Verlassen wir vorübergehend die trüben Niederungen des Symbolfoto-Alltags in Online-Medien und beschäftigen uns stattdessen mit der Hohen Kunst des Hochglanz-Symbolfotos.
Stellen Sie sich vor, Sie müssten einen Artikel über Kastraten als Stars und Sex-Symbole bebildern. Denken Sie da ruhig einmal ein paar Sekunden drüber nach, bevor Sie sich anschauen, wie es die neue Lifestyle-Zeitschrift „intelligent life“ des „Economist“ gemacht hat.
Nämlich so.
[Vielen Dank an Pavel!]
aua! …
*röchel*
Also ich find’s lustig. Hätt’s genauso gemacht. :)
Autsch!
Eine Statue mit abem Glied hätt’s doch auch getan…
Eine extra schön weit hergeholte Erklärung:
Vielleicht wurde dieses Foto ja gewählt, weil es sich manchmal lohnt, etwas ruppiger nachzuschauen was darinnen ist.
Casanova hat ja lt. Artikel einen Kastraten ohne Eier aber mit falschem Penis enttarnt und dann mit/von ihm/ihr ein Kind gezeugt oder (untergeschoben) bekommen.
Danach war die Beziehung entzwei…
@ meykosoft #4:
Ist ein „Kastrat ohne Eier“ eine epithethische rhetorische Figur? Oder ein einfacher Pleonasmus? Welche Drogen nehmen Sie? Und wie viele davon?
Fabelhaft! Mir wäre das gar nicht erst eingefallen, aber ich mach‘ so was ja auch nicht beruflich. Anders als bei n-tv und den anderen Verdächtigen passt dieses Bild hier, weil es mehrdeutig ist – und offensichtlich nicht das Ergebnis einer oberflächlichen Bilder-Suchanfrage nach „Kastrat“. Da kam nicht der Symbolfotobeauftragte mit dem Schlüsselbund angetrottet, sondern jemand hatte eine gute Idee. Gefällt mir.
@SvenR #6
Na ja, in diesem Fall war die Figur (wie im Artikel nachzulesen) wohl einfach nur ne junge Frau…
und zu den zwei letzten Fragen: Keine aufgeschlagenen rohen Eier jedenfalls!
ich muß bernie, #5, beipflichten. ich finde die bildwahl außerordentlich kreativ und ich mag, dass der betrachter ein wenig spielraum hat, was er aus dem bild in verbindung mit dem text machen kann.
Aua! Jetzt habe ich meinen nachmittaglichen Kaffee auf der Tastatur verteilt.
Ich bin mir aber noch nicht im Klaren, ob ich dieses Symbolfoto genial oder peinlich finden sollte…
Bevor man dieses Foto im Kontext des Beitrages bewertet, sollte man sich mit ein paar weitere Beispiele der Bebilderung bei intelligent-life ansehen. Dann würde auffallen, dass Bernie (im Moment #7) hier offensichtlich Recht hat.
Tolle Bildwahl!
Dafür geb ich 100 von 100 möglichen Punkten :-)
*und nun überleg ich wie ich den Tee aus meiner Tastatur bekomme*
Ich find’s auch sehr gut. Hatte schon auf ein häßliches Bild einer rostigen Heckenschere und eine „So machte man das früher“-Bildzeile gesetzt.
Nee, gefällt mir. Hat was frech-subtiles.
Ich finds lustig! Und allemal besser als so ein Symbolfoto, als die Abbildung eines Originals. Bitte mal drüber nachdenken! ;)
hihi, sehr lustig. Die Briten haben eben Humor – wenn auch sehr eigenwilligen.
Habe die Finger gekreuzt und auf Sarah „Wiener“ (*wiebescheuertzwinker*) mit Küchenmesser gehofft, dann aber bemerkt, daß die womöglich im englischsprachigen Raum nun wirklich gar keiner kennt, und mich dann über die „broken eggs“ doch gefreut!
Sie hätten auch einfach einen Wallach nehmen können.
Die Grenze zwischen Ironie und Dummheit ist fließend… das hier würde ich ersterem zuordnen. Genial :)
hihi, nicht schlecht.
