Während andere Journalistinnen noch nach dem Sinn von Blogs suchen, hat Eva C. Schweitzer anscheinend einen gefunden. Zumindest für sich und ihren Anwalt.
Spreeblick: „Journalistin lässt Blog abmahnen, fordert 1.200 Euro Schadensersatz für Textzitate“
Nachtrag, 9.30 Uhr. Frau Schweitzers Antwort ist ein Manifest der Arroganz und als solches womöglich nicht untypisch und unbedingt lesenswert. Offenbar hat sie tiefsitzende Probleme mit Männern, Deutschen, Bloggern (und Apple).
Nachtrag, 13.10 Uhr. Johnny Haeusler veröffentlicht eine weitere Stellungnahme von Frau Schweitzer und antwortet ihr — wie ich finde, sehr angemessen.
Nachtrag, 15.55 Uhr. Frau Schweitzer lässt weitere Masken fallen.
Hab‘ zwar schon bei Spreeblick schon kommentiert, dass ich das nicht glauben kann. Aber als taz-Abonnent fällt es mir einfach doppelt schwer..
1.200 Euro finde ich völlig angemessen. Nur bei der Begründung kann ich der Pendlerin nicht zustimmen. Verdient hat sie die Summe als eine Art Schmerzensgeld. Würdeich solche Texte verfassen, würde ich auch nicht wollen,dass die irgendjemand liest…
Das ist nicht nett und nicht besonders geschickt. Die Bloggerlobby hat immerhin die Deutungshoheit im Internet. Deswegen werden die auch eifrig zurückruden.
Aber gleich 3 Absätze eines Artikels zu übernehmen, finde ich übertrieben.
„Die Bloggerlobby hat immerhin die Deutungshoheit im Internet.“ – Sehr schön! :)
Zumindest in diesem Fall liegt nahe, daß bei Blogs deutlich mehr zu verdienen ist als bei den alten Medien.
2 Sätze schreiben, und dann 3 Absätze zitieren erscheint mir ein ziemliches Mißverhältnis.
Ist das vom Zitatrecht noch gedeckt?
Da der Blogger aber nur 3 Kommentare eingefangen hat (das ist ja die eigentliche Aufgabe eines Blogs, Kommentatoren einfangen), und zwar alle drei im Okt. diesen Jahres, während der Blogeintrag vom Mai ’08 ist, folgere ich, daß der Blog eine Randlage in der Blogwelt einnimmt, und 1200 € etwas gierig kalkuliert ist.
Aber 1,20 € wäre angemessen, m.M.n. .
Interessant sind die Kommentare im Spreeblick und die Antworten der Dame auf Kommentare im eigenen Blog zu lesen. „Besserwessis“….da vermutet man doch, daß die Arme aus der ehemaligen DDR kommt und irgendwelchen Kindheitsfrust aufarbeiten muss. Weit gefehlt, die Dame ist in Bayern aufgewachsen. Nachdem weder Tante Google noch Wiki nennenswertes über sie hergeben (im Gegensatz zu „Niggemeier“ ist sie Wiki gänzlich unbekannt- vermute ich einmal, daß die Dame jetzt einfach auch mal ein bißchen Publicity abbekommen möchte, frei nach Warhol „15 minutes of fame“.
„Sonst fällt mir zu diesem Verhalten mal wieder nur Karl Kraus ein:
Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge einen Schatten.
Vervielfältigung ist insofern ein Fortschritt, als es die Verbreitung des Einfältigen ermöglicht.“
Vielleicht sollte man einfach darauf verzichten der Dame Aufmerksamkeit zu schenken und auf die Vervielfältigung ihrer Worte gänzlich verzichten. Würde sicherlich auch den Medien gut zu Gesicht stehen die sie bisher dafür bezahlen. ;)
Für die Taz-Bloggerin war es jetzt aber auch gute Werbung. Ich wette, den Schmuh hat dort vorher auch kaum jemand beachtet.
Das eigentliche Skandalon ist, dass das mittlerweile ein automatisierter Prozess ist. Da gibt es dann halt immer wieder so ein Hick-Hack, weil es Grenzfälle gibt, bei denen man juristisch wohl lange streiten kann (hier wäre es vielleicht so) und moralisch kommt man da sowieso nie auf einen Nenner.
Das Automatische Auffinden von kopierten Texten ist ja durchaus legitim, aber wenigstens bevor eine Klage rausgeht sollte man als Journalist doch immer nochmal drübergucken.
„Aber wir reden hier ja von Deutschen.“
Dazu fallen mir spontan drei Dinge ein: a) Der gute Philipp hat sein Blog aufgemotzt mit Hilfe einer umfänglichen Zitatencollage – hätten es die reinen Links nicht auch getan? Nee, es mußten ja die fremden Federn am eigenen Hut unbedingt sein. b) Hätte der gute Philipp nicht wenigstens die wahre Autorin namentlich im Vorspann nennen können – wie unter anständigen Leuten üblich? Nee, die Copy-and-Paste-Idee ist inzwischen so eingerissen, daß manche Blogger offenbar zwischen „Zitieren“ und „Selber schreiben“ gar nicht mehr punktgenau unterscheiden können. c) Frau Schweitzer ist mit vollem Recht empört; schließlich hat sie nun mal diese Zeilen verbrochen, und nicht dieser Trittbrettfahrer – und unverschämt ist sie aber auch zugleich. Denn die finanziellen Forderungen sind maßlos überhöht angesichts der Tatsache, daß die Reichweite von Texten durch (wohlgemerkt, korrektes!) Zitieren durch Dritte doch erst befördert wird, und damit auch ihr „Renommee“. Wie wäre es mit 20 Euro Abstandszahlung?!
Die Antwort der Angegriffenen, die sich jeder mal durchlesen sollte. Und durch Blogs lesen ist manchmal wie Katastrophentourismus.
http://blogs.taz.de/newyorkblog/2009/10/30/empire_strikes_back/
Schön und gut. Da wurden durch den Automatismus also ein paar „aus Versehen“ mit erwischt, die man nicht erwischen wollte.
Aber: Bei 1.200 € pro Fang sollte doch genug für die Anwaltskanzlei übrig bleiben um sich die Fänge wenigstens mal kurz anzusehen. Oder ist es für die zu viel verlangt, eine Zeitung oder ein Reisebüro von einem Mini-Blogger zu unterscheiden?
Und das mit dem Zitatrecht ist mir völlig unklar. Mal abgesehen vom Umfang des Zitats und der ungeschickten Quellenangabe: Wieso sollte das nicht mehr gelten, weil sie durch den Backlink nicht mehr verdient? Als das Gesetz gemacht wurde, dürften auch die wenigsten Autoren sofort ein Buch mehr verkauft haben weil es irgendwo als Quelle genannt wurde – und bei wissenschaftlichen Magazinen bekommen sie wohl auch kaum Prämien pro verkauftem Exemplar.
Manchmal hab ich den Eindruck, den Verlagen und Autoren wäre es am liebsten, wenn sie für jeden Satz, den jemand anderes zufällig genauso geschrieben hat, Nutzungsgebühren verlangen. „Es geht mir gut“ – macht dann je 250€, Sonderpreis des Tages, Schüler, Studenten und Kranke heute gratis…
Abmahnungen sind ein großes Übel,
interessant finde ich aber auch zu beobachten, wie schnell aus dem doch eher als kritisch und doch wohl einigermaßen gebildeten Blog-Publikum (spreeblick / Niggemeier) ein freidrehender Mob wird, der sich mit Halbwissen gegenseitig aufstachelt. Nichts genaues weiß man nicht aber bestrafen würde man schon gern.
Hier der Lösungsvorschlag der „Dame“:
(Ich kenne die Tags nicht um Zitate kenntlich zu machen und links einzufügen. Hier gibt es die praktischen kleinen Kästchen nicht um so etwas zu automatisieren. Es handelt sich um ein Zitat von Eva Schweitzer, das man hier einsehen kann: )
Zum Thema:
„Was mache ich nun mit Philipp? Hier ist mein Vorschlag: Ich lasse die Forderung fallen. Da er aber offenbar auf dem in-der IT-Welt-wird-nicht-bezahlt-Planeten lebt, sollte er etwas für mich tun, kostenfrei. Ein Hinweis: Was mir wirklich fehlt, ist ein Apple-Reparaturservice in Berlin.“
Soll der arme Philipp jetzt ein Gewerbe anmelden um die Dame zu bedienen oder ist es schlicht die Aufforderung zu Schwarzarbeit? In Deutschland nennt man das so, auch wenn da „kostenfrei“ steht.
… ich sehe gerade, dass der erste Teil des letzten Satzes zweideutig sein könnte. Ich versichere schon einmal, dass es nicht so gemeint ist wie man es verstehen könnte.
@Sascha
Wenn sie jetzt noch ihre unglaublich coole und subtil eingeflochtene Deutschsein- und Maennerkritik nicht mit reinweben wuerde, wuerde sie mir es deutlich erleichtern, ihr etwas mehr Verstaendnis entgegenzubringen.
Oder ist es umgekehrt ein so hippes Verhalten, ueber einen Anwalt „Drohbriefe“ (Das Wort benutzt sie selbst) zu versenden, ohne sich mal kurz mit den Adressaten zu beschaeftigen? Denn dann schwaecht sich ihr Vorwurf der fehlenden Kommunikation auch etwas ab.
Kann man das Verhalten, auf einen schweigenden, sich am Bier festhaltenden Deutschen bei einer Party damit zu reagieren, dass man einen Dritten beauftragt, ihn unfreundlich rauszuschmeissen, auch irgendeiner Nation oder einem Geschlecht zuordnen?
Hilfe jetzt ist der Link verschwunden. Ich bin geliefert… Es ist aber wirklich nur pures Unvermögen.
Ich finde die Antwort der Eva Schweitzer (siehe 13.) nicht abwegig. Jedenfalls die Schlussfolgerung, dass miteinander reden hilft — vor dem Zitieren und auch nach dem Abmahnschreiben. Kontakt suchen sollte man schon, bevor man die Öffentlichkeit einschaltet.
Ich weiß nur nicht, ob sich im Abmahnverfahren die anfallenden Gebühren einfach so wieder streichen lassen, der Umgang mit Anwälten ist ja meist recht förmlich und kompliziert.
@Schreiberling: Ja, miteinander reden ist toll. Nur vor dem Zitieren und nach dem Abmahnschreiben? Nicht vielleicht auch an der Stelle, an der es wirklich wehtut, nämlich vor dem Abmahnschreiben?
Tatsächlich abwegig ist aber, dass Frau Schweitzer daraus wieder einmal ein deutsches Problem macht. Nach meiner Wahrnehmung zitieren amerikanische Seiten viel mehr, ausführlicher und selbstverständlicher aus anderen Quellen – garantiert in der Regel, ohne zu fragen.
Da die Dame einen (guten?) Anwalt zu haben scheint, kann sie ihren Apple getrost zu Gravis am Ernst-Reuter-Platz geben. Ansonsten empfehle ich ihr: Use The Fucking Gelbe Seiten!
Auslandskorrespondenten von Qualitätsmedien sind unglaublich wichtig. Irgendjemand muss ja schließlich vor Ort den ganzen Tag Fernsehen gucken und Zeitungen lesen und die Artikel aus der DailyNewDorkPosttimes halbgar übersetzen.
Vorschlag zur Güte: Korrespondentengelaber deutscher Medienvertreter im Ausland einfach keine Beachtung mehr schenken und mit ausreichender Sprachkenntnis lieber selber die Originalqualitätsquellen nutzen.
„Frau Schweitzers Antwort ist ein Manifest der Dummheit und Arroganz“
Zumindest ein Teil davon scheint mir bei Manifesten nicht selten zu sein… ;-)
Also so dumm und arrogant finde ich ihre Antwort auch nicht – führt man sich mal vor Augen, wie reflexhaft empört fast sämtliche Kommentare auf diese Geschichte sind (mal ganz ehrlich: Hätte Philipp nicht wirklich mal mit ihr Kontakt aufnehmen können? So wirkt das Ganze dann doch ein wenig, naja, heulsusig?)
Klar kann (und sollte) man die ganze Sache von zwei Seiten betrachten, alles in allem finde ich aber, die Dame hat recht unaufgeregt und entspannt reagiert – was man weißgott nicht von jedem behaupten kann.
„Offenbar hat sie tiefsitzende Probleme mit Männern, Deutschen, Bloggern (und Apple).“ – Ganz ehrlich? Ich persönlich finde diesen Satz deutlich dümmer und arroganter als Frau Schweitzers Antwort…
@13: Treffend formuliert, eine solche mobartige Reaktion löst bei mir auch immer sehr unangenehme Gefühle aus…
„mal ganz ehrlich: Hätte Philipp nicht wirklich mal mit ihr Kontakt aufnehmen können?“
Ich sehe gar keinen Grund dafür, das bei einem Zitat zu tun.
Was mich unabhängig von der Diskussion am meisten aufregt ist Frau Schweitzer an sich. Ein typisches Beispiel dieser „Hach die Amerikaner sind so coole, kommunikative Menschen – einfach nicht so wie ihr/wir Deutschen“-Einstellung. Eben noch in JFK und schon wieder im Berliner Provinz Tegel Airport und sie merkt: Hups (ruhig, ruhig) ich bin ja auch eine Deutsche, aber eben die bessere, weil ich ja so wie Amerikaner bin, oder sein will, oder doch nicht… Ja, das Leben hält schwere Prüfungen bereit, man ist in einer Zwischenwelt über dem großen Teich gefangen. „Dann bleib doch in deinem Studio in Manhattan“, möchte man ihr über den Atlantik zurufen. Aber, ach nein, geht ja nicht. Dann kann man sich ja nicht mehr mokieren und wahrscheinlich auch nicht mehr so hohe Honorare nehmen. Lässt sich das ganze eigentlich als doppelte Haushaltführung ansetzen?
Na ja,
90% des gesamten Beitrages sind wortwörtlich ihrer Arbeit entnommen.
Kann man da wirklich noch von zitieren sprechen?
Zudem hat der Autor auch nichts selber beigetragen, kein zusätzlicher Kommentar, Meinung oder irgendetwas Ähnliches.
Warum also nicht beide Seiten betrachten.
Ah ja, warum kann man solch einen Auftrag an eine Kanzlei nicht halbautomatisch vergeben. Dass also der Auftraggeber selber entscheidet, welche Briefe rausgehen und welche nicht.
Es werden zwar keine Zahlen genannt aber tausende Abmahnungen können es ja nicht sein und in weniger als einer Minute pro Brief kann man doch erkennen, an wenn die Abmahnung geschickt werden soll, ob also an einen Verlag oder einen Blogger.
@DerOnkel: Können Sie das „Mobartige“ der Reaktion kurz erklären? Von den 12 Kommentaren hier, bevor der Vorwurf das erste Mal aufkam (er kommt eigentlich immer, die Frage ist nur wann), sind nach meiner Zählung 5 deutlich kritisch gegenüber Phil und/oder verständnisvoll gegenüber der Journalistin.
Ich habe gerade die gesamte Stellungnahme von Frau Schweitzer zitiert. Komplett. Ich habe sie laut und deutlich im Büro vorgelesen und sage an dieser Stelle: Ich bezahle dafür nichts! Auch werde ich mich weigern eine Mail an Frau Schweitzer zu schreiben, um sie darauf aufmerksam zu machen! Ebenfalls werde ich ihr nicht berichten, wie die Reaktion meiner Kollegen darauf war und welche Stellen mein Lektor für eindeutig überarbeitungswürdig empfunden hat.
Erst recht werde ich ihr nicht sagen, dass mein erster Gedanke war: „Hilfe! Eine biestige Barbie läuft Amok!“ Denn, obwohl ich bloß eine Frau bin, habe ich nicht automatisch Respekt vor Frauen, bloß weil sie sich einen Anwalt leisten können und Zitatrecht von Zweitverwertung unterscheiden können. Pöh, so ja nun nicht!
Ich zitiere mal.
Spreeblick:
„Das Schreiben das Anwalts betont, dass Frau Schweitzer für namhafte Zeitungen schreibt, durch ihren Zweitwohnsitz in den USA erhebliche Kosten hat und dass sie „vergleichsweise hohe“ Honorare für ihre Artikel verlangt“
Frau Schweizer
„Dabei stellte ich fest, dass eine Tageszeitung einen Artikel von mir, für den sie ungefähr 80 Euro bezahlt hat, an sage und schreibe 15 andere Zeitungen verkauft hat, ohne mir Bescheid zu sagen.“
Ist 80 Euro ein hohes Honorar?
Andererseits wissen wir jetzt ja wirklich worüber sich die Dame aufregt: Mangelnde Aufmerksamkeit und schlechte Bezahlung. :D
Ich finde dieses Hetzen von ihrer Seite unreflektiert und voreilig. Sowohl die Herren vom Spreeblick, als auch Sie Herr Niggemeier hätten vorher einfach mal mit der Dame reden können. Nein es wird einfach drauf los gebissen.
Um ehrlich zu sein, Ihr Nachtrag ist mindestens genauso arrogant und überheblich nur nicht ganz so humorvoll. Berufsrisiko? Egal.
Warum ist das jetzt so voreilig zu einem Thema geworden wo doch Frau Schweitzers klar gemacht hat warum es geht? Bevor man den selben Fehler macht den man Frau Schweitzers vorwirft? Macht man so was nicht vorher?
Bringen Sie die flogenden Dinge in eine zielfuehrende Reihenfolge:
– Aufregung, – ueberlanges Zitat, – 1200 Euro Abmahnung, – „ruhig, ruhig, wir einigen uns schon, geben Sie dem jungen Mann mal meine Emailadresse“.
Die Dame mag wohl im Recht sein, was die unzulæssige Zitatlænge angeht und aus ihrer Perspektive wird es tatsæchlich so sein, dass sich hier nur ein „Kollateralschaden“ zu sehr aufregt, aber ueberraschen duerfte das doch wohl niemanden.
Zum Rest der verlinkten Antwort: Es gibt nunmal arrogante Tischler, arrogante Kaufmænner und arrogante Journalisten. Bei letzteren merkt man das nur schneller.
Ein wenig störte mich in ihrer Stellungnahme die offensive Werbung für ihr Buch ja schon …
@18 et al. Als ich, damals noch für PC Games online, eine längere Passage aus einem taz-Artikel mit Auslassungen zitiert hatte, kam ein freundliches Schreiben der Redaktion mit der Bitte, entweder den Umfang der Zitation (die aber auch vorher nicht 2 Sätze zu 3 Absätze war ;-) ) zu reduzieren oder ein Nutzungsentgelt von, ich glaube, 10-20 Euro zu zahlen. Vielleicht war es ein bisschen mehr, aber halt wirklich ein verständliches Sümmchen. (Und pcgames.de hat jetzt durchaus etwas Reichweite und einen erkennbar kommerziellen Charakter.)
Ich habe dann letztendlich die Kraft des Exzerpierens genutzt und die taz war mit dem neuen Umfang des Zitierens zufrieden (es ging übrigens hierum: http://www.pcgames.de/aid,529381/Ich-die-Auserwaehlte/PC/News/ ).
Ein kleiner Fall von „geht doch“. Wobei natürlich schwierig zu sagen ist, wer wann in der Pflicht zum Kommunizieren ist – der sekundärquellende Autor, wenn er glaubt, möglicherweise zuviel zu zitieren und eben zum Kopisten zu werden (was er aber meistens nicht denken wird) oder der Urheber vor dem Abmahnen? (Mir ist klar, dass letzteres naheliegender scheint, weil es die größere Keule birgt.)
Herr Niggemeiser, ich finde Frau Schweitzers Haltung verständlich, kann als heterosexueller Mann nichts erkennen, was Ihre Auffassung von wegen Männerproblemen und so bestätigt und finde es sogar ganz nett geschrieben. Und ein „Manifest“, tja, das sehe ich darin wirklich nicht. Übrigens auch nicht in anderen Bullshit-Pamphleten, die derzeit unter diesem Label im Web kursieren, nicht wahr Herr Niggemeier?
so unsymphatisch sie auch rüberkommt, Ich kann Frau Schweitzers Standpunkt schon verstehen. Wenn Kollege Philip sich nicht bei ihr meldet, bevor er einen ihrer Artikel als ( einzigen ) Bestandteil seines Blogeintrages verwurstet, und dann noch bei Spreeblick Alarm schlägt, ohne die „Gegenpartei“ zu kontaktieren, warum sollte sich Frau Schweitzer die Mühe machen ?
Ist Philips Blogeintrag ein durch §51 UrhG gedecktes Zitat ? Ich bin kein Jurist, aber für mich sieht es nicht so aus.
Hier wird Frau Schweitzer mangelnde Kommunikationsfähigkeit attestiert. Aber warum erwartet man von ihr ein Verhalten, zu dem Philip selbst anscheinend auch nicht bereit war ?
Wer hat denn die Sache via Spreeblick in die Öffentlichkeit gezerrt ?
Stefan hat vor einiger Zeit hier mal einen Eintrag verfasst, in dem er die mangelnde Bereitschaft von Journalisten kritisiert, sich vor der Verwendung von fremdem Material bei den Kollegen eine Einverständniserklärung zu holen.
Aber wenn ein „armer“ Blogger das tut, ist das plötzlich ok ?
Man mag Frau Schweitzers Antwort arrogant nennen, aber hat sie deswegen gleich Unrecht ?
Ihr noch dazu ( Ich zitiere… ) „[…] tiefsitzende Probleme mit Männern, Deutschen, Bloggern (und Apple).“ zu unterstellen, ist nur noch traurig, und hat aus meiner Sicht nichts mehr mit Journalismus zu tun. Damit begibt sich Herr Niggemeier meiner Ansicht nach auf das Niveau, das er beim Boulevard so gerne und oft kritisiert.
Interessant: Online-Journalisten erhalten mitunter nur 80 € für einen Artikel, es gibt Agenturen, die Texten hinterherspüren, und es gibt noch immer Menschen, die – wenn man ihnen genau dann ein Angebot unterbreitetet, wenn sie etwas dringend brauchen – an Zufälle glauben.
@ 32
Sven Hansel [sic]
Das nenn‘ ich mal versteckte Satire. Danke, selten so gelacht.
@ 23: Ich meinte damit, bevor er damit bei Spreeblick auftaucht, war wohl etwas missverständlich.
@ Stefan Niggemeier: Das bezog sich auf die Kommentare bei Spreeblick, und ja, ich finde die Reaktionen mobartig (und überzogen).
Sooft ich ihr Blog mit Genuß und Gewinn lese (und auch viele ihrer Einschätzungen teile) bin ich in dieser Sache völlig anderer Meinung und finde ihre Reaktion wie gesagt deutlich unentspannter als die von Frau Schweitzer.
@B.Schuss: Verzeihung, aber eine Auseinandersetzung mit dem angeblich typisch-pathologischen Verhalten von Männern, von Deutschen und von Bloggern hat schon Frau Schweitzer selbst daraus gemacht.
(Wenn Sie selbst bloß eine Bloggerin wäre und keine hochbezahlte Superkorrespondentin würde sie sich übrigens selbstverständlich nicht Frau Schweitzer nennen, sondern nur „eine gewisse Eva“. Buäh.)
http://www.henryk-broder.de/html/schm_finkelstein.html
@DerOnkel: Frau Schweitzer hat ja auch allen Grund, entspannt zu sein. Sie ist ja nicht diejenige, die sich mit einer Abmahnung und Forderungen in vierstelliger Höhe konfrontiert sah. Sie kann in ihrem entspannten Großmut sogar auf die Durchsetzung einer „kostenpflichtigen Gegendarstellung“ gegen „Spreeblick“ verzichten, weil ein Kommentator dort meint, sie wäre einmal Hippie gewesen.
