So. Da werden die Kritiker und Miesmacher jetzt ja wohl verstummen. Sat.1 hat nämlich aus prominentem Mund, dass das völlig in Ordnung geht, dass und wie der Sender die Tour de France überträgt. Von jemandem, der wirklich Autorität hat, was den Profiradsport und Doping angeht.
Jan Ullrich.
In einem Live-Interview mit Sat.1 während der Übertragung erklärte der sympathische Sportler, dass das mit dem Doping total übertrieben werde, plauderte unbeschwert über sein Privatleben, erzählte, dass er die Tour bei ARD und ZDF immer nur „ohne Ton“ gucken konnte, und bescheinigte Sat.1, das im Gegensatz dazu „richtig, richtig gut“ zu machen.
Ich hab’s leider nicht selbst gesehen und bin nur von fassungslosen Kollegen angerufen worden. Vielleicht findet sich ja jemand, der die Szene aufgenommen hat und sie irgendwo hochlädt?
Das ist nur konsequent. De Posch sagt ja, dass der Zuschauer sich seine eigene Meinung bilden soll – und dass kann er jetzt auch über Ulrichs Aussagen.
(Disclaimer: Ja, ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass der Zuschauer merkt, was dort für eine Farce inszeniert wird.)
Hehe… ich wollte schon die Zeit stoppen bis das hier auftaucht. Aufgenommen hab ichs leider nicht, aber witzig fand ichs trotzdem…
Sollte eine negative Respektskala existieren, so dürfte sich der Wert Jan Ullrichs mittlerweile im gehobenen dreistelligen Minusbereich eingependelt haben. Konsequenz kann man ihm aber tatsächlich nicht absprechen, oder um The Notwist zu zitieren: „Fail with cosequence, lose with eloquence…“. Die haben das wohl aber in einem eher positiven Kontext gemeint.
Sollte „consequence“ heissen, pardon.
Ich finde es total wichtig, dass man einen wahren Experten zum aktuellen Doping-Geschehen befragt. Was wissen die ARD- und ZDF-Reporter denn schon? Man lässt sich doch auch nicht von einem Mönch über die Feinheiten des Kamasutra aufklären… ;-)
Ich hab mir nur gedacht (und getwittert): Hoffentlich hat das der Niggemeier gesehen. Jan Ullrich hat ein Rad ab.
Die wollten wahrscheinlich bloß der Titanic die Show stehlen. Dort wird man sich jetzt wohl einen neuen Zweiseiter ausdenken müssen …
Ich kann den Ausschnitt sicher besorgen, wenn mal jemand sagen würde wann GENAU dieses Interview ausgestrahlt wurde.
Sorry, ich habe nur ein paar selbstproduzierte Sekunden ertragen. War so in etwa auf dem Level, den der Offene Kanal hier beim österlichen Volkslauf erreicht. Aber hee, Licht und Ton werden ohnehin überbewertet.
Im Gegenzug dazu haben die drei Plaudertaschen bei Eurosport, für die Doping zwei Wochen lang eine unschöne Randerscheinung des Radsports war, heute auf Generalverdacht umgestellt und jede Einzelleistung, die ein bisschen außergewöhnlich war, als „leider vermutlich zu schön, um wahr zu sein“ bezeichnet. Oder die brauchen einfach die Textbücher von ARD und ZDF auf – die braucht ja jetzt niemand mehr und geschrieben sind sie eh.
Da kann man nur noch fassungslos den Kopf schütteln…
Aufforderung zur Urheberrechtsverletzung? Tztztz…
Hm, mal was anders. Ich hab noch nie verstanden, wieso man irgendwelche Leute für Masochismus und Muskelaufbau bezahlt (panem et dingsbums) und die Künstler lieber hungern lässt (oder wie PUR in die Arme des Sponsors Thyssen treibt, auch son Auswuchs ;) ).
Anders: Profi- und Leistungssport in jeglicher Form ist mir schon immer an einem gewissen Körperteil vorbeigegangen.
Das was an Sport Kultur ist, gibt es eh nicht im TV.
Sorry für den kulturistischen Ausfall.
Bitte: Weiter Kopfschütteln über das, was schon immer inhärent behämmert war.
Ich scheine da ja Glück zu haben mit meiner Entscheidung, die sportähnliche Dopingveranstaltung live bei Sat1 völlig zu ignorieren. Da bleibt es mir doch glatt erspart, bei O-Tönen von Jan Ullrich den Ton abschalten zu müssen.
Für alle, die das Interview nicht live genießen konnten, habe ich hier einen Audio-Mitschnitt hochgeladen: http://www.ipernity.com/doc/tim/428611
Das ist schön. So hat man am späten abend noch was lustiges.
[…] ein Schlüsselerlebnis in den Niederungen der Privatsender. Stefan Niggemeier hat es dann wirklich aufgegriffen… was mich aber irgendwie auch nicht wundert. Sat1 geht jegliches Schamgefühl ab. Und Jan […]
Ich finde tatsächlich gut, daß Sat.1 die Tour de France überträgt und finde die Berichterstattung sehr gut.
Ich halte auch Jan Ullrich für einen sympathischen Menschen und tollen Sportsmann.
Richtig erkannt, ich teile die kollektive Empööörung nicht.
