Jörg Kachelmann: Die Katastrophe mit Daisy

Jörg Kachelmann gehört seit langem zu den schärfsten Kritikern des staatlichen Deutschen Wetterdienstes (DWD). Aus dessen Pannen schlug die von ihm gegründete Firma Meteomedia erhebliches Kapital: zum Beispiel 2002, als der DWD nicht entsprechend vor dem verheerenden Orkan Anna gewarnt hatte, und den Auftrag, für die „Tagesthemen“ das Wetter vorzusagen, an Kachelmann verlor.

Nun hat das Tief „Daisy“ die Medien in einen apokalyptischen Schneechaosrausch versetzt (der WDR änderte am Freitag und Samstag wiederholt sein Programm, doch Daisy ließ sich auch von insgesamt 120 Minuten Sondersendungen nicht überreden, im Sendegebiet eine Katastrophe anzurichten). Kachelmann macht nicht nur den Medien, sondern auch dem DWD Vorwürfe.

Ein Gastbeitrag.

Es hätte viel zu lernen gegeben für die obersten Wetter- und Katastrophenschutzbehörden. Nach Lothar, Anna, Kyrill und wie sie alle hießen, nach der Elbeflut. Nur eines hat sich geändert: Der Deutsche Wetterdienst verschläft nicht mehr die Unwetter, er warnt vor allem, was sich bewegt. Irgendwo mag schon was passieren, dann war man zuerst und wenn nichts passiert, waren es „die Meteorologen“, die da übertrieben haben. Und wenn dann Schneewalze und Blizzard nicht kommen, sondern nur die ordinären Schneeverwehungen, reicht immer noch das Mittelchen von früher: Nichtstun. Keine Straßen sperren, obwohl man stundenlang zusehen kann, wie sie allmählich zuwehen. Einfach zugucken, wie Autos und LKWs in Schneewehen fahren. Das THW und die Feuerwehr werden’s schon richten am Tag danach, und so ist wenigstens ein bisschen Katastrophe da.

1. Der Hype
Der DWD und angeschlossene Kleinfirmen aus der Welt der Parameteorologie machen die Medien und Leute verrückt. Schon viele Tage, bevor es losgeht, wird großes Trommelfeuer veranstaltet, ein ganzes Land vor Blizzards, Schneewalzen gewarnt und zu Hamsterkäufen getrieben. Nur: So viele Tage vor dem Ereignis ist keine Regionalisierung möglich. Es werden zig Millionen Leute verrückt gemacht, die am Ende Warnungen nicht mehr ernst nehmen werden, weil diese Menschen nichts Dramatisches erleben.

2. Der Salto rückwärts
Kurz bevor es losgeht, sagt ein DWD-Mitarbeiter, dass Panik nicht notwendig sei. Damit ist alles abgesichert: Geht die Welt unter, hatte der DWD schon lange recht, passiert nichts, gilt das letzte gesprochene Wort.

3. Die Enttäuschung
Der erste Unwettertag, bei Daisy der Samstag. Alle rechnen mit furchtbaren Dingen, die so nicht deutschlandweit eintreten. Erste Agenturmeldung des Morgens: Daisy nicht so schlimm wie erwartet.

4. Die Stille vor dem Sturm
Wir sollen Hamsterkäufe machen, erfahren wir vor dem Wochenende, aber am Wochenende wird es bemerkenswert ruhig vom Katastrophenschutz, obwohl die Auswirkungen von Daisy noch nicht mal die Küste erreicht haben. Dort lauert zwar keine Schneewalze, aber eine Altschneedecke, die durch stürmischen bis orkanartigen Wind in Bewegung kommt. Es kommt zu Schneeverwehungen an immer denselben Stellen Norddeutschlands. Bei drohenden Hurricanes weiß jedes amerikanische County, welche Straße rechtzeitig gesperrt wird, Deutschland weiß es irgendwie nicht. Ist es der Wunsch nach selbsterfüllender Prophezeiung oder schiere Ignoranz? Straßen werden erst gesperrt, nachdem Autos und LKWs liegenbleiben, nicht vorher. In der „amtlichen Unwetterwarnung“ des DWD heißt es für die am stärksten betroffenen Landkreise: „Verbreitet wird es glatt.“ Nichts, was der Polo nicht packt.

5. Die Erfüllung
Wir haben gelernt, dass wir Hamsterkäufe machen sollen, wir wurden aber nicht gehindert, Autofahrten in die Schneeverwehungen zu machen. Dadurch bleiben in der Nacht viele Autofahrer an Straßenrändern liegen und werden nicht oder nur notdürftig versorgt. Die Autofahrer sind losgefahren, weil sie von 95% der Bevölkerung erfahren haben, dass Daisy nicht so schlimm sei. Zu viel(e) gewarnt ist so schlimm wie nicht gewarnt. Dafür gibt es Bilder eingeschlossener Autofahrer. Der DWD wird zufrieden feststellen, dass er schon immer gesagt hätte, dass es (irgendwo) schlimm würde. Es gibt Bilder von eingeschlossenen Autofahrern und verwehten Autobahnen. Der Weltuntergang, der meteorologisch nicht stattfand, wird durch die Hintertuer teileingeführt, weil man die Strassen einfach offen und Leute in die Schneewehen fahren lässt.

6. Die Tagesordnung
Hoffentlich keine Toten, selber schuld, wer nachts da noch rumfährt. Die hätten ja wissen müssen, dass nur sie gemeint sind, wenn ganz Deutschland sich auf eine Schneewalze, einen Blizzard vorbereiten und Hamsterkäufe machen soll. Die nächsten Scharlatane aus der Parameteorologie teilen uns mit, dass es auch im Februar kalt bleiben wird. Das weiß zwar niemand auf der ganzen Welt, aber gedruckt wird jetzt alles. Die nächste Katastrophe kommt bestimmt. THW und Feuerwehren werdens schon richten. Zum Glück haben wir wenigstens die.

366 Replies to “Jörg Kachelmann: Die Katastrophe mit Daisy”

  1. Ich gebe Ihnen da vollkommen Recht. Es ist exakt das gleiche mit den ständigen Unwetterwarnungen im Sommer

  2. Die Katastrophenberichterstattung des WDR war in der Tat absolut erbärmlich. Und die nach der ausgebliebenen Katastrophe noch viel trauriger. Bei RTL hääte mich ein dramatisch agierender Uli Klose unmittelbar am Ort des Geschehens nicht verwundert, aber vom ÖR habe ich (naiverweise) was anderes erwartet…

  3. Fehlt allerdings noch:
    7. Die Analyse: Kachelmann kritisiert den DWD.

    Ich saß am Freitag in einer Redaktion im Süden Deutschlands und hab wie viele andere auch auf den angekündigten Schnee gewartet. Auf Kachelmanns unwetterzentrale.de war die gesamte Region rot eingefärbt. Laut Niederschlagradar hätte es schon stundenlang schneien müssen. Und was ist passiert? Nix. Gar nix. Nicht ein Flöckchen.

  4. … erzählen Sie das doch bitte den Leuten in Mecklenburg Vorpommern oder Schleswig Holstein. Am Besten auch denen in Dahmeshöved hinterm Deich. Die Bundesrepublik ist nicht nur NRW. Kachelmann ist indes der Inbegriff der Kommerzialisierung des Wetterberichts. Er verschweigt bei aller Zurückhaltung das sein Portal http://www.unwetterzentrale.de nicht weniger gewarnt hat als der DWD. Herr Kachelmann möchte doch nur den Auftrag für die offiziellen Warnungen des BMI das ist alles. Es geht wie bei allem nur um Geld. Ach und das Leute in Schneewehen fahren liegt daran, dass Leute wie Sie hier die Warnungen des DWD nicht ernst nehmen oder wie Kachelmann sich Samstag abends schon wieder hinstellen und die Katastrophe für nichteingetreten erlären – im laufenden Fernsehprogramm – während es anderswo erst losging. Wir können doch nicht jede Straße prophylaktisch schliessen. Dazu fehlt es an Personal. Die Vorstellung ist geradezu albern.

    Martin

  5. Mal nachgefragt: Diese unsägliche „Deutschland im Schnee“-Sondersendung gestern vor der Tagesschau mit „Svenie“ Plöger und diversen dummen (Wort)Witzchen, das hat doch Herr Kachelmann zu verantworten, oder? Kann ich ihm die Rechnung für die Entfernung der Beißspuren in meinem Tisch schicken?

  6. Ein schönes Beispiel für die immer hektischere Betriebsamkeit der Medien, wobei für jeden klar erkennbar war, dass das halb so wild wird. Wetterberichte warnten vor „bis zu 25 Zentimeter Schnee“, was soll denn da schon passieren? Das nennt man Winter.

    Die deutsche Eventgemeinschaft braucht das halt hin und wieder, das Endgültige, die Apokalypse, oder wenigstens ein Sommermärchen. Ob nun Daisy kommt, der Nationaltorwart sich umbringt oder der Grand Prix des Chansons ausgesungen wird, ist egal, es kann zu DEM Event schlechthin gemacht werden.

    Das beste waren die sogenannten seriösen Tageszeitungen wie der Berliner Tagesspiegel, der ebenfalls zuerst den Weltuntergang ankündigte (natürlich nur für Berlin), und dann sagte, dass es nicht so schlimm wie „erwartet gekommen“ sei.

    Es hat niemand erwartet, es wurde herbeigeredet. Es geht um Aufmerksamkeitsökonomie, das wichtigste überhaupt im Kapitalismus.

  7. Besser einmal zu viel gewarnt als einmal zu wenig. Ich hätte das Geschrei sehen möchten hier im Land, wenn keiner gewarnt hätte. Und Herr Kachelmann dürfte ja auch sicherlich klar sein, dass sich solche Entwicklungen nie 100% voraussagen lassen. Scheinbar war es ja nur eine wenig geänderte Zugbahn des Tiefs, das größere Schneemengen im ganzen Land hat verhindern lassen. Und die war wohl nicht absehbar.

    Und wenn Herr Kachelmann jetzt den DWD kritisiert, finde ich das einfach nur unseriös, auch wenn ich es zumindest verstehen kann. Sind ja Konkurrenten. Aber gerade Kachelmanns Wetterfirma, die mit irgendwelchen Strömungsfilmen, Unwetterzentralen bis auf Stadtteile herunter und im Sommer stets das Wettrennen um den heißesten Ort im Land machen möchte (natürlich dann mit entsprechender Erwähnung seines Wetterdienstes in den Agenturmeldungen), sollte sich mit Kritik am DWD zumindest von der inhaltlichen Seite eigentlich zurückhalten.

  8. Kachelmanns Unwetterzentrale.de hat -wenn ich mich nicht völlig täusche- insbesondere für Süddeutschland anfangs großflächig stärkere Warnstufen herausgegeben als der DWD.

  9. Sicher ist es diskutabel, ob die Tatsache, dass es im Winter schneit, Sondersendungen rechtfertigt. Auch wenn es anscheinend gerade soweit ist, dass in MeckPomm ein paar Dörfer abgeschnitten sind und deswegen Katastrophenalarm ist, aber es ist ja doch regional sehr begrenzt.

    Aber eigentlich muss man sich nicht wundern, war die Wettervorhersage früher einfach eine schwarzweiße Landkarte am Ende der Tagesschau, gibt es nun Wettershows, mit 3D-Fahrten in bunt, somit selbst so etwas profanes wie das Wetter zu einem echten News-Event geworden. Und dazu hat Kachelmann einen erheblichen Beitrag geleistet. Und sein wirtschaftliches Interesse an der Kritik am DWD ist mehr als offensichtlich, und Begriffe wie Parameterologie empfinde ich Wissenschaftler als unwürdig.

    So berechtigt die Kritik an der Panikmache sein mag, letztlich disqualifiziert sich der Gastkommentator selber. Die größten Feinde der Elche waren früher welche.

  10. …und wieder einmal haben so ziemlich alle mitgemacht beim großen Angsthype. Hamsterkäufe… da fasst man sich doch an den Kopf. Und kein Medium hat hinterher die Traute, seine Quote-durch-Panik-Masche zuzugeben, auch wenn sie ganz offensichtlich war; lieber klammert man sich an den zusehends schwindenden Nachrichtenwert dieser Mücke, die man immer wieder als Elefanten angekündigt hat.

    Daher heißt es dann später nicht etwa „Tut uns leid, falscher Alarm, wir haben maßlos übertrieben und ganz umsonst Angst und Schrecken verbreitet“ – sondern ganz lapidar etwas wie „Weniger Autounfälle als befürchtet„. Da hatte man also nicht nur eine Unwetterkatastrophe, sondern auch noch eine gar wundersam glimpflich verlaufene. Was will der Blattmacher mehr?

    Noch ein paar solche boulevardmedialen Selbstbefriedigungsorgien, und niemand nimmt mehr irgendeine Unwetterwarnung ernst. Stattdessen gehen die Leute beim nächsten Kyrill im Wald spazieren, bis es kracht. Dann allerdings bekämen die Redaktionen die Bilder, auf die sie letztlich alle spitz sind.

  11. @justus (#4):

    Die Tageskarte von Samstag 5 Uhr. Zu sehen sind die höchsten Warnungen der in der Zeit von Freitag 5 Uhr bis Samstag 5 Uhr ausgegebenen Warnungen.

    Rot waren (wegen der großen Gefahr von Schneeverwehungen) nur die Bergländer Schwarzwald/Schwäbische Alb und deren Flachlandnaturräume.

    Gefallen sind in den Rot gewarnten Regionen in BW 5 bis 15cm Neuschnee bis Samstag 6Z bei Böen der Stärke 5 bis 10 Beaufort. Hier war aus Sicht der UWZ die Warnstufe ROT angemessen. Es waren dann ja auch in diesen Gebieten starke Behinderungen wegen Schneeverwehungen aufgetreten.

  12. @Unwetterzentrale (#19)

    Tageskarte vom Samstag: Und Berlin war knallrot. Obwohl da nicht viel los war & ist. Also fischen alle im selben trüben Wasser.

    Ich verstehe nicht, warum Stefan Niggemeier so ein offensichtliches Konkurrentenbashing zulässt.

  13. noch ein grund mehr, warum wir den sozialismus benötigen. dann wird jede region mit derselben schneemenge ausgestattet. und überall ist katastrophenalarm, weil es im winter schneit.

  14. Es ist wirklich ein Problem, dass von offizieller Seite so häufig Warnungen herausgegeben werden, die sich im Nachhinein als völlig überzogen darstellen. Das gleiche erleben wir ja auch regelmäßig alle paar Monate, dass vor einem Terroranschlag in Deutschland (zu Schäubles Zeiten womöglich noch mit einer „dirty bomb“) gewarnt wird, aber nie nie nie etwas passiert.

    Was, wenn es wirklich mal brennt?! Dann glaubt doch niemand mehr diesen Clowns.

  15. @Unwetterzentrale: Naja. Selbst innerhalb der rot markierten Landkreise waren die „starken Behinderungen“ nochmal sehr lokal. Wenn für diese Schneeverwehungen die Warnstufe ROT angemessen ist, sind dann demnach nicht auch andernorts die Warnungen des DWD angemessen gewesen?

  16. Mal eine Frage an Herrn Niggemeier: Seit wann ist dieses Blog denn Plattform für Mitbewerber, die schärfsten Konkruenten madig zu reden. Und dann auch noch derart unsachlich. Bisher war ich hier mehr Objektivität und Neutralität gewöhnt. Oder ist ein Gastartikel eines DWD-Vetreters schon in Planung?

  17. Dieser Gastbeitrag liest sich irgendwie ganz schön fahrig und inkohärent. Wer hat denn jetzt was falsch gemacht? Ich kann nur herauslesen dass der DWD viel zu viel und stark gewarnt hat, und außerdem nicht genau sagen konnte welche Straßen man genau sperren sollte. Klingt etwas seltsam, finde ich.

    Ich hab nicht die geringste Ahnung ob die Kritik von Kachelmann stichhaltig ist, aber er könnte es mir gerne ein wenig einfacher machen, davon einen Eindruck zu gewinnen indem er zumindest klar verständlich macht, was er denn jetzt eigentlich kritisiert.

  18. @12/Daniel: Genau. Was möchte uns Herr Kachelmann eigentlich sagen? Dass die doofe Konkurrenz mal wieder Mist gebaut hat (Stimmt so nicht, siehe unten)? Oder, das würde die Veröffentlichung hier bei Stefan erklären, ist es etwas Medienkritik (Hype, Verwertung) am Umgang mit den Informationen des DWD?

    Für mich liest sich Kachelmanns Gastbeitrag eher, als ob der DWD für eine _Vorabmeldung_ (ist deren Job) ans Kreuz genagelt werden soll, die von den Medien wider besseren Wissens oder bar jeder Kompetenz (mir ist gerade nicht klar, was schlimmer wäre) zum real anstehenden Katastrophenszenario hochgejazzt wurde? Aber, wären die Schuldigen dann nicht eher in den Redaktionen zu suchen?

    Fakt ist, dass der Hype _nicht_ vom DWD ausging. Von dort gab es lediglich eine Vorabmeldung, dass es zu „extremen Wetterlagen“ kommen _könne_. Siehe auch: http://www.bbk.bund.de/cln_007/nn_402322/DE/00__Home/TopThema/TT__2010/Vorsorge__winterliche___20Wetterlagen.html

    Zu dieser DWD-/BKK-Warnung, auf der wohl ein Großteil des Hypes basiert, bin ich gerade im Usenet über einen interessanten Kommentar von Dietmar Hollenberg (Hobbymeterologe aus Altenessen, http://wetter.altenessen.info/) gestolpert:

    Zu dem Zeitpunkt, als das BBK diese Warnung herausgab, mußte den Modellen nach noch von flächendeckenden 30-50cm Schnee und Windstärke 9-10 ausgegangen werden. Zu dem Zeitpunkt lag Daisy mit eingelagerten Wintergewittern noch über dem Mittelmeer. Als die Blizzard-Meldungen über die Privatsender gingen, war die Vorwarnung längst auf 10-15cm für das Flachland und 25-30cm für das Bergland zurückgenommen worden. Wind wurde nur noch in Stärke 7-8 erwartet. Und exakt diese Situation ist hier eingetreten.

    Ich glaube kaum, dass diese Information neu für Herrn Kachelmann ist. Was also soll uns sein obige Gastbeitrag sagen?

  19. Mit -ANGST- verkauft es sich immer noch am besten… hatten wir ja bei den Ami´s und der „Achse des Bösen“ schon…

  20. Es ist, wie mit den Nacktscannern: Erstmal eine Katastrophe herbeireden, damit die verkaufsbereiten Dinger akzeptiert werden.

    Bei der Laufzeit eines Mediahypes (in der Regel 10 Tage) hat sich das schon mal gelohnt.
    Die Hamsterkäufe lagern jetzt in den Kellern, bis der Winter vorbei ist. Man kann ja nie wissen, wenn man gerade zufällig einer Katastrophe entkommen ist. Solange bricht man die Hamsterkäufe lieber nicht an. Wer weiss, ob man nochmal Gelegenheit dzu hat.
    Auf jeden Fall profitiert davon die, im Januar traditionell schwache Einzelhandelsbilanz. Bravo – und alles ohne Werbeaufwand!

    Kleiner Kalauer zum Schluss: Was mache ich jetzt mit den gekauften Hamstern? Zurückgeben oder bei Tauwetter aussetzen?

  21. Zitat JK: „Es kommt zu Schneeverwehungen an immer denselben Stellen Norddeutschlands. Bei drohenden Hurricanes weiß jedes amerikanische County, welche Straße rechtzeitig gesperrt wird, Deutschland weiß es irgendwie nicht.“

    Ich kanns aus dem kuscheligen Mecklenburg-Vorpommern, aus dem Epizentrum Rügen bestätigen.
    Jeder Insulaner weiß hier, welche Straßen und Ecken regelmäßig kritisch sein könnten; aufgrund ihrer ungeschützten Lage dazu neigen, zugeweht zu werden. Auch auf der A20 ist das kein Geheimnis. Winter für Winter fährt zumindest jeder auf bestimmten Inselstrecken (und Abschnitten der A20) wachsamer, weil man weiß, dass nach ansonsten schwarzer Straße hier oder dort schon mal bei Wind die Straße kesserweise weiß zugeweht sein kann.

    Das Problem ist die Organisationsmagersucht; das rechtzeitige Sperren, weil man eben hätte wissen können und müssen, wo der Winterdienst den Kampf nicht gewinnen kann.
    So auch gestern auf Rügen.

    Ich vertraute eigentlich auf einen Katastrophenschutz; dass Straßen gesperrt würden, wenn sie nicht befahrbar sind.
    Wir sollten munter hamstern (damit kennen wir uns im Osten herkunftsbedingt ja aus …„mior hodden ja nüscht“) – aber in die Schneewehe ließ man uns gestern Abend auf der B196 munter fahren. Eine Absperrung zu errichten wäre wohl zu einfach gewesen.
    Da fetzt es mehr, wenn eine Horde Autos nicht mehr vorwärts kommt und zuweht.

    Frau Landrätin Kassner, haben wir seit dem professionellen Umgang mit der Vogelgrippe *hüstel* in Sachen Katastrophenmanagement doch so viel dazugelernt, ja? Oder gilt: no risk – no fun?

  22. @unwetterzentrale (#19)

    Also: Die Warnung der UWZ war gerechtfertigt, aber die des DWD nicht?
    Hier (ich rede übrigens vom Landkreis Waldshut) gab es meines Wissens nicht einmal den Hauch einer Schneeverwehung. Aber sei’s drum. Ich find’s etwas absurd, wenn nach einem (nicht statt gefundenen) Unwetter alle Beteiligten mit dem Finger aufeinander zeigen und die Verantwortung für einen Hype dem jeweils anderen in die Schuhe schieben. Der Kachelmann dem DWD, beide den Medien und die Medien den Meteorologen.

  23. @ano/16: Auch in anderen Städten ist man nicht gut auf Jörg Kachelmann zu sprechen, weil die Bürger und Geschäftsleute glauben, dass seine „Spitzenwerte“ ein falsches Licht auf die Regionen werfen und es für schwierig empfinden, dass diese Werte von Messstationen kommen, die fernab der Zivilisation stehen. Vielleicht verstehen die Laien die meteorologischen Hintergründe nicht oder bewerten die Superlative von Jörg Kachelmann über? In Leserbriefen werfen die Leute Kachelmann aber ziemlich genau das vor, was er in dem obigen Beitrag allen anderen -den Medien, den Behörden und dem DWD vorwirft – also die Rekordjagd und die Übertreibungen :-))

  24. Wir saßen zu Beginn des Sponge-Bob-Alarms vor ein paar Tagen zusammen und haben in alten Familienfotos aus den Fünfzigern gestöbert. Als wir die Winterfotos von Männern sahen, die einem Postbus und dem Milchauto den Weg frei schaufelten, links und rechts türmten sich etwa 1,20 Meter mittelgebirgischer Schnee, kannte unsere Belustigung über die 10-Zentimeter-Schneewarnung des DWD keine Grenzen mehr. Auch meine Kindheitserinnerungen sagen mir, dass selbst bei 30 Zentimeter Neuschnee innerhalb weniger Stunden kein Mensch durchdreht. Aber das beste war der Blick in die alte Fotokiste. Lachende Männergesichter mit Schaufeln und Mützen. Jemand reichte von rechts eine Thermoskanne ins Bild. Die Relativierung von frisch angesagten „Katastrophen“ liegt oft in einer Schuhschachtel und wartet darauf, wieder mal entdeckt zu werden.

    Grüße
    Volker Remy

  25. Interessant. Schaut man so gut wie gar nicht fern, bekommt man von all dem Wirbel nichts mit. Statische Meldungen und Vorhersagen, wie beispielsweise auf Spon, sind offenbar nicht in der Lage, ausreichend Panik zu schüren.

    Und so durfte man sich auf Twitter über #Hamsterkäufe wundern … ihr übrigens nicht über unnötige Panikmache beim Zapping durch eure Privatsender.