@Stefan (26)
zum mobartigen Verhalten:
ich gebe zu, ich hab mich bei Spreeblick durch die Kommentare gekämpft und das, was mir dazu in den Sinn gekommen ist dann hier abgelassen, weil Johny hat die Kommentare zugemacht. Bis Kommentar 12 ging´s hier ja noch. Hab´ nachträglich dann aber die Bestätigung bekommen, dass es hier auch nicht anders aussieht.
Da wird jemand beklaut, wehrt sich und kriegt noch einen drauf? Aber hallo!
Die Forderung ist keineswegs überzogen (Such- und Doku-Kosten, Anwaltshonorare und das für illegale Verwendung fremden Materials international übliche doppelte Honorar für die Autorin sind in dem Betrag enthalten), und außerdem in vollem Umfang verhandelbar – wenn man denn vernünftig reagiert. Das ist weder unbekannt, noch nicht recherchierbar: Der Anwalt ist sicherlich zur Auskunft bereit, um wen es sich bei dem von Frau Schweitzer beauftragten Textsuchunternehmen handelt und wie dessen Geschäftsmodell funktioniert.
Der Dieb aber rennt zum König der Diebe, der setzt den Fall unter Aufbietung aller diebischen Empörung in sein Hausblögchen, und zahlreiche Diebes-Sympathisanten in der Blogosphäre behandeln die Bestohlene, ohne einmal aus deren Perspektive über diese Unverschämtheit nachzudenken, wie eine Zicke. Begründet wird dies (teilweise) mit kaum diskussionswürdigen Geschmacks- und Stilfragen und mit Bemerkungen über Deutsche auf Parties, deren Selbstironieanteil jedem Gutwilligen eigentlich evident sein sollte.
Müssen Blogger so sein? Ich hoffe (und dachte bislang) nicht. Aber vielleicht ist es doch so. Dann an die Kollegen Journalisten unter den Bloggern: So geht das nicht, und unfair und dumm ist es auch. Die Frau muss von ihrer Arbeit leben, damit objektiviert sich deren Wert. Zwischen „Zitierfreiheit“ und „freien Links für freie Blogger“ und einem zu großen Teilen kopierten Artikel gibt es doch immerhin erkennbare Unterschiede.
Respekt für Frau Schweitzer!
…ich verstehe immer noch nicht, wo diese Aufgeregtheit herkommt (mal ehrlich, auch „Superkorrespondentin“ klingt irgendwie sehr, naja, erregt?)- Wieauchimmer, das Wochenende steht vor der Tür, ich empfehle allen Beteiligten einen entspannenden Spaziergang durch den herbstlichen Wald ;-)
zum typisch-pathologischen Verhalten von Männern usw.: drängt sich das Gefühl auf, die Fähigkeit, eine Gewisse Ironie oder gewollte Überspitzung zu erkennen fällt dem Beißreflex zum Opfer
Da Frau Schweitzer meinen Kommentar nicht freischaltet, stelle ich in hier rein, wenn’s erlaubt ist:
„Tut mir leid, dass Sie jetzt in dem Fall wohl auf den Anwaltskosten von 955 € (laut Spreeblick) sitzenbleiben. Ist das nicht riskant, seinen Anwalt ein paar Drohbriefe losschicken zu lassen und sich ihm gegenüber so Forderungen in Höhe von ein paar tausend Euro auszusetzen ?“
Sie verlangt also für einen kompletten Artikel für eine Zeitung ganze 80 Euro, aber 1200 Euro wenn ein mutmaßlich wenig bedeutender Blogger einen Teil eines anderen Artikels ungefragt übernimmt. Das deutet mir auf PR in eigener Sache und/oder versuchte Abzocke hin.
Ein wenig Arroganz findet sich schon in Frau Schweitzers Antwort auf den Spreeblick-Artikel. Und? Anzeichen für Männerprobleme finde ich nicht, allerdings ist mir fast der Kopf auf die Tastatur geknallt (Einschlafen durch Langeweile, eine reflexartige Handlung), als ich davon beim geschätzten Herrn Niggemeier gelesen hab. Das ist so einfallslos wie ein Preisnachlass auf den Salat von gestern. In solchen Fällen hilft, was Sie doch sonst auch ganz gut können, beurteilen, was passiert und wie die Beteiligten handeln und nicht sofort interpretieren und halb hobbypsychologisch, halb oberulkig von Männerproblemen (und Apple) zu brabbeln.
Frau Schweitzer reitet leider die gleiche Welle mit ihrem Vergleich zwischen Amerikanern und Deutschen. Dieses Denken in Kategorien ist so ein riesen Quatsch, da kann man auch mal einfach mit aufhören.
Dass Frau Schweitzer keinen Bock und keine Zeit hat, sich mit über 80 eventuellen Bloggern oder ähnlichem zu befassen, kann ich durchaus verstehen. Das ist die Aufgabe der Anwälte und der Umgang mit diesen ist ja, wie bereits erwähnt, kompliziert und formell.
Kein Grund zur Panik…
Ach und wessen Artikel zu 90% in blogs zitiert werden, braucht sich vielleicht gar nicht soo sehr um Aufmerksamkeit zu scheren, schon mal überlegt? Das geht dann auch ohne Wiki-Eintrag. Grundgütige.
„so unsymphatisch sie auch rüberkommt, Ich kann Frau Schweitzers Standpunkt schon verstehen. Wenn Kollege Philip sich nicht bei ihr meldet, bevor er einen ihrer Artikel als ( einzigen ) Bestandteil seines Blogeintrages verwurstet, und dann noch bei Spreeblick Alarm schlägt, ohne die „Gegenpartei” zu kontaktieren, warum sollte sich Frau Schweitzer die Mühe machen ?“
Weil wir – eigentlich – in einer Welt leben, in der wir nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen und in der der Klügere nachgibt. Wenn meine Nachbarn nachts die Anlage aufdrehen, klopfe ich freundlich an, bevor ich die Polizei rufe. Wenn mein Gehalt nicht am 29. auf dem Konto ist, frage ich bei der Buchhaltung nach, bevor ich einen Arbeitsrechtler einschalte. Wenn meine Sekretärin eine nicht für sie bestimmte Bulette verzehrt und mir das sauer aufstößt, bitte ich sie darum, das in Zukunft zu unterlassen – und schmeiße sie nicht direkt auf die Straße.
Abmahnung plus Kostennote > 1000 €, das ist ein automatisierter Schritt zur Eskalation. Da wird die alltägliche Praxis des gesellschaftlichen Zusammenlebens und der bedachten Reaktion auf Fehler trotz anderer Möglichkeiten ausgehebelt und durch blinden, anwaltsgesteuerten Aktionismus ersetzt. Ist das rechtens? Ja. Kann ich es deswegen nachvollziehen? Keinesfalls.
@Journalist: Ich glaube auch, dass Phil höchstens ein, zwei Absätze hätte zitieren dürfen, aber inwiefern hat er Frau Schweitzer „bestohlen“? Er hat ihr Werk nicht als seines ausgegeben. Er hat die Quelle genannt. Es war für jeden, der es erkennen wollte, eine Empfehlung, auf den Link zu klicken und sich die gesamte Kolumne durchzulesen.
Inwiefern ist er ein Dieb? Inwiefern hat er Frau Schweitzer beklaut? Also, konkret: Inwiefern ist Frau Schweitzer ein Schaden entstanden?
Was ist ein „Hausblögchen“? Inwiefern ist Johnny Haeusler der „König der Diebe“?
(Manchen Leuten tut die Möglichkeit, sich hier hinter einem Pseudonym zu verstecken, wirklich nicht gut.)
[…] hinter manchen Ecken die Gefahr in Form von Anwälten. Mit dem einen Zweck: Abmahnen! So z.B. in diesem aktuellen Fall. Besonders ekelig wird es, wenn lauthals um Meinungsfreiheit flehende Journalisten dann noch […]
@Stefan, wie gesagt, man kann Frau Schweitzers Ausführungen arrogant nennen. Aber wie wollen Sie glaubhaft von einer moralisch höherstehenden Position argumentieren ( und das tun Sie ja offenbar ), wenn Sie sich selbst nicht zu schade sind, Frau Schweitzer persönlich anzugreifen ?
Sie wollen doch der bessere Journalist sein, oder ? Warum dann solche Tiefschläge ?
Ist das Thema „Blogger vs. klassische Journalisten“ nicht schon aufgeladen genug ?
Ich habe in der Debatte manchmal den Eindruck, hier wird immer noch Welpenschutz für die armen Blogger gefordert. Warum ?
Wenn Blogger zu den „klassischen“ Journalisten gleich gestellt sein wollen, müssen sie auch die gleichen Regeln befolgen.
Wie Frau Schweitzer ausführt, hat sie auch gegen Kollegen aus den „klassischen“ Medien bereits bei solchen Verstößen ähnliche Maßnahmen eingeleitet. Wo war da der Aufschrei der Gerechten ? ^^
warum sind die 3 Absätze bei Philip ein Problem, die 3 Absätze Zitat aus der SZ unter Wundersalbenmassaker hier weiter unten nicht?
und wieder mal zeigt sich: die deutsche blogosphäre erschöpft sich in lächerlichkeiten, kleinigkeiten, banalitäten. aber hauptsache große töne um nix und wieder nix.
mein tipp an alle betroffenen: man soll nie mit schaum vorm mund schreiben. das endet nicht gut und ist ein sehr schlechter stil.
trotz suche habe ich die „tiefsitzenden probleme mit männern“ in ihrem artikel nicht finden können.
und den ton der antwort von frau schweitzer findet man in unzähligen einträgen und kommentaren von bloggern, ohne dass dies als manifest der arroganz verortet wird.
Die Dame hat ihre Forderung zurück gezogen und wußte vermutlich nicht, dass ein Blogger belangt wird. An ihrem Verhalten kann man nichts aussetzen. Ihre Meinung über [X] interessiert doch bei dieser Sache nicht besonders.
Ich kann aber Herrn Niggemeiers Argwohn gegenüber der Kollegschaft verstehen, die sich abschätzig gegenüber Blogger und Onliner äußert, aber in vielen Fällen selbst nicht sauber arbeitet.
„Ist das Thema „Blogger vs. klassische Journalisten” nicht schon aufgeladen genug ?
Ich habe in der Debatte manchmal den Eindruck, hier wird immer noch Welpenschutz für die armen Blogger gefordert. Warum ?
Wenn Blogger zu den „klassischen” Journalisten gleich gestellt sein wollen, müssen sie auch die gleichen Regeln befolgen.“
Ich würde gerne einen – einen einzigen! – Beleg dafür sehen, daß ein privater Spaßblogger, der Kaffee und Blumen und Kinofilme und Tapetenmuster und eben auch mal New York-Blogs verlinkt, in irgendeiner Weise mit klassischen Journalisten gleichgestellt werden möchte.
@Stefan Niggemeier
Ich bin ein wenig überrascht, die Frage nach dem Schaden von einem freien Journalisten zu lesen. Natürlich entsteht Schaden, wenn Texte, die der Urheber zweit- oder drittverwerten könnte, beliebig kopiert und veröffentlicht werden.
Oder ganz generell: Es tut all uns Freien nicht gut, wenn geistiges Eigentum nicht geschützt bleibt, weil uns damit ganz konkret die Butter vom Brot gestohlen wird. Sehen Sie das anders? Ich lasse mich gerne berichtigen.
karina: Nehmen Sie Ihren Kopf von der Tastatur. Er schreibt furchtbares Zeug und hat trotzdem Recht. Denn Eva Schweitzer hat ein Problem mit Frauen. Sie schrieb:
Das mag zwar Ironie sein, soll aber sagen, dass Frauen Latte Americano nicht von Java Script unterscheiden können.
Und zu Apple:
Und da man Eva Schweitzer nur in drei Absätzen zitieren sollte:
Das hätte ich gerne erklärt bekommen.
Da Frau Schweitzer meinen Kommentar auf Ihren Beitrag bestimmt nicht freischalten wird, möchte ich dies gern sicherheitshalber hier nochmal posten, der Dokumentation halber sozusagen. Unten steht zwar, dass ich es gern bei Spreeblick tun würde, aber dort sind die Kommentare bereits gesperrt.
Das auch Sie Herr Niggemeier sich dieses Themas mittlerweile angenommen haben, war mir zu dem Zeitpunkt noch nicht bewusst. Da verschärft die Lage meiner Einschätzung nach noch einmal um Einiges.
lG,
Ben
„Sehr geehrte Frau Schweitzer,
Da bisher noch kein Kommentar hier auch durchgedrungen ist, nehme ich an, dass sie auch meines nicht veröffentlichen werden. Vielleicht nehmen Sie sich ja doch doch ein bisschen Zeit um es zu lesen bevor sie es löschen.
Ihre Beitrag als „Reaktion“ ist leider eine langatmige, arrogante, grausam zu lesende Beleidigung von zwei Ihnen nicht bekannten Personen, die Sie gleichzeitig als Werbung für Ihr Buch nutzen und sonst leider gar nichts.
Es ist ja schön das sie immer wieder betonen wie ruhig, ruhig sie doch waren in Ihrer Antwort. Vielleicht ist es für Sie als New York-Pendlerin nicht nachvollziebar, aber möglicherweise können Sie sich schon zumindest ein bisschen vorstellen, dass man bei einer Aufforderung über 2000 EUR zu zahlen nicht komplett gelassen reagiert. Da schicken Sie jemandem der keinen Groschen mit der Verlinkung eines Artikels von Ihnen verdient hat eine satte Rechnung und der regt sich auch noch darüber auf!
Wenn Sie keine Ahnung haben von wem sie da schreiben, wie Sie ja selbst zugeben, dann lassen Sie es doch einfach sein. Das würde uns als Lesern ihre selbstgefälligen, herablassenden Tonfall ersparen und Ihnen selbst die Verachtung von vielen treuen Lesern der beiden genannten Blogs über deren geschätzte Autoren sie sprechen als wären sie ungezogene Kinder, die ja noch nicht wissen können wie die große, weite Welt wirklich funktioniert.
Ich selbst bin ein großer New York Fan und hätte ihren Blog gerne als Vorbereitung für meine nächste anstehende Reise im Dezember gelesen, kann dies aber nun nicht mehr tun, da ich in jedem Beitrag nur diesen furchtbar herablassenden Tonfall raushören würde.
Traurig und ein Armutszeugnis ist es leider auch, dass sie selbst, wie scheinbar die große Mehrheit der deutschen Medienwelt, nicht verstehen können was für Sie persönlich gut daran sein könnte wenn ihre Arbeit einem neuen Leserkreis KOSTENLOS präsentiert wird. Es kreeiert nämlich Interesse. Das könnte Ihnen möglicherweise wiederrum den ein oder anderen so grausam pauschal bezahlten Job verschaffen. Oder vielleicht kaufen ja noch ein paar mehr Leute Ihr so schamlos beworbenes Buch.
Ich selbst habe den beklagten Beitrag nicht gelesen und Sie und Ihren Blog daher bis dato nicht gekannt. Für Ihre LeserInnen scheinen Sie sich aber sowieso nicht sonderlich zu interessieren, denn das Sie bestimmt einige durch solche Verlinkungen dazu gewinnen, zählt nicht. Es geht nur um die grausam pauschale Bezahlung für Ihre Worte.
Von den extrem billigen und wirklich ekelhaften Generalisierungen über die Deutschen und Amerikaner mal abgesehen, hätten Sie diesen Beitrag auch in einem Satz zusammen fassen können: „Ich finde euch lächerlich und Ihr seit mir alle scheißegal ich will nur mein Geld!“ Das wäre ehrlicher und wenigstens kürzer gewesen.
Falls es Sie interessiert was besser gewesen wäre um nicht eine potentielle neue Leserschaft sofort zu vergraulen: Vielleicht hätten Sie einfach schreiben sollen, dass es Ihre nicht Absicht war jemanden zahlen zu lassen, der durch Ihre Worte kein Geld verdient hat und sich entschuldigt. Tja, zu spät.
Da ich, wie eingangs erwähnt, nicht denke, dass Sie dieses Kommentar veröffentlichen werden (wer zwingt sie denn dazu, nicht wahr?), werde ich es andern Orts abspeichern und möglicherweise als Kommentar bei denen von Ihen so verachteten „Johnny“ und „Phillip“ abgeben damit es nicht ganz verloren geht.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr niemals Ihr Leser werdender
Ben“
Schade, dass Frau Schweitzer sich so schnell ins Abseits katapultiert hat. Mich hätte nämlich schon interessiert, was hinter ihrem im Taz-Blog formulierten Vorwurf steckt, ein Artikel von ihr sei 15 Mal (wobei ich das nicht glauben kann) weiterverkauft worden, ohne ihr Einverständnis und vor allem ohne sie daran finanziell zu beteiligen. Und ihre Beschwerde wird dann mit einer Nicht-Weiterbschäftigungs-Drohung quittiert? Das hat mit der peinlichen Bloggger-Beschimpfung nichts zu tun, hätte aber das eigentliche Thema sein können. Schade.
@Stefan Niggemeier, #49: Frau Schweitzer erklärt selbst, welcher Schaden entstanden ist: Sie hat nichts von den Klicks auf ihrem Blog, wohl aber lässt sie sich den Text honorieren. Die nicht honorierte Verwendung ihres Texts ist damit durchaus nicht in ihrem Sinne. Es ist ihr Text, daher kann sie die Grenze ziehen, wo immer sie will. Dass sie es tut, mag ich ihr nicht anlasten. Wo sie es tut, ist aber diskussionswürdig. Wie man das diskutiert, ertrage ich aber zugegebenermaßen nicht ohne Mühe.
Da sich hier einige beschweren und beklagen, dass sie damit einen professionellen Suchunternehmer und einen Anwalt beschäftigt: Hat jemand eine bessere Idee? Der Betroffene will ja offenbar keinen Kontakt mit ihr. Die 1200 Euro ergeben sich aus den objektiven Kosten der Aktion, sie sind keine „Abzocke“, die Frau Schweitzer anzulasten wäre (Wie gesagt, das lässt sich recherchieren).
Ich ziehe den „König der Diebe“ zurück, wenn daran weder die Metapher, noch die auf eine Pointe zielende Ironie erkannt wird.
Exkurs für jeden, der diese bemerkung missverstanden haben sollte, und für den Anwalt, der es prüfen mag: Es war keine Tatsachenbehauptung, sondern eine im Zusammenhang des Gesamtnarrativs eingesetzte rhetorische Spitze in Form einer reinen Meinungsäußerung, außerdem war es ein verstecktes Filmtitelzitat (in dem Film ist der „König der Diebe“ übrigens der Gute, wir haben es also hier mit mehrschichtiger Ironie zu tun, die auf ein Dickicht komplexer Bezüge verweist ;-).
Ich gebe zu, dass ich den Moralischen kriege, wenn eine Diskussion über den Versuch einer der Unseren, sich mutmaßlichen Diebstahls geistigen Eigentums zu erwehren, schon mit seltsamen Bemerkungen über ihr Verhältnis zu Männern begonnen wird, an denen wenigstens ich die Ironie nicht erkannt habe – wenn sie anfangs intendiert gewesen sein sollte, ging sie jedenfalls im Zuge der Debatte vollends verloren.
Ich weiß, das Thema hat sie selbst eingeführt. Aber sie war dabei selbst so was von ironisch, dass die Debatte sehr gut ungeachtet dessen auch bei der Sache hätte bleiben können.
@Ben
ich steh´ auf diese empörungsdurchsetzten öffentlichen Briefe mit anonymen Absendern. Der Fau Schweitzer hast Du´s aber gezeigt.
@Journalist / #61
Ich unterschreibe alle Punkte!
@46
„Sie verlangt also für einen kompletten Artikel für eine Zeitung ganze 80 Euro, aber 1200 Euro“
Klitzekleiner Unterschied: Sie „bekommt“ 80 Euro für einen Artikel (laut ihren Angaben) aber sie „verlangt“ 1200 Euro für das Zitat.
@45
Vielleicht hast die Dame eine gute Rechtschutzversicherung?
@42 Mich würde jetzt wirklich auch einmal interessieren, wie Sie ganz persönlich das Wort „Diebstahl“ definieren? Wurde Frau Schweitzer irgendetwas (wenn ja was?) entwendet oder weggenommen?
So wie ich den Eintrag ansehe, hat hier ein Blogger im Prinzip (mit einem zugegeben ausführlichen Zitat) Werbung für die Dame gemacht. Er hat die Leser seines Blogs quasi dazu aufgefordert sich den Blog von Frau Schweitzer anzusehen bzw. dort zu lesen?
Eigentlich wird Werbung ja vergütet…oder?
Oder ist es jetzt etwa so, daß auch das Lesen von Artikeln schon „Diebstahl“ ist? Stehle ich -wenn ich den Link anklicke um mir im entsprechenden Blog die (kostenlosen?) Artikel zu durchzulesen, den Inhalt, den Artikel oder gar geistiges Eigentum?
Aber man könnte jetzt natürlich allen (privaten, kleinen?) Blogger davor warnen auf andere Blogs zu verlinken und -eventuell auch mittels Ausschnitten aus den entsprechenden Artikeln- darauf hinzuweisen, daß dort irgendetwas Nettes, Lesenswertes oder Interessantes stehen könnte.
Sicherlich würden viele Bloggs dann sterben, weil kein Mensch sie liest. Insoweit kann Frau Schweitzer jetzt sogar dankbar sein, sie dürfte jetzt ordentlich Traffic in ihrem Blog bekommen (wie lästig, von den Klicks kann sie ja nicht leben – fragt man sich, warum sie dann meint ein Blog führen zu müssen (Sind das Artikel die keiner kaufen und/oder zahlen möchte?)). Wie heißt es so schön: Auch negative Werbung ist Werbung. ;)
@Journalist, 61: Die Berufung auf „Ironie“ als Rechtfertigung für Unsinn finde ich bei Ihnen jetzt aber ein bisschen überstrapaziert.
Jetzt mal so als Laie:
Zitatrecht, anyone?
@christoph
Mag sein, dass es ein bisschen lächerlich wirkt. Mich hat es halt sehr aufgeregt. Ich fühle mich eigentlich nicht so anonym (du vermutlich auch nicht, oder?) nur weil ich meinen Nachnamen nicht angegeben habe. Meine E-Mail-Adresse hat sie ja.
Wollte es Ihr damit aber auch nicht zeigen sondern nur meinem Ärger ein bisschen Luft machen.
Als ernst gemeinte Frage: Wie hätte ich es besser bzw. weniger anonym machen sollen?
Da es dann potentiell noch immer niemanden sonderlich bewegt, sei mal dahin gestellt.
@Ben
vielleicht nicht so Bild-Leser-artig reinsteigern?
Hilflose Empörung wirkt schnell lächerlich
„Um aber schon mal einige Fragen zu beantworten, nein, das Zitierrecht greift hier nicht. Wenn Leute auf meine Artikel klicken, davon habe ich nicht viel, weil ich nicht nach Klicks bezahlt werde, sondern pauschal.“
Häh? Das „Zitierrecht“ greift also unterschiedlich, je nach Vergütungsart der Autorin? Wenn eine Autorin nach Klicks bezahlt wird ist Zitieren okay, wenn pauschal vergütet wird nicht? Und wenn nach Anzahl der Zitaten vergütet wird („wissenschaftliche vergütung“ ;)), ist das Verlinken ohne Zitat dann überhaupt erlaubt? Beim nächsten Zitat werde ich mich im Vorhinein ausführlich darüber Informieren, wie der Zitierte bezahlt wird. Ich will ja keinen Ärger.
