Fehler im System — Korrektur

Ich muss mich korrigieren:

Am vergangenen Samstag habe ich hier darüber geschrieben, wie sich sueddeutsche.de nachhaltig und bis heute weigert, einen sachlichen Fehler in einem Artikel richtig zu stellen. Stattdessen wies der Autor des Artikels nur in den Leserkommentaren auf seinen Fehler hin. Ich hatte den Eindruck erweckt, dass er dies als Notlösung tat, weil er von sueddeutsche.de keine Rückmeldung bekam. Tatsächlich geschah dies aber offenbar nach Absprache mit und auf Wunsch von Bernd Graff, dem stellvertretenden Redaktionsleiter und Feuilletonchef von sueddeutsche.de. Ich bitte, diesen Fehler zu entschuldigen.

· · ·

Bleibt natürlich die Frage: Macht das die Sache besser? Fabian Mohr, den der konkrete Fehler betrifft, meint Nein — im Gegenteil:

Das, was ich erst für eine liebenswert-laienhafte Notlösung hielt, ist also die von sueddeutsche.de autorisierte Form der Qualitätssicherung.

Und unbestritten ist: Alle Versuche von Fabian Mohr und dem „Süddeutsche“-Autor, eine Korrektur im Artikel selbst zu erreichen, waren erfolglos — eine entsprechende Mail von Fabian Mohr an Hans-Jürgen Jakobs, den Chefredakteur von sueddeutsche.de, blieb nach Mohrs Angaben bis heute unbeantwortet.

Man könnte die Sache hiermit zu den Akten legen. Journalisten passieren schlimmere Fehler als der, um den es hier geht.

Aber die Frage, wie wir mit unseren Fehlern umgehen, ist eine grundsätzliche — und eine entscheidende. Und das Vorgehen von sueddeutsche.de erschüttert mich nach wie vor. Es läuft darauf hinaus, dass ein Leser von sueddeutsche.de im Zweifelsfall sämtliche Nutzerkommentare unter einem Artikel lesen muss, um zu wissen, ob die Redaktion Teile dessen womöglich längst als fehlerhaft erkannt hat.

Bernd Graff mag in dieser Praxis auf Anfrage von mir kein Problem sehen. Er hält das Abgeben eines entsprechenden Leserkommentars durch den Autor schon für eine Korrektur und nennt sie eine „unmittelbar diskursive Version“ — im Gegensatz zur „autoritären“, wenn der Artikel selbst verändert wird. Dass sueddeutsche.de den Artikel selbst nicht berichtigt, sei keine Weigerung, Fehler zu korrigieren und einzugestehen, sondern zeige, wie ernst man das „Institut der Nutzerkommentare“ nehme.

Graff ist über meinen Text vom vergangenen Samstag einigermaßen empört. Er hält meine Vorwürfe für infam und wirft mir vor, fahrlässig, fast rufschädigend berichtet zu haben. Vor allem sei es unprofessionell von mir, ihn nicht als Gegenseite vor dem Verfassen angehört zu haben. In diesem Punkt hat er Recht: Das hätte ich tun sollen.

Vor dem Verfassen dieses Blogeintrags nun habe ich versucht, Hans-Jürgen Jakobs anzuhören. Ich habe ihm am Mittwochabend eine Mail mit folgenden Fragen geschrieben:

  • Haben Sie oder einer Ihrer Mitarbeiter Fabian Mohr, der Sie in einer Mail bereits am 15. März um eine Korrektur bat, je geantwortet?
  • Haben Sie oder einer Ihrer Mitarbeiter seiner Bitte um eine Korrektur im Artikel je entsprochen?
  • Halten Sie diese Bitte für unangemessen?
  • Warum weigert sich sueddeutsche.de so hartnäckig, diesen klaren sachlichen Fehler im Artikel zu korrigieren?

Und allgemein:

  • Ist es gängige Praxis bei sueddeutsche.de, Fehler nicht im Artikel selbst zu korrigieren, sondern vom jeweiligen Autor in den Nutzerkommentaren berichtigen zu lassen?
  • Muss ein Leser von sueddeutsche.de im Zweifelsfall sämtliche Nutzerkommentare unter einem Artikel lesen, um korrekt informiert zu sein?
  • Kann sich ein Leser nicht darauf verlassen, dass von sueddeutsche.de erkannte Fehler im Artikel selbst korrigiert werden?
  • Halten Sie das für ein geeignetes Verfahren, mit Fehlern umzugehen, die — da sind wir uns sicher einig — sich nie ganz vermeiden lassen?

Heute hat mir Jakobs mitgeteilt, dass er darauf nicht antworten möchte.

168 Replies to “Fehler im System — Korrektur”

  1. Hat er auch geschrieben, wieso er nicht antworten möchte? Zeitstress oder ist ihm das zu doof oder warum?

  2. In einem Artikel über einen Fehler in einem Artikel selbst einen Fehler machen, der auch noch auf mangelnde Sorgfalt zurückzuführen ist… hihi, das hat was ;)

  3. Auf der Welt brechen bald alle Dämme ob der anstehenden Hungerkatastrophen und Herr Medienjournalist Niggemeier kümmert sich intensiv um einen kleinen, sachlichen Fehler in einem unbedeutenden, drittklassigen Artikel. Was für eine Welt.

  4. @Troika: Widerspruch – der Artikel von Niklas Hofmann lohnt wirklich, gelesen zu werden. (Das ganze Korrektur-Dingens jetzt mal zur Seite gelegt..)

  5. @ Thomas #5:

    Ich finde es total klasse, das Stefan nicht nur Fehler macht – wie die meisten anderen Menschen auch – nein, er steht auch nicht nur dazu, er betont es auch noch. So ein Verhalten würde ich mir von viel mehr Journalisten, nein, eigentlich von allen Menschen wünschen.

    (Ich hab‘ schon verstanden, dass Ihr Kommentar nicht böswillig war)

    @ Lukas #8:

    Die Süddeutsche ist doch nicht MTV…;-)

  6. Stefan Niggemeier: du bist die Polizei des Internet. Das ist wunderbar und beruhigend. Vielleicht auch bald Staatsanwalt und Richter. Wobei die wenigstens noch wirkliche Fragen und keine eindeutig rhetorischen Fragen stellen, wie Du es tust. Haben Sie Fabian Mohr je geantwortet? Wer auf solche Fragen antwortet antwortet, und eine Instanz anerkennt, die nur deshalb eine ist, weil er antwortet, muss bescheuert sein.

  7. @Vauweh: Das ist alles Unfug, was Sie schreiben, vor allem aber die Unterstellung, es handele sich um rhetorische Fragen. Es handelt sich um die von sueddeutsche.de (nicht zu Unrecht) geforderte Gegenrecherche: Stimmt das, was Fabian Mohr behauptet?

  8. Klar Gegenrecherche und zwar Gegen gross geschrieben. Diese Gegenrecherche ist das Stärkste, was die Sueddeutsche gegen Sie unternehmen konnte.

  9. @Troika, 7:
    Es handelt sich hier nicht einfach nur um einen kleinen Fehler in einem drittklassigen Artikel, sondern um die grundsätzliche Frage, wie Medien im Internet mit ihren erkannten Fehlern umgehen.
    In gedruckten Medien hat sich da aus technischen Gründen seit Jahrhunderten eine gewisse Nonchalance breit gemacht: Was gedruckt ist, ist eben gedruckt und nicht wieder zurückzuholen. Das ist bei Online-Medien aber völlig anders. Fehler können korrigiert werden, oder als solche gekennzeichnet werden, oder schlicht so stehen bleiben, wie sie sind.
    Letzteres ist Print-Denke oder schlicht Faulheit und geht gar nicht. Die anderen beiden Varianten haben beide ihre Pros und Contras, und je nach Anlass oder Medium kann das auch unterschiedlich entschieden werden.
    Ich finde nicht, dass sich Graff und Jakobs die Position von Niggemeier und Mohr zu eigen machen müssen – aber die Diskussion darüber abzulehnen geht noch weniger.

  10. Jaja, die süddeutsche und die Online-Welt.
    Wir hatten uns im Oktober 2007 mit denen gestritten, ein Artikel, der onlin den Anschein erweckt von dem Abgeordneten Marc Bühlow geschrieben worden zu sein, fein unterschrieben mit „von Marc Bühlow“ – doch das ganze basiert nur auf einem Interview.
    Die SZ raunzte unseren Artikel an – bezog sich dabei aber nur auf die eigene Print-Fassung, in der korrekt steht, dass der Artikel auf Basis eines Interviews entstand. Auf unsere Anmerlung, dass es dies nie in die Online-welt geschafft hat, gab es keine Reaktion mehr und so steht es heute noch unkorrigiert dort.
    http://www.reticon.de/reporte/sehr-enttaeuscht-leserbrief-an-das-sz-magazin-update_166–1.html

  11. Ich würde auch nicht auf diese Fragen antworten. Da blinken alle roten Lämpchen meines Chefredakteurgefahrensinnes auf und sagen: Die Chance ist hoch, dass mich da jemand mit Dreck bewerfen möchte. Allein der Tonfall klingt ja schon feindselig.

    Nein: Mit derartig formulierten Fragen kann man nur eine Absage bekommen. Fragt sich, ob das nicht in Hinblick auf einen „Skandal“-Artikel nicht auch gewünscht wird..

  12. @2/?!
    Tonalität hin oder her: Ein Profi sollte auf so etwas antworten, mindestens Stellung beziehen. Schliesslich handelt es sich um kein Käseblatt.

    Und eigentlich hat Detlef Guertler (#16) alles gesagt. Es geht um das Exemplarische dieses Vorgangs.

  13. @Ben:
    und es ist eine Demütigung. Die Tatsache, dass die Fragen hier veröffentlicht werden, zeigen ja in welche Richtung es ging: sie waren von vornherein als unbeantwortete Fragen zur Veröffentlichung bestimmg. Das einer, der erkennbar einen Fehler machte, dann wieder Recht behalten will, durch dieses ewige Ins-Unrecht setzen des anderen ist eine bekannte Taktik. Niggemeier geht einen Schritt weiter: er zwingt den Gegner zu einer Aktion, widersetzt der sich ist er im Unrecht. Niggemeier nicht antworten ist Unrecht. Es ist gruselig. Oder Populär: Schlagen Sie Ihre Frau immer noch?

  14. DIe Sueddeutsche hat völlig richtig gehandelt. Sie und lässt den Ursprungstext intaktsuggeriert nichts mit „Edit“ etc, sondern kollationiert den Artikel mit dem Kommentar, Das ist das einzig mögliche Prinzip sofern keine Gegendarstellung vorliegt um aus Text nicht im Laufe der Zeit talmudische Labyrinthe zu machen. Man könnte sagen: korrekter geht es nicht. Stefan Niggemeier, der so gerne Brainpool lobt und das Lob mit disclosures versieht, sollte nachlesen, was in der Antike Hybris hiess.

  15. @18,20 etc.:
    Ich habe große Hochachtung vor dem journalistischen Gespür und dem Arbeitsethos von Hans-Jürgen Jakobs. So war er beispielsweise in den Jahren 1998 bis 2000 der einzige von all jenen Medienleuten, die sich mit EM.TV beschäftigten, der sich nicht vom Midas-Image Thomas Haffas blenden ließ, sondern gegen jeden Mainstream dabei blieb, dass es sich bei dem Laden um eine Luftnummer handelte. Das muss ihm erst mal einer nachmachen.
    Gerade deshalb sollte Jakobs nicht so sehr sein „Chefredakteurgefahrensinn“, als vielmehr seine journalistische Erfahrung sagen, dass man auf eine solche Batterie von gleichermaßen fakten- wie emotionsgeladenen Fragen nicht mit Nicht-Antworten antworten sollte. Dass er das nicht tut, lässt mich eher darauf schließen, dass einem in der Position des Chefredakteurs das Verständnis für journalistische Arbeit abhanden kommt.

