Springer bleibt seinen Grundsätzen treu

Ich hatte mir ein bisschen Sorgen gemacht um die Leute in der Springer-Pressestelle. Jahrzehntelang hatten sie sich hinter einer Mauer des Schweigens verschanzt und sich immer, wenn es interessant wurde, nur mit einer der Aussagen zitieren lassen:

  • zu Rechtsfragen geben wir grundsätzlich keine Auskunft.
  • zu Personalfragen geben wir grundsätzlich keine Auskunft.
  • zu Redaktionsinterna geben wir grundsätzlich keine Auskunft.

Wie mag es diesen Menschen und diesem traditionsreichen Teil der Springer-Kultur ergangen sein, da „Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann plötzlich in seinem Blog eine angriffslustige Form der Öffentlichkeitsarbeit etabliert hat, die man beim flüchtigen Blick fast mit Transparenz verwechseln könnte?

Ich hätte mir keine Sorgen machen müssen. „Bild“-Sprecher Tobias Fröhlich ist ganz der Alte geblieben.

· · ·

Von: Stefan Niggemeier
An: Fröhlich, Tobias
Betreff: Rechtskosten kaidiekmann.de
Gesendet: Dienstag, 19. Januar 2010 16:38

Sehr geehrter Herr Fröhlich,

ich habe eine kurze Frage zu den Rechtskosten, die Herr Diekmann beim Bloggen so produziert (und die er ja in einer Art Uhr auf der Seite mitzählt): Übernimmt Herr Diekmann diese Kosten persönlich? Oder kommt die Axel Springer AG dafür auf?

Vielen Dank,
mit freundlichen Grüßen
Stefan Niggemeier

· · ·

Von: Tobias Fröhlich
An: Stefan Niggemeier
Betreff: AW: Rechtskosten kaidiekmann.de
Gesendet: Mittwoch, 20. Januar 2010 18:53

Sehr geehrter Herr Niggemeier,

bitte haben Sie Verständnis, dass wir zu laufenden Rechtsstreitigkeiten grundsätzlich keine Auskunft geben.

Viele Grüße
Tobias Fröhlich
Axel Springer AG
Information und Öffentlichkeitsarbeit

115 Replies to “Springer bleibt seinen Grundsätzen treu”

  1. Womit bewiesen wäre: nix ändert sich, und alles wird gut.

    Stellt sich die Frage, ob der Herr Fröhlich echt ist oder nicht. Ich meine, den Job könnte auch ein semi-intelligenter Autoresponder übernehmen. Der muss ja nur anhand einiger Schlagworte ausfiltern, ob das jetzt keine Auskunft zu „laufenden Rechtsstreitigkeiten“, „Personalfragen“ oder „Redaktionsinterna“ sind.

    Obwohl – semi-intelligenter Autoresponder bei Axel Springer… Das wäre ein interessantes Experiment: „Welche Auswirkungen hat es, wenn der Autoresponder der intelligenteste Mitarbeiter der PR-Abteilung ist?“

  2. Die Frage kann man dem lieben Blogfreund auch direkt ins Forum Forum schreiben, was hiermit geschehen ist.

    Ich tippe mal, dass die Rechnung an den Domaininhaber ghet.

  3. Aber immerhin haben sie einen Sinn für Humor bei Springer:

    „Tobias Fröhlich
    Axel Springer AG
    INFORMATION und Öffentlichkeitsarbeit“

  4. Die Antwort lautet immer: Von der Axel Springer AG.

    Entweder zahlt AS direkt oder Herr Diekmann ( was medial besser zu vermarkten wäre ), der dann eine extra Gratifikation erhält.
    Das würden wir aber nicht erfahren, da AS über Redaktionsinterna
    ja grundsätzlich keine Auskunft gibt

  5. Da der Axel Springer-Verlag verklagt wurde (http://www.kaidiekmann.de/and-justice-for-all/2010/01/19/#more-7283), der ja auch das Blog betreibt (http://www.kaidiekmann.de/impressum/), wird der das zunächst zahlen. Grundsätzlich haftet der Verbreiter, also der Verlag.

    Inwiefern der Verlag dann bei Herrn Diekmann im Innenverhältnis Regress nehmen möchte, ist dann natürlich was anderes. Da ein Chefredakteur allerdings einen gewissen Entscheidungsspielraum hat und die PR dem Axel Springer-Verlag zugute kommt (any news is good news), tippe ich mal ganz locker darauf, dass der Verlag das tragen wird. Außerdem ist es bei großen Medien üblich, dass die Rechtsabteilung über kontroverse Artikel noch mal einen Blick wirft, bevor die über den Äther gehen. War dies der Fall, dann wäre die Aktion wohl auch im Innenverhältnis Sache des Verlags.

  6. Die Frage erübrigt sich eigentlich.
    Laut §55 II RStV gilt für kaidiekmann.de die erweiterte Impressumspflicht (wenn man das Blog denn als ein journalistisches-redaktionell gestaltetes sehen möchte). Dieser wurde entsprochen, die Axel-Springer AG, vertreten durch Dr. Andreas Wiele, zeichnet sich für das Blog juristisch verantwortlich. Die stellen im Übrigen auch die Anwälte und die damit verbundenen Kosten.
    Es kann natürlich sein, dass Diekmann in seinem Arbeitsvertrag erklärt, er übernehme gerichtliche Kosten, die im Rahmen der Ausübung seiner Tätigkeit bei der Axel Springer AG entstehen, aber das halte ich für höchst unwahrscheinlich. Diekmanns Blog ist eben nicht seine private Spielwiese, wenn die Springer AG sich dort als verantwortungsberechtigte jur. Person eintragen lässt, kann man davon ausgehen, dass Diekmann dort als Funktionär der Springer AG auftritt.

  7. Geduld, Herr Niggemeier, Geduld
    Diekmanns Tage als Blogger sollen ja gezählt sein.
    In einer großen Schlussbilanz wird er triumhierend u.a. berichten, wieviele Euros er am Richtertisch verzockt hat.
    Zugleich wird er mitteilen, dass er das alles selbstverständlich aus eigener Tasche bezahlt.

  8. Ich glaube, dass manche das nich so verstanden haben ^^ (Oder hab ichs nich verstanden? :D)
    Die E-Mail von Niggemeier war doch ironisch gemeint, da auf kaidiekmann.de die „Uhr“ jede Sekunde einen Cent zu den Rechtskosten dazuzählt. Die Abteilung „Information und Öffentlichkeitsarbeit“ hat das aber nicht so wirklich verstanden und dei Standard-Antwort zurückgeschickt.
    FAIL :D

  9. @14/Stefan:

    glauben Sie denn ernsthaft daran, dass ein Herr Diekmann die Wahrheit sagt? Sowas fällt wohl in die Kategorie „Wunschdenken“. :)

  10. Dann schreib‘ doch:

    Sehr geehrter Herr Fröhlich,

    natürlich verstehe ich, dass Sie zu laufenden Rechtsstreitigkeiten grundsätzlich keine Auskunft geben. Meine kurze Frage zu den Rechtskosten bezieht sich auf die bereits abgeschlossenen Rechtstreite, die Herr Diekmann beim Bloggen so produziert hat: Übernahm Herr Diekmann diese Kosten persönlich? Oder kam die Axel Springer AG dafür auf?

    Vielen Dank,
    mit freundlichen Grüßen
    Stefan Niggemeier

  11. Nebensächlich, aber trotzdem witzig:
    http://www.kaidiekmann.de/alles-noch-viel-schlimmer/2010/01/13/
    Auf dieser Seite sieht man 2 „Gerichtskostenuhren“ die beide den Aktuellen stand angeben (sollten). Allerdings unterscheidet sich der Betrag beider um (derzeit) ca 21.000€.

    noch was:
    @Stefan Bogdanski #1: Die klügsten Sitzen bei der Bild leider in der PR-Abteilung, wie sonst würde man mit so nem Mist der in der Bildzeitung steht so viele Leute begeistern können?

  12. @ 14: Gut möglich, dass er sich da einen Freiraum nimmt. Trotzdem haftet grundsätzlich der Verlag. Bei Scherzen, die 20.000,- Euro kosten, ist nicht anzunehmen, dass er da in die private Schatulle greifen möchte.

