Damit hätte ich auch nicht gerechnet, dass der BILDblog-Server mal an einem verkehrsarmen Samstag wegen Überlastung in die Knie gehen würde.
Andererseits ist die Überschrift der „Heise“-Meldung, die den plötzlichen Andrang mutmaßlich auslöste, zwar nicht treffend, aber zweifellos besonders aufmerksamkeitsstark:
(In Wahrheit versucht „Bild“, wie der „Spiegel“ heute vorab gemeldet hat, nur zu verhindern, dass der Presserat sich mit Beschwerden von BILDblog befasst. Mehr dazu natürlich auf BILDblog.de.)
Die Zahlen verraten ja viel über die Zugriffe auf bildblog.de. Respekt, so viel Transparenz hab ich dir zwar immer zugtraut – aber doch nicht erwartet!
muss mich schuldig bekennen, bin auch an der serverüberlastung mitschuldig….bin durch spiegel online auf diese meldung gestossen. also btte net unterkriegen lassen von der „bösen“ zeitung ;-)
Der Terminus technicus dafür lautet „geheist“, parallel zu „slashdotted“ (http://en.wikipedia.org/wiki/Slashdot_effect).
Hallo Stefan.
Wir alle kennen doch Geschichten von Menschen, die übermäßig viele Anzeigen schreiben und damit die Polizei mit Kleinigkeiten beschäftigen und von wichtigeren Dingen abhalten.
Warum sollte Bildblog also besser sein als ein alter verbitterter Rentner, der seine Mitbürger terrorisiert?
Mal darüber nachdenken.
Ganz Grosses Kino!
In der Sache kann ich die Aktion von Springer nur eigenartig finden. Und ich bin vom Fach. Urteil: Keine Chance!
@s: Sehr gern. Sagen Sie mir nur, was die „wichtigeren Dinge“ sind, von denen wir den Presserat abhalten.
@paul: Vermutlich prügelt mich unser Systemadministrator nachher dafür. Oder hasst mich wenigstens im Stillen.
@s:
Wenn jemand Falschparker meldet ist das eine Sache, wenn jemand Lügen und Unwahrheiten, die in Millionenauflage unters Volk gebracht werden, beim dafür eigentlich zuständigen Gremium moniert eine ganz Andere.
Die „mal nachdenken“-Retourkutsche spare ich mir, da man auf den Unterschied auch ohne große Hirnleistung kommen kann.
Jeder (!) ist berechtigt, Beschwerden in Schriftform vorzubringen.
Was möchte BILD gegen mich und hunderte andere Beschwerdeführer vorbringen.
Ich brächte es locker auf 12 Beschwerden pro Jahr!
Wenn Bild über Bildblog berichten würde, könnten wir dort am Montag lesen:
„Immer weniger lesen Bildblog – nachdem Bild Beschwerde beim Presserat einreichte, sanken die Besucherzahlen des Bildblog von über 100 hits/sec am Samstagnachmittag auf nunmehr nur noch 2 hits/sec (Stand: 17.2. 6:00 Uhr).“
@s: Ist die Parabel denn auch noch gültig, wenn sich jemand genötigt fühlt, immer wieder den selben anzuzeigen, weil dieser einfach nicht aufhört, den Kläger unzumutbar zu belästigen?
Und die Polizei irgendwie auch keine wirkliche Polizei ist, sondern vielmehr ein Verein, der dann beim Angezeigten anklopft, „Du, du, du!“ sagt und wieder geht?
–
Was mich an dieser Sache beunruhigt, ist das Gefühl, dass die Damen und Herren von Springer wirklich selbst glauben, was sie da erzählen. Dass sie sich diese fadenscheinigen Blödsinn wirklich selbst abkaufen.
Bei Kai Diekmann und dem Rest der „Bild“-Bande geht es mir genauso. Wüsste ich, dass denen Moral und Wahrheit egal sind, wäre das die eine Sache. Aber man stelle sich mal vor, dass sie das, was sie tun und schreiben, tatsächlich als Kampf für Moral und Wahrheit ansehen. Bei dem Gedanken bekomme ich wirklich eine Gänsehaut und so abwegig finde ich den langsam auch gar nicht mehr.
(Sagt man eigentlich Kläger bei einer Anzeige?)
[…] Das Fach- / Leserinteresse ist natürlich ganz enorm. […]
@s: im Gegensatz zur Verkehrspolizei ist der Presserat auch darauf angewiesen, daß bei ihm Beschwerden eingereicht werden.
Von den 12 durch Bildblog-Mitarbeiter eingereichten Beschwerden wurden bisher 4 als unbegründet zurückgewiesen, 5 führten zu Missbilligungen oder Hinweisen, 3 liegen auf Eis.
Zum Vergleich: die Statistik vom 31.12.06 weist 314 behandelte Beschwerden aus, von denen 143 als unbegründet eingestuft wurden oder maßnahmenlos blieben. http://www.presserat.de/Statistik.30.0.html
Die Beschwerden von Bildblog sind also nachweislich nicht weniger gerechtfertigt als der Durchschnitt.
SPON hat es geschafft, den Bericht linklos erscheinen zu lassen.
„Geheist“ wie es so schön heißt. :)
Aber Bildblog ist ja nicht das erste Opfer der Heise-Leser.
G: In der guten alten Zeit war das heisen noch etwas einfacher. Da musste man einen Server nur schief anzugucken, um ihn zu überlasten. Und die Hoster verlangten Gebühren, wenn du mehr als 100 MB Traffic machtest.