  16. Stefan, eigentlich sind die Fragen so dermassen auf den Punkt, dass sie gar nicht falsch sein können. Aber wenn sie dermassen auf den Punkt sind, sind sie gleichzeitig so entlarvend, dass sie also von den Verantwortlichen kaum mehr beantwortet werden möchten. Diese Fragen an jeden anderen, der nicht „professionell“ mit Sprache umgeht, wären wohl unangemessen. Sie an die SZ zu stellen, war richtig. Die“Nicht“-Antwort: enttäuschend.

  17. Ich hätte nach einer kurzen Schilderung des Problems dezent gefragt, ob sich das nicht doch noch korrigieren ließe.
    Und hilfsweise würde dann eine Frage nachgeschoben, welche Gründe denn gegen eine Änderung sprechen. Erst bei unbegründeter Weigerung, den Artikel anzupassen, scheint es mir an der Zeit, den gesamten Fragenkatalog nachschieben. Das fühlt sich einfach diplomatischer an.

    .. und ist wahrscheinlich journalistisch nicht vertretbar und unprofessionell, weil die Distanz zum Geschehen durch die Aufforderung irgendwie verloren geht.

    Trotzdem erscheint es einem Laien wie mir, wenn ich auf das angepeilte Ergebnis schiele, sachgerechter; denn der Mann will ja nicht gemaßregelt werden, sondern sollte vorgewarnt die Möglichkeit haben, den Fehler ohne Gesichtsverlust zu bereinigen, bevor das Bashing in den Blogs losgeht.

  18. Ignoranz hoch drei – aber wahrscheinlich wäre die Wirkung einer (entlarvenden) Antwort noch schlimmer als die Vogel-Strauß-Taktik, frei nach dem Motto „irgendwann isses eh Schnee von gestern“.

    Bloß gut, dass ich meiner Freundin abgeraten habe, in dem Laden anzufangen – mit dem zunehmenden Verlust des Nimbus eines (in der breite Masse noch bestehenden) Qualitäts-Namens geht über kurz oder lang auch die Anzeigenkundschaft endgültig abhanden….

  19. @Ben: Naja, dafür war es aber längst zu spät. Fabian hat Jakobs ja ganz am Anfang gemailt und nie eine Antwort erhalten. Dann hat er drüber gebloggt, dann ich — alles, was in diesem Eintrag steht, passierte, nachdem das Kind im Brunnen lag.

    Ich habe Bernd Graff in dieser Woche gefragt, warum sie das nicht einfach korrigieren. Darauf kam seine empörte Antwort mit dem Widerspruch zu meiner Darstellung. Und erst daraufhin habe ich Jakobs geschrieben — da wussten alle Beteiligten schon im Detail, woran sie sind, da musste man sich nicht rantasten.

  20. @Ben: Hört sich ein wenig nach Weichspülgang an. Warum können Profis nicht professionell miteinander umgehen? Frage – Antwort – gut is‘.

  21. Ist halt auch fraglich, inwieweit Fabians Mail überhaupt zu Jakobs durchkam / gelesen wurde – dem dienen sicherlich viele Leute Korrespondenz an.
    Und wie die Kommunikation zwischen Graff und Jakobs in der Sache aussieht, ist, wenn ich jetzt nichts übersehen habe, auch nichts bekannt.

    Vielleicht aber auch fehlt bei der SZ wirklich jedes Gefühl für 2.0-Internetpräsenz und wie Kommentare und eigentlich Content gegeinander aufzuwiegen sind. Schade.

  22. @cdv: Solange man nicht direkt mit den Leuten zusammenarbeitet und als machtloser Dritter hinzutritt, ist sanftes Vorgehen meiner Meinung nach produktiver. Veränderungen kommen am ehesten, wenn sich keiner kritisiert und gekränkt fühlt.

    Aber Stefan hat da natürlich Recht: Es gab schon eine Menge Vorgeplänkel, insofern ist das an diesem Punkt wohl Geschmackssache.

  23. Zitat S. Niggemeier: „Und das Vorgehen von sueddeutsche.de erschüttert mich nach wie vor.“
    Herr Niggemeier, Sie sind zu beneiden, denn wenn man schon auf solch einer Pille-Palle-Stufe zu erschüttern ist, muss und kann man sich gar nicht mehr von anderen Dingen tangieren lassen – man ist ja schließich schon „beschäftigt“. Es muss in etwa so sein, als piesele einen eine Ameise in der Wüste an, man selbst seit Tagen ohne Wasser, vorne ein hungriger Problemlöwe, oben auf etwa drei Kilometer Entfernung der Meteorit, hinten ein paar Leute, die aus unbekannten Motiven meucheln und massakrieren wollen – aber diese erschütternde Ameise!

  24. Ich mag die Süddeutsche. Sie liegt jeden Tag bei mir im Briefkasten.

    Aber die eigene völlig unsouveräne Umgangsweise mit Fehlern als „unmittelbar diskursive Version“ und ernstnehmen der „Institution der Nutzerkommentare“ (B. Graff) zu verbrämen?

    Das ist Kabarett.

  25. @Ben Völlig richtig, aber zuweilen wird einfach zu viel geschmust, und nicht ernsthaft miteinander geredet. Und bei „Schluss mit lustig“ muss jemand die Verantwortung übernehmen. Hat hier wohl gefehlt. Auch für alles weitere.

  26. @cdv Das interessiert jetzt wirklich: die eigentliche Aufgabe!? In #34 riecht’s ja schon stark nach Räucherstäbchen.

  27. Acht Achtel: Es handelt sich um eine Ameise, die es in dieser Region gar nicht geben sollte. Diese eine kann man natürlich ignorieren, aber andererseits sagt ihre Anwesenheit vielleicht etwas aus.

    Außerdem krankt der Einwand natürlich daran, dass es evident ist, dass Stefan sich auch mit anderen Dingen beschäftigt. Davon kann man sich durch den Einsatz weniger Mausklicks überzeugen.

  28. Wieso sollen wir den Fehler entschuldigen? Hat der Fehler Schuld auf sich geladen? Der Fehler kann doch nun wirklich nichts dafür. Der arme. ;-)

  29. Abgesehen davon, dass man über den Umgang von sueddeutsche.de mit Fehlern streiten kann, liest sich das hier, als ob Stefan Niggemeier beleidigt ist, weil sein Gegner nicht mit ihm spielen will. Die Fragen suggerieren dem Empfänger ja förmlich, dass er durch den Matsch gezogen werden wird, egal, was er sagt. Das sind meines Erachtens mit Fragezeichen versehene Vorwürfe. Und so lange Jakobs nicht sagt, *warum* er nicht antworten will, hätte es auch gereicht, dies zur Kenntnis zu nehmen. Oder ist das hier der Bloggerdorfer Webgerichtshof und jeder der einen Fehler macht, jedoch nicht bereit ist, mit Stefan Niggemeier darüber zu diskutieren, wird postwendend an den Pranger gestellt? In Anbetracht dessen, dass die Geschichte nun nicht der Hyper-Skandal sein dürfte, finde ich das bemerkenswert. Dass der Umgang mit Fehlern in der Tat grundsätzlich zur Debatte stehen sollte, mal außen vor. Aber das was hier einige als „professionell“ betrachten, habe ich beim Lesen einfach als „überheblich“ empfunden. Vielleicht liege ich aber ja auch völlig falsch mit meiner Einschätzung, dann bin ich gerne bereit, den Fehler einzugestehen ;-)

  30. Selbst vor GEricht kann man die Aussage verweigern, ohne dass das gegen einen verwendet wird. Das ist ein Fortschritt gegenüber der mittelalterlichen Rechtslehre, die Aussagen erzwingen wollte und in der Aussageverweigerung eine Form von „Verstockheit“ sah, die mit den entsprechenden Instrumenten zu beheben sei, Niggemeiers Pranger ist, wie das Wort weiss, Mittelalter, er selbst die Inqusition.

  31. Ich habe nur bei dem Wort anhören aufgehorcht und kann gut verstehen, warum hier Staatsanwalt, Richter und Gericht genannt werden. Die Fragen kreieren bei mir sofort das durch US-Serien geprägte Bild eines Gerichtssaals. Dummerweise wird Herr Niggemeier aber von Joachim Steinhöfel gespielt.

  32. journalisten!
    tsss…
    ihr seid doch alle gleich, ihr regt euch nur über euch auf.

    wie war das?
    ach ja, journalistengewichse!

    alss blogger erschüttert mich nur ein erdbeben, mao tse dings reden und ein massagestuhl.

    blogger haben für diese fälle den bloggerkodex ziffer3:
    „..Ziffer 3
    Falschmeldungen durch Blogger werden und müssen von anderen Bloggern und dem verursachenden Blogger in tiefster Demut zurückgezogen werden. Der falschmeldende Blogger hat sich unverzüglich bei mir zu melden. Das gibt satte 10 Hiebe…“

    so gehen männer mit ihren fehlern um!
    ihr journalistenzicken veranstaltet ein „ich wars nicht, der andere iss auch blöd“-fest.

    kein wunder, dass der journalismus untergehen wird.
    blubb..

  33. Nein, das ist kein Zickengewichse.
    Es ist die exemplarische Beleuchtung wie ein große Zeitung mit Informationen umgeht.

  34. sie sind doch ganz großer meister darin, leute zu verurteilen, ohne ihnen eine möglichkeit des widerspruchs zu geben. weil viele dann schon von der niggemeier-fan-walze platt sind, hört man von denen nie wieder was. dass graff (offensichtlich) mit ihnen reden möchte, sie sich aber an jakobs wenden, zeigt deutlich, wie viel ihnen daran liegt, keine antwort zu bekommen. denn die erste antwort von graff mag seltsam sein, vollkommen sinnlos ist sie indessen nicht. dass sie von jakobs keine antwort bekommen, könnte auch einfach daran liegen, dass man von ihrer person bei der sz die schnauze voll hat.

  35. Jetzt ist man schon die Inquisition, weil man Fragen stellt, die emotional gefärbt sind (und die sind in meinen Augen nichtmal besonders böse formuliert)? Und das als Journalist? Warum sollte in einer Frage nicht rüberkommen, wie der Fragende über das Problem denkt?

    Es geht hier doch weder um einen Straffall, noch um sonstwelche Verhandlungen, sondern um Qualität. Es gibt grob geschätzt fünfhundert bessere Wege, mit Fehlern umzugehen, als es die Süddeutsche hier gemacht hat, und darauf angesprochen zeigt sie keinerlei Transparenz und hält sich die Ohren zu.
    DAS finde ich lächerlich. Wessen Job es ist, Leute kritisch zu interviewen und seriös zu berichten, muss doch solche harmlosen Fragen beantworten können.

    Man muss sich einmal vorstellen, ein Politiker würde nach einer missglückten Aktion der Süddeutschen keine Fragen mehr beantworten, mit der Begründung, er habe ja das Recht zu schweigen im Rechtsstaat und die Frage sei sowieso nur böse gemeint.