    Aber mal ein kleiner Themenwechsel: Sind die Frage nach dem letztlichen Haftenden oder die Frage nach dem wahren Alter von Petra Schürmann wirklich die Zeit wert?
    Warum stellt BILDblog nicht die viel entscheidenderen Fragen? Etwa nach der offensichtlichen Propaganda für die Bundeswehr in BILD, die durch journalistisch unveranlasste Beiträge lanciert wird? http://www.kanzleikompa.de/2009/12/16/morgendliche-propaganda-beim-backer/ Warum wurde zur Bewerbung der ZDF-Spendengala für Haiti auf S.1 die blonde Frau zu Guttenberg neben Gottschalk montiert? Es gäbe unendlich viel zu fragen.

  13. Ich plädiere für die Verankerung des uneingeschränkten Rechtes auf Penisverlängerung für alle BürgerInnen der BeeRDe ohne Ansehen ihrer Person, ihres Geschlechtes, ihrer Religion etcetera … im Grundgesetz.
    Vielleicht können wir uns dann das ganze Gedöns hier ersparen. Auaaaa! Schmerzensgeld bitte!

    Zur Erinnerung.

    „Diekmann klagte gegen die tageszeitung (taz), als taz-Autor Gerhard Henschel am 8. Mai 2002 auf der Satire-Seite Die Wahrheit behauptete, Diekmann habe sich in Miami seinen vorgeblich nur äußerst kleinen Penis mit Leichenteilen vergeblich operativ verlängern lassen wollen. Diekmann verklagte die taz daraufhin auf Unterlassung sowie 30.000 Euro Schmerzensgeld wegen unzulässigen Eingriffs in seine Persönlichkeitsrechte, Verleumdung und Beleidigung. Das Berliner Landgericht verfügte zwar eine Unterlassung, verneinte jedoch einen Anspruch auf Schadensersatz, da Diekmann als Chefredakteur der Bild „bewusst seinen wirtschaftlichen Vorteil aus der Persönlichkeitsrechtsverletzung Anderer sucht“ und daher „weniger schwer durch die Verletzung seines eigenen Persönlichkeitsrechtes belastet wird“. Er müsse „davon ausgehen, dass diejenigen Maßstäbe, die er anderen gegenüber anlegt, auch für ihn selbst von Belang sind“.[3] Einer Berufung dagegen wurde vom Kammergericht keine Aussicht auf Erfolg gegeben, beide Seiten zogen daraufhin ihre Berufung zurück.[4]“
    aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Kai_Diekmann

  14. @RA Kompa: Es gibt bestimmt wichtigere Fragen, aber die, die Ihnen vorschweben, müssten Sie schon genauer formulieren. Was genau werfen Sie „Bild“ vor? Dass das Blatt deutsche Soldaten in Afghanistan zu Wort kommen lässt, die sich — was ich nachvollziehbar finde — beklagen, dass die Opfer, die sie bringen, in der Debatte zu kurz kommen und die sich — was vielleicht repräsentativ ist, womöglich aber nicht — hinter den Verteidigungsminister stellen? Das ist womöglich als Guttenberg-PR gemeint und gemacht, aber „journalistisch unveranlasst“ ist es ganz bestimmt nicht.

    Und ehrlich gesagt glaube ich, dass es eine ganz gute Entscheidung von BILDblog über all die Jahre war, nicht das zu tun, was Sie in Ihrem Blogeintrag getan haben: Das Zitat einer 22-jährigen Soldatin „Unser neuer Verteidigungsminister stellt sich vor seine Soldaten. Ich rate ihm, nicht zurückzutreten“ mit den Worten „Eine blonde Soldatin huldigt sogar hündisch ihrem Verteidigungsminister“ zusammen zu fassen.

    Und Frau Guttenberg ist 1.) attraktiv, beliebt und eine Art Newcomer und 2.) die Frau des Verteidigungsministers, dem „Bild“ sich wohl außerordentlich verbunden fühlt. Ich finde es schwer, den Punkt 2) überzeugend anzuprangern, wenn Punkt 1) schon ein gutes Argument für die Platzierung ist.

    Aber: Ja, es gäbe viel zu fragen. Was hat Diekmann Ihnen denn bei Ihrem Redaktionsbesuch neulich auf Ihre Fragen nach der Guttenberg-Connection geantwortet?

  15. Nur mal so:
    Die Gerichtskostenuhren ist auch noch „recht schlank“ geschrieben, denn sie bezieht sich nicht mal auf die Serverzeit, sondern nutzt die Systemzeit des Users. Einfach mal den KD-Blog offen lassen und die Systemzeit um eine Stunde zurückstellen ;-) Naja, Kindergartenniveau…

    Nebenbei:
    Die Meldung
    http://www.quotenmeter.de/cms/?p1=n&p2=39713&p3=
    bei einem der „heißgeliebten Branchendienste“ ist auch wieder spaßig. Gibt es einen halbwegs plausiblen Grund, die Meldung an „TNT Serie“ (inkl Logo) aufzuhängen, wenn u.a. mind. fünf FreeTV-Sender das Ganze auch ohne Werbeunterbrechung übertragen?

  16. @ SvenR (#18): Wie wahrscheinlich ist es, dass es nach 88 Tagen bereits abgeschlossene Rechtshändel gibt?

  17. Mit „Unseren Jungs nicht in den Rücken fallen“ Argumenten wird an Urinstinkte appelliert.
    „Eight years after 9/11 Taliban now has a permanent presence in 80% of Afghanistan“
    http://www.icosgroup.net/modules/press_releases/eight_years_after_911

    Nach 9 Jahren Krieg so ein Ergebnis. Die meisten Kommentare in BILD online sind sehr kriegsfeindlich. Die meisten Soldaten sind mangels Alternativen Berufssoldat und wollen nicht nach Afghanistan.
    In der FAZ werden afghanistankritische Kommentare meistens negativ bewertet.
    Die gebildeten Wehrdienstverweigerer sind eben kriegslüsterner als das Volk. Zumindest solange ihre Sprößlinge sich vor Afghanistan drücken können.

  18. @23 Auch ich frug mich, wann ist denn endlich Schluss mit den „Urinflecken“ (und den zig Kommentaren zu der Lappalie); und wann kommt endlich wieder was von Belang.

  19. @ goldig: Was hat das mit dem Thema zu tun?!

    Ich weiß, ich erscheine ein wenig mürrisch. Ich sehe nur 318 Kommentare über den Sinn des Nato-Einsatzes in Afghanistan und die Alternativen, die ein Kölner Jungverleger vorlegen könnte, ließe man ihn nur, während jemand, der sich als Süßware ausgibt, darauf geifert und … *atmet in die Tüte*

  20. @ 25: Wir hatten uns halt mal mal persönlich kennen gelernt und einen Kaffee lang über das Blog und so weiter gesprochen. Es war nicht meine Mission gewesen, den Mann zu bekehren und ein halbes Jahrhundert BILD-Zeitung zu hinterfragen.

    Die Frau eines Verteidigungsminsters zu sein (der seine Position wohl auch ein gutes Stück weit geerbt haben dürfte), ist meines Erachtens keine Leistung. Deren Engagement bei http://www.innocenceindanger.de/innocence-in-danger/verein/vorstand/ scheint doch wohl eher so ein PR-Fake für das Internetsperrengesetz zu sein. Soll die sich doch mal lieber um die verstümmelten und verwaisten Kinder in Kriegsgebieten kümmern, an deren Elend die mit der Bundeswehr eng verbandelte deutsche Rüstungsindustrie mit ihren Exporten (Landminen) gut verdient hat.

    Da ich im Gegensatz zu Ihnen ;-) nicht die BILD-Zeitung lese, bin ich zu anderen politischen Auffassungen gelangt und halte etwa die Bundeswehr für anachronistisch, speziell die aktuellen Auslandseinsätze für äußerst kritikwürdig. Die hübsche Frau des Verteidigungsministers wie Magda Göbbels zu inszenieren empfinde ich als plumpe Propaganda, ebenso die süße Blondine in Uniform. Krieg sieht anders aus: http://www.amazon.com/First-Casualty-Correspondent-Myth-Maker-Paperback/dp/0801880300/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1264068901&sr=8-1

  21. @RA Kompa: Was für ein absurder Gedanke, dass die Präsenz auf der „Bild“-Titelseite oder die Anwesenheit in einer ZDF-Spendengala etwas mit „Leistung“ zu tun hätte oder haben sollte. (Magda Göbbels? Geht’s noch?)

    Tatsächlich versuchen wir, ein unideologisches BILDblog zu machen.