@Sebastian
(ich gehe auch mit dem Journalisten mit)
das ist ja das Dilemma: Leuten, die Ironie nicht verstehen, erscheint das ganze als Unsinn. Erklären macht´s meist schlimmer.
@ 59: Ich fürchte ja, das ist tatsächlich ihr Ernst, nicht wahr?
Wobei „Mit freundlichen Grüßen,
Ihr niemals Ihr Leser werdender
Ben“ natürlich ganz, ganz großes Tennis ist.
Das war mehr als ein „Zitat“.
Je mehr Kommentare ich in dieser leser, desto deutlicher wird, dass Personen, die nicht in der Texterbranche sind, wirklich komplett an der Realität vorbeidiskutieren.
„Werbung“, „Ehre“, „Bekanntheit“ – Himmel, jeder freie Texter und jeder freie Journalist erhält spätestens jeden zweiten Monat Anfragen, die da lauten: „Schreiben Sie für uns für’n Appel und ’n Ei? Ist für ein total renommiertes Medium, das ist eine tolle Referenz …“ Ja, und die Ehre zeigt man dann beim Bäcker vor und bezahlt damit die Brötchen?
Werbung möchte man, um damit Geld zu verdienen. Geld verdient man aber, indem die eigene Leistung honoriert wird. Wenn man statt Geld für die eigene Leistung immer wieder nur „Werbung“ verdient, dann bringt auch die Werbung nicht mehr viel.
NIEMAND, der Sachleistungen statt geistigen Eigentums verkauft, muss sich diesen hanebüchenen Diskussionen aussetzen. Und das zehrt verdammt an unseren Texternerven. Deshalb kann ich E. S.s überzogene Reaktion durchaus verstehen, wenn ich das Ausmaß ihrer Handlung auch keineswegs billige oder zur Nachahmung geeignet finde.
Und deshalb noch mal meine Frage an
@Stefan Niggemeier:
Sie sind doch einer von uns (Textern). Warum Ihr Unverständnis? Und ich meine nicht die Form, sondern den Inhalt der Schweitzer’schen Forderung.
@47 (karina):
90% des Beitrages waren ein Zitat, es wurden nicht 90% des Beitrages von Frau Schweitzer übernommen. Das ist ein kleiner Unterschied …
@christoph:
hmmm. Klingt einleuchtend. Bin ja kein Schreiberling oder so. Von der Seele schreiben in Zukunft also eher privat. Reinsteigern ist eine meiner ganz großen Qualitäten.
@ DerOnkel:
Die Formulierung „ganz, ganz großen Tennis“ ist meiner Meinung nach ganz, ganz großen Kino.
@ Ben:
;-) Treffer, versenkt.
Und danke für die Relativierung Ihres Empörungsschreibens durch den wunderbaren Satz an christoph „Reinsteigern ist eine meiner ganz großen Qualitäten“.
@julia:
Ja. Der Artikel wurde aber nicht beliebig kopiert. Der Blogger hat zweieinhalb Absätze von neun zitiert und gleich zweimal auf die Quelle verwiesen. Noch einmal: Vermutlich waren zweieinhalb Absätze ca. ein Absatz zuviel. Ich bestreite trotzdem, dass Frau Schweitzer ein konkreter Schaden entstanden ist. Und ich behaupte, dass sich eine böswillige, schädliche Verbreitung urheberrechtlich geschützter Inhalte klar von einem solchen (womöglich zu) ausführlichen Lesehinweis unterscheiden lässt.
@journalist:
Sie meinen, dass ein Journalist, dessen Kolumnen von mehr Menschen gelesen werden, davon nicht profitiert?
Keineswegs. Sondern dort, wo es das Urheberrecht ihr erlaubt.
Und diese Formulierung erklärt, warum ich da so allergisch reagiert. Ich möchte auf gar keinen Fall, dass jemand versehentlich mich und Frau Schweitzer in eine solche gemeinsame Kategorie packen würde. Ich nehme aber an, dass sie sich genauso dagegen wehren würde, wenn ich zu einem der ihren gezählt würden.
@DerOnkel:
Dabei hab ich noch gar nicht von meinen großen Fähigkeiten im Rechtschreiberfehlerhaftsein und Wörterauslassen angefangen.
Ich frage mich nur, warum jemand einen Artikel, der der Autorin nur 80 Euro eingebracht hat, als Zitat verwendet. Ich frage mich weiter, warum Frau Schweitzer die Verkaufspraxis Ihres Artikels nicht mit der gleichen Verve verfolgt wie dieses lächerliche Zitieren aus einem vermutlich lächerlichen Artikel.
Halt, ich habe die Lösung: Endlich hat sie ein Forum gefunden, in dem sie (wie auch immer) zu mehr Prominenz kommt. Denn wer kannte vorher Frau Schweitzer?
(Und dann frage ich mich, was so alles bei der „taz“ bloggt.)
@42: Was, wenn ich Aufmerksamkeit im Tausch für meine geistige Leistung gar nicht haben will? Wenn ich alle meine Texte verkaufen will und es mir nach Honorierung völlig schnurz ist, ob der Käufer damit die Weltherrschaft über Google erlangen oder sie im Schrank stapeln möchte? Was also, wenn ich für jeden Text, den ich zu verkaufen habe, nicht geliebt oder geklickt sein will, sondern bezahlt? Darf ich nicht mein Geschäftsmodell selbst bestimmen? Ist es weltfremd oder unrecht, wenn ich das versuche – mit legalen, allseits akzeptierten Mitteln, auf die auch derjenige hören muss, der an Kommunikation mit mir nicht interessiert ist?
Oder so gefragt: Seit wann gibt es einen Codex oder ein Gesetz, der das freie Verwenden von Texten, wie und woher auch immer, jedem in aller Lustigkeit erlaubt, den Eigentümern dieser Texte, etwa Frau Schweitzer, aber die Hände grundsätzlich bindet?
Oder gilt das (Achtung, Ironie!) nur für Frauen, die ein Problem mit Apple, Männern, Deutschen oder am Ende (undenkbar!) gar mit deutschen Männern haben?
Johnny Haeusler (oder „ein gewisser Johnny“, wie ihn Frau Schweitzer nennt, weil er ja nur ein Blogger ist) veröffentlicht eine weitere Stellungnahme von Frau Schweitzer und antwortet ihr (wie ich finde sehr angemessen): http://www.spreeblick.com/2009/10/30/stellungnahme-von-eva-schweitzer-zur-blog-abmahnung/
@Stefan Niggemeier
„… dass sich eine böswillige, schädliche Verbreitung urheberrechtlich geschützter Inhalte klar von einem solchen (womöglich zu) ausführlichen Lesehinweis unterscheiden lässt.“
D’accord! Schon allein, weil es hier nicht um Böswilligkeit geht!
Und deshalb hat E. S. auch übertrieben mit ihrer Reaktion; deshalb wäre es ein Zeichen besseren Stils gewesen, den Blogger freundlich aufzufordern, einen Text in diesem Umfang von seiner Seite zu entfernen, weil ihr das dann doch etwas zu weit gehe.
Ich glaube, es geht Ihnen so wie mir eher ums Prinzip, und ich glaube, wir würden einander eigentlich gar nicht widersprechen:
Sie sagen (glaube ich): Im Prinzip ist kein so messbarer Schaden entstanden, als wenn Philipp in die Garage von E. S. marschiert wäre und ihren Zweitwagen geklaut hätte. Und deshalb hat E. S. mit Spatzen auf Kanonen geschossen.
Ich sage: Im Prinzip hat die gute Frau recht – Zweitverwertung kostet Geld, und wer das Geld nicht bezahlt, der hat gestohlen. Bloß: Weil das Bewusstsein für den Wert geistigen Eigentums sehr verkümmert ausgebildet ist, wurde sozusagen ohne böswillige Absicht gehandelt.
Aber mal ehrlich: Sie und ich hätten BEIDE genervt reagiert, wenn UNSERE Textpassagen in solcher Länge auf einem fremden Medium erschienen wären, ohne dass wir gefragt worden wären, oder?
Und wenn Sie jetzt „Nein“ antworten, dann mopse ich Ihren Annemarie-Warnkross-Artikel; auf den bin ich eh schon lange scharf! Ich verlinke auch auf Sie, großes Indianerehrenwort …
Ah … Kanonen auf Spatzen. Naja, ist ja auch egal. ;-)
@Stefan Niggemeier: Mit allem Respekt, Sir – genau die Frage, ob die Forderung berechtigt war, hätte der Betroffene, an den sie gerichtet wurde, mit dem Anwalt oder mit Frau Schweitzer diskutieren können. Er zieht es vor, mit Blogger-Unterstützung Frau Schweitzer vorzuführen, offenbar um der Forderung zu entgehen.
Für mich steht fest: Für einen Link oder einen Beitrag mit eigenem Werkcharakter (Schöpfungstiefe!) hätte er nicht einmal einen Brief erhalten. Hier wird so dabattiert, als wäre dies alles keine weiche Ermessensfrage auf einem neuen Rechtsfeld, sondern – absolut zu Lasten Frau Schweitzers – eh klar. Das ist nicht fair. Warum sollte Frau Schweitzer in dieser Ermessensfrage gleich eine Antwort zu ihrem eigenen Nachteil geben?
@Julia: Wenn es sich um Zweitverwendung handelte, hätten Sie Recht. Es geht aber hier nicht um Zweitverwertung.
Und, nein, ich hätte nicht genervt reagiert. Wenn Sie also einen Empfehlunglink zu mir mit einem längeren Zitat aus meinem Annemarie-Warnkross-Artikel veröffentlichen wollen: nur zu.
Jetzt mal aus Laiensicht: wenn ich aus einem Artikel zitiere bzw. darauf verlinke, tue ich das nicht unbedingt in dem Bewusstsein, damit einem „Freien“ die Heizung abzudrehen, sondern sehe das eher als „Ich hab da bei zeit.de was Nettes gelesen“. Dass das irgendwer geschrieben hat, ist schon klar, aber dass ich mich mit dem Urheber persönlich in Verbindung setzen sollte, wenn ich daraus zitieren will, würde sich mir als Privatblogger nicht zu allererst aufdrängen.
@Journalist: http://www.spreeblick.com/2009/10/30/stellungnahme-von-eva-schweitzer-zur-blog-abmahnung/
@86: Jetzt mal weg vom vorliegenden Fall, grundsätzlich – wenn Sie bloggen, gelten für Sie alle Urheberrechte genau so wie für Profis. Sie schützen Sie vor Angriffen, genau so wie alle anderen durch dieselben Rechte vor Ihrem Angriff geschützt sind. Dass Sie eventuell auf alle Ihre Rechte verzichten, ist Ihre Sache. Dass das andere anders handhaben, ist deren Sache. Und dass Sie vielleicht keine Ahnung von der Rechtslage haben und nur in bester Absicht handeln, ändert an dieser Lage gar nichts.
Auch wer noch nie eine Ampel gesehen hat, muss bei Rot stehen bleiben, selbst wenn er gerade auf der anderen Straßenseite „etwas Nettes gesehen“ hat. Für die Folgen anderen Handelns ist der Ahnungslose selbst verantwortlich.
Wäre es eigentlich zu viel verlangt gewesen, wenn Spreeblick (aber auch Stefan Niggemeier) vor der Veröffentlichung mit der Dame gesprochen hätte? Ich meine nur wegen sauberer Recherche und so…
Mit jeder weiteren Stellungnahme dieser Person fange ich an zu glauben, dass die sogenannte Eva Schweitzer eine Erfindung von irgendwelchen Bloggern ist, um damit die Absurdität des Abmahnwahns zu karikieren.
ich verstehe die Reaktionen auf Schweitzers Antwort überhaupt nicht, bei Spreeblick sind sich alle einig wie nie. Sie hat doch nur ihre Sicht der Dinge dargestellt. Und sie hat eine etwas schnippisch-arrogante-Augenbraue-hoch-Art. Und? Das ist der Grund, warum ich Ihren Blog regelmäßig lese.
Also, mir als kleinem Schlurchblogger stellt sich jetzt ja doch die Frage:
Wie zitiere ich denn nun richtig?
Wo wir so viele freie Journalisten hier anwesend haben, die sich für ein Durchsetzen des Rechts am eigenen Text einsetzen (was ja vollkommen verständlich ist), wäre ich sehr dankbar, falls dazu vielleicht mal einer Stellung nehmen könnte.
[Übrigens, meine eigene Position zum Ganzen geschehen: Ich finde die Länge des Zitats im Ursprungsbeitrag von nom nom nom auch etwas übertrieben und kann verstehen, wenn man das als Autor nicht gerne sieht. Allerdings ist das Instrument der Abmahnung einfach nichts, was man bedenkenlos und ohne eigene Kontrolle „von der Kette“ lassen sollte.]
„Sie meinen, dass ein Journalist, dessen Kolumnen von mehr Menschen gelesen werden, davon nicht profitiert?“
Ich bin zwar nicht gefragt, aber ich würde das nicht nur meinen, sondern: das ist so.
Jedenfalls bei Printmedien (wie die ZEIT eines ist), wo vermutlich nicht jeder einzelne Artikel auf mögliche eintrudelnde Klicks analysiert und dann einer Autorin zugeordnet wird, deren Marktwert dann dadurch steige. So läuft das einfach in der Regel nicht. In der Regel betrachten Redaktionen Texte als ihr Eigentum, und der Autor ist per Honorar abgegolten und hat’s zufrieden zu sein.
Frau Schweitzer hat also Nullkommagarnix von dem Link im Blog auf diesen Artikel, der nicht einmal ihren Namen nennt, also nicht einmal ihr Renommé fördert. Der also nicht einmal Werbung ist, weil er geistiges Eigentum anonymisiert und letztlich kannibalisiert – die Eigenleistung des Bloggers Philip ist in diesem Fall nahe Null anzusiedeln.
In den Kommentaren dieses Blogs tauchen regelmäßig die Pingbacks auf. Ich habe das nicht nachgezählt, aber es scheint mir so, als würde es in 100% aller Fälle heissen „Stefan Niggemeier schreibt …“. Und das ist gut so, denn das hat er ja auch getan. Das ist Werbung für Stefan Niggemeier, dessen Name sich damit wieder ein Stück mehr ins Bewußtsein anderer Leute fräst. Da Stefan Niggemeier davon lebt, dass Menschen – bevorzugt Auftraggeber – ihn kennen, ist das gut so. Das ist dann wirklich Werbung.
Blogger Philip aber mißachtet selbst diese grundlegendste Form der Höflichkeit, des Respekts, der sogenannten „Werbung“ für die Autorin. Dass er dann auch noch das Zitatrecht ein gutes Stück über die Grenzen des Vertretbaren dehnt, dass er NICHT den Kontakt zur daraufhin klagenden Stelle sucht, sondern zu Papa rennt (dabei löst Reden tatsächlich 90% aller Probleme), macht dieses Stück zu einem Narrenstück. Philip mag ein guter Mensch und aktiver Blogger sein, keine Ahnung – aber hier hat er ein paar grundlegende Regeln seines Standes mißachtet. Dafür bekommt er die Quittung, offenbar, wie man hört, letztlich doch nur in Form einer Schrecksekunde.
Ich würde mir wünschen und hoffen, dass er sowie ein paar andere Blogger daraus lernen.
Ansonsten sei noch angemerkt, weil diese Behauptung immer wieder auftaucht: es ist NICHT Eva Schweitzer, die 1200 Euro verlangt, es ist die Anwaltskanzlei, die das – als vermutlich pauschalisierte Forderung – tut. Von dem, was Anwälte verdienen, können Journalisten in der Regel nur träumen.
@Stefan Niggemeier:
Ganz ironiefrei – das hier:
„Und, nein, ich hätte nicht genervt reagiert. Wenn Sie also einen Empfehlunglink zu mir mit einem längeren Zitat aus meinem Annemarie-Warnkross-Artikel veröffentlichen wollen: nur zu.“
… finde ich sehr großzügig. (Also, jetzt nicht dieses direkte Angebot an mich, sondern die generelle Einstellung, die Sie erkennen lassen.)
Ich hab mal in einer WG gelebt, in der es die Absprache gab, dass alle Frauen ohne nachzufragen an die Schränke der anderen dürfen, wenn die grad nicht da sind, aber das eigene Outfit dringend komplettiert werden muss. War auch großzügig. War aber eben auch abgesprochen und offiziell bewilligt. Jemand anders hätte nicht einfach kommen und zugreifen dürfen.
Hier hat sich jemand am Schrank eines anderen bedient, ohne nachzufragen, und der empörte kollektive Aufschrei in der Blogosphäre lautet eigenartigerweise: „Aber er hat es doch nicht weiterverkauft, sich nicht bereichert! Im Gegenteil, er hat doch überall gesagt, wo er das Kleidungsstück her hat und dass er den Schrank für eine tolle Quelle hält!“ Manche sagen: „Es war doch eh nur Second-Hand-Ware, damit konnte sie doch nichts mehr anfangen! Wozu die Aufregung?“
Ich finde, die Besitzerin sollte aber das Recht behalten dürfen, darauf wütend zu reagieren. Dass sie direkt Bodentruppen hat aufmarschieren lassen – ich wiederhole mich, das finde ich auch nicht so toll.
@Pannor
vielleicht sollten Sie vorher nochmal zu Spreeblick rüberschauen, dort wird nochmal dezidiert auf ihre „Argumente“ eingangen, auch dass Phil versuchte Fr. Schweitzer zu erreichen, eine Kontaktaufnahme aber gar nicht möglich war, dass andererseits erstmal alles abgemahnt wird was bei drei nicht auf den Bäumen ist. Das dies eben nicht nur völlig zurecht kommerzielle Seiten betrifft, sondern auch „kleine“ Blogs
@88
Mir ging es nicht um urheberrechtliche Fragen, die scheinen in diesem Fall ja zumindest diskussionswürdig zu sein. Und dass das Urheberrecht für alle gilt – geschenkt.
Mir ging es mehr um den Aspekt, der hier öfter zu lesen war und den auch Frau Schweitzer angeführt hat: man hätte ja wenigstens mal mit ihr Kontakt aufnehmen können bevor man größere Passagen aus dem Text zitiert. Und da sah ich eben eine gewisse professionelle Betriebsblindheit, weil man als Otto Normalblogger nicht unbedingt auf dem Schirm hat, dass hinter dem Artikel, den man bei abc.de gefunden hat, eine kontaktierbare Person XY steht, die ein (verständliches) Interesse daran hat, was mit ihren Texten passiert. Man verlinkt halt auf nen abc-Artikel, Punkt. (Der Blogger hat das in diesem Fall ja auch gemacht.) Damit will ich nichts Unkorrektes für korrekt erklären, sondern nur die arglose Wahrnehmung eines Laien beschreiben.
Ab wann nun ein Zitat eine urheberrechtswidrige Kopie ist – darüber lässt sich, wie figura zeigt, trefflich streiten. Das war aber nicht mein Thema.
@Stefan Pannor
„es ist NICHT Eva Schweitzer, die 1200 Euro verlangt, es ist die Anwaltskanzlei, die das – als vermutlich pauschalisierte Forderung – tut. Von dem, was Anwälte verdienen, können Journalisten in der Regel nur träumen.“
Spreeblick schreibt:
„1.200,00 Euro soll Philipp wegen Verstoß gegen das Urheberrechtsgesetz als Schadensersatz an Frau Schweitzer zahlen, an den Anwalt sollen beim angesetzten Gegenstandswert von 21.200,00 Euro weitere 955,00 Euro gehen. Macht eine Gesamtsumme von 2.155,00 Euro.“
@93
Selbstverständlich ist es so, dass jeder Artikel auf die Zahl der Unique Visitors und PIs allgemein analysiert wird. Auch bei den Onlineauftritten der Print-Medien. Es wird für die Dame keinesfalls von Nachteil sein, wenn ihre Artikel auf Zeit.de durch die Blogosphäre plötzlich mehr Aufrufe hat als vorher.
Nette Antwort von Jonny, und er hat natürlich Recht, was die Nichtkommerzialität des Blogs betrifft, aber trotzdem:
er verlangt von Frau Schweitzer, sich vor der Veranlassung von Abmahnungen mit den Betroffenen in Verbindung zu setzen, aber nicht von Philip, die Verwendung des Textauszuges von Frau Schweitzers Artikel vorher mit ihr abzuklären.
Seltsame Logik.
Ich kann verstehen, dass es für viele ( wenn nicht die meisten ) Privatblogger nervig ist, sich auch mit den rechtlichen Aspekten von Veröffentlichungen im Internet befassen zu müssen. Aber das UrhG gilt nun mal für alle gleich, und macht keinen Unterschied zwischen denen, die sich selbst als Journalisten bezeichnen, und denen, die nur aus lauter Nettigkeit andere Menschen auf interessante Artikel im Netz hinweisen wollen.
Und die Sache hat ja auch Vorteile: schliesslich schützt eben jenes Gesetz auch die Blogger vor unrechtmäßiger Weiterverbreitung ihrer Inhalte. Zumindest wenn sie das wollen.
Dass bei vielen Bloggern die Latte da etwas niedriger zu hängen scheint, mag daran liegen, dass sie eben nicht ihr Geld mit solchen Texten verdienen müssen. ^^
Is ja auch wurscht jetzt. Frau Schweitzer hat erkannt, dass hier wohl keine echte Zweitverwertung vorliegt ( im Sinne von: Geld damit verdienen ), also ist das Thema wohl durch. Jetzt gehts nur noch darum, wer das letzte Wort hat…:D
@hirngabel
„Wie zitiere ich denn nun richtig?“
Im Zweifelsfall das Zitat als Bilddatei/PNG hochladen, dann kann es auch der beauftragte Dienstleister nicht finden ;-)
„er verlangt von Frau Schweitzer, sich vor der Veranlassung von Abmahnungen mit den Betroffenen in Verbindung zu setzen, aber nicht von Philip, die Verwendung des Textauszuges von Frau Schweitzers Artikel vorher mit ihr abzuklären. “
Zitieren ist was was man täglich macht, oft dutzende Male am Tag (egal ob Blog oder journalistischer oder wissenschaftlicher Bereich). Wenn man da jeden kontaktieren würde den man zitieren möchte kann man eigentlich nur mehr kontaktieren und nichts mehr schreiben.
Abmahnungen versenden ist hoffentlich für die meisten (auch Fr. Schweitzer) hoffentlich kein alltäglicher Vorgang.
@ Julia
„Dass sie direkt Bodentruppen hat aufmarschieren lassen – ich wiederhole mich, das finde ich auch nicht so toll.“
Genau deshalb regen sich auch alle auf. Natürlich ist das Zitat für ein Zitat zu lang, aber muss deswegen eine Abmahnung ausgesprochen werden? An einen Non-Provit-Blogger?
Und noch eine ernste, provokante Frage: Was ist eigentlich, wenn man keine nette Lektüre verlinken will, sondern auf Missstände, Ungerechtigkeiten, schlechte Artikel und fürchterliche Autoren aufmerksam machen will, als Beweis, als Quelle? Muss man wirklich unbedingt IMMER die Zustimmung des Autors haben? Wird hier nicht gerade mal eben so en passant die Meinungs- und Pressefreiheit beschnitten?