  36. @40/Jacko
    Seltsam diese Gerichtsmetapher (auch bei anderen Kommentatoren). Will man nun nachfragende Journalisten oder will man einen weichgespülten Infotainmentbrei? Fragt ein Journalist bei einem anderen nach tut man das als „Gewichse“ ab – wenn sie’s nicht tun, dann kommt vermutlich schnell der Vorwurf der „Kumpanei“.

    Das Wort „erschüttert“ bei Stefan Niggemeier hat mich auch ein bisschen gestört. Mich „erschüttert“ das erst mal nicht – wie mich eine Ameise in der Küche zunächst auch nicht erschüttert. Aber wo eine ist – das weiss man – sind meistens noch mehr. Nur: Man sieht sie nicht.

    Vor Gericht darf man die Aussage verweigern, wenn man sich selber damit belasten würde (soviel müsste doch das Schauen der Gerichtsshows noch gebracht haben, oder?). Aber da dies hier kein Gericht und erst recht kein Pranger ist, wird man – zugegeben in etwas beleidigtem Unterton – doch erwähnen dürfen, dass keine Antwort erfolgte. Die Aussage, die man hieraus destillieren könnte, lautet ja: Man muss zukünftig AUCH die Kommentare lesen, um festzustellen, ob der Artikel „richtig“ ist.

    Wer sagt sowas eigentlich dem Berufsempörer Prantl?

  37. ad ommelbommel: Keine Fragen mehr zu der Aktion über die die SZ vorher falsch berichtete? Passiert doch dauernd.

  38. ad Keuschnig: Du verwechselst Zeugnis- mit Auskunftsverweigerungsrecht. Du hast einfach zu viel Gerichtsshows geschaut. Und solche Kommentare wie Deiner machen dann halt jede Debatte zum Wahnsystem.
    Die grösste Freiheit, die wir haben ist selber zu entscheiden, ob und wem wir antworten wollen. Herr Jakobs wollte Herrn Niggemeier nicht antworten. Und der ist schon so abehoben, das er, darin eine Majestätsbeleidigung (oder die des hohen Gerichts)ahndend, die unbeantworteten Fragen, die er besser hätte in the first place stellen sollen, öffentlich macht.

  39. ad bbe: auch die sogenannte Niggemeier Fan Walze ist eine perspektivische Täuschung, wie sovieles im Netz. Schade, dass sie ihn selbst erwischt hat. Das ist alles ohne Charme, ohne Ironie, ohne Freude. Ach Polgar, ach Torberg.

  40. Irgendwie kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, ein Gutteil der SZ-Onlineaktivitäten hat sich vorübergehend auf wundersame Weise in Stefans Blog verlagert …

    Unterm Strich bleibt doch, dass hier wieder mal von einem Leitmedium nicht ganz belanglose Fehler begangen worden sind, natürlich gekrönt von jenem, diese nicht einzugestehen.

    Jakobs hätte es z.B. freigestanden, Stefans Fragen in einem von ihm selbst gewählten Format zu beantworten – möglicherweise mit einem Fließtext, der sich nicht am leicht inquisitorischen Ausgangsformat der spitzen Fragen orientiert.

    Hätte sich Jakobs jedoch an Stefans Fragenkatalog gehalten, so wäre wahrscheinlich so etwas herausgekommen:

    1. Nein.
    2. Äh, jein.
    3. Ähem.
    4. Ähem.
    5. Ähem.
    6. Ähem.
    7. Ähem.
    8. Ähem.

    Insofern glaube ich nicht, daß Stefans Fragen der Grund für Jakobs Weigerung waren, sondern die zu erwartenden Antworten.

    Sie werden es nie lernen.

  41. Immer wenn es einem nicht passt, wird behauptet es seien Interessenten unter falsche Flagge: also SZ Leute zum Beispiel, die hier gegen diesen hohen DIskurs anschreiben. Einfaches Verfahren. Nimmt es aber doch vielleicht etwas zu ernst?

  42. With all due respect:
    Mein Gott, es ist nur Internet, who cares about that anyway?
    Sie tun ja gerade so, als wäre er von sueddeutsche.de eines Verbrechens bezichtig worden und man weigerte sich jetzt, diese Behauptung zurückzunehmen.
    Ob er nun Kommentare nur mit vollem Namen zulässt oder nicht, wen kümmert es? Die, die dort kommentieren wollen, werden es bereits wissen, dass man dort auch mit Nickname kommentieren darf, die die den „falschen“ Artikel auf Sueddeutsche.de gelesen haben, werden jatzt bestimmt nicht sagen: „nee, also diese Seite besuche ich aber nicht, wenn man da nur mit Klarnamen kommentieren darf, das ist ja ne Frechheit, hat sueddeutsche.de ja geschrieben, ne?!“
    Ich halte dies jedenfalls für einen sehr selbstreflexiven Sturm im Wasserglas!

  43. Hier ist ja was los.

    @Jacko: Es ist schlimm von mir, meine Fragen öffentlich zu machen? Ist das nicht einfach transparent, weil sich so jeder ein Urteil bilden kann, ob meine Fragen eine Zumutung waren oder berechtigt oder berechtigt, aber im Ton eine Zumutung?

    Jakobs wollte nicht antworten. Ist sein gutes Recht. Er wollte aber gefragt werden. Ist auch sein gutes Recht.

    (Und um noch einmal das Selbstverständliche hinzuschreiben: Ich habe die Fragen nicht aus der Position eines Richters oder einer Majestät gestellt, sondern als Journalist.)

  44. @Tacke: Wer tut so, als sei Fabian Mohr von sueddeutsche.de eines Verbrechens bezichtig worden? Fabian Mohr selbst ausdrücklich nicht. Ich ausdrücklich nicht.

    Die Frage ist doch: Wäre Fabian Mohr von sueddeutsche.de fälschlicherweise eines Verbrechens bezichtigt worden — stünde die Korrektur möglicherweise als Leserkommentar an 17. Stelle in einem Wust von 271 Leserkommentaren unter dem Artikel? Ausschließen kann man das nicht.

  45. Naja, wäre er eines Verbrechens beschuldigt worden, hätte Herr Mohr sicher schon rechtliche Schritte unternommen. Oder mit diesen gedroht.
    Was auch sehr schön den Bedeutungsunterschied dieser beiden Fehler zeigt; und weswegen die Süddeutsche sicherlich mehr Kraft in die Beseitigung falscher Anschuldigungen als in die Beseitigung von Nebensächlichkeiten zulässt.

  46. Es wäre eine Leichtigkeit gewesen, den Fehler in weniger als zwei Minuten zu korrigieren. Es ist keine Frage der Kraft, sondern des Willens.

  47. @Ben
    Eine Falschinformation bleibt eine Falschinformation. Ich werde falsch informiert.
    Über ihre Verdünnung der klaren Aussage von Herrn Niggemeier in 58 kann ich nur den Kopf schütteln.

  48. Zu meinem kommendem Seminar „Wie macht man aus einer Mücke einen Elefanten“ werde ich freudig auf diese Thematik hier verweisen. Alleine schon zu argwöhnen (um die arme Mücke, den vermeintlichen Skandal, ein wenig zu pushen, damit nur ja keiner merkt, dass es nur eine Eintagsfliege ist), die SZ würde „die Korrektur“ eines fälschlicherweise des Verbrechens Bezichtigten „möglicherweise als Leserkommentar an 17. Stelle in einem Wust von 271 Leserkommentaren unter dem Artikel“ positionieren, ist ein geradezu wunderbar absurdes Präsentationsbeispiel. Sogar PowerPoint-tauglich.

    Herr Jacobs hat das einzig Richtige getan: Er hat sich nicht derselben Lächerlichkeit preisgegeben.

  49. @Stefan/58: Das ist so übel. Die pure Demagogie. Jeder weiss, dass das undenkbar ist, eben davor schützt das Presserecht. Durch die Ausziehung dieser Linie rechtfertigt Niggemeier seinen Wirklichkeitsverlust.
    Jakobs wollte „vorher“ gefragt werden. Durch das erste Posting war eine neue Realität geschaffen worden.
    Und zu der anderen Frage: dass Du deine Fragen öffentlich machst ist deshalb schlimm, weil sie als unzubeantwortende Fragen gestellt werden („Kann sich ein Leser nicht darauf verlassen, dass von sueddeutsche.de erkannte Fehler im Artikel selbst korrigiert werden?“ – hast du denn deinen Fehler im Artikel selbst korrigiert?)
    . Die gespielte Naivität ist nichts anderes als eine Machtprobe. Es ist ekelleregend.

  50. @Vauweh:

    DIe Sueddeutsche hat völlig richtig gehandelt. Sie und lässt den Ursprungstext intaktsuggeriert nichts mit „Edit” etc, sondern kollationiert den Artikel mit dem Kommentar,

    Schon in dem Moment, wo ich den Artikel ausdrucke, ist nur noch der Artikel inkl. Fehler auf dem Papier, die „Korrektur“ in den Kommentaren ist somit völlig wertlos (mal davon ab, dass der Korrekturkommentar ja auch auf Platz 23 durchgereicht werden könnte).

    Nun könnte man argumentieren, bei Print-Artikeln sei die Korrektur ja auch nicht im Ursprungsartikel untergebracht (falls es überhaupt dazu kommt), sondern beispielsweise in einer Korrekturspalte einer späteren Ausgabe. Das ist aber das Tolle an online, dass man den Fehler im Artikel selbst korrigieren kann – ein kleines Sternchen und der Hinweis „Hier stand vorher … war aber falsch.“ reichen als Zusatz aus.

  51. @Dora: Im übrigen ist Ihre Argumentation also anscheinend: Natürlich korrigiert sueddeutsche.de eigene Fehler auf andere Art, wenn man sie juristisch leicht dazu zwingen könnte. Wenn sie nicht unbedingt muss, dann aber nicht.

    Qualität ist für mich das Gegenteil von: nur tun, was man unbedingt muss, ohne Ärger mit dem Gesetz zu bekommen.

  52. Stimmt leider nicht ganz. Soweit ich sehe hast du das am Ende des Artikels gemacht und nicht, wie du hier ständig forderst, i m Artikel. Hättest du so deine Frage gestellt, hätte Jakobs antworten können, ohne Gesichtsverlust. I m Artikel, heisst: dort, wo die Falschinfo auftaucht. Am Ende heisst, am Ende.

  53. (Ich muss mir diesen Eintrag übrigens merken, wenn beim nächsten Mal wieder jemand behauptet, in den Kommentaren hier würden sich nur mein Fanclub und irgendwelche Jubelperser versammeln. ;-) )

  54. @62/Acht Achtel
    Herr Jacobs hat das einzig Richtige getan: Er hat sich nicht derselben Lächerlichkeit preisgegeben.
    Welcher Lächerlichkeit denn? Was ich hier verstanden habe, wollte Herr Jacobs gefragt werden. Dann wird er gefragt – und antwortet nicht. Wer ist da lächerlich?

    Im übrigen: Dafür es für Sie derart unwichtig ist, engagieren Sie sich sehr stark hier in den Kommentaren.

  55. ad 66: stimmt gar nicht. Korrektur per Gericht heisst Entfernung; Gegendarstellung heisst: Ergänzung. Das ist wieder so unglaublich demgagogisch dümmlich. Sie hat doch bewiesen, dass sie korrigieren will. Du bist total abgehoben. Jemand sagte da oben mal „Hyrbis“: musst mal nachlesen, wie das endet.

