Springer 1968, im „Spiegel“ der Zeit

Springer-Blätter fälschen und unterdrücken Nachrichten. Das war das schlichte Urteil von Kai Hermann, als er im Frühling 1968 für die „Zeit“ untersuchte, wie „Bild“, „B.Z.“ und die anderen Zeitungen aus dem Hause Axel Springer über die Demonstrationen nach dem Attentat auf Rudi Dutschke berichteten.

Springer forderte daraufhin von der „Zeit“ eine Unterlassungserklärung. Die Wochenzeitung sollte sich verpflichten, nicht mehr zu behaupten:

  • Die Berliner Springer-Zeitungen verfälschen die Wahrheit.
  • Die Redakteure der meisten Springer-Blätter konnten das Fälschen nicht lassen.
  • In den Berliner Springer-Zeitungen wurden Nachrichten unterdrückt.

Weil die „Zeit“ aber, wie der „Spiegel“ am 13. Mai 1968 gut gelaunt berichtete, gerne bereit war, „mit einer Fülle von Belegen“ diese Behauptungen nachzuweisen, sorgten sich die Rechtsvertreter Springers, dass das selbst beantragte Verfahren zum Springer-Tribunal würde. Plötzlich versuchten die Anwälte, das Thema von der Springer-Berichterstattung auf die Berichterstattung der Berliner Springer-Blätter zu Ostern zu reduzieren. Und Otto Köhler schrieb im „Spiegel“:

Doch auch die verzweifelte Selbstbeschränkung nützte dem Verlagshaus Springer nichts. Denn selbst die Beweismittel, die [Springers Anwalt] Arning dafür anbot, daß die Springer-Zeitungen wenigstens zu Ostern nicht gefälscht hätten, erschienen dem Gericht zu dürftig.

Ein Beispiel: Kai Hermann hatte es als „Falschmeldung“ bezeichnet, daß „Bild“ als einzige Zeitung der Bundesrepublik einen Gladbecker Möbelhausbrand mit der Suggestivschlagzeile „Ist das Demonstration? Ist das Diskussion? Möbelhaus in Brand gesteckt“ oppositionellen Studenten zur Last legte.

Um zu beweisen, daß „Bild“ hier nicht gefälscht habe, legte Arning dem Gericht eine dpa-Meldung vor. Doch der Hinweis auf studentische Beteiligung lautete: „Möglicherweise in Zusammenhang mit den Demonstrationen der letzten Tage steht ein Großbrand am Ostersonntag.“ Das reichte, um mit „Bild“-Balken-Zeilen in der ganzen Bundesrepublik Demonstranten zu Möbelhausanzündern zu machen.

Das Gericht gab der „Zeit“ weitgehend Recht und entschied, dass man einstweilig behaupten dürfe, dass die Berliner Springer-Blätter die Wahrheit verfälschen und ihre Redakteure das Fälschen nicht lassen können. Die „Zeit“ hätte allerdings nicht behaupten dürfen, dass „in Berliner Springer-Zeitungen Nachrichten von Übergriffen und Brutalitäten auf seiten der Polizei konsequent unterdrückt werden“. Denn wie der „Spiegel“ süffisant hinzufügte:

Konsequent nicht. Da auch Springer-Redakteure Menschen sind, geht ihnen solch eine Nachricht manchmal durch.

Was für Zeiten das waren! Was für Zeiten das waren, kann man wunderbarerweise jetzt selbst nachlesen; geschildert nicht nur aus dem Rückblick der Historiker, sondern aus Zeugnissen der damaligen Gegenwart: In den „Spiegel“-Artikeln von damals, die mit dem ganzen Archiv seit kurzem kostenlos zugänglich sind.

Kaum eine Woche verging im Jahr 1968, in der sich der „Spiegel“ nicht an Axel Springer und seinem Imperium abarbeitete. Manchmal genügte es, einfach unkommentiert ein Gerichtsurteil abzudrucken, wie die bemerkenswerte Entscheidung des Amtsgerichtes Esslingen, das es am 22. Oktober 1968 ablehnte, ein Hauptverfahren wegen Nötigung gegen einen Anti-Springer-Demonstranten zu eröffnen. Der 25-Jährige hatte vor der Ausfahrt eines Esslinger Verlages geparkt, um die Auslieferung der „Bild-Zeitung“ verzögern zu helfen. Und das Gericht argumentierte:

(…) Der Verleger Axel Cäsar Springer beherrscht einen Großteil des deutschen Zeitungsmarktes. Diese Machtstellung wird bei der öffentlichen Meinungsbildung wie auch im wirtschaftlichen Leben rigoros ausgenutzt … Die Springer-Zeitungen sind außerdem Musterbeispiele publizistischer Verantwortungslosigkeit. Es wird nicht objektiv berichtet — viele Richter wissen das aufgrund der falschen Gerichtsberichte über eigene Verhandlungen (auch in Esslingen sind konkrete Fälle bekannt) –, sondern aus Stimmungsmache, oder um einen Knüller zu haben, die Wahrheit gebogen, ja, es wird effektiv gelogen.

So wird im nichtpolitischen Sektor wahrheitswidriger, gefühlsbetonter Klatsch gemacht; im politischen Sektor, wo nicht so leicht zwischen Wahrheit und Unwahrheit unterschieden werden kann, wird zumindest die Kritik eliminiert und nur eine bestimmte Meinung gemacht. Was dies bei der Verbreitung insbesondere der „Bild-Zeitung“ bei der einfacheren Bevölkerung bedeutet, bedarf keiner Erörterung.

(…) Auch die politisch engagierten Studenten erkannten die Gefahr für unsere Demokratie durch die Konzentration und die Gleichschaltung der Presse und vertraten mehrfach diese Meinung, speziell im Hinblick auf die Springer-Presse.

Diese unbequemen Studenten wurden hierauf von der Springer-Presse in einen Topf geworfen mit Gammlern und Halbstarken und als Radaubrüder qualifiziert … Die politischen Ansichten dieser Studenten mögen radikal, ja revolutionär sein; in einer freiheitlichen Demokratie sollte eine freie Presse aber objektiver darüber berichten. Wenn „Bild“ am 7. 2. 1968 schreibt: „Man darf über das, was zur Zeit geschieht, nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Und man darf auch nicht die ganze Dreckarbeit der Polizei und ihren Wasserwerfern überlassen“, so ist dies nicht eine demokratische Auseinandersetzung mit einem Andersdenkenden, sondern üble Stimmungsmache und Aufhetzung zu Gewalttaten (§ 130 StGB!).

Vor diesem Hintergrund ist die Meinung, der Mordanschlag auf Rudi Dutschke sei ein mittelbarer Erfolg der durch die Springer-Presse gegen die radikalen Studenten aufgewiegelten und manipulierten Öffentlichkeit, zumindest verständlich. (…)

Auf fast zwei Seiten dokumentierte der „Spiegel“ nach den Oster-Unruhen überwiegend kritische Stimmen über Springer — darunter dieses wunderbare Zitat aus der „Bayerischen Staatszeitung“ vom 19. April 1968:

Zahlreiche Analysen des Inhalts der „Bild-Zeitung“ haben den Nachweis erbracht, daß dieses Blatt seit Jahren immer wieder seine Leser einseitig, lückenhaft und unsachlich informiert … Sie scheut nicht davor zurück, die Wahrheit zu verfälschen, wenn mit der Unwahrheit Ressentiments aufgerührt werden konnten. Die „Bild-Zeitung“ spiegelt sehr deutlich wider, wie Zeitfragen von einem Teil unserer Gesellschaft, und zwar von den intellektuell wenig Geschulten, von einseitig Orientierten und halb Informierten erörtert werden. Dieses Gespräch ist durchsetzt mit Halbwahrheiten, Neid, Haß und Vorurteilen, mit Dummheit, Spießbürgertum und Desinteresse.

Schon mit der ersten Ausgabe des Jahres 1968 hatte der „Spiegel“ eine achtteilige Serie über Axel Springer begonnen („Ich werde Deutschland wiedervereinigen, ob Sie es glauben oder nicht“). Darin unter anderem auch ein „Psychogramm Axel Springers“ von Wilhelm Backhaus, der pikanterweise jahrelang als Kolumnist für Springer schrieb und die Bedeutung von „Bild“ so zusammenfasste:

In Deutschland hingegen sind seit dem Kriege gerade Minderwertigkeitsgefühle und Ressentiments verlegerisch zu nutzen, und das gelang Springer mit dem kongenialen Chefredakteur von „Bild“, Peter Boenisch, noch auf eine besondere, viel gefährlichere Weise. Sie erreichten es, daß sich der Konsument von „Bild“ nicht mehr mit dem Lesen begnügt; er wird aktiviert, man animiert ihn zur Zuschrift, man redet ihm ein, daß seine Stimme Volkes Stimme sei, daß Deutschland durch seinen Mund spricht.

So ist das Millionenheer der „Bild“-Leser bewußt zu einer politischen Macht aufgebaut worden, die ebenso bewußt gelenkt wie ausgespielt werden kann. Ihr Gewicht ist längst viel zu groß, als daß irgendein Politiker es noch wagt, sich ihr entgegenzustellen. Daß dies keine bloß konstruierten Spekulationen sind, hat Springer selbst durch die wiederholte Behauptung bestätigt, er und seine Politik erhielten ihren Auftrag, ihre Legitimation durch die tägliche Millionenzahl seiner Zeitungskäufer und -leser.

Am 22. Januar beschrieb der „Spiegel“ das Verhältnis zwischen Axel Springer und dem „Bild“-Chefredakteur Peter Boenisch:

(…) „Bild“-Boenisch weiß, was der „Bild“-Verleger wünscht — edel sein oberhalb der Rentabilitätsgrenze.

Um dieses respektablen Ziels willen wird täglich der eklige „Bild“-Brei aus Blut, Tränen und Hormonen angerührt und an Millionen Leser verfüttert. Es Boenisch vorzuhalten, hieße einem Marinaden-Händler den Matjes-Geruch ankreiden. Eine Zeitung, die täglich von fünf Millionen Deutschen gekauft werden soll, muß widerwärtig sein. (…)

Selbst die „Spiegel“-Leserbriefe jener Zeit sind lesenwert:

Als Zeitungs- und Zeitschriftenhändler, der sich gegen die einseitige, uniformierte Meinungsmache der Springer-Presseerzeugnisse zur Wehr setzte und in Leserbriefen (auch im SPIEGEL, wie extra vom Chefjustitiar erwähnt wurde) seiner Meinung Ausdruck gab, wurde mir von einem zum anderen Tag die Belieferung aller im Springer-Verlag erscheinenden Zeitungen und Zeitschriften gesperrt; „damit wurde meine Existenzgrundlage vernichtet.

Ich begrüße daher die SPIEGEL-Serie über diesen Mammutkonzern, der nicht diskutieren will, sondern jeden, der sich die veröffentlichte Meinung dieser Blätter nicht aufzwingen läßt und widerspricht, unter Druck setzt. Ich hoffe, daß dieser Presse-Allmacht recht bald die Flügel beschnitten werden, damit unsere Demokratie lebendig bleibt und nicht im Sumpf diktatorischer Gleichmacherei zur Farce wird.
Mellendorf (Nieders.) HERMANN PIEPER

Gebt Springer auch den Rest der Presse, dann hält die Wahrheit ganz die Fresse!
Berlin ALEX ARMBRÜSTER

Stärkt Axel Springer, bekämpft alle Pinscher!
Eschborn (Hessen) WILHELM HÖRNICKE

Und genüsslich zitierte das Nachrichtenmagazin, was Axel Springer über den „Spiegel“ sagte – natürlich nicht dem „Spiegel“ direkt, sondern in einem Fernsehgespräch:

In der Sendung „Dialog“ des Zweiten Deutschen Fernsehens fragte Klaus Harpprecht am vergangenen Donnerstag Axel Springer, was er von der Kritik an seinem Konzern halte:

SPRINGER: Ich würde sagen, die Angriffe im SPIEGEL und „Stern“, die berühren mich wenig, fast gar nicht. Ich will hier etwas verraten: Ich lese die auch nicht. Es ist der Ratschlag eines guten Freundes, sie nicht zu lesen. Ich lasse sie lesen. Das, was dort an perfiden Dingen, unwahren Dingen über mich gesagt worden ist und über unser Haus gesagt worden ist, da haben mich die juristischen Berater meines Hauses belehrt, daß man heutzutage da nicht einschreiten kann. Wir haben es also auch gelassen.

Wenn man all das heute liest, fällt auf, mit wieviel Leidenschaft und teilweise offensichtlicher Lust sich der „Spiegel“ in die Auseinandersetzung mit Springer stürzte — natürlich auch selbst nicht frei von Ideologie, aber in beeindruckender Breite und Tiefe, mit vielen Dokumentationen und offenkundig getragen von dem Gefühl der großen Bedeutung dieses Themas.

Die Bedienung des neuen „Spiegel“-Wissensportals ist noch ein ziemlicher Alptraum. Aber die Schätze, die sich darin finden, lohnen das mühsame Graben. Und weil sich alle Artikel unmittelbar verlinken lassen und ohne Registrierung gelesen werden können, wird das Archiv allmählich von Google entdeckt werden, und bei irgendwelchen Suchen wird man ganz selbstverständlich auf „Spiegel“-Artikel aus vergangenen Jahrzehnten stoßen. Das ist, nicht nur wenn es um die 68er geht: revolutionär.

286 Replies to “Springer 1968, im „Spiegel“ der Zeit”

  1. kurz vor sechs. mal sehen, wann die ersten „erbsenzähler!“-kommentare eintrudeln.

    vielen dank für diesen artikel, stefan.

    .~.

  2. @ dot: Wobei man Stefan dazu, dass er auf das frei verfügbare Archiv des Spiegel hinweist, nicht den Vorwurf der Erbsenzählerei machen kann, sondern höchstens den der Erbsenzähler.Ermöglichung. Nicht auszudenken, was detailverliebte Leser in den Archiven so alles finden werden.
    Aber eine wirklich feine Sache vom Spiegel, das.

  3. Danke, Stefan – dann brauche ich diesen Beitrag nicht mehr für mein Blog zu machen. Habe das halbe Wochenende in alten SPIEGEL-Artikeln verbracht. Zwar hatte ich vorher auch schon das kostenpflichtige Abo, aber mit der neuen (immer noch massiv verbesserungswürdigen) Archiv-Funktion ist das Stöbern erheblich unterhaltsamer.
    Lesenswert sind auch andere Beiträge, in denen der SPIEGEL (nicht immer historisch gerechtfertigt) Flagge zeigte, z.B. bei Horrorvideos und Waldsterben.
    Mein persönliches Lieblingsspiel: Das erste Auftauchen von relevanten Begriffen wie AIDS, Internet, Videorekorder, etc.

  4. Hallo Stefan,

    zum Glück ist das hier ein Blog, und kann quotenhungriges Online-Medium, dass den Leser schon im Teaser anfixen muss.

    Was ich damit sagen will? Dem Eintrag hätte ein Leadsatz gut getan, der schon mal daraufhin deutet, worauf du gefühlte 2000 Zeilen später hinauswillst.

  5. Aber worauf will ich hinaus? Eigentlich wollte ich vor allem spannende Geschichten über „Bild“ und Springer 1968 (nach)erzählen, und ich dachte, das spannendste ist es, mit einer spannenden Geschichte anzufangen.

  6. In der Wiener U-Bahn ist heute oft die Ansage zu hören:

    „Nehmen Sie die in den U-Bahn-Bereich mitgebrachten Zeitungen wieder mit und entsorgen sie ihre Abfälle in die dafür vorgesehenen Behältnisse“

    Ich erinnere mich noch gut wie ich mir in alten Zeiten Spiegel und Stern aus dem Eiereinwickelpapier zusammen suchte:

    http://www.duckhome.de/tb/archives/101-Warum-die-Eier-nicht-mehr-in-Stern-oder-Spiegel-eingewickelt-werden-das-System-Mohn..html

    Solche Spiegel oder solch einen Stern würde ich auch heute wieder kaufen.

  7. @ fs: In solchen Fällen einfach vorgehen wie bei Kriminalromanen und gleich hinten nachschauen, wer der Täter ist ;)

  8. @ fs: Ich finde die Überschrift genial! Wortspielerei ist an dieser Stelle in meinen Augen weitaus wertvoller als Information.

    Ein wirklich interessantes Kompendium, dass aber leider auch offenbart, wie sehr sich Springer treu geblieben, während der Spiegel verkommen ist zu einem zahn- und ziellosen Magazin, dass zwar noch zur Information taugt, aber nichts mehr von der liberalen Wehrhaftigkeit dieser vergangenen Zeiten hat.

  9. IANAL – aber aus dem ersten Punkt würde ich einen Gedankestrich machen – um aus der eigenständigen Tatsachenbehauptung ein Zitat zu machen.

  10. @4/fs
    Ja, zum Glück ist das ein Blog hier, der es noch ermöglicht, abseits von Häppchenkultur und Bildergalerien die Kulturtechnik des Lesens zu pflegen. Das hat übrigens ganz viel mit dem Thema dieses Beitrags zu tun.

  11. Axel Springer hat ein bisschen Pech gehabt mit seiner Einschätzung, dass die „Langhaarigen“ vom SDS die „neuen Braunhemden“ sind.

    Grundsätzlich wären die Mao-Jünglinge, Stalinisten und Vietcong-Freunde natürlich schon dazu in der Lage gewesen, aber die Bundesrepublik war 1968 bereits so stark gefestigt, dass ihnen kein Erfolg mehr beschieden war und auch nicht sein konnte. Der von den o.g. „Langhaarigen“ inspirierte RAF-Terror hatte also keine durchschlagende Wirkung mehr und 1989 war die Party endgültig aus.

    Ansonsten hätte man womöglich Axel Springer ganz primär als exponierten und engagierten Kämpfer für unser bundesrepubklikanische System in Erinnerung behalten. Ruppig zwar, aber das Herz an der richtigen Stelle.

  12. »Mein persönliches Lieblingsspiel: Das erste Auftauchen von relevanten Begriffen wie AIDS, Internet, Videorekorder, etc.«
    – oh je, das hätte ich nicht lesen dürfen. Kann schonmal x produktive Stunden in der nächsten Zeit streichen.
    {Danke für den Artikel und Hinweis!}

  13. Und heutzutage hat der Spiegel lange Zeit ignoriert, dass BILD die Abonenten wegbrechen anstatt sich wie damals mehr oder weniger deutlich über deren Probleme zu freuen. Und als man es endlich gemerkt hat, wer war da Schuld? Nicht die erfundenen Geschichten oder die Tatsache dass nur noch B und C Prominenz der Bild exklusive Inhalte gibt. Nein, das Internet: Denn da gibt es Sex, Crime and Drugs kostenlos.

    P.S.: Springers zweiter Vorname war Cäsar? Wusste ich bislang auch nicht, passt aber.

  14. Gleich mal noch meinen Lieblingsartikel der letzten Jahre aus dem Spiegel Archiv gekramt (bereits schon mal teuer bezahlt weil ich ihn unbedingt nochmal haben wollte): „Das Nürnberger Experiment, 49/2003“. Selten so eine ätzende aber dennoch präzise Situationsbeschreibung gelesen. Danach hat man gleich gewusst: Das wird nicht ganz so wie geplant mit den Hartzschen Arbeitsmarktreformen…

    http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument.html?id=29341584

  15. @13, Sky
    Hör doch bitte mit so einem unfaßbaren Schwachsinn auf, mir tut der Hals weh weil ich nicht aufhören kann, den Kopf zu schütteln…

  16. […] Stefan schreibt in seinem Blog über das Spiegel-Archiv. Da kann man nur danken, denn ohne diesen Text hätte ich da nie reingeguckt. Wenn man jetzt ein Endloshirn hätte, dann könnte man das komplette Archiv durchlesen, auswendig lernen und mal schauen, was von den Berichten der Spiegel-Journalisten später dann tatsächlich eingetroffen ist, also quasi der Qualitätscheck des Spiegels. Aber wer hat schon ein Endloshirn und vor allem soviel Zeit? […]

  17. „Ich würde sagen, die Angriffe im SPIEGEL und „Stern”, die berühren mich wenig, fast gar nicht. Ich will hier etwas verraten: Ich lese die auch nicht. Es ist der Ratschlag eines guten Freundes, sie nicht zu lesen. Ich lasse sie lesen. Das, was dort an perfiden Dingen, unwahren Dingen über mich gesagt worden ist und über unser Haus gesagt worden ist, …“

    Solche Sprüche habe ich doch letztens noch einmal wieder gehört, wenn ich nur wüsste, in welchem Zusammenhang…

  18. Warum ist von dieser “ Leidenschaft und teilweise offensichtlicher Lust“ nichts geblieben? Irgendwelche Ideen? Meine Arbeitshypothese: Im Getümmel der vielen kleinen Schlachten ist die Situation des großen Duells, dem das Publikumgebannt folgt, irgendwie nicht mehr möglich. Oder man traut sich nicht mehr aus der Deckung in die große Schlacht, weil man selbst verwundbarer geworden ist?