@christoph, 70:
Aha, dass ich also nicht Ihrer Meinung bin, liegt an meiner Begriffsstutzigkeit. Verstünde ich, wäre ich Ihrer Meinung.
Bei so einem Selbstverständnis wird mir immerhin plausibel, dass Ihnen Frau Schweitzers Arroganz nicht aufstößt.
Sorry Stefan,
ich sehe das genau umgekehrt. Ich finde Eva Schweitzers Brief durchaus forsch, aber sachlich. Johnny Häusler bringt mit seinem süffisanten Zerpflücken der Zuschrift dagegen unnötige Schärfe in eine Sache, die doch eigentlich inzwischen erledigt ist. Und da ich mich nicht wiederholen will, verweise ich außerdem auf meinen Kommentar bei Carta:
http://carta.info/17282/journalisten-vs-blogger-ein-kriegsbericht/
„@93
Selbstverständlich ist es so, dass jeder Artikel auf die Zahl der Unique Visitors und PIs allgemein analysiert wird. Auch bei den Onlineauftritten der Print-Medien. Es wird für die Dame keinesfalls von Nachteil sein, wenn ihre Artikel auf Zeit.de durch die Blogosphäre plötzlich mehr Aufrufe hat als vorher.“
Nach langen Jahren als Online-Freier mit zumindest einem gewissen Ruf sag ich mal: nö. Also, ja klar, wenn eine Story wirklich herausragend läuft, dann gibt’s schon mal ein verbales Schulterklopfen und manchmal sogar mehr Geld.
Aber in der Regel ist das einfach nur Tagesgeschäft, und verlinkt wird früher oder später von irgendwem irgendwo auf alles. Irgendwer mag oder hasst immer, was du tust. Das relativiert sich einfach qua System.
Ob dieser Link nun zu einem spontanen Peaking des Artikels geführt hat, kann ich nicht einschätzen.
Vllt. nochmal schnell, um meine Position klarzumachen: ich denke ebenfalls – wie einige andere hier – dass Frau Schweitzer in der Wahl der für sie arbeitenden aufs falsche Pferd gesetzt hat, dass „Schleppnetzfahndung“ immer nur das äußerste Mittel sein sollte und dass sie letztlich sogar ebenfalls nur ausgenutzt wurde von denen, die eigentlich in ihrem Auftrag arbeiten. Dass hier mit Kanonen auf Spatzen geschoßen wurde. Dass diese ganze Geschichte insgesamt aus dem Ruder gelaufen ist und nicht mehr einer einzelnen Person angelastet werden kann. Dass es Kommunikationsdefizite auf allen Seiten und Ebenen gab. Dass es manchmal sehr hilfreich ist, wenn man verläßliche Kontaktdaten ins Netz stellt. Dass deutsches Abmahnrecht eine Zumutung ist und wir uns derzeit in einer Phase befinden, in der Meinungs- und andere Ausdrucksfreiheiten ungebührlich leicht auf juristischem Wege ungebührlich stark eingeschränkt werden können und dies ungebührlich oft auch geschieht..
Klar. Keine Frage. Habe ich nie kritisiert.
Dennoch bleibt festzuhalten: die Geschichte, das gesamte Vorgehen, war von Anfang an nicht koscher, als der Blogeintrag erschien. Und nicht erst, als der Anwaltsbrief ins Haus flatterte. Mehr wollte ich nicht sagen.
@Ulrike Langer
ach, die Antwort Jonny Häuslers sollte man doch sportlich nehmen. Wer vom hohen Roß austeilt muss auch einstecken können und das kann Fr. Schweitzer doch eigener Aussage auch.
Mein im Blog von Frau Schweitzer bislang nicht „freigeschalteter“ Kommentar:
Statt “erst schlagen, dann fragen” hätte man aber erstmal einen “Drohbrief” (Ihre Terminologie) schreiben können, der einen vierstelligen Betrag kostet. Oder macht man das in Amerika nicht?
“Und meine Wohnung in New York, denn wenn ich die nicht hätte, könnte ich dort keine Artikel schreiben, aus denen Blogger anschließend abpinnen können.” Der Satz ist übrigens richtig ekelig. Überheblichkeit gepaart mit einer Ellenbogenpauschalisierung. Ein Musterbeispiel für schlechten Stil.
Guten Tag.
@hirngabel: Grundsätzlich ist die Zitierfreiheit Bestandteil der Informationsfreiheit und damit ein Grundrecht. Dieses kollidiert aber eventuell mit dem nahezu ebenso heiligen Urheberrecht.
Die Regeln, diese Kollision schmerzfrei zu halten, gehen so. Kurze Zitate (etwa die prägnantesten Formulierungen, nicht ganze Absätze) anderer in einem eigenen (!) Text sind immer erlaubt, zumal mit Verlinkung aufs Original oder (auf Papier) anständigem Nachweis.
Ihr eigener Text ist es dann, wenn er nicht ausschließlich oder überwiegend aus Zitaten und Kolportage aus einem bestimmten anderen Werk besteht.
Bei ganzen Sätzen kann man darüber nachdenken, ob die Zitierweise zulässig ist, bei ganzen Passagen wörtlicher Zitate muss man es vielleicht sogar. Diese sind aber im Rahmen eines komplett selbst verfassten (also nicht zusammengeklauten) Essays, Buches, Romans oder längeren Artikels ebenfalls zulässig.
Faustregel ist: Je weniger eigenen Hirnschmalz man zu den Zitaten gibt, desto größer ist die Gefahr, dass einem das Mopsen unterstellt wird. Dabei ist die Relation zwischen Zitat und Eigenem entscheidend, nicht allein der Umfang des Zitats.
80 Euro Honorar für einen Artikel.
1.200 Euro für die Abmahnung (und dazu noch knappe Tausend für die Anwälte, die 2 min Arbeit hatten).
Da ist doch klar, womit die Dame in Zukunft ihr Geld verdient. Zumal sie dem Internet bislang unbekannt war.
Sie hat es kapiert. Genauso wie Jako und Jack Wolfskin. Die Straße der Sieger.
Mir ist eben etwas amüsantes aufgefallen:
Frau Schweitzer bewertet bei Amazon ihr eigenes Buch, für das Sie auch in Ihrem Beitrag der taz wirbt – natürlich mit 5 Sternen…
Sie hier (unten):
http://www.amazon.de/product-reviews/3426782162/ref=cm_cr_dp_hist_5?ie=UTF8&showViewpoints=0&filterBy=addFiveStar
Das Wesen des Urheberrechts ist es nunmal, daß der Urheber allein entscheiden darf, ob und wie sein Werk genutzt wird. Bei dieser Entscheidung ist des Urheber weitestgehend frei und niemandem ggü Rechenschaft schuldig.
Blogger Philipp hat sich in diesem Fall über den rechtlich geschützten Willen des Urhebers einfach hinweggesetzt. Das ist aus gutem Grund verboten – und zwar unabhängig davon, ob der Blogger kommerziell handelt oder dem Urheber ein Schaden entsteht.
In diesem Fall hat die Urheberin von der einzigen Möglichkeit, die sie in einem solchen Fall hat, Gebrauch gemacht. Sie hat Blogger Philipp die wweitere Nutzung untersagt, damit ihr Wille nicht weiter gebrochen wird. Verständlicherweise hat sie damit nicht wertvolle eigene Lebenszeit verschwendet, sondern einen Dienstleister in Anspruch genommen, der sich zudem mit der Materie noch deutlich besser auskennt als sie.
Dieser Dienstleister wiederum hat sich eines vom Gesetzgeber just für solche Fälle bereit gestellten Instrumentes bedient: der Abmahnung. Durch die Abmahnung wird der Geldbeutel des in seinen Rechten Verletzten geschont und die Kosten direkt mit der Abmahnung dem Rechtsverletzer aufgebürdet. Damit damit kein Schmuh betrieben wird, hat der Gestzgeber im wesentlichen Die Höhe der abrechenbaren Kosten vorgegeben.
Hier wurde die Abmahnung nicht als Abzockinstrument genutzt (wie leider so oft), sondern für den geradezu klassischen Fall, für den sie mal geschaffen wurde.
Blogger Phllippp (und hoffentlich noch dem ein oder anderen mehr) wird es hoffentlich eine Lehre gewesen sein, den rechtlich geschützten Willen anderer in Zukunft zu respektieren.
@Sebastian(103)
Journalist hatte sehr schön begründet, wie ironisch Gemeintes als Unsinn oder Arroganz missverstanden wird.
Verstündest du, wärst du vielleicht nicht automatisch meiner Meinung, würdest aber wohl nicht so antworten:
„Die Berufung auf „Ironie” als Rechtfertigung für Unsinn finde ich bei Ihnen jetzt aber ein bisschen überstrapaziert“
@109: Frau Schweitzer ist eine seit langen Jahren bei vielen Medien gut angesehene und gut publizierte Autorin. Ihre Unterstellung ist ehrenrührig.
@ christoph: Ich glaube, Sie haben die pointiert überspitzende Ironie in Sebastians Beitrag überlesen.
@Journalist
@Julia
Zitat von Frau Schweitzer:
Ich möchte ja nun nicht mit den Nachteilen der Vorratsdatenspeicherung und der Schleppnetzfischerei anfangen, aber müsst ihr da nicht zumindest stutzen?
Wie kann man denn bitte Kollateralschäden für vertretbar halten?
@113
bzgl 109: wie war das mit der Ironie?
Abmahnung hin oder her:
ich finde auch die 80 € skandalös. Zapp hatte ja letztens einen Beitrag zu den Arbeitsbedingungen freier Journalisten gebracht. Dass einer von ihnen irgendwann den Rappel kriegt, kann ich nachvollziehen. Das Verhalten von Frau Schweitzer taugt meines Erachtens nur bedingt, das Verhältnis Blogger vs Jounalisten zu beschreiben. Deshalb finde ich den Satz „Während andere Journalistinnen noch nach dem Sinn von Blogs suchen, hat Eva C. Schweitzer anscheinend einen gefunden. Zumindest für sich und ihren Anwalt.“ zwar griffig, aber unpassend.
@Alberto
pointiert überspitzende Ironie ist gut
@108: „Grundsätzlich ist die Zitierfreiheit Bestandteil der Informationsfreiheit und damit ein Grundrecht. Dieses kollidiert aber eventuell mit dem nahezu ebenso heiligen Urheberrecht.“
Noe. Das Urheberrecht ist ein durch Art. 14 GG geschütztes Grundrecht. Das Zitatrecht beschränkt dieses Grundrecht lediglich einfachgesetzlich und ist selbst kein Grundrecht – es „kollidiert“ damit auch nicht im rechtstechnischen Sinn mit dem Urheberrecht.
Diese kleine rechtstheoretische Besserwisserei begründet allerdings keinerlei praktische Unterschiede – wollte ich halt nur mal gesagt haben.
@peter wolf: Vielleicht haben Sie übersehen, dass Frau Schweitzer nicht nur Unterlassung fordert (=klassische Abmahnung), sondern auch erheblichen Schadensersatz.
@strabo, #101: nun ja, die Frage ist doch, war es ein Zitat, oder dann doch eher die nicht authorisierte Verwendung einer ganzen Textpassage ?
Da Kollege Philip so gut wie gar keine eigene textliche Leistung vollbracht hat ( Stichwort Schöpfungstiefe, oder „selbstständiges Sprachwerk“ ), kann man argumentieren, dass es sich hierbei eben nicht um ein Zitat im Sinne von §51 UrhG handelt.
Dass das ganze im Grunde nicht mehr als eine Verlinkung war, und von einer echten Zweitverwertung ja auch gar nicht die Rede sein kann, ist natürlich ein genau so berechtigtes Argument.
Und das scheint Frau Schweitzer ja mittlerweile auch erkannt zu haben.
Wie ein Gericht diese Sache sehen würde, werden wir wohl daher ( leider ) nie erfahren.
@121, peter wolf:
Mag sein, dass Frau Schweitzer in der Sache Recht hat. Man muss aber eben nicht jedes einem zur Verfuegung stehende Mittel unter allen Umstaenden einsetzen. Schusswaffen und Federvieh. Oder rufen Sie gleich die Polizei, wenn die Geburtstagsfeier bei Ihren Nachbarn mal wieder etwas laenger dauert?
Da kommt bei den Problemen aber was zusammen. ;)
@120: Ja, habe ich tatsächlich übersehen. Dank für den Hinweis.
Der Schaden, den das Opfer hier geltend macht, ist vermutlich der Schadenersatz nach §97 UrhG, wobei der Schaden nach der sog. Lizenzanalogie berechnet wird – was hätte der Verletzer zahlen müssen, wenn ihm die Erlaubnis erteilt worden wäre. Da erscheinen mit 1200 Euro deutlich zu hoch.
Das Opfer schreibt ja auch selbst, sie mache die Kosten geltend, die sie hatte, um die Verletzungshandlungen überhaupt erst aufzudecken. Dies wird m.W. nur in Ausnahmefällen durch Gerichte anerkannt und dann meist durch einen Verletzerzuschlag (doppelte Lizenzgebühr) abgegolten. Hier meine ich gelesen zu haben, daß das Opfer auch die Kosten für die New Yorker Wohnung in die Schadensberechnung einbezieht, was nur mit einem Argumentationsaufwand überhaupt ansatzweise Sinn ergeben kann. Vom gefühl her scheinen die 1200 Euro Schadenersatz zu hoch – die knapp 1000 Euro Abmahngebühr hingegen eher moderat.
@122: Der Vergleich hinkt ein wenig. Wenn ich mal eben bei meinem Nachbarn vorbeischaue und ihn bitte, es etwas leiser angehen zu lassen, ist das in aller Regel effektiv und kostet mich nicht mehr als 2 min.
Mir kommt in dieser ganzen Diskussion etwas zu kurz, daß zunächst mal der Blogger derjenige ist, der sich hätte mit dem Urheber in Verbindung setzen müssen. Außerdem erscheinen mir die Rollen von Opfer und Täter in der Diskussion vertauscht. Frau Schweitzer ist hier das Opfer, der Blogger der Täter – und diese Rollen werden auch nicht durch die Abmahnung getauscht.
Wichtig war mir eigentlich nur, mal darauf hinzuweisen, daß das Urheberrecht nicht in erster Linie das Vermögen des Urhebers schützt, sondern dessen Willen, mit seinem Werk zu machen, was er will. Urhberrechtsverletzer setzen sich aber über den Willen des Urhebers hinweg – und ich habe größtes Verständnis, wenn das die Opfer zur Weißglut bringt.
@125, 119; Peter Wolf: Mehrfach herzlichen Dank für die Klarstellungen.
Alberto Green, warum hat Stefan Niggemeier recht, wenn er schreibt, dass Eva Schweitzer ein Problem mit Männern hat, und damit sagen will, sie habe eins mit Frauen? mit dieser Aussage habe wiederum ich ein Problem.
Dieses bloß in dem von ihnen erwähnten Zitat sagt nicht so viel über die eigene Perspektive von Frau Schw aus, sondern mehr darüber, wie die Wahrnehmung einiger im Hinblick auf Frauen auch in der schreibenden Zunft gar nicht mal so selten anzutreffen ist. Deshalb glaube ich, dass Sie hiermit:“Das mag zwar Ironie sein, soll aber sagen, dass Frauen Latte Americano nicht von Java Script unterscheiden können.“einfach mal daneben liegen. Es sagt nur, was für Annahmen einem manchmal begegnen.
Und den Apple-Reparaturservice würde ich auch gerne nutzen wollen, ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber ich löte sicher nicht in meinem Macbook rum und pfeif auf meine Garantieansprücke. Die Freunde bei Gravis sind nur leider unfreundlich und im Umgang so ähnlich wie Anwälte. Unangenehm und förmlich. Darum kann ich Schweitzers bitte nach einer Alternative nur allzugut verstehen.
Schweitzers Kommentar-Politik halte ich genau so. Ich gebe zu, das riecht nach Zensur, aber ich möchte genau so wenig, dass in meinem Blog von Nazis, Viagra oder Porno zu lesen ist, also heiße ich die Kommentare gut. Beleidigungen erreichen ja auch unveröffentlicht ihr Ziel, eine Wirkung entfalten sie eh in den wenigsten Fällen.
@Torsten: stimmt, das ist eine schiefe Satzstellung.
Herzlichst,
Es gibt ein update von ihr:
http://blogs.taz.de/newyorkblog/2009/10/30/a_new_hope/
na sowas. abgesehen von der frage, ob die abmahnung berechtigt ist oder nicht – die dame hat chuzpe. ist quasi nach eigener aussage in einen internationalen skandal hineingeraten.
erstens: international noch lange nicht
zweitens. skandalös an der sache ist nur, dass dieses abmahngeschäft nun schon seit gefühlten hundert jahren sein wesen treiben darf.
@nur mal so: Natürlich international, weil sie doch Teilzeitnewyorkerin ist. Dadurch adelt sie automatisch jede deutsche Aufregung, in die sie verwickelt wird, zum internationalen Skandal.
@ 115 Gunnar. In diesem Fall spricht man nicht von Kollateralschäden, sondern von Beifang.
Humor hat sie ja, die Frau Schweitzer.
Wie kann sie denn eigentlich von Emails belästigt werden, wenn sie nirgends ihre Adresse angegeben hat?
Au ja: Abmahnung, Holzmedium, Blogöffentlichkeit und Hassmails.
Ehrlich gesagt: ziemlich schwach, dass seriöse Blogs anstacheln statt zu mäßigen.
Besitzt Frau Schweitzer eigentlich die Genehmigung eines gewissen Herrn Lucas zur kommerziellen Verwendung bestimmter Filmtitel? Sollte mal ein Anwalt überprüfen….
Abgesehen davon, dass das ein unangenehmes Persoenchen zu sein scheint, finde ich einen Satz aus ihrer Biographie unfreiwillig komisch:
„Sie war auch in der Hausbesetzerszene engagiert, bis sie eine Allergie gegen Tränengas bekam.“
http://www.nordsuedmedien.de/schweitzer/index.html
Sowieso habe ich die Erfahrung gemacht, dass Menschen, die ihren 2. Vornamen als Initial einbinden unter Arroganz zu leiden haben.
@Alberto Green
Ist mir als Küstenbewohner schon klar. Das Wort „Kollateralschäden“ schien mir hier aber trotzdem geeigneter. :)
„A New Hope oder Was haben eigentlich die Piraten damit zu tun?“
Es gibt auch eine -so vermute ich jetzt mal- Reaktion bei nom nom nom:
http://www.nomnomnom.de/
Tja, im Gegensatz zu Frau Schweitzer befindet sich da niemand im (Sternen)Krieg. ;)
@125, peter wolf:
Das ist ja genau der Punkt. Natuerlich hat Frau Schweitzer das Recht zu tun, was sie getan hat. Naemlich Forderungen zu stellen. Und dass sich der bloggende Philipp im Unrecht befindet und vor der Veroeffentlichung haette fragen muessen ist meiner Meinung nach auch klar.
Trotzdem wird hier mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
„Der Vergleich hinkt ein wenig. Wenn ich mal eben bei meinem Nachbarn vorbeischaue und ihn bitte, es etwas leiser angehen zu lassen, ist das in aller Regel effektiv und kostet mich nicht mehr als 2 min.“
Ich finde weiterhin, dass das Beispiel passt. Eine Mail an Phiiipp zu schreiben dauert auch zwei Minuten und wenn ich meine Nachbarn bitten wuerde etwas leiser zu sein waere das sehr effektiv. Aber vielleicht ist das ja bei Ihrer Nachbarschaft anders ;)
Auch in diesem Beispiel verzichten darauf ein Mittel anzuwenden, dass Ihnen der Gesetzgeber an die Hand gegeben hat. Aber eben nur um es anzuwenden, wenn es dringend noetig ist.
Ich versteh’s nicht.
Welcher konkrete Schaden ist Frau Schweitzer entstanden?
Ich habe mich nun durch den größten teil der Kommentare gelesen, klarer ist mir das „Problem“ allerdings nicht geworden.
Ein Privatblogger zitiert 2 Absätze eines deutlich längeren Artikels. Er kennzeichnet diese zwei Absätze klar als Zitat und verlinkt dick und rot auf die Originalquelle. Ich folgere mal ganz naiv, dass nun jeder, der diese zwei Absätze als interessant erachtet, auf den Link klicken- und Frau Schweitzers gesamten Artikel lesen wird. Ist das nicht genau das, was mit der ursprünglichen Artikelveröffentlichung bezweckt wurde? Wenn nein, was war der Zweck?
An „Journalist“, Julia und Co.: Seid ihr wirklich der Meinung, Frau Schweitzers Vorgehen verhelfe ihr in irgendeiner Form, in mittel- bis langfristiger Zukunft mehr Geld zu verdienen? Wohlgemerkt, ihr Vorgehen, aus Ihren Texten zitierende Blogs abzumahnen.
Wenn ja, wie und warum? Die Abmahngebühren scheinen ja in erster Linie in die Taschen der Rechtsanwälte zu fließen.
Ich selbst bin kein Journalist, verdiene mein Geld als freier Webdesigner und -entwickler aber ebenfalls ausschließlich durch meine geistigen Erzeugnisse.
Angenommen jemand würde ein paar Screenshots von mir gestalteter Websites in seinen Blog stellen, würde dabei auf mich verlinken und deutlich kennzeichnen, dass unter diesem Link der Werkurheber zu finden sei, ich würde mich über diese kostenlose Werbung freuen und nicht im Traum daran denken Abmahnungen zu verschicken.
Warum bin ich da so unfassbar großmütig?
Schlicht und ergreifend weil es ganz in meinem eigenen Interesse ist, meine Arbeit einer möglichst breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Nicht selten entsteht eine neue Kundenakquise aus einem Werkzitat, oder „Name-Dropping“ in einem privaten Blog.
Ist das bei freien Journalisten wirklich so viel anders?
Mh.
Mh.
Was soll man nach dieser Richtigstellung seitens der Autorin über diese kopierenden Blooger und das egozentrierte Weltbild der Blogosphäre sagen?
Vielleicht nur eins:
mir ist beim besten Willen nicht klar, warum die Autorin davon ausgeht, daß irgendjemand „weitere Antworten über [ihr] Privatleben“ entnehmen möchte. Woraus auch immer. Ob aus dem Buch oder dem Internet oder sonstwoher. Vielleicht ist das ja gerade das Problem: die Dinge, über die sie schreibt sind 100% der Leute da draussen restlos egal, so daß sich ihre Bücher so schlecht verkaufen, daß sie einzelnen Bloggern oder sonstwem (anwaltlich) hinterher droht. Weil sie keinen einzigen Streuverlust ertragen kann.
Daher ein Tip für die Zukunft: Wohnung in New York kündigen, ein relevantes Thema (also nicht das eigene Leben) suchen und etwas schreiben, mit dem man Erfolg hat. Es soll Literaten geben, die das geschaftt haben. Die wenigsten von denen schreiben übrigens unzusammenhängende Anwürfe ala „kann Java Script von Latte unterscheiden“.
Eine finanzielle Erfolgsgarantie für Frauen ohne IT-Kenntnisse, die sich in experimenteller Selbstverwirklichung versuchen, ist jedenfalls im Urheberrecht (bisher) nicht vorgesehen. Da müßte man schon eigene Leistung erbringen (also eben nicht nur über die eigene ach so wichtige Existenz in New York schreiben).