  56. ad 68: auch das schon wieder! Das ist doch so egal, wer sich bei dir austobt. Es geht um die Tatsachen. Sei doch nicht so unglaublich ressentimentgeladen. Niemand will dir was, glaub mir, vielleicht nur die Bild.

  57. @51/Jacko
    Du verwechselst Zeugnis- mit Auskunftsverweigerungsrecht.
    Nein, Sie verwechseln das. Ihr Kommentar: Selbst vor GEricht kann man die Aussage verweigern. Weiteres gibt’s hier.

    Und solche Kommentare wie Deiner machen dann halt jede Debatte zum Wahnsystem.
    Wieso? Wahnsystem? Wo?

    Die grösste Freiheit, die wir haben ist selber zu entscheiden, ob und wem wir antworten wollen. Herr Jakobs wollte Herrn Niggemeier nicht antworten.
    Er wollte aber befragt werden, gell?

    Und der ist schon so abehoben, das er, darin eine Majestätsbeleidigung (oder die des hohen Gerichts)ahndend, die unbeantworteten Fragen, die er besser hätte in the first place stellen sollen, öffentlich macht.
    Den Satz verstehe ich nicht, aber ich versuch’s trotzdem: Niggemeier berichtet darüber, dass jemand befragt werden wollte – und das dieser dann nicht antwortet. Wie gesagt: Er – Jacobs – hätte die Fragen ja nicht dezidiert beantworten brauchen (zumal sie redundant sind), sondern einfach Stellung nehmen können. Eigentlich ist es ganz einfach: „Werden Online-Artikel bei der SZ hinsichtlich von Fehlern nicht korrigiert, sondern nur über die Kommentarfunktion ‚redigiert‘?“. Ich konstatiere, diese Frage hätte gereicht.

  58. @70/Dora
    Sie hat doch bewiesen, dass sie korrigieren will.
    Wo denn?

    Sie meinen vermutlich „Hybris“. Nicht zu verwechseln mit „Hybrid“ oder so. Im übrigen schlagen Sie doch mal nach, was „demagogisch“ heisst.

  59. Herr Keuschnig, schon führen Sie mich an meine Grenzen, denn die allzu offensichtliche Lächerlichkeit auch noch erklären zu müssen wäre so, als müsste ich die Pointe eines Witzes ausklamüsern oder Ihnen auseinanderlegen, warum Regen nass macht.
    Überdies bringen Sie mich in Bedrängnis: Schon mit drei, vier Kommentaren zeigt man sich „sehr stark“ engagiert? Da muss ich ja gleich mal zwanzig Minuten pausieren, nicht dass man mir noch vor lauter Blog-Launigkeit Realitätsverlust unterstellt – welch Gefahrenpotenzial, wenn mir dann noch die BILD oder die SZ in die Hände gerät.

    P.S. Leider ist es hier nicht möglich FEHLER im eigenen Beitrag zu berichtigen. Deswegen muss ich die Korrektur „möglicherweise als Leserkommentar an 17. Stelle in einem Wust von 271 Leserkommentaren“ unter dem Beitrag setzen. „Ausschließen kann man das nicht.“ Ich fühle mich deshalb auch ganz skandalös.
    Jedenfalls: Herr Jakobs kriegt natürlich sein k.

  60. Ich frag es mich immer wieder bei den Kommentaren hier, aber jetzt frage ich doch mal laut: wenn man so wenig mit einer Person und ihrer Arbeit anfangen kann, wo genau liegt dann der Spaß und Sinn darin, sich im (privaten!) Blog dieser Person derart zu ereifern?
    Für mich wäre das so, als ob ich regelmäßig Dieter Bohlens Homepage besuchte, um dort über sein Wirken und Wesen zu schimpfen.
    Meine Güte, es ist Wochenende. Geht doch raus und spielt ein wenig, haut bösen Journalisten im Sandkasten mit der Schippe auf den Kopf oder rettet die Welt.

  61. Sorry Stefan, Medienkritik ist wichtig, aber Dein Verhältnis zu sueddeutsche.de gleicht inzwischen einer ausgewachsenen Neurose.

    @Njuk Njuk: Wäre es ein Unterschied, wenn die Auseinandersetzung auf dem eigenen Blog geschähe – wenn man überhaupt eines hat? Wozu gibt es denn Kommentarfunktion?

  62. @76: Stimmt. Zumal hier Kommentare kommentarlos gelöscht werden, wenn man wirklich detailliert auf die Fragen eingeht und nicht nur rummotzt.

  63. Ich verstehe immer noch nicht, warum so viele Kommentatoren hier der Meinung sind, die Fragen an Herrn Jakobs seien grundsätzlich unbeantwortbar. Sie sind mit leicht erregtem Unterton formuliert, aber wenn man was substanzielles zu erwiedern hat, könnte man dieser Erregung doch problemlos den Wind aus den Segeln nehmen.

    Und diese komischen Gerichtsvergleiche und so hier immer sind total irre, da fragt man sich echt…so einiges…

  64. Stefan, entschuldigen Sie bitte, wenn ich darauf herumreite, aber ich bin über ein Wort in Ihrem Beitrag gestolpert. Sie schreiben, Sie hätten versucht, diesen Herrn Jacobs „anzuhören“. Nach meinem Sprachverständnis wird man von der Verwaltungsbehörde, der Staatsanwaltschaft oder einem Gericht, jedenfalls aber einer staatlichen Instanz, „angehört“. Sie haben Herrn Jacobs Fragen gestellt und um Beantwortung bzw. Stellungnahme gebeten. Das sollten Sie dann aber auch so schreiben.

  65. @81 schlevian: Wenn man den Absatz vorher liest und die indirekte Rede tatsaechlich korrekt und nicht nur sinngemaess den Inhalt wiedergibt, sollte sich das von alleine erklaeren.

  66. weiß echt nicht, was sie wollen, niggemeier. sie selber zwingen leute doch auch, sich in den kommentaren gegen ihre teilweise unfassbar unverschämten schmäh-„kritiken“ zur wehr zu setzen. und noch nichtmal dieses recht wird jedem zugestanden: erinnere hier nur an den fall eines anderen journalisten, über den hier hergezogen wurde, während er unterwegs war. (was sie abartigerweise sogar unter ihre „kritik“ geschrieben hatten.)

  67. Würden die Fragen nicht so extrem eindimensional formuliert sein, wäre vielleicht eine Antwort gekommen. Der „Anhörungsstil“ ist steinhöfelesk, denn er suggeriert durchgehend, sueddeutsche.de würde grundsätzlich mit Fehler so umgehen wie im Fall „Fabian Mohr“. Worum ging es da eigentlich noch mal genau?

  68. @85
    „… sueddeutsche.de würde grundsätzlich mit Fehler so umgehen …“
    Wer sagt Ihnen denn, daß es nicht so ist?

  69. @Stefan: Ich habe das Thema Steinhöfel nicht aufgebracht. Sie auch nicht, klar. Aber dann hätte es doch gereicht, diesen Satz zu streichen. Zumal es mir darum gar nicht ging.

    Naja, kann verstehen, daß Sie da Bedenken haben, mit dem Herrn ist nicht zu spaßen, aber da ist mir eine SZ lieber, wo man gar nicht kommentieren kann, dann vertut man damit auch keine Zeit.

    Ich hatte ja sogar geschrieben, daß Sie das Recht haben, Kommentare zu löschen, aber das war ja nicht als Aufforderung gemeint.

    Aber keine Sorge, bin hiermit weg. Viel Spaß weiterhin beim „Journalisten sind alle soooo doof außer mich, ich hab nämlich den Grimme Preis“-Spielen.

  70. ich glaube in der bilanz geht es auch gar nicht so sehr darum, ob es gut oder schlecht ist, dass die sz ihre fehler nicht wirklich nachvollziehbar korrigiert (da würden wir noch alle auf einen nenner kommen), sondern dass die fragen sich einfach im ton vergreifen.

    und da das hier keine einzelmeinung ist, sondern in unterschiedlichen dimensionen von allen hier so empfunden wird (außer von irgendwelchen jubelpersern und gregor keusching :-)) muss man auch mal die größe haben, zu sagen: OK, war vielleicht so.

    diese erwartungshaltung suggerierst du ständig, täglich (und oftmals zurecht) als anspruch an andere publikationen und publizisten.

  71. @Der Wobbler: Ich meinte nicht den Steinhövel. Aber gut, dass Sie weg sind.

    @“?!“: Wie ich oben schon mal gefragt habe — wie hätte ich es denn formulieren dürfen? An welcher Stelle vergreife ich mich im Ton?

    (Ich habe übrigens zunehmend Schwierigkeiten, hier ernsthaft mit Leuten zu diskutieren, die von mir Name, Arbeitgeber und Adresse wissen, aber sich selbst hinter zwei Satzzeichen verstecken und nicht einmal trauen, eine richtige E-Mail-Adresse anzugeben.)

  72. Dann hält die Süddeutsche das also wie Robert Basic. Der korrigiert auch keine Texte wenn er in den Kommentaren berichtigt wird und ist der Meinung, man solle die halt mitlesen.
    Hören die also doch auf Blogger. ;)

  73. @58/Tacke/anybody

    Also, ich freue mich, zum erstemal eine response von herrn niggemeier zu kriegen, aber trotzdem:
    ich fnde, Sie Stefan (ich benutze mal das „Hamburger Sie“ und nicht das „Münchener Du“ :-)) hängen das Thema zu hoch auf.
    Die sueddeutsche.de hat halt mal irgendwas geschrieben über blogs etc., da hat sich doch keiner wirklich Gedanken drüber gemacht. Und wenn dann falsche Infos verbeitet werden, von wegen, wer darf da kommentieren, da muss man doch auch die Notwendigkeit der Korrektur ins Verhältnis zur Relevanz der beschriebenen Seite setzen.
    Und ich finde, es gibt kaum Blogs (und das sage ich als begeisterter blogleser), welche überhaupt solche Relevanz haben, darüber mehr als eine kurze nachricht zu schreiben. Wenn ich mal so überlege und an meine nicht internetaffinen Freunde denke, ist es eigentlich nur bildblog, welche die überhaupt erreicht.
    Von daher finde ich es echt zu groß, hier nun ne staatsaffäre draus zu machen, wer da was über nen (ohne beleidigend zu sein) relativ unbekannten blog schreibt!
    Das meinte ich mit zu selbstreflxiv …!

  74. @Sepp: Ich suggeriere nicht, dass sueddeutsche.de immer so vorgeht, sondern genau das ist meine Frage: „Ist das gängige Praxis…?“. Ich weiß es bis heute nicht.

  75. Komisch, mein Blog hat am Samstag immer die niedrigsten Besucherzahlen. Habt Ihr alle keine Hobbies oder kein Interesse am Frauenfußball?

  76. @Tacke: Gilt diese Regel z.B. auch für Schauspieler? Wenn man etwas falsches über einen unbekannten Nebendarsteller schreibt, ist das nicht so schlimm und muss nicht unbedingt korrigiert werden, aber bei Götz George schon? Oder für Unternehmen: Kleine Klitsche, falsch, egal — großes Dax-Unternehmen, muss aber stimmen?

    Wenn die „SZ“ Blogs relevant genug findet, um darüber zu schreiben, dann muss sie auch richtig darüber schreiben. (Darüber können wir doch nicht ernsthaft diskutieren?)