    Aber das verstehe ich dann doch nicht, wenn Sie so leidenschaftlich sind bei dem Thema, warum Sie sich mit dem (Ihrer Meinung nach) Oberkriegspropagandisten dann auf ein nettes Kaffeestündchen treffen und hinterher einen rührenden Schüleraufsatz „Mein Tag mit dem netten Kai“ drüber schreiben, statt ihn mit den Themen zu konfrontieren, die ihnen wichtig sind. Sich hinter darüber zu beklagen, dass BILDblog nicht über die Themen schreibt, die Ihnen wichtig sind, finde ich seltsam.

  22. @34/RA Kompa
    Ihre permanenten Nazi-Vergleiche zeigen in Wirklichkeit Ihre unterentwickelte Argumentationsrhetorik. Stefan Niggemeier aufgrund der Lektüre der BILD-Zeitung eine „andere politische Auffassung“ zu unterstellen, dokumentiert ein anachronistisches Menschenbild, das erschreckend ist.

    Sie glauben, den Krawallmacher Diekmann mit noch grösserem Krawall übertreffen zu müssen. Dafür ist Ihnen kein Vergleich zu blöde. Ich finde so etwas erbärmlich.

  23. #37
    was für ein starker tobak. sibel kekilli hat sich also mit der bild versöhnt. und bekommt jetzt komplimente über ihre süßen rehbraunen augen. ich geh mal eine runde brechen.

  24. Sollte es Herrn Diekmann wirklich gelungen sein, Zwietracht zwischen Brüdern im Geiste wie Niggemeier und mir zu sähen …?

    Erst wird mir hier quasi Ideologie vorgeworfen, dann quasi Seichtheit, weil ich Diekmann nicht mit Schaum vor dem Mund begegnet bin! Ich fühle mich wie zuhause im Heise-Forum … ;-)

    @ Stefan Niggemeier: Nennen Sie mir einen guten Grund für Frau zu Guttenberg in der Vorabberichterstattung zur Gala!
    Eine Tasse Kaffee mit Diekmann reicht für Gedankenaustausch über das Blog, meine Wenigkeit und über die Gegenwart des Presserechts. Was erwarten Sie denn?
    Haben Sie übersehen, dass der Beitrag mit so ziemlich jedem kritischen Link über Diekmann gespickt war, insbesondere zu Ihnen, an drei Stellen sogar im Text auf Sie eingegangen wurde?
    Haben Sie mitgekriegt, dass ich bei den Kommentaren im Diekmannblog auf das zensierte Wallraff-Buch bei Wikileaks.org verlinkt hatte?
    Was soll ich denn noch tun? Hungerstreik? Bewaffneter Kampf?

    @ Keuschnig: Propaganda für kollektives Töten und Verharmlosung von militärischer Menschenjagd hat es in Deutschland nun mal das letzte mal vor 1945 gegeben. Bzgl. meiner „Unterstellungen“ interpretieren Sie ein bisschen viel. Ich bezog mich lediglich auf Niggemeiers Aussage, der Verständnis für die BILD-Präsenz der uniformierten Blondine erkennen ließ, was ich nicht tue. Das ist reinste Propaganda.

    @ 36: Mein Counter war mal zwischenzeitlich LG-Hamburg-bedingt wegen einstweiligen Verfügungen bei knapp 10.000,- Euro. Inzwischen habe ich die Angelegenheiten durchgestanden und bin sogar im Plus! ;-P

  25. @RA Kompa:

    Nennen Sie mir einen guten Grund für Frau zu Guttenberg in der Vorabberichterstattung zur Gala!

    Ich hab Ihnen oben schon drei genannt: Sie sieht gut aus, ist beliebt und ein frisches Gesicht. Ich bestreite ja nicht, dass „Bild“ auch andere Gründe haben mag, sie groß rauszubringen, aber diese drei wären für „Bild“ und jede andere Boulevardzeitung schon hinreichend.

    Und, ja, Sie haben ganz viele Links in Ihren „Telepolis“-Text eingebaut. Es bleibt trotzdem ein naiver Schüleraufsatz. Das ist ja an sich nicht schlimm, Rechtsanwälte müssen ja keine Journalisten sein und „Telepolis“ scheint die Qualität egal zu sein, aber wenn Sie doch die Gelegenheit hatten, den Mann etwas zu fragen, was Ihnen wirklich am Herzen liegt, warum haben Sie es nicht getan? Von „Schaum“ oder „Hungerstreik“ war gar keine Rede.

    (Übrigens stimmt nicht, was Sie bei „Telepolis“ schreiben, dass das Diekblog „über keinerlei Links von BILD-Online oder in sonstiger Weise promotet wird“. Hier wird es z.B. per Link promotet: http://www.bild.de/BILD/politik/2010/01/14/bild-interview-kristina-koehler/gute-familienministerin-ohne-kinder.html ; in der gedruckten „Bild“ fanden sich auch mehrere Hinweise.)

  26. Der Dialog mit Ihnen, lieber Herr Niggemeier, wird mir jetzt dann doch ein bisschen zu zickig. Schade eigentlich. Der „Schüleraufsatzteil“ nimmt übrigens gerade einmal ein Viertel des Textes ein und ist journalistisch anspruchsvoller als das Hinterhertragen des Alters einer „verjüngten“ Prominenten.

    Für BILD-Inhalte sind Sie der Experte.
    Die Affäre mit der Ministerin, die im Blog ausgetragen wurde, war insoweit auch von anderen Medien thematisiert worden.

    Aber Sie haben Recht, Boulevard ist einfach nicht mein Thema.
    Wenn Sie Qualität von mir lesen wollen, versuchen Sie es hiermit: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/30/30812/1.html Die Recherche dazu hat zwei Monate gedauert. Wann war eigentlich neben der BILDbloggerei und dem Fernsehengucken (alles Medien, die ich auslasse) Ihre letzte journalistische Glanzleistung?

  27. @40/RA Kompa
    Sie vergleichen also abermals die NS-Zeit mit der Gegenwart? Wieviel intellektuelle Potenz sind Sie eigentlich bereit in nur einem Kommentar bei Niggemeier zu verspielen?

    @e42/Stefan Niggemeier
    Es wäre neu, wenn Telepolis jemals auf Qualität Wert gelegt hätte. Das gibt es da eher zufällig.

  28. @32, AG:

    Das mit dem „geifern“ ist ein wenig überzogen, aber wenn es Ihnen in ihrem Mürrischsein hilft, sei es drum.

    Genießen Sie doch das schöne Hochdruckwetter.

    @RA Kompa: ich fand ihren Bild-Besuch auch etwas juvenil geschrieben.

  29. der tp artikel von ra kompa machte auch auf mich teilweise den eindruck als würde der verfasser noch mit seiner zunge am hintern von diekmann kleben. aber ich glaube, dass diese sichtweise unter anderem dem liebgewordenen feindbild diekmann geschuldet ist, welches uns alle nicht glauben lässt, dass der diekmann vielleicht einfach nur seinen job macht und das anscheinend sogar ziemlich gut(schließlich verkauft sich der schund fantastisch).

  30. @43. RA Kompa

    Danke für den Hinweis auf den/die Lemnitzer-Artikel in TP. Den hatte ich damals mit Interesse gelesen und in meiner Sammlung interessanter Artikel gespeichert.

    Allerdings lässt der Zusammenhang dieser Artikel und den von Ihnen hier getätigten Äußerungen m.E. nach durchaus den Vorwurf eines gewissen ideologisch geprägten Denkens zu.

    Ich habe nämlich das Gefühl, dass Sie, wenn in irgendeiner Form etwas Militärisches ins Spiel kommt, jegliche Objektivität fahren lassen und schnell zu herabwürdigenden, lächerlich machenden, zumindest ironischen Formulierungen greifen.

    In dem erwähnten „Lemnitzer“-Artikel, ein wenig reisserisch betitelt „Der General mit dem Knall“ greifen sie die Biografie eines echten alten „kalten Kriegers“ auf, einen, den man bei uns im Ruhrgebiet „Kommisskopp“ nennen würde. Sie haben sich offensichtlich wirklich viel Mühe bei der Recherche über diesen Mann gemacht, decken viele Hintergründe auf und glänzen mit Hintergrundwissen, welches ihrer Recherchearbeit durchaus Ehre macht.
    Auf der anderen Seite lassen sie sowohl in direkten Formulierungen als auch zwischen den Zeilen über Lemnitzer, andere Soldaten oder auch Geheimdienst-Akteure und generell alles, was mit dem Komplex „Militär/Geheimdienst/kalter Krieg“ zu tun hat, irgendwie so aussehen, als wäre das alles nur unnötiges und unverantwortliches Geprotze von alten Männern mit Hormonproblemen, die irgendetwas kompensieren müssen.