Aber wenigstens waren die Seiten noch statisch :-)
Die Meldung ist sehr traurig. Ich hätte die BILD dann doch für kritikfähiger gehalten … Es ist die Frage, ob sie sich damit einen Gefallen getan haben. Sie könnten BILDblog durch ihren – eher im Hintergrund gehaltenen – Vorstoß nur noch stärker machen. Ich hoffe natürlich, der Presserat lehnt den Antrag Springers ab.
Ansonsten: Dass sich der SPIEGEL derart für das BILDblog interessiert, finde ich interessant. Es wird nun doch deutlich, dass Blumencron Teil der Chefredaktion geworden ist. Im Übrigen sind schon viele Seiten „geheist“ worden und die Server zusammengebrochen. Seid froh, dass nicht auch spiegel.de noch zusätzlich bildblog.de verlinkt hat ;).
Das Beste an der Sache: Ich erinner mich noch deutlich an das Interview, in dem ganz klar gesagt wurde, dass man das „BILDblog“ von Seiten der Bild nicht sonderlich beachtet und als irrelevant ansieht. Tjo, kann wohl nicht mehr ganz stimmen.
#19
Hat noch nie gestimmt. Sonst würde man nicht die Fehler korrigieren.
Was heißt hier geshlashdotted? Das war doch eindeutig eine DoS-Attacke (Denial of Service) von heise.de … die Stecken am Ende mit Springer unter einer Decke. Die tendenziöse Überschrift bei heise.de und der übermäßige Gebrauch von Anführungszeichen darin sind nur weitere Indizien dafür.
SpOn:
„Den Machern der Seite gehe es bei ihren Eingaben nicht darum, Missstände aufzuzeigen – sondern um Kommerz.“
Ich beantrage, sämtlichen Bild-Mitarbeitern die Presseausweise zu entziehen. Schließlich geht es ihnen bei ihren Publikationen nicht darum, (…). Aber die antikapitalistische Grundausrichtung des Springerverlags, die sich hier zeigt, fand ich schon immer ehrenwert.
„Laut Springer rufen die ‚Bildblog‘-Betreiber den Presserat missbräuchlich mit einer Flut von Beschwerden an, (…) Nach Angaben des Presserats hat ‚Bildblog‘ in den dreieinhalb Jahren seines Bestehens insgesamt zwölf Beschwerden eingereicht.“
Kann dieses große Verlagshaus eigentlich noch nicht einmal einen Brief schreiben, der nicht randvoll mit dreisten Lügen ist?
Ich kann ja mit der Zeitung mit den vier Buchstaben nicht viel anfangen, ABER:
Naja, man muss sich schon mal Gedanken über seine eigene geistige Reife machen, wenn man laufend Beschwerden einreicht, und bislang 100 % aller Beschwerden zurückgewiesen wurden… von daher ist das doch nur eine Art Niggemeiersche Beschäftigungstherapie oder Profilneurosengewusel für den Presserat.
@Maier: häh?
Von wem reden Sie?
@Modran: Vom Bildblog.
Bei Springer hat man (DANK des galoppierenden Verlustes der Deutungshoheit?) anscheinend Nerven wie Spinnweben, denn: im Schnitt wurde der Presserat alle dreieinhalb Monate mit einer Bildblog-Beschwerde geflutet.
Das Bildblog reicht laufend Beschwerden ein, zu zu 100% zurückgewiesen werden? Dürfte ich Sie in aller Bescheidenheit auf meinen Kommentar weiter oben mit der Nummer 14 hinweisen?
Heise ping of death.
Eigentlich kann man froh sein, dass die Meldung bei Heise am Wochenende kam. Innerhalb der Woche wäre der „Ausfall“ wahrscheinlich dauerhafter gewesen.
@Maier: Was erzählen Sie denn da um Himmels Willen? Ich bin echt sprachlos o.O
Ahh, jetzt verstehe ich. Sie haben das falsch verstanden, im Bildblog steht lediglich, dass die Bild nie gerügt wurde aufgrund einer Beschwerde vom Bildblog. Missbilligungen und einen Hinweis gab es allerdings schon, d.h. die Beschwerde wurde nicht zurückgewiesen, sondern der Vorfall wurde anders sanktioniert.
Ob im Durchschnitt eine Beschwerde in dreieinhalb Monaten gleich eine Flut darstellt, sei jetzt mal dahingestellt.
Das ist wirklich eine ganz peinliche Nummer von der Bild. Ob die sich das auch wirklich gut überlegt haben? Der Schuss kann schnell nach hinten losgehen…
Vor allem verstehe ich es nicht so ganz. 12 Beschwerden in 3 1/2 Jahren sind ja nicht wirklich viele. Auch wenn ich den Pressekodex nicht besonders gut kenne, scheinen die vielen Bericht vom BILDblog viel viel mehr Gelegenheiten zu offenbaren. Abgesehen davon schert sich Bild doch eh kaum um die Entscheidungen des Presserats.
Ich habe Eure Arbeit schon immer Bewundert. Die Bild ist einfach ein primitives Hetzblatt, welches mit der Dummheit der Menschen spielt und daraus auch noch Kapital schlägt. Obwohl diese Problematik in Schulen zu Genüge diskutiert wird, bin ich immer wieder entsetzt, wie viele Menschen beim Bäcker zur Bildzeitung greifen. Ich wage es zu behaupten, dass unsere Gesellschaft einen Tick friedlicher gestimmt wäre, wenn es die Bild nicht gäbe.
Das bezweifle ich. Andererseits, allein der Gedanke, die Veranwortlichen ließen sich in ihrem durch und durch verabscheuungswürdigen Handeln von moralischer Reflektion leiten, ist absurd.
