Nachhilfe von ddp (3)

Joachim Widmann, Chefredakteur der Nachrichtenagentur ddp, schreibt zu dieser Debatte:

Lieber Herr Niggemeier,

ich hoffe, dass wir uns bei all dem Furor, der in dieser Sache mittlerweile glüht, auf eines einigen können: Wo Menschen arbeiten, werden Fehler gemacht. Wir sind bei ddp sorgfältig darauf bedacht, Fehler zu vermeiden. Jeder ist gehalten, an seinem Platz perfekt zu arbeiten. Wir stellen das mit einer mehrstufigen Produktion sicher – so sicher, wie das eben geht. Dennoch kommt es, wie in jedem Handwerk, trotz aller Sorgfalt gelegentlich zu Fehlern, die ja niemand absichtlich verursacht oder übersieht.

Entscheidend ist der professionelle Umgang mit einer Fehlleistung. Daher habe auch ich mich über die zweite Meldung zu dem fehlerhaften „Bild“-Vorab geärgert. Da hätte sinngemäß klar stehen müssen, dass die Bafin sich gegen eine falsche Darstellung der „Bild“-Zeitung stellt. Sie dürfen mir glauben, dass diese Meldung intern bei uns ausgewertet wurde. Sie hat gegen unsere eiserne Regel verstoßen, dass erkannte Fehler umgehend transparent korrigiert werden müssen. Hier wurde zwar der Fehler irgendwie korrigiert, jedoch unklar und nicht transparent. Da das auch ohne Ihr Zutun leider jeder gesehen hat, muss das nicht weiter öffentlich debattiert werden. Was sollen wir noch dazu sagen?

Ich schreibe in etwas ungelenkem Deutsch „erkannte Fehler“, weil es in der Natur unerkannter Fehler liegt, nicht korrigiert zu werden. Das kommt bei täglich Hunderten ddp-Meldungen aber sehr, sehr selten vor. Die allermeisten Fehler erkennen wir selbst, bevor eine Meldung gesendet wird. Im anderen Fall sind wir sehr dankbar für einen Hinweis. Dieser wird dann geprüft, und bei Bestätigung des Fehlers machen wir die Korrektur. Unter Profis ist das eine selbstverständliche Dienstleistung, die unseren Kunden unsere Verlässlichkeit beweist.

Herr Höhling hat versucht, das gegenüber dem Leserbriefschreiber deutlich zu machen Angesichts eines Leserbriefs, der ohne große Umschweife unterstellt, hier sei schlampige Arbeit die Regel, war er nicht einmal besonders scharf. Der inquisitorische Ton des Briefes war der Sache nicht angemessen.

Sie wissen als erfahrener Journalist sehr gut, dass mit fehlerhaften oder überdrehten Vorabmeldungen das ungeschriebene Gesetz unseres Handwerks gebrochen wird, dass man Nachrichtenagenturen nicht für die eigene PR missbraucht, weil dies das gegenseitige Vertrauensverhältnis zwischen Medien und Agenturen in für alle Seiten sehr unangenehmer Weise belastet. Mit der Verifikation (oder Falsifikation) solcher Meldungen gelangt man nachts oder am Wochenende, wenn besonders viele Vorabmeldungen eingehen, beim Versuch, bei den Akteuren nachzufragen, an natürliche Grenzen. Daher teile ich Ihr Unbehagen – unser Dilemma liegt darin, dass die große Mehrzahl der Vorabs stimmt, was aber ebenfalls selten gleich geklärt werden kann. Bei einer Meldung zu einem relevanten Thema, die nicht schon auf den ersten Blick unplausibel wirkt, bleibt uns nichts als der handwerklich korrekte Hinweis darauf, dass eine Verifikation zunächst nicht möglich gewesen ist, was nichts anderes heißt als: Diese Meldung muss nicht, aber kann ganz oder in Teilen falsch sein, sie ist jedenfalls vorerst unbestätigt. So haben wir das bei der ersten Meldung zu dem „Bild“-Vorab auch gemacht.