    Zumindest war das mein Eindruck, das kann man sicher auch anders sehen.

    Jetzt kann man sicherlich genau dieser Meinung über Militär und Soldaten sein.

    Irgendwie habe ich aber hier den Eindruck, dass sie Herrn Niggemeyer tatsächlich vorwerfen, nicht über den in ihren Augen gesamtgesellschaftlich skandalwürdigen Tatsbestand zu berichten, dass über die Bundeswehr im Allgemeinen und eine einzelne Soldatin im Speziellen nicht mit dem gleichzeitigen Hinweis über das allgegenwärtige Greuel des Krieges, seine allgemeine Verdammungswürdigkeit und überhaupt den Anachronismus der Existenz der Bundeswehr geschrieben wurde.

    Ihr Vergleich von Frau zu Guttenberg mit Magda Göbbels ist in meinen Augen völlig fehl am Platz. Eine Provokation, ganz sicher, aber eine der solchen, mit der man sich in meinen Augen eher disqualifiziert als andere zum Nachdenken anregt.

    Ich für meinen Teil möchte Herrn Niggemeyer bei seiner Aussage in Post 25 zustimmen, in der er es eine gute Entscheidung nennt, sich eben NICHT auf dieses Niverau zu begeben.

    Denn das ist einer der vielen Punkte, die einen Journalisten von einem Provokateur (egal welchen Niveaus) unterscheidet.

    Gruß aus Dortmund
    B.

  31. Nachtrag: Verdammt, jetzt habe ich forlaufend Ihren Namen falsch geschrieben, Herr Niggemeier. Ich bitte aufrichtig um Entschuldigung. Einmal drüberlesen bevor man etwas abschickt, hilft häufig …

    Gruß
    B.

  32. Ich muss Herrn Kampa aber beipflichten, was das BILDblog betrifft. Mittlerweile beschränkt Ihr euch in der Betrachtung der BILD nur noch auf journalistisch-technische Fehler. Also wenn sich wiedermal jemand verrechnet, verzählt oder verschrieben hat. Das politsche Ziel, das man der BILD-Zeitung durchaus unterstellen kann und muss, wird dadurch verharmlost. Das war früher auch Bestandteil, da hatten die Beiträge aber noch eine gewisse Originalität.
    Mittlerweile geht es nur noch um kleine Randgeschichten in der BILD, also das Alter von Personen, irgendein Basketball-Fake-Video und dergleichen Belangloses. Das mag die journalistisch mangelhafte Qualität des Blattes belegen, aber daran hat mittlerweile sowieso niemand mehr einen Zweifel. Wichtiger ist doch, die subtile Beeinflussung der Zeitung klarzumachen.

    Bei diesen beiden Beiträgen hatte ich die Hoffnung, das dies wieder Einzug hält:

    http://www.bildblog.de/14944/einar-hat-aufm-rechten-auge-ein-milchmaedchen/
    http://www.bildblog.de/14690/linke-wahlkampf-berichterstattung/
    http://www.bildblog.de/14866/kehraus-2009/ (bezüglich des Nacktskanners)
    http://www.bildblog.de/14500/newspaper-gaga/

    Früher habt ihr euch noch die Mühe gemacht, Studien zur Wahlkampfberichterstattung der BILD herauszusuchen. Ich hoffe, dass ich das nicht übersehen habe, aber das wäre doch nach der Bundestagswahl ideal gewesen.
    Auch über Rainer Wendt, der Bild.de und den Spiegel für abstruse Propaganda-Vergleiche nutzen darf (brennende Autos in Friedrichshain mit der RAF -> http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,638552,00.html) bleibt vom BILDblog völlig unbehelligt. Das war schon enttäuschend, ich hätte gehofft, dass sich da das größte deutsche Watchblog für Medien die Mühe macht, Wendt ein wenig mit Fakten zu begegnen.

    Früher habt ihr ins BILDblog auch Berichte zur Propaganda mit den Riesterrenten berichtet. Das ist nicht weniger Politik gewesen, als eine Auseinandersetzung mit Wendt.

    Ich kann mich noch erinnern, wie Sie, Herr Niggemeier, zusammen mit Herrn Schultheiß auf der BILDblog-Lesung in Berlin überrascht und ein Stück entsetzt wart, dass das Publikum eher belustigt auf die Lesung reagierte, weil ihr dadurch den Ernst dahinter, die Macht hinter den abstrusen BILD-Geschichten verklärt saht. Mittlerweile sorgt ihr aber selbst dafür, dass die BILD nur noch wie eine reine Spaß-Zeitung wirkt, die nicht ernstzunehmend ist.

    Und Herr Kompa hat völlig Recht, BILD macht Propaganda für den Krieg, wie sie es damals für Rentenversicherung und Abwrackprämie, McDonalds und Stromanbieter gemacht hat. Für diese Propaganda ist nicht mehr Herr Santen zuständig, BILD hat dazugelernt und geht nun viel subtiler vor, was sicherlich eines der vielen Verdienste des BILDblogs ist. Trotzdem muss auch das aufgedeckt werden. Es ist ekelhaft, wie zu Guttenberg von BILD verhätschelt wird, die Wirtschaftweisen unkommentiert zu Wort kommen, Koch seine alljährlichen Diffamierungen über ganze Bevölkerungsgruppen über diese Zeitung kommunizieren darf und ihr euch mit der Frage beschäftigt, wie alt Petra Schürmann nun war und dafür sogar das BILD-Archiv aufsucht. Diese Frage muss sicherlich auch gestellt und beantwortet werden, aber daneben gibt es ganz andere Dinge, die im Versteckten ablaufen.

  33. @e47/Stefan Niggemeier: sie vergessen aber dabei, dass die auflagen aller tageszeitungen seit jahren stark rückläufig sind. das ist kein alleiniges problem der bild. ich muss aber zugeben, dass die auflage der bild etwas stärker zurück gegangen ist als der durchschnitt. aber wenn der döpfner nicht zufrieden wäre müsste der kai wohl wieder in die kiste. irgendwas muss er also können bzw geleistet haben. und wenn sie sich mal den auflagenrückgang des express von dumont anschauen hat kai im vergleich anscheinend tatsächlich fantastisch gearbeitet.

  34. @37 Niggemeier (danke für den Hinweis)und 39 zoey

    Das verschlägt einem tatsächlich die Sprache. Ich war aufrichtig auf Ihrer Seite bei der Geschichte damals. Aber jetzt…

    Wer Filme wie sie gedreht hat um Geld zu verdienen lässt die Moral vielleicht eher mal hinten anstehen, wenn es um den eigenen Vorteil geht. Kleine Fernpsychodiagnose :-)

    Ich kann es irgendwie auch verstehen. Das Leben ist einfach schöner wenn man Lobhudeleien über sich in der Bild ließt anstatt sich als Pornostar auf der S.1 zu finden.

  35. @ 53: Wie bitte? Konstantin beklagt doch, dass Stefans Kritik an der Bildzeitung inhaltlich nachgelassen habe, also dass er das, was Du als „Gesinnungskritik“ bezeichnest, früher durchaus betrieben habe, nur jetzt – seiner Meinung nach leider – nicht mehr. Abgesehen davon: was soll denn „Gesinnungskritik“ sein? Gibt es da eine Grenze, an der berechtigte Kritik zur „Gesinnungskritik“ wird und dann nicht mehr zulässig? Ist es schon e.g. „gesinnungskritisch“, wenn man die Geschäftspraktiken bei Privatfernsehsendern durchleuchtet? Schließlich ist das auch kapitalismuskritisch und kritisiert eine Denkweise, die auf Gewinnoptimierung ausgerichtet ist und *mäp* sowas wollen wir hier ja nicht? Oder hab ich Dich jetzt komplett falsch verstanden?

    Ich muss Konstantin beipflichten: diese Bild-Guttenberg-Kiste gehört wirklich mal seziert ebenso wie die Rolle der Bild bei der politischen Entscheidungsfindung und der öffentlichen Meinungsbildung bezüglich Afghanistan. Allerdings muss ich auch Stefan und Gregor Keuschnig beipflichten, dass RA Kompa übertreibt. Wenn überhaupt jemand mit Magda Goebbels verglichen werden sollte, dann ja wohl allerhöchstens Ursula von der Leyen.