Hallo Stefan, heut schon „Post von Wagner“ gekriegt? Jetzt, nachdem sie ihre Wahlkampfmasche mit Jugendkriminalität erfolglos beendet haben und ihnen die Anti-Arbeitslosen-Masche (für Hamburg) im gierigen Halse von Herrn Zumwinkel steckenblieb, keilen sie wohl nach allen Seiten aus. Sieht man bei Dieckmann daheim schon weißen Rauch aufsteigen? Oder benutzt er einen Aktenschredder?
Als aber Springer sah, daß der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar zwischen den Journalien, da reute es ihn, daß er ein BILD gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen, und er sprach: „Ich werde eine Springflut über BILDblog aus dem Feudel wringen, den Presserat aber ins Trockendock verbringen!“
Der Verstand ist frei, solang du ihm nicht beugst.
Na ja, was weiß man denn schon, was eventuell bei dem aufeinander treffen von Presserat, Bild (und vielleicht auch Diekmann) heraus kommen könnte. Diese Werbung auf der Seite des Deutschen Presserates fiel mir jedenfalls ins Auge:
Im neuen Jahrbuch 2007 des Deutschen Presserats beschäftigen sich drei ausgewiesene Kenner der Materie mit dem Thema Boulevard und Persönlichkeitsrechte: der Presserechtler Professor Walter Seitz, der Medienwissenschaftler Professor Siegfried Weischenberg und der Chefredakteur der BILD-Zeitung Kai Diekmann. Zu bestellen nur bei …
– First they ignore you
– then they laugh at you
– then they fight you
– then you win.
Ghandi
Bildblog hat längst gewonnen. Jetzt heisst es nur noch die frohe Nachricht unters Volk zu bringen. Das sollte der Server schon aushlten können.
Ich sehe das ähnlich wie Chris (#38). Da hilft dann sogar die teilweise verzerrte Darstellung in den Medien (heute früh im Videotext der ARD: Springer geht gegen Bildblog vor [sinngemäss]). Das wird ein Eigentor von „Bild“.
Mir war im übrigen neu, dass sich jeder beim Presserat beschweren kann.
Es ist dringend zu empfehlen, sich umfassend über den
Deutschen Presserat zu informieren. Auch und vor Allem
über seine Entstehungsgesschichte.
(siehe auch WIKIPEDIA – Politische Arbeit- Satz 1.)
Ein stumpfes Schwert in den Händen derer, die die
Schleifsteine abgeschafft haben bzw. verhinderten.
Die zu Rügenden bestimmen die Art und Schärfe der Rügen
selbst. Ein Mickeymaus Gremium besetzt mit Menschen die
sich selbst für unabhängig und überparteilich erklärt haben.
Wie BILD auch.
Wenn die BILD-Gegner den Presserat missbrauchen um mit hunderten Beschwerden BILD kleinzukriegen ist das natürlich schon problematisch.
Überhaupt sind die Intentionen des Pressrats und seines Kodex zweifelhaft und der Meinungs- und Pressefreiheit eher nicht zuträglich.
Angeblich gibt es das Ding „um zu verhindern, dass der Staat selbst reguliert“. Das klingt alles sehr merkwürdig, eine staatliche Regelung wäre vorzuziehen (unter anderem auch weil diese rechtlich gut überprüfbar wäre).
@ sky, ist das dein Ernst? Eine Regulierung der Presse durch den Staat? Dein Vertrauen scheint ja grenzenlos in die Regierung.
Ist schon ganz gut so wie es ist, die die wirklich interessiert sind an dass was Bild verzapft, sind im Internet gut aufgehoben. Was gerade passiert ist nicht selbstverständlich. Stell dir mal vor du hättest nicht so eine Plattform wie Bildblog oder Internet generell, dann müsste man sich jeden Tag aufs neue Frage ob Bild die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, oder die Welt so macht widiwidiwie sie ihr gefällt.
Technorati verzeichnete „9.796 Blog-Reaktionen“ — ich glaube da ist Heise nicht ganz alleine unschuldig dran. ;-)
@42/sky
Wenn die BILD-Gegner den Presserat missbrauchen um mit hunderten Beschwerden BILD kleinzukriegen ist das natürlich schon problematisch.
Gelegentlich hilft lesen! Es waren zwölf Beschwerden des BILDblog in dreieinhalb Jahren.
@45:
Falls ich da desinformiert sein sollte, hast Du einen Webverweis zur Hand?
@43:
Ich stehe grundsätzlich eher auf „Pro-Aktionen“ als auf Antis und Watchdogs.
Die einen sagen, dass man das Volk vor dem Staat schützen muss, ich schliesse mich dem gerne an, gebe aber zu bedenken, dass auch der Gegenschluss gilt.
Stefan Niggemeier ist mir bisher eher als „Anti“ aufgefallen, aber vielleicht hat er auch konstruktive Tendenzen, wer weiss. Ich beobachte weiter. ;)
stephan, ich lese deine blogs schon länger, und bin verwundert, wie du dass überhaupt aushälts ohne verrückt zu werden. Immer im Spannungsfeld der Leute die Kritik nicht mögen.
Ich hoffe, dass du dich nich unterkriegen lässt!!
@46/scy
http://www.bildblog.de/2801/in-eigener-sache-22 gelesen?
„Zwölf mal haben wir uns in den vergangenen dreieinhalb Jahren beim Presserat über die Berichterstattung von “Bild” beschwert.“
Übrigens steht das sogar im Heise-Artikel (c&p). ;-)
Dann nehme ich (fast) alles zurück und wüpnsche den „Antis“ ein gutes Gedeihen!