Moralisch ist die Doping-Debatte absolut gerechtfertigt und nötig, dennoch wissen die meisten nicht: Doping kitzelt nur das letzte Quäntchen „Extra“ aus einem Leistungssportler heraus. Das ist und bleibt ungerecht, es hindert mich nicht daran, die Tour zu bewundern und dem Geschehen mit Interesse zu folgen – egal ob da jemand gedopt ist oder nicht.
[…] sicher nicht nur Stefan Niggemeier verpasste, was Franz schockierte, habe ich eben einen Audio-Mitschnitt des unsäglichen […]
[…] großem Dank an Tim, bei dem man sich die neun Minuten im Original anhören […]
[…] Während Sat.1 mit grottenschlechter Live-Berichterstattung beeindruckte (die heute mit einem Jan-Ullrich-Interview einen neuen Tiefpunkt erreichte), berichtete die ARD weiterhin über die Tour – nur eben nicht live. […]
Also Ullrich war doch während des Interviews auf Drogen!
Oder ist der wirklich so bescheuert! Was der für ein Zeug vom stapel gelassen hat ist ja nicht mehr feierlich!
Und ich Idiot hab wg ihm damals noch die Tour geguckt und ihm die Daumen gedrückt!
Also wenn ihr mich fragt hat der Typ einen totalen Realitätsverlust! Anders kann ich mir das alles nicht erklären! Oder der hat von Sat1 Geld bekommen, dass er sie so in den himmel Lobt…..der muss echt Pleite sein!
[…] Wie nachzulesen ist, hat sich Jan Ullrich während der heutigen SAT1-Tour-Übertragung per Telefon live ins […]
hehe, ich habs vorhin auch live gesehen und bin jetzt nur hier auf der seite um nachzuschauen, obs gleich aufgegriffen wurde. dass das tatsächlich der fall ist, ist ja immerhin beruhigend.
aber denkt bitte auch daran, dass die freaks von sat.1 direkt nach dem interview auch die gegenseite haben zu wort kommen lassen!
„Im Gegenzug dazu haben die drei Plaudertaschen bei Eurosport, für die Doping zwei Wochen lang eine unschöne Randerscheinung des Radsports war, heute auf Generalverdacht umgestellt und jede Einzelleistung, die ein bisschen außergewöhnlich war, als „leider vermutlich zu schön, um wahr zu sein” bezeichnet. Oder die brauchen einfach die Textbücher von ARD und ZDF auf – die braucht ja jetzt niemand mehr und geschrieben sind sie eh.“
das ist mal richtig schön unwahr. aber hauptsache die legende wird weitererzaehlt. denn im gegensatz zu anderen sendern (hi@ ard/zdf) war doping auf eurosport immer ein thema. auch in diesem jahr.
[…] France. Auf dem privaten Fernsehen lebt es sich ja bekanntlich eh ein wenig leichter, wenn man von solchen Eskapaden zu hören bekommt. Niemand geringeres als Jan “Mister No-Dope” Ullrich gibt seinen […]
@18: „das letze quentchen extra“ – wie wäre es demzufolge wenn man pflichtdoping für politiker, springerjournalisten, quizsenderbetreiber und sportfunktionaere erwägen würde? das wär doch mal n ansatz…
@22: re:“Realitätsverlust“, ich sags mal so: Sportübertragungen sind das Opium des Volkes (wie das Zitat ja auch wirklich heißt, d.h. etwas, das man sich selbst zur Betäubung zuführt).
Ballerspiele und Profisport verbieten (naja, ballerspiele nicht unbedingt ;) )
Ist das der selbe Jan Ulrich, der ARD nur ohne Ton gucken kann, der einen leicht überdotierten Exklusivvertrag mit diesem Sender hatte? Im Interesse aller GEZ-Zahler sollte die ARD-Rechtsabteilung hier einmal tätig werden, oder?
@ Peter Fisch: Guter Ansatz, ich denke die ARD sollte sich die Kohle wiederholen und in einer Sonderausschüttung an die Gebührenzahler zurückgeben ;-)
@18 (Flux): „Doping kitzelt nur das letzte Quäntchen „Extra” aus einem Leistungssportler heraus.“
Wer hat den Link zu dem Selbsversuch eines Arztes und Hobbyradfahres, der in starken 75 Minuten nach Alpe d’Huez hochradelte und total kaputt war, dann eine EPO-Kur machte und zwei Wochen später in deutlich unter einer Stunde, mit Zielsprint un gefühlter Kraft für „20km mehr“ oben ankam?
Wenn das ein „Quäntchen“ ist, na dann Prost. Hab‘ leider keinen Link als Beleg. Aber vielleicht hat den einanderer.
Das die öffentlichen ausgestiegen sind, finde ich völlig ok.
Und Ulle?
Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing.
Das ist alles.
Wen schert eigentlich noch das Urteilsvermögen von Herrn Ullrich?
Wer nichtmal zwischen richtig und falsch innerhalb eines Regelwerkes unterscheiden kann, dem sollte man in Sachen Beurteilung medialer Publizierungen mal nicht zuviel zutrauen.
Ein ganz jämmerlich speichelleckender Versuch, sich wieder ins Rennen zu bringen – wenn auch hinter den Kulissen.
Ulle, lass es – Axel Schulz hat doch schon vorgemacht, wie man kläglich daran scheitern kann…
@31: http://www.zeit.de/2007/28/M-Epo ?
Siehe auch Eilmeldung – Blutdoping bei Winokurow:
http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,496298,00.html