  36. @ 54: Unterschwellige PR – ob für ein Produkt, eine Partei, einen Showstar oder eben Militär – ist für einen Medienkritiker ein sachliches Thema. Wenn meine Wortwahl Sie provoziert hat, dann hat sie ihr Ziel erreicht.

    Die Verharmlosung von Krieg ist ebenfalls kritikwürdig. Haben Sie Bilder von dem Jugendlichen gesehen, den ein deutscher Grenzposten versehentlich erschossen hat? Sieht nicht so hübsch aus wie die attraktive Soldatin, die positive Stimmung für den insgesamt höchst fragwürdigen Afghanistan-Einsatz macht.

  37. Kann man bei BILD Gesinnungs- und Medienkritik von einander trennen?

    Nehmen Sie doch einmal als Beispiel die herausragende Dokumentation über den Israel-Palestina Konflikt in BILDblog. Das war herausragende Medienkritik, sachlich und faktisch belegt, die gleichzeitig die Gesinnung von BILD klarmachte und aufzeigte, mit welchen Mitteln diese Zeitung arbeitet, um ihre Gesinnung weiterzuverbreiten. Das war für mich ein Sternstunde des BILDblog.
    Sowas gab es in letzter Zeit viel zu selten, obwohl es genug Munition gegeben hätte. Ich will auch nicht jede Woche ein Enthüllungsgeschichte und die miesen Recherchemethoden bei BILD müssen genauso Eingang in das Blog finden, wie die großen Manipulationen, keine Frage. Aber seit ein paar Monaten scheint das Hauptaugenmerk eben nur noch auf den Kleinigkeiten zu liegen, insofern gebe ich Herrn Kampa absolut Recht.

    BILD ist mehr als Boulevard und das hat das BILDblog eigentlich immer sehr gut klargestellt, bis auf die letzten Monate, ohne dass ich jetzt eine genaue Zahl dafür beziffern könnte, das ist begründet auf einem subjektiven Eindruck meinerseits.

  38. Kurze Anmerkung noch: Ich bin mir bewusst, dass das stark nach Event-Konsument klingt, wenn ich sinngemäß schreibe: „Mach ma n bissel mehr Enthüllungsjournalismus!“. Darum gehts mir nicht, ich bin mir sicher, dass ihr die Augen immer offen haltet nach Dingen, die im BILDblog thematisiert werden können.
    Ich wollte die überaus positiven Dinge aus der Vergangenheit nur wieder in die Köpfe rufen, weil man ja sieht, dass das BILDblog einen großen „personellen Umbau“ erfahren hat.

  39. @ Konstantin.

    bis auf die letzten Monate, ohne dass ich jetzt eine genaue Zahl dafür beziffern könnte, das ist begründet auf einem subjektiven Eindruck meinerseits

    Dann versuch mal, deinen subjektiven Eindruck zu objektivieren. Ich „beziffer“ dann die „Zahl“ für dich: 17. Januar 2010.

  40. Ich denke noch über den Maildialog nach…
    „Wer übernimmt die Rechtskosten, die durch Diekmanns Blog entstehen?“ – „Zu laufenden Rechtsstreitigkeiten keine Auskunft.“
    Bin ich der einzige, der die „laufenden Rechtsstreitigkeiten“ auf das Blog selbst bezieht? ;-)
    BILD ist ja immer im Rechtsstreit – im Streit dafür, rechts zu sein…

  41. @58/Konstantin
    Man MUSS es trennen. Die Gesinnungskritik wäre gerade bei „Bild“ tödlich, weil sie eben deswegen angegriffen werden könnte. Ich hätte statt „Medienkritik“ vielleicht besser „Journalismuskritik“ geschrieben. Gesinnung oder gar Meinung dürfen das objektive Urteilsvermögen nicht einschränken. Ansonsten wäre das subjektiv.

    Einen Handwerker, der schlecht gearbeitet hat, kritisiert man nicht deshalb, weil einem die Frisur nicht gefällt.

  42. Konstantin ist doch ein Freund des Bildblog. Insofern würde ich an eurer Stelle seine Bemerkungen als kritisch-konstruktiv auffassen und annehmen. Man muss nicht jeden Punkt seiner Auffassung teilen, aber nachdenkenswert sind sie allemal.

    Ich finde, dass Handwerker-Vergleiche (GK) ebenso wie knappe Zurechtweisungen (AG) solche Dialoge, die ein Blog braucht, nicht unbedingt fördern. Denn sie führen unter Umständen dazu, unnötige Fronten aufzubauen und/oder Leute davon abzuhalten, ihre Meinung zu äußern.

  43. Lieber Stefan :)

    An Deiner Stelle würde ich die Kommentare besser filtern und keinen „Chat“ zulassen ;p

    Denn als treue Leserin Deines wunderbaren Blogs, fällt mir immer wieder auf, daß „Einige“ und zwar „die Selbigen“ hier nur undimmerwiederdengleichensch****diesmalnurinbuntundmitfarbe posten, um sich unverdientermaßen iN DEINEM LiCHTE zu sonnen ;) und obwohl ich die Kommentare schon lange nur noch überfliege, kann ich die zugehörigen Namen und Websites der immerwiederdengleichensch****diesmalnurinbuntundmitfarbe Kommentare leider schon im Schlaf aufsagen …

  44. Sunny Sanny: Einträge hier also nur noch von treuen Leserinnen, die sich nicht in SEINEM (ach, Gottchen) Licht sonnen wollen? Vielleicht noch zugelassen sind jene, die ein Kind von ihm wollen?

    SN: it´s up to you

    :-)

    LG,
    treets, der Selbige

  45. @ 64 — Sunny Sanny — 21. Januar 2010, 20:28

    dem kann ich nur zustimmen … lese hier auch schon von anfang und bin genervt von den leuten, die sich in ihren – im eigenen mikrobloggerkosmos – drehenden kommentaren als niggemeiers-best-buddys ausgeben wollen, aber immer wieder als #kleine stalker enttarnt werden, wenn stefan diesen … „Einigen” und zwar „den Selbigen” … #zwischen den zeilen antwortet und seines schattens verweist … *hehe*

  46. @63/treets
    Wie soll denn die Diskussion „gefördert“ werden? Durch Apologetentums eines Event-Journalismus à la „Ist-Bild-aber-böse-und-jetzt-muss-man-das-immer-sagen“? Wer ist denn ein „Freund des Bildblogs“? Jemand, der sich noch nicht einmal die Mühe macht, seine subjektive Empfindung nachvollziehbar zu machen, außer die Stücke herauszuarbeiten, die seiner politischen Meinung entsprechen?

  47. Schade, dass ich meine orange Schaufel noch nicht wiedergefunden habe, noch ist nicht aller Schnee weggetaut. Sonst würde ich hier dem ein oder anderen seine Sandburg einreissen.

    Die geäußerte Kritik kommt mir so vor, als ob man Einstein vorhielte, nach der Relativitätstheorie ja auch nichts wirklich großartiges mehr geleistet zu haben. Am „lustigsten“ ist der Vorwurf ausgerechnet vorgetragen vom Diekmann-macht-ja-auch-nur-seinen-Job-und-privat-ist der-echt-töfte-Finder RA Kompa.

    P.S.: Es soll ja angeblich auch noch Zeitungen geben, die jüngst Ihre Auflage steigern konnten. Obwohl da so „Versager“ wie dieser Niggemeier arbeiten.

    *kopfschüttel*

  48. @35

    „Tatsächlich versuchen wir, ein unideologisches BILDblog zu machen.“

    Ich finde das sinnvoll, aber ich bin der Meinung, dass man zur Bild oder zu Springer eigentlich nur eine ideologische Haltung haben kann.

    Gerade bei Fragen wie Krieg oder Frieden ist es, zumal in Deutschland, alles andere als sinnvoll, keine klare, zur Not auch ideologische Haltung haben. Das ist ein hochemotionales Thema, bei dem man höchstens in bestimmten Beufen überhaupt einen klaren Kopf bewahren muss oder soll (eventuell auch als Journalist).

  49. Tja, so sind sie. Nach außen hin verkaufen sie sich als „offen“, aber die Realität sieht meistens sehr anders aus. Einige Firmen sind nunmal sehr abgeschottet und werden es auch immer bleiben. Wundert mich irgendwie wenig.

  50. @70/Thomas Televison
    Ich finde das sinnvoll, aber ich bin der Meinung, dass man zur Bild oder zu Springer eigentlich nur eine ideologische Haltung haben kann.
    Was denn nun: Sinnvoll oder nicht?

