so etwas rechtfertigen will. Aber abgesehen von pubertären Spötteleien über Wikipedia kriegt er ja nichts zustande. All das ist offensichtlich und ich verstehe nicht, wieso ihr immer mehr Aufmerksamkeit auf Broders mangelnden Durchblick lenkt, statt Broder mal Bescheid zu sagen, wie bescheuert er durch solche Aktionen rüberkommt. Oder merkt ihr das wirklich nicht?

  52. Häh? Broder sagt dass PI ERST dann beobachtet werden sollte wenn der bereits seit längere Zeit beobachtete MM beobachtet wird?

    Lol! Wieso geht den nicht beides? Broder redet wie ein Kiddie.

    Und dann die sache mit Wikipedia, aber Broder kennt sich ja auch mit seinen Urban Legenden auch nicht mit Quellen aus.

    Kein Wunder dass er nicht verstanden hat was die Links unter dem Wikipedia Artikel zu bedeuten haben.
    XD

  53. @66/Keuschnig

    Lieber Herr Keuschnig, habe Ihren Kommentar noch einmal durchgelesen, wie empfohlen. Gleiches empfehle auch ich mit meinem Kommentar zu tun. Der letzte Absatz bezieht sich i.Ü. nicht auf Sie; sollte das Mißverständlich gewesen sein, entschuldigen Sie dies bitte.

    Bezüglich der „Anführungszeichen-Debatte“ bleibe ich dabei: Da wollen Sie unbedingt etwas unterschieben („Warum setzt er in Bezug auf „PI” das Wort Islamophobie in Anführungszeichen? Damit suggeriert er, dass dieser Vorwurf abwegig sei“). Da zitiert Broder aus der Stellungnahme Edathys gg. dem Spiegel und nutzt ausnahmsweise korrekterweise die das Zitat nunmal als solches kennzeichnende Anführungszeichen – und sie sehen darin einen Beweis dafür, dass für Broder der Vorwurf der Islamophobie gegenüber PI abwegig sei. Dies nannte ich PI-Argumentation (womit ich nicht Sie mit diesen Typen gleichstelle, sondern nur auf die m.E. krude Argumentaionsführung hinweisen möchte):

    Dort wird jedes Komma so lange gedreht, bis es wie ein Halbmond aussieht als Beweis für die dort so genannte „Islamisierung“ taugen kann. Völlig egal, dass so ein Komma (welches hier nat. rein symbolisch steht) machmal einfach nur der Grammatik geschuldet ist. Man sieht eben das, was man sehen will – und subsumiert einen Sachverhalt nicht zunächst unter die naheliegendste Möglichkeit, sondern unter die am besten in die eigene Argumentation passende. So läuft das bei PI, wo man immer „den Islam“ als erste Erklärung bereit hält (auch wenn „der Alkohol“ et al oftmals naheliegender wäre). Aber so läuft das eben nicht nur bei denen… sehe gerade, 67/Kati machts ja ebenso.

    Au ja, und jetzt kommen die ganz arg Differenzierten, die Broder den Sachverstand abschreiben, weil er ja sogar zu blöd ist die Links unter den Wikipedia-Artikeln zu verstehen, dieser Typ, der eh nix zustande bringt und voll den mangelnden Durchblick hat… Na ja, wenigstens schreibt man hier im Vergleich zu PI ganze Sätze. Auch was Wert. Mehr leider nicht.

  54. @Justus

    Worauf wollen Sie denn hinaus?
    Broder muss man nichts unterschieben. Er positioniert sich ganz alleine und seine Position ist sehr eindeutig.
    Er hat sich nur sehr halbherzig von PI distanziert – also eigentlich gar nicht – und benutzt typische Todschlagargumente bzw. Ablenkungsmanöver.

  55. @71/Justus
    und sie sehen darin einen Beweis dafür, dass für Broder der Vorwurf der Islamophobie gegenüber PI abwegig sei
    Wir kommen sicherlich in diesem Punkt nicht mehr zusammen. Nur ein Gedanke noch: Stellen Sie sich einmal vor, jemand schriebe in einem ähnlichen Zusammenhang andere Begriffe in Anführungszeichen. Zum Beispiel Antisemitismus. (Andere Begriffe, die man in Anführungszeichen setzen könnte nenne ich jetzt nicht – das kann dann übrigens – je nach Begriff – schon strafwürdig sein.)

    Was würden Sie davon denken? Das da jemand was zitiert?