Kleine Korrektur meines eben abgeschickten Kommentars: Es sind drei Absätze die zitiert wurden, nicht zwei. Einen Unterschied macht das für mich allerdings nicht. Es herrscht bei mir weiterhin Unverständnis.
Okay, Schuldfrage hin oder her, aber für sowas wie den „A New Hope“-Text hätte man der Frau im Usenet früher umgehend eine Merkbefreiung ausgestellt. Und zwar zurecht.
#102, jo,
Dein Satz
„Was ist eigentlich, wenn man keine nette Lektüre verlinken will, sondern auf … schlechte Artikel und fürchterliche Autoren aufmerksam machen will…“
bringt mich auf eine Idee:
Vielleicht zitiere ich auch mal einen Artikel dieser „gewissen Frau Schweitzer“. Wenn sie mich dann abmahnt, komm ich auch endlich groß raus.
Denn ich hoffe auf Aufmerksamkeit, nicht auf Honorar.
Grundgütiger, die Frau wird mich eigenhändig noch dazu bringen, mein Taz-Abo zu kündigen.
Aber da sie von Kommentarfunktionen spricht: ironischerweise kein einziger Kommentar zu „Empire Strikes Back“ sichtbar. Go figure.
„An „Journalist”, Julia und Co.: Seid ihr wirklich der Meinung, Frau Schweitzers Vorgehen verhelfe ihr in irgendeiner Form, in mittel- bis langfristiger Zukunft mehr Geld zu verdienen?“
Gegenfrage: Wie kommen Sie auf den Dreh, es sei ihr darum gegangen, >mehrArbeiten< (nennen wir es ruhig einmal so, um die Sachlage deutlicher zu machen) auch für … nun sagen wir mal, unzulängliche Werbung.
wenn ich frau schweitzer richtig verstanden habe, ging/geht es ihr vor allem darum:
„Ich habe eine Art digitale Schleppnetzfahndung veranlasst, um herauszufinden, wer alles meine Artikel nachdruckt. Das richtet sich vor allem gegen Zeitungen und kommerzielle Reiseportale.“
(zitat aus ihrer stellungnahme bei spreeblick http://www.spreeblick.com/2009/10/30/stellungnahme-von-eva-schweitzer-zur-blog-abmahnung/)
kann ich sehr gut verstehen!
@ anwesende journalisten hier:
schon mal bei google den eigenen namen eingegeben und mit erstaunen festgestellt, welche zeitungen und kommerziellen online-portale die eigenen texte nachdruckt/veröffentlicht?
schon mal bei einer dieser zeitungen und portale angerufen?
schon mal dabei zu hören bekommen, dass das alles rechtens ist, da es sich um einen content-austausch mit einer der zeitungen, für die man arbeitet, handelt?
schon mal mitgeteilt bekommen, das man sich zwecks zweitverwertungshonorar mit dem rechteinhaber in verbindung setzen soll?
(schon mal versucht sich selber anzurufen, nur um festzustellen, dass ständig besetzt ist? haha!)
oder aber
schon mal schon mal an der professionellen fähigkeit der justizabteilungen etwaiger verlage gezweifelt?
ich hab das ein jahr lang gemacht. wöchentlich. meinen namen bei google eingegeben, inkl buzzwords, verschrobenen wortkonstrukten und sogar tippfehlern, die ich absichtlich in meine texte eingebaut habe.
und ich bin auf mehr oder minder überraschendes gestoßen.
minder überraschend war der umstand, welche blogs sich mit den meinen texten schmückten. da reichte meistens ein anruf bei dem betreiber und die texte waren verschwunden oder aber mit namen und links versehen.
mehr überraschend waren die inter-redaktionellen deals, die sich da auftaten. oft einfach nur zum zweck der gegenseitigen werbung.
ja, ich habe auch daran gedacht einen anwalt einzuschalten. (nein, nicht wegen der blogs)
die frage: gegen wen geht man dann eigentlich vor?
die antwort: nicht selten gegen den eigenen arbeitgeber, der für den einmaligen (!) abdruck bezahlt (sofern nicht anders ausgemacht), damit aber offenbar dem trugschluss erliegt, die rechte gekauft zu haben.
im fall von frau schweitzer hoffe ich vor allem, dass die ein oder andere abmahnung die ein oder andere redaktion/justizabteilung eines verlags aufschreckt.
könnt ihr diesen lächerlichen Kleinkrieg jetzt mal bitte beenden.
Das ist doch eine lächerliche Geschichte. Jazz das doch bitte nicht so hoch, Stefan.
Arroganz ist ja immerhin eine Eigenschaft, die Sie, lieber Herr Niggemeier, mit Frau Schweitzer zu teilen scheinen: „Ich hoffe, dass es mir nie so schlecht geht, für ein solches Medium arbeiten zu müssen.“
Ich hol dann mal das Popcorn raus und beobachte weiter gespannt, wie die Kollegin sich um Kopf und Kragen schreibt. Wow. Großes Kino so zum Freitag Abend. :)
So allmählich wird es aber echt peinlich. Bis einer heult, ich seh‘ das schon kommen…
„An „Journalist”, Julia und Co.: Seid ihr wirklich der Meinung, Frau Schweitzers Vorgehen verhelfe ihr in irgendeiner Form, in mittel- bis langfristiger Zukunft mehr Geld zu verdienen?”
Gegenfrage: Wie kommen Sie auf den Dreh, es sei ihr darum gegangen, >mehrArbeiten< (nennen wir es ruhig einmal so, um die Sachlage deutlicher zu machen) auch für … nun sagen wir mal, unzulängliche Werbung."
Huch? Da ist deutlich etwas an meinem Eintrag verlorgen gegangen. Um mal Klartext zu produzieren (hoffentlich):
Gegenfrage: Wie kommen Sie auf den Dreh, es sei ihr darum gegangen, mehr Geld für mehr Arbeit zu erhalten? (Die Rekonstruktion meiner restlichen Ausführungen spare ich mir hier.)
@141: Noch einmal zum Mitdenken: Frau Schweitzer kann mit ihren Texten machen, was sie will. Ein anderer kann mit Frau Schweitzers Texten nicht machen, was sie nicht will – jedenfalls nicht über das hinaus, was rechtlich erlaubt ist. Es liegt – Legalität vorausgesetzt – völlig im Belieben der Frau S., was sie tut, wenn jemand etwas mit einem ihrer Texte gemacht hat, was sie nicht will.
Über ihre Mittel kann man debattieren. Aber es sind die, die ihr wie jedem anderen auch zu Gebote stehen und die jeder anwenden kann. Es hat also mit Frau Schweitzer nichts zu tun, dass eine Abmahnung nun einmal eine Abmahnung ist und wie eine solche funktioniert. Konstruktive Vorschläge, was sonst bei einem schweigenden Gegenüber fruchtet, sind willkommen. Darüber ließe sich reden.
Dafür, dass sie etwas tut, was ihr Recht ist, sollte sie sich jedoch nicht ungebetene, herabwürdigende Analysen ihres Charakters und/oder unverschämte Behauptungen über ihre Erfolglosigkeit sowie zynische Vorschläge für ihre Karriere oder ihr weiteres Leben anhören müssen. Darüber lässt sich eindeutig nicht reden.
Verliert jemand, der einen Blogger wegen eines Fehlers angeht, seine Persönlichkeitsrechte? Ich kann es gar nicht fassen, wie hier immer wieder mutwillig der Ton entgleist.
Aus oben verlinktem Nachklapp von Frau Schweitzer:
„Wenn Sie über jemanden etwas schreiben, insbesondere, wenn es etwas Kritisches ist, müssen Sie sich mit der Person vorher in Verbindung setzen.“
Das ist in der Tat eine fragwürdige Vorstellung von Presse- und Meinungsfreiheit.
Und dass sie nun Öl ins Feuer gießt, wo sie doch Sand drüber kippen wollte … letztlich schwächt sie ihre eigene Position damit deutlich.
@Journalist: Welcher „schweigende Gegenüber“?
Ja, man kann bei Frau Schweitzer zwar nicht kommentieren. Aber man kann bei Amazon genau so objektiv wie sie (siehe oben #110) ihr Buch bewerten.
http://www.amazon.de/product-reviews/3426782162/ref=dp_top_cm_cr_acr_txt?ie=UTF8&showViewpoints=1
„Es liegt – Legalität vorausgesetzt – völlig im Belieben der Frau S., was sie tut, wenn jemand etwas mit einem ihrer Texte gemacht hat, was sie nicht will.“ – ja, aber gewisses LEGALES Vorgehen kann man auch kritisieren. Ich stimme aber in dem Punkt zu, dass übertriebene persönliche Angriffe aufgrunddessen nicht in Ordnung sind.
Die Kommentarlese- und freischalteabteilung ihres Blogs scheint aber alles rauszufiltern – ich habe mich jedenfalls nicht im Ton vergriffen (siehe oben).
@153:
Wenn man sich zuletzt die Reaktionen auf Jako und Jack Wolfskin angesehen hat, scheint die Blogosphäre in ihrer Mehrzahl tatsächlich dieser Überzeugung zu sein.
Eva Schweitzer
„enn Sie über jemanden etwas schreiben, insbesondere, wenn es etwas Kritisches ist, müssen Sie sich mit der Person vorher in Verbindung setzen.“
„Philipp zahlt für jedes email, das ich bearbeiten muss, zehn Euro.“
Allmachtsphantasien und Sippenhaftung für Gegner. Da hoffen wir mal, dass es lustig gemeint war.
Damit stehen wir hier alle praktisch mit einem Bein im Knast. Oder hat sich irgendeiner der geschätzt 100 Anwesenden vor Abfassen seines Kommentars mit Frau S. in Verbindung gesetzt?
Ich finde diese zur Schau gestellte Freude, den die Dame an der ganzen Sache anscheinend hat, ehrlich gesagt völlig daneben, wenn es auf der anderen Seite um einen erheblichen finanziellen Schaden geht.
»Nachtrag, 15.55 Uhr. Frau Schweitzer lässt weitere Masken fallen.«
Wie lustig, daß die, die in den Reaktionen auf ihre Abmahnung irgendwelche typisch deutschen Eigenschaften entdeckt zu haben meinte, nun mit solcher Kleinstkariertheit und Eingeschnapptheit antwortet. Kommt mir nicht gerade sehr newyorkig vor.
Achtung, Kostenfalle.
Wenn man etwas Kritisches über Frau Schweitzer schreiben möchte, sollte man sich vorher mit ihr in Verbindung setzen. Allerdings stellt sie jede E-Mail, die sie bearbeiten muss, Philipp in Zahlung. DAS ist doch mal ein tolles Geschäftsmodell.
Ich find das Verhalten BEIDER Seiten reichlich albern. Offensichtliche Fehler auf beiden Seiten, eigentlich ist ja schon alles gut und trotzdem wird weiter aufgeregt mit den Flügeln geschlagen. Gibts nix wichtigeres?
Nur mal als Anmerkung, z.B. für #132
Es dauert genau 30 Sekunden, durch googeln nach „Eva C. Schweitzer“ ihre Email-Adresse herauszufinden. Deshalb wird sie jetzt mit Mails zugespammt. Und genau deshalb erscheint es mir unglaubwürdig, dass Philipp ernsthaft versucht haben will, sie zu kontaktieren, bevor er sich an Johnny Häusler wandte.
@165: Würden sie gerne erleben, dass für sie bestimmte Emails an andere Personen namens „Ulrike Langer“ verschickt werden? Falls nicht, warum schlagen sie vor, dass man für Frau Schweitzer bestimmte Mails an tote Adressen (= Sysops) oder möglicherweise andere Menschen gleichen Namens schickt?
@161: geht mir genauso.
Sie tut das ganze als deutschen Kleinkram ab, mit dem sich die Internationalität offenbar natürlich nicht beschäftigen will und kann. Schlimm. Für mich bleibt die Frage, was man noch zitieren darf und was nicht, welche Fotos etc. man noch zeigen darf und welche nicht. Vielleicht gibt es dann demnächst auch „Symboltext“ und nicht nur „Symbolbilder“. Und Blogs wie das Fliesentischmuseum müssten ja eigentlich permanent Schreiben der privaten Fernsehsender bekommen, oder?
„@165: Würden sie gerne erleben, dass für sie bestimmte Emails an andere Personen namens „Ulrike Langer” verschickt werden? Falls nicht, warum schlagen sie vor, dass man für Frau Schweitzer bestimmte Mails an tote Adressen (= Sysops) oder möglicherweise andere Menschen gleichen Namens schickt?“
http://www.nordsuedmedien.de/schweitzer/vita.html
Da steht eine Mail-Adresse, die wäre einen Versuch wert. Dann wäre wenigstens belegt, dass man sich Mühe gegeben hat. Selbst wenn der Briefkasten tot sein sollte.
@168: Bei einer solchen Verlagsadresse würde ich nicht unbedingt davon ausgehen, dass die Mails nicht doch zuerst von Verlagsmitarbeitern gelesen werden. Private Mails würde ich dort jedenfalls nicht hinschicken (und Frau Schweitzer tritt ja wohl in der Abmahnung in eigenem Namen auf, auch wenn sie jetzt in der Diskussion die widerspruchsintolerante taz-Plattform nutzt).
„empire strikes back“ liest sich für mich so wie
„links schreiben, rechts leben“
mäibi gudd guuugel sörtschwörter for jur näxt schleppnetzfahndung ässwell… batt nau ei häf gat tu go, bekorse nobadi hälts mei bier fest, änt wi ar schließlich in dschörmeni.
Kindergarten!
Wo ist die Frau arrogant? Wo hat sie ein Männerproblem? Gut, bei der Reaktion von Herrn Niggemeier (tiefsitzendes Problem mit Apple, hihi, was’n Witzchen) kann man schon mal Männerprobleme bekommen. Ansonsten ist eher die Reaktion von Niggemeier und Spreeblick arrogant, als dass den „Contentprovider“ der „alten Medien“ mal wieder unter die Nase gerieben wird, wie wenig Ahnung sie doch vom „Internet“ haben.
@171: Inwiefern zeigt Frau Schweitzer denn mit ihren neuesten Kommentaren der Güte „aber in der wirklichen Welt da draußen unterliegen Sie als Blogger der grausamen Realität das Presserechts“, daß sie davon Ahnung hat?
Was heißt denn hier „mit dem Werk zu machen was man will“ (peter wolf) und was bedeuten die ganzen Kommentare eines Journalisten, die einen unangebrachten, unrechtlichen Missbrauch eines Artikels von Frau Schweizer suggerieren? Nochmal: Es wurde ZITIERT! und nicht GEKLAUT! Man darf, nein soll jemanden bestrafen, der zitiert? Das ist so lächerlich!
Bei einem Zitat soll die Fundstelle bezeichnet werden. Das ist durch zwei Links offensichtlich passiert. Ein umfangreiches Zitat muß im Rahmen eines eigenständigen Werks stehen, Das Blog nomnomnom.de wird von vier Leuten seit fast zwei Jahren befüllt und stellt eine umfangreiche Collage aus Text-, Bild- und Videoschnipseln dar. Warum soll da ein 1700 Zeichen kurzes Zitat „zu lang“ sein?
Also das erregt mich tierisch. Da wird wieder einmal ein Territorium namens „Jorunalismus“ abgesteckt auf eine Art und Weise die nicht nur einfach unseriös ist, sondern auch gefährlich und jedes gemeinschaftliche Zusammenleben zuwiderläuft.
Wenn ich das einem Kind erklären müsste: „Also pass auf, da sind auf der einen Seite WIR, und auf der anderen Seite die Journalisten, vor denen muss du dich in Acht nehmen, mit denen ist nicht einfach so mal gut Kirschen essen. Die haben einen Sonderstatus ok? Und jetzt legen wir schön die Zeitung weg und kaufen uns ein Eis.“ (ZItat von mir, Ste)
@Stefan Niggemeier
Schau Dir mal Kommentar 156 an. Ich würde so etwas löschen. Das geht eindeutig zu weit. Johnny hat übrigens seine Kommentare dichtgemacht, als die Diskussion in reines Mobbing zu kippen drohte. Das wäre hier vielleicht auch angebracht.
@Ulrike Langer: Was geht daran zu weit?
Ich finde es zwar nicht verwerflich, dass Frau Schweitzer anscheinend die Möglichkeit der Video-Leserkritik bei Amazon nutzt, um für ihr Buch zu werben, und sich dabei fünf Sterne gibt. Aber ist das so schlimm, darauf hinzuweisen? (Oder übersehe ich was?)
der Kommentar liest sich wie eine Aufforderung, das Buch ebenfalls zu bewerten…
In diesem Kleinkrieg zwischen Bloggern und der „klassischen“ Journalistin, die natürlich zwei total getrennte Welten repräsentieren, bleibt die Objektivität wohl mal wieder total auf der Strecke. Hier haben doch eindeutig beide Seiten ein bisschen Mist gebaut, aber als Blogger muss sich Stefan natürlich eindeutig auf die entsprechende Seite stellen. Dass die andere Seite irgendetwas anderes als totalen Blödsinn schreiben könnte oder in einigen Punkten sogar im Recht sein könnte, ist unmöglich.
@ Stefan Niggemeier
Du übersiehst, dass in Kommentar 156 die kaum verhohlene Aufforderung steckt, kollektiv den Link anzuklicken, um Frau Schweitzers Amazon-Bewertungen zu „korrigieren“. Sieht Kommentator 178 genauso.
@Frank
Stefan ist ein Journalist, der einen Blog betreibt. Eva macht wohl das gleiche, weshalb man sie nicht als „klassische Journalistin“ bezeichnen kann.
Es wird auch nicht geschrieben, dass die andere Seite kein Recht hat. Man stellt sich die Frage ob die Anschuldigungen des „Diebstahls“ und die hohe Summe der Abmahnung gerechtfertigt sind.
[…] C. Schweitzer gegen nom nom nom Blogger Philip leider ausfällt, da er sich frühzeitig entschied, die Journalistin an den Pranger zu stellen: Frau Schweitzers Antwort ist ein Manifest der Arroganz und als solches womöglich nicht untypisch […]
@169:
„Bei einer solchen Verlagsadresse würde ich nicht unbedingt davon ausgehen, dass die Mails nicht doch zuerst von Verlagsmitarbeitern gelesen werden. Private Mails würde ich dort jedenfalls nicht hinschicken“
1. Was zählt ist der gute Wille,
2. handelt es sich nicht um eine Privatmail, sondern im Zuge der Abmahnung klar um Geschäftsverkehr.
Der Vorteil wäre in der Tat gewesen, den guten Willen gezeigt zu haben, mit Frau Schweitzer kommunizieren zu wollen. Das wird dir jeder Anwalt raten: möglichst immer versuchen, durch solche Gesten auf der Seite der Guten zu stehen.
@Stefan Niggermeier
Ich finde es zwar schon verwerflich, sich selber 5 Punkte bei Amazon zu geben, aber tut hier nichts zu Sache.
Wirklich problematisch ist die Aufforderung ihr Buch schlecht zu bewerten. (Kommentar 156)
@ SN/77:
Sie stellen hier recht steif auf das Urheberrecht ab:
“ Es ist ihr Text, daher kann sie die Grenze ziehen, wo immer sie will.
Keineswegs. Sondern dort, wo es das Urheberrecht ihr erlaubt. “
Also wäre eine einfache, aber kostenpflichtige Abmahnung ohne Schadenersatz-Forderung okay? Oder warum nicht?
Eine Sache wird Frau Schweitzer nun aber schwerer gelingen: Die Kosten des Recherchierens der Verletzung vllt. nur wenigen Personen aufzubürden. Wenn Sie verzichtet, wie sie ja mal andachte, und im Prozess den Schaden (Recherchekosten) beweisen müsste, käme jetzt der Einwand : „Beim Philipp hast Du verzichtet, also schlag diesen Anteil nicht bei mir auf.“
Mich würden die Gesamtkosten, geteilt durch die Zahl der Rechtsverletzer mal interessieren – und ob das „Gesamtschuldner“ der Detektivkosten sind. Allein dafür lohnt sich ein Gerichtsverfahren.
Wer ist Eva Schweitzer?
apropos amazon: So erwachsen scheint man aber hier doch zu sein, daß nur eine Person, J. Oeding gestern zu einer negativen Bewertung schritt. Alle anderen Bewertungen sind älter.
Außerdem will ich der Welt zu wissen geben, daß es kein ‚Java Script‘ gibt. Es gibt ‚Javascript‘ und ‚Java‘, und das sind zwei sehr unterschiedliche Dinge – das eine ist auf Webseiten weit verbreitet (Javascript) und kann eingesehen werden, das andere kann als Applet auf Webseiten zwar vorkommen, kommt aber selten vor, und dann eben nicht als Quellcode, sondern als Link zum Bytecode. Man muß dann Java installiert haben.
Javascript kann der Browser dagegen selbst (die großen, Firefox, Opera, Safari, Konqueror, Chrome usw.) interpretieren.
Java wird häufiger auf dem Server eingesetzt, und liefert dann die Webseiten aus; davon ist aber Clientseitig dann nichts mehr zu merken.
Von Latte Manhatten wäre also Javascript zu unterscheiden, und mir scheint, das macht man so: Ein Kaffee für Leute, die eigentlich keinen Kaffee mögen, wäre Latte Manhatten. Und das andere dann Javascript.
Hachgottchen – man kann sich ja auch so schön aufregen…
Die ist doch ganz okay, alles in allem. Hat im Großen und Ganzen Souverän und ohne sauertöpfisch zu werden die Kurve gekriegt. Thema ist durch, Abmahnung zurückgezogen, jetzt hört endlich mit der Nörgelei auf und ab in die Heia!
@185: hehe, das ist gut.
„Wenn Sie über jemanden etwas schreiben, insbesondere, wenn es etwas Kritisches ist, müssen Sie sich mit der Person vorher in Verbindung setzen.”
Jetzt, Herr Niggemeier, hoffe ich aber sehr, dass Sie sich vorher mit Fr S in Verbidnung gesetzt haben … :-D
> Thema ist durch, Abmahnung zurückgezogen, jetzt hört endlich mit der Nörgelei auf
Ist dem so? Ich lese „Da wollte ich schon Philipp vom Haken lassen … Nachdem ich aber unmöglich dem Druck eine Horde wutschnaubender Möchtegernpiraten nachgeben kann …“. Das hört sich für mich nicht danach an, als ob die Sache zuende wäre. Schade.
http://www.youtube.com/watch?v=Qh2sWSVRrmo !!!
[…] sich alle Blogger in Deutschland – da, wo sich niemand traut, mit anderen zu reden – noch an ihren Bierflaschen festhielten, schlief Frau Schweitzer den Schlaf der […]
[…] auf die Blogosphäre eindreschen. Überaus bedauerlich, dass auch Stefan Niggemeier in seinem Blogbeitrag zum Thema Eva Schweitzer mit seiner Position dieses unreflektierte Getöse unterstützt. Wer für sich eine Rolle […]
Vielleicht nicht direkt zum Thema, aber im Prinzip der gleiche Abwahn-Marken-Urheber-Rechtsschutz-Rinder-Wahnsinn:
http://www.andreaseschbach.de/files/10-punkte-xxx.html
[…] weitergab und von dort verbreitete sich das Ganze unter den Bloggern. Selbst in prominenten Blogs (Stefan Niggemeier) ist das Thema mittlerweile […]
@186: und niggemeier? phillip? johnny?