  77. Oh welch aufbrausende Gemütsäußerungen diese Kommentarspalte zu bieten hat, erfrischend.
    Zum Thema frage ich mal höflich und neutral: Wäre statt eines Fragenkatalogs nicht womöglich die einfache Aufforderung an das Gegenüber, die Sache aus seiner Sicht darzulegen, fruchtbarer gewesen? Da hätte man natürlich nicht mit detaillierten Schuldbekenntnissen oder Ausführungen rechnen dürfen, aber zumindest mit einer Antwort, über deren Wahrheitsgehalt sich dann jeder selbst sein Urteil hätte bilden können.

    Bah eklig soviel Kondotionalkonjunktivismus merk ich grad, kommt nicht wieder vor.

  78. Stefan, die Suggestion entsteht meines Empfindens auch erst durch die folgenden Fragen, die auf einer bestätigenden Antwort auf die erste Frage aufbauen. Auf, auf, auf – ich klinge wie ein kaputter Hund.

  79. Wer hier so alles Bescheid weiss, wie ein Journalist seine Fragen zu stellen hat – ich staune… Hoffentlich nimmt sich das nicht wirklich ein Journalist zu Herzen.

    @Stefan (68)
    Fanclub, Jubelperser? Hat sich sowas je hier versammelt? Soweit ich das erinnere, versammelt sich hier der Mob. :)))

    @topic
    Also, bleibt der kleine Fehler jetzt so stehen. Sehr schlecht, ganz schlecht. Ich werde ja den Verdacht nicht los, dass sie dem Redakteur mit seinem für die SZ vermutlich extrem abstrakten Thema eine reinwürgen wollen. Wenn ich jemanden schlecht aussehen lassen will – so geht’s.

  80. ich verstehe gar nicht, was sich alle wegen der fragen beschweren. das macht herr niggemeier doch oft so, und bisher haben sich auch wenig leute darüber aufgeregt. sicherlich hätte man auch einfach um eine stellungnahme bitten können. aber dann kann man sich nicht sicher sein, ob wirklich auf alles eingegangen wird, worüber man schreiben möchte/geschrieben hat. und dann muss man im endeffekt doch wieder gezielt nachfragen.
    natürlich sind die fragen sehr suggestiv gestellt. aber da muss kann man doch wohl drüber stehen? sachliche antworten hätten ziemlich groß ausgesehen und respekt von mir bekommen.

    und wer guckt bitte frauenfußball?

  81. „Aber gut, dass Sie weg sind.“

    Danke, auch schönen Samstag. Schade, hab von Ihnen mal was gehalten. Mein Fehler.

    Was sonst hätte justiziabel sein sollen? Na egal. ich weiß, warum ich nicht mal eine Website habe. Und mein ganzer Post kann nicht justiziabel gewesen sein, dafür war er zu lang.

    Aber ich finde halt, wer austeilt, sollte auch einstecken können. Auch und gerade, wenn er sich Journalist nennt. Wie einige Vorkommentatoren sagen, Sie geben zwar Fehler zu, aber die Kommunikation als solche ist einfach mangelhaft. Ich mag SZ online auch nicht besonders, aber das hier ist albern, da würde ich als Chefredakteur auch keine Antwort geben.

    Ihr Arbeitgeber? Der geht hieraus kaum hervor. Ich dachte, Sie sind nicht angestellt, waren das früher mal, sondern freiberuflich. Ich bin übrigens bei Siemens. Hilft Ihnen das jetzt weiter?

    Aber ich glaube, nun sind wir beim Thema „Niggemeier überlegt, ob er zukünftig auch den Mohr macht“. Klar ist es unfair, wenn Blogger mit Namen und Adresse für alles den Kopf hinhalten müssen, Kommentatoren dagegen nicht. Das ist aber Willen der deutschen Gerichte. Nicht der meine. Von mir aus dürften Sie auch anonym sein. Obwohl ich nicht annehme, daß Sie anonym bloggen wollen.

  82. (Warum meinen Leute, die den Satz schreiben „Aber keine Sorge, bin hiermit weg“, das nie ernst?)

    Trotzdem @Der Wobbler: Nein, Ihr ganzer Post war nicht justiziabel. Natürlich kann ich mir die Mühe machen, aus jedem potentiell unzulässigen Kommentar die anstößigen Buchstaben, Wörter und Sätze herauszuoperieren. Aber das mache ich nicht mehr. Wer sich nicht die Mühe macht, so zu formulieren, dass sein ganzer Kommentar zulässig ist, und mich dadurch in Gefahr bringt, für seinen Kommentar viel Geld zahlen zu müssen — bei dem mache ich mir auch keine Mühe, noch das Brauchbare vom Unbrauchbaren zu trennen. Klingt fies, ist aber so.

  83. Nein, dass sehe ich genauso, dass die geringe Bedeutung eines Sujets (ich hoffe, das Wort ist richtig geschrieben und verwendet) nicht von der journalistischen Verantwortung entbindet, sorgfältig zu sein!
    Aber das Recht und die Notwendigkeit auf Richtigstellung steht in enger Beziehung zur Bedeutung 1. des Mediums, in welchem die falsche Information verbreitet wurde und 2., zur öffentlichen Bekanntheit und Bedeutung des Opfers, über welches diese Meldung verbreitet wurde.
    Das klingt alles sehr hochgestochen, was ich meine ist aber: ja, es gibt einen Unterschied, ob Götz betroffen ist oder ein unbekannter Nebendarsteller! Bei Götz lesen es abertausende, bei dem unbekannten Nebendarsteller interessiert es wesentlich weniger und der Schaden (der für die Person entsteht) ist dadurch wesentlich geringer.
    Und ich fand es halt nur komisch, dass Sie so eine Lappalie auf eine Stufe stellen mit all den anderen Sachen, die in „den Medien“ durchaus fishy sind, und die Sie zurecht und auch zu meinem Vergnügen gutgeschrieben anprangern!
    Anyway: Ich wurde Ihr Fan, als ich in der FASZ Ihren Artikel über Harald Schmidt las („Er gibt sich einfach keine Mühe mehr“).

  84. „(Ich habe übrigens zunehmend Schwierigkeiten, hier ernsthaft mit Leuten zu diskutieren, die von mir Name, Arbeitgeber und Adresse wissen, aber sich selbst hinter zwei Satzzeichen verstecken und nicht einmal trauen, eine richtige E-Mail-Adresse anzugeben.)“ who cares? dann bloggen sie halt nicht. im speaker’s corner müssen sich die leute ja auch nicht mit namen vorstellen. und meiner meinung nach sind sie einem fundamentalistischen typen auf nem plastikhockerchen, der ungefragt seine meinung in die öffentlichkeit plärrt, auch nicht gerade unähnlich.

  85. @103 Tacke
    “ … bei dem unbekannten Nebendarsteller interessiert es wesentlich weniger …“

    Und während der Artikel über Götz über die Jahre in Vergessenheit gerät, steht die Falschmeldung über den zunehmend bekannter werdenden Nebendarsteller immer noch im Netz und wird mittlerweile von der Boulevardpresse zu x-ten male falsch wiederholt.

    Das kann doch wirklich nicht Ihr ernst sein?

  86. Während das sonst eher son closed shop ist, muss sich stefan heute durchaus was anhören, oder? :-)
    @105 Haarspalter:
    Doch, das ist mein Ernst. Es hat doch eine viel geringere Wirkung, ob ich über „den Volksschauspieler“ Götz was schreibe oder über Hinz, den unbekannten Nebendarsteller.
    Der erstere wird dadurch stark geschädigt, während der letztere so unbekannt ist, dass es in der Öffentlichkeit kaum einen Unterschied macht, ob er nun a, oder b ist!
    Got it?
    Aber im Sinne der journalistischen Sorgfalt gebe ich durchaus recht.
    Ich finde nur, es sind wesentlich schlimmere Sachen in den Medien am Start, als dass man sich über sowas so lange aufregen müsste.
    Ich finde, das nimmt Stefan als Blogger der ersten Stunde einfach zu persönlich!
    Cheers mates …!

  87. @105
    1. Der mittlerweile zunehmend bekannter werdende Nebendarsteller nimmt doch wohl nicht etwa deswegen an Bekanntheit zu, weil er stumm wäre und nie mehr etwas zu seiner Person sagen könnte. Und jedem Boulevardjournalisten mitteilen könnte, dass er rosa statt hellblauer Unterhosen trägt. Oder dass er ein Blog führte, bei dem man sich nicht unter vollem Namen anmelden musste.
    2. Schreibt man heute nicht eh die Fehler aus Wikipedia ab? Also, jetzt weniger die Journalisten, aber Blogger zum Beispiel?

  88. Got it not.
    Ich werd’s nie verstehen :-)

    Im übrigen hatten alle wesentlich schlimmere Sachen mal einen Anfang.

  89. q92: „Ich suggeriere nicht, dass sueddeutsche.de immer so vorgeht, sondern genau das ist meine Frage: „Ist das gängige Praxis…?”. Ich weiß es bis heute nicht.“ Das ist Niggemeier. Genau das würde man ja feststellen, wenn man einfach nur stichprobenhaft bei SZ online recherchieren würde. Hat es einen solchen Fall schon mal gegeben?
    Hier geht es doch um etwas ganz einfaches:
    1. Fehler gemacht, da nicht recherchiert bei der SZ.
    2. Jetzt geht es mit Tricks weiter, nämlich gar nicht mehr um den Fehler sondern ums Teils fürs Ganze, um sich reinzuwaschen. Macht die SZ das immer so? Und wenn ja findet sie es gut etc? Einigermassen seriös wäre nur die Frage gewesen: Macht das die SZ immer so. Antwort abwarten. Dann hätte man nachlegen können mit der Frage: „Finden Sie das richtig? Machen Sie das immer so“. Bernd Graff hat ihm längst gesagt, dass das eine Ausnahme ist. Aber Niggemeier wollte sein Machtspiel. Das macht die SZ natürlich nicht mit.

  90. @109/Starnberg
    … also von Machtspiel kann hier ja wohl keine Rede sei!
    Der Blogger wird noch auf lange Zeit der David sein … im Kampf gegen Goliath!
    Das finden wir (majestic we) Quatsch ;-)!

  91. Das ist eine beliebte Metapher, sie stimmt aber nicht. David gegen Goliath ist Presse gegen Google.

  92. zu Stefan:
    „(Warum meinen Leute, die den Satz schreiben „Aber keine Sorge, bin hiermit weg”, das nie ernst?)“

    Das ist wie bei denjenigen, die vom Suizid sprechen: ein Hilfeschrei.
    ;)

  93. @112: Hilfe? Vor Stefan Niggemeier? Die mögen andere brauchen. Ich nicht.

    Nein, natürlich verschwinde ich nicht mitten im Thread. Aber ich gehe in keinen neuen mehr. Wenn Stefan sich nicht die Mühe macht, nicht gleich den ganzen Post zu kippen, mach ich mir nicht die Mühe, nicht gleich sein ganzes Blog zu kippen. :-)

    Naja, ich habe gesagt, daß mir auch an ihm Dinge nicht so gefallen, und das hört er nicht so gerne. ich dachte, er schätzt ehrliche Meinungen. Aber seine ehrliche, doch klare Meinung war eindeutig. Er mag es, wenn er unbeliebt ist, ich halt nicht. Bzw. ich verschwende dann keine weitere Zeit mit diesem überbewerteten Blog.

    Achja, ein schlechter Witz zum Abgang;

    Was ist der Unterschied zwischen Henryk Broder und Stefan Niggemeier??