  19. Harald: BILD hat keine Abonnenten. Das muss man ihnen lassen: sie kämpfen immer wieder Tag für Tag von neuem um den intellektuellen Bodensatz der Gesellschaft.

  20. Solange die Bild-Gegner die Leser dieses Blattes als den „intellektuellen Bodensatz der Gesellschaft“ sehen, werden sie das Phänomen weder verstehen, noch ihm begegnen können.

  21. Ich sage Herr Niggemeyer und lt. Henryk M. Broder (finde ich auch) BILDblog (sind) …“ist die kleine Laus im Pelz des großen Muttertiers. Was für eine beglückende Ko-Existenz“…

  22. @23
    Aber wir sind uns schon darüber einig, dass das besagte Phänomen darin besteht, dass eine Zeitung, die ihren Lesern permanent Un- bzw. Halbwahrheiten verkauft, nach wie vor von Millionen von Menschen gelesen wird, oder?

  23. Jörg Friedrich: Dass Boulevardzeitungen sich nicht primär an die intellektuelle Elite wenden, versteht sich IMHO von selbst. Titten auf jeder Titelseite, eine extrem große Schrift, eine akute Komma-Allergie.

    Du sagst: Wenn man das Phänomen begreifen will, muss man die offensichtlichsten Fakten ignorieren?

  24. Den Machern der Bild-Zeitung ist die Intelligenz ihrer Leser herzlich egal, und das zu Recht. Sie wenden sich an eine Neigung im Menschen, die in allen Schichten der Bevölkerung gleich verteilt sein dürfte. Manche geben’s halt nicht zu, und manche leben diese Neigung anders aus, als beim Lesen der Bild-Zeitung. Ob das dann besser ist für die Gesellschaft, kann man auch infrage stellen.

    P.S.: Sind tatsächlich „Titten auf jeder Seite“? Ich dachte, nur auf der Titelseite?

  25. @Torsten: Offensichtliche Fakten sind unter anderem, dass für Deutschlands Politiker, „seriöse“ genauso wie „unseriöse“ Medien und viele andere sog. Eliten die Bild zur Pflichtlektüre gehört. Und dort einen erheblichen Teil der Tagesagenda bestimmt. Und das ist gefährlich. Wer die Bild verstehen will, sollte um diesen Einfluss auf die „Eliten“ wissen und Sie auch vor diesem Hintergrund betrachten.

  26. Jörg Friedrich: Die Neigungen mögen gleich sein, aber wir Menschen sind halt nicht alleine Triebwesen. Und wer über 20000 Euro pro Monat verdient, der kann sich die Silikontitten ganz real leisten.

    Aficionado Ommelgomez: Seit wann gehören Politiker zur „intellektuellen Elite“?
    Aber auch ohne Polemik: Wer eine gewisse Auflage unter den Wechselwählern erreicht, ist natürlich für die Politik interessant. Das hat nichts mit intellektuellem Anspruch zu tun.

  27. Ich gestehe, ich kenne die Bild nicht so gut wie du sie offenbar kennst, aber ich meine doch, es geht da nicht nur um Sex? Deshalb war das, was ich mit Neigungen meinte, nicht nur auf sexuelle Neigungen gemünzt.

  28. @Torsten: Ich glaube, dass Sie da einen zirkulären Schluss ziehen. Die Bild liest nur der Intellektuelle Bodensatz (was auch immer das nun genau ist), und den Bodensatz erkennt man daran, dass er niveaulose Zeitungen, also die Bild liest. Bild hat einen Einfluss auf alle Schichten, nicht nur auf schlecht gebildete Männer auf der Suche nach Tittenbildern. Ich weiß nicht, wo Sie wohnen, aber in der Hamburger U-Bahn morgens um acht sehe ich genug Menschen mit Schlips und Kragen, die das Blatt in der Hand haben, und meine Erfahrung sagt mir, dass die Bild auch von diesen Menschen gar nicht so kritisch gelesen wird, wie sie das sollte. Und mit diesem Wissen stellen auch die Redakteure die Bild zusammen, von daher ist dies wichtig, um die Bild zu verstehen.

  29. Ich ändere meinen Namen mal wieder, es artet ja in Arbeit aus, wenn man auf meine Kommentare antworten will.

  30. Aficionado Ommelgomez: „Die Bild liest nur der Intellektuelle Bodensatz“ – Nein, das habe ich mit Absicht nicht geschrieben. Und ein Schlips ist IMHO kein Zeichen irgendeines intellektuellen Niveaus.

    Ich halte es eher wie Käsner es im „Fabian“ vorgeschlagen hat: Ich gehe davon aus, dass jeder verrückt ist bis ich das Gegenteil bewiesen bekomme.

  31. @38
    Wieso, nur weil Herr Broder mitunter gerne copy&paste benutzt, muss man das ja nicht insgesamt verteufeln…

  32. @Olly:
    Ich habs halt nur mal erklärt, das was da früher mit den 68ern so ablief. Kontextfrei kann man Axel „Caesar“ Springer natürlich nicht verstehen.
    Der SPIEGEL glänzte in den Siebzigern übrigens regelmässig mit Texten, in den die „Systemkritiker“ zu Wort kamen, würde man diese Texte heute aufbereiten, dann ginge „Die Linke“ vglw. als staatstragend durch.
    Ohne die Texte Dutschkes, Dannies, Meinhof und den anderen müsste man ja „Caesar“ heute in der Tat für einen Staatsfeind halten, LOL.

  33. Schade, dass der Spiegel so abgebaut hat.
    Wirklich sehr schade.

    Wenn man heute den Spiegel noch als das Sturmgeschütz der Demokratie bezeichnen würde, hätte das doch nur noch einen Lachanfall zur Folge…

  34. @42:
    Wieso? Der SPIEGEL, der den Medienjournalisten Broder beherbergt und den Querdenker Matussek beherbergt hat, ist doch auch (sogar?) in der Online-Ausgabe eines der wichtigsten Medien überhaupt.

    Ohne Leuten wie Stefan, Henk, Posener und was da noch alles rumspringt wäre die Medienlandschaft (Online hauptsächlich, aber das ist das rel. Medium) doch eher traurig. Das sind Helden unserer Zeit!

  35. Und heute laesst sich der ehemalige Spiegelchefredakteur feixend vom BILD-Chefredakteur beim Völlen auf Kosten von Karstadt-Quelle mit der Handy-Kamera für des letzteren Videoblog bereitwillig ablichten.

    Tja, der Lauf der Zeit…

  36. @28:
    Natürlich hat die Bild eine Millionenauflage. Genauso wie DSDS und Popstars ein Millionenpublikum haben. Da wird man geduzt, da steht man auf der Seite des kleinen Mannes, da macht man kleine Leute zu ganz großen.
    Das Bild Universum ist nicht so groß wie man denkt, obwohl dennoch ungeheuer komplex. Viele Menschen möchten nicht zwingend die schnöde Sachlichkeit präsentiert bekommen. Alle die die Bild kaufen (ich pauschalisiere jetzt mal) haben bereits eine Meinung über dieses und jenes und benötigen einfach eine Bestätigung dafür. Egal ob wahr oder nicht. Des weiteren darf man nicht, wenn man sich für „Bild-Aufgeklärt“ hält automatisch auf Andere schließen und mit Unverständnis reagieren. Da beginnt nämlich Aufklärung.
    @42
    Ich lese den Spiegel nach wie vor gern, aber auch der Spiegel hat sein Fähnchen schon immer in den Wind gehängt. Schon immer!

  37. Diese These, dass Menschen lediglich die Bild lesen, um Ihre Meinung bestätigt zu bekommen, halte ich aber auch für zu kurz gegriffen. Die Bild bedient nicht nur Meinungen, sie produziert sie auch ganz aktiv und im Bewusstsein der Folgen.

  38. Viele FAZ-, Süddeutsche-, Welt-, Zeit- und Spiegelleser lesen ihre Zeitung auch um ihre Meiung bestätigt zu bekommen, oder um ihre Meinung relativ unkompliziert an die jeweiligen konkreten Fakten und sich ändernden Verhältnisse anpassen zu können. Das stabilisiert sich wechselseitig – und stabilisiert damit die Gesellschaft.

  39. Dieser Konflikt Spiegel – Springer: Ist der eigentlich noch stark ausgeprägt?

    Ich habe mich damit nicht beschäftigt, aber das waren ja damals sehr klare Aussagen von Seiten desn Spiegels. Ich lese den nur alle Jubeljahre mal und frage mich, ob es sowas noch gibt?

    Oder ist sowas mittlerweile nicht mehr hip? Liegt es vielleicht auch daran, dass man sich damals noch mehr miteinander beschäftigen konnte und daraus lesenswertes produzieren konnte?

    Oder scheut man offene Konflikte heute?

  40. Guten Morgen, Stefan!
    Dein erster Satz lautet: „Springer-Blätter fälschen und unterdrücken Nachrichten.“
    Ich schreibe: „Herr Niggemeier unterdrückt Leserkommentare und Trackbacks.“
    Heute Nacht konnten wir es mal wieder beobachten und speichern.

  41. Krawallbruder, sach bloss dein Recht auf freie Meinungsäusserung wird beschnitten..;)

    Hab leider kein spiegel-abo mehr, aber das archiv könnte mich reizen. Nur: woher die Zeit nehmen ?

  42. @B.Schuss:
    Mein Recht auf freie Meinungsäußerung wurde hier bisher nicht beschnitten. Aber ich teste gerade ein kleines PHP-Programm, dass die Kommentare auf Blogs protokolliert. Dazu nehme ich natürlich nur mit den bekanntesten deutschen Blogs vorlieb und dieses hier ist ein führendes oder gar das führende.
    Interessant ist, wie oft hier Kommentare nach kürzester Zeit wieder verschwinden oder „editiert“ werden.
    Meine Sammlung aus den letzten Monaten dürfte für manche hinsichtlich Stefans Berufung interessant sein. Ich sollte daraus mal eine CD brennen.

  43. naja, wie wir aus der Sache mit callactive gelernt haben, ist Stefan nun mal verpflichtet, Kommentare die potentiell Rechtsverstöße darstellen könnten, zu entfernen. Das mag bedauerlich sein, ist aber wohl unvermeidlich, wenn das Blog erhalten bleiben soll.

    Ich bin zwar noch nicht so lange regelmäßiger Leser, aber ich möchte mal annehmen, dass darüber hinaus hier nichts weiter gelöscht oder editiert wird.
    Und selbst wenn, wäre es im Grunde egal. Es ist sein privater Blog, und er kann damit machen, was er will. Wäre zumindest mein erster Gedanke. ^^

  44. Was soll ich mich gross mit Problemen befassen, die höchstens die Generation meiner Eltern betreffen? Wir können uns auch nicht ewig bedanken. Ich habe schon genug zu tun heutzutage zurecht zu kommen. Und ich guck lieber nach vorne. Und bildblog ist ja auch noch da. Die machen ja einen Superjob. Aber das sagte ich ja schon mehrfach.

  45. @ Krawallbruder
    Na, ich warte drauf, dass deine Posts hier von diesem privaten blog auch gleich verschwinden.

    Nicht ein Artikel zu „Punk“ aus dem Spegel-Archiv aus der relevanten Zeit. Ob das was unterdrückt wird?

  46. @49:
    Daher hatte ich in Klammern gesetzt, dass ich etwas pauschal äußere.
    Um diese Geschichte nämlich detailliert zu betrachten, wäre wohl ein eigenes Forum nötig. Denn nicht nur die Bild Zeitung produziert Meinung, auch sämtliche andere Zeitungen, die in eine politische Richtung drängen, können sich nicht davon frei machen: SZ, FAZ u.s.w.

    @52:
    Daher hatte ich in Klammern gesetzt, dass ich etwas pauschal äußere.
    Das SZ, FAZ Leser ihre Zeitung lesen um ihre Meinung bestätigt zu bekommen oder um sie anzupassen hoffe ich mal nicht (außer in Kommentaren). Information steht hier im Vordergrund. Denn auch mit Medien außerhalb des Springer Hauses sollte ein kritischer Umgang gepflegt werden.
    Und ich kann mir kaum vorstellen, dass z.B. die Junge Freiheit die Gesellschaft stabilisiert.

  47. „Das SZ, FAZ Leser ihre Zeitung lesen um ihre Meinung bestätigt zu bekommen oder um sie anzupassen hoffe ich mal nicht (außer in Kommentaren).“

    Mein Eindruck ist schon, dass der konservative Akademiker zur FAZ und der „progressive“ zur SZ greift, eben um seine Meinung bestätigt zu bekommen.
    Beide Medien bieten recht einseitige Sichten auf die Dinge. Jetzt stellt sich noch die Frage, ob bspw. der SPIEGEL, der STERN und die TAZ anderes tun.
    Vermutlich nicht, aber gut ist doch, dass alle hier benannten Medien auch immer wieder Artikel bringen, die der eigenen Richtung nicht entspricht.

    Und um wieder zum Thema zu kommen: Sowohl die Springer-Presse als auch der SPIEGEL haben – sagen wir mal von 1968 bis 1978 – in diesem Punkt schwere Deifizite gehabt. Beide Häuser schienen mir seinerzeit ganz primär Kampfpressen zu sein.

    Das hat sich aber längst geändert, Springer beherbergt bspw. den (arroganten ;) Posener, SPIEGEL den polemischen Broder. (Und die FAZ Stefan, alles unserer Zeit natürlich. ;)

  48. @Krawallbruder:
    „Interessant ist, wie oft hier Kommentare nach kürzester Zeit wieder verschwinden oder „editiert” werden.“

    Das ist ein interessantes Thema. Die Moderation von Kommentaren und (in Foren oder Boards) von Beiträgen.
    Hier ist (mittlerweile) ein gehöriges Mass an Webkompetenz erforderlich. Natürlich sind strafrechtlich relevante Aussagen zu moderieren, nur wer erkennt diese heutztage noch zweifelsfrei? Oft werden also auch unerwünschte Beiträge wegmoderiert, manchmal unter dem Vorwand, dass das erforderlich sei.
    Anderseits gibt es auch Kommentatoren, die zur ständigen Gegenrede neigen, hier möchte ich anmerken, dass das unstatthaft ist.

    Lustig, dass Du mit PHP-Mitteln Blogkommentare scannst, folgen die IDs der Blog-Einträge und deren Kommentare einer Logik, dann geht das natürlich. Eventuell müsstest Du auch händisch bestimmte Zeiger setzen, aber Chapeau! ;)

    So kann man durchaus Webkompetenz und manchmal auch pol. Ausrichtung der gescannten Medien analysieren. M.E. wird insgesamt zu viel wegmoderiert.

  49. @ Sky #64:

    Das hier eher zu wenig als zu viel „moderiert“ wird, lässt sich leicht daran erkennen, dass ich Ihre „Kommentare“ lesen darf.

  50. Nach dem Attentat auf Dutschke war klar, da hatte Springer mit geschossen. Schließlich war der Mann der auf Dutschke schoß Bildzeitungsleser und hatte auch eine dabei. Diese schöne blutige Anti-Bild Mär hatte einen Fehler. Sie stimmte nicht. Der Mann hatte eine “ National Zeitung “ dabei. Aber wenn es der Verleumdung dient. Immer vorne weg bei jeder Kampagne war jener Kai Hermann vom stern. Er war führend beteiligt an der Hasskamagne des stern gegen Hans Martin Schleyer und im Gegensatz zum Dutschke Attentäter gab es bei der RAF mehrere Kommentare die sich unter anderen zur Erklärung des Schleyer Mordes auf die vorherigen Hasskampagnen von Kai Hermann und anderen stern Artikeln beriefen.

  51. Irre ich mich oder hat Krawallbruder gerade indirekt angeboten, die Vertragsstrafen für Stefan zu zahlen, sollte er gegen callactive endgültig unterliegen…?

  52. @Sven:
    Fast, ich hatte bei Dir auf den Sven „Vorratsdatenspeicherungsgegner“ R.Berg vom CCC getippt. ;)
    Wie man sich irren kann.

  53. @57: Ist mir auch schon aufgefallen das hier manche Kommentare samt der laufenden Nummer verschwinden. Es scheint noch eine Stufe unter „[EDIT: gelöscht]“ zu geben. Wäre schön darüber Aufklärung zu erhalten, wann welcher Kommentar in welche Kategorie fällt.

  54. Toll. Danke für den Artikel und Hinweis.
    Dann kann ich wohl endlich gezielt nach Artikeln von „Schultz-Gerstein“ suchen

  55. wie schrieb‘ ich schon im Dez. in den sixtus-Blog >
    ja, auch meinen Glückwunsch & Dank an den Bewusstseinserweiterer! aber ich musste mit Erschrecken feststellen, dass es immer noch studierte Bürger gibt, die eher die ZEITUNG lesen als den BBlog …

    … und einem in sinnentleerten Gesprächen & betrunkenen Zuständen versuchen die Headliner näherzubringen!
    Deutschland, mir grausts vor dir!

  56. Stefan, inwiefern meinst Du genau, die Bedienung des SPIEGEL-Wissensportals sei ein Albtraum?

    Ich habe neugierdehalber gerade in der erweiterten Suchmaske unter „Autor“ einen SPIEGEL-Redakteur eingegeben, der dort 1971 ausgeschieden war, und bezog alle Jahrgänge ein. Aber es erschien nur der wikipedia-Eintrag zu dem Mann. Ist das repräsentativ?

  57. Heutzutage marschieren Springer, FAZ und Spiegel ja eher Seit an Seit – seitdem man zum gemeinsamen Glauben an „supply side economics“ gefunden hat, versteht man sich in wesentlichen Dingen doch offensichtlich blendend – das gemeinsame Sperrfeuer gg. die politische Umsetzung der immer wieder bestätigten elektoralen Mitte-Links-Mehrheit zuletzt war ja kaum zu übersehen.
    Zudem liegt man ja auch, was den bis zum letzten Blutstropfen zu führenden Kulturkampf angeht, bei genannten Medien mittlerweile praktisch auf einer Wellenlänge. Da erstaunt es dann auch nicht mehr allzu sehr, dass sich Broder für Bild in die Bresche wirft.
    Wer Spiegel noch für „Links“ hält, darf sich jedenfalls fragen lassen, wo er den die letzten zehn Jahre verbracht hat. Insofern gilt hier tatsächlich: Alte Zeiten – bessere Zeiten.

  58. Broder hat sich zumindest als gelegentlichen Unionswähler geoutet, da steht ihm die BILD (die er nach eigenem Bekunden nicht liest) wohl naturgemäss näher als das „eigene Haus“ (das es für jemanden wie Henryk M. Broder natürlich in klassischer ohnhin nicht gibt).

    Und natürlich setzt auch der – je nach Sichtweise – linke, ehemals linke, halblinke oder reaktionäre SPIEGEL auf die Freuden der Marktwirtschaft.
    Lustig in diesem Zusammenhang noch einmal alte Texte zu lesen und den Abschied der Linken vom Konzept der Revolution zu bestaunen.

    Nach 1989 hat sich das linke Fantatrinkertum dann auf die Umverteilung umgestellt. Lieber den Reichen was abknapsen unter Hinweis auf den „sozialen Frieden“ als den Systemwechsel vorantreiben.

    Also, aus konservativ-liberaler Sicht sicherlich eine erfreuliche Anpassung der ehemals progressiven Linken.

  59. Sky 82, wo und wann hat denn Broder bekundet, dass er „Bild“ nicht liest? Weil, in seiner Bildblog-Polemik bekundet er dies:

    „Während ich BILD beinah täglich lese, habe ich den BILDblog noch nie besucht.“

  60. @84/Sebastian
    „…habe ich den BILDblog noch nie besucht.”
    Danke für diese Zeile (ich hatte Broders Gestammel nicht gelesen). Wie so oft: ein Eigentor. Was man noch nie besucht (ergo noch nie gelesen) hat – hierüber lässt sich lustig herumkritteln.

    Nur: Warum druckt überhaupt irgendjemand so einen Schmarren?

