Das Schlimme

Man kann es natürlich auch so machen wie die Zeitschrift „Das Neue“ aus dem Heinrich-Bauer-Verlag und als Reaktion auf die ethisch und juristisch gut begründete Aufforderung, nicht öffentlich über den Gesundheitszustand der Komikerin Gaby Köster zu spekulieren, die angebliche Diagnose fett und mit Ausrufezeichen auf die Titelseite schreiben und für alle, die es möglicherweise übersehen haben, drei Tage nach Erscheinen des Heftes eine Pressemitteilung herausgeben, in der keine, aber auch wirklich keine Frage offen bleibt.

28 Replies to “Das Schlimme”

  1. Hallo Herr Niggemeier,

    „[EDIT: gelöscht]“, so lautet der Original-Teil der Überschrift, den sie hier geschwärzt haben. Damit erwecken Sie den unzutreffenden Eindruck, also ob in der Mitteilung des Heinrich-Bauer-Verlages schon in der Überschrift Details zur Erkrankung der Komikerin stehen würden.

    Ich unterstütze übrigens ansonsten den Tenor Ihres Blog-Eintrages und finde es ein Unding des Verlages, mit diesem Titelblatt und dieser Pressemitteilung an die Öffentlichkeit zu gehen und so eklatant gegen ethische und juristische Vorgaben zu verstoßen. Warum aber die irreführende Schwärzung?

    Beste Grüße
    Arndt

  2. Man könnte die Schwärzungen von Herrn Niggemeier durchaus ethisch (und vielleicht auch juristisch, man weiß ja nie…) korrekt nennen…

  3. [EDIT: gelöscht. Sie haben völlig Recht, und genau deshalb habe ich auch Ihren Kommentar entfernt. Ich weiß, dass das merkwürdig wirken mag, aber an der Stelle will und muss ich konsequent sein. Da müssen wir jetzt durch.]

  4. Ja nun. Dass die Zeitung Privatssphaere verletzt hat, kann ich allerdings nur annehmen. Oder halt Googeln. Dann mus allerdings sagen, dass in der Tat das von Arndt bereits erwaehnte nicht so recht schwaerzenswert waere, IMO halt.
    Verstehe aber auch den drittletzten schwarzen Balken nicht.

  5. @5
    Sollte dann nicht konsequenter weise auch „“jemals wieder lachen koennen“, „titelten Zeitungen“, „Aerzte“, „aus heiterem Himmel“ und auch wer alles bei ihr ist gestrichen werden?

  6. Dann muss ich allerdings sagen, dass das bereits von Arndt erwaehnte…
    Sollte der verkorkste Satz in 7 eigentlich anfangen.

  7. @Theo: Lustig.

    Aber im Grunde hast du recht: Genau genommen macht jede Berichterstattung über diese Art Berichterstattung die Sache noch schlimmer. Ein Dilemma.

  8. Ja, so kann man den Pressekodex auch umgehen, in dem man über die Berichterstattung anderer Zeitungen berichtet. Ich möchte hierzu kurz anmerken, dass im Pressekodex die Berichterstattung über Erkrankungen Prominenter grundsätzlich unter die Geheimhaltungspflicht fällt, da der Betroffene ja nicht im Vollbesitz seiner körperlichen Kräfte ist. Und das ist im Fall von Gaby Köster in besonderem Maße gegeben.

    Zumal es ja auch eine ärztliche Schweigepflicht zum Schutz des Patienten gibt. Also, ich hätte es auch nicht so gerne, wenn in aller Öffentlichkeit über meine Krankheit berichtet würde, nur weil ich prominent bin (ist nur als Beispiel zu sehen).

    @Stefan:

    Herzlichen Glückwunsch (Bildblog) und viel Spass bei der Verkostung des Weines.

  9. Ist die Berichterstattung als Interview eine Art Spiel über Bande? Die einstweiligen Verfügungen gegen BILD[.de] sollten doch gezeigt haben, dass entsprechend reagiert wird. Oder hat in derartigen Fällen jedes Blatt einen Schuss frei bevor gegen die „Berichterstattung“ vorgegangen werden kann?

    P.S. Schön gemacht von Bildblog und Dir, ich weiss immer noch nicht was der Gaby fehlt.

  10. @3:
    Da fehlt aber noch „Das Goldene Blatt“ (Bild ab 80), „Echo der Frau“, „Frau mit Herz“(wär auch blöd ohne), „Frau im Spiegel“, „Frau im Gefühl“ und wie die Kukidentblätter alle heißen.

    Hauptsache schön flach und mit vielen Bildern, in ner halben Stunde wissen se sowieso nicht mehr, was se vor kurzem gelesen haben.