Find ich jetzt auch nicht sooooo weit hergeholt. Auch wenn’s weh tut beim Anschauen. :)
Hm, komisch, dass hier gleich alle so konkret an kaputte Hoden denken. Mir ist das beim ersten Sehen gar nicht eingefallen. Ich hab zuerst an die Folge der Kastration gedacht: ein Ei, das nicht befruchtet worden ist.
@22 (sb): Das ehrt Sie!
ich hatte tatsächlich kurz an einen hahn (kapaun) gedacht, aber darauf wäre ich nicht gekommen.
:P
Respekt! für die Idee und den Mut sie umzusetzen.
Jetzt aber mal im Ernst: was bedeutet das denn? Ich dachte, umgangssprachlich hießen die Kronjuwelen im Englischen eher „nuts“ oder „balls“. Ich hätte also vielmehr eine zerschlagene Walnussschale oder einen platten Wasserball erwartet. Aber Eier? Wer klärt mich auf? Ich kann mir das höchstens im Sinne von Kommentar Nr. 22 vorstellen.
Nuts, balls, bollocks, goolies, das sind so die ueblichen Begriffe. Eggs geht anscheinend auch, ist mir aber noch nie bewusst untergekommen.
Das hat aber ganz schon lange gedauert bis das jemand gemerkt hat.
Dito #26. Wenn der Artikel und das Magazin englischsprachig sind, ist es seltsam, denn »Eier« heißen dort nicht »eggs«, sondern »balls«. Jetzt nochmal neu deuten?
nuts = Eier… doch doch, schon komisch. Falls es wirklich britisch ist.
Es handelt sich hier m. E. um kein Symbol im eigentlichen Sinn, kein, um es mit dem Metzler-Lexikon Sprache zu sagen, „Besonderes, das als Zeichen ein Allgemeines vertritt, auf das es synekdoch.-analog. bezogen ist […]“.
Dass „eggs“ auch „Testikel“ bedeuten kann, halte ich für eher nebensächlich. Ihre Wirkung bezieht die Illustration vor allem aus Assoziationen. Neben der (verhinderten) Fruchtbarkeit können das sein: Zerstörung, (Zer)Brechen, Verschwendung, Austrocknen, Veröden (engl. „wither“, siehe zweiten Absatz im Text) usw. Außerdem spielt vermutlich die allgemeine sexuelle Konnotation des Flüssigen (hier das Innere des Eis) eine Rolle.
Die geknackten „nuts“ kamen auch mir in den Sinn (am besten noch mit einem Nussknacker dabei …), aber das wäre nicht nur zu brachial, sondern suggerierte auch ein chirurgisches Vorgehen, dem die Wirklichkeit offenbar nicht entsprach. Dennoch würde mich interessieren, wie „native speakers“ das Bild interpretieren.
Naja, aber in dem Zusammenhang ist das Symbol doch eindeutig, selbst wenn der Begriff so nicht verwendet wird.
ich finds doch recht lustig !
Noch zwei Anmerkungen zum Thema (Zer)Brechen: „Ein Ei aufschlagen“ heißt auf Englisch „to break an egg“. Und „his voice was about to break“ bedeutet: „Er war kurz vor dem Stimmbruch.“
never mind the bollocks
@ 31: Nein, mehrdeutig, wie ich zu zeigen versucht habe.
Das macht mir jetzt schon ziemlich Spaß!
Schon beim Hingucken verschiebt sich meine Stimmlage um viereinhalb Oktaven nach oben.
Kleiner Nachtrag: Das Symbolfoto erschien bei moreintelligentlife.com, was nicht die Website, sondern das Blog der Lifestyle-Zeitschrift „intelligent life” des „Economist” ist…..
Ein „Blog“ ist auch nur eine Untergruppe der Obergruppe „Website“.
Und wenn Du mal in die gedruckte Ausgabe reinguckst wirst Du feststellen dass dort als einzige URL http://www.moreintelligentlife.com angegeben ist.
Was willst Du uns also damit jetzt sagen?
Ist zwar’n bisschen spät für diesen Eintrag, aber auch köstlich. Am Wochenende (28.10.07) in der SZ-Online:
„So sieht ein echter Rembrandt aus“ in
http://www.sueddeutsche.de/,ra4m1/kultur/artikel/421/140125/
klasse. Gerade noch an der Grenze zur Geschmacklosigkeit,aber gut gemacht!