Verdrehte oder falsche Vorabmeldungen sind für uns ein Thema, das auf bestimmte Medien nicht eingegrenzt werden kann, und auch bei den gelegentlich Betroffenen ist derlei unserer Erfahrung nach nicht die Regel und nicht erklärte Absicht. Ich bitte daher um Verständnis dafür, dass wir an einer öffentlichen Debatte nicht teilnehmen können und wollen, in deren Rahmen einzelnen Medien unterstellt wird, vorsätzlich zu lügen. Am richtigen Ort, zur richtigen Zeit und gegenüber dem richtigen Gesprächspartner wird ein solcher Lapsus ohne Scheu von uns angesprochen. Aber zu einer Stellungnahme im „Bildblog“ sind wir nun wirklich nicht verpflichtet. Wir bleiben auch da unserer publizistischen Rolle gemäß neutral – was bitte nicht mit Indifferenz oder Verschlafenheit verwechselt werden möge.

Ihr Ansinnen abzulehnen, Herrn Höhlings persönliche Mails in dem Blog zu publizieren, die als öffentliche Stellungnahme nicht gedacht waren, ist daher statthaft und kein Zeichen von Arroganz. Er übt damit genau das Recht aus, über die eigene Publizität zu bestimmen, dessen Verletzung Sie der „Bild“-Zeitung immer wieder vorwerfen. Interessant ist, dass Sie darauf, dass wir unser Schweigen brechen sollten, in dieser Schärfe und Empörung insistieren und Herrn Höhling, gegen dessen ausdrücklichen Wunsch, gewissermaßen „über Bande“ dennoch zitieren. Das erinnert mich doch sehr an das Gedicht über die Elche und deren schärfste Kritiker…

Herzliche Grüße

Joachim Widmann
Chefredakteur
ddp Deutscher Depeschendienst

Lieber Herr Widmann,

vielen Dank für die ausführliche Stellungnahme!

Ich möchte diese Debatte nicht zu hoch hängen, und die Diskussion über Tonfall und Inhalt der Mails von Herrn Höhling, die ich unfassbar finde, ist schon deshalb schwierig, weil die Leser keine Möglichkeit haben, sich ein eigenes Bild zu machen.

In einigen Punkten muss ich dennoch widersprechen: Es geht nicht um „persönliche“ Mails von Herrn Höhling. Es geht um Mails, die Herr Höhling in seiner Funktion als Stellvertreter des Chefredakteurs von ddp an Leser geschrieben hat, die Anfragen an die E-Mail-Adresse info@ddp.de geschickt haben. Es handelt sich insofern um offizielle Antworten von ddp, und ich glaube, Sie müssten auch damit leben, wenn jemand diese Antworten im Wortlaut veröffentlicht. Aus Gründen der Fairness habe ich es nicht getan.

Ich habe auch Herrn Höhlings Bitte entsprochen, seine Antwort auf meine journalistische Anfrage nicht zu veröffentlichen. Und ich habe seiner Bitte entsprochen, nicht einmal in meinen eigenen Worten wiederzugeben, ob ddp nun der Meinung ist, einen Fehler gemacht zu haben oder nicht, was ich schon eine erstaunliche Bitte fand.

Sie sagen nun, bei ddp seien Fehler passiert. Ja, darauf können wir uns sofort einigen: Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler (und diese waren sicher nicht die schlimmsten). Interessant ist, dass dieser Gedanke in den E-Mails, die ich kenne und mit denen ddp auf die (berechtigten!) Leserbeschwerden reagierte, fehlt. Der Stellvertreter des ddp-Chefredakteurs hat den Schreibern gesagt, dass ddp sich nichts, aber auch gar nichts vorwerfen lassen muss, und teilweise mit dem Anwalt gedroht.

Natürlich haben Sie das Recht, an einer Debatte über mögliche Fehlleistungen von ddp oder das Problem der Vorabmeldungen nicht teilzunehmen. Aber wenn der ddp Lesern gegenüber unbestreitbare Fehlleistungen bestreitet und ihnen unverhohlen droht, muss er damit leben, dass das öffentlich gemacht und darüber diskutiert wird.

Finde ich.

Mit freundlichen Grüßen
Stefan Niggemeier

51 Replies to “Nachhilfe von ddp (3)”

  1. Sehr lesenswerter Briefwechsel. Auf mich macht Herr Widmann einen glaubhaften Eindruck, auf jeden Fall ist seine Argumentation stimmig. Ohne Kenntnis der Briefinhalte fällt es mir aber als objektivem Betrachter sinngemäß schwer hier in die Diskussion einzusteigen.

    Kurz, außerhalb des Themas: Danke für Deine Arbeit hier!

  2. > Tja… zieht da einer seinen Schwanz einen?