Nichtsdestotrotz finde ich die Performance von Stefan etwas schwach. Der soll mal konstruktiver werden.
Bei der FAZ lernt man doch sowas, oder? ;)
@46/Sky
Der BILDblog hat m. E. nichts mit „anti“ zu tun. Einem Kritiker vorzuwerfen, er soll doch mal konstruktiver sein, ist in etwa so, als einem Marathonläufer vorzuschlagen, für die 42 km doch den Bus zu nehmen. Das Wesen von Kritik ist nicht primär zu beweisen, dass oder wie man es besser machen kann.
Was immer man von der Bild-Aktion halten soll, ein „Eigentor“ (wie jemand weiter oben schrieb) ist sie vermutlich aus einem ganz einfachen Grund nicht: Davon erfahren und darüber unterhalten sich doch nur die Leute, die Bild ohnehin schon nicht mögen, vor allem Medienprofis und interessierte Laien. Deswegen wird kein Bild-Exemplar weniger verkauft.
Schwach aufgestellt ist man bei Bild damit natürlich trotzdem. 12 Beschwerden in drei Jahren sind nur eine Flut, wenn man die Bedeutung des Wortes nicht kennt. Daüber hinaus kann man von zwölf Artikeln in drei Jahren nichts finanzieren, insofern fällt der Teil mit dem kommerziellen Interesse an Presseratsbeschwerden auch flach.
@51/Börti
Wie gesagt, die Meldung war auch im ARD-Videotext (auf der „Medienseite“) und der hat eine nicht geringe Verbreitung – und nicht nur unter Experten.
Dass gleich weniger Bild-Exemplare verkauft werden, hat vermutlich niemand behauptet. Eine solche Arbeit kann nur mittel- eher aber langfristig in dieser Hinsicht Erfolge bringen.
@50:
Man kan sich aber schon an anderen Sachen mit wesentlich höherer Wirkung abarbeiten als an BILD.
Was ist BILD? BILD ist ein konservatives („reaktionäres“ für einige) Massenblatt, das Stimmungen aufnimmt und multipliziert.
Eigentlich funktionieren alle Medien so.
Auch Stefan macht hier „BILD“.
Eigene Positionen aufzubauen scheint mir attraktiver.
Philosophisch betrachtet sind reine Gegenpositionen zu vermeiden, da sie dem Einfachheitsgebot widersprechen, dem Ockhamschen Messer.
Ich finde es gut, dass die Bildzeitung vom Bildblog beobachtet wird. Schlecht finde ich, wenn die Bildblogger den Presserat anrufen. Das sollten sie wirklich Betroffenen überlassen.
Ich kenne keinen Fall, dass der Focus sich beim Presserat über den Spiegel beschwert hat oder umgekehrt oder die FAZ über die Zeit oder umgekehrt.
Allerdings verstehe ich den Axel Springer Verlag nicht, dass er sich diese Blöße gegeben hat.
@52/Gregor: „Nicht geringe Verbreitung“ Das mag ja sein, dass fast jeder diese Medienseite im ARD-Videotext lesen könnte. Aber wer tut das tatsächlich, besonders von denen mit eher positiver Meinung zu Bild? Denn ein Eigentor impliziert ja, dass man sich schadet, und das bedeutet nun mal bei Bild vor allem einen Verzicht auf den Kauf der Zeitung oder zumindest eine negativere Einstellung.
Meines Erachtens verhält sich der Axel Springer Verlag vollkommen irrational, also schadet sich selbst. Selbst wenn die 12 Beschwerden in über drei Jahren BILDblog.de viel Aufmerksamkeit gebracht haben (was ich weder bestätigen noch bestreiten kann), dürfte diese Aufmerksamkeit doch kaum zu vergleichen sein mit der, die BILDblog durch die Berichte auf Spiegel Online und heise zuteil wird.
@53: Kapier ich nicht. Was hat Ockhams Rasiermesser mit dem Vermeiden von „Gegenpositionen“ zu tun??? Abgesehen davon ist Niggemeier mE nicht „anti“, sondern „pro“, nämlich für besseren Journalismus.
@53/Sky
Die Dekonstruktion oder besser: der Überführung von Lügen der „Bild“-Zeitung ist eigentlich ein ziemlich altes „Projekt“, welches durchaus in die Zeit der APO hineinragt. Nur gab es damals zum Beispiel die technischen Möglichkeiten nicht (sprich: das Internet). Was Niggemeier & Co. da machen ist nichts anderes als der Versuch einer Aufklärung.
Man kann natürlich darüber streiten, ob das immer richtig und zielgerichtet durchgeführt wird oder ob mit der Zeit zu Wechselwirkungen kommt. Der Akt Springers, den BILDblog über den Presserat anzugreifen, ist m. E. ein klares Zeichen, dass man sich belästigt fühlt – und das ist zunächst einmal nicht schlecht.
Will man die „Methode Bild“ desavouieren, kommt man nicht umhin sich mit diesen Methoden, sprich mit dem Medium auseinanderzusetzen.
@Sky: Naja, was man konstruktiv nennt, ist ja Auslegungssache. Wenn das Bildblog transparent mit Fehlern umgeht und sich korrigiert, dann kann man das schon als konstruktiven Vorschlag und „Besser machen“ werten. In meinen Augen zeichnet das Bildblog ein ziemlich klares Modell, wie eine verantwortlich geschaffene Zeitung auszusehen hat, zumal ja auch (in seltenen Fällen) Partei für die Bild ergriffen wird („Bloggen für Bild“). Reine Anti-Haltung kann ich da keine erkennen.