    Das ist ein hochemotionales Thema, bei dem man höchstens in bestimmten Beufen überhaupt einen klaren Kopf bewahren muss oder soll (eventuell auch als Journalist).
    Eventuell oder nicht?

    Ideologie mit Ideologie bekämpfen? Darauf warten die ja nur.

  51. @66

    Ihnen zuliebe wechsle ich in den Read-only-Modus. Ich hoffe, dass möglichst viele sich meinem Beispiel anschließen. Dann wird das hier so still, wie Sie es gerne hätten.

    ;-)

    Gute Nacht!

  52. @ 70 SvenR: Ich habe von meiner Begegnung berichtet, einer Momentaufnahme, die erstaunlich locker ausfiel. Es hat ihn offenbar nicht im geringsten gestört, dass ich vorher ziemlich draufgekloppt hatte. Das fand ich sportlich wie faszinierend, ebenso, dass die Ausgabe vom Freitag so seltsam politisch korrekt war, dass man sie mit „Emma“ hätte verwechseln können. Hätte ich das jetzt nicht schreiben dürfen?

    Herr Niggemeier rechtfertigt die Thematisierung der Frau zu Guttenberg damit, dass BILD eine Boulevardzeitung sei. Na Klasse! Dann könnte man ja das gesamte BILDblog sein lassen, wenn wir das jetzt gelernt haben. Ich deute das Frau zu Guttenberg-Bild als Image-Transfer für Bundeswehr-Guttenberg. Das kann man gut oder schlecht finden, feststellen wird man es dürfen.

    Zurück zum Thema:

    BILDblog war mal Kult. Es ist zu recht mit vielen Preisen ausgezeichnet worden. Es hat hat in der Blogosphäre und in der Medienkritik eine ähnliche Monopolstellung wie BILD im Boulevardbereich. Meines Erachtens ist das ein Stück weit Verpflichtung. Für mein Empfinden gehört dazu auch, auf unterschwellige PR, seltsame Auslassungen und mögliche Einseitigkeit hinzuweisen sowie politische Manipulation hinzuweisen.

    Ist das schon ideologisch? Bei solcher (Ideo)Logig wäre ja selbst Diekmann mit seiner Kritik an Ministerin Köhlers Aktivitäten ein Linker.

  53. @72 Gregor Keuschnig:

    „Ideologie mit Ideologie bekämpfen? Darauf warten die ja nur.“

    Ich glaube nicht, dass Springer darauf wartet, dass sie jemand bekämpft. Man sollte Springer auch überhaupt nicht bekämpfen, sondern die Ursachen dafür, dass Springer überhaupt erfolgreich sein kann. Und das ist eine ideologische Frage, setzt sie doch voraus, dass man den Menschen besser machen kann und ihn nicht so nimmt, wie er ist.

  54. @62 „Man MUSS es trennen. Die Gesinnungskritik wäre gerade bei „Bild” tödlich, weil sie eben deswegen angegriffen werden könnte. Ich hätte statt „Medienkritik” vielleicht besser „Journalismuskritik” geschrieben.“

    Das BILDblog ist aber ein medienkritisches Blog und deshalb nochmal die Frage: Gesinnungs- und Medienkritik sinnvoll trennbar, ja oder nein? Bei der BILD sehe ich das nicht so, weil sich die oftmals tendenziöse Berichterstattung der BILD (Schweinegrippe, Israel, Afghanistan, zu Guttenberg, Berichte zu und über Parteien und Unternehmen -> explizit die Verbindung zu Lidl und der Deutschen Bahn etc) auf eine Gesinnung zurückzuführen ist. Diese Gesinnung muss auch von einem Watchblog dargestellt und belegt werden, denn gerade daraus lässt sich doch wunderbar eine Medienkritik ableiten, indem sie argumentieren, dass die BILD weder überparteilich, noch ausgewogen informiert. Das die Journalismuskritik in Form von Recherchefehlern, Rechenfehlern, Missverständnissen oder falschen Übersetzungen auch noch enthalten sein muss, stellt ja niemand in Frage. Trotzdem ist das Aufzeigen der politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ideologie beim BILDblog in letzter Zeit etwas ins Hintertreffen geraten. Das werde ich jetzt nicht empirisch belegen oder eine quantitative Beweisführung antreten, es handelt sich dabei um einen persönlichen Eindruck in Form einer BILDblog-Leserkritik, die jeder so ernst nehmen kann, wie er will, for god’s sake.

    Und Herr Keuschnig, Sie kennen mich nicht. Diese Beispiele für, meiner Meinung nach, gute BILDblog-Berichte haben lediglich einen „politischen Zusammenhang“ (den Sie mir ja als meine politische Meinung auslegen), weil es eben ein Beweis für die einseitige Gesinnung, an der die BILD fast jeden ihrer Artikel ausrichtet, ist.

  55. @gnaddrig #28: Oh, das hatte ich übersehen. Die Wahrscheinlichkeit ist 1, dass es bereits einige außergerichtliche Vereinbarungen, einstweilige Verfügungen und erstinstanzliche Entscheidungen gab. Das „Eisenberg-Urteil“ sollte sich schon herumgesprochen haben.

  56. @RA Kompa #74: Sie dürfen alles schreiben, Sie haben ja schließlich per Definition die Deutungshoheit.

    Sie sind ihm sowas von auf dem Leim gegangen, übernehmen in allen strittigen Punkten seine Sichtweise, erwähnen nicht einmal, dass es andere Ansichten gibt. Ich finde, dass Stefan mit seiner Wertung Schüler verunglimpft.

    Ich hoffe, dass es nur Naivität ist. Oder ist es Käuflichkeit? Der Preis war aber dann sehr niedrig. Einen Tag Meister Kai besuchen zu dürfen und auch noch darüber schreiben zu müssen ist recht billig.

  57. Das Bildblog und dieses Blog sind für mich der Gegenentwurf zu einem Meinungsjournalismus: es kommt nicht darauf an, ob etwas gut klingt, sondern darauf, was die Faktenlage hergibt.

    Vielleicht sind die Geschichten auf Bildblog und hier manchmal unspektakulär, aber sie zeigen in ihrer Detailversessenheit beispielhaft, wie Medien funktionieren. Und sie helfen mir dadurch, die Gleubwürdigkeit von Meldungen und Artikel einzuschätzen.

  58. „Das Bildblog und dieses Blog sind für mich der Gegenentwurf zu einem Meinungsjournalismus“

    Steile These! Besonders für Stefan Niggemeier.de, dass ja auch ganz offiziell als privates Blog ein Meinungsmedium ist.

  59. zumindest ist das hier keine Ansammlung von Leitartikeln, die mir die Welt erklären wollen. Klar hat Stefan Niggemeier auch eine Meinung, aber er zeigt auch, wie er zu seiner Meinung kommt. Ob ich sie dann teile ist wieder was anderes.

    Ein anderes Beispiel: die Leute, die dieses Call in TV Blog machen, haben mit ihrem nervtötenden Kleinklein sicherlich mehr erreicht, als alle die, die locker aus der Hüfte heraus diese TV-Sendungen „angeprangert“ und sich „empört“ haben.

  60. Mal eine ernsthafte Frage: Ist dieser Artikel wirklich notwendig? Ich meine, dass es zur gängigen Praxis von Unternehmen gehört Informationen jeglicher Art nicht zu veröffentlichen ist wohl bekannt. Eine normative Betrachtung dieses Sachverhalts, bleibt jedem selber überlassen und ist natürlich streitbar. Und das die Axel Springer AG dort keine Ausnahme ist, ist ja wohl wenig verwunderlich. Diesen Sachverhalt nocheinmal extra aufzurollen halte ich für überflüssig.

  61. @Mr. X #83: Spätestens durch Ihren Kommentar wurde der Artikel wirklich notwendig. Es ist auch gängige Praxis, dass Staaten Meinung und Menschen unterdrücken, Unternehmen Kunden „beschei**en“, Menschen andere Menschen bestehlen, berauben, verletzen oder vergewaltigen. Auch lauter Sachverhalte, die man nicht aufrollen muss. Ihre Meinung!