    Wie jetzt? Wenn er nicht antwortet und/oder Fehler eingesteht, ist er doof – und wenn er es tut, zieht er den Schwanz ein? Blöde Argumentation. Widmann erklärt sich, relativiert und verteidigt. Ist doch fein, klar und sauber. Wenngleich auch noch Fragen offen bleiben. Ich sehe jedenfalls da oben keinen Anlass, über seinen Schwanz oder seine Tätigkeiten mit selbem zu fabulieren.

  3. Details hin, Details her – Herr Widmann hat spät und halbwegs akzeptabel reagiert. Das macht die vorherigen Patzer nicht wett, aber man muss auch mal anerkennen, dass jemand überhaupt auf die Online-Kritik hier reagiert. Ist ja leider wahrlich nicht die Norm, und könnte/sollte Anfang einer neuen Diskussionskultur sein. Aber seien wir ehrlich: hätte Stefan nicht (bewusst?) starktobakkig gestänkert, wäre doch wieder nix gewesen…

  4. „Sie müssten auch damit leben, wenn jemand diese Antworten im Wortlaut veröffentlicht. Aus Gründen der Fairness habe ich es nicht getan.“
    Ich glaube, dass Stefan diese Mails nicht aus „Gründen der Fairness“, sondern aus rechtlichen Gründen veröffentlicht hat. Wenn er dies tut, macht er sich wegen Offenlegung des Briefgeheimnisses strafbar.

    @Torsten: Ich glaube, Widmann hat deshalb so spät reagiert, weil die letzten Tage nicht da war. Wieso sollte denn sonst der stellv. Chefredakteur eMails versenden?

    Aber muss man immer „starktokakkig“ stänkern? Ist in der Welt kein Platz mehr für freundliche Worte?

  5. also, mehr als den schaden zu begrenzen kann herr widmann nicht mehr tun. und das hat er – inhaltlich wie stilistisch – auch gemacht. alle – leider gibt es in diesem blog zu viele – „hängt ihn höher“- kommentatoren möchte das bitte freundlicherweise zu kenntnis nehmen. und davon ausgehen, dass herr höhnig ein für ihn vermutlich eher unangenehmes internes gespräch führen musste. und nu is auch wieder gut. befremdlich an manchen kommentaren hier finde ich, dass sie gerne geifernd auf züge aufspringen, die stefan ins gleis gesezt hat, ohne tatsächlich eine fundierte, tatsächliche eigene meinung dazu zu haben. nach dem motte: „jawoll, das wollte ich „eigentlich“ auch schon lange mal sagen – nur fehlten mir leider stil und inhaltliches wssen, um es auch so zu formulieren.“ nicht nur zu diesem thema, sondern leider viel zu häufig in letzter zeit. so etwas entwertet dieses blog, bitte bedenkt diese klugscheißenden worte, bevor ihr etwas postet. danke.

  6. Habe ich das jetzt richtig verstanden? ddp verzichtet zukünftig auf Bild-Vorab-Lügen? Und dpa, Tagesschau und Wetterkarte?

  7. @10: Das finde ich auch. (Wobei ich natürlich auch finde, dass das Auch-Finden meistens kein Grund zum Kommentieren ist.)

  8. @matthias: Das nenne ich Kloakensprache – die BILD-Redaktion hat bestimmt noch einen Arbeitesplatz frei.

    zu ddp: Die Chefredaktion hat doch festgestellt, dass sie nicht unfehlbar ist. Mit anderen Worten:

    Chefredakteur und stellv. Chefredakteur dürfen an der nächsten Papstwahl nicht teilnehmen. Oder..?

  9. wie?!? SvenR und Ommelbommel sind ein auch noch ein und der selbe?!? gehen sie mal zum arzt oder eröffnen sie alternativ vielleicht ein eigenes blog. trotzdem: danke! ohne sie wäre mein originalkommentar nicht denkbar gewesen;-)

  10. @16: SvenR ist übrigens in Wirklichkeit eine Frau. Einem Mann wäre ein SvenR-Ommelbommel-Multitasking schließlich gar nicht zuzutrauen!