    Broder schreibt beim Spiegel!

  94. Und Herr Niggemeier in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Manchmal sogar ganz witzig, also gut.

  95. Sagt mal Kinder?
    „Buhuhu, der Stefan hat mir meinen Post kaputt gemacht“
    „In Afrika sterben Kinder und Sie bloggen sowas?“
    „Da posted Herr Niggemeier auf seiner eigenen Website! Ungefragt. Gut ich müsste es gar nicht lesen, aber…“
    „OMG, Stefan stellt Fragen! Was für ein Journalist will er eigentlich sein??!einself“

    meint ihr das ernst? jetzt so richtig

  96. ad 116/theo: Die Frage lautet: meint Niggemeier das ernst. Und wie lange kommt er damit noch durch?

  97. Nette Party hier … Jubelperser, Motztartaren und Schwatzfußindianer in einträchtiger Zwietracht am Weihnachtsbaum versammelt. ;-)

    *blitz*

    Hehe, der kommt ins Familienalbum.

    Aber soll sie nun oder soll sie nicht ihre Fehler korrigieren, die alte Tante SZ? Manche meinen, wenn sie nicht muß kann man sie nicht zwingen. Andere sagen, sie hätte schon, obwohl sie nicht sollte, bei der ganzen gehässigen Fragerei. Und wieder andere meinen, wer eine Dose mit Würmern aufmacht soll sich nicht wundern, wenn man ihn plötzlich zum Angeln einlädt. Was mich persönlich angeht, ich denke, das der erkennbare Unwille der SZ-Redaktion, sich mit dem in Echtzeit aktualisierbaren Medium „Internet“ (und seinen Kommentatoren, hehe) angemessen zu befassen lediglich ein Indikator sein könnte, dass dort das neue Jahrtausend noch nicht angekommen ist.

    „Die Süddeutsche schreibt nicht, sie verkündet.“

    Obiges Zitat stammt von meinem Onkel und ebenfalls aus dem letzten Jahrtausend. Er, Xenu hab ihn selig, würde an dieser Stelle vermutlich sagen: Eine Frage stellt sich gar nicht, denn was wir da erleben dürfen ist schon die Antwort, und zwar auf die Frage: Wie verträgt sich die staatstragende Erhabenheit des SZ-Journalismus mit dem ewigen Geseiere aus dem Podium nach Fakten, Fakten, Fakten?

    Man stelle sich das ruhig einmal im Dialog vor:

    RED: „Chef, Chef, wir haben da eine Meldung per E-mail reinbekommen, dass einer unserer Artikel verzerrte Fakten enthält, mit der Bitte um Korrektur …“

    CHEFRED: „Ja, spinnt der den total? Weiß der denn nicht, mit wem er es zu tun hat?“

    RED: „Keine Ahnung. Soll ich’s nun schnell korrigieren oder … ich mein‘, es dauert ja nicht lange.“

    CHEFRED: „Der Artikel bleibt wie er ist! Das wäre ja noch schöner, wenn uns jeder Hans und Franz zur Revision zwingen könnte. Haben Sie eine Ahnung, was für ein zusätzlicher Aufwand es wäre, jede einzelne Wortmeldung von jedem Dampfplauderer aus dem Internet über falsche Fakten zu recherchieren? Ich meine, da treibt sich doch heutzutage jeder rum, im Internet. Das kann ja sonstwer sein.“

    RED: „Aber die Fakten …“

    CHEFRED: „Paperlapapp, Fakten, Schmakten. Der Artikel bleibt wie er ist. So haben wir’s gedruckt, so steht es geschrieben, Wort für Wort. Basta und Amen.“

    RED: „Aber der Typ hat uns schon dreimal gemailt, sogar dem Autor und …“

    CHEFRED: „Aha, ein Störenfried, also. Da denkt wohl einer, er hätte ’ne Wortkarte gezogen. Naaa gut, dann machen wir’s anders. Irgendwer soll seine Fakten prüfen und wenn’s stimmt, in den Kommentaren was dazu sagen. Nicht viel, bloß so was wie: Okay, Sie haben ja Recht, war nett, das Sie vorbeigeschaut haben, blablabla, das Übliche. Dann wissen alle, das wir zwar reagieren, aber an unseren Artikeln nicht zu rütteln ist. Das hält uns die Klugscheißer vom Leib. Alles andere würde sie bloß ermutigen.“

    RED: „Aber die Signalwirkung an unsere Leser …“

    CHEFRED: „Wollen Sie mir etwa weich kommen? Erinnern Sie sich noch, wie uns damals die Idee mit den Leserkommetaren um die Ohren geflogen ist? Wenn’s nach mir ginge, würde ich die komplett wieder abschaffen und nicht nur zeitlich einschränken, aber dann geht das Geblubber wieder los, wir wären rückständig, erzkonservativ oder desinteressiert an unseren Lesermeinungen. Und das sind wir doch nicht, oder, mein Lieber?“

    RED: „Nein, Chef. Natürlich nicht Chef. Ich gehe dann mal und veranlasse alles Nötige.“

    CHEFRED: „Ja, tun Sie das. Und wenn Sie mal wieder eine Frage haben, zögern Sie nicht, zu mir zu kommen.“

    Tja, so oder so ähnlich könnte es gewesen sein … :-P

  98. @starnberg (#109)

    Bernd Graff hat ihm längst gesagt, dass das eine Ausnahme ist.

    Nein, genau das hat Bernd Graff nicht. Wie kommen Sie darauf, das Gegenteil zu behaupten?

  99. Ich möchte ein weiteres PlugIn vorschlagen – neben diesem doofen ‚Kommentare ausblenden“. ‚Kommentare jetzt schliessen‘. Den Button vermisse ich nach #118.
    ’so oder so ähnlich…‘ – feines Finale.

    @DissKurs
    Ich möchte einen Abzug.

  100. Das ist doch Kinderkacke hier… ist die Bezeichnung „Medienjournalist“ eigentlich was Offizielles, oder kann sich jeder so nennen? Dann bin ich ab sofort auch Medienjournalist. Bei der medialen 24/7-Volksverdummung hätte ich dann sicher bessere Fundstellen als Niggemeier… man denke nur an die Verschleierungen von Ausländergewalt in fast allen (linken) Medien, der gebündelten Hetze auf Roland Koch (der sich traute, das Thema anzusprechen), usw. usw.

  101. #vergessen, Wobbler:

    „@112: Hilfe? Vor Stefan Niggemeier? Die mögen andere brauchen. Ich nicht.“

    Mit Hilfeschrei meinte ich nicht den wortwörtlichen „Jemand-Strömt-Den-Rhein-Runter-Und-Kann-Nicht-Schwimmen-Ruf“, sondern das, was hinter einer Selbstmordandrohung tatsächlich in den meisten Fällen steckt: der Wunsch nach Beachtung.

  102. Die Diskussion hier finde ich sehr amüsant: Die Einen sprechen dem SZ Artikel die Relevanz ab, die Anderen meinen, dass die Fragen des Autors die Gefühle der SZ Redaktion verletzen würden – darum konnte darauf gar keine Antwort erwartet werden!

    Nunja, die SZ hat das Thema des Artikels selbst gewählt, die Sache mit der Relevanz ist also beantwortet. Aber auch wenn man der „Irrelevanz-Argumentation“ folgt: Ist Medienqualität bei (mutmasslich) irrelevanten Themen kein Thema? Wenn es nicht genügend Leser interessiert, muss ich einfach damit rechnen, dass der Artikel (bekannte) Fehler enthält?

    Und die gemeinen Fragen. Das ist das Beste: Warum wurden nur so böse Fragen gestellt?! Wir sollten doch besser alle Freunde sein! Hätte der böse Stefan Niggemeier doch besser gut gemeinte Tipps und Hinweise gegeben. Hehe, das ist einfach zu gut: Journalisten stellen unangenehme Fragen – das ist ja was ganz Neues.

    Und der angebliche Fehler, der im ersten Blogeintrag gemacht wurde! Es ist ja nicht etwa so, dass der beschriebene Zustand exakt die Realität beschreibt: Nämlich, dass der Autor seinen eigenen Artikel wider besseren Wissens nicht korrigiert hat, sondern auf die Kommentarfunktion zurückgegriffen hat. Es gibt überhaupt keinen Fehler, die Fakten sind korrekt wiedergegeben.

    Grundsätzlich zum Vorgehen der SZ: Woher weiss ich eigentlich, dass so ein „Korrekturkommentar“ tatsächlich vom Autor des ursprünglichen Artikels kommt? Überprüft die SZ die Identität der Schreibenden? Wenn ich journalistische Qualität brauche – mit vertrauenswürdiger Recherche eines vertrauenswürdigen Journalisten und so – warum brauche ich sie dann bei der Korrektur nicht?

    mad.

  103. @ Troika 121: Journalist ist keine geschützte Berufsbezeichnung (wenn auch in der Literatur klar abgegrenzt), Sie dürften sich also Medienjournalist nennen. Und fragen Sie doch mal bei PI an, vielleicht brauchen die noch einen Schreiberling und neue „Fundstellen“.

  104. „Man müsste kleine Blogschutzpolizisten an diesen Einträgen aufstellen, die die Schaulustigen verscheuchen: „Gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen!“ Aber nein, man steht da, starrt auf das überfahrene Tier am Straßenrand und darauf, wie sich zwei Menschen voller Stolz in aller Öffentlichkeit zu Komplettdeppen machen, und schreibt auch noch ganze Blogeinträge darüber.“
    http://www.stefan-niggemeier.de/blog/turi-fonsi/

  105. Seiten wie pi-news.net benennen im Gegensatz zu Niggemeier & Co. zumindest unbequeme Tatsachen, die Relevanz(!) für unser Land haben und von den Massenmedien meistens unter den Teppich gekehrt werden… aber es ist natürlich einfacher und weniger gefährlich, sich über kleine Fehler in einem Artikel aufzuregen.

  106. Oh weh, da haben aber die Herren Niggemeier und Mohr mal wieder zuviel Zeit und vertreiben sich diesselbe mit infantilen Wichtigtuereien. Wie gern wäre ich auch „Medienjournalist“, keine anderen Sorgen im Kopf als die belanglosen Kommentare in meinem belanglosem Blog und die klammheimliche Freude über einen „Fehler“ der SZ als zwangsneurotische Ersatzmasturbation. Peinlich.

  107. Warum lesen Sie dann hier Troika? Weil es einfacher und wenig gefährlich ist, sich über mögliche Fehler in Stefan Niggemeiers unrelevanten Artikeln Gedanken zu machen, als über den Schwachsinn bei PI?

  108. @Disskurs 118

    Das ließt sich wie eine nette Kurzgeschichte…
    Das ist also das Gegenteil zu einer Diskussion auf Meta-Ebene!?