  61. @Seb:
    Richtig, Broder behauptet in seinem letzten Anwurf in der Broder-Niggie Pentalogie (Trilogie, Tetralogie?), dass er regelmässiger BILD-Leser sei. Woanders hat er mal behauptet das Ding zu lesen, ich kann das Zitat jetzt aber nicht finden, weise aber darauf hin, dass Broder aus rhetorischen Gründen gerne auch schon mal lügt (was dann ja keine Lüge wäre ;).
    Erbsenzähler! ;)

  62. @Gregor Keuschnig (#85): Links sind dazu da, dass man ihnen folgt, und sich nicht auf die herausgerissenen Zitate anderer Kommentatoren verlässt: Im Zusammenhang sagt Broder nämlich: „Während ich BILD beinah täglich lese, habe ich den BILDblog noch nie besucht. Jetzt habe ich es doch getan und das Prinzip schnell verstanden.“

    Im Gegensatz zu vielen hier, die behaupten, Bild nie zu lesen aber über Inhalt und Wirkung bestens bescheid wissen, beschäftigt sich Broder mit den Dingen, die er kritisiert.

  63. @Jörg Friedrich: Ja, genau. Mit diesem Fastenbrechen in Zürich, damit hat er sich um Beispiel echt beschäftigt. Und die BBC-Online-Geschichte, die er hat wirklich recherchiert, bevor er sie aufschrieb, damit er da nicht irgendetwas unnötig skandalisiert. Und wie das genau war, mit dem angeblich im letzten Jahr erlassenen Rauch-, Ess- und Trinkverbot im Ramadan in Brüssel, das hat er sich echt angeguckt. Und dass er im letzten Jahr auf meine Nachfrage nicht wusste, welche englischen Banken das waren, die die Sparschweine abgeschafft hatten, lag nur daran, dass er seine Recherchenotizen gerade nicht zur Hand hatte. Nein, er beschäftigt sich wirklich mit den Dingen, die er kritisiert, da kann man ihm nicht vorwerfen, dass er Fehler macht.

  64. @Stefan 90
    Es ist offensichtlich dass Sie Broders Kritik härter getroffen hat als Sie sich eingestehen wollen. Ihre Reaktion zeigt Ähnlichkeit mit der eines kleinen Jungen der immer wieder plappert: „aber der Andere hat doch zu erst geschubst“. Dann müssen zum x-ten mal die armen Sparschweine aus England herhalten.

    Sie sind scheinbar Kritik an Ihrer Person nicht so richtig gewöhnt und können deshalb damit nicht souverän umgehen. Sie haben sich eher an Schulterklopfer (nicht nur, aber speziell hier im Blog gehäuft) gewöhnt.

    Das kann doch ein Metablogger dingsbums Niggemeier nicht so einfach auf sich sitzen lassen

  65. @90:
    Broder verlässt sich natürlich auf bestimmte Angaben, die er Berichten entnommen hat. Klar kann er da recherchieren, aber er unterlässt das aus verschiedenen Gründen bzw. recherchiert nur, wenn ihn etwas besonders interessiert. Und natürlich hat er mit dem radikalen politischen Islam ein zentrales Thema, da schaut er dann in der Tat nicht immer aufs Detail. Das stimmt schon.
    Wenn man so will berichtet er tendentiell, er ist ja Kulturjournalist (und auch „Medienjournalist“, auch wenn er das nicht so gerne hören wird ;).
    LG
    Sky

  66. @ 91: Mir scheint es eher so, dass Sie (und manch anderer Kommentator hier) ein dickes Problem mit Herrn Niggemeier haben.
    M. M. nach reagiert Herr Niggemeier auf die z. T. wirklich üblen Beschimpfungen hier recht gelassen (wobei man ihm auch zugestehen sollte, dass es immer tagesformabhängig ist, wie man persönliche Anfeindungen pariert.)
    Offensichtlich trifft er öfters ins Schwarze, anders kann ich mir Reaktionen wie z. B. die Ihre nicht erklären.

    Was Herrn Broder angeht, erübrigt sich jedes weitere Wort.

  67. @ 92 Dumont: „…bzw. recherchiert nur, wenn ihn etwas besonders interessiert. Und natürlich hat er mit dem radikalen politischen Islam ein zentrales Thema, da schaut er dann in der Tat nicht immer aufs Detail.“

    Äh? Er recherchiert nur bei ihm wichtigen Themen, bei den zentralen läßt er aber mal fünfe grade sein?! Und Kulturjournalisten arbeiten generell tendenziell? Ich hoffe, ich habe dich mißverstanden.

  68. @89/Jörg Friedrich
    Ich nehme mir das Recht heraus, bestimmte Sachen auch nicht zu lesen.

    Was ist das für eine Aussage: „Jetzt habe ich es doch getan und das Prinzip schnell verstanden.“ Was hat er verstanden? Wieviel hat er von vermutlich mehreren tausend Artikeln gelesen?

    @92/Sky
    Das ist mir zu läppisch: „…recherchiert nur, wenn ihn etwas besonders interessiert.“

  69. @folks:
    Nun, ich bin halt kein besonders guter Broder-Verteidiger. ;)
    Ich fand halt Armins Vortrag nicht sonderlich fair.

    Ich glaube aber, dass Broder grundsätzlich recht hat mit der Diagnose, auch wenn er die Symptome vielleicht nicht immer gänzlich richtig versteht. Und Stefan Niggemeier hat auch recht mit seiner Detailfreudigkeit. Hier prallen Mentalitäten aufeinander, das ist ja gut, auch für die Debattenkultur in D, der ein Ausbau zustatten kommt.

    BTW – Charts und so interessieren mich eigentlich nicht, ich nutze die Site http://deutscheblogcharts.de/
    nur um einige interessante Blogs zu finden, die ich sonst vllt nicht fände, aber was hat der „Absturz“ des BILDBlogs zu bedeuten? Da kann doch was nicht stimmen, oder?

  70. @ DerOnkel 93
    Also ich hätte wetten können der erste Schulterklopfer der dem Metablogger zur Seite springt wird SvenR sein.

    So kann man sich täuschen…..

  71. schon wieder ist die Voodoo-Puppe Thema?
    na, zumindest brauche ich mich mit Big Broder nicht auseinander-
    zusetzen. dazu fehlen mir die Nerven; was ich sagen will >
    so eine Art des Journalismus ist indiskutabel bis krank.
    er freut sich ja aber über alle Motten, die auch ans Licht wollen und ihm
    schreiben.“Denn die einen sind im Dunkeln/ Und die andern sind im Licht/ und man siehet die im Lichte/ Die im Dunkeln sieht man nicht.“

  72. @ Armin: Wenn ich also eine andere Meinung habe als Sie, bin ich ein Schulterklopfer?
    Nicht doch gar ein Speichellecker?
    Da steigt mir wahrlich etwas ganz tief drinnen hoch, aber Sie werden es ahnen: Tränen sind es nicht.

  73. @82 (bisschen spät, aber man hat noch anderes zu tun)
    Wer „supply side economics“ mit Marktwirtschaft gleichsetzt, zeigt vor allem, dass er selber eine ähnlich verheerend eindimensionale Perspektive hat wie ein Gutteil unserer sogenannten Eliten.
    Aber ehe in Deutschland ankommt, dass der Zug schon wieder abgefahren ist, dauert es wohl noch ein Weilchen…

  74. @DerOnkel #99
    Speichellecker habe ich nicht gesagt und das wollte ich auch nicht zum Ausdruck bringen. Ich sprach von Schulterkopfern und so habe ich es auch gemeint. Alles andere ist Ihrer wilden Fantasie geschuldet.

    P.S: Sie sollten Ihre Gefühlswallungen in den Griff bekommen.

    @SvenR # 100
    Wahren Sie offline oder haben Sie aus Höflichkeit dem Onkel den Vortritt gelassen :-)

  75. Ich sags ja, SvenR, wahre nicht so oft offline! Online währt am längsten! Könntest du ausnahmsweise mal mir auf die Schulter klopfen, mir juckts da so…

  76. Nachtrag: Eine besonders pervide Form der Kritik ist es, Anderen zu unterstellen, sie könnten Kritik nicht vertragen…….

  77. @ Armin #105:

    Ich weiß nicht, was es Sie angeht, ob ich nicht vielleicht der Büronachbar von DerOnkel bin, und ihm aus Höflichkeit den Vortritt gelassen habe, ob ich mit Frau und Kindern beim Ultraschall von Baby drei war, und da sind nun mal keine Internetverbindungen möglich, in meiner Zeitzone man normalerweise jetzt erst aufsteht oder gerade eine Samenbank überfallen habe, und keine Datenspuren hinterlassen wollte.

    Und ob Sie mich nun Schulterklopfer, Speichellecker, Mitglied der anonymen Komentatorenarmee, Claquer oder sonst wie bezeichnen – Sie machen das sicherlich nicht, um mir Ihre Hochachtung zu erbieten, oder?

  78. @ Alberto Green #106:

    So besser?

    @ Sebastian #109:

    Woher kennen Sie mich? Kenne ich Sie auch? Ich würde so gern mal einen Rollkragenpulli anziehen – geht ja nicht, so ohne Hals…

  79. @57 Krawallbruder
    Schnell, schauen Sie mal in Ihren Log nach. 94 hat sich an „92 Dumont“ gewandt. aber 92 ist von Sky. Schnell, schnell.

  80. Viel besser. Aber mit dem Thema hat das hier mal wieder nich sooo viel zu tun oder? Soll ich schon mal den Metigel bestellen?

  81. @ Haarspalter #112:

    Schon mal was von Sky Dumont gehört?

    @ Alberto Green #113:

    Ja, Mettigel, bitte. Den Dujardin hab‘ ich auch schon wieder geholt.

    Ich würde mich zum Thema nur äußern, wenn ich schon Zeit gefunden hätte, das mal auszuprobieren. Es klingt jedenfalls spannend. Aber wenn mich einer schräg von hinten anquatscht, dann bleib‘ ich zwar freundlich, aber bestimmt.

  82. @SvenR:
    Wichtig ist immer, dass die Sacharbeit nicht zu kurz kommt. Ich sach immer zu meinem Schwager: Heutzutage erfordern die modernen Medien eine andere Art von Kommunikationskompetenz als wie früher.
    Webkompetenz sei hier als Stichwort genannt, das in anderen Human-Biotopen erfolgreich geübte Sozialverhalten greift im Web nicht. Meinungsdruck ist im Web unmöglich auszuüben, also einfach mal die ggf. polemisch gehaltene Gegenposition stehen lassen und weiterüben.
    Moderne Moderatorenhengste wissen um diese Zusammenhänge natürlich Bescheid und legen nun bevorzugt Wert auf den Inhalt. Auch die Unterhaltung muss nicht zu kurz kommen, langweilige „Find ich gut/Find ich nicht so gut“-Statements oder das Beschäftigen mit sich selbst (sofern das nicht auf webfähigem Niveau geschieht ;) haben zu unterbleiben.

  83. @Sky
    seit gefühlten 100 Beiträgen versuche ich, einen Sinn in den von Dir aneinandergereihten Wörtern zu finden, vergeblich…

  84. Wie sind wir jetzt eigentlich schon wieder von Springer und Spiegel auf Broder gekommen? Nur weil der die Bild liest? So langsam wird’s langweilig, es sei denn Stefan entwirft mal eine Replik zu den „Vorwürfen“ und „Argumenten“ von Herrn Broder. Aber das wäre wohl vergebliche Liebesmüh…

  85. Das tolle am Metigel (sic!) ist, daß man den Dujardin weglassen kann. Ich halte aber jetzt mal die Klappe. Bis bald.

  86. @folks:
    Ich erklärs mal anders: Im Web bereitgestellte Inhalte wenden sich an alle von demselben Erreichbaren. Und zwar grundsätzlich für „immer und ewig“. ;)
    Das bedingt natürlich eine Anpassung des ansonsten üblichen Kommunikationsverhaltens – verglichen mit anderen Human-Biotopen, eine wie auch immer gearteten Arme Sau-Bonus gibt es im Web nicht.

  87. @ Armin:
    Schulterklopfer, Speichellecker, whatever – die Intention des von Ihnen geschriebenen ist klar erkennbar, also warum versuchen Sie sich rauszuwinden?
    Wie reagieren Sie, wenn Sie beleidigt werden?
    Ommmmmm hilft bei mir nunmal nicht. ;-)

  88. @ Olly #123:

    Mein Kommentar hätte auch an Haarspalter #116 gehen sollen. Da habe ich mich verguckt. Tschuldigung.

    Ich kann ihm auch nicht folgen, unserem Sky, und wenn ich mal glaube etwas zu verstehen, dann bin ich diametral anderer Ansicht.

    @ Jörg Friedrich #124:

    Bei meiner Sparkasse gibt’s nach wie vor rote Plastiksparschweine – ok, von so minderwertiger Qualitäte, dass die keiner haben will, aber: Es sind definitiv Schweine.

    Mein Freund Rakesh lebt in London – das sagt ja auch schon sein Name – und seine beiden Töchter haben eine ganz süße Sparkuh von Haba – und die sind Hindus (oder Hindi, ich kenne mich da mit dem Plural nicht so aus).

    Verrückte Welt!

  89. Ah, ja, so macht das Sinn, das beruhigt mich jetzt, ich dachte schon es liegt an mir, dass ich hier jeden zweiten Beitrag nicht verstehe, aber es liegt wohl doch an den Beiträgen, puuhhh…

  90. Mal angenommen, ich stolperte über einen Hinweis, daß Spiegel-Online sämtliche
    Ausgaben des Spiegels seit 1948 verfügbar gemacht hat; angenommen ferner,
    jemand brächte mich auf die Idee, dort nach…

  91. @ DerOnkel #122
    Langsam wird es peinlich. Besser Sie hören jetzt auf. Wenn Sie zu dünn häutig für eine Diskussion sind sollten Sie es lassen. Vielleicht haben Sie das gleiche Problem was Kritik angeht wie Stefan?

  92. @Armin: Ich finde, Sie reagieren ein bisschen dünnhäutig auf die Kritik von DerOnkel. Vielleicht haben Sie das gleiche Problem wie er und ich?

    [Oh Gott, dieser Kindergarten. Habt ihr alle kein zuhause?]

  93. @SvenR
    Versteh‘ ich auch nicht wie Bremme in dem Alter noch mithält. Ich finde es gut wie er sich seine Webkompetenz erarbeitet.

  94. Zurück zu Stefan Niggemeiers Blogbeitrag:
    »Springer 1968, im „Spiegel“ der Zeit«.

    Springer-Blätter fälschen und unterdrücken Nachrichten.
    Das war das schlichte Urteil von Kai Hermann, als er im Frühling 1968 für die „Zeit” untersuchte, wie „Bild”, „B.Z.” und die anderen Zeitungen aus dem Hause Axel Springer über die Demonstrationen nach dem Attentat auf Rudi Dutschke berichteten“.

    Zur Erinnerung:

    3.4.1968:
    Frankfurter Kaufhausbrand
    Am 3. April 1968 kam es zu Brandstiftungen in zwei Frankfurter Kaufhäusern. Diese Anschläge gingen auf das Konto von radikalen Anhängern der so genannten APO (außerparlamentarischen Oppo-sition), unter ihnen Gudrun Ensslin und Andreas Baader – später führende Köpfe der „RAF“-Terrorgruppe.

    11.4.1968:
    Attentat auf Rudi Dutschke
    Am 11. April 1968 wurde der führende Kopf der „Außerparlamen-tarischen Opposition“ (APO), Rudi Dutschke, in Berlin von einem Attentäter durch drei Schüsse lebensgefährlich verletzt. Es kam in der Folge zu heftigen bundesweiten Demonstrationen. Sie galten vor allem der Springer-Presse, die wegen ihrer Kritik an der APO von den Demonstranten für den Mordanschlag mitverantwortlich gemacht wurde.

    27.6.1968:
    Notstandsgesetze in Kraft
    Am 27. Juni 1968 traten die erst drei Tage zuvor vom Bundestag verabschiedeten Notstandsgesetze in Kraft. Durch eine Ergänzung des Grundgesetzes wurde dem Staat hiermit ein rechtliches Mittel in die Hand gegeben, auf besondere Notlagen mit restriktiven Maß-nahmen zu reagieren, unter anderem mit der Einschränkung von Grundrechten.

  95. Dass das Thema dieses Blogbeitrags »Springer 1968, im „Spiegel” der Zeit« und »Springer-Blätter fälschen und unterdrücken Nachrichten« ist.

  96. „Immer wenn ich denke, die Kommentare in diesem Blog können nicht absurder werden, werden sie absurder.“

    LOL, ich find das Niveau der Kommentatoren hier vglw. OK, Misstöne oder im übertragenden Sinne Widersinnniges gibts natürlich genug.

    Klar kann man heute über BILD und die alten Geschichten lachen, aber – wie bereits erläutert – damals ging es vielen um einen Systemwechsel, was Axel Caesar gar nicht gefallen hat.
    Heute will die Linke primär mehr Umverteilung, das ist doch schon viel harmloser, da regt sich doch keiner mehr so richtig auf.

    BTW – Henryk M. Broder hat wieder einen, äh, kleineren Anwurf verfasst. Durchaus lustig. Es geht um Sparschweine.

  97. @Olly:
    Nun, er befürchtet die Schariaisierung Europas. Das belegt er dann gerne auch mal erbsenzählerisch. Das ist sein Thema und „sein Problem“.

  98. Nun ja, mein Problem dabei: Er, der eine Religionsgruppe mit schlecht recherchierten Behauptungen verleumdet, will seine Kritiker mit dem Nazi-Argument mundtot machen. Zu so einer Frechheit gehört schon eine ganze Menge Verdrängungsfähigkeit. Ich will von diesem dämlichen Arschloch weder in die Nähe der Holocaust-Leugner noch in die der Onkelz-Fans oder Wiesn-Abstürzler gedrängt werden, nur weil ich keinen Bock auf seine Hasstiraden habe.

  99. @Olly:
    Etwas Mässigung, bitte. :)
    Die Scharia gibts ja tatsächlich und die ist schon nicht ganz ohne. (Nationalsozialismus erkenne ich übrigens bei Broder ganz explizit nicht.)
    Ich habs nur erwähnt wegen der Parallele zu den Befürchtungen Axel Springers, die dann ja nicht zutrafen.
    Der Warner, der Unrecht behält, ist natürlich ein Depp.
    (BTW – vielleicht ist BILD ja auch nicht _GEFÄHRLICH_. ;)

  100. @Stefan, 144 Sorry, ich gelobe Besserung…

    @Sky, 145 ich meinte speziell das von Broder gewählte Beispiel, dass diejenigen, die sich über denFalschmeldungscharacter der britischen Sparschweine gefreut hätten auch den Holocaust leugnen: „Die islamophile Bloggerszene, vornweg Kommissar Erbsenzähler, jubelte: Wenn diese Meldung ein Fake war, dann wäre auch alles übrige, das den Moslems in die Schuhe geschoben wird, genauso gefakt. […] bemühen sich um den Nachweis, dass das Tagebuch der Anne Frank eine Fälschung ist. Wäre es so, dann wäre Anne Frank nie deportiert und ermordet worden, wäre die ganze Endlösung eine fiktive Geschichte“

    was soll das? Wieso stempelt er mich als Nazi ab, wenn mir seine Märchen über Moslems nicht gefallen? Das ist doch schizophren. So wie er argumentiert, könnte man eher ihm die Nazimethoden unterstellen, aber dagegen hat er ja die religiöse Immunität…

  101. @Olly:
    Mir gefällt der zu oft erhobene Antisemitismus-Vorwurf auch nicht. Ich würde auch sog. Antizionisten diesen Vorwurf erst einmal nicht machen.
    Das ist polemisch und, wie ich finde, auch unfair, aber so issa halt, ich mag ihn trotzdem.
    „Religiöse Immunität“ ist aber auch mies. :)
    Versuche doch mal Broders Ansichten zu verstehen und sehe ihm seine sprachlichen Fähigkeiten nach.

  102. Ich hab´ jetzt Feierabend und fahr nach Hause, wenn mir während der halbstündigen Radfahrt was konstruktives einfällt, fahre ich meinen PC noch mal hoch…
    (ja, o.k. religiöse Immunität war unfair)

  103. @141/Sky
    Das belegt er dann gerne auch mal erbsenzählerisch.
    Ja? Wo belegt er denn was? (Ausser vielliecht sein Frühstücksbrödchen).

