Grimme-Kandidaten gucken (3)


Foto: BR/teamWorx/Stelter

Die Überschrift ist nur noch so halb sinnvoll, weil die diesjährigen Grimme-Preisträger ja längst feststehen. Ich möchte trotzdem darauf hinweisen, dass das Erste morgen den bezaubernden Fernsehfilm „Rose“ zeigt, der nominiert war — und den Preis auch verdient gehabt hätte. Corinna Harfouch spielt eine alleinerziehende Mutter, die sich nach bewegten Zeiten als Hausbesetzerin vor vielen Jahren aufs Land zurückgezogen hat, vom Schreiben von Groschenromanen lebt und in einem manchmal sympathischen, manchmal bedrohlichen Chaos mit ihren drei schon ziemlich großen Kindern lebt. An der Geschichte, wie diese Familie ihre Sollbruchstellen findet, ist das Besondere, wie vollständig sie durch die Liebe zu ihren Figuren alle Klischees meidet. Sie ist leicht, ohne schlicht zu sein.

„Rose“, ausgezeichnet mit dem Deutschen Fernsehpreis 2007 als bester Fernsehfilm, Mittwoch, 20.15 Uhr, im Ersten.

8 Replies to “Grimme-Kandidaten gucken (3)”

  1. Und das wollte ich auch immer noch mal sagen: Danke für die Nachvollziehbarkeit Deiner Entscheidungen bzw. die der Jury. (Längerer Text zu jedem einzelnen Film)
    Morgen wird geguckt. Versprochen.

  2. Ich habe keine Zeit zum Fernsehen gucken und ich gucke auch keine deutsche Scheiße mit Corinna Harfouch! Wer kann sich denn sowas leisten? Doch wieder mal nur Fernseh-Journalisten, den ganzen Tag nur glotzen, pah

  3. Wenn Sie nicht andauernd Blogs lesen würden und auch noch echauffierte Kommentare abgeben würden, hätten Sie auch Zeit fernzusehen.

    *g*

  4. Mich interessieren diese vielen Fernsehpreise nicht die Bohne. Ich schaue einen Fernsehfilm an, wenn mich die Inhaltsangabe in meiner Fernsehzeitschrift anspricht. Und ich behalte mir vor, nicht bis zum Ende zu gucken, wenn der Film mich langweilt.
    So sehr ich das Blog von Herrn Niggemeier schätze, so wenig berühren mich seine Aufforderungen, bestimmte Filme anzusehen, nur weil er dafür in einer Jury gestimmt hat.
    Wer bezahlt denn dieses Adolf-Grimme-Preis-Brimborium? Ich hoffe nicht, dass ein Teil meines Geldes dafür verschwendet wird.

  5. „…wie diese Familie ihre Sollbruchstellen findet, …“

    Etwas ungewohnt, solch Deutsch hier zu lesen.

  6. Deutsche Preise sind generell grundsätzlich auf Provinzniveau. Komisch, aber irgendwie schafft dieses Land es nicht (mehr), in den Bereichen Musik/Film etwas künstlerisch wertvolles hervorzubringen, das international mithalten kann. Wobei: Der Grimme-Preis an sich zählt eigentlich schon eher zu den hochwertigeren. Hierzulande.

  7. Hm, ich hab gerade „weil die diesjährigen Grimme-Preisträger ja längst vergessen sind.“ gelesen.
    Corinna Harfouch, die ist schon genial. Schade das die im deutschen TV versauert.

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