  26. […] Daisy kommt mir langsam vor wie Vogelgrippe 2.0. Damals — ja, stimmt, das ist schon wieder ewig her — wurden die Feuerwehren zu jedem toten Vogel alarmiert, damit dieser unter Koerperschutz in Verwahrung genommen und zur weiteren Untersuchung verwahrt werden konnte. Richtig gehoert: Fuer einen beschissenen toten Vogel wurde alarmiert, im Klartext: Man hat die Leute von ihrer regulaeren Arbeit weggepiepst und ist mit einem Einsatzfahrzeug gefahren, um das Vieh aufzusammeln und Flaechendesinfektionsmittel auszubringen. Dafuer hatte jede Feuerwehr im Landkreis extra einen Posten Einwegschutzanzuege, Filtermasken, Handschuhe und Desinfektionsmittel bekommen. […]

  27. Warten auf Daisy…

    Wenn eine Unwetterwarnung die andere jagt, Sondersendungen einberufen werden und sich Analysten in Berichterstattungen profilieren, dann kann die ganze Schoße eigentlich nur schiefgehen. Den Vogel abgeschossen hat jedoch das Bundesamt für Bevölkerun…

  28. @ Jeeves: Ricky Gervais nicht kennen und über den Kachelmann herziehen. Noch nie hat jemand so schnell bei mir verschissen

  29. @ 31 Schneewehwittchen: Richtig, das A20-Drama hätte nicht sein müssen!!!
    Der Abschnitt Anklam-Neubrandenburg ist regelmäßig, auch außerhalb von Daisy, schnell mal mit Schnee von den umliegenden Brachflächen zugepustet. Warum hat keiner mitgedacht???

  30. Obgleich zwar in der Überschrift steht „Kachelmann über…“ war mir nicht klar, dass der Beitrag von eben diesem stammt. Erst nachdem ich ihn gelesen hatte, und das hätte ich nicht, wenn gewusst hätte, dass er nicht über Kachelmanns Meinung handelt, also so wie ein in nicht Frage/Antwort-Form wieder gegebenes Gespräch (macht zum Beispiel die dpa), sondern direkt von ihm kommt. Schade, dass das nicht kenntlicher gemacht wird.

    @21:

    „noch ein grund mehr, warum wir den sozialismus benötigen. dann wird jede region mit derselben schneemenge ausgestattet.“

    Solange es nicht in Kommunismus ausartet, der von der meiner Ansicht nach falschen Annahme ausgehen würde, dass alle Menschen ein identisches Bedürfnis nach Schnee haben, halte ich die Verstaatlichung der Beschneiung für eine Option. Man könnte das direkt dem DWD untergliedern.

    Abschließend möchte ich noch bedauern, dass Stefan Niggemeier offensichtlich nicht akzeptieren möchte, dass viele Mediennutzer sein „privates“ Blog als eine Plattform für unabhängige, dem Journalismus ähnliche Medienkritik sehen und deswegen glaubt, es wäre deswegen nicht problematisch, etwa hinsichtlich des allgemeinen und gefühlten Vertrauens in seine Unabhängigkeit, solche Beiträge zu veröffentlichen.

  31. @Thomas Television: Ich habe die Überschrift jetzt geändert, aber die Formulierung „ein Gastbeitrag“ finde ich eigentlich eindeutig.

    Und ich wehre mich nicht dagegen, dass dieses Blog für unabhängig und journalistisch gehalten wird. Ich bestreite, dass es sonst objektiv und neutral ist. Es ist in höchstem Maße subjektiv und sicher gelegentlich auch parteiisch.

    Inwiefern gefährdet es meine Unabhängigkeit, Gastbeiträge zu veröffentlichen?

  32. Ich hoffe doch mal, dass jetzt alle glücklich sind: Der DWD, weil er seiner amtlichen Warnpflicht vor Unwettern nachgekommen ist (auf die auch Kachelmann scharf ist) und nun niemand klagen kann. Meteomedia, weil man für die ARD Sondersendungen machen und sich hinterher darüber echauffieren konnte. Die Medien, weil Wettergeschichten (aus unerfindlichen Gründen) immer gute Quoten bringen. Die Streusalzfirmen, wegen Angebot und Nachfrage und so. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, weil es auch mal ins Fernsehen kam. Der Einzelhandel, weil der Absatz von Batterieradios Rekordhöhen erreicht hat. Und natürlich die Zoohandlungen ;-)

  33. „Inwiefern gefährdet es meine Unabhängigkeit, Gastbeiträge zu veröffentlichen?“

    Da ich mir diesen Einwand schon vorstellen konnte, schrieb ich ja auch extra „gefühlte“ Unabhängigkeit. Ein Blog, sein Autor fühlt sich insbesondere bei derart von eigenen Interessen geleiteten Gastbeiträgen eben weniger Unabhängig an, unabhängig davon ob das nun wirklich so ist oder nicht. Aber vielleicht geht es da nur mir alleine zu.

    Diese Form der Überschrift „Akteur – Doppelpunkt – Botschaft/Aussage“ ist „abstrahierte Rede“. Sie ist also mitnichten ein Hinweis auf die Autorenschaft des dann folgenden Textes, sondern nur auf den Ursprung der Aussage. Genau genommen.

  34. Die einzige wirkliche Katastrophe ist hier der recht peinliche Beitrag vom Herrn Kachelmann und wie die Medien jeden Mist aufblasen.
    Was bleibt in der Bevölkerung hängen? Der DWD warnt ständig und immer. Ja, tut er auch. Aber wer mal drei minuten die seite anschaut wird feststellen, dass es dort ein recht gut abgestuftes System gibt. Eine Wetterwarnung oder Warnung vor markantem wetter erfordert für die meisten Situationen erstmal nur eine informative zur Kenntnis nahme.

    Aber inzwischen machen die Medien ja aus jeder noch so banalen Information erstmal einen riesen Wirbel. Bestes Beispiel die Hamsterkäufe. Da nicht das BBK über die strenge geschlagen. Nein, irgendein dusseliger Redakteur hat die Allerwelts-Info, Lebensmittel für zwei Wochen zu bevorraten aus der Website gefischt. Das empfiehlt das BBK und seine Vorläufer schon seit Jahrzehnten (!). Und ist nebnebei durchaus angebracht, gehen alle Planungen des Zivilschutzes aka „erweiterter Katastrophenschutz“ des Bundes (=für den Verteidigungsfall, normaler KatS ist Ländersache) von einer zweiwöchigen Autarkie der Bevölkerung aus. Da ist es mehr as angemessen, der Bevölkerung für diese Überbrückungszeit die entsprechenden Ratschläge zu geben. Aber ist natürlich ein gefundenes Fressen, wenn man noch einen Panikfaktor in seinen Nachrichten braucht.

    Ähnlich lief es doch mit der Schweinegrippe-Impfung. Erst verbreitet man Panik, als sie dann doch nicht so extrem ausfällt macht man sich drüber lächerlich, dann gibt’s den impfstoff und es kommt plötzlich jeder noch so verquere Impfparanoiker zur Wort und als sich doch einige Impfen lassen, schreibt man den riesigen Impfstoffmangel herbei um sich nun zu beschweren, dass man zuviel von dem Zeugs hätte. Und was hat man tatsächlich draus gelernt? Das findet sich nicht in den Medien. Die relevanteste Erkenntnis dürfte wohl sein, dass man gerade eine frühzeitige Eindämmung einer Pandemie durch Rücksicht auf die Wirtschaft verschlafen hat. Während in Asien nach SARS & Co man wenigstens die Fluggäste hinsichtlich Fieber kontrolliert und damit irgendetwas getan hat, hat man hier schlicht und einfach gewartet, bis nix mehr aufzuhalten war. Zum Glück hatten wir’s mit einem recht harmnlosen Erreger zu tun, beim nächsten mal wirds erst recht schief gehen. Gerade nach dem Politiker-Bashing der Medien, die vermeintlich für den Hype verantworltich sein sollen.

    Anderes aktuelles Beispiel für blindes Politikerbashing ist das „Rolltreppenverbot für Kinderwagen“. Das hat sowas von nichts mit der EU zu tun, aber das muss man dem Leser ja nicht erklären. Lieber gezielt es mit de r_EU in verbindung bringen und auf die Politiker schimpfe lassen. Nicht dass mir Politiker sonderlich sympatisch wären, aber es ist schon beängstigend, wie die Medien sich ihre Hypes herbeischreiben und damit ganz gezielt Stimmungen lenken. Bei den Rolltreppe hat lediglich die CEN ihre Herstellungs-Norm für Rolltreppen in der Art ergänzt, dass fortan Kinderwagen nicht als bestimmungsgemäßer gebrauch gelten. Im Grunde nichts neues. Nur muss de rHersteller halt Maßnahmen gegen vorhersehbare Missbrauch ergreifen, vulgo schildchen anbringen. Hat er Schlauerweise bislang auch gemacht. Verboten wird da erstmal keinem Benutzer etwas. Und von de rEU schon gar nicht, die hat sowas von überhaupt nichts mit der CEN und ihrer EN 115 zu tun. Nein, vilemehr is die Regelung eigentlich von Vorteil, sorgt sie doch dafür, dass ein Planer künftig nicht mehr von einem Kinderwagentransport über die Rolltreppe ausgehen darf sondern ungefährlichereAlternativen vorsehen muss. Aber Hauptsache einmal in den Medien Hetzen können.

  35. @46 Stefan Niggemeier

    Kritikpunkte an diesem Gastbeitrag: Ironischerweise steht’s direkt in der Einleitung: „Jörg Kachelmann gehört seit langem zu den schärfsten Kritikern des staatlichen Deutschen Wetterdienstes (DWD). Aus dessen Pannen schlug die von ihm gegründete Firma Meteomedia erhebliches Kapital“. Kachelmann einen DWD-kritischen Beitrag schreiben zu lassen (vor allem, wenn er selber im Glashaus sitzt) nehme ich zugleich wahr als ihm Raum für Eigen-PR einzuräumen. Bei einem Blogger, der gewöhnlich die Vermischung von Journalismus und PR in anderen Medien anprangert, führt das zu einem Problem der Glaubwürdigkeit.

  36. Ich gebe den Kommentaren recht, die vom im-Glashaus-Sitzenden reden. Diese Wetterperformance von Herrn Kachelmann ist doch auch nur das, was einer hier ein Buhlen um „Aufmerksamkeitsökonomie“ nannte. Und der beschwert sich nun darüber, dass man eine Vorhersage aufbauschte. Lächerlich.

  37. Ich habe mich auf frische Bilder wie diese alten gefreut http://www.youtube.com/watch?v=oib0BBR03Ew und (Vorsicht, Ton aus oder leise machen!) http://www.youtube.com/watch?v=5xrAwU94cik&NR=1 , nachdem Inforadio Dienstags für Fr./Sa. 40cm meldete.

    Aber bald schon ruderte man auch dort zurück.

    Wetter ist Unterhaltungsindustrie, das entnehme ich auch dem Querbeitrag. Der erste Schnee wird rituell besungen, um die Frage ob es weiße Weihnacht gibt wird wochenlang getanzt (ab Ende August hört man, es sei noch zu früh für seriöse Prognosen) und jeder Schneefall der der höchste der Saison soweit ist wird ausgiebig medial begleitet, weil es womöglich nicht schlimmer kommt, und dann hätte man die Gelegenheit verpaßt.

  38. Herrn Kachelmanns Peinlichkeiten sind bereits genung gewürdigt.
    Deshalb nur noch eins:
    Früher – die Älteren werden sich erinnern -wurden gegen Ende November an den bekannten neuralgischen Stellen Schneefangzäune aufgestellt.
    Anscheinend hat man das eingespart. Ich denke nicht, dass den DWD dafür die Schuld trifft

  39. Dieser Gastbeitrag dreht sich labyrinthisch um die Wort Schneewehen und Hamsterkäufe. Zudem ist die Nacherzählung keine kluge Erzählform für diese Geschichte, denn im Nachhinein sind immer alle schlauer. Warum also solch‘ unkluge PR für Kachelmann?

    (Ich finde es gut, wenn es unter der Marke Niggemeier auch Gastbeiträge gibt. Dieser gehört aber nicht zu den Sternstunden.)

  40. Wenigstens erspart uns die Daisy Propaganda für ein paar Tagen die Propaganda vom Klimawandel-und-wir-sind-alle-schuld. Ansonsten gilt: wenn in China ein Eiswürfel schmilzt, dann war es der Klimawandel, aber wenn es irgendwo kälter als erwartet wird, dann war es kälter als erwartet.

  41. Meint hier jemand das die hier geschriebene Kritik Herrn Kachelmann perifär tangiert ? Wohl schon! Der hat das Wetterentertaiment erfunden.Und zelebriert es weiter. Und wenn es mit einer Kleindarstellerin Namens Daisy ist.Das er auf andere Wetterinfolieferranten, ja mein Gott rumreitet,ist Kachelmann Like….

    Für die eigne Beklopptheit ist jeder selbst zuständig. Und dafür dass man ´Schweingrippegeimpft nun auf seinen Hamstern die gekauften Viecher sitzen bleibt!

    Damit herzliche Grüße an Herrn Neven Dumont.Der wohl gerade an seinen Blog bastelt. Vermisse ihn hier und jetzt gerdazu ! Doch :-)

  42. War es denn überhaupt der DWD, der dazu geraten hat, sich angesichts des Winterwetters mit Lebensmittelvorräten einzudecken? Mir ist dieser Ratschlag nur vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe bekannt.
    Wenn der DWD als Quelle tatsächlich ausscheidet, dann hätte Herr Kachelmann seinen etwas wirren Gastbeitrag auf besonders lustige Weise ad absurdum geführt, indem er selbst alles zum Thema Winter weitgehend unreflektiert in einen großen Topf zu werfen schheintum es zu dramatisieren…

  43. Man muss doch wohl auch zwischen dem DWD und Wdr – Sondersendung unterscheiden, also zwischen Wissenschaftlern und Redakteuren. Für eine Sondersendung wie am Freitag Abend im Wdr, dem Bericht, bevor überhaupt irgendetwas geschah, trägt der DWD m. E. keine Verantwortung.
    Kachelmann aber hat mit der gleichen Masche von Vorwürfen gegen Etablierte bereits die Schweiz aufgemischt, und er trägt er mit seiner übermäßigen Akzentuierung des Wetters vor der Tagesschau zum Hype bei. Ich würde mal behaupten, dass niemand außer Landwirten wirklich auf eine präzise Vorhersage angewiesen ist, es sei denn, man möchte sich auf dem Weg zum Auto nicht die Frisur ruinieren.

  44. @woz: Wo ist die Vermischung von Journalismus mit irgendetwas? Ich habe im Vorspann darauf hingewiesen, dass die Kritik am DWD bei Meteomedia quasi zum Geschäftmodell gehört. Ich finde Kachelmanns Bemerkungen trotzdem bedenkens- und diskutierenswert. Jeder Leser kann auf dieser Grundlage für sich selbst entscheiden, ob er das auch findet, oder ob er darin nur blödes Konkurrentenbashing sieht.

    @Thomas Television: Das heißt, die einzige mögliche Überschrift über diesem Eintrag hätte gelautet „Ein Gastbeitrag von Jörg Kachelmann“? Please.

    @normalbloggerin: Testfrage: Wer hat damals lustige 3-D-Wetterflüge in der Wettervorhersage erfunden? Tipp: Kachelmann war’s nicht.

  45. Wie hat’s denn der Kachelmann mit seiner Dauer-Eigen-PR auf einmal hierher geschafft? Bitte nie wieder! Bitte!

  46. in echt: dwd oder kachelmann? man kann da tatsächlich partei ergreifen beim thema wetter? da fällt mir der englische klassiker ein, dessen erste von vier liedzeilen da geht: daisy, daisy.

  47. Vor einiger zeit hat Kachelmann in einem interview sehr nachvollziehbar erklärt,dass jede wettervorhersage der mitbewerber,die über einen zeitraum von zwei tagen hinausgeht,eine vollkommen unseriöse angelegenheit sei.
    Auf „kachelmannwetter.de“ kann man 15-tage-wettervorhersagen anschauen.
    Noch fragen?

  48. manchmal denke ich, es wäre schon viel gewonnen, wenn alle kommentatoren den beitrag hier zumindest so gründlich gelesen hätten um zu verstehen, was kachelmann hier eigentlich wem vorwirft…

    dann kann man ja immer noch diskutieren. zum beispiel über bigotterie und solche sachen.

  49. Da hat sich der Niggemeier ja mal so ein richtig faules Ei ins Nest gelegt mit dem Gastkommentar hihihi… ausgerechnet der Kachelmann.

  50. Kachelmann soll sich erstmal den Teppich aus dem Gesicht nehmen, bevor er mir den Wetterbericht in den Tagesthemen präsentiert.

    Wetterfrösche sind nicht hip, da kann er machen was er will.

  51. Hat Kachelmann nicht auch im Bildblog mal einen (unterirdischen) Gastkommentar verfassen dürfen? Dort hat er sich, wenn ich mich recht erinnere, als Kenner der englischen Sprache versucht und sich böse blamiert.

    Na ja, vielleicht ist er ja sonst ein netter Kerl…

  52. Ich find das hier toll. Nein, nicht den Kachelmann-Beitrag. Aber ich habe noch selten so viele intelligente, differenzierte Kommentare auf einem Haufen gesehen.
    Besonderes Lob an Trabi, #49: Das EU-Bashing bei *scheinbar* dämlichen EN-Normen kotzt mich nämlich auch regelmäßig an.
    Und noch nen Kleinigkeit zum Thema: Früher wusste man auch ohne lange Warnungen, daß man bei Schneetreiben besser nicht mit dem Auto fährt. Außer, man wollte es unbedingt genau wissen. Dann traf man sich auch schon mal mitten in der Nacht auf der einen oder anderen Mittelgebirgserhebung, z.B. Feldberg im Taunus.

  53. Erinnert mich irgendwie an die morderne Form des WSS: Sale! 20%!!!! Und das schon 14 Tage vorher .. „Sale-Wochen bei DWD“.

    BTW: Sale? Ist das nicht ein Fluß?

    cu, w0lf.

  54. Schade, dass Herr Kachelmann sich anscheinend nicht zu der hier vorgebrachten Kritik äußert. Wozu veröffentlicht er denn überhaupt in einem Blog?

  55. Im heutigen Journalimus existiert eine Überbietungs-Ökonomie: Kündigt ein Medium einen Schneesturm an, muss das nächste schon einen Blizzard bieten. Sonst klickt es nicht genügend.

  56. @ Knut

    Es gibt ja noch „Bürozeiten“.

    Aber für Kölner war die Form der Unwetter-Vorhersage schon angebracht, da nach der ersten Schneeflocke direkt der Verkehr zusammen bricht und Alle dann immer Panik bekommen. Woher das kommt, weiß ich auch nicht.

    So, und jetzt schau ich mal weiter „The Day After Tomorrow“.

  57. @ca-fi: Ok, du glaubst also was verstanden zu haben. Erklärst du uns bitte, was Kachelmann eigentlich wem vorwirft? Ganz so klar scheint mir das trotz mehrfacher Lektüre nämlich immer noch nicht.

  58. hier is dat schön mit dem schnee, die warnungspanik ist unbemerkt vorbeigeweht. habe ich was verpasst?

    .~.

  59. Komme gerade vom Schneeschippen (wirklich). Habe ich etwas verpasst?

    – tagesschau.de meldet on top: „Daisy“ schneidet Dörfer von der Außenwelt ab. Nun hat Sturmtief „Daisy“ doch das gefürchtete Chaos gebracht …

    – spiegel online meldet: „Daisys“ Schneeberge legen den Nordosten lahm

    – sueddeutsche.de meldet: Schneeverwehungen, Straßensperrungen, Unfälle und abgesagte Flüge. Das Sturmtief „Daisy“ legt den Verkehr lahm, lässt den Norden im Schnee versinken

    Es haben doch alle ihre Katastrophe. Worüber regt sich Kachelmann denn auf? Klick-Bilderstrecken gibt’s selbstverständlich auch, in der SZ: Deutschland im Schneechaos

  60. […] der jüngsten Schneefälle im Winter auslassen möchte, findet bei Stefan Niggemeier einen Aufhänger von Jörg Kachelmann sowie einige gute Kommentare. Wir lernen daraus neue Worte: neben Parameteorologie (= alles außer […]

  61. Nachdem ich fuer ein Jahr in den USA bei einer Gastfamilie gelebt habe in Gegenden wo -30 Grad und starke Winde im Winter durchaus ueblich sind Frage ich mich echt was die ganze Aufregung soll.

    Ein bischen Vorbereitung und selbst ein Jahrtausendblizzard ist kein groesseres Problem.
    – Vorratshaltung also Essensvorraete fuer die naechsten 30 Tage haben (geht sehr leicht z.B. indem man einfach immer etwas mehr Nudeln, Reis und Dosenobst/Gemuese vorraetig hat
    – Fahrten nicht alleine. Aufgeladenes Handy mitnehmen. Dazu im Winter im Auto immer extra Wolldecken haben sowie bei jeder auch noch so kurzen Fahrt eine Winterjacke anziehen

    Diese minimalen Massnahmen sorgen dafuer das man ueber praktisch jedes Winterwetter nur so lachen kann und bei dem ganzen gewarne echt an dem Verstand vieler Mitbuerger zweifeln moechte.

  62. @jo (#75)
    ich habe das nicht umsonst negativ formuliert ;-)

    jedenfalls braucht es nicht unbedingt eigenes verständnis um zu erkennen, dass jemand anderes (ggf. ebenfalls) eine verständnisniete gezogen hat.

    konkret zielte ich mit meinem seufzer auf kommentare wie #6, #11 oder #25 ab (zahlen ohne gewähr), deren verfassern es beispielsweise entgangen zu sein scheint, dass kachelmann es wohl kaum dem dwd vorwirft, dass das rechtzeitige absperren von strassen in meck-pomm versäumt wurde. paradoxerweise muss man den kachelmanntext dafür noch nicht einmal gelesen haben ;-)

  63. Alles Schaumschläger, egal welche Farbe der Schaum hat. Kachelmann gehört genauso zum Medienzirkus wie diese Katastrophen-Journalisten. Daher kann ich ihn genauso wenig ernst nehmen, wie die Journalisten, die die Katastrophe herbei reden wollten.

    Jene Journalisten, die normalerweise über sogenannte Prominente und deren HWG berichtet um Quote zu machen. Auf Genauigkeit, Wahrheitsgehalt und Richtigkeit kommt es dabei gar nicht mehr an. Hauptsache man hat kräftig auf die Pauke gehauen und den größeren Haufen geschissen. 15 cm Schnee und sie scheißen sich wahrlich die Hosen um die Wette mit den größten Haufen voll.

    Auch die Qualitätsmedien scheißen munter mit. Nehmen wir mal die oben erwähnten SZ Klickstrecke http://www.sueddeutsche.de/,tt4l1/panorama/249/499526/bilder/?img=0.0 :

    Ein Ton wie an der Ostfront „Die Räumfahrzeuge kämpften sich unter schwersten Bedingungen durch den Schnee“.

    Der Frankfurter Flughafensprecher hat Gedächtnisverlust „an eine solch hohe Zahl an witterungsbedingten Flugausfällen kann ich mich nicht erinnern“. Im Dezember war der Flughafen schon mal vollgesperrt mit 229 Ausfällen/Tag, also in der selben Größenordnung wie im Bericht (255/Tag und 66/Tag).

    „Wir kommen mit dem Räumen nicht mehr nach“ – der Standardspruch, den man von den Winterdiensten bei jedem anständigen Winter hört muss auch herhalten.

    „Auch Berlin versinkt im Schnee.“, Klar, in wahnsinnigen 17 cm. In Berlin wird wohl sehr flach gebaut. Sind es doch fast zwei Zentimeter mehr als die übliche mittlere Schneehöhe und fehlen noch sagenhafte 32 cm um den Rekord von 1970 zu erreichen.

    Ein einziges journalistisches Armutszeugnis.