    Ich verstehe, was sie sagen wollen: Legt nicht alles auf die Goldwaage bzw. verbiegt es nicht so lange, bis es passt. Aber ausgerechnet b damit verteidigen zu wollen, ist ziemlich absurd, denn er biegt doch am kräftigsten mit – unter Aufbringung jeglicher Argumentationsresistenz.

    Ich finde bs Rohrkrepierer lustig. Das noch zu verteidigen, ist aber fast noch lustiger.

  56. Als kleiner, dummer, kecker Junge hätte ich damals, in den Fünfzigern, mit Kreide an die Hauswand geschrieben: „Brooder is dof“.
    …und gar nicht geahnt wie Recht ich behalten würde.

  57. Die Meinungen von Broder zu Politically Incorrect und zu Muslimen die in Deutschland leben sind ziemlich einfach und deutlich herauszuhören, z.B. in diesem Interview:
    http://www.blauenarzisse.de/v2/index.php?option=com_content&task=view&id=244&Itemid=32

    Was ist Ihre Meinung zu dem Netzforum “Politically Incorrect”. Kennen Sie das?

    Na sicher kenne ich das.

    Lesen Sie das manchmal, oder wie stehen Sie dazu?

    Ich lese es manchmal. Ich bin gelegentlich damit einverstanden, gelegentlich bin ich völlig auf der anderen Seite. Es ist mir völlig egal, was die machen. Es ist ein Angebot unter vielen.

    Diesen Leuten wird des öfteren Hysterie vorgeworfen.

    Das wird hier jedem vorgeworfen, der sich dazu äußert.

    Noch eine Frage zum Thema Dialog. Zum Beispiel “Politically Incorrect” kritisiert oft, dass in Deutschland viel zu viel Dialog betrieben wird. Unsere eigenen Meinungen und Vorstellungen kommen bei den Muslimen oft nicht an. Wir setzen nur auf Verständnis und Entgegenkommen. Meinen Sie, da ist etwas dran?

    Sicher. Es wird kein Dialog betrieben, es wird eine Form der Unterwerfung betrieben. Schauen Sie, wenn bei RTL II ein Film läuft über eine junge deutsche Frau, die im Ramadan in eine islamische Familie geht, in eine sehr sympathische islamische Familie, und wenn das als Integration ausgegeben wird, dann liegt ein Missverständnis vor. Es müsste eigentlich ein Film laufen über eine muslimische Frau, die Weihnachten in eine christliche Familie geht. Aber das würde keiner machen.

    Aber die meisten Menschen haben eigentlich gar keinen Kontakt zu Muslimen.

    Das stimmt nicht. Die meisten Menschen gehen bei ihrem Türken Gemüse einkaufen.

    Aber ist denn das wirklich Auseinandersetzung?

    Warum braucht man denn eine Auseinandersetzung? Ich habe auch keine Auseinandersetzung mit den Ossis. Ich lese über die auch nur in der Zeitung. Das reicht doch.

    Meinen Sie, das reicht als Grundlage für eine gemeinsame Gesellschaft?

    Ja. Dass man friedlich und ruhig nebeneinander lebt. Man muss sich nicht mit jedem verbrüdern und mit jedem auseinander setzen.

  58. Damals habe ich das Geschwurbel von ihm gar nicht zu Ende gelesen, weil schon am Anfang so viel Unsinn stand. Aber was sagt Broder denn eigentlich?

    Er ist einer der Leser von PI und stimmt manchen Dingen zu und anderen nicht. Außerdem ist ihm das, was er da liest, egal.

    Aber nicht egal ist ihm, wenn Edathy PI vom Verfassungsschutz beobachten lassen will, so wenig egal, dass er sogar eine Email an ihn schreibt und ihn fragt, ob der Muslim-Markt vielleicht auch beobachtet wird.

    Ich hätte gerne von den Broderisten hier eine schlüssige Erklärung für diese Email, wenn sie schon behaupten, Broder wollte damit nicht von PI ablenken. Kommt sicher wieder keine, sondern nur die üblichen „ihr seid alle PI“-Ausweichmanöver.

  59. Ich gebe ja zu das mein Kommentar eher negativ war aber ihn gleich zu löschen finde ich doch übertrieben. Übrigens wäre eine Bearbeiten funktion für die eigenen Kommentare super :)

  60. @ 50/Eckensteher: Da stimme ich Ihnen uneingeschränkt zu.

    Broders einziges echtes Feindbild ist die europäische Linke, wobei er insbesondere den Klischee-Typus des politisch korrekten Gutmenschen im Auge hat.