  62. @ RA Kompa (#74):
    Herr Niggemeier rechtfertigt die Thematisierung der Frau zu Guttenberg damit, dass BILD eine Boulevardzeitung sei. Na Klasse! Dann könnte man ja das gesamte BILDblog sein lassen, wenn wir das jetzt gelernt haben.
    Wieso? BILDblog kritisiert nicht, dass BILD Boulevard ist. (Man kann bestimmt auch eine Boulevardzeitung machen, ohne derart zu lügen, Kampagnen zu fahren, Leute systematisch fertigzumachen usw. Dass das niemand tut ist bedauerlich, gehört aber nicht hierher.)
    Soweit ich das beurteilen kann geht es BILDblog nicht darum, BILD zu einer Art FAZ für die Massen umzuerziehen, sondern die Lügen, die Hinterfotzigkeiten, die Heuchlei dieser Zeitung bloßzustellen. Boulevardzeitungen werden immer laut und schrill sein, im Zweifelsfall eher polarisieren als beschwichtigen, eher auf Emotionen als auf Fakten setzen. Aber das Maß an Verlogenheit und Menschenverachtung, das bei BILD zu beobachten ist, gehört angeprangert, und das tut BILDblog. Es interessiert nicht, wie fett die Schlagzeilen von Bild sind, oder wie kurz die Artikel, sondern was drinsteht.

  63. Ach, die einseitige Berichterstattung über Parteien, Politiker, die besondere Beziehung zu zu Guttenberg, die tendenziöse Berichterstattung über den Krieg in Afghanistan, die Anbandelung von BILD mit der DB (in Bezug auf den Börsengang z.B.), mit Air Berlin und den 4 großen Stromkonzernen gehört nicht zu den „Hinterfotzigkeiten“, zu der „Heuchelei“ und zu den „Lügen“ der BILD?
    Diese Zeitung hat ganz klar ihre Daseinsberechtigung, aber man darf als Watchblog nicht müde werden, darauf hinzuweisen, aus was BILD besteht, nämlich Meinungsmache. Da sitzen sicherlich ein paar Menschen in der Redaktion, die Zahlen falsch zusammenrechnen oder nicht recherchiert haben…kurz: schwache Journalisten. Aber da sind eben auch ein paar Leute am Werk, die genau wissen was sie tun, die bestimmte Interessen bedienen (meistens die der Anzeigenschalter oder die allgemeinen Leitlinien der Springer AG) und diese Betrachtung darf im BILDblog nicht zu kurz kommen.

    Ich verstehe ja, dass man unpolitisch sein will und das ist auch nötig, um ernst genommen zu werden. Aber durch das Aufzeigen der politischen Linie, die BILD nunmal verfolgt, positioniert man sich doch nicht automatisch. Eine Chronologie von Rainer Wendts Aussagen in BILD auf BILDblog zu veröffentlichen, macht das BILDblog doch nicht zu einem „linken Medium“ oder was auch immer. Es ist eben nur das Ergebnis der tendenziösen Berichterstattung der BILD. Wäre die BILD sehr links und würde Sahra Wagenknecht laufend eine Plattform bieten und Soldaten kategorisch als Mörder im Sinne von Tucholsky bezeichnen, müsste man das ja auch aufzeigen.

  64. @ Stefan Niggemeier
    Bei mir steht immer noch der Artikel „Springer bleibt seinen Grundsätzen treu“ da oben. Mir fehlt der Artikel zu den rund 40 letzten Kommentaren.
    Können Sie den nochmals einstellen?

  65. @ Konstantin (#87): Die tendenziöse Berichterstattung, die Meinungsmache und die Kampagnen von BILD sind ja auch oft genug Thema in BILDblog.

    Vielleicht wären mehr Beiträge zu solchen Themen und weniger Erbsenzählerei wünschenswert. Vielleicht gäbe es da auch wirklich einiges zu schreiben. Kann gut sein, dass BILDblog entsprechende, gut recherchierte Beiträge mit Kusshand nehmen würde.

  66. @ SvenR #84 Ihre undifferenzierte Darstellung der Dinge, zeigt doch eine ungenügende Beschäftigung mit dem Sachverhalt auf. Sie werfen in Ihrem Kommentar das antidemokratisches Verhalten autoritärer und totalitärer Staaten, Wirtschaftsvergehen, Raub, Mord und Körperverletzung zusammen mit der Nichterteilung von unternehmensinternen Informationen. Das einzige, was ich vermisst habe ist der obligatorische Nazivergleich.

    Sie unterstellen mir, dass ich Verstöße gegen die Charta der Vereinten Nationen, das Grundgesetz und dem Strafgesetzbuch tendenziell für gut heißen würde oder zumindest eine journalistische Aufarbeitung für falsch halte.

    Die in meinem Kommentar implizierte Intention haben sie hingegen vollkommen verkannt. Ich wollte lediglich die kritische Frage stellen, ob eine erneute Darstellung eines gesetzlich vollkommen legitimen Vorgangs wirklich nötig ist, vorallem, da der Inhalt des Artikels ja minimal ist. Ob das Verhalten von Bild und ähnlichen moralisch legitim ist, ist natürlich ein streitbarer Punkt den ich nicht bewerten möchte und kann.

  67. @Mr. X #90: Für Nazivergleiche in diesem Thread ist RA Kompa zuständig. Sie haben natürlich recht, dass ich ein wenig übergeigt habe. Passt halt so gut ins zur Bild.

    Aber es gibt auch andere Dinge, wie Fernsehsender, die Serien in der falschen Reihenfolge/Stückelung ausstrahlen, Markenartikler, die 63g Schokoladentafeln verkaufen oder Mobiltelefonhersteller, die ihre Geräte an einen einzelnen Netzbetreiber koppeln, um ein paar eher harmlose, gesetzeskonforme Vorfälle zu nennen, bei denen Kritik „nötig“ ist.

    Allein, dass Sie bereits zwei Kommentare zu diesem Artikel abgegeben haben, beweißt, dass er auch für Sie „nötig“ war.

  68. @ Mr. X

    Ich meine, dass es zur gängigen Praxis von Unternehmen gehört Informationen jeglicher Art nicht zu veröffentlichen ist wohl bekannt.

    Ist sie eben nicht! Transparenz in den Zielen und Abläufen eines Unternehmens ist eine wichtige psychologische Komponente in der Werbung, für manchen Zielgruppen. Gerader bei dem Aufbau von Vertrauen und Bindung an ein Produkt spielt sie eine große Rolle. Konsumenten sind heutzutage nicht doof und merken schon, wenn sie von einem Unternehmen an der Nase herum geführt werden.

    Herr Diekmanns Blog nun will genau diese Transparenz vortäuschen. Nach einer kurzen Rückfrage im Verlag hingegen zeigt sich, dass der Titel dieses Blog-Eintrags komplett stimmt. Kleiner Pikser, große Wirkung – das finde ich gut.

  69. Na upps! Können sich Kai und DIeckann dieses teure Schätzchen auch Blog genannt – aus eigenen Mitteln etwa nicht leisten ? Na da bin ich aber tiefst entäuscht. Da hat wohl die Gattin, die Finger auf die Finanzen.Und gesagt: “ Also Kai und Herrr Dieckmann seht zu wie ihr das bezahlt.Für sowas gibt es kein Haushaltsgeld -BASTA !“

  70. Da bin ich jetzt aber doch verwirrt, Herr Niggemeier. Sie schreiben, das der Axel Springer Verlag grundsätzlich keine Auskunft in Rechtsangelegenheiten gibt. Und da muss ich heute auf dem Kai Diekmann Blog, drei Seiten Anwaltspost lesen, das der Verlag der Bundesministerin einen Rechtsstreit anhängen wollten. Mindestens aber eine Wiederrufserklärung von ihr verlangen. Aber wahrscheinlich ist veröffentlichen und nicht abschicken von Briefen keine Rechtsangelegenheit.
    Und dann der Herr Diekmann. Da hat er mal Anwälte mit Schaum vor dem Mund an seiner Seite und könnte seine Prozesskostenuhr damit ins Plus bringen, nein er ist ein so guter und friedliche Mensch und verhindert
    in letzter Minute einen Rechtsstreit. Wie gut das er nicht mehr in Marokko war.
    @93
    Was da wohl seine Gattin dazu sagt?

  71. Dem luziden Charme erlegen… (z.B. RA Kompa) ?

    Nun gut, wer bist du denn?
    Kai D: Ein Teil von jener Kraft,
    Die stets das Böse will und stets das Gute schafft. “
    frei nach J.W.v.G.