  64. Sein wir dochmal ehrlich die ganze Nachrichtenbranche ist nur ein Geschäft.

    Als das Jahr begonnen hatte, haben die Medien erstmal alle über die angeblichen großen Streitigkeiten innerhalb der Regierung berichtet, als ob Meinungsverschiedenheiten in der Politik etwas Neues wären. Man hat es einfach nur mal wieder aufgeblasen. Dann war das Thema erstmal durch und da kam die Wetterwarnung vom DWD gerade Recht. Und es wurde wieder was aufgeblasen. Wenn ich mich nicht ganz irre und nicht noch irgendwas Interessantes passiert, dann ist jetzt als nächstes wieder etwas zum deutschen Kriegseinsatz oder zur EU-Politik dran.

    Sicher ist eine solche Wetterwarnung ernst zunehmen, aber der DWD warnt ja schon bei einem kleinen Wind mit Regen und wie oft lag die Wettervorhersage im Fernsehen schon mal richtig? Dann kommt noch hinzu, dass man beim Fernsehen gern mal dazu neigt, alles zu verallgemeinern und zusammenzufassen. Da wird das Land aus Platzgründen auf der Wetterkarte auf 6-7 Regionen aufgeteilt und dann werden da Zahlen draufgeschrieben. Und ich versuche dann immer einen für mich gültigen Wert aus den drei umliegenden Zahlen zu triangulieren.

  65. Warum wird nicht einfach erst berichtet, wenn etwas passiert ist? Das Regionen an der Ostsee wegen des Sturms abgeschnitten waren, ist sicherlich für die Betroffenen äußerst unangenehm. Allerdings dürften viele der älteren Bewohner dort solche Wetter-Ereignisse aus der Vergangenheit kennen und für solche Fälle auch eine Vorrat an Decken und anderen wärmenden Stoffen parat haben. Im Übrigen sind es meist auch die gleichen Regionen, wo im Herbst Sturmböen durchziehen. ‚Dramatisch‘ ist es immer nur für die Reporter aus der Großstadt, die das erste Mal Schnee sehen und sich dabei filmen lassen, wie sie im Sturm, Regen, Schnee oder was auch immer gerade für ein Wetter-Phänomen herrscht vor sich hin plappern.

  66. Eindeutig. Dieser Beitrag gehört nicht zu den Sternstunde in diesem Blog. Keine Ahnung, warum Herr Kachelmann hier ein Forum erhält, um ungenaue Wettervorhersagen anzuprangern und Geschäftsinteressen zu vertreten, aber jeder kann mit seinem Weblog machen, was er will …

  67. Der Beitrag differenziert mir viel zu wenig zwischen dem, was der DWD tatsächlich gesagt hat und dem, was in den Medien gesagt wurde. Ich habe selber die Meldungen des DWD nicht verfolgt, aber ich bin ziemlich sicher, dass sie weit weniger apokalyptisch waren, als die daraus gemachte Berichterstattung.

    Eine kritische Betrachtung der Warnungen um Daisy wäre interessant und angebracht, aber dann sollte man nicht alle Akteure in einen Topf werfen, sondern detailliert gegenüberstellen was i) der DWD gesagt hat, ii) wie das in den Medien präsentiert wurde und iii) was tatsächlich passiert ist. Das wäre informativ, so bleibt es ein wenig fundiertes DWD bashing.

  68. Lustig wie der Regentänzer Kachelmann sich über den DWD aufregt. Der deutsche Wetterdienst legt nunmal wissenschaftliche Maßstäbe an, da das (Un-)Wetter ein chaotisches System ist, lässt es sich nicht exakt vorhersagen. Die Schelte wegen der upsy-Daisy-Hysterie hat den Medien zu gelten und nicht dem wissenschaftlich orientieren Institut. Allein schon wie Meister Kachelmann seine Wetterdaten bezieht ist teilweise sehr unseriös. Da scheinbar das Kachelmännchen ständig die Profis entzaubert gibt der Boulevard ihm unbegrenzten street credit. Der Kampf gegen diese Windmühlen ist unerträglich..

    (disclaimer: Mein zukünftiger Schwiegervater arbeitet beim DWD)

  69. Schnee. Er fällt. Lauschig und sanft, glitzernd im Licht der Straßenlaternen. Winter für die Einen, Schneechaos für die Anderen.

    Wie jeden Winter haben wir die Wahl zwischen Schneechaos (Es fällt Schnee, mehr als 10cm in 5 Stunden) und Klimakatastrophe (Es fällt kein Schnee).

    Das Problem sind doch nicht die Warnungen. Sondern die Inkompetenz der Verantwortlichen Behörden (siehe Hamburg am Wochenende vor Weihnachten, siehe Schneeverwehungen ohne Straßensperren) einerseits sowie die atemlose Sensationsgier der Medien.

    Nachrichten vom Wochenende: Es ist Winter. So what?!

  70. Ich verstehe die Aufregung gar nicht. (dass ich das mal schreiben darf)

    Sven Plöger hat Anfang letzter Woche in allen Sendungen, die ich zum Thema gesehen habe, darauf hingewiesen, dass noch gar nicht klar wäre, ob Daisy uns betreffe (ui, konjunktivkaiserschnurbarttamarin, wach auf, ich brauche dich).
    Dann wurde dort gewarnt, wo es auch reinknallte. Natürlich war es in manchen Gegenden weniger. Aber hier in Köln war „nichts“ los, aber die unwetterkarte war auch immer im grünen Bereich. Also generell gute Arbeit. Warum der WDR zig Sondersendungen gesendet hat, ist deren Sache. Die Beteiligung von meteomedia daran hat wohl vertragliche Gründe.

    Meines Erachtens hat meteomedia sauber gearbeitet. Nichts mit Glashaus.

    (disclaimer: Ich bin Fan von Kachelmann und Plöger. Besser als das http://www.youtube.com/watch?v=1d_9jDTv_ww hier.

  71. @74 JO

    klar, es gibt Bürozeiten. Wenn Herr Kachelmann sich aber nur zu Bürozeiten äußern möchte, wäre es wohl besser gewesen den Beitrag auch zu Bürozeiten zu veröffentlichen. Dass das Internet ein sehr schnelles Medium ist, dürfte auch Herrn Kachelmann bekannt sein.

  72. Ja ja, der böse DWD, der keine Ahnung hat. Aber wenn man im Glashaus sitzt, sollte man keine Steine werfen, Herr Kachelmann. Ihre Firma Meteomedia ist sehr präsent bei spiegel.de gewesen und hat ebenfalls vor den Auswirkungen von „Daisy“ in Norddeutschland gewarnt. Und das auch nicht ganz zu unrecht, wie man ja sehen konnte.

    Ich schreibe hier übrigens aus eigener Erfahrung. Mir ist die Schneekatastrophe von 1978/79 noch sehr präsent, als selbst in einer Stadt wie Lübeck erst mal nichts mehr ging. Von daher sehe ich die Warnungen sowohl von DWD als von meteomedia nicht als falsch an. Natürlich kann ich einige verstehen die sich sich über „20 Zentimeter Neuschnee in einer Stunde“ belustigen. Nur sind diese – wenn auch sehr geringen – Schneemengen bei Wind im norddeutschen Flachland anders einzuschätzen als bei Windstille im Wald oder Gebirge. Und davor wurde zurecht gewarnt, denn anders als vor 30 Jahren ist diesmal eben nichts passiert. Wer mal ein oder zwei Winter im Norden auf dem Land gelebt hat, weiß übrigens, dass es weit weniger Schnee und Wind braucht, um die eine oder andere Straße mit dem Auto unpassierbar zu machen. Und man weiß ebenso, dass es durchaus Sinn macht, sich mit einem Brot mehr oder einer Kiste Bier zusätzlich einzudecken. Mit „Hamsterkäufen“ hat das nichts zu tun.

    Genervt hat mich am meisten, die „Berichterstattung“, bei der irgendein „Reporter“ vor einem Schneehaufen stand und behauptete, die Feuerwehr habe alles im Griff. Denn dorthin, wo nichts mehr ging, kamen die ja auch nicht mehr hin. Oder hat jemand gestern aktuelle Bilder von Fehmarn gesehen? Oder aus den eingeschneiten Dörfern? Ich nicht.

    Diejenigen, die sich trotzdem ins Auto gesetzt haben, sind für mich die gleichen handverlesenen Vollpfosten, die mit Sommerreifen auch noch bei Eisglätte auf der Straße sind. Ich hatte heute morgen noch ein NDR-Regionalprogramm aus Mecklenburg gesehen. Darin antwortete ein Mitarbeiter eines Räumdienstes auf die Frage, warum nicht mehr Schneezäune an die Straßen gestellt wurden: „Die werden so oft geklaut.“

  73. Bemerkenswert finde ich, wie unterschiedlich die WDR-Medien berichten. Am Wochenende sind Radio und Internet zunächst recht sachlich und ruhig geblieben, während das WDR-TV diese unsäglichen Sondersendungen rausgepustet hat. Heute hat sich dann aber offenbar der Internetchef mal die Seiten angesehen und bemerkt: Da ist zu wenig Panik auf der Seite.
    Nun werden 1.500 Unfälle besonders hervorgehoben.

    http://www.wdr.de/themen/panorama/wetter02/winter_2009_2010/100111a.jhtml

    Offenbar haben die Onliner heute morgen kein Radio gehört. Jedenfalls nicht ihren eigenen Sender. Denn dort wurde gesagt, dass 1.500 Unfälle eine ganz normale (!) Bilanz für ganz NRW sei.

  74. Kachelmanns Unwetterzentrale war anscheinend unterbesetzt oder zu sehr mit „Daisy“ an anderen Orten beschäftigt, immerhin haben sie es nur sporadisch geschafft, am Samstag Nachmittag/Abend in Süddeutschland vor dem gefrierenden Sprühregen = Glatteis zu warnen. Immer wieder gab es keine Warnungen, obwohl die Lage dies erfordert hätte. Beim DWD gab es durchgängige Warnungen. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass die einen Meteorologie studiert haben, während andere dies nicht getan haben und lieber populistische Begriffe wie Parameteorologie erfinden und dies in zweifelhaften Gastbeiträgen kundtun müssen…

    Die größte Unwahrheit der Kachelmannschen Thesen ist die der Autofahrer. In den Warnungen vom DWD wurden die Menschen in „MeckPom“ aufgefordert, Autofahrten zu vermeiden. Selbst die Polizei ging mit der „dringenden Warnung“ an die Autofahrer, keine Fahrten durchzuführen. Selbst die Bürgermeister wurden informiert, dass sie ihre Orte wenn möglichst abriegeln sollen, damit nicht mehr Menschen in die Schneefalle fahren…

    Festzuhalten bleibt übrigens, dass „Daisy“ keine Vb-Lage (Fünf-B) eingeschlagen hat, sonst wäre das ganze Thema für alle sicherlich eine oder besser zwei Spuren heftiger abgelaufen. Die Warnungen waren selbst einige Tage vorher gerechtfertigt, aber wenn die Medien aus dem Worst-Case-Szenario eine Super-Katastrophe stricken (wollen)… – kann der beste Meteorologe nichts dafür.

  75. „Ich mach(t)e Reklame für actimel.“ “ Und es hat mir geholfen..“ :-)
    Wer war das doch gleich?

  76. Bei unserem Spontanbesuch im MENSCHENLEEREN Harz am Wochenende (bytheway mit ganz zauberhaftem Schnee) gabs beim Bäcker kein Brot mehr wegen der „Hamsterkäufe“. Kopfschüttelnd und mich meiner Zunft etwas schämend (unsägliche TV-Sondersendungen, jede Nachrichtensendung macht mit Endlos-Daisymeldungen auf, sehr schön auch der unglaublich spannende Bild-Liveticker „6.22 Uhr: Das Chaos bleibt vorerst aus“) frage ich mich: Wie weit weg vom Leben leben wir eigentlich?

  77. Ich zitiere mal (T-Online Portal vom 8.1.10):

    Schneestürme, Versorgungsengpässe und Stromausfälle drohen Deutschland. Die Unwetterzentrale warnt weiter vor starken Schneefällen und einem eisigen Wind.

    Sieh an. Die Unwetterzentrale von Meteorologendarsteller Kachelmann warnt vor Versorgungsengpässen. Und Stromausfällen. Und Schneestürmen.

    Weiter geht’s:

    Am Samstag werden erneut bis zu 15 Zentimeter Neuschnee fallen. Betroffen sind laut Roland Vögtlen von Meteomedia vor allem Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Sachsen. Es schneie in ganz Deutschland – nur die Küsten blieben verschont.

    Tja. Dumm nur, dass es völlig anders gekommen ist, als Kachelmanns Meteomedia es vorausgesagt hat. Gerade die Küsten waren am stärksten betroffen. In vielen Ostseeorten saßen die Menschen fest, Straßen waren nicht mehr passierbar, Strände wurden stellenweise komplett weggespült, ein Deich drohte zu brechen.

    Im übrigen verstehe ich – wie einige andere hier auch – ohnehin nicht so richtig, was Kachelmann uns nun sagen will. Angeblich wurde zu viel gewarnt, mithin also alles fürchterlich übertrieben, aber weil 95% der Bevölkerung den Autofahrern gesagt hätten, es sei doch alles gar nicht so schlimm, seien sie dann im Schneechaos stecken geblieben. Was ist das denn bitteschön für eine krude Logik?

    Tatsache ist, das sich Kachelmann allein schon durch die zweifache Verwendung des Begriffs „Parameteorologe“, mit denen er Wissenschaftler aus konkurrierenden Wetterfirmen schmäht, sauber selbst disqualifiziert. Dazu kommt, dass seine Firmen weder eine genauere Vorhersage gemacht haben, noch selbst auf eindringliche Warnungen vor Daisy verzichteten.

    Bleibt nur die Frage, was der obige PR-Beitrag in einem medienkritischen Blog zu suchen hat.

  78. @Klimakterium: Die Logik erkläre ich Ihnen gerne, die ist nämlich ganz leicht zu verstehen. Wenn man alle vor etwas warnt, was nur für eine Minderheit tatsächlich relevant ist, hat man plötzlich ganz viele Leute, die vor etwas gewarnt wurden, was gar nicht eintrat, und deshalb glauben, dass man diese Warnung eh nicht ernst nehmen muss und das auch denjenigen erzählen, die sie ernst nehmen müssten. (Kachelmann hat das viel schöner formuliert.)

  79. Ich habe den Kachelmann-Artikel da oben gar nicht gelesen (es müsste ja einen Anreiz geben, doch wo soll der liegen bei Kachelmann), aber es ist ja offensichtlich, dass Kachelmann zu der Eventisierung des Wetters ein gehöriges Stück beigetragen hat. Ohne eine solche hätte der Mann keinen Job.

    Wenn es stimmt, das Kachelmann ausgerechnet für den Norden weniger Schnee vorausgesagt hat, dann ist das natürlich pikant und wohl einfach Ausdruck der Tatsache, dass man nach wie vor so genau nicht prognostizieren kann, aber unbedingt prognostizieren MUSS, will man dazugehören.

    Der Eventcharakter, in den mittlerweile alles und jeder gepresst wird, ist aber nicht aufs Wetter beschränkt. Daisy hat die Eventisierung der Gesellschaft nur auf geradezu lächerliche Weise offengelegt, das Phänomen ist nichts neues. Und Kachelmann nur jemand, der weiß, wie man Geld verdient.

  80. genova, haben Sie sich nicht neulich beim Presserat beschwert? Und dann trauen Sie sich so einen Kommentar?

  81. Ich fand schon letztes Jahr sehr interessant, wie SpOn über die weiße Weihnacht, die eh nicht kommt berichtet hat. Dass der Laden eher für „schlechte“ Nachrichten zu haben ist, war mir schon vorher klar, ich frage mich trotzdem wer die Daten für diese Berichterstattung geliefert hat. Macht das auch der DWD? Und ich frage mich auch was SpOn gemacht hätte, wenn Tief Daisy mit den Auswirkungen, die es heute hat schon Weihnachten gekommen wär. Ich bin mir irgendwie sicher, dass die Varianta „weiße Weihnachten“ keine Option gewesen wäre. Wäre Daisy weggeleugnet worden um nasse Weihnachten vorhersagen zu können, oder wäre Daisy weiter als Naturkatastrophe schlechthin gehandelt worden und Weihnachten wär trotz Schnee im Arsch?

  82. Schade, dass mein großes Vorbild der Medien Berichterstattung in Deutschland, Stefan Niggemeier, den größten Medien Scharlatan in Europa, Herrn Kachelmann, wirklich zu einem „Gastbeitrag“ einlädt. Wer ein wenig das Wirken dieses Hobby Meteorologen verfolgte, erkennt, dass hier einer immer – egal was beim Wetter passiert – sein eigenes Süppchen kochen möchte. Daisy nun hier als laues Lüftchen darzustellen, ist aber der Höhepunkt der bisherigen Frechheiten, die dem öffentlich-rechtlich Kachelmann zugebilligt werden. Der Beitrag von „Klimakterium“ belegt es eindrücklich: Der Mann ist Wetter Schizophren. Auf unwetterzentrale und t-online (von K. bedient) große Panik. Aber: nur um jetzt wieder in den Schlagzeilen zu stehen, behauptet er einfach: Da ist gar nichts gewesen…; warum? Nun: Seine Seiten im Internet, insbesondere wetter.info war am Freitag gar nicht zu erreichen; Kachelmann war also nicht in der Lage, den (An-)Sturm auf sein Portal vorherzusagen und zu bewältigen und erklärt, nachdem er seine Jünger im Regen stehen ließ, es sei ja gar nichts gewesen.
    Nein, hier läßt sich ein Land auf Kosten der GEZ Gebühren (denn Kachelmann wird mit Millionen von den öffentlich-rechtlichen Sendern bedient) von einem wuschligen Schweizer seit nunmehr zwanzig Jahren geradezu vorführen. Kachelmann hat längst jede Deutungshoheit über das Wettergeschehen verloren; aber die Marke hat sich so in die Köpfe gebrannt, dass man seinem nur noch jämmerlichen Geschwätz immer noch ein Forum bietet. (Aber, lieber Stefan Niggemeier, muss es gerade bei Ihnen sein? Die ARD genügt doch als Plattform…).
    Jedenfalls, wir von wetter.com freuen uns, dass über das Wochenende mehr als sechs Millionen Menschen rechtzeitig und immer gewarnt werden konnten (bei 60 Mio. PIs in diesen Tagen) und wir freuen uns über Hunderte von Kontaktmails, die beschreiben, wie das Wetter vor Ort war (z.T. fürchterlich) und dass viele Menschen Dank der rechtzeitigen Warnungen sich absichern konnten. Und wettercom ist sicher, dass wir die Zeit erleben, wo Kachelmann beim „Scheibenwischer“ sein Wetter aufsagt und alles lacht befreit auf.
    Manfred Klemann CEO Wettercom AG

  83. re #109: Könnte mir jemand mal ein Plug-In schreiben, das Kommentare automatisch löscht, die anfangen mit „Ich hab den Beitrag gar nicht gelesen, aber….“?

    re #112: Das ist doch schön. Jetzt haben wir zum Vergleich einen Beitrag, der wirklich so plumpe Eigenwerbung macht, wie sie Kachelmann wegen seines Textes oben vorgeworfen wird.

  84. Am 8.1. erschien auf fefes Blog ein link, daß der Golfstrom, unsere sympathische „europäische Warmwasserheizung“, derzeit abgelenkt ist:

    http://www.dailykos.com/storyonly/2010/1/6/822520/-Freak-Current-Takes-Gulf-Stream-to-Greenland

    Außer ein paar Bloggern schien dies bisher niemand zu interessieren; aber, sieh an, ein kleines gallisches Widerstandsdorf der ökosensiblen, umweltkritischen Berichterstattung namens 4 Buchstaben-Zeitung schreibt heute im Klickstrecken-Anhang zur aktuellen Wetterberichterstattung zum Thema „Kommt eine neue Eiszeit?“ u.a.: „Der Golfstrom im Atlantik (ist für das relativ milde Klima in Mitteleuropa verantwortlich) hat sich so weit wie lange nicht von Europa weg Richtung Amerika verlagert. Ohne den Golfstrom droht uns ein Klima wie in Nordeuropa.“ und zitiert dazu den Klimaexperten Prof. Mojib Latif:

    „Der Klimawandel wird sich langfristig durchsetzen. Die Verlangsamung der globalen Erwärmung, die wir zur Zeit erleben, liegt an der vorübergehenden Abschwächung des Golfstroms. Diese kleine Atempause dauert aber maximal bis 2015.“

    http://www.bild.de/BILD/news/2010/01/11/schnee-eis-daisy-verkehr-bahn/norden-bahn-strum-flut-mecklenburg-vorpommern-a20.html

  85. Zu Ehren von Daisy…

    Im Zuge der ganzen Schneekatastrophen und winterlichen Wetterunbilden, die wir ja wohl dem Tief “Daisy” zu verdanken haben, ist mir wieder eine Sache von vor etwa zweieinhalb Jahren eingefallen. Es geht um ein Pixelbild zu Ehren von Daisy. …

  86. Die Berichterstattung über Daisy zeigt vor allen Dingen, dass der Faktor „lokal“ im Journalismus leider immer mehr vernachlässigt wird.

  87. Zwei Anmerkungen:
    (1) Das am Wochenende war keine deutschlandweite Katastrophe, sondern Panikmache. Stimmt.
    (2) Das im Blog war kein Gastbeitrag, sondern kostenlose PR. Stimmt auch.

  88. Herr Kachelmann ist mit seiner Kritik ja nicht alleine, wie ich der Presseschau im DLF entnehmen konnte.

  89. Die weitgehend undifferenzierten Kachelmann-Bashern seien darauf hingewiesen, dass er mit den grundsätzlichen Aussagen im Text keineswegs falsch liegt: der DWD hat sich in der Vergangenheit katastrophal vertan, und warnt heute häufig zu früh/zu viel/zu stark/zu ungenau, und trägt so zur Panikmache bei. Diese Panikmache kommt natürlich nicht vom DWD, sondern von den nachrichtenmachenden Medien – in diesen Kontext ist auch die DWD-Aussage von vor einigen Tagen zu sehen, man rate von „Panikmache vor Daisy“ ab. Ein Versuch, den entstandenen Hype einzudämmen.

    Dass auch Kachelmann bzw. seine Firma bzw. seine Dienste mal falsch liegen können, das kann man ihm nicht vorwefen, denn Wetter hat die dumme Angewohnheit, chaotisch zu sein und am liebsten das zu machen, was es gerade will. Viel wichtiger als die Vorhersagegenauigkeit (die bei den meisten Diensten weitgehend gleich ist) ist aber die Ehrlichkeit, dass Wettervorhersagen dramatisch unzuverlässig werden, je weiter sie in die Zukunft blicken, und dass vieles deswegen nicht vorhersagbar oder auch nur in einen „Trend“ zu fassen ist, und diese Ehrlichkeit und Warnvorsicht ist bei Kachelmannschen Diensten meiner subjektiven Erfahrung nach durchweg besser ausgeprägt und realistischer als bei anderen Diensten. Was natürlich dem Interesse der Öffentlichkeit bzw. der Medien entgegensteht, denn die wollen unbedingt und so früh wie (un)möglich wissen, ob das Wochenende schön wird, oder die Ferien verregnet, oder die Weihnacht weiss.

    Was das WDR-Fernsehen am Freitag und Samstag mit seiner Sondersendungsflut veranstaltet hat, ist nur noch als „unwürdig“ zu bezeichnen (Radio war da tatsächlich bedeutend besser, lockerer, und selbstironischer). Das war schon nicht mehr kritikwürdige Panikmache, das war schlichtweg Veralberung und der hilflose Versuch, ein aus welchen Gründen auch immer ausgebliebenes Ereignis herbeizureden. Selbst als die Nichtkatastrophe klar war gab es noch „WDR extra“-Sondersendungen mit weit an der Realität vorbeigehenden Titeln á là „NRW versinkt im Schnee“. Der WDR ist da Wiederholungstäter – auch in den vergangenen Jahren gab es schon völlig unnötige Wettersondersendungen, und die entsprechende Kritik daran. Mein persönlicher Benchmark ist da meine Mutter. Wenn ihr der WDR-Wetterwahnsinn zu nervig wird und sie mir erzählt, wie sie sich mit anderen Leuten beim Einkaufen darüber unterhalten hat und alle das genauso sehen, dann muss wohl was dran sein. Anders als der WDR verstehen die Menschen durchaus, dass es im Sommer schonmal heiss sein kann, und im Winter durchaus auch Schnee fällt. Das ist normal.