    Ach ja, und noch was: Recherchieren Sie mal ganz genau, was „Scharia“ eigentlich bedeutet, bevor sie sich in pauschalen Urteilen ergiessen. Danach erklären Sie dann mal, was nicht ganz ohne ist. Und vielleicht schaffen Sie es dann auch noch, mir zu erklären, warum sich HMB bei jeder Gelegenheit eine US-Fahne ans Revers haftet – die Fahne des Landes, welches Saudi Arabien Waffen liefert und als Verbündeten sieht.

    Im Grunde genommen machen alle Broder-Kritiker den gleichen Fehler: Sie nehmen ihn ernst, in dem sie seinen Schwachsinn publizieren, verlinken und diskutieren. Was solche Egomanen wie er vermutlich am wenigsten abkönnen: ignoriert zu werden.

  104. @Stefan #130
    Ja vielleicht, könnte schon sein ;-)

    Aber jetzt mal ehrlich Stefan. Warum setzten Sie sich nicht mal wirklich mit Broders Thematik auseinander. Ich meine nicht seine dilettantischen Recherchefehler sondern das Thema der Islamisierung weltweit. Hier ist in den letzten 10 Jahren wirklich viel passiert das mich beunruhigt, sehr beunruhigt sogar. Ich habe mich, angeregt durch die Broder-Diskussion hier, mal ein wenig mit dem Thema beschäftigt und musste feststellen: ganz Unrecht hat der Mann nicht.

    Auch als Medienjournalist könnte das Thema interessant sein. Wie gehen die Medien mit entsprechenden Meldungen/Nachrichten um (z. B. Erdogan-Besuch).

  105. @151:
    Stefan goes Anti-Islam, das wäre doch mal was. ;)
    Viele Blogger blenden dieses Thema völlig aus, bei Udo Vetter („Es gibt keine terrpristische Bedrohung“), den ich ansonsten schätze, gibt es auch eine bemerkenswerte Ablehnung dieses Themas.
    Axel Springer hat man das Gleichsetzen der „langhaarigen“ Studies mit den Braunhemden auch nicht ganz verziehen, wie man sieht. Ich vermute, dass man die schlechte Nachricht aus verschiedenen Gründen einfach nicht zu erhalten wünscht. Vglb. gibt es im Beamtenwesen und selbstverständlich auch in der freien Wirtschaft beim Reporting an den zuständigen Vorstand bspw..
    Das Lustige ist also, dass erst wirklich etwas „Grosses“ geschehen muss, ehe der Sachverhalt allgemein wird. (Das letzte „Grosse“, das geschehen ist war übrigens die Auflösung der DDR, davor Vietnam, davor der Mondflug. ;)

  106. Wo finde ich denn besagten Text von Broder?

    zum Thema: Ich bin ziemlich übermüdet, weil ich die halbe Nacht das Spiegel-Archiv durchforstet hab. Also Dank an Stefan für den Hinweis.

    „Gebt Springer auch den Rest der Presse, dann hält die Wahrheit ganz die Fresse!“ – Warum gibts eigentlich keine T-Shirts mit diesem Aufdruck?

  107. @ 152: Und welcher Sachverhalt ist durch die Mondlandung allgemein geworden? Was durch Vietnam? Daß irgendjemand den Teufel an die Wand malt, aus dieser Krakelei ein Krieg entsteht, der – wie allgemein wurde – nie hätte geführt werden dürfen? Im Moment ist der Anti-Islamismus doch die Sixtinische Kapelle der Teufelsmaler. Deshlab verstehe ich die Gedankengänge nicht so sehr …
    Ok, so klar ist meine Metaphorik auch nicht

  108. Nun, die Mondlandung war ein wichtiger politischer und technischer Meilenstein, Vietnam zeigte auf, dass es Kriege gibt, die rein milit. nicht zu gewinnen sind (das war ja neu) und 1989 nahm den linken Fantatrinkern in Europa den Wind langfristig aus den Segeln.
    Wüsste auf die Schnele nicht welche Ereignisse der letzten Jahrzehnte wichtiger waren.

    Ich habe die Ereignisse zudem nur aufgeführt um die Wichtigkeit eines neuen Ereignisses zu betonen, das als Beleg für antiislamistische [1] Vorgehen genutzt werden kann. Tritt dieses Ereignis nicht ein, dann haben die Anti-Warner und Anti-Mahner recht. Dann macht Broder den Axel C. Springer. ;)

    So, aber jetzt wirklich genug, cu folks!

    [1] lustiges Wort, btw, ein „Angstwort“ – „Antikommunismus“ war übrigens vor 30 Jahren auch negativ besetzt

  109. Ich habe mich jetzt wirklich bemüht, versucht, so unvoreingenommen wie möglich diese Diskussion zu lesen, aber mir wird einfach beim besten Willen nicht klar, worüber hier gerade diskutiert wird, manche Einträge lesen sich für mich wie eine Übersetzung aus dem Ungarischen durch den Babelfish. Kann mir jemand helfen?

    http://youtube.com/watch?v=p_ve37gVwxw

  110. @Sky #152
    Stefan goes Anti-Islam soll es gar nicht sein! Das wäre kontraproduktiv.

    Was ich meine ist eine neutrale und unvoreingenommene Betrachtung der Lage durch Jemanden der einen gewissen (guten) Ruf, die nötige journalistische Kompetenz der Recherche sowie die nötige Unabhängigkeit besitzt. Keine einseitige Darstellung nach dem Motto „die Moslems überrollen uns, der Untergang ist nah“ aber eben auch keine Darstellung „Es gibt kein Problem – Islam heißt Frieden“. Die Wahrheit liegt imho dazwischen. Fakt ist: es gibt Probleme die sich nicht wegdiskutieren lassen und aus Angst schweigen sich die „Meinungsmacher“ hierzulande konsequent darüber aus.

    Broder ist einer der wenigen die den Mund aufmachen. Leider halt nicht immer gut recherchiert und dazu noch polemisch. Sowas wird schnell als Spinner abgetan, obwohl die Probleme dahinter ja wirklich existieren.

  111. Nun hat Stefan aber schon mehrmals gesagt, dass er nicht tief genug in der Materie drinsteckt und lieber die mediale Aufbereitung beobachtet. Klar, er ist ja auch Medienjournalist.

  112. Die Wahrheit liegt oft irgendwo dazwischen und es ist doch grossartig, dass es diese Debatten gibt. Bspw. fasziniert mich zurzeit die Debatte innerhalb der SPD bzgl. des Umgangs mit der Linken (SED-Nachfolgepartei, die sich aber auch wiederum lustigerweise von der DKP deutlich distanziert). Ich habe keine Zweifel, dass – wenn die sog. pol. Korrektheit auf das erforderliche (Tabus solls ja geben) Mass zurechtgestutzt wird – sich die Debattenkultur in D positiv entwickelt. Dank der neuen Medien und ihrer Helden hauptsaächlich. ;)

  113. @ommelbommel
    Wenn sie nach dem eigentlichen Diskussionsthema suchen haben sie Pech gehabt. Pleonasmusjournalist Niggemeier hat einen blog hoch gezogen der von einem kleinen Kreis “ Eingeweihter“ stets mit Beweihräucherung des Meisters bedient wird. Nicht ungewöhnlich in einem Berufsstand der zwar nicht so hoch angesehen ist trotzdem an einer Überzahl eitler Gecken die sich lässig geben , leidet. Um zum Thema zurück zu kommen: Broder ist einfach besser als Niggemeier, that´s all.

  114. Lieber Balduin,

    ich hoffe, dass auch ich Uneingeweihte meinen Senf dazugeben darf, aber fällt Ihnen an Ihrem Posting auf? Sie beklagen sich über Beweihräucherer eines eitlen Gecken und schleimen dann: Broder (natürlich in der Rolle des uneitlen Anti-Schmocks) ist besser als du.

    Abgesehen von dem „Ätschibätsch, jetzt hab ich’s dir gegeben“-Ton (heißt du vielleicht auch Nina?) – dein Weihrauch würde vielleicht eher gewürdigt werden, wenn du als Broder-Eingeweihter ihn in einem seiner diversen Blogs verbrennst.

    Und auch nach 163 Beiträgen finde ich nichts, was Broders Ruf noch retten könnte. Der Mann ist offensichtlich überfordert damit, seine Einstellung gegenüber Moslems mit Fakten zu begründen. Der Mann pflegt seine diffusen Ängste mit Ammenmärchen und Urban Legends und ist verzweifelt bemüht, sich und seinen kleinen, unfeinen Club möglichst aufzubauschen.

    Ich kann ihn nicht leiden, aber ein gewisses Mitleid mit ihm kann ich nicht unterdrücken. Muss schrecklich sein, so alt zu werden. Ich hoffe, mir geht es nicht genauso.

  115. @ Kati #165:

    Na ja, wenigstens hat balduin heute Nacht auf einem Fremdwörterbuch geschlafen.

    Warum ich bei „Balduin“ immer an „…das Nachtgespenst“ denken muss, ob ich mich da sorgen sollte… Keine Witze mit Namen. Nie. Nicht mal nahe liegende.

  116. @SvenR: Glaub‘ ich nicht. Nur eitle Gecken versuchen, ihre trivialen Gedanken durch exzessiven Fremdwörter-Abusus zu kaschieren. ;)

  117. @balduin:
    „Um zum Thema zurück zu kommen: Broder ist einfach besser als Niggemeier, that´s all.“

    Nein, ich bin mir ganz sicher, dass das nicht das Thema ist, über das hier diskutiert wird, aber immerhin ein Versuch.

  118. @169/Ommelbommel (30)
    Vollkommen OT: Passen Sie sich mit Ihrem Pseudonym der allgemeinen Vorstellung von Personen mit ihrem jeweiligen Alter an? So wie „Helmut Kohl (78)“?

  119. Ja, das sollte nur ein einmaliger Scherz zum Thema Bild werden (ich bin also nicht 30 Jahre alt), aber dann habe ich vergessen, das wieder zu ändern.

  120. Jaja, der feine Herr Ommelbommel, der ändert seinen Nickname wie andere die Frauen ihre Aussagen nicht belegen.

  121. @balduin: War das jetzt eine Aufforderung zum baldigen Abtreten oder ein expressionistischer Dreizeiler?

  122. Na, na, na, Balduin. Das ist aber nicht sehr ritterlich.

    @174: Aber Broder ist auf dem absteigenden Ast und lässt immer mehr nach. Wenn man es schon nötig hat, zu solchen Fake-Geschichten Zuflucht zu nehmen… Ist doch peinlich. Ich kann gar nicht verstehen, dass es echt Leute gibt, die das nicht peinlich finden.

  123. Oh, wie ungewöhnlich. Ein Pinscher. Das ist wirklich mal eine intelligente Replik, wie ich sie niemals von einem Broder-Jünger erwartet hätte. Wirklich nicht.

    Das hat jetzt echt gesessen und ich bin total beeindruckt von der hervorragenden Verteidigung, die Broders Fans hier abgeliefert haben.

    Muss man so sein, um Broder gut zu finden?

  124. @184/…Alberto Green
    „Da hört der Dichter auf, da fängt der ganz kleine Pinscher an, der in dümmster Weise kläfft.“ – Ludwig Erhard 1965.

    (Überhaupt: Tiervergleiche …)

  125. „Muss man so sein, um Broder gut zu finden?“

    Man muss zum einen verständig sein, anderseits ist auch ein gewisser Humor vonnöten und zu guter Letzt muss man für seine Themen Interesse haben.

    Die Anforderungen sind also hoch, aber ich ziehe hier gerne wieder eine Parallele zum hiesigen Inhaltsanbieter und halte fest:
    Nicht alles, was man nicht sofort versteht, ist doof oder böse, und wer was warum macht ist oft schwer zu verstehen. :)

  126. @Kati: schön doppeldeutig.

    Es muss schrecklich sein, s o alt zu werden oder
    Es muss schrecklich sein, so a l t zu werden. Bei Broder eindeutig das erste. Der ist schon lange s o. Und alt ist er auch. Ich hoffe, das Alter ist nicht der Grund dafür, dass er s o ist. Sonst müsste ich mir Sorgen machen.

  127. @163:

    Der „kleine Kreis Eingeweihter“ ist anscheinend doch größer als die Gruppe von Rechtspopulisten, mit denen sich Broder gerne umgibt. Nicht zuletzt die Bekanntheit und Beliebtheit von Niggemeyers Blog hat schließlich dazu geführt, dass der „Pleonasmusjournalist“ den Grimme-Preis bekommen hat, wie zuvor das BILDblog. Und ich wage zu bezweifeln, dass Netzhetzer Broder jemals vergleichbares für seine Pamphlete auf der vorgeblichen „Achse des Guten“ sehen wird.

  128. also ich geh jetzt in den shopblogger-Supermarkt. Wenn ich wüsste, was ein Metigel ist, brächte ich ihn mit…

    In der Frankfurter ist übrigens ne hübsche Story über das Verältnis zwischen FAZ und WELT:

    http://tinyurl.com/34x8l3

  129. @190/M.R.
    ich stimme Ihnen ja zu. Der guten Ordnung halber jedoch ist zu erwähnen, dass HMB 2007 den Börne-Preis bekommen hat. Was eigentlich ein Witz ist. Und was ein doppelter Witz ist, wenn man berücksichtigt, dass Helmut Markwort das alleine entscheiden durfte. Womit sich der Kreis wieder schön schliesst.

  130. @ polyphem 188:

    Kati hat’s verstanden (ok, die hat’s ja auch geschrieben), Sie haben es verstanden, ich habe es verstanden, und ich wette, der feine Herr Ommelbommel (der noch nicht mal dreißig ist, ich bin schokiert, dabei schreibt der ganz oft so schlaue Sachen) und der Stabsuntereingeweihte haben es sicherlich auch verstanden. Nur balduin nicht. Vielleicht versteht er dafür die Kommentare von Sky?

    @ gerrit #191:

    Hat mir Alberto neulich erklärt, ein Metigel ist eigentlich genau das gleiche wie ein Mettigel, nur mit Met drin, dann spart man sich das Düschadähn-Saufen…

    @ Stefan:

    Endlich habe ich mal ein bisschen Zeit gefunden zu stöbern, das ist ganz schön spannend. Danke für den Hinweis.

  131. Der Antisemitismus den die linke Meute hier praktiziert er ist genauso obszön wie der von der rechten Seite. Man macht kleine Witze über das “ Verbrennen“ , man schreibt
    Broder vogelfrei als “ Netzhetzer“ und das alles unter der Schirrmachherrschaft der FAZ.

  132. „…Schirrmachherrschaft der FAZ.“

    Stefan ist da weg. Wusste ich aber auch nicht, bzw. erst seit Kurzem. Aber reg Dich mal nicht auf, Kommentarbereiche kann man gut mit zu bestellenden Feldern vergleichen, da gibts Runkeln, Radieschen und natürlich auch Broccoli.

  133. @ 195: Welchen Antisemitismus meinen Sie?
    Und bin ich dann eigentlich auch Rassist, weil ich Roberto Blanco Scheiße finde?
    Das wäre ja fast so, als würde man, tja, z.B. Sie als Logiker bezeichnen…
    Au weia, bei solchen Unterstützern kann einem der HMB schon fast wieder leid tun.
    Aber eben nur fast.

  134. Vermutlich ein Leser der „Jungen Freiheit“. ;)
    Aber ein bisschen Antisemitismus war ja schon sprühbar.

  135. Das „Schweinchen Schlau des Kommentarbereichs“?
    Nun, ich weiss ja was Antisemitismus nachweist, weisst Du das noch?
    Radieschen, gell?

  136. @200/Sky
    Andeutung nicht verstanden?

    Ich befürchte, Sie wissen nicht einmal annährend, was „Antisemitismus“ überhaupt ist!

    So und jetzt warte ich mal auf die Belege zum Antisemitismus in den Kommentaren hier.

  137. Kleine Witze über’s Verbrennen? Sie waren es doch, der hier was von Beweihräucherung schrieb. Wissen Sie nicht mal, was das für ein Vorgang ist?

    „Historisch wird die Verwendung von Weihrauch im Christentum gerne auf den Kult der Israeliten zurückgeführt, in deren Tempel oft Weihrauch verbrannt wurde.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Weihrauch

    Manchen muss man wirklich alles klein klein erklären. Ist das auch typisch für Broders Fans? Mal eben ein paar aufgeschnappte Begriffe irgendwo hin kritzeln, noch ein bisschen pöbeln und wenn man dann die Antworten nicht versteht, wegen halluziniertem Antisemitismus heulen?

    Jetzt verstehe ich, warum manche Broders Gruselgeschichten für Kinder nicht peinlich finden.

    Was ich extrem peinlich finde, sind Leute, die zwar ganz groß sind im Austeilen, beim Einstecken aber plötzlich zu wehleidigen Prinzesschen auf der Erbse verkümmern.

  138. @princess kati

    „Was ich extrem peinlich finde, sind Leute, die zwar ganz groß sind im Austeilen, beim Einstecken aber plötzlich zu wehleidigen Prinzesschen auf der Erbse verkümmern.“ Das ist ja schon mal eine gute Selbserkenntnis, ich glaube ohnehin dass sie sehr vereinsamt und verbittert sind. Woher eigentlich ihr steter Drang zum Adel? Hat man ihnen zu früh die Barbie Puppen gemopst?

  139. @ 203: Oh bitte, wenn Sie schon versuchen witzig zu sein, geben Sie sich doch wenigstens ein wenig Mühe…

  140. @Balduin/195: Meine Betitelung Broders als „Netzhetzer” mit Antisemitismus auf eine Stufe zu stellen (ich wusste nicht, dass Broder ein Semit ist; wie kommt es?) ist, wäre man es nicht durch der Rechtspopulisten Methode, gern die Vorwürfe, die einem selbst zugeworfen werden, statt durch Argumente zu entkräften, dem (politischen) Gegner unbekräftigt zurückzugeben, gewohnt, fast lustig. Stattdessen ist es nur wahnsinniges Gefasel, wie Ihre restlichen Beiträge.

  141. @ Balduin / 203:

    *** Das ist ja schon mal eine gute Selbserkenntnis, ich glaube ohnehin dass sie sehr vereinsamt und verbittert sind. Woher eigentlich ihr steter Drang zum Adel? Hat man ihnen zu früh die Barbie Puppen gemopst? ***

    Glückwunsch, mein Bester! Einen adäquateren Beleg für die Validität von Katis inkriminierter Reflektion hätten Sie als Pleonasmus-Kenner kaum retournieren können, daher verleihe ich Ihnen hiermit die dieswöchige „Goldene Leberwurst am Bande“ als Ehrbezeugung für geplatzte Luftikusse, beleidigte Beleidiger, Kommunikations- Karikaturisten und andere unfreiwillige Realsatiriker.

    (Aber falls der Vorbesitzer je aus seinem Universum zurückkehrt rücken Sie die hoffentlich auch wieder raus, hm? ;-P)

    ————————–

    Ach ja, und nur so am Rande: Der Hinweis auf das Spiegel-Archiv ist natürlich sein Gewicht in Gold wert. Falls also irgendwer mal herausfindet, wieviel ein HTML-Link wiegt, werde ich freudig die entsprechende Menge Edelmetallpulver auf ein Spendenkonto für die Rehabilitation menschlich bankrotter BILD-Redakteure herabrieseln lassen. Die Ärmsten können jeden Krümel gebrauchen.

    Doch a propos Gravitation, da fällt mir gerade noch etwas anderes in den Schoß. Das ist zwar jetzt ein bisserl off-topic, aber da das ansonsten auch niemanden stört: Vielleicht könnte man ja künftig die Relevanz einer Aussage anhand des Gebrauches verschiedener Quellenangaben in „Broder“ berechnen, nach dem Erfinder der bekannten Eigenurindiät? Da ging’s doch auch irgendwie um Gewichtigkeitserleichterung via Sprechblase. Und um Entzündungen. Oder so.

    Oder etwa nicht?

    Aber egal, man veranschlage völlig gewaltlos für

    1 Quelle = 0.1 Broder
    100 Quellen = 10 Broder

    Dieses System bietet sich übrigens auch für die Klassifizierung eines Berichterstatters an: Wenn jemand also fünf Brunnen ver … äh, Quellen anzü … ähm, anführt ist das schon 0.5 Broder wert, und bei zehn wiederkehrenden Bezugnahmen wird endlich ein ganzer Kulturmensch daraus, der sogar in der Lage ist, Bücher zu schreiben, anstatt sie zu ver … äh, kaufen und damit ganz allein seinen eigenen Lebensunterhalt bestreitet. Zu allem, was darüber hinausgeht, kann man dann nur noch sagen: Herzlichen Glückwunsch, Integration geglückt. Was will man mehr?

