Das Lästige an Klickstrecken, so schön sie zum Hochtreiben der „Page Impressions“ sind, ist für die Online-Medien ja, dass sie für sie immer noch irgendeine Form von Inhalt produzieren müssen, durch den die Menschen sich klicken müssen.
Geht aber auch ohne, wie die „Hamburger Morgenpost“ jetzt beweist. Sie veranstaltet auf ihren Internetseiten ein „Gewinnspiel“, das im Kern daraus besteht, ihr 13 Klicks zu schenken und einen Lösungssatz zu „sammeln“. Bei jedem Klick auf „zum nächsten Wort“ wird eine andere Seite aus dem, *hust*, journalistischen Angebot der „Mopo“ aufgerufen, weshalb die Abrufe in der Statistik der IVW als redaktionelle Abrufe und nicht unter „Spiele“ ausgewiesen werden:
(Vermutlich schenkt man der „Mopo“ übrigens durch die Teilnahme nicht nur die Inflation der „Page Impressions“, sondern auch eine E-Mail-Adresse zum teuren Weiterverkauf an Leute, die Geschäfte mit solchen Daten betreiben. Es fehlt nämlich auf der Seite jeder Hinweis, was das Blättchen mit den eingegebenen Adressen anstellen darf und was nicht.)
Zitat: „Es fehlt nämlich auf der Seite jeder Hinweis, was das Blättchen mit den eingegebenen Adressen anstellen darf und was nicht.“
Kann man die dafür jetzt nicht beim Berliner Datenschutzbeauftragten anschmieren? ;)
Wow, das ist mal ein relativ innovativer Weg zum Hitschinden. Man könnte das noch ein wenig „randomisieren“ und zufällig je einen von 13 Satzfragmenten darstellen, damit ein durchschnittlicher Leser deutlich mehr als nur ein Dutzend Klicks zur Lösung braucht.
Ja, das sieht nach einem gangbaren Weg aus, ich gehe davon aus, dass es sowas morgen überall gibt.
“Es fehlt nämlich auf der Seite jeder Hinweis, was das Blättchen mit den eingegebenen Adressen anstellen darf und was nicht.”
Wenn da nichts steht, dann darf die MoPo auch nichts weiter geben, § 4 Bundesdatenschutzgesetz bzw. § 12 Telemediengesetz.
die verschwenden ganze worte, wo man doch einzelne buchstaben nehmen könnte? na, die von der mopo scheinens ja zu haben!
Mal ganz ernst gefragt: was machen eigentlich die ganzen journalistischen Pappaufsteller wie die MoPo im Web, wenn Page Impressions als Wertung und Währung unwichtig werden?
@#5 Steffen Jost: Die machen Papp-Impressions.
Was für ein Scheiß, wie tief kann man nur sinken?
„Netbooks“ sind zwei Wörter? Warum ist dann „Internet“ nur ein Wort?
Meine Bildgalerie des Tages!
…lol…
selten so ein unsinn gesehen.
Man müsste der Reaktion mal eine email schreiben, ob und in wieweit sie ihre Leser noch ernst nehmen und wie der Professor hieß, dere ihnen das an der Journalisten-Uni beigebracht hat…
Da schlimme ist: Die wissen wahrscheinlich selber, dass das Nonsens ist, kommen aber nicht um sowas herum, um die für die Werbewirtschaft wichtigen PI zu forcieren.
Ich hab inzwischen schon einige Online-Redaktionen erlebt, in denen es nur noch darum geht, Werbeplätze zu verkaufen, und davon ausgegangen wird, dass der „Content“ schon irgendwie drumrum produziert wird. Da ist dieses Beispiel hier nur folgerichtig: es mal ganz ohne Inhalt zu versuchen. Der Einwand einiger vernünftiger Leute, dass auch unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten Inhalt, Inhalt, Inhalt vor allem kommt und erst dann die Vermarktung desselben, wird offenbar immer häufiger ignoriert.
Ach! Warum klicken wir uns nicht alle gegenseitig ins Glück?
[…] Feuer für weniger Presseecho sorgt, weil die Abstinenz von Feuer kein Material für spektakuläre Photo-Klick-Strecken bietet. in diesem Sinne, Danke: […]
Ganz schön knifflig, erst den Lösungssatz einzusammeln, aber was ist das Lösungswort?
Vor allem, wie viele Worte waren es insgesamt, wenn voher vier aussteigen, drei waren drin, einer hatte eine Ziege dabei, ein anderer einen Wolf?
BRAT-FETTLOS-MIT-SALAMO-BRATFETT-OHNE ;)
[…] in die Hand nehmen beziehungsweise aus der Hand geben. Mit austauschbaren Agenturmeldungen oder grenzdebilen Bilderstrecken und Quizzes wird das jedenfalls nicht zu machen […]