    Sensation: Im Winter schneit es. Stop the press.

  90. @106/Stefan Niggemeier
    Alles okay. Aber Kachelmann (und sein Team) haben ganz schön mitgepanikt; in einem „Tagesthemen“-Wetter (am Mittwoch? oder Donnerstag?) war sogar von umgeknickten Strommasten die Rede, die drohen könnten. haben die das vergessen?

    Abgesehen davon, ist der Beitrag auch als Polemik ganz schlecht, was ich Ihnen sicherlich nicht zu sagen brauche.

    Es wäre sicherlich interessant gewesen, die Mechanismen ungerechtfertigter medialer Panik in Verbindung mit diesem Schnee-Tief zu protokollieren und vorzuführen. Aber dies ausgerechnet Herrn Kachelmann machen zu lassen hat schon was vom Fuchs im Hühnerstall.

  91. Mh. Bis zu diesem Gast-„Beitrag“ hätte ich für dieses Blog sogar gerne Geld bezahlt. Aber so wird das nix mit dem Paid-Content.

    Oder ist das die ultimative Aufforderung an die werte Leserschaft, endlich Geld zu überweisen? Bleiben mir dann Herr Kachelmann und sein Anti-DWD-Geblubber erspart? Ja? Ok. So machen wir das. Die Kontoverbindung bräuchte ich dann bitte noch…

  92. „Ich habe den Beitrag gar nicht gelesen, aber…“ ist doch ein schöner Beginn. Ich bekenne mich wenigstens dazu und biete damit eine offene Flanke, ja und?

    Alberto Green, ja, bitte? Was hat der Presserat mit meinem Kommentar zu tun? Einfach mal inhaltlich, auf meinen Kommentar bezogen, diskutieren, statt von fehlenden Zensur-Plug-Ins zu träumen.

  93. Leider muss man immer häufiger feststellen: Nachrichten werden gemacht!! DAS gilt aber auch für den Begriff PANIK! Ob Schweinegrippe oder Wetter: Vielen Redaktionen sind offenbar die wirklichen Themen ausgegangen und so ist es nicht verwunderlich, dass ein ganz normaler (endlich mal wieder-) Winter die Schwelle zum medialen Katastrophen-Alarm erreicht hat.

    Zum Thema Winter: Wenn bereits in den ersten Winterwochen der Streusalzvorrat der öffentlichen Hand nicht mehr ausreicht, um einen „normalen“ Winter zu überbrücken, dann ist DAS eine Katastrophe. Es scheint inzwischen weit verbreitet zu sein, den Winterdienst „wirtschaftlich“ (= im Sinne betriebswirtschaftlicher Thesen) betreiben zu wollen. Dass das Gemeinwesen „Staat“ noch nie mit dem Winterdienst Geld verdienen konnte, hat man verdrängt; man lässt sich von „Einsparungen“ gegenüber dem Vorjahr „berauschen“. Es erscheint auch abwegig, sich bei der Bevorratung von Streugut am „richtigen“ Winter zu orientieren und vor Beginn der nächsten Saison lediglich die verbrauchten Mengen zu ordern. Nein, man spart schon beim Einkauf; DENN: Es kann kein Winter sein, wenn es der kommunale Haushalt bzw. betriebwirtschaftliche Erwägungen nicht hergibt.

    Auch sonst ist die „Schneeflocken-Alergie“ im behandlungsbedürftigen Vormarsch (siehe Unterrichtsausfall bei durchschnittlichem Winter etc.). Man sollte eine Massenimpfung gegen dieses Krankheitsbild vornehmen …

  94. Das Thema mit den „Hamsterkäufen“ ist gar doch gar nicht vom DWD ins Spiel gebracht worden, oder? In den Warnartikel, die ich gelesen habe (z.B. http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,670896,00.html), aber auch andere, wird das BBK (Bundesamt für Bevölkerungsschutz & Katastrophenhilfe) als Quelle genannt.

    Auf deren Webseite (http://www.bbk.bund.de/) findet sich dann folgende Empfehlung:

    „Gleichzeitig empfiehlt das BBK grundsätzlich[sic!], die privaten Lebensmittelvorräte und notwendigen Medikamente zu Hause zu überprüfen und ggf. so aufzufüllen, dass eine autarke Versorgung für die Familie für drei bis vier Tage auch ohne größere Einkäufe und die Erwärmung von Speisen, Getränken und Wasser auch durch eine stromunabhängige Wärmequelle (z.B. Camping-Gaskocher) möglich ist“

    Das ganze ist offenbar nicht einmal speziell auf Daisy bezogen, sondern einfach eine standardmässoge Empfehlung des BBK. Es wäre interessant, wo daraus die Empfehlung zu „Hamsterkäufen“ wurde.

  95. Mir liegt das Thema Wetter sehr am Herzen. Dabei stelle ich zukünftige Prozesse der Wetterberichterstattung in den Vordergrund. Das Wetter ist für mich kein Selbstzweck, sondern eine unabdingbare Voraussetzung eines funktionierenden Klimas. Die Diskussion über die zukünftige Ausgestaltung unseres Klimas flacht meines Erachtens allerdings zunehmend ab. Liegt es vielleicht an der Jahreszeit?

    Die Medien machen aus „Daisy“ die Ente, die sie ist. Das entsetzt mich nicht. Entsetzt bin ich in der Regel lediglich über unvorhersehbare Ereignisse. Das Treiben hier erinnert mich eher an einen oberflächlichen Hollywood-Film. Je öfter der öffentlich-rechtliche DWD und die privaten Anbieter über irgendwelche „Unwetterwarnungen” streiten, desto mehr geraten die wirklich wichtigen Fragen aus dem Blickwinkel. Nehmen die sogenannten Partikularinteressen womöglich zu? Deshalb habe ich bereits mehrere Aktionen zur Förderung der Wetterberichterstattung angestoßen.

    Am 21. Januar halte ich einen Vortrag vor Meteorologie-Studenten in Dresden. Dort erkläre ich, wie wichtig Qualitätsunwetterwarnungen für die Katastrophenbildungsprozesse einer halbwegs funktionierenden Demokratie sind. Solange aber die Komponenten individuelle Freiheit, sozialer Friede und Nachhaltigkeit gegenseitig ausgespielt werden, sehe ich keinen wirklichen Verbesserungsansatz.

    Im Jahr 2012 werde ich einen Wetterblog aufmachen. In diesem Blog werde ich Unwetterwarnlieder singen. Damit das Ganze nicht zu eintönig wird, gibt es zwischendurch auch Klimaschutzlieder. Den entsprechenden Link stelle ich dann hier ein. Ihre Fragen kann ich aus Zeitgründen heute leider nicht beantworten. Freundliche Grüße.

  96. Gott sei Dank war es dann nicht so schlimm wie befürchtet.
    Ich war Samstag morgen etwas sprachlos als ich das erste mal aus dem Fenster schaute. Wo waren „Tod und Verderben?“

    Den Artikel fand ich zunächst mal sehr amüsant, die angehende Diskussion zum Thema „Event-Wetter“ sogar teilweise sehr interessant.

    Absolut enttäuschend ist aber der Kachelmann. Als Autor des Gastbeitrages hätte ich aber definitiv eine Beteiligung an der Diskussion erwartet. So was kann man sich dann doch lieber schenken.

  97. @136:
    Herr Kachelmann hat seinen PR-Text platziert und das auf einem Grimme-Preis-gekrönten Blog. Respekt! Hätte keine PR-Agentur besser machen können. Champus *plopp* und freuen. Warum sollte er mit dem gemeinen Fußvolk diskutieren?

  98. Tja – wenn #135 tatsächlich der Kachelmann war, dann war es jetzt zusätzlich noch unhöflich und arrogant.
    „Ihre Fragen kann ich aus Zeitgründen heute leider nicht beantworten“
    Wenn Sie mit dem Finger nur auf andere zeigen wollen, dann machen Sie das. Bitte wundern Sie sich aber nicht, wenn ich mir mit dieser Aktion eine Meinung über Ihr Sozialverhalten gebildet habe.

  99. @137. Korrekt, und Kachelmann hat für die Eigen-PR nicht mal zahlen müssen. Wahrscheinlich. Oder hoffentlich.

  100. 138, PeterF:

    Sie haben die Ironie nicht ganz verstanden. Das hatte etwas mit Neven DuMont zu tun.

    Von Niggemeier wüßte ich gerne, was ER sich denn dabei gedacht hat, diesen Gastbeitrag zu veröffentlichen. Ich meine, so oft passiert es ja nicht, dass in diesem Blog Gastbeiträge auftauchen. Wo ist die Position Niggemeiers zum Inhalt des Beitrags, und wo ist die Meinung Niggemeiers zum Vorwurf kostenloser PR für Kachelmann? Niggemeier ist doch sonst nicht so enthaltsam in Meinungsfragen.

    Es mag ja gute Gründe für den Blogbeitrag gegeben haben. Man könnte diese dann durchaus mal nennen.

  101. @136 Peter F
    Hinter 135 verbirgt sich eher Herr Dumont als Herr Kachelmann, dazu passen auch die Textbausteine. Sind es doch -mehr oder weniger- die Textbausteine von Herrn DuMont.

    Ich warte auch noch immer auf Daisy und weiß noch immer nicht, warum ich eigentlich am Samstag Hamster kaufen sollte.

    Ich weiß durchaus, daß es in anderen Teilen Deutschlands durchaus zu einem Chaos gekommen ist und frage mich, ebenso wie der Verfasser, warum eigentlich? Könnte es sein, daß die letztendlich Zuständigen die Presse nicht verfolgen oder die (selbst?) ausgesprochenen Warnungen einfach nicht ernst nehmen) Wenn ja, warum?

  102. Was für eine Aufregung, mein lieber Herr Gesangsverein…

    Und um gleich mal ne Runde klugzuscheißen: Es ist nicht sein erster Gastbeitrag in einem Blog. (z.B. http://www.bildblog.de/8399/wer-storm-saet-muss-gewitter-ernten/ ) Was auch daran liegen könnte, dass er über einen messerscharfen Verstand, Eloquenz und Witz verfügt.
    Bei Wikipedia steht, Kachelmann sei (auch) Journalist und Moderator; und das so ganz ohne Jodeldiplom. Skandalös!

    Herr Niggemeier, Danke, dass KachelGott uns hier den Erklärfrosch machen durfte. (Werbung für seine Firma als Vorwurf fällt aus, weil Meteomedia nicht ihm gehört, wie er es durchaus erforderlichenfalls betont; er ist ihr Gründer. Punkt. *Klugscheißmodus wieder aus*)

    Abschließend wünscht frau sich Schweizer Verhältnisse:
    Bei unseren Freunden, den Helvetiern, hatte die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) 2008 einen Prognosewettbewerb durchgeführt, um zu prüfen, wie genau die Vorhersagen, insbesondere die der Staatsmeteorologen sind. Die Moral von der Schweizer Geschicht’ war die, wie beim Highlander: es kann nur einen geben ;-) Meteomedia.
    Qualität setzt sich eben durch! (Das erfahre ich in meinem Business auch so)

    Aber schön, dass es noch Menschen gibt, die so polarisieren.
    Ein Kachelmann ist mir lieber, als all die Anpasser, Einschleimer und Zurechtgegelten.

  103. ich sag nur schweinegrippe-impfung und frage mich immer wieder in welche richtungen wir uns von der politischen, wirtschaftlichen und medialen führungsriege manipulieren lassen. brauchte der leh ne umsatzstiegerung?

  104. Dafür, dass Kachelmann meteorologischer Autodidakt, also Hobbymeteorologe ist, klingt seine „Parameteorologen“-Schmähung doch ein wenig, sagen wir: Vermessen.

    Ich habe nicht die Zeit, die Fakten zu recherchieren, aber laut diesem Stern-Artikel Wetterdienst als „Privat-DDR“ hat der DWD sehr wohl vor dem Orkan Anna gewarnt, die Warnung wurde aufgrund einer Kommunikationspanne nur nicht an den HR weitergereicht.

    Und vor dem Hintergrund, dass der DWD 2006 monierte, Kachelmanns Meteomedia würde mehr als nötig mahnen und dem DWD ständig in die Parade fahren, kriegt der obige PR-Artikel neben einem Geschmäckle auch einen gehörigen Hautgout.

  105. Bin ich halt in die DuMont Falle getappt.
    So gut kenne ich mich mit dem Thema nicht aus.

    Also gibt es KEINE Reaktion oder Diskussionsbeteiligung von Herrn Kachelmann? Das wäre immer noch ein Armutszeugnis für einen Blogbeitrag.

  106. Tja, mal das Ganze meteorologische Konkurrenzgehabe ausgeblendet, an dem ganzen Daisy-Thema gibt’s ein paar Dinge, die ich wirklich nicht mehr verstehe…:

    – die Deppen, die bei angesagter Katastrophe und längst verschneiten Straßen doch noch mit Sommerreifen auf die Autobahn gehen… (hier gesehen in München – war allerdings ein HH, kein Einheimischer)… Mal von den Sommerreifen generell abgesehen…

    – „Machen Sie Hamsterkäufe, sie müssen evtl. ein paar Tage ohne Einkauf auskommen“…
    ‚tschuldigung, Vorrat für etwa zwei Wochen in Brot, Nudeln, Tomaten- und andere Saucen (im Glas oder frischen Bestandteilen) eingefrorenes Fleisch, alles Zeug, das man in Eintöpfe werfen kann, etwas Obst, Kekse, Chips, Katzenfutter (und Katzen ;-) etc. hab‘ ich eigentlich immer daheim – wäre denn der landesweite Notstand ausgerufen worden, wenn McDonalds Lieferverzögerungen gemeldet hätte oder wie?

    – „Schneekatastrophe – 25 cm Schnee erwartet“ – hallo? Jemand zuhause? Winter?

    und so weiter…

    Langsam frage ich mich wirklich, ob der Idiotenanteil an der Gesamtbevölkerung so zugenommen hat oder ob mir das nur so vorkommt…

  107. isi, wie aber nun kochen Sie Eintöpfe, wenn kein Strom da ist?

    Sehen Sie, genau darin liegt der Vorteil bei Hamsterkäufen. Die kleinen Tiere kann man auch auf dem Holzkohlengrill noch prima zubereiten.

  108. mit dem Campingkocher oder auf dem Grill im Garten… ;-)

    Hamstersteaks würden mir da sowieso durch den Rost fallen. Ich würde im Zoogeschäft eher Karnickel besorgen… ;-)

    Aber im Ernst – ich kenne tatsächlich niemanden, der – selbst wenn der Strom ausfallen würde, und keine Kochmöglichkeit bestünde – nicht wenigstens zwei, drei Tage vom eingelagerten Trockenzeug leben könnte. Und solange Schnee liegt, hätte ich auch keine Angst vor dem Verdursten, wenn die Stadtwerke das Wasser abstellen.

    Mir geht einfach das „Wir müssen die Leute auf die Katastrophe einstellen, wenn der nächste Dinosaurierkiller vorbeikommt“-Getrue auf die Nerven…

    P.S. – im Notfall kann man die Fertiggerichte zum Aufwärmen (also das ganze DuDarfst und Erasco-Zeug auch kalt essen. Erst wenn man nur noch einen elektrischen Dosenöffner bedienen kann und an den geklebten Abdeckfolien der Fertiggerichte scheitert, wird’s schwierig… ;-)

  109. @isi: „- „Schneekatastrophe – 25 cm Schnee erwartet” – hallo? Jemand zuhause? Winter?“

    25 Zentimter Schnee und 25 Zentimeter Schnee in Verbindung mit starkem Sturm sind ein himmelweiter Unterschied. Für eine echte Katastrophe reichen 25 Zentimeter allemal – es ist am Ende eine Frage des Windes und nicht ob ein paar Zentimeter mehr oder weniger Schnee fallen.

  110. Donald,

    ich weiß – ich komme ursprünglich aus dem Bayerischen Wald, wo Schneehöhen von etwa einem Meter inklusive Sturm nicht zu Panikattacken führen, sondern zum Impuls die Schneeschaufel in die Hand zu nehmen und das Thema anzugehen…

    Und die Schneeberichte (http://schneeberichte.bayerwald.net/) kenne ich auch mit höheren Werten, ohne daß jemand „Schneekatastrophe“ geschrien hätte…

  111. Die Art und Weise, wie medial und politisch mit einem ganz normalen Schneewinter umgegangen wird, lässt nur den Rückschluss zu, dass das, „was da so geliefert wird“, lediglich dem marktwirtschaftlichem Prinzip „Nachfrage und Angebot“ folgt. DAS wäre ja noch hinnehmbar, solange die Nachrichten-Empfänger (nämlich der geneigte Leser, Hörer oder TV-Konsument) seinen persönlichen Konsum-Bedarf tatsächlich danach ausgerichtet haben sollte …. (ich habe diesbezüglich jedenfalls erhebliche Zweifel und verspüre ein derartiges Bedürfnis keinesfalls).

    Sollte hinter solchen Meldungen aber eine „Strategie“ stecken, die darauf ausgerichtet ist, eigenverantwortliches, vorausschauendes Handeln der Bevölkerung methodisch abzuschaffen und den Normalbürger zu verunsichern bzw. zu entmündigen, wird es allerdings sehr bedenklich – egal, ob von Herrn Kachelmann, dem DWD oder den Medien initiiert. Aufklärung – ohne Panikmache – ja! Alles andere bitte NEIN!!!

  112. …und mein LAG und ich fragen uns, was wir mit all den Hamstern machen sollen, die wir gekauft haben…

  113. Hmmm irgendwie haben jetzt alle Angst vor Schnee und Katastrophe vor 20 Jahren war das doch ganz normal. Versteh auch garnicht warum die Menschen sich immer so von diesen Medien beeinflussen lassen, die eigene Lebenserfahrung (so ist es zumindest bei mir) spielt doch immer die höhere Rolle. Ich hatte bisher erst einmal Problem mit Schnee und das war dort als der Winterdienst meine Garage mit Schneemaßen bedeckt hatte als ich mich in der Garage befand. ;-)

  114. @Manfred Klemann (#112)
    Leider nicht nur Wetter-Sch…, das scheint mir in diesem Fall ein Allgemeinzustand zu sein; gepaart mit anderen negativen Dingen. Traurig, daß sich viele regelmäßig blenden lassen.

  115. @Lieschen,

    einfach an die Katzen verfüttern und dann gibt’s „falschen Hasen“ ;-)

    … und wenn meine Katzen das erfahren, bin ich Futter… ;-)>

  116. An den arroganten Herrn von wetter.com: Sie jammern hier doch nur rum, weil sie bei wetter.com selber die Panikunwettermeldungen des DWD übernehmen und damit voll auf die Schnauze gefallen sind. Ich habe bislang immer auf wetter.com vertraut, aber ich bin jetzt stinksauer, da ich der Panikmache auf ihrer Seite fast geglaubt hätte. Zum Glück habe ich es nicht, sonst hätte ich völlig unnötig meine Freizeitgestaltung am Wochenende eingeschränkt. Aber ein Fazit ziehe ich daraus: Nie wieder wetter.com.

  117. Ich finde das schon ein wenig seltsam, dass Herr Kachelmann zwar mehrfach den Namen eines Konkurrenten nennt (im negativen Zusammenhang – natürlich), aber auf Nennung der Medien verzichtet, die einen erheblichen Teil zur Dramatisierung des Geschehens beigetragen haben. Die Medien kommen hier erstaunlich wenig vor. Für mich riecht das nach tendenziöser Berichterstattung.

  118. @ 112 (Mr. wetter.com himself)

    1. Wenigstens kann Kachelmann nicht nur richtig wettern, sondern auch perfektes Deutsch. (Es lebe der Konjunktiv…! :-)
    Herr CEO Klemann, können wir z.B. noch keine zusammengesetzten Substantive? („Hobby Meteorologe“) Oder ist „Wetter Schizophren“ nicht ein Adjektiv und damit klein (und eh zusammengesetzt) zu schreiben?

    Das fällt sogar mir auf… tztztz…

    2. Ist es nicht etwas rassistisch, Gastarbeiter (Schweizer) aufgrund Ihrer Äußerlichkeit (wuschlig) zu diffamieren? Da stehen Sie ja jetzt prächtig mit da. Aiaiaiaiai…

    PS. Wie groß sind Sie eigentlich?

    (Vielleicht möchte der Kleine ja aufm Arm?)

  119. Werner H., 117,

    das Foto im Spiegel trifft die absurde Berichterstattung prima. Die Frau ist mit dem Wagen offenbar absichtlich von der nicht verwehten Straße aufs Feld gefahren, warum auch immer, und lächelt freundlich. Welcher Redakteur macht daraus alliterationsverliebt ein „Festsitzen in Frankreich“? Ist das Satire?

  120. Etwas enttäuscht, mich hier durch 160 Kommentare gewühlt und immernoch nichts von Kachelmann gelesen zu haben, bin ich dann doch schon. Es kann zwar jeder (Gast-)Autor selbst entscheiden, ob er in einer Diskussion auf seinen Beitrag hin antworten mag, aber wenn man das ablehnt, dann frage ich mich, wozu in einem Blog veröffentlichen?

    Ohnehin verstehe ich nicht, weshalb der Text hier veröffentlicht wurde. Um Medien geht es ja nur im entferntesten. Kachelmann kritisiert ja eigentlich durchgehend den DWD und nicht die Verarbeitung der Medien. Von den Interessen des Autors ganz abgesehen, finde ich die Veröffentlichung des Textes hier deplatziert, zumal ohne Diskussionsbeteiligung des Autors.

  121. Stimmt Konstantin #166 vollkommen zu. Wenn Herr Kachelmann sich nicht an der Diskussion beteiligt, hätte er seinen Beitrag auch einfach als Pressemitteilung veröffentlichen können.

  122. @163: Je länger der Thread desto niveauloser die Beiträge. qed. Obwohl: Der Klemann hat weiter oben schon den Vogel abgeschossen. Mosert über einen wuscheligen Schweizer, wohnt aber selbst in der Schweiz. Schleimt sich bei Niggemeier ein, um dann zu einer plumpen Polemik anzusetzen. Peinlich – auch die Rechtschreibung.

  123. Also, wie es ausschaut, sagt Niggemeier nichts dazu, warum er Kachelmanns Beitrag hier veröffentlicht hat und ob er eine Meinung zu dessen Aussagen hat (wenn ja, welche?).

    Und Kachelmann sagt sowieso nichts.

    Irgendwie nicht so richtig befriedigend, oder?

  124. Kaum ist man ein wenig mit Schneschippen, Rodeln und Iglubauen beschäftig, wird hier der arme Flauschzottel Jörg Kachelmann gebasht.

    Die Lesekompetenz einzelner Kommentator lässt sich durchaus verbessern. Mein „Lieblingskommentar“ bleibt #109 von genova. Auch ich bin bekennender Kachelmann-Fanboy und glaube den Beitrag von ihm versanden zu haben und halte das, was er schreibst für bedenkenswert. Schade, dass er sich nicht noch mal meldet.

    Warum Stefan den Gastkommentar veröffentlicht? 1. Weil er’s kann und 2. weil er’s will.

    Es könnt‘ alles,
    So einfach sein,
    isses aba nich‘

  125. „Warum Stefan den Gastkommentar veröffentlicht? 1. Weil er’s kann und 2. weil er’s will.“

    SvenR macht nun die Öffentlichkeitsarbeit von SN?

    ;-)

    PS: Ich find den Kachelmann ansonsten ja auch gut. Aber darum geht´s doch eigentlich nicht.

  126. Ausgerechnet Herr Kachelmann beschwert sich über reißerische und übertriebene Wetterprognosen – dass ich das noch erleben darf!

    Reden wir hier eigentlich von demjenigen, der für auf der Suche nach Tieftemperaturrekorden gerne auf den Funtensee zurückgreift?