@197: Und nouse?
Ich habe zwar noch nie, eine derartigen Brief bekommen aber ich kann es mir einfach nicht vorstellen, dass dort keine Kontaktadresse erwähnt wird.
In einer ihrer Antworten erwähnt sie noch andere Blogs. Interessant wäre es zu wissen, wie diese reagiert haben.
Ah ja, gibt es hier ein paar Insider. Wie funktioniert solch ein Suchprogramm. Ich bin jetzt mal ganz grosszügig und gehe mal von 1000€ pro Stunde für die Finanzierung des Programmes, des benötigten Rechners und dessen Bedienung, Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass pro Suchtreffen über eine Stunde benötigt wird.
Schleppnetzfischerei? „Findet Nemo!“ Niemand soll mir entkommen.
Nun, vielleicht bin ich etwas blauäugig, aber kann man von Nicht-Journalisten resp. Hobby-Bloggern verlangen, dass sie sich detailliert im Presserecht und insbesondere im Zitatrecht auskennen?
Man bedenke noch einmal den vorliegenden Fall: hier wurden nach obigen Angaben ca. 30% des Artikels zitiert und auf den Volltext verlinkt. Oke, es fehlt deutlich an eigenen Inhalt, aber Philipps Blogeintrag ist auch nur ein Hinweis auf Frau Schweitzers Artikel und ein Auszug als „appetizer“. Keinesfalls kommt mir der Eindruck, als wollte dieser Philipp sein Blog mit „fremden Federn schmücken“. Im Gegenteil versucht er – formaljuristisch anscheinend nicht ausreichend – das Urheberrecht von Frau Schweitzer zu respektieren, in dem er den Auszug als Zitat kennzeichnet und auf die Quelle verlinkt. Der „gute Wille“ ist also da.
Mir als Laie erschließt sich nach der Lektüre des kurzen §51 UrhG nicht, in welchem Umfang ich denn nun genau zitieren darf und ab wann die Grenzen des Kurzzitats überschritten sind. Selbst eine (wenn auch sehr oberflächliche) Recherche bringt mich nicht weiter. So heißt es: „die Nutzungserlaubnis umfasst also immer nur einen kleinen Auszug aus dem ganzen Werk. Entscheidend ist dabei jeweils das Verhältnis der Länge des Zitates zur Länge des zitierten Werkes. “ (Quelle: http://www.internetrecht-rostock.de/zitatrecht.htm) Genauer geht es wohl nicht?
Nach geltendem Recht nicht notwendig, aber ein sinnvoller Ansatz wie die schreibende Zunft dieses Problem (aus berechtigtem Eigeninteresse) vorbeugen könnte, ist ein deutlicher Hinweis unter dem Artikel wie und in welchem Umfang das eigene Werk weiterverwendet werden darf oder nicht. Im günstigsten Fall wird zusätzlich noch die E-Mail-Adresse zur einfachen Kontaktaufnahme angeboten. Das sieht man (auch aus anderen Gründen) leider viel zu selten.
@201
In diesem Zusammenhang finde ich sehr nachdenkenswert, was fellow passenger (#174) angesprochen hat: Lässt sich ein Blog nicht in seiner Gesamtheit als ein eigenständiger Text im Sinne von §52 UrhG interpretieren (in dem zudem die zitierten Passagen quantitativ kaum ins Gewicht fallen)?
Klar mit „Ja“ beantworten würde ich diese Frage nicht, aber sie hat auf jeden Fall einiges für sich.
Und ich meinte _natürlich_ §51.
Als Frühermalvollzeitnewyorker kann ich das Kommunikationsproblem für die nicht so weltgewandten Kommentatoren hier ja mal aufklären:
Wenn man sich unter Kollegen in der Upper East Side ein Anwaltsschreiben nebst Rechnung in vierstelliger Höhe zukommen lässt, ist das ein beliebter Scherz und heißt im Klartext „Lassen Sie uns doch mal beim Mittagessen zusammen ein bisschen quatschen, vielleicht erraten Sie ja, wo ich heute esse. Wenn Sie keinen Hunger haben oder mich nicht mögen, bin ich natürlich beleidigt und will doch die Kohle!“
Auch mal zwischen den Zeilen lesen, bitte!
Provinzler…
@ Ommelbommel: Aber sehr geehrter Nunnichtmehrvollzeitnewyorker, dieses von Ihnen geforderte Zwischen-den-Zeilen-lesen setzt ja unbedingt voraus, dass beide Kommunizierenden, also Frau Schweitzer und die Bloggosphäre (mal so allgemein gefaßt; Frau S. nennt sie so oder so ähnlich, sie nimmt es nicht so genau) darauf vertrauen können, mit annähernd gleichem sozialen wie sprachlichen Hintergrund zu streiten, was argumentative Chancengleichheit und somit auch das oben genannte Erkennen von „Ich sage zwar dies und jenes, meine aber etwas ganz anderes“ erst gewährleisten könnte.
Fein, dass Sie sich in diesem Vorteil wähnen, nur lassen Sie dabei die bei jedem Gespräch quasi unabdingbare Empathie völlig außer Acht.
Unser neuer Außenminister sagte dümmlich „Es ist Deutschland hier.“ (darf ich ihn so zitieren?), hat in diesem Fall – sei es provinziell oder nicht – aber erstaunlicherweise recht, wie ich ungern zugebe.
@Michael M: Technischer Hinweis – Ihr Ironiedetektor ist ausgefallen. Bitte setzen Sie sich mit dem Hersteller in Verbindung [Cance] [OK]
@vader: Ja, da muss ich lachen: reingefallen…
Diese humorfreie, dafür mit reichlich Zynismus gesegnete Frau S., die ich gerade zu lange studiert habe, bringt aber auch jeden Ironiehaushalt aus dem Gleichgewicht.
Grmpf.
Den Gedanken meines Kommentars vertrete ich trotzdem, ich muss ihn nur der S. zukommenlassen. Auch wenn es sie wohl nicht interessiert. Wie ihr wohl niemand außer ihr selbst größere gedankliche oder emotionale Beteiligung abringt.
Mal als Gedankenspiel: Wie wäre es denn andersherum gelaufen?
Angenommen irgendeine Zeitung, möglicherweise sogar die BILD, hätte aus irgendeinem Grund einen Blogeintrag in größeren Teilen genommen und nur eine eigene Überschrift und einen eigenen Vorspann darüber gesetzt – nicht aber den Urheber vorher um Erlaubnis gefragt.
Wäre in dem Fall hier nicht ein Sturm der Entrüstung gegen diese Zeitung losgebrochen? Hätten sich nicht viele hier maßlos aufgeregt über diese Zeitung? Und hätte Stefan nicht genüsslich zitiert, warum das nicht erlaubt ist und wahrscheinlich die Zeitung augefordert, ihm augenblicklich eine Stellungnahme darüber zu geben?
ja, aber nicht alles was hinkt ist ein…sie wissen schon…
[…] Klischees sind es, die vielen Journalisten beim Blick auf die Blogosphäre die Einsicht verwehren. Am Beispiel der Frau Eva Schweitzer will ich versuchen, die Vorurteilsstruktur teilweise herauszuarbeiten, die solchen unzutreffenden […]
@ Alex
BILD ist eine kommerzielle Zeitung, hinter der ein Verlag steht und die damit viel Geld verdienen. Ein Blogger hingegen ist nicht automatisch ein Verlag und in unserem Beispiel auch kein Journalist. Daher finde ich den Vergleich nicht so gelungen.
Persönlich sehe ja das Blog „nom nom nom“ als Kunstwerk, als elektronische Collage, an. Ich erkenne Poesie, Phantasie und Ausdruck. In seinem Transkript des von Radio DRS bearbeiteten Vortrags vom 8.11.1989 „Zeitgeist und Kreativität“ hat Bazon Brock, aufbauend von der Beuysschen Behauptung, jeder Mensch sei ein Künstler, es so formuliert, dass es „… nicht darum ginge, dass jeder Mensch ein Skulpeur, ein Maler, ein Architekt ect. sei; vielmehr könne jeder Mensch insofern ein Künstler sein als man unter Künstlern Menschen versteht, die ihre Aussageansprüche, die sie erheben, ausschließlich selbst vertreten.“ Ein Künstler darf nun alles machen. Er darf Suppendosen und Prominente beliebig mahlen (z.B. Andy Warhol) ohne ihnen auch nur einen Cent dafür zu geben, geschweige denn sie zu unterrichten. Gleiches gilt auch im Umgang mit Texten in Collagen.
Da der Artikel von Frau Schweizer nun im Glanze der Gesamtheit des Blogs „nom nom nom“ verblasst, ist eine Abmahnung in meinen Augen völlig überflüssig und kann eher als Impuls in das weitere Gefüge mit integriert werden, z.B. als Origami?
… gegen die schleppnetzfischerei helfen „screenshots“!
bilddateien können die suchmaschinen nicht „lesen“ (höchstens die alt-texte, wenn man denn welche hinterlegt)
und mit den screenshots lassen sich die „zitate“ gleich optisch kennzeichen.
ob das vor dem urheberecht bestand hat, sollen doch die richter prüfen
@ David #135
„Sowieso habe ich die Erfahrung gemacht, dass Menschen, die ihren 2. Vornamen als Initial einbinden unter Arroganz zu leiden haben.“
Besserwissermodus an: Du meinst „leiden“. Besserwissermodus aus. Debattiermodus an.
Erfahrung? Ich würde eher sagen: Ein Vorurteil, das zeigt, wie die hobbypsychologische Deutung von Kleinigkeiten dazu beiträgt, das negative Bild einer Person zu festigen, die man eigentlich gar nicht näher kennt. Wenn die Hatz auf eine Person, die sich unbeliebt gemacht hat, erst mal läuft, geht es bald nicht mehr um die Sache, sondern um den vermeintlichen Charakter.
So gibt es ja nicht nur Menschen, die unverwechselbar Stefan Niggemeier heißen, manche heißen einfach nur Stefan Meier. Wenn die einen zweiten Vornamen haben und sich so ein „Middle Initial“ gönnen können, werden sie nicht mehr mit 36.178 Namensvettern verwechselt oder mit 153 in ihrem Beruf, sondern nur noch mit einigen wenigen. „Eva Schweitzer“ ist nun nicht soooo häufig, aber häufig genug, sich irgendwie unverwechselbar zu machen. Ist das verwerflich? Jeder Blogger will sich doch abheben vom Rest der Welt. Why not?*
Zurück zu Eva Schweitzers Text: Nein, den fand ich weniger arrogant als ironisch. Wer sich mit der egozentrischen Weltsicht mancher Bloggosphärenbewohner auseinandersetzt, hat schließlich nur die Wahl zwischen bierernster Langeweile und kurzweiliger Süffisanz. Die Debatten belegen leider die Berechtigung jener kategorischen Warnung, die Chefredakteure dem Nachwuchs mit auf den Weg zu geben pflegen: „Der Leser kapiert keine Ironie.“ Da sind Blog-Leser keinen Deut pfiffiger als die Holzmedienabonnenten. Schade eigentlich. Die provokante Spitze gegen Johnny Häusler war zwar fies, aber auch irgendwie köstlich. Sie bewies auch Mut, ein Sakrileg zu begehen.
Dass Schweitzer sich nicht gefallen lassen will, dass andere sich mit ihren Federn herausputzen, ist ebenfalls völlig okay. Erst recht, dass sie selbst entscheiden will, auf wessen Websites (über legale Kurzzitate hinaus) ihre Texte erscheinen. So habe ich erst kürzlich dafür gesorgt, dass ein Beitrag von mir von einer Site gelöscht werden musste, deren Macher eine Weltanschauung vertreten, von der ich mich distanziere. Allerdings habe ich keine Abmahnkanzlei in Marsch gesetzt, sondern die Justiziarin vom Journalistenverband. Am Ende hat der Verletzer 200 Euro ans Bildungs- und Sozialwerk des BJV bezahlt (war mein Vorschlag zur Güte) und den Text offline genommen. Das muss aber nicht in allen Fällen die angemessene Reaktion sein.
Wenn wir sachlich über das Problem reden, bleiben für mich drei Ziele:
a) Blogger müssen lernen, wo das Zitatrecht und der gute Stil ihnen Grenzen setzen, während Autoren bei Vergeltungsmaßnahmen Augenmaß entwickeln müssen;
b) das Abmahnrecht muss endlich so geregelt werden, dass die Anwälte sich damit keine Goldnase verdienen können. Wenn sie in das Gespräch mit dem Mandanten, die Beweissicherung und das Briefschreiben eine halbe Stunde investieren, sind sie mit 100 Euro Honorar plus ein paar Euro Spesen gut bedient. So ein Schuss vor den Bug ruiniert keinen Blogger und ist wahrscheinlich wirksamer als die dicke Keule;
c) kommerzielle Verletzer, die systematisch klauen, müssen richtig bluten. Egal, ob sie bei Profijournalisten räubern oder bei Hobbybloggern.
* Disclaimer: Dass ich mich über das Eva-„C.“ nicht mokieren mag, hat natürlich auch damit zu tun, dass Davids Arroganzverdacht mich genauso trifft. Wie kam das? Ich heiße Froitzheim, in der Grundschule gab es einen Mitschüler namens Roitzheim – kein Witz! Da man bei normalem Redefluss nicht wirklich auseinanderhalten kann, ob jemand „Ulf Froitzheim“ gesagt hat oder „Ulf Roitzheim“ und manche Leute mich für Roitzheims Bruder hielten, habe ich irgendwann auf meinen zweiten Vornamen Jochen zurückgegriffen und das J. als Stopper eingefügt. Hinzu kam, dass ich in meinem ersten Job als schüchterner Praktikant bei einer mittelbayerischen Regionalzeitung mit einem schwer erträglichen Kürzel konfrontiert wurde. Alle nicht fest angestellten Mitarbeiter bekamen ihren Initialien ein „M“ vorangestellt. Ich wollte in jener grauen Vorzeit nicht als „muf“ durchs Berufsleben gehen (naheliegender Kollegenspott: ein Muff von 21 Jahren), und „uf“ (Uff, der schon wieder) war auch nicht überzeugend. Wenn ich aber in der Kurzform das J verwendete, musste ich dessen Herkunft in der Langform erkennbar werden lassen.
Soviel dazu, lieber David, dass man an einem Buchstaben die Arroganz eines Menschen erkennen kann. Bei mir kam zuerst das Initial, dann die Arroganz ;-)
@211 JO: Klasse – man braucht in einer Diskussion nur lange genug zu warten, und es wird irgendwann das schöne Wort „Kunst“ fallen. So auch jetzt: Weil das Blog nomnomnom insgesamt einen ästhetischen Anspruch als Gesamtkunstwerk im Sinne einer „elektronischen Collage“ hat, sind auch – so die Ableitung – kleinste Teile als Bestandteil von „Kunst“ zu betrachten. Augenblicklich wird eine Autorität hierzu bemüht: Natürlich der unvermeidliche Bazon Brock. Selbiger ist mir ab und zu über den Weg gelaufen – er ist ein origineller, eigenwilliger, ja, überaus kreativer Mensch. Sein Begriff von „Kunst“ jedoch ist – mit Verlaub – höchst diskutabel, um nicht zu sagen, an der Grenze bescheuerter Beliebigkeit. Brocks These wiederum auf das uninspirierte Stück Textcollage des Bloggers Philipp anzuwenden, halte ich für groben Unfug. „Gleiches gilt auch im Umgang mit Texten in Collagen“. Oh ja bitte, eine Schulklasse oder ein Uni-Seminar definiert sich als Ansammlung von Künstlern (im Sinne von Brock – so hat er das tatsächlich gemeint) und nimmt wie selbstverständlich in Anspruch, daß auch reine Zitate in Hausarbeiten, weil ja kunstfertig zusammengestellt, also collagiert, unter „Kunst“ fallen. Muß ich deutlicher werden? „Kunst kommt von Können – käme es von Wollen, hieße es Wulst“.
@ kampfstrampler
Gratulation. Ihr Zitat „Kunst kommt von Können – käme es von Wollen, hieße es Wulst” stammt von Goebels, werden Sie bitte nicht ausführlicher!
Ihr pauschaler Übertrag übrigens von einem Blogeintrag hin zu einer Lehrveranstaltung, die unter pädagogischen oder wissenschaftlichen Aspekten zu betrachten ist, verstehe ich nicht. Ich empfinde das als albern.
Und ja, es gibt sogar Uni-Seminare, die z.B. KÜNSTLER ausbilden, bei denen auch dies der Fall sein kann. Herr Brock, als Ästhetikprofessor, hat dies in seinem Wirken ständig bewiesen. Und seine Arbeit bei der Dokumenta ist sicherlich nur Zeichen dafür, dass er ein Stümper ist. Machen Sie sich doch nicht lächerlich!
Differenzierung ist das wichtigste, das ich einfordere hier in der Diskussion. Es gibt mehr als Journalismus. Es gibt Wissenschaft, es gibt Kunst, es gibt Meinungsfreiheit. Durch das Auftreten mancher Journalisten scheiden für mich jedoch einige Menschen als ernstzunehmende Diskussionspartner jedoch aus.
@215 JO: Diese Gratulation geht prompt zurück – wg. unsachlicher Zitationsweise. Nicht Goebbels(!) hat das Wort geprägt (er hat leider viel geredet, so der Tag lang war), sondern Herder um 1800 und danach Ludwig Fulda (und manche andere, z.B. Nestroy -ausnahmsweise mal Wikipedia benutzen, wenn nicht schon eine kunsthistorische Kunstenzyklopädie). Es ist schön für Sie, daß Sie sich offenbar Ihre Diskussionspartner aussuchen wollen – von mir bekommen Sie garantiert keine Diskussion aufgedrängt, wg. erwiesener Inkonsistenz beim Versuch, logisch zu argumentieren. Zur Sache, d.h. nicht an Ihre Adresse: Brock hat künstlerische Arbeiten abgeliefert und initiiert, er haßt allerdings – das kann ich versichern – plattes Plagiat, auch wenn es sich als Collage tarnt. Den Unterschied zwischen Philipps uninspirierter Textcollage und etwa Andy Warhol darf jeder Kunstambitionierte selber herausfinden.
@ kampfstrampler
OT: Herder prägte den ersten Teil des Satzes, Fulda den zweiten und Goebbels verwendete ihn als populistische Rechtfertigung im Rahmen der Bücherverbrennung, der entarteten Kunst und brannte ihn bis heute in die Köpfe mancher Menschen. Heutzutage dürfen sich Künstler selbst legitimieren, im Gegensatz zu Akademikern oder Journalisten (auch die brauchen für ihren Ausweis die Zustimmung vom DJV oder Verdi). Dabei ist es egal, was Sie, ich oder Herr Brock dazu sagt oder ob es sich um gute oder schlechte Kunst handelt. Sie haben die Freiheit.
In das Blog „nom nom nom“ publiziert übrigens auch eine uns bekannte Urlaubsvertretung: Der Herr Herm, der bekanntlich KEIN Journalist, sondern Student, ein Mediengestalter, also ein ist Künstler ist. Schon damals fand ich die Diskussionen hier schon mehr als nur etwas daneben. Wegen solchem Auftreten verwundert es mich nicht, dass viele „Nicht-Journalisten“ Journalisten als dumm, arrogant und unfähig empfinden. Vielleicht sollte man aufhören die eigenen Berufsstandarts Anderen aufzudrängen?
Denn, was passiert durch das Abmahnen von Bloggern, das gerade scheinbar um sich greift? Es verunsichert und ängstigt die Blogger! Ich kenne einige, die sich nicht mehr trauen zu schreiben, aus purer Angst! Personen wie Frau Schweitzer tragen genau zu dieser Unsicherheit bei und lassen sich durch ihre unreflektierte Haltung und Handlungen vor einen Karren spannen, den ganz andere Personen lenken.
@216: mit ausnahme von „andy warhol“ und „@“ verwenden sie ja nur worte, die goebbels mal benutzt hat. igittigitt
@palosalto: Wikipedia hat er auch nie gesagt, glaube ich. Aber ansonsten sehr treffend kommentiert!
[…] bin ja mal gespannt, ob sich in der Abmahn-Angelegenheit um den Blogger Philipp und die Journalistin Eva C. Schweitzer jetzt alle Beteiligten zur Genüge lächerlich gemacht haben, oder ob das noch […]
@218, 219: Danke für die sanfte Ironie – wie schön, daß es mitfühlende Gemüter gibt (ist auch ironisch gemeint). Ich bin kein Journalist, verfasse aber ab und zu Texte, die ich auch von „selbstlegitimierten Künstlern“ korrekt zitiert sehen möchte. Von Verfolgungsexzessen gegenüber Bloggern – wie sie Frau Schweitzer angeleiert hat – fühle ich mich abgestoßen; ich muß aber auch nicht von der rechten Bezahlung meiner Texte leben, kann also nicht mitreden.
P.S. Naziverbrecher Dr. phil. Joseph Goebbels war promovierter Literaturwissenschaftler und – aus damaliger Sicht – ein gebildeter Mann. Für mich, dessen zwei Großväter 1933 unter den Nazis zu leiden hatten, ist überhaupt nicht einzusehen, daß die durch Goebbels geübte perverse Verhöhnung bildungsbürgerlicher Standards (u.a. s. Bücherverbrennungen) auch nach 1945 gesiegt haben sollte. (Und ich heiße nicht Eva Herman, sympathisiere auch nicht mit ihr!)
Ich bin zwar kein Jurist, aber gilt hier nicht § 97a des Gesetzes zur Verbesserung der Durchsetzung von Rechten des geistigen Eigentums?
Abmahnung
Der Ersatz der erforderlichen Aufwendungen für die Inanspruchnahme anwaltlicher Dienstleistungen für die erstmalige Abmahnung beschränkt sich in einfach gelagerten Fällen mit einer nur unerheblichen Rechtsverletzung außerhalb des geschäftlichen Verkehrs auf 100 Euro.
@217 JO:
„Herder prägte den ersten Teil des Satzes, Fulda den zweiten und Goebbels … brannte ihn bis heute in die Köpfe mancher Menschen“
Tja, so alte Menschen gibt’s tatsächlich noch ein paar. Ich habe den Satz einst in der Nachkriegsversion kennengelernt: „…denn käme es von knacken, hieße es Knast.“ Die würde ich aber auch nie wagen zu zitieren, denn ich weiß ja nicht: Ist das schon erlaubte künstlerische Verfremdung, oder wird man dann auch nach Godwin’s Law verurteilt?
„Heutzutage dürfen sich Künstler selbst legitimieren, im Gegensatz zu Akademikern oder Journalisten (auch die brauchen für ihren Ausweis die Zustimmung vom DJV oder Verdi).“
Stimmt nicht (beinahe hätte ich gesagt: leider). Jeder Depp darf ungestraft irgendwelche Kärtchen drucken und „Presseausweis“ draufdrucken. Selbst Kai Diekmann, der gewiss kein Depp ist, hat schon eine Art Presseausweise unters Volk gebracht – für seine Leser-„Reporter“. Darum ufert ja die Akkreditierungsbürokratie so aus: Presseausweis allein reicht längst nicht mehr, um als Journalist Zutritt zu allen gesellschaftlich relevanten Ereignissen zu bekommen, über die die Leser oder Zuschauer etwas erfahren wollen/dürfen/sollten. Und: Wer den etablierten/traditionellen Presseausweis haben will, den es bei DJV und ver.di gibt, kann genauso gut zu Freelens, zum VDZ oder BDZV gehen. Die dürfen den auch ausstellen. Geben ihn aber auch nicht jedem.