  11. @ 8: Meidung einer Straftat? Unsinn. Welcher Straftatbestand soll denn dadurch verwirklicht werden, wenn Herr Niggemeier Dritten von dem Inhalt eines Briefes Kenntnis verschafft, von dem er durch den ursprünglichen Empfänger Kenntnis erlangt hat? Im Raum dürfte allein eine Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts durch die Veröffentlichung stehen. Nur handelte es sich, wie auch Herr Niggemeier zutreffend ausführt, nicht um eine private Korrespondenz, sondern vielmehr um die Antwort einer Presseagentur auf die Kritik eines Lesers. Auch meine ich, dass die von Herrn Niggemeier angestoßene Debatte von dem Gewicht ist, dass selbst der EGMR ein gewisses Wohlwollen zeigen würde. Nur kann es natürlich auch so sein, dass sich der Verfasser des fraglichen Briefes derart im Ton und in der Sache vergriffen hat, dass er bei einer Veröffentlichung seiner Entblödung für seinen Arbeitgeber nicht mehr tragbar wäre. Was wiegt hier mehr – die Furcht des armen Individuum um seinen Arbeitsplatz oder das Voranbringen der öffentlichen Diskussion um die Praktiken einer Presseagentur, die sich wundert, dass die BaFin am Sonntag nicht erreichbar ist, um den von der BILD verbreiteten Unsinn der BILD entgegenzutreten? Dabei wird man natürlich auch berücksichtigen müssen, dass die fragliche Presseagentur doch ein mehr oder weniger deutliches mea culpa öffentlich geäußert hat. Daher kann ich Herrn Niggemeier gut verstehen, dass er hier keine Antwalts- und Gerichtskosten riskiert. Wozu auch? Ein finanzielles Polster sollte lieber für die weitere kritische Begleitung der Anrufsender reserviert werden ;-)

  12. Ich habe extra matthias (10) geschrieben, um deutlich zu machen, dass ich auf ihren ersten Kommentar antworte. Und jetzt erklären Sie mir bitte, was ein „Hängt-ihn-höher“-Kommentator ist, und was Sie mir mit dem Kommentar sagen wollen, außer dass Sie eine Meinung zur Email von Widmann haben, die bitte alle Blödmänner hier mal zur Kenntnis nehmen sollen, bevor die Meute zusammen mit Stefan wehrlose alte Leute in Ubahnen verprügeln geht.

  13. @ Thomas T. #8:

    Also erstens hat Stefan diese Mail(s) gar nicht, und zweitens sicherlich nicht wegen der strafbewehrten Offenlegung des Briefgeheimnises nicht veröffentlicht.

    @ matthias #10:

    Meiner Meinung nach kann Herr Widmann mehr tun, als nur den Schaden zu begrenzen. Er könnte sich beim Leser entschuldigen. Ich habe in seinen Ausführung keine Entschuldigung gefunden, lasse mich aber gern eines besseren belehren.

    @ matthias #11:

    Da bin ich, ich muss nebenher immer mal was arbeiten, sonst überweist mir mein Chef mein Gehalt nicht.

    @ matthias #16:

    Nur der guten Ornung halber: Sie sollten sich beim Schreiben Ihrer Kommentare mehr Mühe geben und ich bin nicht Ommelbommel.

    @ fragen kost ja nix #17:

    Ha ha.

    @ Ommelbommel #19: wir könnten ja zusammen alle drei matthias‘ mit Wattebäuschen bewerfen – so doof kann einer alleine ja kaum sein.

  14. Einst haben die Kerls auf den Bäumen gehockt,
    behaart und mit böser Visage.
    Dann hat man sie aus dem Urwald gelockt
    und die Welt asphaltiert und aufgestockt,
    bis zur dreißigsten Etage.

    Da saßen sie nun, den Flöhen entflohn,
    in zentralgeheizten Räumen.
    Da sitzen sie nun am Telefon.
    Und es herrscht noch genau derselbe Ton
    wie seinerzeit auf den Bäumen.
    (Erich Kästner)

    Ich für meinen Teil finde es interessant, wie so ein kleiner Fehler solche Wellen schlagen kann.

  15. @7 @10:
    Ihr habt schon recht. Aber was spricht dagegen zu sagen: „Da haben wir Mist gebaut“ und gut ist’s? Währe IMHO wesentlich eleganter und wesentlich weniger diskussions würdig. Manchmal ist weniger mehr.