    (Lesetipp: http://www.berchtesgadener-anzeiger.de/includes/mehr.php?id=2116)

    @Stefan Niggemeier: Haben Sie das nötig, Kachelmann auf Ihrem Blog ungeniert Schleichwerbung für seinen überflüssigen Wetterdienst machen zu lassen – und das dreisterweise auch noch mit dem an Ironie kaum überbietbaren Vorwurf, der Konkurrent DWD würde Unwetterwarnungen aufbauschen? Wenn es jetzt nicht gerade und ständig Herr Kachelmann wäre, der an den absurdesten Orten nach Wetterextrema sucht (und nur aus diesem Grund am Funtensee eine Wetterstation aufgebaut hat), um sie anschließend möglichst quotenheischend präsentieren zu können. Dabei hat die Aussage „Am Funtensee war es -40 Grad, boah war das kalt“ ungefähr so viel Wert wie diese: „In meinem Gefrierfach ist es -18 Grad, boah ist das kalt“. Mit den Außentemperaturen an 99,99% der Fläche Deutschlands hat das ungefähr genauso viel zu tun.

    Nebenbei bemerkt: Deutschland ist das falsche Land für Wetterkatastrophen. An meinem Wohnort gab es in den vergangenen 20 Jahren keine einzige wirklich extreme Wetterkonstellation – keine Überschwemmungen, keine flutartigen Regenfälle, kein meterhoher Schnee, keine sommerlichen Hitzewellen, die entfernt etwa an in Arizona übliche Temperaturen erinnert hätten, einfach nichts. Und Ihre vermeintlich so zutreffende Unwetterwarnung 2002 hat an meinem Wohnort nur dazu geführt, dass durch die Stadt Polizisten liefen und Anwohner wegen des vermeintlichen Sturms in ihre Häuser zurückschickten, was sich jedoch dann als völlig übertriebene Panikmache herausstellte. Daran dürfte Herr Kachelmann wohl erheblichen Anteil gehabt haben, danke nochmal dafür.

    Kein Wunder, dass Kachelmann dann auch dafür plädiert, bei den ersten drei Millimetern Schnee Straßen abzusperren, denn als überzeugter Öko hat er es sowieso nicht so mit dem Straßenverkehr, und Eigenverantwortung darf es in unserem Staat ja nicht mehr geben. Ab besten sperren wir bei jeder überflüssigen Unwetterwarnung von Meteomedia mal als erstes die Straßen vor den Meteomedia-Büros, dann bleibt Deutschland eine Menge erspart.

  127. @kurt: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben für die dritte Erwähnung des Funtensees in diesem Strang ein Tiefkühltruhe gewonnen.

    (Ich weiß, die Frage ist rhetorisch, und alt ist sie auch: Aber warum glauben Leute, die die Kommentare vor ihnen nicht lesen, dass die Leute nach ihnen es tun werden?)

    @treets: Weil ich, wie ich oben irgendwo schon mal schrub, Kachelmanns Beitrag (den er mir eigentlich für BILDblog angeboten hatte, der mir dafür aber zu wenig auf die Medien gemünzt schien) interessant, pointiert und diskutierenswert fand und finde. Und das Thema scheint ja einen Nerv zu treffen.

  128. @170 Bitte überprüfen dann Sie im Gegenzug zur möglicherweise verbesserungswürdigen Lese- doch Ihre Schreibkompetenz. Sonst droht der Inhalt zu versanden.

  129. @SN:

    Wieso schließen Sie aus meiner Erwähnung des Funtensees, dass ich die vorhergehenden Kommentare nicht gelesen hätte?

    Möglich wäre doch auch, dass ich davon ausgehe, dass andere Leser sie nicht gelesen haben, wenn sie meinen Beitrag lesen (ja, es gibt tatsächlich Leute, die sich einige, aber nicht alle Kommentare durchlesen!).

    Ich zähle übrigens nur zwei Erwähnungen des Funtensees, nämlich die von Niklas (#29) sowie meine.

    Und darf ich mich nicht auch mal über den Kachelmann aufregen, nur weil das der Niklas schon vor mir getan hat? ;-)

  130. @kurt: Tatsache, war erst das zweite Mal.

    Aber natürlich darf jeder hier noch einmal hinschreiben, was alle anderen hier vorher schon hingeschrieben haben. Was auch immer daran so befriedigend ist.

  131. @176 Also mit Verlaub, Herr Niggemeier, das ist mir doch zu sarkastisch und satt (wie auch schon in 114 und 173). Was soll’s dann? Kommentare schließen, Rechner aus und nach Hause gehen. Wie wär’s damit?

  132. Funtensee ist nur ein Beispiel von mehreren. Auf der Schwäbischen Alb findet man Kachelmanns umstrittene Rekord-Stationen ebenfalls (Sonnenbühl, Degerfeld).

    @Stefan Niggemeier: Wenn man danach geht… Ein Gastbeitrag von Franz J. Wagner zum Thema würde bestimmt auch „einen Nerv treffen“.

  133. @173, Niggemeier:

    Kann es sein, dass Sie Kachelmanns Ansichten zunächst geteilt haben und nun, nachdem doch wiederholt Kritik daran geübt worden ist, sich mit ihrer Meinung lieber zurückhalten?

    Das ist eine Frage, keine Feststellung, weil sich der Eindruck schon etwas aufdrängt.

    Ich wäre schon überrascht, wenn Sie hier etwas veröffentlichen, nur weil es „interessant, pointiert und diskutierenswert“ ist. Dafür machen Sie so etwas ja viel zu selten.

  134. @treets: Wenn ich es richtig sehe, habe ich mich von Anfang an mit meiner Meinung zurückgehalten. Weil es um Kachelmanns Meinung geht. Sonst hätte ich vermutlich einen eigenen Blog-Eintrag geschrieben.

  135. @172: Vor dem Meteomedia-Büro führt keine Strasse vorbei, die man sperren könnte. Und da es mehr als 1000 Meter hoch und ausserdem in der Schweiz liegt, kommt man dort auch eher nicht auf die Idee, wegen drei Zentimeter Schnee in Panik zu verfallen.
    In Deutschland kommt es nur verhältnismässig selten zu Wetterkatastrophen. Aber selten heisst nicht nie. Umso wichtiger ist es, es den Deutschen klar zu machen, wenn eine solche Katastrophe droht. Bei Lothar, einem in der Tat katastrophalen Sturm am 26. Dezember 1999, meldete Meteomedia am Vortag für das besonders betroffene Baden-Württemberg: „Morgen verbreitet Orkan mit Gefahr für Leib und Leben.“ Diese Warnung war richtig und angemessen – und der DWD hatte keine Warnung vor Lothar im Programm.
    Wenn jemand, der vor Katastrophen angemessen gewarnt hat, sich darüber aufregt, dass vor weit kleineren Bedrohungen Panikmache betrieben wird, sehe ich darin keine PR und kein DWD-Bashing, sondern eine aufklärerische Medienkritik in bester Niggemeierscher Tradition.

  136. … der letzte Satz von Donald (179) trifft das, was ich denke, ziemlich gut.
    Angenommen, irgend eine Zeitung hätte den Gastbeitrag veröffentlicht und Niggemeier wäre K. nicht verbunden gewesen und hätte zahlreiche kritische Hinweise bekommen:

    Wie würde man dann in diesem Blog damit umgehen?

  137. @182
    Dumm nur, dass ARD und T-Offline vom Kachelmann beliefert werden. Da wurden dann im Laufe letzter woche auch schon mal umknickende Strommasten prophezeit. Reichlich schwammige Basis für diese notdürftig gedeckte Konkurrentenschelte, die sich auch nicht zu schade ist, dem DWD Dinge in die Schuhe zu schieben, die gar nicht ein seiner Zuständigkeit liegen. Der sperrt weder Straßen noch fordert er die Radioredakteure auf, seit Jahrzehnten bestehende Bevorratungsratschläge auszugraben und sie diesem Ereignis zuzuschlagen. Standen damals^TM in jedem Vorwahlverzeichnis abgedruckt.

  138. Also, was ich dem Kachelmann echt übelnehme, ist, dass er für Danone (Actimel) Werbung gemacht hat (macht er das eigentlich immernoch?). Falls er hier mitlesen sollte: Nicht gut, Jörg. Fast so schlimm wie DSDS.

  139. Von den übertriebenen Unwetterwarnungen und dem Aufruf zu Hamsterkäufen habe ich ehrlich gesagt nicht viel mitbekommen. Das liegt sicher am fehlenden Fernseher, den ich aber – wenn ich das hier so lese – nicht wirklich vermisse. Ein Regelmäßiger Besucher der Internetseiten des DWD oder von Herrn Kachelmann bin ich auch nicht, was offensichtlich wohl auch nicht so verkehrt ist.
    Mündige Bürger wissen ohnehin: Im Winter ist es kalt. Es kann glatt sein. Es kann Schnee liegen. Es kann auch VIEL Schnee liegen. Wenn die Menschen in diesem Land mal den über die letzten 20 Jahre gewachsenen Vollkaskoanspruch (an den Staat, die Wetterdienste oder wen auch immer) ablegen würden, müsste man sich viel weniger wundern. Zum Beispiel über Gastbeiträge von Herrn Kachelmann. Oder dass Herr Niggemeier solche veröffentlicht.

  140. @183 Detlef Guertler: „[…] keine PR und kein DWD-Bashing, sondern eine aufklärerische Medienkritik in bester Niggemeierscher Tradition.“

    Was hat denn nun der DWD mit den Medien zu tun? War es nicht das BBK, welches ein Worst-Case-Szenario an die Wand gemalt hat, auf das sich dann sofort alle Medien gestürzt haben? Kachelmanns Dienst war ja auch nicht zimperlich mit Andeutungen bezüglich des Sturms. Es lief doch eher so, dass der DWD seine Aufgabe erfüllt hat, vor Gefahren gewarnt hat und der BBK ein Worst-Case-Szenarios eines Horrorsturms konstruiert hat. Darauf haben sich die Medien sofort gestürzt, es als Wetter-Event verkauft, um damit reißerische Berichterstattung zu haben.

    Was hat der DWD denn nun falsch gemacht? Soll er 3 Tage vor einem möglicherweise starken Sturm (ist ja manchmal schwer vorhersagbar) eine ruhige Kugel schieben und sagen, dass man sich bloß keine Sorgen machen soll? Was hätte Herr Kachelmann denn dann hier geschrieben, wenn der Sturm doch stärker geworden wäre und der DWD nicht gewarnt hätte? Vermutlich stünde dann hier, dass sein Wetterdienst alles besser gemacht habe, eindringlich gewarnt hat und das auch nicht zum ersten Mal, sondern wie man bereits bei Sturm Lothar sehen konnte, ist der DWD unfähig.
    Na was für eine fundierte Medienkritik, herzlichen Glückwunsch. Je mehr ich darüber nachdenke, desto enttäuschter bin ich über den Kachelmann-Beitrag hier.

  141. Stefan (#176)
    kurt war doch der dritte: ano (#16) hatte zuerst auf den Funtensee verwiesen.
    Aber zum Thema:
    Ob Kachelmann oder DWD die bessere Vorhersage machen, ist letztlich egal. Ich mag Kachelmann prinzipiell lieber, in diesem Fall lagen aber alle daneben und haben ein viel zu heftiges Szenario gemalt. Dass die Medien diese dramatischen Warnungen der Wetterdienste vermeldeten, ist ihnen nicht vorzuwerfen. Es hat ja wohl keiner seine eigene Unwetterprognose gebastelt.
    Den Medien ist allenfalls die Nachberichterstattung vorzuwerfen. Aber wie kam es dazu? Nachdem die Vorhersagen so dramatisch waren, wurden in sämtlichen Medienbetrieben entsprechende Vorkehrungen getroffen. Zeitungen alarmierten Heerscharen von Freien Mitarbeitern und bereiteten die Katatstrophenberichterstattung vor (immerhin drohte das Unheil an einem weitgehend produktionsfreien Samstag!), Fernseh- und Radiosender schickten ihre Teams raus, um möglichst dicht am Elend dran zu sein. Und dann passierte: Nichts.
    Statt zu sagen „Außer Spesen nix gewesen“ zogen einige Medien (wie der WDR) das vorbereitete Programm durch und berichteten über jeden mittleren Schneehaufen, um wenigstens noch etwas von dem ganzen Apparat zu profitieren.

  142. Entschuldige Stefan, aber das ist Unsinn,

    nachvollziehbarer Fakt ist, dass ich schon vorher (und nicht erst, als ich mir der Realität sicher sein konnte) die Panikmache der Medien anprangerte.

    Fakt 2 ist, dass unser Prognose, also die der MeteoGroup, sehr gut gepasst hat (Ich kann Dir gerne Schneehöhenprognosen vom vorangegangenen Freitag geben, damit Du vergleichen kannst).

    Fakt 3 ist, dass die 10er Böen für die Ostseeküste, die lokalen(!) Verwehungen, etc. alle schön in einen Topf geworfen, umgerührt und für ganz Deutschland als warnrelevant heraus posaunt wurden.

    Mehr dazu hier: http://www.wetter24.de/de/home/wetter/wetter_news/news/archive/2010/january/ch/151e6a5cd4/article/daisy_die_bilanz.html

    In diesem Fall, wenn ich für die MeteoGroup Deutschland und für mein Wetterblog Frank-Wettert.de spreche, wurde nichts weiter unternommen, als gegen das Mediengetöse gegenzurudern.

    Diese Dinge sind allesamt verifizierbar. Unsere Prognose war gut, die Auswertung der Medien schlecht und unreflektiert.

  143. @192, das ist aber eine ganz andere Bewertung der Geschehnisse als die von Kachelmann: er kapriziert sich nur auf den DWD und lässt die Medien fast außen vor.

  144. @Yeb, #188:

    Wie hier schon mehrere andere Kommentatoren bemerkt haben: Kachelmanns Wetterdienst lebt davon, jedes laue Lüftchen zum Sturm, jede Schneeflocke zum Schneechaos und jedes lokale Temperaturminimum bzw. -maximum zu Rekord{kälte|wärme} aufzupusten.

    Warum baut der Mann am Funtensee (oder auch anderswo, siehe Beitrag #179) – wo es wegen einzigartiger topologischer Bedingungen gerne mal 20 Grad kälter ist als ein paar Kilometer weiter – überhaupt eine Wetterstation auf und berichtet so breit über die dort gemessenen Temperaturen? Welche Relevanz hat das? Sagt es irgendetwas über das reale Wetter in den meisten Teilen – oder auch nur bestimmten Teilen – Deutschlands aus? Könnte man (jaja, ich wiederhole mich) nicht genauso gut in einem Tiefkühlraum messen und darüber berichten?

    Die Station am Funtensee steht da nur aus einem einzigen Grund, und der lautet, dass sie die (völlig nutzlosen) Temperaturrekorde liefern soll, die Meteomedia in die Medien bringen. -40°C macht sich nunmal besser in der Schlagzeile als -20°C.

    Dass sich Herr Kachelmann außerdem nicht zu schade ist, maßlos überteuerte, zuckrige Getränke eines großen französischen Nahrungsmittelkonzerns zu bewerben, denen vom Hersteller bislang kaum belegte Gesundheitsvorteile angedichtet werden, passt da ganz gut ins Bild, auch wenn es zugegebenermaßen nur mittelbar mit der professionellen Schaumschlägerei seines Wetterdienstes zu tun hat. Es geht einfach nur um die Kohle.

    Meteomedia verhält sich zum DWD wie RTL zu br-alpha, und das gilt leider nicht nur für die Finanzierung (wenn man von Spitzfindigkeiten über das angeblich staatsferne Finanzierungsmodell für die ÖR mal absieht). Es gilt gerade und besonders für die Seriösität, und die Gründe sind auch die gleichen: Der DWD muss sich nicht ständig durch fragwürdige Sensationsberichterstattung in den Medien produzieren, um zu überleben, während Meteomedia als privater Wetterdienst darauf angewiesen ist, präsent zu bleiben. Da ist die Versuchung groß, in Übertreibung ein legitimes Geschäftsmodell zu sehen.

    Brauchen wir also Meteomedia? Vielleicht braucht der Staat Herrn Kachelmann als Steuerzahler und Arbeitsplatzgarant. Aber rein fachlich gesehen ist ein Wetterdienst, der aus betriebswirtschaftlichen Gründen wissenschaftliche Fakten verdreht, ungefähr so notwendig wie ein Paar Skier in der Sahara.

    Was mich an dem Mann am meisten stört, ist ja nicht einmal, dass er für Geld seine wissenschaftliche Redlichkeit – sofern er die je besessen hat – opfert, sondern dass er – abgesehen von der Heuchelei, sich ständig als Warner vor drohendem Unheil zu gerieren und gleichzeitig dem im Allgemeinen durch wohltuende Zurückhaltung auffallenden DWD Übertreibung vorzuwerfen – bei der Bevölkerung langfristig Abstumpfung und Zynismus gegenüber der Wetterberichterstattung insgesamt hervorrufen muss.

    Wie ernst kann ich es noch nehmen, wenn die Medien vor „Tiefsttemperaturen von bis zu -30 Grad“ warnen, wenn ich gelernt habe, dass gute Chancen bestehen, dass solche Werte der Wetterstation am Funtensee, vergleichbar einzigartigen Standorten oder gar Herrn Kachelmanns Tiefkühltruhe entstammen?

    Kachelmann hält sich noch in diesem Blogpost zugute, angeblich als einziger vor „Anna“ gewarnt zu haben. Tatsache ist allerdings, dass „Anna“ keineswegs flächendeckend in Deutschland gewütet hat; dank der Kachelmann’schen Warnungen fühlten sich jedoch Polizei und Feuerwehr bemüßigt, mir das Verlassen der eigenen Wohnung zu verbieten. Hinterher hieß es dann lapidar von den Verantwortlichen, man habe ja nicht vorhersehen können, dass das alles gar nicht so schlimm war, wo es doch all die Warnungen gab. Dabei reden wir hier noch von einem Sturm, der wenigstens tatsächlich in einigen Regionen Deutschlands lokal begrenzte Schäden angerichtet hat, während Meteomedia oft genug weit mehr danebenlag, und zwar so gut wie immer in der Richtung, dass das Wetter weitaus weniger extrem war als vorhergesagt.

    Im übrigen lässt die Forderung nach der Sperrung von Straßen, die möglicherweise von Schnee zugeweht werden könnten, eine bedenkliche Affinität zu staatlichem Dirigismus erkennen, die sich auch in Kachelmanns Ruf nach rigiden Tempolimits widerspiegelt, aber das ist nur meine persönliche Meinung über Herrn Kachelmann und hat eher wenig mit seinem Wetterdienst zu tun.

  145. @183/Detlef Guertler
    …eine aufklärerische Medienkritik in bester Niggemeierscher Tradition.
    Verraten Sie mir bitte den Namen des Getränks, welches Sie vor diesem Urteil zu sich genommen haben? Vielleicht wird damit aus RTL auch noch ein toller Fernsehsender oder Angela Merkel eine visionäre Politikerin. Wenigstens für ein paar Stunden…

  146. #183:

    Wenn jemand, der vor Katastrophen angemessen gewarnt hat, sich darüber aufregt, dass vor weit kleineren Bedrohungen Panikmache betrieben wird, sehe ich darin keine PR und kein DWD-Bashing, sondern eine aufklärerische Medienkritik in bester Niggemeierscher Tradition.

    Einige andere brachten ja schon den Spruch mit dem Glashaus und den Steinen: Wenn irgendwer routinemäßig und mit voller Absicht die Gefährlichkeit von Unwettern übertreibt, dann ist das Meteomedia und nicht der DWD. Der hat überhaupt erst angefangen, sich weiter aus dem Fenster zu lehnen, als Kachelmann mit seinen Übertreibungen ein einziges Mal etwas mehr recht hatte als sonst (logisch, rein statistisch musste das irgendwann passieren) und der DWD dadurch unter Druck geriet. Das hat damit zu tun, dass politisch Verantwortlichen nur schwer klarzumachen ist, warum übertriebene Warnungen mindestens genauso schlimm sind wie unterbliebene berechtigte, wenn nicht sogar schlimmer.

    Und solange Kachelmann mehrere Wetterstationen betreibt, deren einziger Zweck darin besteht, dass Meteomedia den längsten hat die krassesten Rekorde bringen und damit ein möglichst großes Medienecho erzeugen kann, solange sollte er besser erstmal vor seiner eigenen Tür kehren, als den seriösen Wissenschaftlern vom DWD Vorwürfe zu machen; was im übrigen mit einem klaren Motiv geschieht, nämlich, Aufträge von dort abzuwerben (und nicht etwa, durch konstruktive, wissenschaftlich fundierte Kritik die Qualität der DWD-Prognosen zu verbessern).

  147. Nachtrag in Sachen WDR: Unter dem Blogeintrag der AKS zum Thema explodieren (relativ, verglichen mit sonst) die Kommentare mit Beschwerden über die Katastrophenberichterstattung und den Sondersendungswahnsinn. Die heutige AKS-Ausgabe macht vorsichtig mit der „alles halb so wild“-Thematik auf, schiebt die Warnungsfehler auf den amtlichen Katastrophenschutz ab, lässt die Hausmeteorologen erklären, warum man ja garnicht wissen konnte, wie schlimm es wirklich werden würde oder nicht, und geht sonst mit kaum einer Silbe auf die doch relativ massive Kritik an der Berichterstattung ein, ausser mit einem süffisanten „[…] einige fühlten sich wohl auch überinformiert […]“. Finde ich persönlich -hier im WDR-Gebiet- nach wie vor ausgesprochen schwach.

  148. Und noch was:

    Es ist nicht von der gleichen Qualität, ob ich wegen fehlender Warnungen in einen Megasturm oder massive Schneefälle gerate, oder ob der Staat wegen übertriebener Warnungen ständig Straßen sperrt, Panik erzeugt und die bürgerlichen Freiheiten einschränkt.

    Ich mache keinen Wetterdienst verantwortlich, wenn ich doch einmal in ein Wetterextrem geraten sollte. Dieser Fürsorgeanspruch, diese Vollkaskomentalität sind lächerlich. Unwetter gehören zum Lebensrisiko, genauso wie Krebs, Verkehrsunfälle oder ein herabfallender Meteorit. Kachelmann – und andere extrem risikoaverse Menschen, die sich inzwischen bevorzugt in der Ökobewegung tummeln – fordern aber genau das: Der Bürger soll von seinem Nanny-Staat erwarten dürfen, dass der jegliches Lebensrisiko von ihm fernhält. Dass das nur um den Preis der Aufgabe wesentlicher Freiheiten geschehen kann, stört sie nicht im geringsten.

    Ich will auf eigenes Risiko in eine Straße hereinfahren dürfen, die demnächst vom Schnee zugeweht werden könnte (aber nicht werden muss). Ich kann wichtige Gründe dafür haben, die den Staat und Herrn Kachelmann nichts angehen. Ich will auf eigenes Risiko bei einem Sturm mein Haus verlassen dürfen. Und nein, wenn ich dann tatsächlich mit dem Auto feststecke, werde ich ganz bestimmt nicht schimpfen, wenn das THW dann nicht in fünf Minuten mit Decken und warmen Mahlzeiten zur Stelle ist.

    Die Deutschen glauben, sie genössen viel mehr Freiheiten als die Amerikaner. Aber in diesem Punkt haben letztere uns einiges voraus. Mir reicht schon die Terrorparanoia beim Flugverkehr, wir brauchen nicht auch noch das gleiche beim Wetter.

  149. @197:
    „Wenn irgendwer routinemäßig und mit voller Absicht die Gefährlichkeit von Unwettern übertreibt, dann ist das Meteomedia und nicht der DWD.“
    Das halte ich, mit Verlaub, für eine seeehr steile These hart an oder jenseits der Grenze zur üblen Nachrede. Hätten Sie vielleicht zufällig zumindest drei Belege aus den vergangenen zehn Jahren dafür? Auch einer würde mir für den Anfang schon reichen.

  150. @201:

    Kachelmann nennt doch selbst eines: „Anna“. Dieser Sturm war zwar nicht harmlos, aber auch lange nicht so gefährlich, wie er von Meteomedia dargestellt wurde. Ansonsten hätte ich auch noch „Emma“ anzubieten.

    Suchen Sie mal, wie oft Meteomedia bei Nachrichtenseiten im Zusammenhang mit Temperaturrekorden zitiert wird. Und schauen Sie dann auch mal, wo die gemessen wurden.