  11. @3: Was soll der Vergleich mit der Lindenstraße?!? Die LS sollte als Vorbild gelten, etwas sozialkritischeres gibt es in regelmäßigen Abständen nicht im deutschen Fernsehen. Schon lange nicht mehr hingeschaltet, kann das?
    Ansonsten hast Du Recht, aber wie 15 sagt, wäre da ein Haufen deutscher Blätter zu nennen. Viel „Schmalz“ (sprich wenig Rücksicht auf Privatsphäre) und wenig Hirn.

  12. @Stefan: Meinte ich nicht lustig, sondern ganz im Ernst. Wieviel mehr Hinweis auf ihren Gesundheitszustand gibt denn die gestrichene Überschrift im Vergleich zu den von mir angemerkten Stellen. Ich sehs wirklich nicht. auch die drittletzte Streichung steht da für mich nicht heraus.

    Und hier ist in der Tat das Problem, vielleicht habe ich bei den Wörtern ja ein ganz anderes Sprachgefühl als du. Ich kann mir nur bei diesem Lückentext überhaupt kein eigenes Bild davon machen, mich höchstens mit deiner impliziten Aussage „da steht was schlimmes, also lass ichs weg“ abfinden. Da fehlt dann allerdings der journalistische Witz ein wenig.

    In der Tat ein Dilemma.

  13. mir wäre es liber gewesen wenn du,stefan, das thema garnicht behandeln würdest,oder wenigtens den screenshot weglassen würdest.ok…-garnicht- wäre der falsche weg, aber aufrgund dern nicht geschwärzten wörter hab ich unter einer minute einen ausführlichen bericht gefunden. so wie es jetzt ist, kann jeder neugierige(und das sind ,glaube ich, viele menschen;) ) googeln und weiß sofort was frau köster fehlt und was ihre tante im interview gesagt hat.

  14. @sonic
    Hä? Wer hat denn nach dem Bericht gegoogelt? Du oder Stefan? Es gehört natürlich auch ein bisschen soziale Kompetenz dazu einfach mal nein zu sich zu sagen, nach so einem Artikel zu kapieren, dass die Frau nicht möchte, das andere wissen was mit ihr ist.

    Du hättest das respektieren können. Ganz alleine. Ohne einen Stefan Niggemeier. Oder?

  15. Könnten sich die Kommentar-Stefane dieses Blogs bitte ein griffiges Pseudonym zulegen. Authentizität – schön und gut, aber die Anhänge „(nicht DER)“, „(ein anderer)“, (ohne f)“, „(mit ph)“, usw. verwirren mich zunehmend. Danke.

  16. @creezy: Die Privatsphäre von Frau Köster nicht zu ergoogeln ist gar nicht so schwer. Ich hab es auch nicht getan. Es fehlt mir nichts. Ich bin völlig schmerzfrei.

    Teilweise, bewusste Medien-Abstinenz ist immer häufiger einfach angebracht. Ich habe, nur um ein Beispiel zu nennen, das Interview mit Natascha Kampusch nicht angeschaut, aber die Kritik daran auf zeit.de aufmerksam verfolgt. Ich lese Bildblog, aber nicht die BILD. Es ist wie Mülltrennen: Ob es tatsächlich was bewirkt, ist eine offene Frage. Aber man ist es sich schuldig, wenn man bestimmte Ansprüche hat.

  17. Bei google unter Gaby Köster auf Platz 2: der SpOn-Artikel vom 12.1.08, der die Diagnose breit tritt, unter Berufung auf Bild.
    Same birds, same feathers.

  18. kürzlich sass ich an der kasse, und eine ältere Kundin wollte sich offenbar für längeren Spitalabend bevorraten, ich nahm eine Zeitschrift aus dem Wust heraus und sag ‚die ist aber von der Vorwoche, wenn Sie ein paar Sekunde Zeit haben, geb ich ihnen die aktuelle Ausgabe‘. Antwort: Nee das is egal.

  19. Ich frage mich doch glatt, ob die Anwälte von Frau K. eine anwaltliche Vollmacht vorlegen können. Die muss ja wohl eigenhändig unterschrieben sein. Ob das geht?

  20. Als erstes wünsche ich Frau Köster gute Besserung und den Verwanten viel Kraft für die volgenden Aufgaben!

    Meine Meinung ist,man sollte die Privatpsähre von Frau Köster akzeptieren und nicht wie Geier sich auf alles Stürzen nur um Besserwisserisch und Überheblich sich selber auf die eigene Schulter zu klopfen.

    Mit freundlichen Grüßen Adolf Waider

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