  16. Oh, kommen die Hofberichterstatter langsam in Not und erfahren so etwas wie eine Gegenöffentlichkeit…
    „Wo Menschen arbeiten, werden Fehler gemacht“ ist sicher richtig, nun sollte man hier vielleicht mal mehr Geld für gutes Personal ausgeben und ggf. auch mal jemand vor Ort schicken wenn das Volk auf die Straße geht um seine Freiheit zu bewahren. Aber selbst wenn das der Fall gewesen wäre die Zahl der Teilnehmer wäre auch dann nicht korrekt gewesen. Bestes Beispiel der Desinformation die Rede Ahmadinejad vor der UN und die Interpretation in den Medien.
    http://radio-utopie.de/index.php?themenID=993

  17. @ Kinch #22:

    Sie haben recht, der Fehler ist nicht besonders schlimm. Wenn ich ich mit dem Auto jemanden fahrlässig schwer verletze, ist das sehr viel schwerwiegender.

    Nur werden solche „Fehler“ i. d. R. nachvollzogen, sind von (fast) allen nachvollziehbar und werden auch geahndet.

    Das ist bei den potentiellen Fehlern der ddp nicht so. Der Mensch neigt dazu zu glauben, was in der Zeitung steht, manche glauben sogar was in der Bild steht. Das führt hier jetzt zu weit.

    Wenn dann solche Fehler „unter den Tisch gekehrt“ werden sollen, dem Fehlerfinder und -nachfrager dann auch noch teilweise mit dem Anwalt gedroht wird, wird’s richtig gruselig.

  18. @SvenR #25
    Mir ist natürlich klar, dass es hier nicht um den Fehler ging, sondern um die Reaktionen die sich so bei der Fehlerfindung ansammelten.
    Die Erkenntnis dass überall wo Menschen arbeiten Fehler passieren, ist nun wirklich nicht neu. Ich kann also nicht wirklich behaupten von diesen Vorgängen hier desillusioniert zu werden.
    Ich finde aber den menschlichen Faktor, abseits aller Empörung, doch irgendwie lustig. Schließlich kann ich die Aufregung, und die Aufregung um die Aufregung nicht wirklich ernst nehmen, da dass alles doch irgendwie gegenstandslos ist. Es geht, bei Lichte betrachtet, doch um nichts weiter als um das Gemüt eines stellv. Chefredakteurs.
    Und solange man nicht den Leserbrief und die Antworten lesen kann, kann man meiner Meinung nach als Außenstehender auch nichts wirklich Qualifiziertes dazu sagen.

  19. „Entscheidend ist der professionelle Umgang mit einer Fehlleistung.“

    Entscheidend ist in Agenturen hin und wieder auch der professionelle Umgang mit Wörtern. Nicht jeder Fehler ist eine FehlLEISTUNG.

    Aber so klingt es natürlich gleich ganz anders.

  20. „Also erstens hat Stefan diese Mail(s) gar nicht,“
    Also Stefan Niggemeier verfasst hier mehrere Blogeinträge von Dingen, die ihm gar nicht vorliegen. Das ist sehr interessant.

    Also dann schreibe ich nun auch Beschwerdemails und eröffne einen Blog und kritisere Dinge, die mir meine Nachbarn erzählen. Ist das fundierter Journalismus?

  21. @#27
    Noch so eine Diskussion die eigentlich relativ sinnfrei ist:

    „Nachdem der Leser uns den Briefwechsel weitergeleitet hat, habe ich bei Höhling nachgefragt“

  22. @29: Was Sven schreibt ist Blödsinn. Keine Ahnung, wie er darauf kommt. Zumindest was meinen Part angeht hat Stefan die Mails unter anderem deshalb nicht veröffentlicht, weil ich ihn drum gebeten habe. Der Ärger würde nämlich letztendlich auf mich als ursprünglichen Adressaten zurückfallen.

  23. jetzt ist aber auch mal gut! irgendwie scheint die sache doch ausdiskutiert – wobei von anfang schon nicht viel zu diskutieren war. wie herr widmann schon schreibt: wo menschen arbeiten, werden fehler gemacht. punkt.

  24. @ Thomas T. #29 und Randalf #31:

    Schauen wir doch noch einmal, was ich geschrieben habe;

    „Also erstens hat Stefan diese Mail(s) gar nicht […] veröffentlicht.“

  25. @SvenR: Deine Nachricht lautete:
    „Also erstens hat Stefan diese Mail(s) gar nicht, und zweitens sicherlich nicht wegen der strafbewehrten Offenlegung des Briefgeheimnises nicht veröffentlicht.“

    Bitte? Dann schreibe auch, dass er sie nicht veröffentlicht hat.