  142. Und schon wieder sind wir beim Hau-den-Henryk-Wettbewerb. Wer eine gewisse Kenntnis der Literatur- und Mediengeschichte besitzt, der erkennt mit Leichtigkeit, dass Broder in den Fußstapfen von Karl Kraus wandelt. Letzterer ist auch nicht durch profunde Recherchen, sondern durch seine dezidiert vorgetragenen Meinungen und polemisch gefassten Erledigungen hervorgetreten. Freilich muss einem das nicht gefallen, und selbstverständlich kann man dieses Vorgehen auch scharf kritisieren. Gleichwohl sollte man sich vor Augen halten, dass Kraus in vielen Dingen erstaunlich hellsichtig war – ob dies auf Broder auch zutrifft, wird die Zukunft weisen. Hoffen mag ich es allerdings nicht.

    Worin ich Broder nicht zustimme, ist sein Axiom, dass jegliche Kritik an Entscheidungen der israelischen Regierung antisemitisch gefärbt sei. Dass dies jedoch häufig der Fall ist, bezweifle ich keineswegs. Sehr interessant in diesem Zusammenhang sind meines Erachtens die Ergebnisse der sog. Heitmeyer-Studie:
    http://honestlyconcerned.info/bin/articles.cgi?ID=PR2405&Category=pr&Subcategory=16

    Ich bin mit Broder oft nicht einer Meinung, und mit den aggressiven Auswüchsen in seinem Stil (wie zum Beispiel im Blog-Duell mit Stefan Niggemeier) vergrämt er mich noch zusätzlich. Aber dass bei einigen Kommentatoren hier Antisemitismus, Antizionismus und Antiislamismus mit ganz unterschiedlichem Maß gemessen werden, befremdet mich doch ein bisschen. Und dass Broder von denselben Diskussionsteilnehmern ohne Berücksichtigung der Tradition, in die er sich stellt, als verbitterter konservativer Hetzer abgestempelt wird, zeigt doch nur, dass ihm diese Kritiker an rhetorisch-argumentativem Niveau keineswegs überlegen sind.

  143. „Antiislamismus“ in meinem letzten Posting ist wohl missverständlich, weil man es als „Gegenbewegung zum Islamismus“ begreifen kann, obwohl ich hier im weiten Sinne „Islamfeindlichkeit“ gemeint habe. Man möge dies bitte zur Kenntnis nehmen und mich nicht, wie Karl Kraus das getan hätte, ob dieser sprachlichen Ungenauigkeit erledigen.

  144. @misKurs Satyr
    Sie haben nicht nur Wachstumsstörungen in den Beinen meine Liebe, das scheint doch eine flächendeckende Störung zu sein. Ihre originelle erfindung mit der (hier Quellenumrechnung) Beleidigung gegen Herren Broder , die Nummer ist von anno tobak. Das ist immer das Problem von Berufsjugendlichen eines Übungsblattes, ständig müssen sie Sachen klauen.

  145. @208/Schweinchen Dick
    Wer eine gewisse Kenntnis der Literatur- und Mediengeschichte besitzt, der erkennt mit Leichtigkeit, dass Broder in den Fußstapfen von Karl Kraus wandelt.
    Wer eine gewisse Kenntnis der Literatur- und Mediengeschichte besitzt, der erkennt mit Leichtigkeit, dass Broder mit Karl Kraus ungefähr soviel zu tun hat wie eine Imbissbude mit einem gehobenen Speiserestaurant.

    Aber dass bei einigen Kommentatoren hier Antisemitismus, Antizionismus und Antiislamismus mit ganz unterschiedlichem Maß gemessen werden, befremdet mich doch ein bisschen.
    Vielleicht können Sie mir ja behilflich sein („Sky“ verweigert sich da) und mir Beispiele für Antisemitismus und Antizionismus bringen. Danke im voraus.

  146. @balduin: Ich wollte hier eigentlich keine Trolle mehr füttern, aber die Frage brennt mir unter den Nägeln: Was ist nur los mit Ihnen?

  147. „profunde […] dezidiert […] Freilich […] selbstverständlich […] Gleichwohl […] Axiom […]vergrämt..“

    Huch, denkt man sich bei diesem verdichteten Feuilletonstil, was schrieb Wiglaf Droste nochmal zu solchen „Leitartiklerfüllvokabeln“ wie „freilich“?

    Beeindruckt lässt man sich von dem Prätenziösen, Kaprizierten dieses Akademikerjargons die Synapsen massieren, um jäh an das Ende der Kasse zu gelangen, wo das Band so abrupt zu Ende ist und man hastig die Waren einpacken muss, und auf dem Bon liest: Schweinchen Dick. Enttäuscht und verwirrt verlässt man den Basar…

  148. @213/Iago
    Vielleicht handelt es sich um mühsam herausgearbeitetes Wortspiel, anknüpfend an die Causa ‚Sparschweine oder nicht‘, wobei das „Dick“ auch wieder metaphorisch überhöht werden kann.

    Ach nein, ich glaube wir interpretieren da zuviel hinein. Der Vogel, der einem auf die Jacke scheisst, meint das ja auch nicht persönlich.

  149. @ Gregor Keuschnig:

    „Wer eine gewisse Kenntnis der Literatur- und Mediengeschichte besitzt, der erkennt mit Leichtigkeit, dass Broder mit Karl Kraus ungefähr soviel zu tun hat wie eine Imbissbude mit einem gehobenen Speiserestaurant.“

    Sie stimmen offensichtlich mit mir darin überein, dass Kraus und Broder im selben Zweig des Journalismus tätig sind (in Ihrem Vergleich geht es ja beide Male um die Gastronomie). Über die Größe der Fußstapfen habe ich wohlweislich nichts geschrieben, doch wenn man sich so ansieht, wie die Zeitgenossen auf Kraus‘ Publikationen reagierten und welcher Stellenwert ihm heute überwiegend eingeräumt wird, dann besteht auch für Herrn Broder noch die Hoffnung auf posthume Anerkennung durch einen größeren Teil der Allgemeinheit.

    „Vielleicht können Sie mir ja behilflich sein („Sky” verweigert sich da) und mir Beispiele für Antisemitismus und Antizionismus bringen. Danke im voraus.“

    Dem Vorschuss-Dank werde ich wohl kaum gerecht werden, da sich meine Erwiderung eher als Frage denn als Antwort gestaltet.
    Ich habe geschrieben (meine Autokorrektur hier gleich berücksichtigend), dass von einigen Diskussionsteilnehmern (ich meinte: nicht nur in diesem Thread, sondern im gesamten Blog) unterschiedliche Maßstäbe im Hinblick auf Antisemitismus, Antizionismus und Islamfeindlichkeit angelegt werden.
    Machen wir doch einfach die Probe aufs Exempel: Ist die Aussage, dass in den westlichen Demokratien Grundrechte wie die Meinungs- und Kunstfreiheit von Extremisten, unter anderem auch von muslimischen Fundamentalisten, in Frage gestellt werden, islamfeindlich? Wie steht es mit der Aussage, dass viele Migranten, deren Integration gescheitert ist, aus dem islamischen Kulturkreis kommen?
    Was halten Sie, Herr Keuschnig, von Vergleichen zwischen dem Holocaust und den Aktionen der israelischen Armee (dass dieser Vergleich im vorliegenden Blog bereits getroffen wurde, müsste Ihnen bekannt sein)? Wie ist der (publizistische) Versuch, Juden weltweit für die Entscheidungen der israelischen Regierung in (moralische) Regresspflicht zu nehmen, zu bewerten?

    Ich hoffe, Sie enttäuschen meine Vorfreude auf eine Antwort nicht so wie ich die Ihre.

  150. @ Iago:

    Guter Metadiskussionskommentar! Ich habe mich sehr daran delektiert. Enttäuschen wollte ich Sie freilich nicht … Ein Umtauschrecht kann ich Ihnen unglücklicherweise nicht einräumen, auch wenn Sie mir artig den Bon präsentieren.

    „Schweinchen Dick“ sollte übrigens eine Anspielung sein.

  151. @ Gregor Keuschnig:

    Wem hat der Vogel denn auf die Jacke geschissen? Einige Zeitgenossen scheinen ja an einer extrem niedrigen Frustrationstoleranz zu leiden.

    Mit Sparschweinen hat mein Pseudonym übrigens nichts zu tun – eher damit, dass ich dick bin und eben nicht schlau, zumindest nicht so schlau wie die Leute, die einen Vogel besitzen, der den Stein der Weisen scheißt.

  152. @215/Schweinchen Dick
    Zunächst einmal bin ich hier nicht der Hausherr und habe auch nicht alles aus diesem Blog hier gelesen.

    Kurze Statements zu den von Ihnen aufgeworfenen Fragen:

    Ist die Aussage, dass in den westlichen Demokratien Grundrechte wie die Meinungs- und Kunstfreiheit von Extremisten, unter anderem auch von muslimischen Fundamentalisten, in Frage gestellt werden, islamfeindlich?
    Was bedeutet denn das „in Frage gestellt werden“? Immerhin gibt es – auch in Deutschland – gewisse Grenzen der Meinungs- und Kunstfreiheit. Ich weiss, Sie spielen auf die Mohammed-Karikaturen an. ich antworte mal – der Polemik Ihrer Frage geschuldet – mit einer Rückfrage: Man nehme einmal an, es hätte sich um üble Karikaturen wider die jüdische Religion oder jüdisch-christliche Symbolik gehandelt. Was glauben Sie: Wer wäre dort als Erster vorstellig gewesen und hätte – übrigens vollkommen zurecht! – auf eine Tilgung bestanden? (Das Beispiel eines neulich indizierten Kinderbuches wegen einer angeblich antisemitischen Rabbi-Zeichnung ist Ihnen ein Begriff?)

    Wie steht es mit der Aussage, dass viele Migranten, deren Integration gescheitert ist, aus dem islamischen Kulturkreis kommen?
    Auch hier eine Frage: Was bedeutet „deren Integration gescheitert“ ist? Woran machen Sie das fest?

    Was halten Sie, Herr Keuschnig, von Vergleichen zwischen dem Holocaust und den Aktionen der israelischen Armee (dass dieser Vergleich im vorliegenden Blog bereits getroffen wurde, müsste Ihnen bekannt sein)?
    Jetzt kommen wir zu den ganz grossen Fragen. Drunter tun Sie’s wohl nicht.

    Die Aussage an sich ist m. E. durch die Meinungsfreiheit gedeckt. Auch Unsinn darf man in diesem Land sagen – Sie erinnern sich noch Ihre Verteidigung der Meinungsfreiheit?

    Wie ist der (publizistische) Versuch, Juden weltweit für die Entscheidungen der israelischen Regierung in (moralische) Regresspflicht zu nehmen, zu bewerten?
    Das passiert HIER?

    Ich fürchte, ich habe wirklich enttäuscht…

  153. Herr Keuschnig,

    fühlen Sie sich doch nicht immer gleich angegriffen. Hinter keiner meiner Fragen stand eine polemische Absicht.

    Dass Sie bei meiner Frage nach der Meinungsfreiheit gleich mit dem Argument „Die anderen würden es genauso machen“ kommen, enttäuscht mich wirklich ein bisschen. Nur weil viele oder alle etwas machen, wird es noch nicht besser.

    Im Fall der Mohammed-Karikaturen bzw. der Rabbi-Zeichnung sind Sie also für eine Beschränkung der Meinungsfreiheit, weil solche Darstellungen beleidigend seien. Den Vergleich zwischen dem Holocaust und den Aktionen der israelischen Armee würden Sie hingegen als von der Meinungsfreiheit gedeckten Unsinn durchgehen lassen. Ein beleidigendes oder verhetzendes Potenzial erkennen Sie darin nicht?

    Was für mich Indizien dafür sind, dass die Integration eines Migranten gescheitert ist? Mangelnde Sprachkenntnisse trotz langjährigen Aufenthalts, mangelnde Identifikation mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zum Beispiel. Beides (!) findet man freilich auch bei Urdeutschen, aber das macht die Sache wiederum nicht besser. Eine Schuldzuweisung habe ich übrigens nicht vorgenommen – das sei nur am Rande angemerkt.

  154. @219/Schweinchen Dick
    Ich weiss nicht, wo ich geschrieben habe, das „die anderen es genauso machen“ würden. Keine Ahnung, was Sie meinen.

    Ein bisschen hilft übrigens gelegentlich der Blick ins Grundgesetz. Dort heisst es in Artikel 5:

    (1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

    (2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.

    „Den Vergleich zwischen dem Holocaust und den Aktionen der israelischen Armee würden Sie hingegen als von der Meinungsfreiheit gedeckten Unsinn durchgehen lassen. Ein beleidigendes oder verhetzendes Potenzial erkennen Sie darin nicht?“
    Was heisst denn „durchgehen lassen“? Wenn ich diesen unsinnigen und ahistorischen Vergleich als von der Meinungsfreiheit gedeckt halte, dann „lasse ich da was durchgehen“? Würden Sie das strafrechtlich verfolgen? Wenn ja, mit welcher Begründung?

    Ich frage mich nur, warum man in Deutschland immer sofort gebetsmühlenartig zu Distanzierungen gezwungen werden soll – am meisten von denjenigen, die sich immer die absolute Meinungsfreiheit und Toleranz auf die Fahne schreiben. Es gab und gibt überhaupt keinen Anlass für derartige Fragestellungen.

    Die Tatsache, dass jemand wie Broder in scheinbar tabubrechender und progressiver Art und Weise wider den Antisemitismus-Stempel agitiert um dann – bei nächst passender Gelegenheit – exakt diesen Vorwurf (gegen andere Gegner) wieder aus der Schublade zu ziehen, ist schon erstaunlich. Wenn Euch nichts mehr einfällt, dann werden schnell die Kommentatoren in irgendwelche hanebüchenden Kausalitätsverhältnisse verwickelt, um – ja, um was zu beweisen?

    Also noch einmal:

    „Aber dass bei einigen Kommentatoren hier Antisemitismus, Antizionismus und Antiislamismus mit ganz unterschiedlichem Maß gemessen werden, befremdet mich doch ein bisschen. “
    An welchen KONKRETEN Beispielen machen Sie das fest?

  155. @ Gregor Keuschnig:

    „Ich weiss nicht, wo ich geschrieben habe, das „die anderen es genauso machen” würden. Keine Ahnung, was Sie meinen.“

    „Ich weiss, Sie spielen auf die Mohammed-Karikaturen an. ich antworte mal – der Polemik Ihrer Frage geschuldet – mit einer Rückfrage: Man nehme einmal an, es hätte sich um üble Karikaturen wider die jüdische Religion oder jüdisch-christliche Symbolik gehandelt. Was glauben Sie: Wer wäre dort als Erster vorstellig gewesen und hätte – übrigens vollkommen zurecht! – auf eine Tilgung bestanden? (Das Beispiel eines neulich indizierten Kinderbuches wegen einer angeblich antisemitischen Rabbi-Zeichnung ist Ihnen ein Begriff?)“

    Frage beantwortet?

    „Ein bisschen hilft übrigens gelegentlich der Blick ins Grundgesetz.“

    Danke für den Nachhilfe-Unterricht. Aber auch andere Grundrechte gelten nicht schrankenlos, die explizite Einschränkung im Grundgesetz ist also nicht von primärem Belang. Nehmen wir beispielsweise die Kunstfreiheit – in den einschlägigen Urteilen (Mephisto etc.) können Sie nachlesen, dass es auch für dieses Grundrecht Grenzen gibt. Analog müsste eigentlich auch die Religionsfreiheit an Schranken stoßen können.

    „Was heisst denn „durchgehen lassen”? Wenn ich diesen unsinnigen und ahistorischen Vergleich als von der Meinungsfreiheit gedeckt halte, dann „lasse ich da was durchgehen”? Würden Sie das strafrechtlich verfolgen? Wenn ja, mit welcher Begründung?“

    Ich bin kein Staatsanwalt und kein Richter, aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass da evtl. der § 130 StGB (Volksverhetzung) bzw. in Österreich das Verbotsgesetz in Erwägung zu ziehen wäre. Und „durchgehen lassen“ heißt: Wenn Ihre Ansichten darüber, was von der Meinungsfreiheit gedeckt ist und was nicht, juristische Folgen zeitigen würde.

    „Ich frage mich nur, warum man in Deutschland immer sofort gebetsmühlenartig zu Distanzierungen gezwungen werden soll – am meisten von denjenigen, die sich immer die absolute Meinungsfreiheit und Toleranz auf die Fahne schreiben.“

    Ich will niemanden zu Distanzierungen zwingen. Ich habe lediglich nach Ihrer Meinung gefragt, und das sogar weitgehend ohne Hintergedanken! Dass der Vergleich zwischen dem Holocaust und den Aktionen der israelischen Armee den historischen Gegebenheiten widerspricht, sehen wir ja beide so, falls ich Sie richtig verstanden habe. Sie halten diesen sachlich falschen Vergleich für nicht justiziabel, ich hingegen könnte mir vorstellen, dass er sich unter den § 130 StGB subsumieren lässt. Wir sind in diesem Punkt eben nicht einer Meinung – ist das so schlimm für Sie? Ich kann gut damit leben.

    „Wenn Euch nichts mehr einfällt, dann werden schnell die Kommentatoren in irgendwelche hanebüchenden Kausalitätsverhältnisse verwickelt, um – ja, um was zu beweisen?“

    Wen bitte meinen Sie mit „Ihr“? Gibt es analog zur uns allen bestens bekannten AKB jetzt vielleicht auch eine sinistre PBB (Pro-Broder-Bewegung)? Ich hoffe, Sie nehmen diese Spitze nicht wieder persönlich, aber ein bisschen verwundert es mich schon, dass Sie in Ihrer Kommunikation mit mir so empfindlich und polemisch reagieren.
    Übrigens: Bin auch ich jetzt gezwungen, mich erneut von Herrn Broder zu distanzieren? Im Schlagabtausch zwischen ihm und Stefan Niggemeier fand ich übrigens, dass Letzterer die bessere Figur machte. Aber das habe ich eigentlich bereits angedeutet.

    „Aber dass bei einigen Kommentatoren hier Antisemitismus, Antizionismus und Antiislamismus mit ganz unterschiedlichem Maß gemessen werden, befremdet mich doch ein bisschen. ”
    An welchen KONKRETEN Beispielen machen Sie das fest?

    Muss ich mich wirklich ständig wiederholen? Lesen Sie in den Kommentaren dieses Blogs einfach mal ein bisschen quer – dann werden Sie vielleicht dieselbe Beobachtung machen oder auch nicht. Möglicherweise nehmen Sie das ganz anders wahr als ich.

  156. ‚Ihr‘ Broder-Fans müsst euch nicht wiederholen. Zitiert die Stellen, die antisemitisch sein sollen. Einer von euch wird das doch wohl schaffen, ohne sich in Geschwafel über „quer gelesenen Antisemitismus“ flüchten zu müssen. Auch das ist wieder nur peinlich: Nachdem man Broders Hang zu unwahren Geschichten nicht so richtig schön reden konnte, konstriert mal wieder den immer dann kommenden Antisemitismus, wenn man sich nicht mehr anders zu helfen weiß und hofft, die Leute dadurch so weit zu provozieren, dass sie mit gleicher Münze – beleidigend – zurück zahlen. Nur, um sich dann über ihre Unbeherrschtheit lustig zu machen und vermeintlich siegreich von dannen zu ziehen.

    Mensch, Leute, das ist peinlich. Es ist langweilig. Es ist blöd. Zu Broder bleibt nur festzuhalten: Er kann Fakten nicht von Fakes unterscheiden und ist nicht mal dann in der Lage, sich zu korrigieren, wenn alle Welt über ihn lacht. Erschwerend ist er mit Fans geschlagen, die ihr Jubel-Handwerk offenbar im Kindergarten gelernt und leider nicht weiter verfeinert haben. Wenn ihnen gar nichts mehr einfällt, werden sie beleidigend und tun so, als hätten sie gewonnen.

    Rührend.

  157. @221/Schweinchen Dick
    Soso, Sie bringen gleich §130 StGB ins Spiel. Vielleicht sollte man mit dem niederländischen Journalisten Joris Luyendijk antworten, der sich entsprechender Vorwürfe auch zu erwehren hatte. Luyendijk in seinem Buch „Wie im echten Leben“ (Besprechung hier): „Also schrieb ich, dass die Nazis in einem Monat mehr Juden ermordet haben, als Israel in einem halben Jahrhundert Palästinenser getötet hat, dass israelische Regierungen nie versucht haben, die Palästinenser auszurotten“.