    Seine Kritik, dass die Linke (bzw. bestimmte Teile davon) antisemtischen Tendenzen indifferent-verharmlosend bis apologetisch oder sogar unterstützend gegenübersteht bzw. dass in der Linken eine im Antizionismus gipfelnde Israel-Feindlichkeit nicht mit der Lupe gesucht zu werden braucht, kann ich mit Einschränkungen teilen: Z.B. in der taz oder im Monde diplomatique triefen viele Artikel über den Nahost-Konflikt bzw. über die Situation von Muslimen und Juden in Europa von einer für mich widerwärtigen Einseitigkeit. (Broders Gleichsetzung von Israelkritik und Antisemitismus ist dagegen eine haltlose polemische Verabsolutierung.)

    Als enttäuschter Ex-Linker hat sich Broder – so sehe ich das – einen Habitus angeeignet, der ihn für idealtypische Linke zur persona non grata macht. Seine positive Haltung gegenüber BILD und Bohlen spricht in dieser Hinsicht Bände. Broder geht es meines Erachtens darum, die Linke zu provozieren und bloßzustellen. Dass er das auf einem leider nicht mehr sehr ansprechenden Niveau tut und dass er sich dabei manchmal selbst ins Knie schießt, darf nicht unerwähnt bleiben.

  61. Mein Besessenheits-Detektor lässt fragen, ob sein Eindruck täuscht, dass Niggemeier vs. Broder sich allmählich(!) zu einem kleinen (verbalen) Privatkrieg entwickelt. Man muss doch nicht auf jede abwegige Argumentation des Herrn B. reagieren, oder?

  62. marvinn: Auf was soll man denn reagieren? Es geht doch hier nicht um irgendein komisches Verständnis von Ehre, das rein zufällig gebietet, jemanden in Ruhe zu lassen, wenn man ihn bereits mehr als einmal kritisiert hat. Wenn Broder sehr oft sehr viel Blödsinn schreibt, dann wird man vermutlich hier in diesem Blog sehr oft sehr ausführlich darüber informiert werden.

    Werden solche Aufforderungen eigentlich nur hier gestellt oder gehen sie auch an Herrn Broder? Ich jedenfalls wünsche mir auch weiterhin sachliche Kritik an Broders Behauptungen und Verhaltensweisen. Und da ich das Geschreibsel dieser Person nur noch indirekt „anfasse“, brauche ich jemanden der sachlich über Broder berichtet und dabei nicht auf das selbe Niveau zurückgreift. Und den hab ich hier gefunden. That’s it.

  63. @xion:
    Man kann unbedeutende Kleinigkeiten aber auch mal unbedeutend sein lassen, auch wenn sie Blödsinn sind.

    Da du diesen bestimmten Blödsinn offenbar nicht so unbedeutend findest, aber noch folgender Hinweis:

    „Werden solche Aufforderungen eigentlich nur hier gestellt oder gehen sie auch an Herrn Broder?“

    Wie hältst du es eigentlich mit dem Glashaus und den Steinen? Soll heißen: Deine Frage erinnert mich verblüffend an Broders Reaktion auf Edathys Forderung, PI zu beobachten. Haargenau die gleiche Diskussionstechnik. Faszinierend.

  64. Und nein, „solche Aufforderungen“ gehen nicht auch an Broder. Wegen offenkundiger Sinnlosigkeit. Da käme maximal eine polemische Antwort zurück.

  65. marvinn: Du bist nicht derjenige, der entscheidet, was unbedeutende Kleinigkeiten sind. Jemand der in den Medien eine große Aufmerksamkeit genießt, und ständig versucht, Tatsachen zu verdrehen, muss sich solche Berichterstattung gefallen lassen und es ist gut und wichtig, dass es sie gibt. Und ja: Meine Frage war in Broders Stil gestellt und das mit Absicht. Wieso beschwerst du dich darüber? Es ist doch nur eine unbedeutende Kleinigkeit.

  66. […] a) Warum verlinkt die TAZ auf die – von ihr so genannten Hetzblogs? Ein bloße Erwähnung des Namens hätte doch schon gereicht. b) Hendryk M. Broder, den vielleicht der eine oder andere von seinen Artikeln auf Spiegel-Online kennt, wird nicht erwähnt. Und ich finde, dass Herr Broder eine entscheidene Rolle im Bereich der “Islamkritik” spielt. c) Außerdem fehlt mir ein bisschen der Hinweis auf die Diskussion zu diesen Themen auf den Blogs von DoN Alphonso (http://blogbar.de/archiv/2008/05/31/gut-dass-es-stefan-herre-und-henryk-broder-gibt/) und  bei Stefan Niggemeier (http://www.stefan-niggemeier.de/blog/henryk-m-broders-recherchophobie-271/). […]

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