@Kante: Ich glaube ja, Stefan gefällt das eigentlich ganz gut, sich zu fetzen, und kann gar nicht mehr ohne dieses Spannungsfeld :)
Wenn ich die Tabellen richtig lese dann gibt Euer Server schon bei schlappen 100 Zugriffen pro Sekunde den Löffel ab. Was ist denn das für ein Spielzeug? Muss man den noch mit der Hand aufziehen oder läuft der schon mit Batterien, hehe? Wohl bei Aldi gekauft, was? lol.
@Marcus
Das da oben ist übriegens keine Tabelle, sondern ein Graph. Nicht zu verwechseln mit dem Graf. ;-)
Vielleicht wäre es gut, wenn das BildBlog den Terminus „Flut“ mit ins Wörterbuch aufnimmt.
Flut = Einmal alle drei Monate die Bild wegen Verletzungen des Pressekodex melden.
@Stefan
Was passiert eigentlich, wenn Springer Erfolg hat? Wird es nicht eher schwieriger, wenn der Presserat sich nicht mehr zuständig fühlen muss? Oder holst du dann die nächste publizistische Kleinkaliberkeule raus, und lässt dich hier – in deinem Blog – verstärkt über den Presserat aus?
Ich finde ihr könnt da durchaus einiges verlieren wenn ihr nicht aufpasst. Und dass, obwohl ihr nicht mal richtig im Unrecht seid (soweit ich das einschätzen kann).
Eine Flut an rechtsverletzenden Artikeln der BILD führte doch erst zu den Beschwerden beim Presserat. Wenn die BILD um ihr Image (ich grinse) bemüht ist, sollte die BILD dann nicht besser recherchieren und genauer arbeiten?
Zumindest für mich eine sehr merkwürdige Denkart, den Beschwerdeführer ausschalten zu wollen statt den Grund der Beschwerde bei sich selbst zu beheben.
Und es wäre höchst an der Zeit, dass der Staat ein unabhängiges Gremium schafft und mit Gesetzen ausstattet, damit es selbständig und effektiv arbeiten kann. Sprich das exakte Gegenteil des Presserats, der quasi an Chefredaktionen weisungsgebunden ist und in Kooperation mit Diekmann Bücher verkauft. Erbärmliche Selbstkontrolle der deutschen Presselandschaft.
Gruß,
vale
@sky: Ist es nicht etwas Spatzenkanonär, hier mir ockhamschen Messern zu werfen?
Es geht nicht um den Entwurf eines genialen Denkkonstruktes sondern darum, Fehler in einem Massenmedium aufzudecken. Zumal ja keineswegs gesagt ist, dass Ockham richtig liegt und ich als Kant-Freund da immer widersprechen würde.
@vale (#62) gibt es eigentlich irgendwo nachprüfbare Tatsachen die die Behauptung, der Presserat sei „an Chefredaktionen weisungsgebunden“ und verkaufe „in Kooperation mit Diekmann Bücher“?
@Jörg Friedrich: Sicherlich nicht. (Im ersten Zitat stand übrigens ein relativierendes „quasi“.) Mit der „Bücher“-Formulierung ist mutmaßlich gemeint, dass der Presserat ausgerechnet Diekmann als einen Gastautor für sein Jahrbuch engagiert hat.
Ich hab eben mal geschaut: Der Presserat lehnt im Schnitt knapp die Hälfte der Beschwerden als unbegründet ab, in ca. 10 % der Fälle gibt es Rügen, in 20% Missbilligungen. Da liegt ihr doch statistisch gar nicht schlecht? Ich glaube nicht, dass die BILD mit ihrem Vorstoß eine Chance hat.
@Weltenweiser u.a.:
Schon klar, das _war_ spatzenkanonär (und auch nicht hundertprozentig ernstgemeint).
Ockham liegt natürlich schon richtig und Kant werde ich u.a. seinen Kat. Imperativ nie verzeihen! ;)
Gibts eigentlich auch für solche Medien wie „Junge Welt“ oder die TAZ Watchdogs? Oder lohnte sich das da nicht, da ohnehin keine Hoffnung besteht (bzgl. der Leserschaft)?
Wenn ich bspw. sowas lese würde ich gerne ein Watchblog aufmachen: ;)
http://www.taz.de/nc/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=tz&dig=2008/02/16/a0166&src=GI&cHash=35e9522476
LG
Sky
„weisungsgebunden“ war hier nicht wörtlich zu verstehen, falls man das nicht erkennt. Diese Polemik kann man durchaus entschuldigen.
Eine Kooperation erkenne ich allerdings durchaus, wenn der Presserat sein Jahrbuch mit Diekmann als „ausgewiesenem Kenner der Materie“ bewirbt.
Nicht gesichert sagen kann ich, ob Diekmann dafür direkt am Buch umsatzbeteiligt oder für seine Kennerschaft entlohnt wurde, ganz geldfrei wird diese Konsultation nicht vonstatten gegangen sein.
Selbst wenn. Gibt kein allzu gutes Bild ab, wenn ein unabhängiges Kontrollorgan in Kollaboration mit dem Chefredakteur der BILD ihr Jahrbuch gestaltet.
Man möge mich korrigieren,
Gott zum Gruße,
vaLe
@12 (ommelbommel):
nein, „beschwerdeführer“ ist da martialisch genug.
.~.
@54: bildblog ist betroffen. du und ich sind es auch. vom kaum ruchlosen tagesgeschäft der „bild“ sind alle betroffen, die in deutschland leben.
.~.