    Und hier jetzt: Dezenter Wink mit irgend einem Zaunpfahl? Heute schlecht gefrühstückt? Welchen Staat wünschen Sie eigentlich? Einen freiheitlichen – wie Sie vorgeben, der auch unhistorischen Blödsinn aushalten muss – oder einen autoritären, der nur die von Ihnen vertretenen Meinungen als Standard setzt?

    Auch Ihr affektiertes Aufspringen auf mein „Euch“ („Wenn Euch nichts mehr einfällt, dann werden schnell die Kommentatoren in irgendwelche hanebüchenden Kausalitätsverhältnisse verwickelt, um – ja, um was zu beweisen?“) zeigt wenig Souveränität. Keine Sorge: gemeint sind damit diejenigen, die hier unter „Sky“, „balduin“ und ähnlichen Nicks eine Art „Pro-Broder“-Fraktion bilden (wobei ich nicht weiss, ob dies wirklich mehrere Personen sind – zweifellos ein Nachteil).

    Muss ich mich wirklich ständig wiederholen?
    Das Problem ist ja, dass Sie meine Frage gar nicht beantwortet haben, sich also auch nicht ständig wiederholen.

    Lesen Sie in den Kommentaren dieses Blogs einfach mal ein bisschen quer – dann werden Sie vielleicht dieselbe Beobachtung machen oder auch nicht.
    Wenn ich dieselbe Beobachtung gemacht hätte, würde ich nicht fragen, oder? Also: Beispiele, bitte und nicht so rumeiern. Zum dritten Mal. Bekomme ich eine argumentativ belegte Antwort?

  158. @ Kati:
    Ich wollte hier niemanden provozieren, aber es scheint in diesem Thread ja doch einige Menschen zu geben, die sich allzu gern provozieren lassen oder die es nicht ertragen, wenn jemand von der Einheitsmeinung abweicht.

    „man … hofft, die Leute dadurch so weit zu provozieren, dass sie mit gleicher Münze – beleidigend – zurück zahlen.“
    Wen habe ich wie beleidigt? Könnten Sie mir da bitte eine Stelle nennen? Oder muss ich mich selbst querlesen?

    „Einer von euch wird das doch wohl schaffen, ohne sich in Geschwafel über „quer gelesenen Antisemitismus” flüchten zu müssen.“
    Wenn Sie mich so nett darum bitten: Lesen Sie mal die Kommentare zum Thread über DJ Tomekks Hitlergruß. Die Leute vom Zentralrat der Juden sind demnach Berufsempörer, die über jedes Stöckchen springen … Trifft das nicht a fortiori auf Muslime zu, die sich wie auf Knopfdruck von jeder tatsächlich oder vermeintlich islamkritischen bzw. -feindlichen Karikatur oder Äußerung in Rage bringen lassen?
    Aber nein: Wenn sich der Zentralrat der Juden verbal darüber aufregt, dass sich jemand (und sei es auch nur im Scherz) der Symbole derjenigen Bewegung bedient, die 6 Millionen Juden auf dem Gewissen hat, dann muss man das als moralinsaure Besserwisserei verurteilen.
    Wenn sich hingegen muslimische Würdenträger oder Gläubige außer mit verbalen Mitteln auch mit Mord-Fatwas, gewalttätigen Demonstrationen oder Drohungen gegen islamkritische oder islamfeindliche Romane, Äußerungen und Karikaturen wenden, dann ist das die berechtigte Reaktion auf derartige Provokationen. Oder habe ich da was falsch verstanden?
    Zugegeben: Ich habe jetzt auch polemisiert und alles ein bisschen zugespitzt, um mal ganz plakativ zu zeigen, welche Argumentationslinie in den Kommentaren dieses Blogs zu finden ist. Ich würde mir ein gleiches Recht für alle Betroffenen und Empörten wünschen.

    Aber bevor ich hier noch mehr zartbesaitete Menschen dadurch beleidige, dass ich ihre Meinung nicht teile, ziehe ich in der Tat von dannen, allerdings nicht in der wohligen Illusion, gewonnen zu haben – denn darum geht es mir nicht im Geringsten. Ich wollte hier einfach meine Sicht der Dinge kundtun, was ich ja auch gemacht habe. Und wer mich immer noch zu den Broder-Fans zählen möchte, der soll das gerne tun, denn des Menschen Vorurteil ist ja bekanntlich sein Himmelreich.

  159. @ Gregor Keuschnig:

    Ihrem Wunsch nach Konkretisierung dürfte mit meinem letzten Posting ja Genüge getan worden sein. Ich wäre froh gewesen, wenn auch ich von Ihnen argumentativ belegte Antworten statt rhetorischer Gegenfragen bekommen hätte.

    Und machen Sie sich um mein Frühstück keine Sorgen: Es war wie immer ausgezeichnet.

    Mein Tipp für die Zukunft: Lernen Sie persönliche Angriffe von sachlichem Dissens unterscheiden. Das würde Ihrem Herz-Kreislauf-System sicherlich zuträglich sein.

    Gute Nacht.

  160. @224/225/Schweinchen Dick
    Mein Herz-Kreislauf-System ist in ausgezeichnetem Zustand. Danke der Nachfrage.

    Ihr Beispiel aus dem DJ-Tommek-Thread zeigt eine merkwürdige Wahrnehmung: Wenn man sich über das „Stöckchenspringen“ des ZdJ echauffiert, ist das bereits antisemitisch? Donnerwetter! Sie lassen diese Aussage Niggemeiers nur gelten, wenn man sie gleichzeitig auf Muslime transformiert, die sich über Mohammed-Karikaturen aufregen? Merkwürdig, denn was hat das eine mit dem anderen zu tun?

    Nur das Niggemeier und einige Kommentatoren (u. a. auch ich) dieses mechanische Reagieren beim ZdJ festgestellt haben, ist ja noch kein Wort darüber gesprochen, ob nicht im Fall der Mohammed-Karikaturen auch viele Berufempörer tätig waren. Was Sie verlangen ist eine Art Ritual, welches in einem Beitrag auch immer gleich Distanzierungen, Erweiterungen und/oder Ausnahmen mitformuliert. (Als müsse ein Richter, der ein Urteil über einen Dieb angibt, auch gleichzeitig die Strafe mitformulieren, hätte der Delinquent einen Bankraub begangen.)

    Niggemeier beschreibt ja im Beitrag und in einem Kommentar, welche Kompetenz er dem ZdJ zuspricht, was aber durch die affektierte Verurteilungsmetaphorik für eher marginale „Verstösse“ konterkariert wird. Warum man so etwas nicht kritisieren darf, ist mir schleierhaft. Wie gesagt: Sie setzen sich doch so vehement für die Meinungsfreiheit ein…

    Und leider haben Sie imme rnoch nicht gesagt, welche Kommentare es KONKRET betrifft. Aber ich will nicht weiter insistieren. Da kommt nix mehr.

    Ich würde mir ein gleiches Recht für alle Betroffenen und Empörten wünschen.
    Ich auch. Und auch bei Broder et al.

  161. Schnell verändern sich die Zeiten
    Und der Spiegel dreht die Seiten
    Aller Bilder, nur zum Schein.

    Journalisten, die bereiten
    Texte auf und die gescheiten
    Leser fallen nicht drauf rein

  162. Herr Keuschnig,

    ich sehe schon, Sie wollen mich nicht verstehen, sondern meine Worte lieber so weit verdrehen, bis sie als Zielscheibe für ihre Polemik dienen können. Das ist ja fast schon broderesk.

    „Wenn man sich über das „Stöckchenspringen” des ZdJ echauffiert, ist das bereits antisemitisch?“
    Habe ich das behauptet? Keineswegs. Ihr Insistieren auf konkreten Beispielen zeigt mir übrigens, dass meine Hinweise offenbar eine größere Transfer-Leistung erfordern, als ich angenommen hatte. Aber auch wenn ich befürchten muss, dass Sie es wieder falsch verstehen wollen, möchte ich es Ihnen gern erklären:
    Es ist nicht unbedingt antisemitisch, wenn man Reaktionen des Zentralrats der Juden kritisiert. Da stimme ich mit Ihnen überein. Aber es dürfte dann auch nicht unbedingt islamfeindlich sein, wenn man Reaktionen von Muslimen mit oder ohne Amt kritisiert. In weiten Teilen seines Blogs tut Broder nichts anderes, als die Reaktionen von Muslimen auf vermeintliche oder echte Provokationen durch die westliche Gesellschaft bzw. den okzidentalen Kulturbetrieb anzuprangern. Und meistens schreibt er nicht selbst, sondern verlinkt lediglich auf deutsch- oder englischsprachige Zeitungen (übrigens kaum auf die BILD). Wenn man jetzt logisch weiterdenkt, kommt man zu dem Resultat, dass Broder nicht islamfeindlich ist. Doch Titulierungen wie „Netzhetzer“ (Posting Nr. 190 in diesem Thread) lassen in mir den Eindruck aufkeimen, dass Broder von bestimmten Lesern dieses Forums eben doch als islamfeindlich angesehen wird. Und daraus ziehe ich den Schluss, dass die betreffenden Kommentatoren für Islamfeindlichkeit und für Antisemitismus einen unterschiedlichen Maßstab verwenden.

    Also: Ich habe hier niemanden als Antisemiten bezeichnet, auch nicht implizit, sondern lediglich festgestellt, dass manche Leser des Niggemeier-Blogs bei Kritik an Muslimen eine geringere Schmerzgrenze haben als bei Kritik an Juden. Und das finde ich, wie bereits gesagt, nicht fair. Von Distanzierungen, Erweiterungen und Ausnahmen war in meinen Beiträgen nicht die Rede, das haben Sie sich zusammengereimt, Herr Keuschnig. Und was das betrifft, scheinen Sie ja auch nicht immer ganz konsequent zu sein:

    „Ich weiss, Sie spielen auf die Mohammed-Karikaturen an. ich antworte mal – der Polemik Ihrer Frage geschuldet – mit einer Rückfrage: Man nehme einmal an, es hätte sich um üble Karikaturen wider die jüdische Religion oder jüdisch-christliche Symbolik gehandelt. Was glauben Sie: Wer wäre dort als Erster vorstellig gewesen und hätte – übrigens vollkommen zurecht! – auf eine Tilgung bestanden? (Das Beispiel eines neulich indizierten Kinderbuches wegen einer angeblich antisemitischen Rabbi-Zeichnung ist Ihnen ein Begriff?)“ (Ihr Beitrag Nr. 218)

    Ist das etwa keine Erweiterung? Um es mit Ihren Worten (die ich freilich dem Sachverhalt anpassen muss, das Original steht in 218) zu beantworten:
    „Sie lassen diese Aussage nur gelten, wenn man sie gleichzeitig auf Juden transformiert, die sich über Rabbi-Zeichnungen aufregen? Merkwürdig, denn was hat das eine mit dem anderen zu tun?“

  163. @229/Schweinchen Dick
    Es ist nicht unbedingt antisemitisch, wenn man Reaktionen des Zentralrats der Juden kritisiert. Da stimme ich mit Ihnen überein. Aber es dürfte dann auch nicht unbedingt islamfeindlich sein, wenn man Reaktionen von Muslimen mit oder ohne Amt kritisiert.
    Es ist nicht unbedingt antisemitisch? Wann ist es denn BEDINGT antisemitisch?

    Es ist auch nicht islamfeindlich, wenn man Reaktionen von Muslimen kritisiert. Die Frage ist eben nur WIE man Kritik vorbringt. Im Stil von Broder (er bediente sich ja durchaus des Blogs PI, wie Sie wissen) oder gar von Giordano, der inzwischen missionarisch unterwegs ist, oder im Stile Niggemeiers, in dem man die Fakten hinterfragt. Wenn Sie diesen Unterschied nicht bemerken und gleichzeitig auf Karl Kraus rekurrieren, haben Sie womöglich einige Semester ausgelassen.

    Im übrigen malt Broder ja durchaus die „Islamisierung“ Europas an die Wand. In diesem Sinne schürt er Ängste. Aber das machen Demagogen ja immer so. Die halten sich auch nicht unbedingt an den Realitäten.

    Im punkto Mohammed-Karikaturen und der Rabbi-Zeichnung gibt es – jetzt stellen Sie sich absichtlich dumm – sehr wohl Parallelen. Der Unterschied ist: Sie wollen das eine als heroische Tat darstellen während das andere indiziert wird.

    Im Falle von Niggemeiers Beitrag über den ZdJ geht es eben NICHT um Mohammed Karikaturen. Bei Mohammed-Karikaturen kann man aber sehr wohl Rabbi-Karikaturen vergleichen. Jetzt verstanden?

  164. Herr Keuschnig,

    „Es ist nicht unbedingt antisemitisch? Wann ist es denn BEDINGT antisemitisch?“

    Also wenn Sie mir vorwerfen, ich würde mich absichtlich dumm stellen, dann sollten Sie sich nicht genauso verhalten. Wir beide wissen doch, dass manche (ich betone: manche, also nicht jede) Kritik am Zentralrat der Juden einer antisemitischen Grundhaltung entspringt, ebenso wie manche (also nicht jede) Kritik an Muslimen auf eine islamfeindliche Grundhaltung zurückzuführen ist.

    „Die Frage ist eben nur WIE man Kritik vorbringt. Im Stil von Broder (er bediente sich ja durchaus des Blogs PI, wie Sie wissen) oder gar von Giordano, der inzwischen missionarisch unterwegs ist, oder im Stile Niggemeiers, in dem man die Fakten hinterfragt.“

    Dass sich Broder mit seiner PI-Kooperation einen Bärendienst erwiesen und sich ein Stück weit diskreditiert hat, stelle ich nicht in Abrede. Allerdings erkenne ich zwischen Broder und PI schon einen qualitativen und auch prinzipiellen Unterschied. Ich habe den Eindruck, dass Broder nicht generell islamfeindlich ist. Er ist ein scharfer Kritiker derjenigen Muslime, die sich nicht auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung bewegen (wollen). Freilich kann man Broders polemischen Stil kritisieren, aber dieser Stil ist nun einmal in einer bestimmten journalistischen Tradition zu Hause.

    Den Unterschied zwischen Broders und Niggemeiers Approach (ich darf da mal einen Anglizismus verwenden) erkenne ich auch trotz wiederholten Schwänzens Ihres Oberseminars. Und natürlich ist Herr Niggemeier berechtigt, Herrn Broder mangelnde Recherche vorzuhalten. Aber – und da hoffe ich jetzt mal, dass der folgende Vergleich / die folgende Erweiterung nach der Keuschnig-Kasuistik statthaft ist – man muss der Fairness halber hinzufügen, dass ein ungeprüftes Verbreiten von Zeitungs- und Agenturmeldungen nicht nur bei Broder, sondern bei den meisten journalistisch tätigen Personen zu finden ist. Man denke an die angebliche Holocaust-Androhung durch den stellvertretenden Verteidigungsminister Israels, die sich bei näherem Hinsehen dann doch als Übersetzungsfehler entpuppt hat, aber da war die Meldung schon über die Ticker gegangen und in manchen Medien spürte man zwischen den Zeilen ein erleichtertes Aufatmen, dass jetzt endlich explizit ausgesprochen werden konnte, was man Israel ja schon immer unterstellt hatte.

    Freilich: Nur weil es viele tun, ist das Nichtrecherchieren noch lange kein Kavaliersdelikt, aber man sollte doch auch mal sehen, dass Broder da nicht allein auf weiter Flur steht. Schlimmer finde ich übrigens, wenn man wider besseres Wissen eine Hypothese als Faktum verkauft, wie das derzeit in vielen türkischen Zeitungen im Hinblick auf das abgebrannte Haus in Ludwigshafen geschieht.
    Dazu hat Daniel Bax übrigens einen sehr interessanten Kommentar geschrieben:
    http://www.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/1/nichts-als-gespenster/?src=MT&cHash=337d5f17cb
    Auch wenn es Sie verwundert: Aber die TAZ lese ich fast noch lieber als Broders Blog.

    „Wenn Sie diesen Unterschied nicht bemerken und gleichzeitig auf Karl Kraus rekurrieren, haben Sie womöglich einige Semester ausgelassen.“

    Ich würde Ihnen dringend die Lektüre von Karl Kraus empfehlen. Freilich hat Kraus auch recherchiert, aber viele seiner Aufsätze/Artikel sind nicht vom Investigativ-Journalismus beseelt, sondern von einer dezidierten Meinung, die eher durch die Brillanz ihrer sprachlichen und rhetorischen Verpackung als durch eine Untermauerung mittels unbezweifelbarer Fakten überzeugt.

    „Sie wollen das eine als heroische Tat darstellen während das andere indiziert wird.“

    Ich will überhaupt nichts als heroische Tat darstellen und auch nichts indizieren. Ich würde Ihnen dringend raten, statt vorurteilsgeladener Unterstellungen mal unbefangen an meine Kommentare heranzugehen. Ich wünsche mir übrigens auch keine breite Auslegung des § 130 StGB, ich gebe lediglich zu verstehen, dass mancher Staatsanwalt Vergleiche zwischen dem Holocaust und den Aktionen der israelischen Armee als unter diesen Paragraphen fallend betrachten könnte. Das ist kein Wunsch, sondern die Feststellung einer Möglichkeit. Dasselbe trifft übrigens auf Mohammed- und Rabbi-Karikaturen zu. So wie der § 130 gefasst ist, kann ich nicht ausschließen, dass auch solche Zeichnungen unter diesen Paragraphen subsumiert werden könnten. Jeder kann sich in der BRD mit rechtsstaatlichen Mitteln wehren, wenn er einen anderen der Diffamierung verdächtigt. Mit brennenden Fahnen, Mord-Aufrufen und anderen Gewaltandrohungen kann ich hingegen nicht so gut umgehen.

  165. Herr Dick, das ist doch ein bisschen arm, finden Sie nicht? Es wurde nach konkreten Beispielen für Balduins zusammenhangslos erhobene Behauptung gefragt:

    Zitat (#195, dieser Thread): „Der Antisemitismus den die linke Meute hier praktiziert er ist genauso obszön wie der von der rechten Seite. Man macht kleine Witze über das ” Verbrennen” , man schreibt
    Broder vogelfrei als ” Netzhetzer” und das alles unter der Schirrmachherrschaft der FAZ.“

    Nachdem weder das Verbrennen von Weihrauch noch die Bezeichnung Netzhetzer für Broder wirklich geeignet sind, einen „obszönen Antisemitismus einer linken Meute“ zu konstatieren und andere „Beispiele“ auch durch Abwesenheit glänzen, ist die Behauptung von Balduin und Co. eine ganz gewöhnliche Beleidigung und Provokation. Auf die im übrigen keiner hier wunschgemäß reagiert hat. Es wurde nur um Belege gebeten, die leider nie gekommen sind.

    Auch von Ihnen nicht. Sie versuchen, eine antisemitische Haltung zu unterstellen, indem Sie eine angebliche Ungleichbehandlung von Antisemitismus und antimoslemischem Rassismus behaupten. Irgendwelche Kommentatoren hätten sich nicht angemessen genug über DJ Tomekks Hitlergruß empört und die Empörung einiger Zentralrats-Vertreter als „moralinsaure Besserwisserei“ verurteilt, während „man“ Gewalt gegen „Islamkritik“ (ich würde es eher antiislamische Demagogie nennen, Kritik sieht nämlich anders aus als das, was die Jyllands Posten etc. so abliefern) rechtfertigt. Ist das so? Gibt es hier jemanden, der sagt: „Ja, gewalttätige Demonstrationen sind gut und wenn man provoziert wird, dann darf man auch Botschaften anzünden.“ ?

    Und wieso ist die Einordnung der nun wirklich etwas lächerlichen Empörung über Tomekks Hitlergruß-Parodie als moralinsaure Besserwisserei antisemitisch? Ist sie das nur, wenn man sich nicht auch über die paar Moslems in Pakistan und anderswo aufregt, die dänische Flaggen verbrennen oder auch für sich allein genommen? Ist es ausgeschlossen, dass Frau Knobloch moralinsaure Besserwisserei von sich gibt?