    Wir diskutieren hier über Fehler eingestehen, seltsam, dass du wohl deinen kleinen Fauxpass nicht zu gibst.

  26. @37: Nee, doch nicht. Habs nicht richtig gelesen. Da müssen Sie nochmal drüber gehen und konkret sagen, was jetzt wofür ein Beispiel oder ein Beweis ist.

  27. @ jewees #35 und Stefan:

    Ich versuche ein letztes Mal Thomas T. es zu erklären, dann halte ich meinen Mund schreib ich dazu nichts mehr. Entschuldigung.

    @ Thomas T. #36:

    Ich bin ja kein Deutschlehrer, kein Journalist, Redakteur, Lektor, habe keinerlei Abschluss, der nachweisen könnte, dass ich von Sprache besonders viel verstehe, ich hab‘ ja noch nicht mal ein Blog.

    Ich dachte, es wäre jedem klar, das „[…]“ in einem Zitat bedeuetet, dass man was auslässt. Ich habe das gemacht, damit Sie meinen – aus meiner Sicht nicht zu schwierigen – Satz aus #20 in #34 besser verstehen.

    Hat wohl nichts genützt.

    Meiner – zugegebenermaßen unmaßgeblichen – Meinung nach kann man im Deutschen sowohl

    Ich habe kein Brot gekauft, keinen Wein gekauft und sicherlich keine Zigaretten gekauft.

    als auch

    Ich habe kein Brot keinen Wein und sicherlich keine Zigaretten gekauft.

    schreiben, und beides bedeutet das gleiche.

    Falls Sie dem oben geschriebenen Text zustimmen, könnten Sie ja meinen Kommentar #20 noch mal lesen, und dann vielleicht verstehen, dass ich den von Ihnen unterstellten Fehler nicht gemacht habe.

    Vieleicht haben Sie in #8 und #36 Fehler gemacht, die Sie ja dann auch gern zugeben dürfen. Oder auch nicht.

  28. @42 Die beiden Leerzeichen vor den beiden ! waren in diesem Fall ganz bewusst gewählt. Ich verrate aber nicht wieso :-) Und nun kann die „Diskussion“ endlos weitergehen; worum ging’s nochmal?

  29. @ Sebastian #42:

    Ich kann das Verhalten von Menschen , die Pleneken , zwar nicht nachvollziehen, halte Sie aber i. d. R. für wesentlich cleverer, als Deppen Leer Zeichen Benutzer oder Depp’n-Apostroh’s-Verwender.

    @ Jeeves #43:

    Entschuldigung, dass ich Ihren Namen falsch geschrieben habe. Also habe ich in #40 mindestens drei Fehler gemacht, die gerne sofort zugebe. Ob Thomas T. sich wohl noch mal meldet.

    Und: Es ging darum, das manche ihre Fehler nicht Fehler nennen, diese heimlich korrigieren, dann behaupten gar keine gemacht zu haben und wenn sie dabei erwischt werden noch pampig werden und mit dem Anwalt drohen. Oder so. Und davon, dass es für einige Professionellen ganz schön schwierig zu sein scheint, einfach mal „Entschuldigung“ zu schreiben.

  30. Naja, und nebenbei geht´s hier wohl um die Deutsche Rechtschreibung. …Wenn man nicht genau wüsste, dass SvenR einfach nur ein Komma falsch gesetzt und dadurch seine Aussage in #20 „entstellt“ hat, müsste man Thomas T. glatt zustimmen. Aber so wurde wenigstens auch der Unterschied zwischen einem Fehler und einer Fehlleistung erklärt. Subtil, aber immerhin. =)

  31. Ja und ich war offensichtlich offensichtlich. Man kann’s wie gesagt endlos auf die Spitze treiben ;-)

    Wie meint die Kneipe um die Ecke vor 3 Wochen noch:

    „Pizza Tag und Gyros“.

    Ich war kurz davor, rein zu gehen und einmal „Tag“ zu bestellen ;-)

  32. @ markus #45:

    Da ich ja immer gerne was dazulerne, welches Komma in #20 habe ich falsch gesetzt? Das fehlende Komma in #40 habe ich schließlich schon zweimal zugegeben.