@Sky: Na dann los, so ein Blog ist doch schnell gemacht. Nur Mut.
@59
markus du wärst erstaunt was für ein spielzeug das ist … wenn mal wieder ein paar spenden ankommen, könnte man ja mal wieder aufrüsten … nur als kleinen hinweis.
@70: Schöner Kommentar! ;)
@71:
Ich bin doch kein Anti, nee, das ist eher was für die anderen.
@sky: Wie weiter oben schon einmal empfohlen: Lesen hilft. Wenn Sie BILDblog einmal aufmerksam lesen werden Sie feststellen, dass hier nicht Schreibfehler in „Deutschlands größter Zeitung“ korrigiert, sondern falsche Meldungen nachrecherchiert werden. BILDblog engagiert sich so primär nicht GEGEN Bild, sondern FÜR journalistische Standards. Im übrigen kann ich keine ablehnende Verweigerungshaltung darin erkennen einem Lügner zu sagen, dass er lügt.
@75:
Nun ja, in den Medien wimmelt es vor Falschmeldungen. BILD ist als yellow press da sicherlich etwas ruppiger und erregt den BILDungsbüger (ich lese das Ding ja nicht, will gar nicht wissen wie man aufgestellt sein muss um sich daran abzuarbeiten), aber auch in den Standardmedien (Tagesschau, SZ, FAZ, TAZ, WELT, Focus – um nur einige zu nennen) wimmelt es vor Halb- und Unwahrheiten.
Das liegt natürlich bereits an den Agenturen, die oft nur Mist liefern.
Was ich grundsätzlich natürlich sehr gut finde ist dass sich viele Blogger diesem Thema widmen und Gegenpunkte setzen, aber es sollte m.E. definitiv nicht auf ein monothematisches Anti-Blog hinauslaufen.
(Das ist auch der Grund warum ich _hier_ lese und nicht bei „Anti-BILD“, ich weiss also nicht einmal ob Stefan dort noch mitarbeitet,)
@Sky:
Klingt für mich nach einer Anti-Anti Haltung =)
Hallo Herr Niggemeier,
ihre Arbeit bei BildBlog ist mir persönlich auf jeden Fall eine Spende wert.
Sollten Sie Engpässe zu verzeichnen haben,dann werden sicherlich viele Spenden.
grüße aus Hamburg
@76/sky: Meines Erachtens ist es gleichgültig, ob journalistische Standards in der gelben Presse, den „Standardmedien“ oder von den zuliefernden Agenturen verletzt werden. Die Unterschiede und damit die Gründe, warum BILD einen eigenen Watchblog verdient hat, sind zum einen die öffentliche Wirkung, die die BILD-Berichterstattung erzielt (erinnern wir uns an „Florida-Rolf“), zum anderen der Verdacht, dass hinter all dem Methode zu stecken scheint (siehe die aktuelle Berichterstattung über den Hamburger Wahlkampf). Ich finde es allerdings schade, dass das Watchblog-Prinzip am anderen Ende der gefühlten journalistischen Qualitätsskala nicht so aufgeht (z.B. Spiegelkritik.de). Das scheint dann aber tatsächlich daran zu liegen, dass BILD polarisiert und der ein oder andere bildungsnahe Mitbürger sich immer noch gerne über das Unterschichtenmedium lustig macht.
Sprechen wir es doch mal klar aus:
BILD wendet sich schwerpunktmässig an das breite und in Teilen wenig gebildete Volk (und dan bestimmte Politiker, die das Ding lesen müssen ;).
Alleine dadurch ist es leicht möglich Plattitüden, unzulässige Vereinfachungen und Demagogie (im Sinne des Wortes) festzustellen.
Andere Blätter wenden sich primär an den Bildungsbürger, an den graumelierten Akademiker und an den werdenden. Ich frage mal provokativ: Wer mit Hauptschulabschluss liest die SZ oder die FAZ? (Oder das Niggemeier-Blog? ;)
Was wir also hier m.E. feststellen dürfen ist auch die Massregelung der Masse, die bspw. Dr.Heitmeyer zur Perfektion getrieben hat:
http://de.wikipedia.org/wiki/Extremismus_der_Mitte
(Um nur einen zu nennen, Dr Heitmeyer ist allerdings hier ein führender Exponent mit Sendungsbewusstsein.)
Ich will das gar nicht näher kommentieren, aber der Ausschluss der Masse ist ein seit Jahrzehnten geübter Vorgang in der deutschen Demokratie und das halte ich gerne einmal fest.
Die neuen Webmedien erlauben „dem Pöbel“ (Stefan Niggemeier über bestimmte Leser hier) sich zu artikulieren und wenn man bestimmte Kommentarbereiche der Standardmedien scannt, dann tun er das auch. (Oft mit der Folge des Zensiertwerdens. ;)
Zusammenfassend ist also die Kritik an der BILD-Zeitung heutzutage (zu Axel Springers Zeiten mag das anders gewesen sein, ich erlaube mir hier kein Urteil) auch Bildung der Massen. Ich habe das mal pos. formuliert. (Ein wenig Elitismus mag auch dabei sein. BTW – Hach, warum ist Satire und Kabarett in Deutschland oft so pädagogisch und so links? ;)
„Der Bildzeitung drohe ein ungerechtfertigter Imageverlust und ein unangemessener wirtschaftlicher Schaden“
‚Neoliberale Kampfblätter‘ wie Bild und Spiegel verlieren erfreulicherweise stetig an Lesern.Die Bildauflage ist in den letzten 6 Jahren von 4,25 auf 3,30 mio.auf Talfahrt gegangen.Offenbar lassen sich in wirtsch.schwierigen Zeiten immer weniger Leute von Bildkampagnen wie- mehr netto statt brutto- für dumm verkaufen.Und das dank Aufklärungsmedien wie Bildblog.