    Nachdem Sie auch hier gescheitert sind mit Ihrer Argumentation, versuchen Sie es erneut über die Titulierung „Netzhetzer“:

    „Es ist nicht unbedingt antisemitisch, wenn man Reaktionen des Zentralrats der Juden kritisiert. Da stimme ich mit Ihnen überein. Aber es dürfte dann auch nicht unbedingt islamfeindlich sein, wenn man Reaktionen von Muslimen mit oder ohne Amt kritisiert.“ (#229)

    Sie nennen es zwar „Kritik von Reaktionen von Muslimen mit oder ohne Amt“, aber es geht bei dem Broder-Thema Gehirnfasten ja nicht um die Kritik an irgendwelchen Reaktionen. Und soweit ich weiß, kritisiert Broder nicht nur die Reaktionen der Jubel-Islamisten, sondern den Islam an sich (feinsinnige Differenzierungen zwischen Islam und Islamismus liegen ihm ja ebenso wenig wie die zwischen Wahrheit, Unwahrheit und Lüge, siehe sein Machwerk „Hurra, wir kapitulieren“). Jetzt behaupten Sie, dass Broders „Kritik“ nicht islamfeindlich sei und daher die Bezeichnung „Netzhetzer“ falsch und derjenige, der das so sieht, müsse logischerweise unterschiedliche Maßstäbe für Juden und Moslems anlegen. Was in Broders Kreisen gerne als Indiz (was dann auch immer gleich ein Beweis ist) für Antisemitismus benutzt wird. Und da schließt sich der Kreis. Sie wollen sehr wohl suggerieren, dass „hier“ Antisemiten den Broder schlecht machen wollen.

    Transfer-Aufgaben will ich Ihnen gar nicht erst geben. Sie sind ja nicht mal in der Lage, simple Wissensabfragen befriedigend zu beantworten. Sie waren nicht in der Lage, zu beweisen, dass Broder nicht islamfeindlich ist. Sie waren nicht in der Lage, zu beweisen, dass „hier“ bei gleichartiger Kritik gegenüber Juden und Moslems unterschiedliche Maßstäbe angelegt werden. Sie waren nicht in der Lage, zu beweisen, dass Broders Geschichten der Wahrheit entsprechen.

    Und Sie waren nicht in der Lage, den Verdacht auszuräumen, dass hier mit einem falschen Antisemitismus-Vorwurf eine verlorene Diskussion noch gewonnen werden sollte. Es ist ziemlich schäbig, mit diesem Vorwurf so umzugehen.

  166. A Propos Metadiskussion: Sie haben es wieder getan, Herr Schweinchen! „Freilich…freilich…“ Bald kostet der Gebrauch dieses Wortes.
    Und ihr „Das würde Ihrem Herz-Kreislauf-System sicherlich zuträglich sein.“ passt in seiner herablassenden Onkelhaftigkeit nicht so recht zu ihrer angestrebten Sachlichkeit :/

  167. @ Kati:

    „Herr Dick, das ist doch ein bisschen arm, finden Sie nicht? Es wurde nach konkreten Beispielen für Balduins zusammenhangslos erhobene Behauptung gefragt: … Es wurde nur um Belege gebeten, die leider nie gekommen sind. Auch von Ihnen nicht.“

    Ist es nicht ein bisschen viel verlangt, dass ich Balduins Behauptungen belegen soll? Das soll er bitte selbst machen oder es eben sein lassen. Habe ich hier je den Eindruck erweckt, Balduins Behauptungen belegen zu wollen? Vielleicht sollten Sie mal damit anfangen, Menschen mit anderer Meinung als Individuen wahrzunehmen und sie nicht als Feindesschar zu betrachten, in der jeder für den anderen sprechen kann.

    „Sie versuchen, eine antisemitische Haltung zu unterstellen, indem Sie eine angebliche Ungleichbehandlung von Antisemitismus und antimoslemischem Rassismus behaupten.“

    Auf mich wirkt es eben so, dass sich manche Leser dieses Blogs eher mit der einen als mit der anderen Minderheit solidarisieren bzw. Kritik an der einen Minderheit eher als rassistisch / diskriminierend empfinden, als wenn es um die andere Minderheit geht. Damit unterstelle ich noch niemandem eine antisemitische Haltung. Nur weil A eine bestimmte Äußerung als antisemitisch oder islamfeindlich betrachtet, B aber nicht, ist B noch nicht antisemitisch oder islamfeindlich. Und nur weil C gegenüber der Diskriminierung von Muslimen sensibler ist als gegenüber der Diskriminierung von Juden, ist er noch lange kein Antisemit. Aber er ist in gewisser Weise ungerecht. Ich finde, dass es zwischen Antisemitismus / Islamfeindlichkeit und der unterschiedlichen Sensibilität gegenüber verbaler Kritik an diversen Minderheiten einen gewaltigen Unterschied gibt. Sie können das natürlich anders sehen.

    „Jetzt behaupten Sie, dass Broders „Kritik” nicht islamfeindlich sei und daher die Bezeichnung „Netzhetzer” falsch und derjenige, der das so sieht, müsse logischerweise unterschiedliche Maßstäbe für Juden und Moslems anlegen. Was in Broders Kreisen gerne als Indiz (was dann auch immer gleich ein Beweis ist) für Antisemitismus benutzt wird.“

    Ich gehöre nicht zu Broders Kreisen und folge deshalb auch nicht den von Ihnen inkriminierten Argumentationslinien. Meiner Ansicht nach ist Broders Kritik nicht von einer generell islamfeindlichen Grundhaltung getragen. Sie können da natürlich anderer Meinung sein, und es ist freilich möglich, dass ich mich täusche.

    Wenn Sie mir im vorletzten Absatz Ihres Beitrags also vorwerfen, dass ich dies und jenes nicht beweisen konnte, dann liegt da bei Ihnen ein grundsätzliches Missverständnis vor. Ich kommentiere hier, gebe also meine subjektive Sicht der Dinge zum Besten. Ich verkaufe meine Meinung nicht als Tatsache.

    Und ich finde es Ihrerseits ziemlich schäbig, mir einen Antisemitismus-Vorwurf zu unterstellen, den ich nicht einmal implizit getroffen habe, sondern der auf Erwartungen und Vorurteilen beruht, die Sie gegenüber Menschen mit abweichender Meinung hegen. Ich betrachte niemanden allein deshalb als Antisemiten, weil er Broder für einen Netzhetzer hält oder Frau Knobloch kritisiert. Sie, Frau Kati, und Herrn Keuschnig halte ich nicht für Antisemiten. Und Herrn Broder halte ich nicht für einen generellen Islamfeind.

    Was mich wirklich befremdet, sind Ihre wiederholten Äußerungen bezüglich gewonnener oder verlorener Diskussionen. Ich sehe eine Debatte nicht unter einem solchen Blickwinkel. Mir geht es nicht darum, hier als Sieger vom Platz zu gehen, ich weiß auch nicht, wann ich mir diesen Ehrentitel anmaßen könnte. Wenn es für Sie so wichtig ist zu gewinnen, dann sag ich einfach: OK, Sie haben gewonnen. Zufrieden?

  168. Puh, und ich dachte schon, ich müsste seit Ches Rauswurf auf meine tägliche (und sehr üppige) Portion Nonsensdiskussion verzichten. Dann kann ich in den nächsten Tagen ja doch noch mein mehrseitiges Essay zum Thema Humor loswerden, ohne dass es mehr off topic wäre als der Rest.

  169. @ Iago:

    Ich habe das „freilich“ eigentlich nur Ihretwegen recycelt. Wie viel soll das Stück denn fürderhin kosten? Wird „fürderhin“ auch gebührenpflichtig?

    „Und ihr „Das würde Ihrem Herz-Kreislauf-System sicherlich zuträglich sein.” passt in seiner herablassenden Onkelhaftigkeit nicht so recht zu ihrer angestrebten Sachlichkeit :/“

    Da muss ich Ihnen uneingeschränkt zustimmen. Ich habe mich im Nachhinein selbst über diese Entgleisung oder sagen wir mal: Assimilation geärgert.

  170. @234/Schweinchen Dick
    Sie, Frau Kati, und Herrn Keuschnig halte ich nicht für Antisemiten.
    Da bin ich aber jetzt wirklich erleichtert. Ach ja: Lernen Sie persönliche Angriffe von sachlichem Dissens unterscheiden. Ihr Tip, Sie erinnern sich?

  171. @ Ommelbommel:

    Auch Ihnen muss ich uneingeschränkt zustimmen. Es geht hier schon alles in Richtung Nonsens-Diskussion. Ich habe zu dem Thema alles gesagt, was ich dazu sagen wollte. Um zu vermeiden, dass dieser Thread länger wird als die Bibel oder der Koran und weil ich sonst Gefahr laufe, an Iago Wort-Maut entrichten zu müssen, mache ich mich vom Acker – freilich (ein letztes Mal wird es wohl noch kostenlos sein) mit einer Träne im Knopfloch.

  172. @ 233: “ passt in seiner herablassenden Onkelhaftigkeit nicht so recht zu ihrer angestrebten Sachlichkeit :/“
    Autsch.
    Ich war´s nicht.

  173. Ich halte Leute die Broder als “ Netzhetzer“ oder an anderer Stelle seine Beiträge als “ im Stürmer Stil“ bezeichnen durchaus für Antisemiten. Diese aggressiv dreiste Methode von kati und Co verläuft nach denselben höhnischen Befragungsmustern die man in Vanity Fair über sechs Seiten bei Horst Mahler erdulden musste.

  174. Geben Sie’s doch auf, Balduin. Es interessiert doch keinen, was für falsche Auffassungen Sie pflegen. Wenn Sie wirklich so denken, dann tun Sie mir leid und ich wünsche Ihnen nur noch, dass Sie lernen, ihr Gehirn nicht ausschließlich zum Gehirnfasten zu benutzen.

    Der arme Broder – aber er hat sich solche Fans redlich verdient.

  175. Anscheinend muss man sich zuerst entscheiden, ob man Antisemit oder Antiislamist ist. Also ich bin Antisemit. Oder, nein: Antiislamist. Oder, wartet mal, lieber Antisemit – ach, ich weiß nicht. Also zur Sache, und zu einigen Besorgnis erregenden Meldungen (sie müssen nicht unbedingt stimmen, zumindest nicht genau so – sie illustrieren nur eine allgemeine Wahrheit, die niemand auszusprechen wagt):
    Eine Bank in England hat die Sparschweine aus dem Angebot genommen. Auf Nachfrage reagierte ein Sprecher jedoch ausweichend: Man müsse erst noch den PC-Beauftragten in der PR-Abteilung fragen, ob man das getan habe, weil Schweine den Moslems als unrein gelten, oder den Juden, oder weil immer öfter missliebige Journalisten als Schweinchen beleidigt werden.
    Außerdem hat ein muslimischer Jugendlicher (dieses eindeutige Abstammungsmerkmal wird jedoch böswillig verschwiegen, dabei war sein museliges Genom auf dem Bild in der Bildzeitung offensichtlich!) einen deutschen (merkt ihr was? Einen Deutschen! Wenn das kein Zufall ist!) Jugendlichen niedergeschlagen. Bei der Vernehmung gab der Täter als Motiv an, dass wenn jeder Muslim in Deutschland nur etwa 25 Deutsche totschlage, müsse man nicht 200 Jahre warten, bis die Muslime alleine aufgrund ihrer Fruchtbarkeit die Mehrheit übernommen hätten.
    Schlussfolgerung: Broder macht sich zwar mit PI gemein, und ich mag seinen Stil nicht, aber wo er recht hat, hat er recht (wenn ihr wollt, suche ich mal einen Text heraus, den ich vor zwei Jahren gelesen habe, da hatte er an einer Stelle recht) und es geht ja um die Sache und nicht ums Detail, was aber außer mir niemand merkt. Die Verbindung zum Spiegel-Archiv und Springer liegt da ja auf der Hand.
    Bevor ich es vergesse: ZENSUR! (man muss das ausrufen, wenn einem etwas hier im Kommentarbereich nicht passt). So, jetzt ist die Diskussion zu Ende, weil ich gewonnen habe, denn ihr habt meine Fragen trotz mehrfacher Aufforderung nicht beantwortet, falsche Fremdwörter benutzt, antisemitisch und ad personam argumentiert und auch sonst nicht überzeugt.

  176. mal wieder ein schönes beispiel dafür, wie die macher des bildblogs in einer völlig lächerlichen redundanz schlachten schlagen, die schon vor 20 jahren niemanden mehr interessiert haben.

    stefan ist wirklich zu beneiden. ich hätte auch gerne soviel zeit zur sinnlosen verschwendung.

  177. „stefan ist wirklich zu beneiden. ich hätte auch gerne soviel zeit zur sinnlosen verschwendung“

    solang´s für derlei Kommentare reicht hält sich mein Mitleid in Grenzen…

  178. Auf Eure Diskussionskultur könnt Ihr hier wirklich stolz sein. Bei einigen Kommentaren ist mir Stefans Formulierung „abgebrochener Lautstärkeregler“ eingefallen. Ob jemand (ohne von anderen KommentatorInnen ermahnt zu werden) einen flapsigen Ton anschlagen darf, hängt ganz offensichtlich davon ab, ob er auf der richtigen oder der falschen Seite steht. Apropos: Für die verbindliche Entscheidung, welche Meinung richtig und welche falsch ist, gibt es hier augenscheinlich eine selbsternannte Höchstinstanz. Und dass man bei jemandem, der sich selbstkritisch äußert und verabschiedet, dann noch selbstgefällig nachtritt, ist auch nicht gerade ein Zeichen von menschlicher Größe.

    Klasse, bei PI könnten die sich nicht besser gegenseitig den Pelz kraulen. Aber es kommt ja immer darauf an, ob man die richtige oder eine falsche Meinung vertritt. Nur wenn man zu den Guten (also den wirklich Guten, nicht der Achse) gehört, dann heiligt der Zweck die Mittel. Entweder man ist mit Euch oder man ist mit dem Verschwörungszirkel rund um PI und Henryk M. Broder. Ein Drittes gibt es nicht.

  179. Betrifft dieses Verdikt auch die ca. 98% Niggemeier-Blog-Leser, die sich an dieser Diskussion überhaupt nicht beteiligt haben? Wenn ja, warum?

  180. @250
    Häh? Welche Diskussion haben Sie denn gelesen? Der Wortabtausch mit Schweinchen Dick war insgesamt betrachtet durchaus sachlich, und er hat den Eindruck gemacht, sich durchaus wortgewandt wehren zu können; balduin darf sich nicht über etwas deutlichere Widerworte wundern, er hat ja auch ordentlich ausgeteilt (hier erstmal alle grundlos (!)als Antisemiten zu bezeichnen ist ja auch nicht ganz ohne…) und mario wurde bisher nur von mir kommentiert – auch nicht übermäßig böse.
    Also führen Sie hier bitte keine Phantomdiskussion, jeder wurde so zurückbeschallt, wie er/sie in den Blog hineingerufen hat.
    stolz auf meine Diskussionskultur… Olly

  181. @ Sebastian / Nr. 251:

    Eigentlich ging meine Kritik an die (aktiven) TeilnehmerInnen dieser Diskussion.

    Die Beantwortung der nicht uninteressanten Frage, ob man sich in einem Blog als schweigende Mehrheit der unterlassenen Hilfeleistung schuldig machen kann bzw. ob Schweigen Zustimmung bedeutet, möchte ich der anwesenden moralischen Höchstinstanz überlassen.

  182. @ Olly / Nr. 252:

    *jeder wurde so zurückbeschallt, wie er/sie in den Blog hineingerufen hat*

    Ach ja? Schweinchen Dick wurde als Reaktion auf seinen ersten Kommentar, der zweifellos dezidiert, aber nicht aggressiv war, mit einem Vogel, der jemandem auf die Jacke scheißt, verglichen. Das fand ich mehr als daneben, aber auch irgendwie entlarvend.

  183. Ach Mensch, bleiben Sie doch mal ein bisschen fair. Die aktiven Teilnehmer/innen dieser Diskussion hätte man ja jederzeit direkt ansprechen und ermahnen können – warum machen Sie das eigentlich nicht selbst, wenn Sie es für so wichtig oder geradezu für eine moralische Pflicht halten?

    Aber dieses „Ihr“/“Euch“, die „richtige“ und „falsche Seite“ und die angeblich anwesende „moralische Höchstinstanz“, das ist keine konkrete Kritik an hier geäußertem, sondern ein Rundumschlag und eine Verallgemeinerung.

    Ich zum Beispiel würde Ihnen durchaus Recht geben, dass der Vogel-Vergleich nicht sauber ist. Aber gerade, weil ich mich nicht als irgendwie berufene Höchstinstanz begreife, mische ich mich nicht jedesmal ein, wenn jemand etwas sagt, das mir nicht gefällt. Auch nicht, wenn dieser jemand Broder toll findet und auch nicht, wenn er so beleidigend und destruktiv hereinpoltert wie balduin. Wenn Sie Schweigen als Zustimmung auslegen, woher wissen Sie dann eigentlich, an welche Adresse diese schweigende Zustimmung jeweils geht?

    Übrigens, schauen Sie sich mal um, in welcher Schärfe Niggemeier – auch persönlich – hier angegangen wird, und versuchen Sie dasselbe unter umgekehrten Vorzeichen bei PI. Da ist Ihr Kommentar schneller im Datennirvana beerdigt, als Sie „Musel“ sagen können.

  184. @ Sebastian / Nr. 255:

    Mein Satz mit der schweigenden Mehrheit war eine kleine sarkastische Spitze, die nicht meine Meinung widerspiegelt. Ein Manko dieses (und anderer) Blogs ist es leider auch, dass hier alles todernst genommen wird und die Prise Humor/Distanz meistens zu kurz kommt.

    Wenn Sie es genau wissen wollen: Meine Kritik gilt insbesondere dem Diskussionsstil von Gregor Keuschnig und Kati. Und dass Iago es nur bei Schweinchen Dick moniert, wenn das Florett gegen die Kettensäge eingetauscht wird, ist auch nicht gerade fair. Balduin hat sich zweifellos eine Zurechtweisung verdient, aber das haben ja schon andere erledigt – bei Gregor Keuschnig und Kati ist diese undankbare Aufgabe dagegen an mir hängen geblieben.

    Um mich von meiner fairen Seite zu zeigen: Ich finde die Kommentare zu vielen Einträgen sehr klug und lesenswert. Aber es gibt so einige Reizthemen, bei denen Teile der Niggemeier-Leserschaft ihre telekommunikative Kinderstube zu vergessen scheinen. Und das ist schade, weil es diesem ansonsten sehr interessanten Blog nicht bekommt.

  185. Da wünscht man sich ja den Dr. Frank Huber zurück. Ich mache erstmal Pause von den Kommentaren hier.

  186. @256
    Ich hatte immer den Eindruck, und nicht nur hier, dass Herr Keusching mit reichlich Sachverstand und Höflichkeit schreibt.

  187. Ich fühle mich nicht zurechtgewiesen, ja noch nicht mal angesprochen davon. Ich wüsste nicht, was an meinem Diskussionsstil zurechtweisungswürdig wäre und Sie auch nicht, denn sonst hätten Sie ja konkret gesagt, was Sie bemängeln. Wenn Sie Interesse daran haben, zu beweisen, dass Sie nicht nur ablenken wollen, dann könnten Sie ja zur Abwechslung mal einen Beleg für Ihre Aussagen bringen. Ich rechne nicht damit.

  188. Bei Greogor Keusch-nig ist der Name Programm. So ist meine bisherige Beobachtung.
    @247 „Skyschweinduin“ („Ich schwein ihn nicht, schwein Du ihn“) sei gesagt, dass „Muslim“ eine Religionszugehörigkeit bekundet. Es ist kein Abstammungsmerkmal, das im Genom festgelegt ist und das man den Menschen ansehen kann. Ich bin sicher, dass Sie viele Juden und Muslims nicht durch Augenschein unterscheiden können. Ihr Ansehen leidet hier gewaltig.

  189. @ Kati / Nr. 259:

    Dann lassen Sie sich überraschen:

    „Abgesehen von dem „Ätschibätsch, jetzt hab ich’s dir gegeben”-Ton (heißt du vielleicht auch Nina?)“ (165),

    die zweite Hälfte Ihres Beitrags Nr. 202

    Ihr Beitrag Nr. 205

    sowie Ihre gesamte Auseinandersetzung mit Schweinchen Dick, in der Sie
    ihn undifferenziert in eine Ecke stellen wollten,
    nicht verstanden haben, dass sich eine subjektive Einschätzung nicht objektiv beweisen lässt,
    ihn partout mit einem Antisemitismus-Vorwurf-Vorwurf diskreditieren wollten und
    den Erfolg einer Diskussion nach dem Gesichtspunkt des Sieges oder der Niederlage bewerteten.