    Es kann nur so gewesen sein, wie Disskurs es geschrieben hat… sehr nette Geschichte…

  109. Klassisches Mantel-und-Degen-Stück, was hier gespielt wird – alle Mitwirkenden sind so ungeheuer sensitiv, soll heißen: leicht überkandidelt, wie es sich auf einer Bühne gehört. St.N. rauscht gleich Knorro, Häscher der Verderbten, durch das Web-Unterholz und heischt Graf Lippe vom flimmernden Blätterwald, Herrn einer selbstgerecht praktizierten Netiquette, vor die Klinge – auf beiden Seiten hagelt es infamieverdächtige Hiebe. Aber ach, auch der edle Komtur Don Giacomo entzieht sich schnöde der Vendetta stichelnder Fragen und läßt, eingedenk des Dritten Satzes im Amtsträger-Kanon: „Da könnte ja jeder kommen“, das Fallgitter seiner HaSZienda heruntersausen – und das alles vor den Augen von uns blöde blökendem Blog-Vieh. Gelingt es für die armen Barfuß-Autoren eine Bresche in das Verhau der redaktionellen Spitzfindigkeiten zu sprengen?! Nein, noch nicht – zerknirscht begibt sich Knorro in die Kapelle Santa Maria della Correttura und bekennt auf den rutschenden Knien seines Herzens: „Hl. Wahrheitssuche, Mutter aller journalistischen Ehre, ich habe gefehlt – nun zwinge bitte auch jenen herrischen Commandante zu öffentlicher Buße“. Draußen trampeln die Blogger in ungestümer Stampede über die Fluren der öffentlichen Einlassungen. Die FeSZtung hüllt sich in abweisende Starre. Wird es Knorro gelingen, sein bisweilen hitziges Temperament zu zügeln? Findet er zur Lakonie meisterhafter Degenführung zurück? Harren wir geduldig des nächsten Aktes – er kommt so sicher wie das Halleluja nach den vier Fäusten.

    (Um Mißverständnissen vorzubeugen, lieber Herr Niggemeier: Wenn es Sie nicht gäbe, müßte man Sie erfinden – besser Knorro als knurriges Schweigen.)

  110. @128
    Ich lese auch hier, weil ich mich umfassend informiere nicht so engstirnig bin, andere Seiten und Berichterstattung einfach als „Schwachsinn“ abzutun. Sie machen es sich zu leicht, aber damit sind Sie in bester Gesellschaft…

  111. Uns fehlt beiden ein ’s‘ im Satz.
    Nicht das Sie mich falsch verstehen, ich würde gerne ein Blog lesen indem Sie ihre Ideale leben.

  112. Troika, es ist eigentlich offensichtlich und in den Kommentaren auch mehrmals gesagt worden, dass es nicht um die Relevanz dieses einen Fehlers geht, sondern um die Frage, ob der Umgang der SZ mit ihm gängige Praxis ist. Sie machen es sich leicht, indem Sie sich weigern, das zur Kenntnis zu nehmen, auch nachdem mehrmals darauf hingewiesen wurde.

    Es geht darum, wie ein Massenmedium mit Fakten umgeht und ob es bereit ist, Fehler zu korrigieren. Dass Sie das für nicht relevant halten, erklärt allerdings, warum Sie sich bei PI wohl fühlen.

    @grey²³ (120): Deine Einschätzung ist nicht nur richtig, sondern geradezu prophetisch.

  113. zu Profikiller: Sehr gut geschrieben, faSZt perfekt bis auf „eine Bresche sprengen“, aber da geben wir mal der dichterischen Freiheit den Vorzug.

  114. @136: Dear Iago, but that was but courtesy (sagte der gute alte Will) – die Bresche kommt zuerst vor bei der Belagerung einer Festung (16./17. Jh.) und wird durch Beschießung von außen gesprengt. Wie nannte der olle Rudi Augstein seine Postille – „Sturmgeschütz der Demokratie“ – naja, war einmal …

  115. Und ich dachte ich wäre auf’m Kindergeburtstag gewesen…mein Sohn ist jetzt drei und diskutiert auch manchmal mit abstrusen Argumenten. Seine Lieblingsbegründung lautet aber immerhin „Weil!“.

    Stefan, lass‘ Dich nicht von den „zwangsneurotische Ersatzmasturbanten“ unterkriegen. Ich finde das hochanständig, dass Du nicht nur Deinen ersten Beitrag um das kleine, fast schon wirklich unwesentlichen Detail ergänzt und dann auch noch ausführlich, dass was danach war darstellst.

    Ich stelle meine Frage nochmal: Warum ist da draußen keiner, der die Nase von solchem Unsinn voll hat und echten „Qualitätsjournalismus“ produziert. Wahre Geschichten. Nicht jede Sau als erster durchs dorf treibend. Eigene Recherche. Transparenz. Von mir aus mit Werbung, wenn die auch so heißt. Mit Fehlern und Erläuterungen.

    Im Internet ist das doch problemlos möglich. Die Infrastruktur ist da, Bezahlmodelle gibt es genug. Die kritische Masse – damit es sich auch rechnet – wird jeden Tag größer.

    (Wobei, solange es noch Leute wir Tacke, Acht Achtel und Sepp gibt, die finden, dass es ja nicht so schlimm ist, was dieser Florian Mohr und der Stephan Niggemüller da im Internet schreiben, weil die ja sowieso keinen kennen, und Götz George sind die ja nicht, wird es noch nichts mit schwarzen Zahlen.)

  116. Also Stefan, wenn du bei soviel fundierter Kritik mal wieder nen Haufen Speichellecker brauchst, die Kritiker mit Nazimethoden abbügeln und dir erzählen, wie toll du bist: Einfach bescheid sagen, ne?

  117. Stefan, ich möchte Sie ermutigen, einen Thread einfach mal zu schließen. Zum Beispiel jetzt, wenn alles Erforderliche – und noch viel mehr – gesagt wurde und jene Kommentare Überhand nehmen, die einfach nur scary sind.
    Ich weiß, Sie haben keine Angst vor dem „Zensur!“-Geplärr. Trotzdem: Haben Sie keine Angst davor.

  118. ad Tobias M.: Mensch, tolle Ermutigung. Sie kontrollieren wohl auch die Mülltrennung, Typ: mit-dem-kann-man-reden.

  119. @grey²³ / 120:

    Ehm, Abzug? Ich empfehle da eher ein schlichtes copy/paste … aber danke für die Blümelein, Herr Kollege. :-)

    @ — profkiller /130:

    Nicht schadhaft werden soll der Thespiskarren …

    In der Tat, eine treffliche Inszenierung im Stile eines Cyrano oder Don Quichotte. Meiner unbescheidenen Meinung nach exemplarisch für den Unterhaltungswert des tragikomischen Helden mit der langen Nase, dem ulkigen Helm und/oder klapprigen Gaul, der als Moralapostel oder Besserwisser ein höheres Ideal vertritt als seine Umwelt, nicht müde wird, diese zu kritisieren, dabei bereits um sein vorbestimmtes Scheitern weiß und dennoch jedem Satz ein trotziges „!“ hinzufügt. In diesem Sinne wäre Ihre Held Knorro, Häscher der Verderbten, quasi ein Philip Marlowe der Neuzeit, ein nörgelnder Ritter in verrosteter Wehr, der aufrechte Witzbold unter den Getretenen. Verstehe ich das recht?

    @SvenR / 138:

    ***Ich stelle meine Frage nochmal: Warum ist da draußen keiner, der die Nase von solchem Unsinn voll hat und echten „Qualitätsjournalismus” produziert. Wahre Geschichten. Nicht jede Sau als erster durchs dorf treibend. Eigene Recherche. Transparenz. Von mir aus mit Werbung, wenn die auch so heißt. Mit Fehlern und Erläuterungen.***

    Einer muss erst den Anfang machen, ein Mann der verbindet, anstatt zu teilen, Ein Mann der unterscheidet, anstatt zu verallgemeinern. Ein Mann, der einen Unterschied macht. ^^

    Nee, aber mal im Ernst, wieso ist denn da keiner? Wenn ich genau hinsehe, erkenne ich eigentlich immer mehr davon, gewissermaßen einen Trend zur Nachfrage. Und wo es Nachfrage gibt, so lehrt es uns der Kapitalismus (Amen!), erscheint eher früher als später auch ein entsprechendes Angebot. Tja, und da sind wir auch wieder im neuen Jahrtausend angekommen: Zahllose Blogs, Newsportale, Kommentare und Artikel sind allein im I-Net verfügbar, wo jeder sein eigener Journalist sein und solange nach Fakten buddeln darf, bis er schwarz wählt oder rein zufällig eine Meinung findet, die ihm genehm ist. Zugegeben, manche suchen nicht sehr lange danach, aber die haben sich ihre Fundsachen in der Regel bereits mitgebracht. Und alle, alle, alle dürfen öffentlich darüber schreiben, dem versammelten Auditorium ihre (Nicht-)Erkenntnisprozesse vor Augen führen und verbreiten, was sie für die Wahrheit halten.

    Sie übrigens auch. Vielleicht haben wir Glück und es wird eine Bewegung daraus. ;-)

    @ Tobias M. / 140:

    Das finden Sie scary? Mensch, Sie haben noch nicht lange Internet, oder?

    *singt*

    Nach 1000 Kommentaren, da fängt das Leben an
    Nach 1000 Kommentaren hat man erst Spaß daran …

  120. @Profikiller: Danke, ich lerne nie aus, habe den Ausdruck in dieser Kollokation einfach noch nie wahrgenommen.
    Darauf einen Bresch(en)ew!

  121. Meine Fresse, diese „Wochenende mit Buch“ lassen einen ja alles verpassen. Kein Kommentar zum Thema (wie fast jeder), nur: Ich schließe mich 139 an und als Jubelperser schleudere ich dir, lieber Stefan, ein fröhliches „Haste na baschid!“ zum Wochenbeginn entgegen.

  122. @89 + 144/Stefan
    Ich habe übrigens zunehmend Schwierigkeiten, hier ernsthaft mit Leuten zu diskutieren, die…sich selbst hinter zwei Satzzeichen verstecken und nicht einmal trauen, eine richtige E-Mail-Adresse anzugeben.
    Ich auch. Wenn nicht einmal der Hausherr minimalstes über die Leute weiss, die sich hier wie die Axt im Walde aufführen und jeder inhaltlichen Argumentation aus dem Weg gehen um sofort ad hominem loszupoltern, dann habe ich zunehmend Schwierigkeiten, hier zu kommentieren.

    Ich fürchte, der richtige Moment, die Kommentare zu schließen, liegt schon viele, viele Kommentare zurück.
    Lieber ein Ende mit Schrecken…

    @146/Alberto Green
    Wobei der Begriff des „Jubelpersers“ in mehrfacher Hinsicht falsch gewählt ist. Ich kann mich nicht erinnern, dass hier gegen die Verächter differenzierten Journalismus physische (und/oder rhetorische) Gewalt angewandt wurde. Vielleicht sollten die Urheber dieser Vokabel die genaue Bedeutung noch einmal ergooglen. Manchen scheint das nicht so präsent zu sein. Troika, mawe, Wobbler, Acht Achtel – ab zum Nachsitzen. Oder, besser: eigenen Blog anlegen und es besser machen.

  123. Der richtige Zeitpunkt, die Kommentare zu schließen, ist immer genau dann gegeben, wenn auch unter einem x-beliebigen Katzenbilderbeitrag das unerträgliche „Die Ausländer sind an allem schuld“ hochbrodert.

    Der Tom-Cruise-Beitrag wurde seinerzeit übrigens tatsächlich geschlossen, so dass man dort leider nicht auf die herrliche Eindeutschung des Interviews verlinken kann: https://webmailerng.1und1.de/xml/deref?link=http%3A%2F%2Fwww.stoibaer.de%2Ftom-cruise-auf-deutsch.html

    Zum Thema Fehlerkorrektur in der Süddeutschen gibt es neue Entwicklung: heute wurde ein entsprechender Hinweis unter den besagten Artikel gesetzt.