@80:
Ich kann aus dem Beitrag jetzt nicht herauslesen, warum man die Kritik sein lassen soll.
Bild macht (viele) Fehler; der Verdacht, dass viele davon mit Absicht gemacht werden ist nicht neu; die Sorgfaltspflicht wird oft verletzt.
Warum eine Kritik nicht angebracht sein sollte ist mir daher schleierhaft.
@80/Sky
Interessant. Der „Ausschluss der Massen“ findet also durch SZ, FAZ, dieses Blog hier et. al. statt, so dass dem gemeinen Bürger (der interessanterweise per se als „wenig gebildet“ rubriziert wird) nichts anderes als die „Bild“ bleibt. Kritik daran zu üben, ist dann unproduktiv bzw. „monothematisch“, da dem „Bild“-Leser quasi keine andere Möglichkeit bleibt, richtig?
Das dürfte – verkürzt gesagt – exakt das Bild derjenigen sein, die diese „Bild“-Zeitung produzieren. (Das Wortspiel „Bild“ und Bildung ist keines – der Name der Zeitung ist m. W. von Springer damals bewusst auf das Bild hin gesetzt worden, weil man es vorzog, Bilder statt Text zu drucken und damit Massenkompatibilität erzeugen wollte.) Da man einfach behauptet, die Sachverhalte seinen für den Normalbürger eh zu kompliziert, vereinfacht man bis zur Unkenntlichkeit.
Niggemeiers Konzept des Bildblog ist aufklärerisch. D. h. seine These ist – das ist unautorisiert und ebenfalls ein bisschen einfach gehalten: Grundsätzlich ist niemand zu dumm für die Wahrheit.
Ihre Kritik an der Kritik ist eine Masche. Es gibt Literaturkritiker, Kunstkritiker, Kulturkritiker, Medienkritiker, Religionskritiker, Gastronomiekritiker, usw. Diesen vorzuwerfen, das „Positive“ nicht zu sehen, ist grossmutterhaft. Ich muss nicht Koch sein, um festzustellen, dass die Suppe versalzen ist. Und ich muss es dem Koch sagen, damit der in Zukunft nicht zuviel salzt.
Den Ausführungen Herrn Keuschnigs sind aus meiner Sicht nur noch Fußnoten hinzu zu fügen.
1. Wenn man Kritik als „Anti“ abkanzelt und rundherum ablehnt, entzieht man dem überwältigenden Teil der Journalisten ihre Arbeitsgrundlage.
2. @sky: Man kann Dinge auch einfach und verständlich darstellen, ohne sie falsch darzustellen. Ich kenne niemanden, der BILD kritisiert, weil sie zu verständlich ist.
@Gregor Keuschnig: Die von Ihnen vermutete Entstehung des BILD-Namens als Ausdruck von „viele Fotos, wenig Text“ deckt sich mit meinem Wissen.
Sehr amüsant ist die Einlassung der Springer-Anwältin, es sei grundsätzlich nicht hinnehmbar, dass Pressrat und „Bild“ AUFWAND betreiben MÜSSTEN, um die Attraktivität und mittelbar die Einnahmen von „Bildblog“ zu steigern. Das klingt so, als würde „Bild“ absichtlich und mit viel Mühe die Fehler in ihre Berichterstattung einbauen, damit die Bildblogger was zum Suchen und Echauffieren haben. Aber, wer weiß…
@50: Schöner Aphorismus – wenn der auf eigenem Mist gewachsen ist: Hut ab! Erinnert mich an Kästners „»Herr Kästner, wo bleibt das Positive?«
Ja, weiß der Teufel, wo das bleibt.“
@Daniel A.:
„Man kann Dinge auch einfach und verständlich darstellen, ohne sie falsch darzustellen.“
Ich glaube, dass das nicht geht. Man kann die grundsätzlich vorhandene Komplexität nicht einfach so allgemeinverständlich abbauen. (Zumindest nicht wenn man polemikfrei und demagogiefrei (im Sinne des Wortes) bleiben will und/oder das Medium auch noch verkaufen will.)
Aber ein wichtiger Punkt.
@Keuschnig:
Ja, Du hast meine Kritik gut verstanden. Ich erläuterte die Funktion der BILD (und vglb. Medien, da gibts eine ganze Menge) und die Funktion der Kritik an der BILD (Ausgrenzung bestimmter Meinungsbilder und Meinungsträger, sofern diese Kritik langandauernd oder gar monothematisch vorgetragen wird, darf auf Absicht geschlossen werden).
Die neuen Medien mit Kommentarbereichen in den Standardmedien und einzelne „Pöbel“-Blogs (bzw. „Pöbel“-Lesern, Zitat S.Niggemeier) stellen insofern eine Demokratieerweiterung dar, das sie nicht nur den Konsum sondern auch die Äusserung „einfacher“ Meinungen erlauben.
Ich sehe das grundsätzlich positiv, halte also wenig von Massnahmen, die der Bekämpfung dieses Meinungs-„Pöbels“ dienen (sofern bestimmte Grenzen, die die Rechtslage setzt beachtet werden).
@Keuschnig:
http://begleitschreiben.twoday.net/stories/4696096/
LOL, gerade noch gefunden, Du machst ja auch was Billiges:
„Stürmer“, „Demagogie“, Dein Vokabular wäre also auch watchblog-fähig.