    Wenn ich den „Gegelten“ sehe, phantasiere ich mich gelegentlich in eine post-mediale Faust-Inszenierung
    Hier einige Vorschläge für die Besetzungsliste:

    Faust: Sefan N.
    Meph.: Kai D.: (s. oben)
    Theaterdirektor Sascha Lobo:
    Theaterdichter : Gregor Keuschnig
    lustige Person: Alberto Green

    Erzengel: SvenR, Ommelbommel, dot tilde dot
    Gott: mein Vater

    Wagner: Kurt
    Gretchen: ein Schaf
    Ihr Bruder: Jörg Kachelmann
    Marte Schwerdtlein: Katja Kessler

    Schüler: KoNeDuM

    Frosch: twipsy
    Brandner. Treets
    Siebel: Sebastian S.

    Gibt es weitere oder bessere Vorschläge? :-)

  72. @polyphem
    um das ensemble als gesamtbild abzurunden, würde ich vorschlagen, marte schwerdtlein neu zu besetzen mit: ein weiteres schaf

  73. @95/polyphem
    „Was glänzt, ist für den Augenblick geboren, // Das Echte bleibt der Nachwelt unverloren.“

    (Glauben Sie nicht, dass Mephisto…äh…Herrn D….überfordern würde? Schlage daher für ihn den Homunculus vor. Vorteil: Wenig Text. Und dann das: „So soll es blitzen, soll es klingen. // Nun frisch zu neuen Wunderdingen!“)

  74. zum bildblog-artikel über dutschke

    http://www.bildblog.de/15266/der-staatsfeind-der-kein-staatsfeind-war/

    mal eine frage:

    wieso gibt es hier eigentlich keinerlei informationen zum „gegenstand der berichterstattung, der figur dutschke selbst. du hast es ja immerhin geschafft, ein halbwegs ehrliches bild zur „staatsfeind“-propaganda zu zeichnen. wieso hast du es nicht geschafft, die quellen dieser propaganda (stasi und westdeutsche linke) zu bennen? versteht sich das von selbst oder bist du dir dafür zu fein? wieso hast du es unterlassen, auch nur den hauch einer tatsache über die historische figur dutschke zu erwähnen, deren politische vorstellungen irgendwo zwischen klassischem stalinismus und terroristischer befreiung changiert haben? laut kraushaar und anderen ausgewiesenen 68er-forschern kann man vermuten, dass dutschke sich über kurz oder lang selbst einer „militanten“ oder offen terroristischen gruppe angeschlossen hätte. selbst wenn man diese folgerungen ablehnt, werden selbst die härtesten dutschke-apologeten kaum bestreiten wollen, dass dutschke 1968 ein radikaler gegner der parlamentarischen demokratie war. wieso ein feind des staats nicht staatsfeind genannt werden sollte, erschließt sich mir nicht.

    ich finde den beitrag erstaunlich. über weite strecken schaffst du es ja immerhin, dich den historischen tatsachen anzunähern, auch wenn du es wie dargestellt dann doch unterlässt, absolut wesentliche fakten auch nur zu erwähnen. der schlussabschnitt dann wieder ganz schmierig – wenn sie schon nicht das getan haben, was die hetze ihnen über jahrzehnte unterstellt hat, müssen sie es schon insgeheim gewollt haben, gell?

    nun ja, deine definition von journalismus.

  75. ich poste den kommentar deshalb unter diesem beitrag, weil du hier ja so eine klassische spiegel-tv pose imitierst (nervensäge belästigt sein hassobjekt und berichtet dann empört darüber, dass dieses doch tatsächlich nicht subito die facts liefert – unglaublich, was für zustände in diesem land herrschen). wäre zwar langweilig, wenn das wirklich eine parodie sein sollte, aber das wäre ja immer noch die positivste lesart, die mir dazu einfällt.

  76. @101/mario
    Es geht nicht darum, ob Dutschke „Staatsfeind“ war oder nicht bzw. was er geworden wäre oder nicht. Es geht in dem Artikel von Niggemeier nur darum, ob Springer ihn so genannt hat.

    Alles andere in Ihrem Kommentar ist – Gesinnungsrhetorik.

  77. Wenn einer von Ihnen Springer Verlag wäre und sich ständig mit besserwissenden, intellektuellen Grabenkämpfern abgeben müsste, die die Arbeit und das Ziel dieses Verlages einfach nicht akzeptieren möchten und kostbare Lebenszeit darauf verschwenden, den Verlag doch zu bekehren, hätten Sie auch Antwortformulare abgespeichert. Und für die ganz speziellen Fälle auch schon mit ausgefülltem Adressbereich. Ein Diekmann lässt die Gemeinde der oben erwähnten üblichen Verdächtigen wie Marionetten an seinen journalistischen Fäden tanzen. Er zieht mal an dem Faden, mal an jenem und immer tanzt die Meute. Glaubend, sie täte das aus freien Stücken. Wenn ich Diekmann wäre, würde ich mich sanft lächelnd zurücklehnen und mir dieses Schauspiel in Ruhe von oben anschauen.

  78. @gregor:

    die implizite annahme des artikels war doch wohl, dass eine solche bezeichnung eine journalistische entgleisung gewesen wäre. diese annahme ist nach allem, was man über dutschke weiß, falsch.

    und nein, es geht eben in dem artikel nicht um die reinen fakten. man kann niggemeier doch förmlich das bedauern anmerken, dass bild dutschke eben nicht „staatsfeind“ genannt hat. das ist doch wohl auch der grund, warum niggemeier diesen absolut schmierigen schluss gewählt hat. als ob dieses zitat eines ehemaligen kampfgenossen den inhalt seines artikels „retten“, das gesagte widerlegen sollte.

    stichwort „gesinnungsrhetorik“: bitte mal die genannten fakten zur person dutschke widerlegen. sollte ja ziemlich einfach sein, oder? falls das nicht möglich sein sollte, lege ich diesen begriff mal als infantiles gequatsche ab.

  79. @108/mario
    Im infantilen Gequatsche bin ich Ihnen unterlegen. Keine Sorge.

    Ich weiss nicht, woran Sie festmachen, dass Niggemeier es bedauert, dass die „Bild“ Dutschke nicht als Staatsfeind Nr. 1 bezeichnet hat. Das ist genau das, was ich mit „Gesinnungsrhetorik“ meine. Sie lesen etwas aus einem Artikel heraus, was Ihrer Meinung entspricht und verabsolutieren diesen Eindruck dann als den Tenor des Geschriebenen. Das zeigt sich noch einmal, als Sie Niggemeiers Ende als „schmierig“ apostrophieren.

    Ob Dutschke ein Demokratieverächter war, spielt dabei gar keine Rolle (ich stimme Ihnen da rein zufällig zu). Entscheidend ist, dass die immer wieder geäusserte „Behauptung“ eben keine war.

    Vielleicht haben Sie das ja jetzt verstanden.

  80. @Andi Muss ja auch nicht. Der Verlag ist hoch profitabel. Macht im Sinne seiner Kunden scheinbar genau das Richtige! Davon träumt manch anderer Verlag. Deren Öffentlichkeitsarbeiter haben sicher auch deshalb, weil sie deutlich weniger zu tun haben, mehr Zeit für ausschweifende Antworten.

  81. @Gregor: Was habe ich verpasst? Niggemeier verdient über Bildblog Geld damit, BILD Tag für Tag noch schlechter zu machen, als es ohnehin schon ist. Wie könnte er es nicht bedauern, wenn er zugestehen muss, dass BILD nicht einmal eine Person wie Dutschke „Staatsfeind“ genannt hat, bei der dieses Urteil völlig berechtigt gewesen wäre? Wie könnte er es nicht bedauern, dass er in der Tradition eines Wallraff steht, der so wenig Distanz zur Stasi hatte wie jene, die den Mythos der „Staatsfeind“-Schlagzeile über die Jahre gepflegt haben?

    Im Bildblog wird immer nur auf die BILD eingeschlagen, die positiven Aspekte, gerade wenn man sich die britische Gossenpresse mal ansieht, kommen überhaupt nicht vor. Gerade wegen dieser radikalen Einseitigkeit, die im Gegensatz zu Niggemeiers Behauptung im aktuellen Interview mit dctp ja auch immer ideologisch ist, habe ich mich über den Artikel zum Thema Dutschke sehr gewundert. Vielleicht ja ein erster Schritt zu etwas mehr Balance. So ein schmieriges Ende wie in diesem Artikel – und das bleibt es, weil Niggemeier es ja offenbar nicht ertragen konnte, sich mal rein an die Fakten zu halten, daher dieses Schmid-Zitat, das nur eine Funktion hat: IRGENDWAS wird schon hängen bleiben – spricht nicht dafür.

Comments are closed.