  151. Unser Opa hat bei der jüngsten Berichterstattung auch mehrmals „ist doch fast lächerlich…“ ausgerufen – und uns dann vom Winter 1978/1979 erzählt. Das kann man dann wirklich Katastrophenwinter nennen. Im Netz findet man dazu auch einiges Interessantes, z.B.:

    http://www.wetteronline.de/wotexte/redaktion/spezial/winter197879/
    http://geschichtspuls.de/art1255-im-schnee-versunken-der-katastrophenwinter-1978-1979
    http://saevert.de/winter7879.htm

    Da stäbde einigen Medien etwas mehr Gelassenheit statt wiederholter Panikmache nicht schlecht an…

  152. Herr Guertler, ich dachte, Sie wollten lieber „hier“ (also in Ihrem taz-Blog) bleiben. Jetzt kommen Sie ja doch wieder zu dem Ihnen so verhassten „Möbchen“ (ein abfälligeres Wort für eine Ansammlung von Menschen, die nicht Ihre Meinung vertreten, ist Ihnen wohl immernoch nicht eingefallen?!) zurück. Ganz ohne können Sie dann wohl doch nicht, schade eigentlich.

  153. @kurt: Von Anna weiss ich nur, dass der DWD diesen Sturm komplett verschlafen hat, und bei Emma habe ich nur einen gefunden, der dessen Gefährlichkeit übertrieben hat, nämlich den DWD. Und zwar hiess es dort
    vor Emma:
    Der Höhepunkt der Sturmentwicklung liegt demnach in den Nachmittags- und Abendstunden. „Der Samstagsspaziergang im Wald kann nur als lebensgefährliches Abenteuer gewertet werden, von dem unbedingt abzuraten ist“, sagte ein DWD-Meteorologe.
    http://www.focus.de/panorama/welt/orkanwarnung_aid_263329.html
    Und nach Emma:
    Die ersten Ausläufer der Orkantiefs haben dennoch weniger Schaden angerichtet als erwartet. „Wir haben den ersten Sturmteil für die Nacht überschätzt“, sagte Meteorologe Rüdiger Hartig vom Deutschen Wetterdienst (DWD).
    http://www.focus.de/panorama/welt/orkantief-emma_aid_263424.html
    Sieht für mich aus wie ein klares 2:0 für Kachelmann. Aber Sie finden bestimmt noch ein paar passendere Beispiele für Ihre Behauptung, oder?

  154. Langsam ist ja so ziemlich alles zum Thema geschrieben worden, weswegen ich gerne die nächsten Gastbeiträge in der Reihe „Krähenauge um Krähenauge“ vorschlagen möchte:

    – Dieter Bohlen über das peinliche Versagen der Popstars-Jury
    – Guido Westerwelle kritisiert, dass die SPD ihr soziales Gewissen verloren hat
    Und als Highlight:
    – Helmut Markwort über den Niedergang des Nachrichtenmagazins „DER SPIEGEL“

  155. Wo ist eigentlich das Problem? Jörg Kachelmann hat in seinem Gastbeitrag seine Meinung kundgetan. Stefan Niggemeier hat diesen Gastbeitrag veröffentlicht – er hat diesen veröffentlicht, muss keinen Gastbeitrag und jeden weiteren Kommentar kommentieren und sich auch nicht für alles rechtfertigen.

    Zu Jörg Kachelmann: jeder kann zu ihm seine Meinung haben. Fakt ist (egal wie man zu ihm, seiner Firma Meteomedia und seinen Äußerungen steht): Jörg Kachelmann hat das Wetter revoluzioniert – mit unkonventienellen Vorhersagen, mit großem persönlichen Einsatz, mit einer privaten Wetterfirma, die selbst alles finanziert. Ist es da ein Winterwunder, dass er jede Gelegenheit nutzt, um sich zu Wort zu melden? Macht er doch richtig, die Firma muss laufen, seine Mitarbeiter bezahlt werden. Seine Vorhersagen sind zuverlässig, seriös bei TV, Print und Radio. Er provoziert und polarisiert? Wissen wir alle. Aber er macht eine exzellente Arbeit – das zählt!

    Zu anderen Wettermeldungen rings um „Daisy“: alle Dienstleister haben einen tollen Job gemacht. Ob nun „Wetterchaos“ vor Ort oder nur Fegen vor der Tür. DWD, Meteomedia, Unwetterzentrale oder wie sie alle heißen: als Wetterdienstleister haben uns alle gut mit ihren Infos auf ihren Internetseiten informiert.
    Die Medien haben uns mit „Daisy“ überwarnt, haben die Warnungen „breitgetreten“, Chaos vermeldet, auch dort, wo nix anstand. Es ist Winter! Jeder Wetterdienstleister hat auf „Winter“ hingewiesen. Sicher gibt es regional etwas „mehr Chaos“. Also: es geht weder um die Kachelmannschen/Metomedia-Wetterberichte noch um Wetterberichte von anderen Wetterdienstleistern wie z.B. DWD. Sicher, Jörg Kachelmann erwähnt mal wieder DWD. Macht er ja meistens, aber ich glaube, er hat diesmal mehr den Hype der Medien gemeint, die über den „Weltuntergang bei Daisy“ berichtet haben und sich oft auf den DWD aber auch auf Meteomedie/Unwetterzentrale berufen haben. Ich glaube (hoffe!), es ging ihm nur mehr um die Berichterstattung in den Medien, die er klarstellen wollte. Wenn ich da falsch liege, ich lass mich gern belehren …

    Und: ja, wäre schön, wenn sich Jörg Kachelmann in seinem eigens eröffneten Beitrag melden würde. Aber wahrscheinlich ist er als ausgewiesener Tierfreund, http://www.stefan-niggemeier.de/blog/search/Flauschcontent+Kachelmann, gerade dabei, sich um die heute ausgesetzten Hamster zu kümmern, die viele gekauft haben und jetzt keiner mehr braucht …

  156. @Yeb (#168) Stimmt, wobei mir Rechtschreibfehler dennoch lieber sind als andere Dinge. Kann (auch wenn es nicht sollte) auch durchaus mal im Zorn beim Schreiben passieren. Den Zorn diverser (fähiger!) Wetterdienstleister auf den selbsternannten „Retter der Wetternation“ (quasi den EINZIGEN, der immer alles richtig macht) kann ich seit einigen Jahren verstehen. Gegen Meteomedia habe ich nichts (auch dort gibt es viele fähige Leute); aber die ständigen Rundumschläge des „Sprachrohrs“ und der Harems-Mitglieder (die evtl. im Anschluss an den heldenhaften Beschützerinstinkteinsatz ein Leckerli bekommen) nerven. M.E. alles ein Fall für Günter Wallraff.

  157. @nrw-flöcken, 208:

    „Also: es geht weder um die Kachelmannschen/Metomedia-Wetterberichte noch um Wetterberichte von anderen Wetterdienstleistern wie z.B. DWD. Sicher, Jörg Kachelmann erwähnt mal wieder DWD. Macht er ja meistens, aber ich glaube, er hat diesmal mehr den Hype der Medien gemeint, die über den „Weltuntergang bei Daisy” berichtet haben“

    Kachelmann erwähnt in seinem Beitrag die Medien doch gar nicht, dafür den DWD gleich mehrmals. Wenn der Text als Medienkritik gemeint ist, dann wäre er bestenfalls unverständlich formuliert. Vielmehr werden in dem Text Versäumnisse der Medien ziemlich direkt dem DWD untergeschoben, anstatt sich um eine etwas präzisere Analyse wer was wann wie gesagt hat, zu bemühen. Das legt den Verdacht nahe, dass Kachelmann eher an einem „DWD-Bash“ als an Fakten interessiert war.

    „Jörg Kachelmann hat das Wetter revoluzioniert – mit unkonventienellen Vorhersagen…“

    Dass sich Kachelmann um vieles verdient gemacht hat, würde ich auch nicht bestreiten. Unabhängig davon finde ich den hier veröffentlichten Artikel aber ziemlich schwach und ohne großen Informationsgehalt.

  158. Gestern hat dann Herr Kachelmann bei „BeckmanN“ noch einmal etwas über Hamsterkäufe und überzogene Warnungen erzählen dürfen. Er erwähnte auch die einknickenden Strommasten. Er erwähnte nicht, dass dies von seinem Team ebenfalls übernommen wurde. (Danach kam dann Horst Seehofer. Das war auch nicht viel ergiebiger.)

  159. @195/Kurt
    Naja, die Kritik an Jörg Kachelmann vor allem oder auch nur beispielhaft an der Wetter-Station am Extrem-Standort Funtensee festzumachen, ist mittlerweile der „Running Gag“. Warum soll es unseriös sein, eine Station in (vermutlich) einer der kältesten Gegenden Deutschlands aufzubauen, die Temperatur zu messen und auch noch zu veröffentlichen? Obwohl sich dort kein Schwein aufhält, und ich wahrscheinlich in meinem Leben nie hinkommen werde, finde ich es interessant zu wissen, wo es in Deutschland am kältesten ist – vielleicht gerade weil ich kein Meteorologe bin, sondern nur interessierter Laie. Was ist denn so schlimm daran? Zumal Meteomedia darauf hinweist, dass es Ausnahmedaten sind. Natürlich ist Funtensee auch eine PR-Nummer, aber eine verdammt geschickte. Ist das verwerflich?

    Ist es verwerflich Werbung für ein komisches Milchgetränk zu machen, um das eigene Einkommen zu erhöhen? Gerade dieser Vorwurf zeigt doch, dass es hier bei vielen weniger um die Sache als persönliche Antipathie geht. Oder ist es gar der Neid? Keine Ahnung, wie viel der Kachelmann auf dem Konto hat. Ist mir egal. Gute Unternehmer sollten gut verdienen können, sie tragen ja schließlich auch ein Risiko.

    Und Sie arbeiten – eine Binsenweisheit – effizienter als Behörden, auch solche die sich „Dienst“ nennen dürfen. Deswegen benötigt der Markt private Wetterdienste, die in Konkurrenz zum DWD stehen. Schon mal darüber nachgedacht, dass aus dem Wettbewerb heraus bessere Produkte entstehen.

    @209/Stratus

    Ich kann den Zorn des wetter.com-CEO nicht nachvollziehen. Vielleicht hat ihm ja der Kachelmann mal eine Frau ausgespannt – keine Ahnung. Wer so eine dumpfe Polemik hinterlässt, den kann man nicht ernst nehmen. Lustig auch immer wieder der dezente Hinweis darauf, Kachelmann habe ja gar nicht Meteorologie studiert. Wie hilflos. Oder eben dann doch Neid.

    Aber warum der gute Wallraff hier „ermitteln“ soll, musst Du noch verraten. Obwohl – wenn ich’s mir überlege: „Ihr da oben (Meteomedia in Gais), wir da unten (DWD in Offenbach)“, das passt. ;-)

  160. @ 212: Kachelmann war gestern bei Beckmann?
    Im ARD-Programm und auf der Sendungshomepage habe ich nichts dazu gefunden. Wurde er von seinem Buddy nachträglich reingeschmuggelt? Ich meine, es wurde ja wieder Zeit. Einmal im Jahr kreuzt er doch bei seinem Reinhold auf. Und es sind inzwischen wieder fast 12 Monate her, könnte also passen.

  161. […] Es schneit, die Dörfer sind abgeschnitten, die letzten Nahrungsreserven werden angebrochen, das normale Leben stoppt, es sieht nicht gut aus. So oder so ähnlich beschriebt die Bildzeitung ihren Lesern die nächste Tage. Ich meine dieses Verhalten schon seit mindestens Mitte Dezember letzten Jahres zu beobachten. Die Schweinegrippe ist nicht mehr aktuell, es scheint so als ob eine neue Schreckennachricht gebraucht wird. Man sprach von höchstwarscheinlichen Katastrophen, von einem Winter wie ‘78. Von Zusammenbruch des öffentlichen Lebens war zwischen den Zeilen zu lesen. Nur das Allerschlimmste. Dann kam, was alle seriösen Wetterdienste gesagt hatten: etwas mehr Schnee, aber völlig normal für deutsche Verhältnisse. Klassischer Weise schlossen sich auch andere Zeitungen des Springer Konzerns der möchtegern Meldung an. Die “Welt” und “Welt Kompakt” hatten seit Dezember regelmäßig Schneemassen auf den Titelblättern. Das “Hamburger Abendblatt” war abgeschwächt auch an dieser Springer Kampagne beteiligt. Es ist grausam, das mit solchen zu 99% nie eintreten Meldungen schon Wochen vorher versucht wird die Auflage zu pushen. Es hätte ein Blick auf einen der zahlreichen Wetterdienste im Internet gereicht, um festzustellen, das die warscheinlichkeit für eine Schneekatastrophe bei benahe 0,0 liegt. Einen intresanten Gastbeitrag von dem Meteorologen Jörg Kachelmann ist bei Stefan Niggemeier zu lesen. link […]

  162. @206, D. Guertler:

    Falsifiziert es etwa meine Aussage, dass Kachelmann gerne übertreibt, wenn der DWD auch gelegentlich übertreibt? (Ja, ob Sie das glauben oder nicht: Meteomedia und der DWD können beide gleichzeitig übertreiben. Sie können sogar beide gleichzeitig wegen desselben Wetterphänomens übertreiben.) Übertreibungen sind selbstverständlich unabhängig davon falsch, ob sie von Meteomedia, dem DWD oder sonstwem stammen.

    Was ist eigentlich mit den von mir und anderen hier mehrfach angesprochenen Pseudo-Temperaturrekorden? Gehört das auch mit zur angeblichen Seriösität Kachelmanns, die Sie ihm zubilligen? Irgendwie wollen Sie so gar nicht darauf eingehen.

    Zur wissenschaftlichen Qualifikation Kachelmanns als Meteorologe ist übrigens sein Lebenslauf in Wikipedia recht aufschlussreich:

    – Berufe: „Moderator, Journalist und Unternehmer im Bereich der Meteorologie“
    – Wollte Geographie, Mathe und Physik studieren, schaffte das Studium jedoch nicht und brach ab
    – Voluntär bei einer Boulevardzeitung, dann Arbeit bei einem lokalen Radiosender
    – Redakteur beim Schweizer Fernsehen
    – Stellvertretender Chefredakteur der Schweizer Illustrierten
    – Brachte sich autodidaktisch Wissen über Meteorologie bei und faxte dem Südwestfunk „solange unaufgefordert Wettervorhersagen, bis diese angenommen wurden“

    Nach seiner plötzlich entdeckten Liebe zur Meteorologie gründete er Meteomedia, war eine Zeitlang (erfolglos) Programmdirektor bei einem Wetterkanal mit gegen Null gehendem Marktanteil und ging dann zu den ÖR. Nebenbei war Kachelmann Moderator bei „Vorsicht Blöff“, talkte und moderierte bei der MDR-Talkshow „Riverboat“ und war an einer Quiz-Show von Kuhlenkampff beteiligt. Außerdem produziert er eine eigene Talkshow beim MDR namens „Kachelmanns Spätausgabe“.

    Tja, soweit die Darstellung in der Wikipedia.

    Das alles mag ein ordentlicher Lebenslauf für einen Medienunternehmer oder auch Journalisten sein, und ohne Zweifel hat es Kachelmann nach vielen Anläufen zu einer gewissen Prominenz und öffentlichen Präsenz gebracht, die er mittlerweile durch seine offenbar recht kalkulierte Kaprizierung auf das Thema Wetter in klingende Münze umsetzen kann. Aber der Lebenslauf eines Wissenschaftlers, eines Forschers ist das nicht. Ich bezweifle, dass Kachelmanns Wissen über Meteorologie auch nur ausreichen würde, den betreffenden Studiengang erfolgreich zu absolvieren. Seine Hinwendung zum Wetter scheint eher banale Gründe zu haben, wie etwa, dass es ihm schwerfallen dürfte, in anderen Rollen als derjenigen des Wetterfrosches hinlänglich viel Medienaufmerksamkeit zu generieren. Dazu passt auch, dass er seinen Fachkollegen vom DWD bei jeder Gelegenheit, wie ja auch wieder mit diesem Blog-Eintrag, vor das Schienbein tritt – was auch unter Konkurrenten nicht unbedingt üblich ist.

    Wenn jemand eine Liste von Veröffentlichungen Kachelmanns in angesehenen meteorologischen Fachjournalen besitzt, die dem Peer-Review-Prozess standhalten konnten und aufschlussreiche Forschungsergebnisse beschreiben, dann bin ich gern bereit, meine Ansichten über ihn zu überdenken.

    Ich will nicht ausschließen, dass Kachelmann, selbst wenn er kein besonders gute Meteorologe ist, wenigstens bei seinem Wetterdienst einige fachlich kompetente Meteorologen beschäftigt. Aber inwieweit ihn das qualifiziert, als reiner Geschäftsführer und betriebswirtschaftlicher Organisator in den Medien offensiv in der Rolle des Wetterexperten aufzutreten, halte ich für sehr fragwürdig.

  163. @216/kurt
    Kachelmann war nicht „an einer Quiz-Show von Kuhlenkampff [sic!] beteiligt“, sondern versuchte 1998 eine Neuauflage von „Einer wird gewinnen“ zu starten, die vollkommen mißlang. Wikipedia abschreiben ist auch keine Lösung.

    Im übrigen mag ich Autodidakten. (Auch wenn ich Ihre Meinung zu dieswem Artikel und Kachelmanns Rekordstationen teile.)

  164. @Yeb:

    Kachelmann kann von mir aus gerne Werbung für Socken, Autos mit eingebauter Tempobegrenzung bei 100 oder Bartwickelmaschinen machen, das juckt mich nicht. Aber dieses „komische Milchgetränk“, für das Kachelmann sich als „Testimonial“, wie PR-Menschen so etwas nennen, hergibt, wird mit vermeintlich gesundheitsfördernden Wirkungen beworben, die denen herkömmlicher Naturyoghurts für ein Viertel des Preises nicht signifikant überlegen sind. Ich halte es für einen gefährlichen und fragwürdigen Trend, Lebensmitteln zur Absatzförderung medizinische Wirkungen anzudichten. Ich habe mir übrigens die Studien durchgelesen, die die Herstellerfirma als Beleg nennt. Sie beweisen gar nichts. Man schmückt sich mit der Autorität der akademischen Institutionen, ohne diesen Anspruch einzulösen. Das ist in meinen Augen Irreführung des Konsumenten und schadet langfristig auch den Hochschulen, die von der Werbung ja ebenfalls unfreiwillig als „Testimonials“ eingespannt wurden.

    Klar, illegal ist das nicht, und auf dem gleichen Niveau wie Telefongewinnspiele bewegt es sich auch nicht. Aber es ist trotzdem falsch und unmoralisch, Geld mit falschen bzw. nicht hinreichend belegten Heilsversprechen zu verdienen. Und es ist qualitativ durchaus noch etwas anderes, als zu 50% aus Zucker bestehende Süßigkeiten mit „Enthält 0% Fett“ zu bewerben (mal davon abgesehen, dass das „komische Milchgetränk“ wohl auch für so einige Zahnarztrechnungen verantwortlich sein dürfte, bei der Menge an Zucker).

    Sie schreiben, private Wetterdienste arbeiteten effizienter als staatliche. Das mag wohl sein, aber die Frage ist, wie Sie Effizienz definieren. Ich stelle nicht in Abrede, dass es Herrn Kachelmann gelungen sein dürfte, mit weniger Personal und weniger Ausgaben erheblich mehr Profit mit Wettervorhersagen zu erzielen als sein staatlicher Konkurrent. Aber Meteorologie ist eine Wissenschaft, und ihre Ergebnisse können darunter leiden, wenn nicht mehr Qualität und Fundiertheit der Ergebnisse, sondern ihre kommerzielle Verwertbarkeit im Vordergrund steht.

    Die Sache mit dem Funtensee ist doch kein Zufall. Dahinter steht ein Konzept; Sie schreiben doch selbst von einer „PR-Nummer“. Und Ihre Frage, ob das verwerflich sei, muss ich leider mit einem klaren „Ja“ beantworten. Wer PR-Nummern nicht aus der Wettervorhersage heraushalten kann, der betreibt keine Wissenschaft mehr, sondern Unterhaltung. Kachelmann behauptet, beides zu tun, aber sein beruflicher Werdegang scheint doch recht einseitig auf letzteres fixiert zu sein – was sicherlich damit zu tun hat, dass im Unterhaltungssektor viel mehr Geld zu machen ist.

    Aber wer am Funtensee misst und das an die Medien weitergibt, könnte genauso gut auf dem Mars messen. Klar wäre interessant zu wissen, wie warm es gerade an bestimmten Orten auf dem Mars ist. Es wäre aber etwas irreführend, das unter der Überschrift „Kälterekord in Deutschland“ zu verkaufen. Dass sich die Leute für so etwas interessieren, liegt nämlich nicht an dem Extrem an sich (in Tiefkühlräumen oder im Weltraum ist es noch viiiiel kälter..), sondern daran, dass sie implizit davon ausgehen, dass es entweder ihr persönliches Wetter oder zumindest das persönliche Wetter vieler anderer Menschen in Deutschland betrifft.

  165. @Gregor Keuschnig:

    Von mir aus war er an einer neu aufgelegten Quiz-Show nach dem Vorbild einer gleichnamigen Show von Kuhlenkampff aus den 60ern beteiligt, die gefloppt ist. Danke für die Korrektur, aber ich glaube, an meiner Aussage (dass Kachelmann insbesondere eher ein Unterhalter als ein Wissenschaftler ist) ändert das nichts Substanzielles.

    Ich habe übrigens ausführlich (mit Verlinkung) darauf hingewiesen, dass ich die Details von Wikipedia abgeschrieben habe. Dieser Link war dazu da, dass Sie selbst meine Quelle nachvollziehen und nachlesen können, ob ich das richtig zitiert habe.

  166. @kurt: Ich habe jetzt verstanden, dass Sie die Temperaturmessung am Funtensee für typisch und skandalös halten. Sie müssen das wirklich nicht weiter wiederholen.

    (Ich bin nicht ganz sicher, wieso Sie glauben, dass die Menschen die Temperaturen am Funtensee mit denen vor ihrer Haustür verwechseln, aber ehrlich gesagt, ist mir das ein bisschen schnurz.)

    Ich habe auch verstanden, dass Sie Kachelmann für einen Scharlatan halten, obwohl es ein bisschen verzweifelt wirkt, wenn Sie mangels konkreter Beweise für das Versagen des von ihm gegründeten Instituts, darauf verweisen, dass er nicht fertig studiert, womöglich keine wissenschaftlichen Arbeiten verfasst und Fernsehsendungen moderiert hat.

    (Der Mann heißt übrigens Kulenkampff.)

    Wollen Sie nicht mal wieder Ihre Schaumproduktion hier runterfahren? Bitte?

  167. Schade finde ich es, dass wegen kurts „Aktionen“ hier einige aus meiner Sicht nicht unbedeutende Anmerkungen von Daniel (#211) und Donald (#179, letzter Absatz) offenbar von Stefan Niggemeier übersehen werden oder bewußt unkommentiert bleiben.

    Ich finde das schade, weil es dabei irgendwie ja auch um das Renommee dieses Blogs geht.

  168. @216/kurt

    „Wollte Geographie, Mathe und Physik studieren, schaffte das Studium jedoch nicht und brach ab“

    Das, lieber Kurt, stellst Du als Zitat aus Wikipedia hin. Es steht aber natürlich so nicht dort. Ziemlich unwissenschaftlich, oder?

    Googlen hilft: http://www.drehscheibe.org/212/

  169. Egal, welche Personen SN im Blog dokumentiert – es gibt immer mindestens einen Leser, der eine Rechnung mit dieser Person offen hat.

    @kurt

    Natürlich ist Kachelmann „eher ein Unterhalter als ein Wissenschaftler“. Er hat es durch seinen Text wieder einmal bewiesen. Was ist daran „insbesondere“? An dieser Aussage ist so wenig Substanzielles, dass es schwierig sein dürfte, etwas Substanzielles an ihr zu ändern.