Aber – wie bereits geschrieben – ich find die einfache Meinungsäusserung des normalen Bürgers gut.
@Sky: Können Sie mir sagen, woher mein „Pöbel“-Leser-Zitat kommt, auf das Sie sich nun schon mindestens zweimal zurückgegriffen haben?
@Stefan:
http://www.stefan-niggemeier.de/blog/gehirnfasten-mit-henryk-m-broder-2/#comments
Viele Grüße und weiterhin viel Erfolg!
Sky
Ich glaube, es gibt einen Unterschied zwischen der Pöbel und das Pöbeln.
„Pöbel“ oder „pöbeln“ steht als abwertende Bezeichnung für populus (altlat. „Volk“) das „gemeine“ Volk.
Mag sein, dass ich ein wenig unfair war beim Zitieren.
Ich habe eben ein Herz für den Pöbel. ;)
Und der kurzzeitig auf http://www.achgut.de verfügbaren Broder-Analyse „Niggemeier & Co: Die Laus, die brüllte“ stimme ich ausdrücklich _nicht_ zu. [1]
BTW – hast Du die weggehauen oder wurde es HMB zu peinlich?
[1] Ich habs aber doch mal gespeichert, will jemand die?
@sky: Ich will Sie in Ihrem Glauben nur ungern erschüttern, aber ich bin mir sicher, dass man Sachverhalte einfacher, als sie ursprünglich sind, darstellen kann und muss. Genau diese Reduktion von Komplexität ist das alltägliche Brot von Journalisten in jedem Medium. Es scheint mir doch äußerst elitär zu glauben, dass alles, was verständlich erklärbar ist zu banal ist, um darüber zu reden. Allerdings gibt es einen gewichtigen Unterschied zwischen „verständlich erklären“ und „Stimmungsmache“ – und genau hier setzt das BILDblog an.
@ Ommelbommel
Es ist wie befürchtet. Sie denken so wie sie schreiben. Sie denken nicht weit genug. Sie glauben, es sei nicht nötig. Sie hätten die Kerne der Sachen erfasst. Andere sagen ihre Meinung nicht. Niemand lehnt sich gegen D. auf. Er wird gefürchtet.
So, hier ist das gute Stück noch:
http://feeds.feedburner.com/AchgutSpotlight
Also, das ist BILD-Niveau!
@97/Sky:
Ich dachte, das „beleidigte Leberwurst“-Niveau…
@Sky.
Man könne dem Plebiszit nicht die Wahrheit in form sinnvoller und logisch ineinandergreifender Sätze zumuten ist eine Prämisse die den guten Axel überhaupt erst dazu veranlasste, die BILD zu gründen.
Es fällt mir schwer, denn Sinn in Ihren floskelhaften Posts zu erkennen, aber vielleicht macht ja auch die Anti-haltung aus, dass sie nicht rational sondern einfach nur anti ist.
in diesem Sinne: cui bono?
@88/89/Sky
Ganz ruhig!
Zunächst einmal ist nicht jede Meinungsäusserung per se eine „Demokratieerweiterung“. Oder sie ist es nur, wenn man Demokratie als grenzen- und vor allem argumentationsloses Herumschwadronieren versteht. Dann wäre ja auch Beleidigungen „Demokratieerweiterung“. Das kann’s nicht sein.
Dann zu meinem Text: Wenn jemand Menschen mit Tieren vergleicht (oder auch – wie in diesem Fall mit einer Comic-Tier-Figur), so ist das ein gewisses Niveau mit einer gewissen Tradition. Das habe ich damit – gewiss pointiert – versucht, auszudrücken. Ich habe übrigens dabei an Wolfssohn erinnert, der seinerzeit insinuierte, Münteferings „Heuschrecken“-Vergleich sei u. a. „antisemitisch“. Soweit dazu.
Und was den Demagogen angeht – da rate ich Ihnen mal, nachzuschlagen, was damit gemeint ist, bspw. hier oder auch hier.
ganz billige Scientology-Methoden hier von BILD…
da werden Kritiker ja auch gerne mit Rechtsmitteln überhäuft.
darf ich das sagen, ohne abgemahnt zu werden ? ^^
na, wie auch immer, 12 Beschwerden in 3,5 Jahren sind wohl kaum eine Flut, und im Vergleich zur Gesamtzahl auch nicht übermäßig viel.
Und das Kommerz-Argument ist ja wohl das absurdeste seit Jahren. Der Axel-Springer-Konzern ist ja bekanntlich auch nicht die Wohlfahrt. Oder wird die Bild neuerdings für lau verteilt ?
Wenn BILD sich mal mehr an die eigenen journalistischen Leitlinien halten würde, gäbe es Bildblog vielleicht gar nicht, und das „Problem“ würde sich von selbst erledigen.
Aber das ist offenbar ein Ansatz, der an BILD vorbei geht…
@Sonya T: Was meinen Sie? Diekmann? Was ist an meinen Vermutungen und Befürchtungen jetzt nicht zu Ende gedacht?
[…] P.S.: Warum BILD nicht einfach markenrechtlich gegen den BILDBlog vorgeht? Die Vermeidung negativer Publicity dürfte die angesichts dieser Fakten und Headline-”Testschüsse” die Antwort sein. […]
Nochmal @Sonya T.: Vergessen Sie meinen Kommentar, ich hatte Ihren völlig falsch verstanden. Nichts für Ungut.
[…] “Na, hoffentlich hält Ihr Server das aus,” sagte der Redakteur von heise.de, bevor er die Meldung freischaltete, “wir haben kürzlich Bildblog überlastet.” […]