„…verwundert es mich nicht, dass viele „Nicht-Journalisten” Journalisten als dumm, arrogant und unfähig empfinden. Vielleicht sollte man aufhören die eigenen Berufsstandarts Anderen aufzudrängen?“
Wer so dumm, arrogant oder unfähig ist, alle Journalisten von Bild der Frau bis Bild der Wissenschaft, von TTT bis Galileo, vom Freitag bis zur Jungen Freiheit über einen Kamm zu scheren, dürfte aber doch wohl in jedem Beruf mit intellektuellem Anspruch so seine Schwierigkeiten haben. Pauschalurteile sind halt immer falsch, in jeder gesellschaftlichen Gruppe gibt’s so’ne und so’ne.
Im übrigen ist es auch durch meine Journalistenbrille betrachtet weniger problematisch, wenn Blogger sich nicht an unsere professionellen Standards halten, als wenn unsere eigenen Kollegen diese ignorieren. Ich für meinen Teil will Bloggern auch überhaupt nichts aufdrängen (und frage mich, wer das hier versucht). Aber so wie ein Handwerker die Basteleien manches Heimwerkers kritisch beäugt – sagen wir beim Hantieren mit 380-Volt-Leitungen – , erlaube ich mir es auszusprechen, wenn Blogger Dinge tun, die sie besser nicht täten.
Urheberrechte zu verletzen bringt zwar niemanden in Lebensgefahr, es sind aber definitiv keine Berufsstandards von Journalisten. Der Schutz des geistigen Eigentums von Autoren und Künstlern ist als Rechtsnorm (mehr oder weniger gründlich umgesetzt) in allen europäischen Gesetzbüchern verankert.
Angesichts einiger Argumente, die hier die Runde machen, glaube ich übrigens langsam, die Idee der Bayerischen Staatsregierung und ihrer „Kooperationspartner“ (schauder!) unter den Zeitungsverlegern, die Schüler des Landes einen „Medienführerschein“ machen zu lassen, war doch nicht ganz so bescheuert, wie ich zuerst dachte.
„das Abmahnen … ängstigt die Blogger“
(Ironiemodus an) Das hätte ich ja nie gedacht! (Ironiemodus aus)
Herrschaftszeiten, glaubt denn jemand, Journalisten, Verlage und Sender müssten sich nicht vorsehen vor Abmahnungen? Solange Massenmedien (und deren Websites) für den Großteil der Bevölkerung (und sogar für viele Blogger) noch die primären Informationsquellen sind, und das kann noch ein paar Jahre so bleiben, solange bringen vorauseilender Gehorsam von TV-Anstaltsleitern und Scheren in den Köpfen von Chefredakteuren oder Verlagsjustiziaren weit folgenschwereres Unheil über die Demokratie als mangelnder Mut von Bloggern. Die brauchen nämlich „nur“ zu lernen, was geht und was nicht. Aber ihnen redet wenigstens niemand drein, wenn sie sich einmal entschlossen haben, etwas öffentlich zu machen.
Um zum Ausgangspunkt zurückzukehren: Die gesellschaftliche Aufgabe von Bloggern sehe ich nicht darin, fremde Gedanken wiederzukäuen wie eine triste Zeitungswebsite die faden dpa-Nachrichten. Wenn Blogger relevant sein wollen, müssen sie die Gedanken in die Welt bringen, die sonst fehlen würden. Sie müssen die Konkurrenz sein, die den Journalismus zu besseren Leistungen stimuliert. Das macht Arbeit, das kostet Zeit – wie alle bestätigen werden, die es ernsthaft tun oder zumindest versuchen. Wer dagegen 1:1 die Vorurteile der alten Journalistengarde bedient (die es sich ihrerseits zu einfach macht und alle Blogger über einen Kamm schert), der sollte sich bitteschön nicht auch noch auf den Corpsgeist der anderen Blogger verlassen dürfen.
Soll ich noch eins draufsetzen? Gerne: Statt end- und fruchtloser Tiraden über den „Qualitätsjournalismus“ würde ich gerne ein paar mehr Qualitätsblogs lesen. Lamentiert worden ist nämlich inzwischen eigentlich genug über die Zustände in der Medienbranche.
(ächz) Was ödet mich die Kommentarspalte hier an.
@224: Öde?! Dann pflanzt doch mal ein paar selbstgenügsame Bäumchen. Oder anders herum: „Macht kaputt, was Euch kaputtmacht“ (Bommi Baumann).
@ kampfstrampler
Ne, Norbert Krause.
Meine Meinung: Ein Alibisatz reicht nicht aus um dann drei ganze Absätze eines Artikels zu zitieren. Das ist Diebstahl und sich danach zu beschweren, dass der Bestohlene Wiedergutmachung verlangt zählt nicht. Zitieren sollte man vorher gelernt haben. Auch zählt nicht, ob ein Blog kommerziell ist oder nicht. Es findet in der Öffentlichkeit statt und da hat sich ein jeder an die Regeln zu halten.
> Meine Meinung: Ein Alibisatz reicht nicht aus um dann drei ganze
> Absätze eines Artikels zu zitieren. Das ist Diebstahl und sich
Was für markige Sätze. Das Urheberrecht ist da allerdings viel weniger
klar: Selbst diese drei Absätze liegen wohl noch in einer Grauzone.
(Diebstahl ist es übrigens nicht, s. § 242 StGB. Der Artikel ist weder
ein bewegliche Sache, noch wurde er weggenommen. Es wäre mir lieb,
wenn Leute, die hier versuchen mitzu-meinen, sich die unqualifizierte,
propgandistische Verwendung solcher Begriffe sparen könnten).
> danach zu beschweren, dass der Bestohlene Wiedergutmachung verlangt
> zählt nicht.
Bedenken Sie, dass „die Bestohlene“ selbst für einen Abdruck eines
Artikel i.d.R. nicht 1200.- einnimmt, sondern (wenn ich Frau S
Blogeintrag da richtig verstehe) z.B. eher 80.-. Dazu fast 1000.-
Unkosten (lt Johnny Haeusler): Das ist nicht schlecht.
In der Tat geht es inzwischen auch gar nicht mehr um Fragen des
Zitatrechts (die diskutierbar gewesen wären – allerdings nicht auf dem
Niveau „Frau S hat einen teuren Lebesstil und deshalb muss sie bei
einer solchen Abmahnung möglichst viel verlangen“ (Anwalt von Frau S
lt. Herrn Haeusler)). Es geht vielmehr um die von Frau S
eigenfederlich in ihrem Blog durchgeführte Selbstdemontage. So kommen
jedenfalls die z.T. recht unsachlichen Sätze im Blog von Frau S bei
mir an. Die Street-Credibility, die sie mit Sätzen wie „und engagierte
sich in der Hausbesetzerbewegung, bis sie eine Allergie gegen
Tränengas entwickelte“ in ihrer Blog-Biografie pflegt, dürfte
jedenfalls hinüber sein. Ein Vorgang, der mich fassungslos
zurücklässt. (Andererseits: Kein Mitleid: Wer regelmässig zwischen New
York und Berlin pendelt hat eine CO2-Bilanz, die sich ärmere Leute gar
nicht leisten können – und sollte wohl eigentlich besser nicht für
eine Tageszeitung mit ehemals grünem Grundverständnis schreiben: So
dringend wird die Kolumne aus dem Big Apple nicht benötigt: Ach ne,
und gerade sehe ich: Natürlich ist Frau S im ADAC – und nicht im
z.B. VDC. Man kann sich was dabei denken: Es passt.)
> Zitieren sollte man vorher gelernt haben. Auch zählt nicht, ob ein
> Blog kommerziell ist oder nicht. Es findet in der
Vielleicht ist es ja eine Privat-Kopie. Haha.
> Öffentlichkeit statt und da hat sich ein jeder an die Regeln zu
> halten.
Schöne programmatische Ansagen. Leider am Thema vorbei und vollkommen
unbegründet. Aber lassen Sie mich fragen: Wer sind Sie, dass Sie sich
so normativ äussern können? Sicher, dass Sie nicht Frau S sind (nicht
wegen ihres Standpunktes, sondern wegen der Argumentationsweise)?
MfG – Vader
Ich finde das echt heavy. Man muß immer mehr aufpassen. Also seit ich das gelesen habe, weiß ich, dass ich nie ein Zitat online stellen werde.
Aber da ich mich bei der Rechtslage hierbei nicht auskenne, halte ich nun einfach meinen Mund. :-)
> Also seit ich das gelesen habe, weiß ich, dass ich nie ein Zitat online stellen werde.
Das ist natürlich der Effekt, den die „Rechteinhaber“ genauso haben wollen: Kauf von Zitatrechten (d.h. der Besitz entsprechender monetärer Mittel) als einzige Möglichkeit am öffentlichen Diskurs teilzunehmen.
Als freier Journalist habe ich grundsätzlich Verständnis dafür, dass jemand aktiv wird, wenn seine Texte über zitierrechtlich erlaubte Maß genutzt werden. Schließlich kann man heute mit Links arbeiten, von mir aus auch mit Paraphrasen. Frau Schweitzer hat sich aber auf einen in der Szene berüchtigten Full Service von Anwalt und Plagiatssuschfirma eingelassen (sie nennt es Gesamtpaket), da kommen schon mal Abmahnungen heraus, mit denen man sich ins Knie schießen kann. Abgesehen davon finde ich ihre Aussage naiv bis noch naiver, dass man sich mit jemanden in Verbindung setzen muss, den man kritisiert. In ihrer Logik müsste sie jetzt eine Menge kritischer Mails erhalten – und gleichzeitig will sie den Abgemahnten pro eintrudelnder Mail weiter „am Haken“ hängen lassen. Die neo-konservativen Besitzstandswahrer bei der „taz“ haben da ein tolles Geschäfts-Modell für kritischen Journalismus in ihren Reihen.
Man soll ja aus allem und jedem Dummgelaufen lernen: wie könnte ich denn in Zukunft kreativ und unangreifbar und trotzdem! zitieren? und kritisieren?
@Sibylle Blaumann #232:
Hm, ich sehe bislang definitiv nur für Frau Schweitzer dummgelaufenes. Nur weil Sie behauptet, dass das kein Zitat sei, ist das noch lange nicht so.
Wir sollten alle ein wenig Geld geben und Pillip eine negative Feststellungsklage finanzieren. Die Chancen stehen dafür viel besser, als das sich Evchen mit ihrer Weltsicht durchsetzen kann.
Als Mensch mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, der Ungerechtigkeiten eigentlich gar nicht vergessen und Böswiligkeiten auch noch schlecht verzeihen kann würde ich abschließend wegen übler Nachrede gegen sie vorgehen.
Aber ich bin ja nicht Phillip.
Falls von dem Geld was übrig bleibt, könnte wir für mich noch ein paar Konsonanten kaufen…
Kein Wunder, dass die deutsche Bloggerszene so langweilig und in sich abgeschlossen ist, wenn sie nur noch wegen so einer Kinderkacke auf Touren kommt.
„Wer regelmässig zwischen New York und Berlin pendelt hat eine CO2-Bilanz, die sich ärmere Leute gar nicht leisten können“
Sozialneid?
„Aber lassen Sie mich fragen: Wer sind Sie, dass Sie sich
so normativ äussern können? Sicher, dass Sie nicht Frau S sind (nicht
wegen ihres Standpunktes, sondern wegen der Argumentationsweise)?“
Diese Pseudodiskussion wird immer aggressiver, primitiver und persönlicher und offenbart dadurch ihre Überflüssigkeit. Sollte Sie jetzt jemand fragen, welcher Lobby Mietmaul Sie eigentlich sind, um das Niveau angemessen niedrig zu halten? Tue ich nicht, ich sehe nur, dass es Ihnen schlicht an Argumenten mangelt. Also pumpen Sie Empörung raus …
someone
> „Wer regelmässig zwischen New York und Berlin pendelt hat eine CO2-Bilanz, die
> sich ärmere Leute gar nicht leisten können”
> Sozialneid?
Nein. Mein öko-kompatibler Lebensstil ist auch was, was man sich erst leisten können muss. Wie ich schon erläutert habe, mangelt es mir aber an Solidarität mit Leuten, die zum einen mit dieser CO2-Bilanz leben, zum anderen für eine alternative Tageszeitung schreiben (wollen). Der Widerspruch sollte evident sein. Die kleinen Kolumnen von über dem großen Teich können nicht so wichtig sein, wenn man sie den wollte, könnte ein dauerhaft dorthin ausgewanderter Korrespondent sie auch telegraphieren/durchtelefonieren/mailen.
Also ich gehöre nicht zur sog. „Blogosphäre“ und bin vielleicht auch „zu sehr aussenstehend“ um zu beurteilen, inwieweit diese ganze Sache mit einem „Bandenkrieg“ Blog vs. „seriöser Journalismus“ zu tun hat, aber was ich schade finde, ist, dass bei allem, was dem einen als falsch vorkommt nicht erstmal die direkte Konversation gesucht wird. Jeder macht mal Fehler, meine Güte, aber zu sagen, er hätte den Fehler ja so und so vermeiden können, NACHDEM man ein fettes Anwaltsschreiben inkl. vierstelliger Abmahngebühr versenden läßt…mag ja vielleicht rechtens sein, aber mit einem vernünftigen Miteinander hat das nichts zu tun. Da geht es doch auch gar nicht darum, wer da im Recht ist. Diese „es steht mir zu also nehm ich mir auch das Äußerste“-Menatalität zieht sich so durch die ganze Gesellschaft, irgendwann sind wir alle nur noch verschreckte Äffchen, die vor jedem Schritt aus dem Haus dicke Gesetzeswälzer lesen müssen, um nur ja keinen falschen Schritt zu tun, weil-es weist dich niemand freundlich, höflich darauf hin, dass das nun falsch war (oder er es erstmal als falsch empfindet) nein, da kommt gleich die Gesetzeskeule. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie sehr die Leute das Nachdenken und miteinander reden und eine gemeinsame Lösung finden verlernen, weil es so viel angenehmer ist, wenn da jemand ein Gesetz geschrieben hat.
Und das ist tatsächlich typisch deutsch. In vielen Sprachen gibt es übr. nicht mal ein Wort für „verboten“ im deutschsprachigen Sinne. Sollte man mal drüber nachdenken.
Nett, nett, wirklich.
„Diese Pseudodiskussion wird immer aggressiver, primitiver und persönlicher und offenbart dadurch ihre Überflüssigkeit. Sollte Sie jetzt jemand fragen, welcher Lobby Mietmaul Sie eigentlich sind, um das Niveau angemessen niedrig zu halten? Tue ich nicht, ich sehe nur, dass es Ihnen schlicht an Argumenten mangelt. Also pumpen Sie Empörung raus …“
Wow. Das ist mal eine Erwiderung auf hohem Niveau. Praktisch ein Nachtragen all der Argumente, die „Daniel“ leider nicht eingefallen sind.
Nochmal zum MItschreiben für Flachlogiker: Wo es um Rechtsverletzungen geht, sollte man sich doch mal an den betreffenden Gesetzen orientieren. War es also ein gedecktes Zitat oder nicht? Die Frage ist durchaus noch offen. Was Verhältnismäßigkeit von Reaktionen und Stil betrifft, ist das weniger eine rechtliche Frage, sondern eine soziale: Wie schnell und wie aufwendig man sich in seinem oder in benachbarten Soziotopen (gegebenenfalls selbst) demontiert. Und dabei lässt sich überhaupt nicht mit „Recht“ argumentieren, hier zählt nur der Effekt. Selbstverständlich hat Frau S das Recht sich selbst unmöglich zu machen. Die Ausfälle nach rechts und links dürften dafür sorgen dass das auch nachhaltig bleibt. Nur: Wollte sie das auch?
(Aber natürlich ist das das Problem von Frau S: Sie will gerne so herumtönen, aber das soll dann keine öffentlichkeitswirksamen Folgen haben. Tja – da gibt’s halt kein Recht drauf. Wenn ihr „die Blogger“ so egal sind, muss es sie ja nicht scheren (aber warum regt sie sich dann so auf), wenn nicht, dann muss sie sich halt überlegen, ob sie den Schaden noch begrenzen kann.)
@231:
Herr Borchers, vielen Dank für Ihre Stellungnahme, selbstverständlich haben sie recht, was das betrifft, dass man das Recht auf seine eigenen Texte auch durchsetzt. Was für mich noch immer unklar ist, ob das ursprüngliche Zitat so noch vom Zitatrecht gedeckt wäre: Immerhin wurde nicht der gesamte Text zitiert …
Nichtsdestotrotz ist meines Erachtens das Problem nicht, ob Frau S Recht hatte, noch, dass sie (das kann mal passieren) diesen Dienst engagiert hat, sondern dass sie sich in ihrem Irrtum trotzig einmauert. Ich weiss nicht, wer sich das heutzutage leisten kann: Immerhin war der „Verletzer“ weniger Konkurrent, als einer ihrer Leser. Der sehr wahrscheinlich, wenn im Unrecht, selbst nur geirrt hat.
Traurig, aber ich bin beim Rückwärtslesen durch das Blog von Frau S (und ihre Kommentare zu Kommentaren) sowieso zum Schluss gekommen, dass ich ihren Stil nicht mag.
Egal, das Leben geht weiter.
ui, ui, da gehen die wogen aber gar auch hoch. bei frau schweitzer, aber auch bei einigen der 240(!) kommentatoren hier.
einige scheinen schon hochwasser bis über die gehirnwindungen hinauf zu haben.
kühlt euch wieder ab, um himmels willen.
übrigens wäre es mal interessant zu erfassen, wie viele abmahnungen oder schadenersatzforderungen an blogger es schon gab, bei denen der blogger schlussendlich zahlen musste? und wieviele abmahner dann doch wieder zurück krebsten.
Was in dieser Sache wohl noch gar keiner in Betracht gezogen hat: wenn Frau S.‘ Praxis weiter um sich greift, verliert das Qualtitätsmedium de facto seine Zitierfähigkeit.
> verliert das Qualtitätsmedium de facto seine Zitierfähigkeit.
Welches „Qualitätsmedium“ gleich wieder?
@239: Für die geistigen Großtaten sind Sie zuständig. Sich als Opfer zu fühlen, wenn der Inhalt der eigenen Meinungsäußerungen mal zurück schwappt und umgehend wieder zu pöbeln – „Flachlogiker“ – gehört wohl dazu. Schon merkbefreit? Auch die Ferndiagnose, was das „Problem“ der Frau Schweitzer – oder in Ihren abschätzigen Worten der „Frau S.“ – sei … kühn. Früher blieb so etwas wenigstens am Stammtisch, heute halten dafür die Kommentarspalten der Blogosphäre her. Aber bitte, bereichern Sie die Welt weiter mit ihren schrägen Ansichten, oder um es in Ihren gewählten Worten zu schreiben; „Tönen“ Sie ruhig selbstmitleidig „herum“. Das entspricht eben Ihrem „hohen Niveau“.
> „Problem der Frau Schweitzer
Naja. Frau S wirkt nicht sehr glücklich in ihrem Blog. IMHO ist das seltsam, weil es ja nicht andere sind, die ihr diese Situation bereitet haben, sondern sie sich da selbst hineingebracht hat. Und eigentlich auch die Mittel hätte sich da wieder hearauszubringen. Insofern kann man wohl von einem Problem sprechen, wenn Frau S sich selbst im Weg steht. Wobei ich mir sicher bin (und dazu braucht’s nur ein Lesen des Blogs von Frau S) dass sie das anders sieht: Sich als Opfer und die Welt böse. Übrigens braucht es dafür keine Nahdiagnose: Das öffentliche Auftreten und die darin enthaltene „Problematik“ oder Widersprüchlichkeit lässt sich eben aus dem öffentlichen Auftritt diagnostizieren. „Fern“, wenn sie so wollen. Jaja, die Segnungen des Internets – hätte es früher nicht gegeben.
Das Wort Flachlogiker (angewandt auf Leute die pseudojuristischem Vokabular („Diebstahl“, „die Bestohlene“) hetzerisch um sich werfen, oder normativ verkünden „da hat sich ein jeder an die Regeln zu halten“ – mich erinnert das immer an Leute, die zu ihren Kindern sagen (besser sie anschreien): „solange Du die Beine unter meinen Tisch steckst“. Das ist zwar mit überzeugendem Einsatz vorgebracht, alleine eine Rechtslage wird dadurch nicht belegt. Beim Wort „Flachlogiker“ bleib ich also, genau für diesen Zweck: Nicht jede Vorbringung ist ein Argument und vielleicht verdient auch nicht jede den Namen „Meinung“.
Wie übrigens Ihr Geschwurbel auch (von Beleidigungen gar nicht zu reden). Aus dem Stand sofort so hochzudrehen, ohne offenkundig eine Partei in der Sache zu sein: Das können nicht so viele. Vor allem, weil Ihnen da Erwiderungen einfallen, die gar nicht zu meinem Kommentar passen. Vielleicht sind „die Blogger“ für sie ja ein gesichtloser Leviathan: Viele Finger auf den tastaturen, aber ein Geist? Selbstmitleid, Opfer – das muss eine andere Mail an Sie gewesen sein.
Zur Situation jenseits des Rechtlichen habe ich mich schon geäussert.
Ich muss übrigens zurücknehmen: Daniel war wahrscheinlich nicht Frau S. :-) ’nuff said. Wir verstehen uns.
– Vader (Der Ihnen wünscht, dass auch Sie die Kurve kriegen)
PS: Namen kürz‘ ich öfter mal mit Initialen ab. Besonders, wenn ich Leute nicht beim Vornamen nenne (oder nennen darf). Wer daraus Abwertung liest: Selbst schuld. Eigentlich denke ich, dass ich Leuten, die besser nicht Jahre später Diskussionen über sich im Internet per Suchmaschine finden wollen, eher einen Gefallen erweise.
> Sich als Opfer zu fühlen, wenn der Inhalt der eigenen Meinungsäußerungen mal zurück schwappt
Ach ja, abgesehen davon, dass ich das ja nicht war: Texanische Verteidigung „He had it coming“ bzw. „He asked for it“, ist doch weiter nördlich eher nicht üblich?
Und bevor „someone“ jetzt eine weitere Runde „verbal strafing“ einleitet: Ich habe meine Position ausreichend, und wie ich denke verhältnismäßig sachlich und differenziert, wenn nicht sogar mit einem gewissem Verständnis für das, was da (vielleicht auch einfach emotional) schief gelaufen ist, kundgetan. Auf weitere Anwürfe (zu unterscheiden von Argumenten) kann ich leider nicht mehr eingehen.
[…] kein Zitat. Warum man neuerdings so vorsichtig sein muß, kann man unter anderem bei Herrn Niggemeier nachlesen. Die taz ist hier (irgendwie) zur Abwechslung mal auf der nicht so guten […]
@stefan niggemeier: sie sollen der eva schweitzer ein bild schicken. aber bitte geduscht, schreibt sie, hihihi.
Es ist von Zeit zu Zeit angebracht, sich zu erinnern:
Das Internet ist eine Scheibe! Die Blogosphäre ist ein Wasserglas!
taz versucht anscheinend, eine Henrike M. Broder aufzubauen. Juristischer Sachverstand vgl. mit Modest noch ausbaufähig. http://tr.im/DZX6
Ich frag mich nur, ob man so mir nichts dir nichts e-mail-Adressen veröffentlichen darf. Da kann man nur hoffen, daß die Dame -ihren eigenen Ansprüchen folgend- vorher gefragt hat.