    Die Welt ist bunt und voller Menschen, akzeptieren Sie´s…

  170. @ SN 222

    Ich meine Herr Kachhelmann sollte bei den Daten vom Funtensee nicht nur die extremen Temperaturwerte erwähnen sondern auch das es sich dort um
    eine besondere geologisch Formation handelt
    Ansonsten betreibt er nur Effekthascherei.

  171. @222:

    Kachelmann wartet auf einen sehr heißen Tag, dann misst er die Temperatur in dem Vulkan auf Hawaii und gibt die Meldung raus: „Superheißer Tag heute. Über 2000 Grad auf Hawaii gemessen.“

    Muss ich wirklich näher erklären, was an dieser Vorgehensweise (ja, mein Beispiel ist etwas überspitzt, aber im Kern vollkommen analog) fragwürdig ist?

    Kachelmanns Funtensee-Messungen wurden übrigens von den Medien des öfteren auf Meldungen der Art „Tieftemperaturen in Deutschland: Bis zu -30 Grad unter Null“ verkürzt. Wer sowas liest, könnte tatsächlich glauben, dass eine extreme Kältewelle im Anmarsch ist. Schuld der Medien? Vielleicht, aber nicht exklusiv.

    Es würde mir übrigens sehr viel leichter fallen, Kachelmann für den netten Wetteronkel von nebenan zu halten, wenn er nicht ständig nach allen Seiten hin austeilen würde, bevorzugt in Richtung von Leuten, die durchaus vorzeigbare wissenschaftliche Qualifikationen aufweisen. Wer austeilt, muss auch einstecken können.

    Aber ich hör ja schon auf, sooo wichtig ist mir der Mann dann auch wieder nicht. Wieso Sie seinen Selbstbeweihräucherungen und Denunzierungen in Richtung der Konkurrenz hier unbedingt eine Plattform einräumen müssen, weiß ich nicht. Aber das ist – zugegeben – Ihre Sache.

  172. Die Funtensee-Erwähnung hier im Blog ist doch in Ordnung, das ist ja auch eine Art Symbol für unseriöse Berichterstattung. Außerdem kann mit dem Begriff offenbar jeder etwas anfangen. Der Clou an der Sache ist doch, dass die Temperaturangabe auf der Deutschlandkarte das gesamte Chiemgau bedeckt und nur der eingeweihte Zuschauer checkt, dass es sich hier um die Angabe zu einem Ort handelt, an dem niemand wohnt und sich zum Zeitpunkt der Tiefsttemperatur wahrscheinlich auch niemand aufhält.

    Das hat also schon etwas von dem Gruseln, das einen die Medien lehren wollten mit dem Katastrophengeplapper in Sachen Daisy: „Mein Gott, minus dreißig Grad!“ bzw. „Mein Gott, Hamsterkäufe!“

    Der Funtensee als Daisy-Vorläufer, Wetterberichte als Teil der Eventgesellschaft (falls jemand vorhat, eine Mediengeschichte zu schreiben, darf er das gerne übernehmen).

    Auf meinem Blog gibt es auch eine Geschichte dazu :-)

  173. @genova:

    Lustig ist ja gerade, dass das Besondere am Funtensee nicht das Wetter, sondern das Mikroklima ist – und Kachelmann den Funtensee als Extremwetter verkauft. Man könnte praktisch jeden Tag des Jahres die krass niedrigen Temperaturen dort erwähnen, aber Schlagzeilen macht das immer nur dann, wenn das Wetter gerade so ist, dass anderswo auch (nicht ganz so krass) niedrige Temperaturen sind. Man könnte es auch so formulieren: Dominant für das Klima am Funtensee ist ja gerade eben nicht das Wetter, sondern die Topologie, weshalb Messungen dort auch so gut wie keine Aussage über das Wetter machen – was selbst an „normalen extremen“ Orten wie der Zugspitze anders ist.

  174. Entweder es liegt dem Herrn Kachelmann gamz arg am Herzen oder der Beitrag hier war nur der Start einer naja: DWD-Bashing-, bzw. BBK-nimm-mich-Kampagne, der unser Gastgeber das Tor geöffnet hat, weil das, was eigentlich die Mücken-Daisy zum Elefanten-Day-after-tomorrow gemacht hat, auf das Konto unserer „Top-Medien“ geht, die Kachelmann (zwischen den Zeilen) ebenfalls kritisiert.
    Jetzt ist von Medienschelte kein Unterton mehr übrig:
    http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,671349,00.html

  175. @Yeb:

    Wenn er abgebrochen hat, hat er das Studium nicht geschafft. Aus „er hat das Studium abgebrochen“ folgt logisch zwangsläufig „er hat das Studium nicht geschafft“. Es ist offensichtlich unmöglich, ein Studium zu schaffen, das man abgebrochen hat. Die Aussage „er schaffte das Studium nicht“ ist also allenfalls redundant, aber nicht falsch, gegeben, dass er das Studium abgebrochen hat.

    Und wenn Kachelmann das Studium eigentlich hätte schaffen können, aber nur keine Lust mehr hatte (was so kurz vor den letzten Prüfungen doch sehr merkwürdig wäre, aber davon mal abgesehen), dann ist die Aussage „er hat das Studium nicht geschafft“ immer noch zutreffend.

  176. @kurt: Falsch.

    Nur der Vollständigkeit halber: Ich kenne Menschen die ihr Studium abgebrochen, weil sie sich gelangweilt, Kinder, einen besseren Job bekommen, eine befriedigendere, intelligentere Lebensweise für sich gefunden haben und nichts mehr mit im Grunde ahnungslosen Klugscheißern zu tun haben wollten. Die anderen haben weitergemacht.

  177. @ kurt

    Vielleicht sollte Herr Kachelmann wirklich mal gucken, ob seine bisherigen Studienleistungen nicht ausreichen, dass er sich einen Bachelor anerkennen lassen kann. Tja, eben noch bekanntester Meteorologe von Deutschland mit einer gut Laufenden Firma und -zack- endlich Wissenschaftler. Darauf kann doch nur noch eine erfolgreiche Zukunft folgen und dieses ärmliche, verlotterte Leben ein Ende haben. Meinen Sie nicht?

  178. @231:

    Warum sollte ich mich von Herrn Kachelmann beleidigt fühlen? Ich bin nur etwas beunruhigt darüber, dass es einige in dieser Diskussion (ob Sie das einschließt, weiß ich nicht) nicht im geringsten stört, wenn ein gelernter Unterhalter (was für sich genommen wirklich nichts Schlimmes oder Ehrenrühriges ist!) aus der Meteorologie eine Unterhaltungsshow macht und dafür auch gerne hier und da zuspitzt und besonders drastische Einzelfälle gezielt selektiert.

    Herr Kachelmann mag persönlich ein sehr netter Mensch sein, und wenn ich hier seine Vorgehensweise kritisiere, bedeutet das nicht, dass ich ihn mit Leuten wie Uri Geller auf einer Stufe sähe. Ich habe allerdings in der Tat Vorbehalte gegenüber Menschen, die es mit der Moral immer dann nicht mehr so genau nehmen, wenn es um’s Geld geht. Ich bin mir sicher, dass Kai Diekmann auch irgendwie vor sich selbst rechtfertigen kann, warum er das tut, was er tut. Das macht es aber, von außen betrachtet, auch nicht besser. (Nein, damit ist nicht gemeint, dass Herr Kachelmanns Wetterdienst auch nur annähernd so schlimm wäre wie die BILD-Zeitung. Aber die aufrechte Unschuld, als die Kachelmann ihn darstellt, ist er auch nicht gerade.)

    Es gibt wahrscheinlich Millionen von Dingen, die viel schlimmer sind als die Tatsache, dass Kachelmann das Mikroklima eines kleinen Sees als Extremwetter verkauft. Und glauben Sie mir, auch wenn Sie vielleicht gerade einen anderen Eindruck haben, dessen bin ich mir bewusst. Aber wir diskutieren hier nunmal über Kachelmann und nicht über den Weltfrieden.

  179. @JO:

    Aber ich sage doch gar nicht, dass jeder Wissenschaftler werden müsse, um ein erfülltes Leben zu führen, schon gar nicht Herr Kachelmann, der sich offensichtlich doch als Medienmensch wohler fühlt. Die Wissenschaftler, die ich kenne, sind ausnahmslos Leute, denen Erkenntnis wichtiger als Geld ist (und manchmal auch wichtiger als einige andere Dinge, die ihnen wichtiger sein sollten, etwa ihr Beziehungsleben). Ich habe nicht den Eindruck, dass Kachelmann dazu gehört, und er würde wahrscheinlich nicht sehr glücklich werden als Wissenschaftler.

    Ich sage nur, dass er sich vielleicht, auch wenn die Versuchung da ist, etwas mehr zurückhalten sollte damit, in Richtung der Konkurrenz, die durchaus mit ernstzunehmenden Wissenschaftlern aufwarten kann, auszuteilen und sich gleichzeitig als letzte Instanz in Sachen Meteorologie aufzuspielen. Die Kompetenz, die er zu vertreten vorgibt, besitzen nach meinem Eindruck höchstens einige angestellte Meterologen seiner Firma. Auch das ist nicht verwerflich (der Chef einer Autofirma muss nicht jede Schraube jedes Autos kennen, das seine Firma baut), mich stört nur diese persönliche Selbstdarstellung als Allroundtalent und meterologische Kompetenzbombe. Und selbst wenn er das alles wäre, zeugte es doch von Größe, würde er sich beim DWD mal etwas mehr zurücknehmen. Es können sich alle mal irren, die Wettervorhersage ist nie zu 100% richtig und genau.

    Naja, wahrscheinlich nur Träume. Kachelmann scheint ja mit der Keilerei Richtung DWD bereits erfolgreich gewesen zu sein, wenn es stimmt, dass er unter anderem dadurch den Auftrag an Land ziehen konnte, für einige ÖR-Sendungen das Wetter vorherzusagen. So gesehen wäre es für ihn geschäftsschädigend, das zu unterlassen. Und von Anstand kann man sich ja nichts kaufen.

  180. @kurt: Ich kann Ihnen versichern: Ihre Position zu Jörg Kachelmann und seinem Missbrauch des Funtensees, des Fernsehens und der Universität ist ausreichend klar geworden. Dass nicht alle Menschen Ihre Position teilen, liegt nicht daran, dass sie sie nicht verstanden hätten, sondern nur daran, dass sie anderer Meinung sind. Eine Wiederholung ist deshalb nicht, ich wiederhole: nicht, nötig.

    Warum können Sie nicht irgendein anderes Blog vollschreiben? Warum muss es meins sein?

    (Bitte beantworten Sie diese Fragen nicht.)

  181. Ich warte immer noch auf Statements von Herrn Kachelmann. dem Autor.
    Ist er am Funtensee, bei minus 60 Grad erfroren ?

  182. @ zoey
    Danke für den Link. Einfach nur peinlich was er da von sich gibt.
    Aber ist das auch der „echte“ Kachelmann ?

  183. kurt ist ein verkanntes Genie in der Nachfolge von Thomas Bernhard. Man sollte ihm mit Respekt begegnen. Außerdem habe ich von ihm einiges gelernt, zuletzt über den Unterschied zwischen Mikroklima und Extremwetter.

    Wetter ist interessant, ob mit oder ohne Kachelmann.

  184. Kachelmann ist ein Moderator im Fernsehen. Und er moderiert Fernsehsendungen. Meistens sind das Sendungen über das Wetter.

  185. Leidenschaftliche Naturwissenschaftler haben es immer gern, wenn etwas Anständiges passiert. Wenn leidenschaftliche Meteorologen einen Knopf hätten, um das Wetter zu bedienen, könnte sich die Menschheit vor lauter Schneestürmen und Tornados nicht retten.

    Leidenschaftliche Naturwissenschaftler bzw. Meterologen sind solche aus Leidenschaft, also nicht per Ausbildung. Wenn Herr Kachelmann einen Knopf hätte, hätte man ihn beizeiten ausgeschaltet.

  186. @Stefan, #240: immer daran denken: nach unten offene Kommentarspalte. Man erntet, was man säht. ^^

    Und man kann ja von Kachelmann halten, was man will, aber das du als renommierter Medienjournalist diesem Menschen eine Plattform gibst, überrascht doch. Jeden deiner Kollegen, der es gewagt hätte, einen solchen PR-Text zu bringen, hättest du in der Luft zerrissen, und zwar zu Recht.

    Überrascht es dich wirklich, wenn deine Leser das so sehen ?

  187. 249:

    Ich glaube, die Kritik läßt ihn – Achtung! – kalt. *hoho*

    Aber wo ist mein Flauschclip zum Thema geblieben? Im SNschen Spamordner gelandet?

  188. @246/genova
    kurt hat soviel mit Thomas Bernhard zu tun wie ein Hund fliegen kann. (Sorry, das musste sein.)

    @247/Alberto Green
    Naja, er moderiert(e) ja durchaus auch andere Sendungen (im MDR und SWR).

  189. @ 187 u. 213: Die Werbekampagne von Danone zu Actimel grenzt an Volksverdummung. In England hat man einige Werbespots zu Recht verboten, in Deutschland ist der Verbraucherschutz gewohnt zahnlos gegenüber der Joghurtlobby.

    wer einer solchen Kampagne sein Gesicht leiht, macht mit Volksverdummern gemeinsame Sache. Und nein, es ist prinzipiell nicht verwerflich, Actimel lecker zu finden oder mit Werbung Geld zu verdienen.

    So sehr kurt mir in seiner Vehemenz und Redundanz auf den Geist geht, komme ich nicht umhin, ihm in fast allen von ihm angesprochenen Punkten recht zu geben.

    (Sollte mein Posting die Gefahr bergen, zu einer weiteren kurtischen Kommentarflut anzuregen, kann es auch gerne gelöscht werden.)

  190. 253:
    „in Deutschland ist der Verbraucherschutz gewohnt zahnlos gegenüber der Joghurtlobby…“

    Warum aber wollen Sie darauf noch länger herumkauen?

  191. @213: Es entbehrt zumindest nicht einer gewissen Schizophrenie, wenn Kachelmann konkurrierende Wissenschaftler als „Parameteorologen“ abqualifiziert, selbst aber Werbung für parawissenschaftlichen Unfug wie diesen Joghurtdrink macht.

  192. @ treets: Weil ich es kann. Hast Du noch alle Zähne, oder sind dank überzuckerter Nahrungsmittel schon ein paar ausgefallen?

    (Wo wir grad bei Zähnen sind: draußen ist es ja immernoch bitterkalt. *klapper* – Kachelmann, übernehmen Sie!)

  193. Ich frage mich ernsthaft, was die Diskussion über Temperaturen überhaupt soll, egal ob sie vom Funtensee, von Hamburg oder von der Zugspitze stammen. Was sagen diese Temerpaturangaben überhaupt aus?

    So ziemlich jeder würde doch in eine Saune gehen, die auf 100 Grad aufgeheizt ist, wohl kaum einer sich in 100 Grad heißes Öl legen…oder?

    Insoweit, eine Temperaturmessung ist -egal wo sie stattfindet- immer ungenau und sagt überhaupt nichts aus.

  194. @258 Temperatur ist nicht alles, Wärmeleitung spielt auch noch mit rein. Die von feuchter Luft ist höher als von trockener, und die von Flüssigkeiten höher als von Gasen.

  195. 258: ein sehr guter Einwurf! Ich bin übrigens der Meinung, dass es Pfuntensee heißt, nicht Funtensee. Es heißt ja auch Pfundskerl, nicht Fundskerl.

  196. @Yeb (#213) Den anderen kann man aber leider auch nicht (mehr) ernst nehmen. Wenn sich jemand seit Jahren immer wieder selbst auf das „Siegertreppchen“ stellt und zeitgleich gegen so ziemlich jeden Mitbewerber wettert (das oft grundlos und/oder unsachlich & ohne jemals vor der eigenen Haustüre zu kehren & zu allem Überfluss, wie bereits geschehen: nach einem Rundumschlag seinerseits unliebsame, kritische Kommentare anderer bei diversen Online-Zeitungen löschen lässt), kann ich verstehen, wenn sich da mit der Zeit einiges anstaut. Da bewundere ich den DWD-Pressesprecher, der nimmt es scheinbar mittlerweile gelassen. Respekt, Herr Kirsche!

    „DWD-Pressesprecher Uwe Kirsche hält die Angriffe des TV-Meteorologen für reine Schikane: Kachelmann nutze jede Gelegenheit, den Deutschen Wetterdienst „scheinbar vorzuführen“, um seine eigene Firma in ein besseres Licht zu rücken. „Das macht er ja nicht zum ersten Mal.“
    (Quelle: http://i8t.de/deaitdwh)

    Dass er vom Wetter Ahnung hat, bestreitet ja niemand. Sicher auch nicht der Herr von Wetter.com. Bietet sich in der „Not“ wohl an, diese „Lebenslauf-Lücke“ zu nutzen, auch wenn das in der Tat alles andere als relevant ist.
    Die größeren Lücken sind ganz wo anders.

  197. @ (#258) Morgenstund

    Ich komme gerade aus der Sauna und kann nur zustimmen: Ich habe mit 70° angefangen und war erst im letzten Gang in der 100° Sauna – kein Öl! Ich fand beide Temperaturen zu Anfang sehr heiß und das Wasser danach sehr kalt. Macht beides aber sehr müde – daher ab ins Bettchen, in dem ich sicher von fliegenden Hunden träumen werde (tolles Video!)

  198. @ 240:
    warum so gegen kurt? hier schreiben soviele, die einfach nur schreiben, weil sie sonst nichts zu tun haben. ich zum beispiel, in genau diesem augenblick.
    kurt hat in der regel wenigstens in der sache etwas zu sagen.
    seine beiträge gehen zumeist nicht mehr und nicht weniger am thema vorbei als viele andere auch. (wie dieser hier mit kachelmann, dem alten schle ebenfalls eher nichts zu tun hat.)
    bisschen wortreich vielleicht, ok. aber auch da ist er nicht der einzige.

  199. 265:

    Eigentlich geht es nicht um Kurt speziell. Niggemeier hat derzeit eine Art Merkel-Problem. Zuviel hin und her, zuviel Aufregung, und da will man nicht einfach „basta“ sagen. Vor allem, wenn man inzwischen denkt, meine Güte, hättest du das bloss gelassen mit dem Kachelmann-Beitrag – nichts als Ärger, und dann muss man als Blogbetreiber auch noch dauernd so cool tun, als ob alles okay wäre, nur keinen Fehler eingestehen, da warten die anderen doch nur drauf.

    Kein Witz, ist ja so.

    Also aussitzen.

    Herrjeh, denkt sich einer dann, kann nicht bald mal Schluss sein mit dem Thema?

    Ich schätze den Niggemeier schon so ein, dass ihm das alles inzwischen etwas unangenehm ist.

    Da sind wir als Gäste in seinem Blog halt so nett und strapazieren das nicht mehr so arg.

    @262: Ich gebe zu, der erste Gedanke ging in die Richtung des wahren Bezwingers des Roten Barons…

  200. Och, ich glaube Herrn Niggemeier ist es relativ egal, was man hier über Kachelmann schreibt.
    Es war nicht sonderlich geschickt, den Beitrag hier zu veröffentlichen, vor allem hätte man sehr stutzig werden müssen, als Herr Kachelmann ihn ursprünglich für bildblog anbot, was nun sicherlich aufgrund des Inhalts überhaupt nicht angebracht war. Dem ging es von Anfang an nur um Verbreitung seines Anliegens (ja, man mag es PR nennen) mit großer Strahlkraft.
    Hier hat sich eine lebhafte ähh Diskussion entwickelt, mehr kann man von einem Blog nicht verlangen.

    Was mich massiv stört ist, dass Herr Kachelmann sich nichtmal die Mühe macht, den profanen PR-Versuch zu verschleiern, indem er hier mal etwas postet. Ich vermute doch stark, dass er als Paramedienexperte ziemlich genau weiß, was ein Blog ausmacht – wenn nicht, wird Herr Niggemeier es ihm erklärt haben. Sein Fernbleiben aus den Kommentaren lässt doch stark vermuten, dass er eben nur mal einen Text hierlassen wollte, um Wind gegen den DWD zu machen.

    Aber mittlerweile habe ich den festen Entschluss gefasst, zum Mekka der deutschen Parameteorologie, zum Funtensee, zu fahren. Man fühlt sich ja hier wie ein Ossi nach der Maueröffnung, wenn man noch nicht da war, obwohl ja mächtig was los sein soll.

  201. die begeisterung ist ansteckend. auf zum funtensee.
    fotos zeigen ihn zwar als klein und unscheinbar, aber innere werte zählen. und dann diese natur.

  202. Kachelmann mal wieder mal mit seinem Lieblingsthema: alle anderen Wetterdienste sind doof – ausser dem eigenen …
    Recht aufschlussreich war das z.B. noch in „Krieg der Wetterfrösche“ zu sehen.

    Ausserdem – seit Kachelmann als Unterstützer der INSM auftritt, kann man ihn und seine Auftritte beim besten Willen nicht mehr ernst nehmen.
    So wundert ihn zum Beispiel „… wie der deutsche Gesetzgeber den Arbeitsmarkt kaputt reguliert. Meine Erfahrung ist: Je weniger seltsame Vorschriften es gibt, desto weniger Arbeitslosigkeit gibt es auch …“
    Genau, Herr Kachelmann, erzählen Sie das doch mal den Leiharbeitern bei Schlecker – um mal einen aktuellen Bezug herzustellen.

    Warum werben Sie denn nicht mal für die Vorzüge des Schweizer Rentensystems, welches einige Anregungen für das deutsche Sytem zu bieten hätte …?

  203. Tatsächlich: Kachelmann ist bei der INSM. Der Mann wird mir plötzlich richtig unsympathisch, macht Werbung für den Pfuntensee, für Deppenjoguhrt und für die INSM.

    Aber als Untersuchungsobjekt interessant: Der macht das schon richtig, siehe die Zahl der Kommentare hier.

  204. Was wäre denn, wenn man sich in seiner Beurteilung der Wettersituation „verschätzt“ hat und die Erkenntnis, wie die vorherige Wetterwarnung, an die selben Medien gegeben hätte?

    Der Copy/Paste Journalismus und die Heerschar der Echtzeit-Sozial-Medialen hätten die Unwettergeschichte schon so tief in das Web und die Gesellschaft gebrannt, das jeder Löschversuch missglückt wäre.

    Können Sie sich vorstellen, dass Bild die Titelseite für die Meldung reserviert „Wird wohl nicht so schlimm!“? Können Sie sich vorstellen, dass #Entwarnung bei Twitter so wichtig wird wie #Unwetter? Zugriffshungrige Blogger brauchen auch die Sensation, um ihren Hunger stillen zu lassen.

    Hätten sich alle etwas mehr eigene Gedanken gemacht, Zahlen und Informationen gelesen und interpretiert – schließlich in guter Manier abwägend und in Relation stellend reagiert, Sie alle hier auch, müssten wir jetzt nicht diese Diskussion führen.

  205. Kremer: Sie haben aber schon den Beitrag von Kachelmann gelesen, bevor Sie kommentierten, ja?

    Im Übrigen konnten Sie solche Schlagzeilen auch in den Gazetten lesen, denen ihr geschätzter Neven DuMont vorsteht. Will sagen: Bild und Blogger hier vorzuschieben ist schon ne steile These.

  206. Mal von dieser halbgaren PR-Aktion von Herrn Kachelmann abgesehen: Wenn ich mir die Kommentare hier so ansehe, sollten wir einen Analogbegriff zu Godwin’s Law einführen – die Diekmann-Karte. Jeder, der hier irgendeinen Medienschaffenden mit Kai Diekmann vergleicht, hat die Debatte sofort verloren.

  207. Vielleicht nochmal in Kürze zu INSM aus Wikipedia:

    Die ARD-Sendung Monitor moniert „kritisch-selbstkritisch“ ein Verschwimmen der Grenzen zwischen Journalismus und Public Relations (PR). [4] Der Medienwissenschaftler Siegfried Weischenberg sagte in dieser Sendung:

    „Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist höchst erfolgreich, weil es ihr gelungen ist, so einen neoliberalen Mainstream in den Medien durchzusetzen. Und das konnte auch leicht gelingen, weil die Medien kostengünstig produzieren müssen. Sie sind sehr darauf angewiesen, dass ihnen zugeliefert wird, hier gibt’s eine Lobby, die sehr wohlhabend ist. Das ist natürlich eine sehr, sehr problematische Geschichte, weil die Medien nicht das tun, was sie tun sollen. Die Journalistinnen und Journalisten fallen sozusagen aus der Rolle, weil sie nicht kritisch kontrollieren, weil sie die Interessen nicht transparent machen.“

    Laut Monitor haben die mit Beiträgen belieferten Sender allerdings angegeben, die Beiträge redaktionell bearbeitet zu haben, die meisten Sender hätten die Zusammenarbeit mit der INSM inzwischen beendet.