  124. Richtiges kann man ruhig nochmal wiederholen. Also:
    —>
    RED: „Chef, Chef, wir haben da eine Meldung per E-mail reinbekommen, dass einer unserer Artikel verzerrte Fakten enthält, mit der Bitte um Korrektur …”

    CHEFRED: „Ja, spinnt der den total? Weiß der denn nicht, mit wem er es zu tun hat?”

    RED: „Keine Ahnung. Soll ich’s nun schnell korrigieren oder … ich mein’, es dauert ja nicht lange.”

    CHEFRED: „Der Artikel bleibt wie er ist! Das wäre ja noch schöner, wenn uns jeder Hans und Franz zur Revision zwingen könnte. Haben Sie eine Ahnung, was für ein zusätzlicher Aufwand es wäre, jede einzelne Wortmeldung von jedem Dampfplauderer aus dem Internet über falsche Fakten zu recherchieren? Ich meine, da treibt sich doch heutzutage jeder rum, im Internet. Das kann ja sonstwer sein.”

    RED: „Aber die Fakten …”

    CHEFRED: „Paperlapapp, Fakten, Schmakten. Der Artikel bleibt wie er ist. So haben wir’s gedruckt, so steht es geschrieben, Wort für Wort. Basta und Amen.”

    RED: „Aber der Typ hat uns schon dreimal gemailt, sogar dem Autor und …”

    CHEFRED: „Aha, ein Störenfried, also. Da denkt wohl einer, er hätte ’ne Wortkarte gezogen. Naaa gut, dann machen wir’s anders. Irgendwer soll seine Fakten prüfen und wenn’s stimmt, in den Kommentaren was dazu sagen. Nicht viel, bloß so was wie: Okay, Sie haben ja Recht, war nett, das Sie vorbeigeschaut haben, blablabla, das Übliche. Dann wissen alle, das wir zwar reagieren, aber an unseren Artikeln nicht zu rütteln ist. Das hält uns die Klugscheißer vom Leib. Alles andere würde sie bloß ermutigen.”

    RED: „Aber die Signalwirkung an unsere Leser …”

    CHEFRED: „Wollen Sie mir etwa weich kommen? Erinnern Sie sich noch, wie uns damals die Idee mit den Leserkommetaren um die Ohren geflogen ist? Wenn’s nach mir ginge, würde ich die komplett wieder abschaffen und nicht nur zeitlich einschränken, aber dann geht das Geblubber wieder los, wir wären rückständig, erzkonservativ oder desinteressiert an unseren Lesermeinungen. Und das sind wir doch nicht, oder, mein Lieber?”

    RED: „Nein, Chef. Natürlich nicht Chef. Ich gehe dann mal und veranlasse alles Nötige.”

    CHEFRED: „Ja, tun Sie das. Und wenn Sie mal wieder eine Frage haben, zögern Sie nicht, zu mir zu kommen.”

  125. Wow, kaum ist man mal ein paar Tage weg vom Niggemeierschen Blog und schon geht’s hier ab ;-)

    Noch ein wenig Spätsenf dazu: Ein wirklich erstaunlicher Standpunkt auf den Herr Graff sich da zurückgezogen hat. (War das nicht der der „Neue Idiotae“ im Web 2.0 erkannt haben wollte, und jetzt begründen die auf einmal „das Institut der Nutzerkommentare“? What gives?)

    Wenn ein Artikel verändert wird ist das für Herrn Graff „autoritär“ im Gegensatz zur „unmittelbar diskursiven Version” wenn man das in einem Nutzerkommentar richtigstellt? Hier stimmt wohl der Kommentar mal: What the fuck?! Schreibt dann sueddeutsche.de zukünftig keine autoritären Artikel mehr, sondern nur noch unverbindlich zu diskutierende Versionen? So in der Art von: „Du lieber Leser, wir finden das echt nicht gut was die Kanzlerin da gestern gesagt hat, aber das ist ja nur unsere Meinung. Könnte auch falsch sein. Recherchiert haben wir eh nicht was sie eigentlich gesagt hat. Diskutier das doch mal mit uns in den Kommentaren. Wir versprechen auch nicht darauf zu reagieren.“

    Und sein Chef Hans-Jürgen Jakobs deckt diesen dämliche Verhalten auch noch.

  126. Herr Keuschnig, das gefällt mir und es zeigt, warum ich Blogs und Kommentare und Blogger und Kommentatoren so dermaßen spaßig finde: Denn diese fordern in ihrer virtuellen Abgehobenheit Dinge, die sie niemals selbst erfüllen könnten geschweige denn erfüllen wollten.
    Sie selbst, Herr Keuschnig, schmeißen also die Person des Acht Achtel in einen Topf mit irgendjemandem, der das Wort Jubelperser in den Raum geworfen hat. Dabei hat die Person des Acht Achtel das sicherlich augenscheinliche Phänomen der Claqueurschaft im hiesigen Blog bis dato noch nicht mal angesprochen. Und ich bezweifle doch stark, dass Sie, Herr Keuschnig, in Köpfe gucken können. Oder gibt es dafür bereits ein Widget? (Auffällig ist übrigens, jetzt darf ich es ja offiziell aussprechen, dass die Claqueure am Wochenende weniger niggemeier-fidel zu sein scheinen als am Montag.) Was soll man sagen: Mit Genauigkeit hat man es also nicht so, fordert sie aber bei anderen (Nicht-Bloggern und traumatisch verhassten Print-Vertretern) sogar dann, wenn es darum geht, ob nun der Popel aus der rechten oder richtigerweise aus der linken Nasenhöhle gekratzt wurde.

    Auch ist unverständlich, woher im Netz die plötzliche Sehnsucht nach richtigen Namen kommt. Und wenn Herr Niggemeier selbige doch ebenfalls so plötzlich verspürt, kann er dies ja dem Richter – hatte er diesem nicht irgendetwas vom Personalausweis vorlegen müssen/das könne ja nicht angehen gesagt? – und alles wird bestens.

  127. @ 153 „Alberto Green“:
    Trifft auf die meisten Beiträge von „Gregor Keuschnig“ auch zu.
    @ 152 „Gregor Keuschnig“:
    Ihre Kommentare sind oft nicht weniger kindisch, als die von „Acht Achtel“ oder meine.

  128. @Stefan (Nur zum Ausgangsposting, habe keine Kommentare gelesen)

    Die Frage, ob das Vorgehen von Sueddeutsche.de eine gute Idee ist oder nicht, ist interessant, aber m.E. kein guter Ausgangspunkt für einen polemischen Angriff. Man kann auch sachlich Vor- und Nachteile abwägen, man kann konstruktiv darüber streiten.

    Deine Fragen sind im Stile eines Kreuzverhörs gestellt, sie erschweren den Einstieg in eine offene, konstruktive Diskussion. Sie errichten Fronten, statt Möglichkeiten für einen Dialog zu eröffnen.

    Ich kann verstehen, dass der, den du da angeschrieben hast, da nicht antworten möchte.

  129. @155 bzw. @Stefan

    Ja, der Meinung bin ich auch. Vielleicht bin ich in der Hinsicht altmodisch, aber ich würde – wenn überhaupt – polemisch zurück antworten, wenn ich die Fragen in diesem Stil von jemandem kriege. Schweigen ist aber auch opportun. Also, diesen Schuh, lieber Stefan, den hast du dir selber eingebrockt. …(?!) … (…Suppe mein ich…).

  130. @ 155, 156: Auch wenn diese Diskussion hier schon einmal geführt wurde, vielleicht kann es mir ja einer von euch beiden sagen: Was ist denn so aggressiv und kreuzverhörartig an diesen Fragen? Oder welche dieser Fragen? Das will mir irgendwie nicht so sehr ins Auge springen wie anderen hier.

  131. Ist das so schwer zu verstehen? Tust Du Dich immer so schwer, einfache Sachverhalte zu erkennen? Kann man sich nie bei Dir darauf verlassen, dass Du etwas begriffen hast?

  132. @derda: Jehova!

    @Sepp: Sprechen Sie mit mir? Irgendwie beantwortet mir hier niemand meine Fragen. Das macht mich sehr traurig.

  133. @Ommelbommel: Fragen sind aggressiv und Kreuzverhörartig, wenn sie die Handlung des betreffenden erfragen, dabei aber nicht nach Gründen und Ursachen, die man verstehen möchte, fragt, sondern die Fragen als geschlossene Ja/Nein-Fragen formuliert. In solchen Fragen, noch dazu wenn sie, ohne die Antwort abzuwarten, aufeinander aufbauen, klingt immer die „richtige“ Antowort schon mit, und der Vorwurf, wenn sie „falsch“ beantwortet wird auch. Aber ich glaube eigentlich nicht, dass Ihnen das unbekannt ist.

  134. „In solchen Fragen, noch dazu wenn sie, ohne die Antwort abzuwarten, aufeinander aufbauen, klingt immer die „richtige” Antowort schon mit, und der Vorwurf, wenn sie „falsch” beantwortet wird auch. Aber ich glaube eigentlich nicht, dass Ihnen das unbekannt ist.“
    Ach kommen Sie, ich kann doch ein paar Fragen mehr stellen, und wenn die durch die vorangehende Antwort obsolet geworden sind, beantwortet sie der Gefragte eben nicht, ist ja nunmal kein Telefoninterview. Was Sie darin hören, schwingt in meinen Ohren nicht halb so stark mit.
    Das zu kritisieren, kann ich ja trotzdem noch nachvollziehen, aber mit welcher Begründung das nun kreuzverhörartig sein soll, wird mir immer noch nicht klar.
    Nur weil seine Meinung in der Formulierung einer Frage deutlich wird, muss man einem Fragenden doch nicht unterstellen, er würde sich damit als Anwalt/Autorität/whatever aufspielen. Und das macht für mich ein „Kreuzverhör“ aus. Ansonsten würde ich sowas eine Diskussion oder einfach „Fragen stellen“ nennen. Meine Güte, das ist ein Journalist, da kann mir doch keiner erzählen, der Grund für sein Schweigen sei, dass er sich durch den Ton dieser Fragen beleidigt fühlt und jetzt nicht mehr mit Stefan spielen will.

  135. @Jörg Friedrich: Fabian Mohr behauptet, nie eine Antwort auf seine Mail an Herrn Jakobs bekommen zu haben. Herr Jakobs fordert, angehört zu werden, bevor ich etwas schreibe, was ihn betrifft. Also frage ich ihn: Stimmt das, was Fabian Mohr behauptet?

    Und jetzt frage ich dich: Wie formulierst du das als offene Frage?

    Du sagst, ich solle nach Gründen und Ursachen fragen. Das tue ich jeweils explizit in der vierten Frage.

    (Und, mal nebenbei, finde ich es schon ein bisschen unfreundlich, einfach die ganzen Kommentare nicht zu lesen und noch einmal das diskutieren zu wollen, was längst diverse Male 20, 40 und 80 Kommentare früher schon diskutiert wurde.)

  136. Es ist nicht die einzelne geschlossene Frage, es ist die Aufeinanderfolge geschlossener Fragen. Aber (und das auch @Omelbommel) ich korrigiere mich: Auf mich wirken die Fragen kreuzverhörartig und aggressiv, und deshalb habe ich Verständnis für den, der sie nicht beantwortet.

    (Ja, auch das verstehe ich, aber muss ich 150 Kommentare lesen, um meine Ansicht zu äußern? Wenn du das willst, würde ich das akzeptieren – und meinen Kommentar für mich behalten. Was natürlich auch kein Verlust wäre.)

Comments are closed.