  33. @SvenR #47

    Ich hoffe mal, dass nun kein Missverständnis vorliegt, deshalb die ganze Nebensache lieber nochmal in der ausführlichen Version. Die Nummer 45 klingt ziemlich klugschei…, wie ich feststelle. Aber jetzt habe ich mich wohl reingeritten und muss zur Strafe (sorry @Sebastian) noch einen draufsetzen. :)

    Aus #20:

    »Also erstens hat Stefan diese Mail(s) gar nicht, und zweitens sicherlich nicht wegen der strafbewehrten Offenlegung des Briefgeheimnises nicht veröffentlicht.«

    Durch das Komma hinter „gar nicht“ hat Stefan Niggemeier die Mails gar nicht. Meint man, wenn man nicht weiterliest bzw. an diesem Punkt zum Gegenschlag ausholt und deshalb unkonzentriert wird :) Denn der zweite Teil des Satzes ist nunmal kein Hauptsatz (auch wenn die „neue“ Rechtschreibung das nicht mehr als entscheidendes Kriterium vorsieht), wodurch erstens das Komma zum Fehler und zweitens die tatsächlich beabsichtigte Aussage undeutlich wird, wenn man sie denn falsch verstehen/auslegen will:

    Tatsächlich hat Stefan Niggemeier die Mails einfach nur gar nicht veröffentlicht. Erstens gar nicht und zweitens sicherlich nicht wegen der strafbewehrten Offenlegung des Briefgeheimnises. Im Zusammenhang liest und versteht man das so, behaupte ich mal.

    Thomas T. hat gelesen: »Also erstens hat Stefan diese Mail(s) gar nicht, und zweitens hat er sie sicherlich nicht wegen der strafbewehrten Offenlegung des Briefgeheimnises nicht veröffentlicht.« Aber das steht da nicht.

    Viel Lärm um …ääh… gar nichts. Ich sehe das wie jeeves in #35, dachte aber zur Auflösung dieses Missverständnisses beizutragen. Stattdessen habe ich nun wohl endgültig zu der Fehlleistung beigetragen, diese erfreuliche Entwicklung durch die Diskussion über ein Komma oder andere Pixelfehler abzuwürgen. Dafür möchte ich mich zu allererst bei Stefan Niggemeier entschuldigen.

    Erfreulich finde ich die Antwort von Herrn Widmann. Denn diese Antwort bedeutet doch im Prinzip genau das, was man sich als Blogger/Leser/Kommentator wünscht: Dialog. Muss er hier zu Kreuze kriechen? Es sollte berücksichtigt werden, dass er die Herausforderung einer Stellungnahme angenommen hat. Das ist doch wohl eher selten in dieser Form der Fall, so ganz ohne Pseudonym oder vorgeschickte Mitarbeiter und ohne jede Verpflichtung. Daher nehme ich ihm den Vorsatz oder Regelfall der transparenten Fehlerdiagnose vollumfänglich ab und respektiere seine Entscheidung, sich an der weiterführenden Diskussion nicht beteiligen zu wollen. Auch deute ich seine Antwort nicht als Missbilligung oder gar Verbot dieser Diskussion. Eine endgültige inhaltliche Bewertung ist nunmal nicht möglich, da Stefan Niggemeier die Mails gar nicht… Die Existenz der Stellungnahme deutet allerdings auf ihre Notwendigkeit hin, wodurch Herr Höhling sein öffentliches Fett weg bekommen haben sollte.

    Als Betroffener darf man sich ganz sicher über den »Furor, der in dieser [jeweiligen] Sache mittlerweile glüht,« wundern. Wenn diese Erkenntnis, dass Meinungen zu bestimmten Sachverhalten „neuerdings“ einer breiten Öffentlichkeit zugänglich werden, bei allen Betroffenen zur Auseinandersetzung mit dieser Öffentlichkeit führt, wäre das doch gar nicht mal so schlecht, oder?

  34. Halb OT:
    Seit 23.9.2007 behauptet das ZDF:
    „Die Veranstalter, die der Polizei Übergriffe vorwarfen, brachen die am Brandenburger Tor gestartete Demonstration auf Höhe der Friedrichstraße ab.“

    http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/28/0,3672,7007868,00.html

    Seltsam – die Demo, die ich besuchte, wurde nicht an der Friedrichstraße abgebrochen.
    Trotz mehrfacher Proteste korrigiert das ZDF die Meldung nicht.
    Auf meine Beschwerdemail habe ich keine Antwort erhalten.

    Wo ich’s ursprünglich her hab kann ich leider nicht mehr eruieren – ich meine ein Leserposting im Heiseforum hat mich drauf gebracht, aber ich finde es nicht mehr.

Comments are closed.