    Spannend …

  208. Seit dieser Geschichte ist BILDblog bei mir auch völlig unten durch.

    Dafür muss man der INSM fast dankbar sein: Dass sie es einem so leicht macht, Leute nach Gut und Böse zu sortieren. Und mit dem, was die Bösen so sagen oder tun, muss man sich dann gar nicht mehr auseinandersetzen, denn sie sind ja: böse.

  209. @tweets Ich schätze Herrn DuMOnt nicht in besonderer Weise, ich versuchte nur etwas differenzierter zu betrachten und habe fehlenden Stil moniert. Sie vereinfachen sehr gerne und verlieren dabei wesentlichen Inhalt.

    Auch Ihre Antwort auf meinen sicher etwas generelleren Hinweis zu diesem Thema ist mir etwas zu schlicht, als dass ich darauf antworten möchte.

    Es fällt nur auf, dass das Hinweisen auf hier gern verbreitete Schwarzweißmalerei nicht gern gesehen wird. Es könnte ja dazu führen, dass man seine argumentative Komfortzone mal verlassen müsste.

    Alle sind gegen Bayern München, gegen Kachelmann, Neven DuMOnt, RTL und… und die Welt ist in Ordnung.

  210. Bei mir ist weder der Bildblog noch der hier untendurch, nur weil Koch-Mehrin und Kachelmann als INSM-Hanseln schon mal was schreiben durften. Aber hinweisen wird man darauf noch dürfen, oder?

    Komisch zudem irgendwie, dass sowohl Koch-Mehrin als auch Kachelmann zugleich ungewöhnlich prominent sind als auch als unseriös gelten. Zufall?

  211. Trotz der legendären Wetterstation am Funtensee ;-)

    Ich finde auch, dass Kachelmann eine seriöse und professionelle PR macht.

  212. Koch-Mehrin ist ne clevere Person. Sie schafft es tatsächlich, bei Bildblog so über die Bild zu schreiben, dass ihr weder Bild noch Bildblog böse sein können. Sie belässt es nämlich bei Kleinigkeiten, ein paar launigen Sprüchen, that´s it. Nichts, was Kai Diekmann hätte weh tun können. Man könnte auch sagen: FDP. Nach allen Seiten hin offen.

    Dass Niggemeier diesen Koch-Mehrin-Beitrag nun nutzt, um gegen Schwarz-Weiss-Denken anzuschreiben, ehrt ihn. Ich finde es ja toll, dass Niggemeier differenzieren möchte. Das könnte ruhig öfters geschehen.
    Dann könnte man ja auch der Fairness halber den DWD fragen, ob er ebenfalls einen Gastbeitrag hier als Antwort verfassen möchte. Das „audio et altera pars“, welches ein vernünftiges journalistisches Prinzip ist, würde ansonsten ja völlig unter den Tisch fallen. Dass der Hausherr hier sich zum Inhalt des Gastbeitrages ebenso wenig äußert wie zur inhaltlichen Kritik daran, ist weiterhin bedauernswert.

    @282: Ihr „genereller Hinweis“ ist justament das, was nun gar nicht passen wollte. Er hatte nämlich mit der ganzen Sache nichts zu tun, um die hier gerungen wird. Vielleicht zu schlicht für Sie.

  213. 284: Ich habe mich nur auf die hier vertretenen Meinungen bezogen. Ich halte mich raus, ich habe den Beitrag von Kachelmann ja bekanntlich garnicht gelesen. Was man an Kachelmann aber wirklich kritisieren muss, sind seine schlecht sitzenden Anzüge.

    Mein Wetterbericht: kalt, Schnee, schönes Licht.

  214. Wir halten fest: genova kommentiert Artikel, die es nicht gelesen hat, findet Koch-Mehrin und Kachelmann sind prominent, aber gelten als unseriös. Aha.

    Bei uns schneit’s noch immer. Meine orange Schaufel habe ich auch noch nicht wieder gefunden.

  215. @SvenR
    und sie verweisen diesmal auch nicht mit einem zahnschmerzen verursachenden ’schrub‘ auf einen älteren kommentar in diesem strang. (ich meine zumindest, sie als denjenigen zu erinnern.)

  216. SvenR: Wie wäre es mit ORANGEFARBENER Schaufel? Um das einmal zu klären.

    Außerdem habe ich nicht Artikel kommentiert, die ich nicht gelesen habe, sondern lediglich Kommentare im Kommentarbereich eines Artikels, den ich nicht gelesen habe, kommentiert und dessen Verfasser kritisiert. Also alles im grünfarbenen Bereich.

  217. @zoey #289: Ich habe meine orange Schaufel ja auch im Sandkasten verloren und nicht im Funtensee. Und „schrub“ ist ja wohl perfektes Klein-Bloggersdorf-Plusquamperfekt.

    @Stefan: Was sagt den Jörg K. aus L. zu den „Angriffen“ hier in den Kommentaren?

    @genova #290: Wenn mein Freund Alberto Green sagt, dass „orange Schaufel“ richtig ist, dann ist das so. Wofür habe ich den denn sonst von meinen Steuern so lange Geisteswissenschaften studieren lassen?

    Und Kommentare zu kommentieren, die sich auf einen Artikel beziehen, den man nicht gelesen hat, ist genauso sinnvoll, wie [dummes Zeug der Wahl eintragen]!

  218. 291:
    dann herrscht also in klein-bloggersdorf ein schrub-konsens.
    tut trotzdem weh. und es waren doch zwei schaufeln im sandkasten im umlauf. leihen sie sich doch die von Gregor Keuschnig aus ;)

  219. @ Schaufel: Duden
    is your friend.
    Habe übrigens auch auf euer aller Kosten Geisteswissenschaften studiert (und sogar abgeschlossen). Nun bin ich natürlich nicht marktwirtschaftlich verwertbar – aber das ist eine ganz andere Geschichte. Wobei: die INSM könnte mir da bestimmt weiterhelfen.

  220. Mit gaaaanz leichter Boshaftigkeit formuliert heute Christian Bartels im Altpapier bei dnews.de:

    „Die Aufschneiderei von Jörg Kachelmann, dem Wetterpropheten in Diensten der ARD, hat etwas Maßloses“, glossiert Michael Hanfeld in der FAZ: „Die Panik, über deren Unangemessenheit er fortwährend doziert, verbreitet allein er“. Es geht um Kachelmann bei Beckmann, nicht bei Niggemeier.“

    Leider steht der Hanfeld-Beitrag (noch) nicht online.

  221. @Name (notwndig) #293:

    „Denn neben den undeklinierten Formen werden mittlerweile auch die deklinierten akzeptiert.“

    Nicht jeder akzeptiert so’n neumodisches Zeuch. :-)

  222. Prima, in diesem Blog bin ich richtig! Weil man hier gerade bei orange, Sandkasten und Funtensee ist: Ich habe gerade meinen Schneemann fertig gekullert! Hat etwas länger gedauert, da ich nicht am Funtensee wohne und das angekündigte Schneechaos ausblieb. Hab mir den Schnee nun von der Umgebung zusammengeholt. Aber jetzt die Frage: wo kommt bei dem Schneemann denn die orange Möhre hin? Kann mir jemand helfen? Oder sollte ich besser Jörg Kachelmann, den DWD oder den Mann von wetter.com fragen? Bin dankbar für jede Hilfe!

  223. @treets 286:
    „..Dass der Hausherr hier sich zum Inhalt des Gastbeitrages ebenso wenig äußert wie zur inhaltlichen Kritik daran, ist weiterhin bedauernswert….“

    Nein, nicht bedauernswert. Es ist lobenswert. (Nur) so kann sich dieser Blog zu einer Plattform für zivilisierte Diskussionen weiter entwickeln.

  224. 298, polyphem:

    Sie haben Recht, so habe ich das noch nicht betrachtet. Meine Güte, was für eine Selbstkasteiung. Der arme Stefan Niggemeier. Der würde gerne soviel sagen und kann nicht. Er opfert sich für die Diskussionskultur. *uff*

  225. ups, Fehlerteufelchen beim Tippen. Es soll heißen:

    Aber trotzdem: wohin mit der Möhre?

    … ich hüpf mal in den Garten. Vielleicht bekomme ich eine Idee für das Möhrchen.
    Auf jeden Fall: happy new weather for 2010!

  226. Wer macht hier das Wetter für Berlin? Vielleicht sollte ich mehr radiozappen. Jugendsender versprechen in ihren Wetternachrichten vielleicht mehr Spaß im Schnee. Jugendliche sehen ja manches undramatischer, weil die Risikoantennen noch kurz sind. Oder der weniger sensationslüsternde Deutschlandsender („In der Ruhe liegt die Kraft“) sagt ein Anhalten der hervorragenden akustischen Wetterlage voraus. Der Watteeffekt des Schnees.

    Im Großen und Ganzen kann man ja zufrieden sein mit den Wetterbedingungen. Ja, ehrlich. Das Jahr 2010 fängt echt ehrlich an. Mensch, so ein Winter! Schon gut zwei Wochen Schnee am Stück in Berlin. Ich kenne viele, die sich darüber freuen. Die kennen ihn aber so gut, dass sie nicht bei allerseits angekündigten Katastrophenwarnungen auf einer mecklenburgischen Kreisstraße rausfahren, in einer dünn besiedelten Gegend.

    Mir fällt Vaters Spruch aus der Kindheit ein: Wer nicht hören will muss fühlen.

    Stefan, das Trackbacking hat nicht funktioniert, tschuldigung.

  227. Ich kann gar nicht glauben, was ich hier lese. Diese Werbung und Kollegenschelte erscheint tatsächlich bei Stefan Niggemeier?!

    Eine Frage an Sie: Wie scharf würden Sie die BILD wegen Schleichwerbung attackieren, wenn Sie den selben Beitrag veröffentlichen würde wie Sie?

    Das Breitreten der Berichterstattung über den Enke-Tod und der damit verbundene Hinweis auf den Werther-Effekt war schon irre, aber das hier toppt alles. Sie sind für mich der größte Heuchler in der deutschen Presselandschaft.

    Aber klar, Sie bekommen Aufmerksamkeit. Nur: Die bekommt die BILD auch.

  228. @zitsche #304: Sie müssen sich das im Kopfstand, unter einer Brücke, über einen am Ufer leicht angefrorenen Fluss, über die gerade langsam ein ICE durch eine Schneeverwehung fährt, vorstellen.

  229. @polyphem #296: Wie kommen Sie darauf? Ich bin doch heilfroh, dass mit meinen, Ihren, unseren Steuern was sinnvolles gemacht wird. Ich zahle gern Steuern. Nicht gern so viel, aber grundsätzlich gern.

  230. @SvenR: @Alberto Green:
    Schweizer Käse? Bei den Füßen von Sven hätte ich keine Bedenken. Habs aber sehr im Kreuz und komm schwer runter. Wenn er Kopfstand macht, könnte man noch einmal drüber reden.

    Passt das jetzt noch zum Thema?

  231. polyphem küsst SvenR „unter einer Brücke, über einen am Ufer leicht angefrorenen Fluss, über die gerade langsam ein ICE durch eine Schneeverwehung fährt“ sanft die Füße, weil er es im Kreuz hat.

    Darf ich Fotos machen?

    (Ich weiß nicht, ob wir noch beim Thema sind, weil ich vergessen habe, ob das hier der Dumont-, Kachelmann- oder RTL-Strang ist, über den wir hier schlagen.)

  232. Von diesen Strängen bleibt was hängen.

    Mit schneeverwehten Kommentaren
    Werden wir jetzt Schlitten fahren.
    Und von Daisy-Katastrophen
    bleiben nur noch ein paar Strophen.
    Vom tiefen Bücken unter Brücken,
    und Füßeküssen neben Flüßen.

  233. @marks
    wie es scheint, ist dir beim winterlichen faxentreiben neben dem haxen auch gleich noch der versfuß in die brüche gegangen. quasi kollateral. dabei wär‘ es doch gar nicht so schwer gewesen:
    „Beim Rodeln aber mache keine Faxen,Sonst brichst Du Dir wie ich den Haxen“

    ;-)

  234. polyphem weckt häufiger mal den reimer in einem.

    btw: daisy ist doch schnee von gestern. bob – übernehmen sie.

  235. Und noch ´n Gedicht:

    Aus Appenzell Herr Kachelmann
    greift gerne Konkurrenten an
    Nun traf er auf, der Mann hat Glück,
    den gleichen Bart aus Osnabrück.
    Mit dem er noch mehr kacheln kann.

  236. @ ca-fi (314): Also ich muss aufs Schärfste protestieren! Marks‘ eleganter vierhebiger Vers sollte auf keinen Fall durch einen schleppenden Fünfheber ersetzt werden.

  237. Wetterp(r)o(ph)et

    Meist zeigt der werte Kachelmann
    im Fernsehn uns das Wetter an.
    Jedoch als kleine Fehlprognose
    ging Daisy in die Unterhose.

    Kachelmann schaltete schnell,
    so ist ja sein Geschäftsmodell,
    bei Niggemeiers Medienrubrik
    eine kleine Schmähkritik.

    Erklärte so zum Hirngespinnst,
    allein vom deutschen Wetterdienst,
    was Wind und Schnee an Chaos trieb
    Und alle haben ihn lieb.

    (oder vielleicht auch nicht,
    ’s wär ne andre Geschicht)

    -Tom

    (PS: Ich hab nie viel vom vierhebigen Jambus gehalten)

  238. Ein ernstes Wort, hier unter Vettern:
    Hört bitte auf, so rum zu wettern
    Der Stefan, der nimmt Stellung, bald,
    zur Zeit noch ist es ihm zu kalt –
    vom Thron zu uns herab zu klettern.

  239. Und die Wetterstation macht auch nicht gerade einen seriösen Eindruck, sie wirkt recht klapprig:
    http://de.wikipedia.org/w/inde…..0113045918

    Man sollte Herrn Kachelmann einmal sagen, dass er sich bei solch einer berühmten Station etwas mehr Mühe hätte geben sollen.

    Nichts zu danken,
    genova

  240. Ich lese grad, wer sich beschwert
    Und es seit Stunden in ihr gärt:
    Der Funtensee, welch böses Wort
    Sei ganz bestimmt ein öder Ort.

    Nur Schweizer seh´n den Wahren-Wert.

  241. Treets, halt doch bitte Maß,
    Mit der Verse kurzem Spaß.
    Was ich gar nicht mag,
    dein Versmaß diesen Tag.
    Wirfs dem Teufel zum Fraß!

    naja, vielleicht finde ich an AABBA doch noch gefallen, Waterloo, lalalala..

  242. Und so verlautet ein B.Schuss,
    dass ein Kommentator von Wahn sein muss..

    *hust* ja, langsam ist gut, gaanz langsam

  243. Es meinte hier ein B punkt Schuss
    Beenden sollt man diesen Stuss
    Schon fürchtet er, die Leute
    Sind Wahnsinns fette Beute

    Der Stefan hält sich weiter russ.

  244. Beim Barte des Zyklopen, habe ich etwa eine Lawine ausgelöst?
    Das wächst sich zu Kata-Strophen aus. Welcher Warndienst ist da jetzt zuständig? Und wer hat die nicht kommen sehen?

  245. 331:

    Vielleicht ist´s Donald, der per se
    – ein Mitarbeiter DWD? –
    um Daisy leidenschaftlich spukt
    So sehr, dass selbst SN sich duckt

    Es ging um Enten. Und um Schnee.

  246. @301:
    Tip:Statt schneemann nächstes jahr-am Funtensee?-schneefrau bauen.Dann klappt´s auch mit der möhre.

  247. wie jemand anderer schon treffend formulierte:
    well I never pray but tonight I’m on my knees yeah
    I need to hear some sounds that recognize the pain in me, yeah

  248. @ Stefan (OT)

    Nur mal so aus reiner Neugier (und bitte nicht als Angriff auf Deine Abwesenheit vom Computer missverstehen): Wie konnte denn mein Kommentar #330 (den ich leider etwas zu spät abgegeben hatte; er hätte sich direkt an #328 anschließen sollen…), der frei von Kraftausdrücken, links und Ausrufezeichen ist, in die Moderationsschleife gelangen?
    Habe ich ein ungebührendes Verhalten meinerseits verdrängt, oder ist der Filter schon so ausgereift, dass er mich automatisch sperrt, wenn im gleichen Strang kurz zuvor zu reimen begonnen wurde?

  249. Oha. Dann bin ich mal gespannt, was mit meinem nächsten von zuhause aus abgegebenem Kommentar passiert ;)

    (Jetzt werde ich mich natürlich, sobald ich zuhause bin, genötigt fühlen, irgendeinen Kommentar abzugeben, nur um zu schauen, was damit passiert, auch wenn ich gar nichts sinnvolles zu sagen habe. Wie? Den Unterschied wird keiner bemerken? Verdammt…)

  250. Der Stefan N. ist generell
    Mit Anstand und Moral sehr schnell
    Dabei, geht es grad um den Kai
    Oder auch Dieter, einerlei.

    Doch wagt es jemand, unverfroren
    Dreist, doch nicht hochwohlgeboren
    (Anders als der Herr vom Berg,
    In Textmasse gleichfalls kein Zwerg)
    Die Stimme einmal zu erheben
    Wid‘ jene, die als Freund‘ sich geben
    Vom Stefan, dann ist aus die Maus
    Und ist’s der Moral noch so ein Graus:
    Freundschaftsdienste sind dasselbe
    In Berlin wie an der Elbe.

  251. Der Stefan N. ist generell
    mit Anstand und Moral sehr schnell
    dabei, geht es grad um den Kai
    oder auch Dieter, einerlei.

    Doch wagt es jemand, unverfroren
    dreist, doch nicht hochwohlgeboren
    (anders als der Herr vom Berg,
    in Textmasse gleichfalls kein Zwerg)
    die Stimme einmal zu erheben
    wid‘ jene, die als Freund‘ sich geben
    Vom Stefan, dann ist aus die Maus
    Und ist’s der Moral noch so ein Graus:
    Freundschaftsdienste sind dasselbe
    In Berlin wie an der Elbe.

    Des Hausherrns Geduld ist zu Ende
    Ach, wenn er nur sofort verschwände:
    Der Störenfried, der Zwietracht sät
    Allzu viel ungefragt verrät
    Von dem, was wichtig er erachtet
    Obgleich vom Hausherrn so verachtet.

    Da endlich weiß der Hausherr weiter:
    Nimm den Filter, denkt er heiter
    Denn um es Zensur zu nennen,
    muss man das ja erstmal kennen.
    Und des Filters löschend Kraft
    Hat es wieder gut gemacht.

    So ist’s des Autors dieser Zeilen
    Schicksal, verhasst zu verweilen
    Fernab der Dichter frohem Treiben
    Auf dass die Freunde Freunde bleiben.

  252. @Stefan N.:

    Jetzt haben Sie aber meine Pointe zerstört, dadurch, dass Sie das tatsächlich noch aus dem Filter geholt haben.

    (Und ja, ich halt jetzt wirklich die Klappe. Jedenfalls in diesem Strang.)

  253. Jetzt erinnert es mich doch sehr an 60. Geburtstage, wenn die Freundinnen der Jubilarin ein Gedicht schreiben… und man sich fragt, ob es nicht auch ein Blumenstrauß getan hätte!

  254. kurz: Kachelmann entschuldigt sich für Mitläufertum, das sich darin begründet, daß nur der Kunden hat, der bei Bedarf vom Parameteorologen nach Katastrophenmeldungen, solche auch unterfüttert.
    Das Spiel ist nichts Neues, auch Unternehmen halten sich teure Beraterstäbe, oder holen sich welche rein, die nichts anderes tun als zu unterfüttern — und Verantwortung abzuschieben. Wird irgendein Journalist sich je dafür entschuldigen, daß er über etwas völlig irrelevantes berichtet hat und es viel interessanter aussehen lassen hat als es wa(h)r?

    Gleichzeitig macht Kachelmann Vorschläge, über welche Themen tatsächlich relevant hätte berichtet werden können. Wetter ist eben in Deutschland schon deswegen viel uninteressanter, weil wir, statt im Regenfall Sandsäcke vor die Tür zu legen, vorsorglich Regenrinnen und Kanalisation verlegt haben. Nicht die ganze Welt ist Hollywood, und nicht alles, was Amis erfolgreich vormachen, muß man nachmachen! Genau andersrum fing Kachelmann mal an: er versuchte, das Wetter an sich interessanter zu machen. Gescheitert! Wetternachrichten will man im deutschen Fernsehen nicht haben, da ist neben der Abteilung „Schnee, ey, das habe ich verstanden“ im Tagesschlußritual nur Platz für dummlabernde Sportreporter und Börsennachrichten, auch zum Thema Wetter. Der Schnee ist weiß …

    Gegen die geplatzte Weltfinanzblase ist die geplatzte Daisyblase eine Erholung, aber damit dennoch nur charakteristisch für unsere Zeit, und daß die Weltfinanzkrise zumindest gedanklich noch nicht überwunden ist.

  255. Wenn Schnee und Eis die Straßen glätten
    Und Autofahrer nun mit Ketten
    Auf Reifen in die Berge jetten
    Und dort auf Brettern oder Rodeln
    Die Pisten runter fahrn und jodeln
    Und auf der Hütten Glühwein saufen,
    Dann muss man wieder Streusalz kaufen.

    Wenn Hund und Katze Gassi gehen
    Dann kann man ihre Spuren sehen.
    Wenn Hausbesitzer Schnee entfernen
    Und Autofahrer laufen lernen,
    Wenn manches Räumgerät zerborst,
    Freuts Stavermann in Wallenhorst

    – demnächst nicht mehr in Rulle :-) –

  256. Ich sitze noch immer gespannt auf dem Balkon und warte auf Daisy…

    Könnte allerdings auch mal einkaufen gehen, die Hamsterkäufe habe ich nämlich vor lauter Vorfreude ausgelassen…

  257. […] Jörg Kachelmann: Die Katastrophe mit Daisy Es war eine große Leere, obwohl großes angekündigt wurde. Schneesturm und Wetterchaos hielt sich in Grenzen, doch die Warnungen die ausgesprochen wurden, veranlasste die Menschen zu Hamsterkäufen und bescherten vielen Mitarbeitern im Einzelhandel einen freien Tag. Jetzt spricht Kachelmann bei Niggemeier und rechnet ab. Mit dem DWD und dem Wetter: “Der Deutsche Wetterdienst verschläft nicht mehr die Unwetter, er warnt vor allem, was sich bewegt. Irgendwo mag schon was passieren, dann war man zuerst und wenn nichts passiert, waren es „die Meteorologen”, die da übertrieben haben.“ […]

  258. Ich hätte da noch einen kleinen Pausenfilm, anlässlich Niggemeiers kleiner
    Auszeit.

    /www.youtube.com/profile?user=simonscat#p/u/0/VgmXrARr6aI

  259. Jede Menge Neuschnee.
    Das wäre doch ein schöner Grund, diesen nach unten offenen Kommentarstrang zu reanimieren.
    Jemand am F-see derzeit?

  260. In der DDR (!7 Millionen-Knast) wurde der Wetterdienst benutzt, um das Volk bei Laune zu halten, jetzt benutzt man Ihn um ein ganzes Volk verrückt zu machen !
    Hiddensee ist ist die bittere Realität das bei uns einiges schief läuft !
    Wehe wenns mal so wird wie 1978 !

  261. Tja, nun sieht’s ja aus, als würde der Sonnyboy freikommen – und ganz ehrlich. Die Beweisführung ist zunehmend mangelhaft und ich bin gespannt, wie das Urteil lauten wird…

    Grüße
    Daniel

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