    Als ob das nicht schon traurig genug wäre, kamen dann noch in Nr. 246 „falsche Auffassungen“. Dann sind Ihre Auffassungen also richtig? Woher wissen Sie, dass Ihre Auffassungen richtig sind? Balduins Äußerung ist eine Einschätzung, die Sie natürlich nicht teilen müssen (ich tue es auch nicht), doch welcher Maßstab verrät Ihnen, dass Ihre Meinung objektiv richtig und Balduins Meinung objektiv falsch ist? Finden Sie nicht, dass es Sichtweisen gibt, die man (subjektiv) für falsch oder richtig halten kann, bei denen eine objektive Verifizierung oder Falsifizierung dagegen nicht möglich ist?

    Aber solche Kleinigkeiten brauchen einen nicht zu kümmern, wenn es in erster Linie ums Gewinnen oder Verlieren und nicht so sehr um einen konsistenten Diskussionsstil geht.

  190. @Vom (Schweinchen Dick reloaded?)
    Für die verbindliche Entscheidung, welche Meinung richtig und welche falsch ist, gibt es hier augenscheinlich eine selbsternannte Höchstinstanz.
    Wer denn?

    @260/polyphem
    Bei Greogor Keusch-nig ist der Name Programm. So ist meine bisherige Beobachtung.
    Wie meinen Sie das?

  191. @260, polyphem

    Hat Vom Sie bezahlt, das zu schreiben, um ein Beispiel für die hier angeblich verbreitete Ironieresistenz anführen zu können?

  192. @256, Vom

    Um mich von meiner harmoniebedürftigen Seite zu zeigen, ein kleiner Versuch zur Erklärung des von Ihnen beobachteten Phänomens…

    (250, „Ob jemand (ohne von anderen KommentatorInnen ermahnt zu werden) einen flapsigen Ton anschlagen darf, hängt ganz offensichtlich davon ab, ob er auf der richtigen oder der falschen Seite steht“)

    Es ist doch so: Die meisten der Kommentatoren „auf der falschen Seite“ beginnen ihre Meinungsäußerung mit etwas Ähnlichem wie balduin („Niggemeier hat einen blog hoch gezogen der von einem kleinen Kreis ” Eingeweihter” stets mit Beweihräucherung des Meisters bedient wird“). Das ist extrem nervig, weil es einem gewissermassen das Recht auf Widerwort von vorneweg abspricht: Entweder stimmt man denen „auf der falschen Seite“ zu, oder man hat eh keine eigene Meinung und ist nur ein Jünger Niggemeiers, ein Schulterklopfer oder sonstwas Unterwürfiges. Ja, ich lese die meisten Sachen vom Herrn Niggemeier sehr gerne und finde seine Ausführungen gut dargelegt. Das reicht aber nicht aus, um all die Leute, die hier gerne lesen, in einen Topf zu werfen und pauschal als kritik- und meinungslose Bilblog-Jünger-Niggemeier-Marionetten abzutun. Da kann man dann schon mal „flapsig“ werden, denn – ich wiederhole mich – es ist extrem nervig, wenn man schon bei der „Begrüßung“ die Fähigkeit mitzureden per se abgesprochen bekommt.

    Und wenn Sie den Schlagabtausch zwischen Schweinchen Dick und Herrn Keuschnig (und auch den Umgang hier im Allgemeinen) als Zeichen für den Untergang der Diskussionskultur sehen, haben Sie noch nicht viele Blogs gelesen. Insbesondere auf Solchen, bei denen die „auf der falschen Seite“ zu denen „auf der richtigen Seite“ werden und umgekehrt, habe ich schon ganz andere „Diskussionen“ gesehen…

  193. „Und dass Iago es nur bei Schweinchen Dick moniert, wenn das Florett gegen die Kettensäge eingetauscht wird, ist auch nicht gerade fair.“

    Oh hier geht es um Fairness? Wusst ich nicht, sorry.
    Mein Monieren hat rein gar nichts mit dem Inhaltlichen zu tun, es ging mir um den Stil und der ist Geschmackssache, weswegen ich nicht aufgrund einer Diskussionsbalance zuliebe jetzt auch Leute vom argumentativ entgegengesetzten Standpunkt analysieren werde.

    Vom Thema her war ich ab Kommentar 4 oder 5 schon weg, da ich zuwenig dazu beizutragen hab. Also nicht falsch verwechseln, ich gönne hier jedem seine Sichtweise :)

  194. An dieser Stelle gleich mal ein grosses Lob an die zuletzt verfassten Kommentarschreiber! Bis auf einige bedauerliche Fehlleistungen (Namenloser, d.h. ich hab den Namen nicht griffbereit, diesen vergessen so zu sagen) hat sich ja doch ein gelöster und tendenziell auch freundlicher Debattierstil durchgesetzt.
    Besonders gefreut hat mich der Nutzer „Skyschweinduin“, dem ich an dieser Stelle den Ehrensky verleihen möchte.
    (Da gabs zwar einige Kenntnismängel, aber der Ehrensky wird ja bekanntlich nicht für eine besonders tiefschürfende Analyse, sondern für Webkompetenz verliehen).
    Auch den Nichtpreisträgern wünsche ich ein gutes Gedeihen!

  195. Unter 70 habe ich anfangs einen Kommentar abgegeben der sich allein auf den Springer Kommentar von Herren Niggemeier bezog. Aber soetwas interssiert hier offensichtlich nur wenige. Man geht vornehmlich auf “ Feindfahrt“ um den anderen nicht zu überzeugen sondern nieder zu machen. Mir macht das nichts aus, wer austeilen kann muß auch einstecken. Aber die unanständige Art und Weise wie über Henryk Broder hergezogen wird, die ist für mich nicht hinehmbar. Ich bin kein „Fan“ , aber diese stete Ungleichbehandlung linker Gutmenschen nervt.

  196. @262: Wollte eigentlich sagen: Sachlich und höflich. Das „Keusch“ in ihrem Namen (Pseudo?) war wohl ein misslungener Bezug; obwohl ich mich frage, warum man einen solchen Nickname wählt.. Aber da ich selber unter Pseudonym schreibe, erwarte ich keine Antwort.
    @263: Erstens bin ich käuflich aber unbezahlbar und zweitens verstehe ich das mit der Ironieresistenz nicht.

  197. balduin: „…aber diese stete Ungleichbehandlung linker Gutmenschen…“

    Finde ich auch schlimm. Dass die rechten Bösmenschen so permanent unter einer Gleichbehandlung leiden müssen und die Gutmenschen das ganze Paket mit dem Ungleichen verpasst kriegen…
    Die Frage ist: was bekommen die in der Mitte? An geraden Tagen gleich, un ungeraden ungleich? Oder weder noch, sind sie sozusagen die Achse der Schaukel? Aber Achse des Guten, die sind doch nicht etwa links?

    Hmm. Ich gebiete jetzt mal meinem Abschweifungsdrang Einhalt und leg mich inns Bett, welches Robert Gernhardt, linker Gutmensch, als „Mein-riecht-wie-ich“ bezeichnet hat.

  198. Ach so, jetzt verstehe ich, was Ihnen nicht gefällt. Das tut mir leid für Sie, aber im Vergleich zu dem was Balduin hier abgelassen hat (obszöner Antisemitismus einer linken Meute) wundert es mich doch, dass Sie sich DArüber nicht aufregen und wegen meiner harmlosen Witze so ein Fass aufmachen.

    Netter Versuch.

    Zu Ihren Ausführungen über richtige und falsche Auffassungen: Wenn man andere beschimpft, sollte man schon mehr vorweisen können als verbrannten Weihrauch, den man selbst eingeführt hat und die Bezeichnung Netzhetzer für Broder.

    Auf den Rest gehe ich nicht ein, ist mir zu albern.

  199. @268/polyphem
    Ja, ist ein Pseudonym. Die Bedeutung ist eine andere, als Sie mutmassen; eigentlich ist es aber gar keine. (Bei Interesse über meinen Blog Kontakt aufnehmen.)

    @269/Iago
    Achse der Schaukel hat aber was.

  200. @ Gregor Keuschnig / Nr. 262:

    *@Vom (Schweinchen Dick reloaded?)*
    Oh, jetzt haben Sie mich entlarvt. Freilich. Freilich. Freilich.
    Mit Ihrer Mutmaßung haben Sie einen weiteren Beleg für meine Ansicht gebracht, dass Menschen, die Ihre Meinung nicht teilen oder Kritik an Ihnen üben, für Sie und Kati eine austauschbare, gesichtslose Feindesschar darstellen.

    *Für die verbindliche Entscheidung, welche Meinung richtig und welche falsch ist, gibt es hier augenscheinlich eine selbsternannte Höchstinstanz.
    Wer denn?*
    Ausnahmsweise nicht Sie, sondern Kati, die zu entscheiden vermag, welche Meinungen richtig und welche falsch sind.

    @ Olly / Nr. 264:

    *Es ist doch so: Die meisten der Kommentatoren „auf der falschen Seite” beginnen ihre Meinungsäußerung mit etwas Ähnlichem wie balduin*
    Richtig. Aber eben nicht jeder. Doch derart subtile Differenzierungen zwischen verschiedenen Stilrichtungen und Tonfällen scheinen eine Kati oder einen Gregor Keuschnig zu überfordern. Keuschnig kramt dann gleich seine scheißenden Vögel hervor und Kati springt ihm als Sekundantin zur Seite, indem Sie die bösen Broderianer in einen Topf wirft und Keuschnigs Tiefschläge als Reaktion auf die Provokationen der Broder-Jünger rechtfertigt. Dabei sollte es auch ihr nicht entgangen sein, dass im Wortwechsel mit Schweinchen Dick eindeutig G. Keuschnig mit den Tiefschlägen begonnen hat.

    *Und wenn Sie den Schlagabtausch zwischen Schweinchen Dick und Herrn Keuschnig (und auch den Umgang hier im Allgemeinen) als Zeichen für den Untergang der Diskussionskultur sehen, haben Sie noch nicht viele Blogs gelesen.*
    Doch. Aber in den meisten anderen Blogs hat derjenige, der Stilfragen aufwirft, von vornherein nicht mehr Erfolg als der Rufer in der Wüste. Bei den Niggemeier-Lesern hoffe ich auf ein bisschen mehr Empfänglichkeit für solche Denkanstöße.

    @ Kati / Nr. 270:
    *Das tut mir leid für Sie, aber im Vergleich zu dem was Balduin hier abgelassen hat (obszöner Antisemitismus einer linken Meute) wundert es mich doch, dass Sie sich DArüber nicht aufregen und wegen meiner harmlosen Witze so ein Fass aufmachen.*
    Ach, Kati, habe ich nicht schon geschrieben, dass auch Balduin eine Zurechtweisung verdient hat, die er ja auch schon bekommen hat? Nur Sie und Gregor Keuschnig hatten vor meinem Auftreten hier noch keine stilistische Beanstandung erhalten – und die habe eben ich Ihnen zukommen lassen.

    *Zu Ihren Ausführungen über richtige und falsche Auffassungen: Wenn man andere beschimpft, sollte man schon mehr vorweisen können als verbrannten Weihrauch, den man selbst eingeführt hat und die Bezeichnung Netzhetzer für Broder.*
    Was das jetzt mit richtig oder falsch zu tun hat, will sich mir leider nicht erschließen. Ich würde da eher an einen schlechten Stil denken. Denn Kati, aufgepasst! Dass Sie mit dem Verbrennen den Weihrauch und nicht den Broder gemeint haben, ist mir schon bei der ersten Lektüre Ihres fraglichen Beitrags aufgefallen. Wer dieses an den Haaren herbeigezogene Missverständnis dann doch hervorkramt, handelt böswillig. So böswillig wie Sie, wenn Sie den Knüppel des Antisemitismus-Vorwurf-Vorwurfs auspacken.

    *Auf den Rest gehe ich nicht ein, ist mir zu albern.*
    Müssen Sie auch nicht. Jede(r) hat das Recht des Fuchses unter den sauren Trauben. Ich hatte ohnehin nicht zu hoffen gewagt, dass Sie dazu bereit sind, Ihre Diskussionskultur zu hinterfragen.

  201. Sie wollen wohl nicht verstehen. Ihre bemühten Einlassungen interessieren mich nicht. Rabulistik, Verdrehungen und böswilliges Fehlinterpretieren sind zwar sehr beliebt in Broder-Kreisen, aber mich langweilt es. Wenn Sie das als saure Trauben definieren wollen, kann ich Sie nicht davon abhalten. Ich habe jetzt verstanden, dass Sie lieber hätten, wenn man sich von irgendwelchen Pöblern anmachen lässt und deren Verdrehungen hinnimmt. Sehr broderesque, aber auch nur das.

    Was kommt denn als nächstes? Nachdem der immer gern genommene Antisemitismus-Vorwurf und die persönliche Ebene nicht funktioniert haben?

  202. @272/Vom
    Keuschnig kramt dann gleich seine scheißenden Vögel hervor
    Können Sie nicht lesen, dass es gar nicht auf das Posting bezogen war, sondern sich auf die Interpretation des Pseudonyms „Schweinchen Dick“ bezog?

    Vielleicht können Sie ja was Produktives zur Diskussion leisten und endlich mal erklären, wo hier Kommentatoren, die abwechselnd als „linke Gutmenschen“, „Antisemiten“ oder Niggemeier-Marionetten bezeichnet werden, ihren Antisemitismus konkret ausgebreitet haben sollen. Oder ist es einfach nur so, dass infolge mangelnder Argumentionspotenz flugs das alte Schimpfwort wieder aus dem Keller hervorgekramt werden muss?

    Ausgerechnet diejenigen, die einen Diskussionsstil wie ein Hooligan im Fussballstadion praktizieren, legen auf einmal auf Etikette wert. Das ist so, als beschwere sich ein Boxer beim Ringrichter, dass der andere ihn schlagen will.

  203. Aus dem Stall des Gregor Keuschnig: „Da war wohl gestern das Aftershow-Party-Bier bei „Anne Will“ nicht so gut. Denn was Henryk M. Broder in offensichtlich verkaterter Stimmung da auf seiner Achse des Blöden gegen Stefan Niggemeiers Beitrag aus der Feder geflossen ist (oder in die Tastatur ejakuliert hat), bestätigt die Diagnose „Broderline“ als bedauernswerten Krankheitszustand; eine Art neumedialer Verwirrung und Wahrnehmungsstörung.

    Nicht nur, dass er in bester „Stürmer“-Manier Menschen mit Tierattributen versieht (wo ist denn Professor Wolfssohn, der sich doch sonst für nichts zu schade ist?) – er kackt auch noch in die Gärten der Niggemeier-Kommentatoren, die er in wenig überzeugender Weise als „Fanclub […] im Dunstkreis der „Böhsen Onkelz“ oder hinter der Spatenbräu-Festhalle („Ochsen aller Art“) auf der Wiesn“ betitelt (und übersieht dabei, dass es viele Broder-Fans waren, die versucht haben, ihrem Meister die Stange zu halten). Da muss der Onkel Henryk wohl noch mal ran.“
    Der Antisemitismus war wohl immer schon ein Meister aus Österreich.

  204. Du lieber Himmel, Balduin! Meinen Sie das ernst? Der Antisemitismus ein Meister aus Österreich? Wegen dieses Textes? Das, was sie hier betreiben, grenzt ja schon an Antisemitismus-Verniedlichung.

    Gehen Sie mal in sich – das ist ja eine Schande, was sie hier betreiben.

  205. Wäre es nicht vielleicht an der Zeit, diese Nicht-Diskussion im Sande verlaufen zu lassen?

  206. Also wenn ich das hier lese, wünsche ich mir die TomCruise-Scientology Debatte zurück. Die war wenigstens ein konstanter Quell unterhaltsamen Blödsinns.
    Hier ist aus dem eigentlich sehr informativen und interessanten Hinweis (SPIEGEL-Archive + Springers Medien) eine Broder-Islam-Semitismus-Blub-Debatte geworden.

    Oder spukt Herr Che als OT Balduin durch die Gegend?

  207. @ Ritter B. von Lachsack / 275:

    *** Diagnose „Broderline” als bedauernswerten Krankheitszustand; eine Art neumedialer Verwirrung und Wahrnehmungsstörung. ***

    Prima, da hat jemand sein Krankenblatt gleich mitgebracht.^^

    Bitte nehmen Sie noch für einen Moment im Wartezimmer Platz, es wird gleich jemand für Sie da sein, der sich um diesen unangenehmen Nazi-Beißreflex kümmert. Und keine Sorge, falls die Therapie gut anschlägt werden Sie bald wieder in der Lage sein, Kritik und Antisemitismus voneinander zu differenzieren.

    Aber a propos Unterschiede, nur kurz angemerkt: ich finde ebenfalls, dass der Eine oder Andere hier evtl. etwas schärfer zwischen dem letztwöchigen „Goldene Leberwurst“-Preisträger und dem pummeligen Schinkenlieferanten trennen sollte. Stilistisch liegen da nämlich Welten dazwischen, und wo der Eine nur mit Mülleimerdeckeln klappert ist der Andere meiner Auffassung nach durchaus um eine höf- und sachliche Auseinandersetzung bemüht (gewesen?). Ich denke, das sollte man respektieren, auch wenn man die inhaltliche Auffassung nicht teilt.

    ————–
    @ Simme / 279:

    *** Also wenn ich das hier lese, wünsche ich mir die TomCruise-Scientology Debatte zurück. Die war wenigstens ein konstanter Quell unterhaltsamen Blödsinns. ***

    *seufz* Jaja, das waren noch Zeiten … :-P

    http://homepage.mac.com/m5comp/trekbits/trekaudio/st_tos.mp3

  208. Eigentlich wollte ich ja die Bitte von DerOnkel beherzigen, also nur eine kurze Verständnisfrage: Wer ist denn der Preisträger der goldenen Leberwurst?

  209. Mit Ihren Postings Nr. 273 und 274 haben Kati und Keuschnig eindrucksvoll bestätigt (oder bewiesen, wenn Sie dieses Wort vorziehen, Kati), wie zutreffend meine Vorwürfe sind.

    Merke:
    Was dem Che
    die AKB,
    sind für Keuschnig und Kati
    die Broder-Illuminati.

    Ich wäre glücklich, wenn ich über ein so klar definiertes Feindbild verfügte wie Balduin einerseits sowie Kati und Keuschnig andererseits. Denn das würde mir das genaue Lesen, das kritische Hinterfragen und andere lästige Denkarbeit ersparen.

    Ich werde mich hier aus drei Gründen nicht explizit von Broder distanzieren:
    1.) Weil ich Keuschnigs Meinung teile, dass man sich nicht immer von allen analogen Fällen distanzieren oder diese miterwähnen muss, wenn man jemanden / etwas kritisiert.
    2.) Weil Broder u.a. in diesem Blog schon ausführlich kritisiert wurde, in vielen Punkten m. E. zu Recht.
    3.) Weil es z.B. Kati und Keuschnig eh nicht interessiert (muss ich Balduin jetzt miterwähnen, um mich vom Verdacht antimoslemischer Umtriebe reinzuwaschen?), was genau man hier schreibt, sondern nur, ob sie einen in die Pro- oder die Contra-Schublade stecken können.

    Bevor ich meinem Blog-Schweigegelübde wieder treu bin (es bringt ja leider nichts, tauben oder verstopften Ohren zu predigen), hätte ich nur noch eine Frage an Gregor Keuschnig – und das ist eine echte, keine rhetorische Frage: Wie kommen Sie von der Wahl des Pseudonyms „Schweinchen Dick“ zum „Vogel, der einem auf die Jacke scheißt“? Die betreffende Assoziationskette würde mich schon interessieren …

  210. Auch nach Lektüre des Buches “ Generation Doof“ steigen weder Sympathie – noch -Verständniswerte für deren Vertreter simme, kati oder DissKurs. Das verbale Topfschlagen dieser infantilen Generation reicht nicht mal für Mitleid.

  211. @194: sich das Düschjadäng-Saufen zu sparen liest sich ja witzig, danke dafür. Einer der angenehmeren SPIEGEL-Autoren, Kurbjuweit nämlich, hat ein sehr lesenswertes Plädoyer wider den Effizienzwahn verfasst. Ich werde Mettigel und Spirituosen weiter getrennt voneinander aufbewahren.

    Weit weg von Kati…

  212. Für alle, die es nicht ohnehin gemerkt haben: Die Kommentatoren „Vom“ und „Schweinchen Dick“ teilen sich eine IP-Adresse.

    Im übrigen mach ich jetzt hier zu.

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