Sonst sind wir halt bei Godwin angelangt, ich glaube, jetzt hat sie solangsam alle Fettnäpfchen durch in ihrer Selbstherrlichkeit – nur leider, wirklich berühmter ist sie dadurch noch nicht geworden. Daran scheint ihr aber sehr viel gelegen zu sein. Sie sollte vielleicht weniger Geld in eine Schleppnetzfahndung stecken und dafür einen guten PR-Berater konsultieren, dann klappt es vielleicht auch mit dem Verkauf der Bücher und den Honoraren. :D
Falls jemand der Diskussion noch nicht müde ist: Hier geht’s auch weiter. http://blogs.taz.de/wortistik/2009/11/02/moebchen/
OMFG. Da ist er wieder, der große Unterschieb zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung.
*fremdschäm*
Auch der „blogwart“ der taz hat seine Arroganz ins Netz gekotzt, habe aber keine Lust eine Link zu liefern.
Ich kaufe ein n (und ommelbommel so: *sterb*)
@253 „kollektiv beleidigten und in sich in ihrer ökonomischen Nischenexistenz bedroht sehenden…“
Sind sie nicht süß, unsere Holzmedien? Manchmal möchte man sie einfach nur zerknüllen knuddeln.
@257 Twipsy
danke für dieses bild, das ich nun immer vor augen haben werde!
noch nie habe ich bei hasen als bild-synonym so was wie einen rottweiler im sinn gehabt – ab jetzt aber.
was mich an dieser ständigen wadenbeißerei bzgl. „blogger vs. journalist“ so irritiert: ist da nicht in manchen fällen die pure schizophrenie ausgebrochen?
ist da so mancher vor dem dreifachen espresso journalist und mutiert danach innerlich. oder löst diese mutation ein uhrzeiger aus, wenn er von 5 uhr auf 5:01 springt? (wahlweise jede andere uhrzeit bitte einsetzen)
ich kann nur schwer nachvollziehen, warum ein solches deutschlandweites buschfeuer bewußt weiter geschürt wird, indem ein schon so vielfältig in den betroffenen blogs durchgekautes ding hier noch einmal wiedergekäut wird.
etwa weil die kommentarspalte bei nomnomnom irgendwann wegen hoher mobbing-dichte geschlossen wurde?
herr niggemeier hat das reguläre zitieren doch drauf.
so what. ist ein philipp jetzt so was besonderes, dass er sich nicht an die spielregeln halten muss und neben zwei zeilen selbstproduzierter soße zweieinhalb spalten abschreibt – sorry, natürlich das copy-und-paste-verfahren anwendet.
warum muss man bei der heutzutage so knüppelharten arbeitssituation das persönliche bashing von leuten betreiben, die mit dem geschriebenen wort ihre marmelade und ihr nutella verdienen müssen.
ist es nicht das geschäftsmodell von freien journalisten, ihr geschriebenes wort zu verkaufen – am allerbesten MEHRMALS.
please.
iü kann ich die beobachtung von frau schweitzer aus langjähriger fronterfahrung auf bunt zusammengesetzten (studenten)partys bestätigen.
hiesige leute brauchen ihre dosis alkohol, um zu erkennen, dass sie auf einer party sind.
> ist ein philipp jetzt so was besonderes, dass er sich nicht an die spielregeln halten muss
> warum muss man bei der heutzutage so knüppelharten arbeitssituation das persönliche bashing von leuten betreiben
Liebe Zoey,
Es geht schon lange nicht mehr um Philipp oder das Zitierrecht. Es geht dagegen um die peinliche, qualvolle Selbstdemontage auf Raten, die Frau S in aller Öffentlichkeit betreibt. Man kann das ignorieren, sicher, aber es fällt schwer, weil man es nicht verstehen kann. (Dass die Kollegen ihr schön Schützenhilfe leisten, ist ja ungeheuer solidarisch, aber vielleicht wäre es besser gewesen, jemand hätte ihr geholfen, da etwas Distanz zu gewinnen. Dass überhaupt Leute in den Taz-Blogs in abwertender Weise über „die Blogger“ schreiben, ist absurd: Wahrscheinlich haben sie nicht gemerkt, dass sie selbst genau das sind, und in den von Subjektivität strotzenden Artikeln kann ich auch wenig Recherche erkennen, die das Taz-Blog zu was Besserem machen würde. Aber was soll’s).
Was die „knüppelharte Arbeitssituation“ betrifft: Es fällt mir schwer Frau S, als interkontinentale Pendlerin, als Teil des Prekariats wahrzunehmen. Von daher kann man sich dir Rücksichtnahme auf diese Arbeitssituation wohl sparen: Andere Leute müssen ihr öffentliches Bild ja auch pflegen (Frau S pflegt ihres und hat ja offensichtlich genug solidarischen Zuspruch, dass sie sich um ihr Ankommen wohl spöter auch keine Gedanken machen muss).
> ich kann nur schwer nachvollziehen, warum ein solches deutschlandweites buschfeuer bewußt weiter geschürt wird
Ich habe nicht den Eindruck, dass Frau S das Feuer nicht weiter lodern sehen will.
@vader
die „persönliche, qualvolle selbstdemontage“ hat meiner ansicht nach ein klüngel leidenschaftlich herbeischwadroniert in form einer gewaltigen wunschwelle der sich selbst erfüllenden prophezeihung.
frau schweitzer äußert sich nicht – trotz empört anklagender aufforderungen per mail? geht gar nicht, dann ist sie ja ne feige kuh.
frau schweitzer stellt dann doch auf antwortmodus? herrjeh, jetzt reitet sie sich noch schlimmer in den dung rein. erst will sie es nicht so mit dem hohen straf-euro gemeint haben – dann will sie einen euro für jede von ihr zum thema beantwortete mail; na siehste, kuh eben.
und dann die glorreiche ideee, jetzt würgen wir ihr bei amazon mal so was von deutlich einen rein – killefitz wie im kindergarten.
immer schön persönlich werden.
nur ja keinem externen ironie oder gar sarkasmus zugestehen.
> „herbeischwadroniert in form einer gewaltigen wunschwelle der sich selbst erfüllenden prophezeihung […] frau schweitzer äußert sich nicht – trotz [… ] geht gar nicht, […] feige kuh.“
Ich sprach von _Selbst_demontage.
> „Immer schön persönlich werden.nur ja keinem externen ironie oder gar sarkasmus zugestehen.“
Es fällt mir schwer, bei Frau S Ironie oder Sarkasmus zu sehen: Ironie ist „Bedeutungsumkehr der Aussage“ – man müsste das schon an den Texten von Frau S belegen, ich jedenfalls kann davon nichts finden. Versuch von Sarkasmus mag es wohl geben, allerdings ist Sarkasmus „bitterer oder beissender Spott“. Bitter mögen die Ausführungen von Frau S ja sein, gebe ich zu, alleine um als Spott zu wirken, müssten sie auch „treffen“, d.h. wohl irgendwie auch eine Schwäche des (in diesem Fall wohl hauptsächlich imaginierten) Gegners annehmen. Das scheint mir nicht gegeben.
Nicht jeder Ausfall ist in meinen Augen Ironie oder Sarkasmus, einem ziemlichen Teil der Mitwelt scheint es ebenso zu gehen.
Um die Details mag ich jetzt überhaupt nicht mehr diskutieren. Wie sich Frau S zB die Männer-Frauen-Konfliktfront mit Gewalt selbst herbeidiskutiert und jeden unterschiedslos in Grund und Boden beleidigt ist aber schon bemerkenswert. Und – ich wiederhole es nochmal, traurig. Langfristig wahrscheinlich auch für Frau S.
Warum sie meinen, jetzt das Problem überall anders zu sehen, als im Auftreten von Frau S, ist mir ein Rätsel. Aber sie können sich natürlich in dieser Sache identifizieren mit wem sie wollen. Mir fehlt jedes Mitleid mit Frau S: Einmal kann man sich vertun. Nicht 4 mal.
> nur ja keinem externen ironie oder gar sarkasmus zugestehen
„Extern“ wie „nicht von wo“? Von diesem Planeten? Aus Amerika? Wie?
@vader: Die Ausdauer ist ja beinahe bewundernswert, aber jetzt ist auch mal gut.
nee, eins noch:
@vader
ich versuchs noch mal – diesmal anders.
es gab und gibt abmahnungen mit der intention, viel viel geld zu kassieren -> ed hardy als zufällig gerade präsentes, glorreiches beispiel.
im aktuell vorliegenden fall ist von einer journalistin im ansatz versucht worden, flächendeckend ihre texte zu verfolgen und im falle der zuwiderhandlung mittels verstoß gegen urheberrechtsverletzungen die sache dann evtl. weiterzuverfolgen.
ich sage im ansatz, weil ich noch nirgendo gelesen habe, DASS frau schweitzer sich tatsächlich schon in einem fall die taschen voller geld gescheffelt hat. wenn ich da hinter den aktuellen geschehnissen hinterherhinke: sorry.
dieser sachverhalt wäre einer objektiven diskussion zugänglich, ohne die dahinter stehende person selber in grund und boden zu stampfen und ohne ihr per se tiefsitzende probleme mit männern – wahlweise jetzt auch mit frauen (link @253) an die locke zu phantasieren.
und wen ich mit extern meine:
na alle, die gerade nicht zum jeweils persönlich bevorzugten, absolut total einigen verschworenen blogger (freundes)kreis gehören.
Ich weiss ja nicht, Stefan: Ist natürlich Dein Blog. Andererseits habe ich mich oben an der heissen Phase gar nicht beteiligt und ausserdem irritiert mich irgendwie, wenn es Leute gibt, die das noch immer darauf reduzieren, dass das ja jede aber auch jede Reaktion verständlich ist, nur weil Frau S „bestohlen“ wurde. Für schlechte From gibt es keine Entschuldigung. Nicht nur die von Frau S, sondern auch Beleidigungen, wie zB „Mietmaul“, die dann hier in den Kommentaren fielen.
Aber wie gesagt, ist dein Blog, und wenn Du Dir das wünschst, dann lass ich’s eben. Sorry. Wie Du weisst, kommentier ich hier eher selten: Das Thema fand ich nur interessant. Bis ein andermal.
PS: Ich sehe gerade, dass Du heut vormittag selbst noch ein bisschen Holz nachgelegt hast. Und jetzt ist schon zuende? Pöööh!
Zoey: Stefan hat sich mehr oder weniger gewünscht, dass ich aus der „Diskussion“ aussteige. Ich richte mich danach, ohne Deinen Text zu lesen :-), Gute Nacht.
vader:
du hast vermutlich den freifahrtsschein der „untenoffenheit“ nicht registriert, der hier vor kurzem vom hausherrn ausgeteilt wurde.
good night and good luck.
> du hast vermutlich den freifahrtsschein der „untenoffenheit” nicht registriert
Ich habe Kommentar 265 registriert (der an Ihnen vielleicht vorbei gegangen ist) und respektiere einen höflich angedeuteten Wunsch Stefans, da ihm dieser Blog gehört. Nach der Bedeutung der kryptisch Andeutung zum „Freifahrtsschein der Unteroffenheit“ frage ich besser gar nicht – stattdessen ich wäre dankbar, wenn das nun nicht in ein noch kindischeres Gekippel dazu ausarten würde, ob man jetzt aufhören darf. Man darf. Schluss ist Schluss. GUTE NACHT.
[gelöscht. kindergarten.]
[…] lassen, ist nun wieder vom Tisch des Tagesgeschehens gewischt. Spreeblick, Don Alphonso und Niggemeier stehen unter der Dusche, um das alles hoffentlich abzuwaschen und jeder Kommentator in den […]
Hier ein Artikel der TAZ zu diesem Thema:
http://www.taz.de/1/leben/medien/artikel/1/spezialisiert-auf-textdieb-jagd/
Na ja, das mit den New-Yorker Preisen scheint also nicht zu stimmen, da Claus-Michael Gerigk in Hamburg sitzt.
Und es scheint auch kein Pauschalpaket zu sein, da die Liste mit den 50 Namen zur Auftragsgeberin geschickt worden sind und erst dann ein von Herr Gerigk empfohlener Anwalt aktiv wurde.
@243/vader: Weiß heute nicht mehr, ob ich die Anführungszeichen (um „QM“) nur vergessen habe oder ob sie mir gerade zu polemisch waren. Der Hintergedanke war die aktuelle Wikipedia-Diskussion um Relevanz und durch Quellen zu belegende Fakten dort.
Wenn man nun die sogenannten Qualitätsmedien nicht mehr zitieren kann (weil, gegen Geld ist das i. d. R. nun mal indiskutabel), dann entzieht man ja als Nebeneffekt dem o. g. Problem die Substanz.
@274
„Wenn man nun die sogenannten Qualitätsmedien nicht mehr zitieren kann (weil, gegen Geld ist das i. d. R. nun mal indiskutabel), dann entzieht man ja als Nebeneffekt dem o. g. Problem die Substanz.“
Manche Threads sind ja schlimmer als Stille Post!
Kein Mensch, der verstanden hat, worum es geht, hat behauptet, dass man nicht mehr kostenlos zitieren darf. Keine Zeitung wird je gegen die medienüblichen kurzen Zitate vorgehen.
Damit der Unfug vom Zitatverbot nicht als Quintessenz des Threads in den Köpfen hängenbleibt: Das Zitatrecht nach §51 UrhG hat sich nicht geändert und soll sich auch nicht ändern! Man darf, was man durfte:
„Zulässig ist die Vervielfältigung, Verbreitung und öffentliche Wiedergabe eines veröffentlichten Werkes zum Zweck des Zitats, sofern die Nutzung in ihrem Umfang durch den besonderen Zweck gerechtfertigt ist. Zulässig ist dies insbesondere, wenn…
… 2. Stellen eines Werkes nach der Veröffentlichung in einem selbständigen Sprachwerk angeführt werden“
Das ist nichts anderes als das Gebot der Verhältnismäßigkeit.
Man darf „Stellen“ eines Textes in einen eigenen Text einbinden (bei Nennung der Quelle, dies ergibt sich aus dem Urheberpersönlichkeitsrecht), aber eben nicht ganze Passagen oder vollständige Texte.
Und: Man muss selbst ein Mindestmaß an Hirnschmalz aufwenden, weil es sich sonst nicht um ein „selbständiges Sprachwerk“ im Sinne des Gesetzes handelt.
Ein solches setzt eine gewisse „gestalterische Schöpfungshöhe“ voraus, so dass ein geistiger Tiefflieger, der unter der intellektuellen Messlatte locker Loopings dreht, sich eher nicht aufs Zitatrecht berufen kann, während ein intelligenter Verriss, der einen längeren Dünnbrettbohrertext (Ab-)Satz für (Ab-)Satz fein säuberlich auseinandernimmt, durchaus legitimiert sein kann.
Noch Fragen?
@275: Und da wir gerade dabei sind, Missverständnisse zu vermeiden: Die Gestaltungshöhe hat wenig mit Intelligenz zu tun. Niemand prüft, ob ein Werk oder ein Autor intelligent genug ist, um Zitate verwenden zu dürfen. Es geht – kurz gesagt – um die Eigenleistung.
@ Muriel
Den Autor prüft natürlich niemand. Das Werk ggf. schon – wenn’s nämlich vor Gericht geht und ums Geld gestritten wird.
@276: Strawman
@Ulf J. Froitzheim: Ganz so einfach ist es nicht. Und ich finde es mutig, wie Sie kategorisch ausschließen, dass ein Medium, das es möglich macht, die Quelle eines Zitates erstmals unmittelbar zu verlinken, nicht neue Fragen im Hinblick auf das Zitatrecht aufwerfen — und neue Antworten verlangen könnte.
Jedenfalls ist es nicht so, dass jeder, der zitiert, „selbst ein Mindestmaß an Hirnschmalz aufwenden“ muss, „weil es sich sonst nicht um ein ’selbständiges Sprachwerk‘ im Sinne des Gesetzes handelt“. Kurze (!) Zitate, die dem Originaltext nichts hinzufügen außer dem Link zur Quelle, sind vermutlich durchaus zulässig. Zumindest legt das „Paperboy“-Urteil des BGH meiner Meinung nach diesen Schluss nahe.
Konkret: Ja, das Zitat war zu lang. Aber das Hinzufügen eigener Gedanken war optional.
> Konkret: Ja, das Zitat war zu lang.
Stefan, sorry, dass ich nochmal einmische: Unbestritten ist, glaube ich, auch, dass eben nicht der ganze Artikel zitiert wurde. Ihn deshalb an einem unberechtigten Nachdruck zu messen ging meines Erachtens zu weit (so wie überhaupt durch diese ganze Affäre viel zu viele Strohmänner geistern). Abgesehen davon, dass ich noch immer nicht überzeugt bin, dass wirklich so gerichtssicher fest steht, wo die Grenze denn nun wirklich ist (Aber vielleicht weisst Du hier eine Quelle aus der man sich über die aktuelle Rechtsprechung informieren kann).
Grüsse + Gute Nacht – Vader
@Stefan (279)
Ich glaube, da reden wir aneinander vorbei. Ohne das kurze „Kuckmalwasderniggemeierwiederschreibt“-Zitat wäre die Bloggerszene tot. Aber es ging ja um die Grenzen. Und da ist das Gesetz, das ja nicht ich mir ausgedacht habe, sehr klar formuliert. Der Gesetzgeber postuliert das Ideal des intellektuellen Diskurses als Voraussetzung dafür, die Schranke des Urheberrechts zugunsten des Zitierenden ein Stück anzuheben. Dass wegen der alltäglichen netten oder gemeinen Petitessen, die im Gesetz nicht ausdrücklich vorgesehen sind, keine Prozesse geführt werden, ist gut und vernünftig und richtig so und möge so bleiben.
Man sollte aber nicht vergessen, wie das rechtlich eigentlich ist: Der Urheber, der Künstler hat a priori das alleinige Verfügungsrecht über seine Werke, er muss aber wegen der Sozialpflichtigkeit auch des geistigen Eigentums Zugeständnisse gegenüber der Gesellschaft machen. In der Praxis sind wir allerdings an einem Punkt angelangt, an dem der Urheber sich dafür verteidigen muss, dass er so unverschämt ist, mit den Resultaten seines Nachdenkens überhaupt noch ein paar Kröten verdienen zu wollen.
Insofern bin ich Eva Schweitzer regelrecht dankbar, dass sie so übers Ziel hinausgeschossen ist. Jetzt wird wenigstens mal darüber diskutiert. Leider oft nicht mit der nötigen Bereitschaft, sich in die Lage freier Autoren zu versetzen.
Wenn es nämlich nach denen ginge, die sich in dieser Debatte am heftigsten aufplustern und ein manchmal unerträglich verlogenes Freiheitspathos an den Tag legen, das doch nur ihre maßlose Schnäppchenjägermentalität kaschieren soll, dürfte unsereins wohl den Rest seines Berufslebens damit zubringen, Recherchestipendien bei irgendwelchen Rettet-den-Journalismus-Stiftungen zu beantragen.
Allerdings bin ich zuversichtlich, dass es so weit nicht kommen wird.
@277: Ja, schon, habe ich ja nie bestritten, aber eben nicht auf Intelligenz.
@278: Wie meinen, bitte?
Nachdem ich nun diese Diskussion ein wenig länger verfolgt habe, möchte ich – vielleicht etwas weit hergeholt – hinzufügen, dass die jüngere Generation meiner bescheidenen Erfahrung nach das korrekte Zitieren genrell verlernt zu haben scheint.
Von 30 Hausarbeiten eines Proseminars musste ich vergangenes Semester 5 oder 6 wegen Plagiats zurückgeben. Und das waren nur die ganz offensichtlichen, die ich in meiner wirklich begrenzten bezahlten Zeit ermitteln konnte.
Ich habe diese jungen Menschen nicht durchfallen lassen (obwohl das eigentlich so üblich ist), da ihnen offenbar überhaupt nicht klar war, dass das seitenlange Zitieren von fremden Arbeiten oder Webseiten – selbst mit korrekter Quellenangabe, was auch nicht immer der Fall war – ohne erkennbare Eigenleistung ein gravierendes Problem darstellt.
Diese unfassbare Ahnungslosigkeit gepaart mit einer gehörigen Portion Unrechtsbewusstsein scheint mir doch zumindest in einem Zusammenhang mit dem hier diskutierten Problem zu stehen.
Das Posting von Frau S. am 3.11. ist ganz stark:
„Tags: Nazis, Niggemeier, Sex“.
Mir scheint, da hat endlich eine Journalistin mal die Ratschläge der web2.0-Gurus inhaliert.
@284:
Lohnt sich in der Tat zu lesen. Da finden sich dann Saetze wie: „Niggemeier ist einer der bekannteren deutschen Blogger (obwohl ich ein ganz klein wenig den Verdacht habe, er “piggybacks”, wie Amerikaner sagen, auf meinen Pageviews).“
@285: Ja, den fand ich auch toll. Endlich weiß ich, warum dieses Blog so viel mehr Besucher hat als meins: Die Schweitzer hat’s
erfundenpiggybacked.Und ich dachte schon, das liegt irgendwie daran, dass Stefan interessanter schreibt als ich…
@283/striedel
Die Idee einer „individuellen Eigenleistung“ ist heute ein überkommenes Konzept, Ausdruck einer Ich-Hysterie, die vor den Zeiten des WWW funktioniert hat, weil der Zugriff auf Informationen so begrenzt war. Ist es nicht so, dass jeder Gedanke, den ich als originell und eigen wahrnehme, schon tausendmal gedacht worden ist, und das inzwischen auch über Google erfahrbar ist?
Ich kann deshalb die Copy-and-Paste-Mentalität nachvollziehen. Und natürlich sollten die Studierenden trotzdem durchfallen, denn wenn wir uns von der Illusion der Individualität verabschieden, dann implodiert das System.
@woz:
„Ist es nicht so, dass jeder Gedanke, den ich als originell und eigen wahrnehme, schon tausendmal gedacht worden ist, und das inzwischen auch über Google erfahrbar ist?“
Nein. Der Gedanke, alles sei schon tausendmal gedacht worden, ist es, der schon tausendmal gedacht worden ist, ohne deshalb wahrer zu werden. Wäre er wahr, gäbe es keine Originalität mehr und keinen Fortschritt. Es wäre der endgültige geistige Stillstand der Welt. Andererseits: Solange es Leute gibt, für die ein Gedanke originell ist, hat dieser seine Existenzberechtigung – aber bitte nicht dort, wo er schon zum Überfluss bekannt ist. Daher sollte sich jeder überlegen, ob das, was er in die Welt posaunt, nicht schon oft genug von anderen hinausgepustet – und auch gelesen oder gehört – wurde. Manchmal ist fünfmal schon mehr als ausreichend.
[…] Im Fall von Eva Schweitzer, die einen Blogger wegen eines zu üppigen Zitats abgemahnt hat, kamen bei Ihnen schnell 200 Kommentare zusammen, aber nach ein paar Tagen stagnierte die Zahl unter der 300er-Marke. Es geht ganz schnell los, ist […]
[…] kein Zitat. Warum man neuerdings so vorsichtig sein muß, kann man unter anderem bei Herrn Niggemeier nachlesen. Die taz ist hier (irgendwie) zur Abwechslung mal auf der nicht so guten Seite. This […]