Beißen Sie nicht in den Tisch, wenn Sie sich dieses Werbevideo ansehen, mit dem die amerikanische „National Organization for Marriage“ (NOM) für die Diskriminierung von Schwulen und Lesben wirbt:
Schauen Sie sich lieber die wunderbaren Aufnahmen vom Casting der Schauspieler für das Video an, die jemand freundlicherweise ins Internet gestellt hat:
[via Indecision Forever]
Hat jemand einen Kübel, den ich mir borgen kann? Meiner ist vollgekotzt.
Aber schon lustig – eine Regebogenkoalition gegen die Schwulen und Lesben … das hat eine gewisse Ironie :-)
da kann man nur noch den kopf schütteln
Wie kann sowas in den USA überhaupt zugelassen werden?
Es muss wohl noch sehr viele Bürger mit dieser Meinung geben.
Würde so ein Spot in Deutschland laufen wäre ein „Skandal“ noch die dümmste Beschreibung. Lynchen wüde man die Verantwortlichen.
@2 Das war auch mein erster Gedanke!
„Wie kann sowas in den USA überhaupt zugelassen werden?“
In den USA gibt es ein anderes Verständnis von Meinungsfreiheit als in Deutschland. Im Hinblick darauf, dass sich die Anti-Schwulenehe-Fraktion langfristig nicht durchsetzen wird (kann ich mir einfach nicht vorstellen) finde ich das Video wenig schockierend.
Das es aber überhaupt einen Bedarf und eine Nachfrage an solcher Auseinandersetzung auf Seiten der Anti-Schwulenehe-Fraktion gibt ist schon bezeichnend.
Audition 24
I’am a weddingplaner from Hawaii.
I vote for gay marriage.
It will double my income.
Audition 25
I’am a lawyer from california.
I vote for gay marriage.
It will triple my income.
Audition 26
I’am a advertising agent from New York
I vote for gay marriage.
It will bring me tons of money.
MfG
It’s not right but it’s OK
“The Gay Storm Is Gay Coming to Get You Gay“
Nicht vergessen auch den verlinkten Eintrag zu besuchen – er ist es wert :)
@arahf #3
„Würde so ein Spot in Deutschland laufen wäre ein „Skandal” noch die dümmste Beschreibung. Lynchen wüde man die Verantwortlichen.“
da wär ich mir aber nicht so sicher. „Kinder statt Inder“ ging ja auch – weitgehend – problemlos.
„The Gay Storm Is Gay Coming to Get You Gay“ Auch nicht schlecht.
Mein Englisch ist nicht das beste, vielleicht verstehe ich die Aussage des Videos deshalb nicht. Aber warum zu Hölle werden Heteros in ihrer Freiheit beschränkt, wenn Schwule heiraten dürfen? Wessen Hetero-Regenbogen-Leben wird dadurch geändert?
Und warum muss eine „Ärztin“ zwischen ihrer Religion und ihrer Beruf wählen? Verbietet ihre Religion das Behandeln von Schwulen?
Vielleicht bin ich ja ungebildet und das ist eine dumme Frage, aber was meinen denn diese Leute damit, dass die Regierung ihnen ihre Freiheit wegnehmen und in ihr Leben eingreifen will?
Spricht es jetzt für die Laiendarsteller dieses Videos, dass sie ihre Bigotterie vom Blatt ablesen müssen, oder gegen NOM, dass die Hälfte der Bewerber nicht einmal das richtig hinkriegt?
Interessant auch, dass man sich zum Zwecke der Diskriminierung von Homosexuellen das Etikett der Toleranz aufkleben will („rainbow coalition of every creed and color…“). Natürlich klappt das mit der Toleranz gegenüber ethnischen Minderheiten nur in solchen Zusammenhängen. Kleineres Übel und so.
Apropos übel…
Traurig.
Ich finde deren Kindervideo noch um einiges infamer.
@9 Ganz einfach! Diese Leute sind homophob und versuchen ihren Hass so umzubranden, dass sie auf den ersten Blick einigermaßen zivilisiert wirken.
„Wie kann sowas in den USA überhaupt zugelassen werden?“
Diese Frage ist aus meiner Sicht viel gefährlicher als es jedes diskriminierende(?) Video sein könnte. Warum sollte so etwas nicht zugelassen werden? In einem Land mit Recht auf freie Meinungsäußerung äußern Menschen frei ihre Meinung. Sie äußern nicht meine Meinung, noch nicht einmal eine für mich irgendwie nachvollziehbare Meinung – aber eben doch eine Meinung.
Wie bigott ist es, das Recht von Schwulen und Lesben auf Ehe… zu verteidigen, aber das Recht anderer, darüber zu denken und zu sagen, was sie wollen, beschränken zu wollen?
gut so, endlich mal ne vernünftige organisation die die wahren übel an der wurzel packt.
yes we can
# 9 #10
Natürlich kann man das nicht sachlich begründen. Das ist dumme Propaganda, christlicher Fundamentalismus und abartige Wertevorstellungen in voller Blüte.
@15
Ich stimme Dir nur teilweise zu. Meinungsäußerungen sollten immer zulässig sein. Meinungäußerungen die das Existenzrecht einer sozialen Gruppe in Frage stellen (und diese Richtung geht das Video), sollte hingegen meiner Meinung nach verboten werden.
[…] By ullrik Stefan Niggemeier über indecision forever über die amerikanische ‘National Organization for Marriage’. […]
@Jakob Fricke
Ich verstehe, wie Du das meinst. Aber wer entscheidet, welche Meinungsäußerung „das Existenzrecht einer … Gruppe“ in Frage stellt?
Das ist nicht trivial: Dürfte ich dann auch nicht mehr sagen, dass ich NOKIA verstehe, wenn sie das Werk in Bochum schließen und dass ich gegen subventionierte Ansiedlungen bin, weil ich dann das Existenzrecht von Fließbandarbeitern in Frage stelle.
Zeig mir, wie man da eine Grenze zieht, und ich bin dabei. Vorerst ist mir aber eine unbegrenzt freie Meinungsäußerung heilig.
[…] [via, via] […]
Rainbow coalition ist wirklich großartig. Warte sehnlichst auf Paraden etc.
@18
Hier wird aber nicht das Existenzrecht einer sozialen Gruppe in Frage gestellt (jedenfalls nciht vordergründig), sondern nur deren Recht auf Heirat.
Meinungsäußerungen die das Existenzrecht einer sozialen Gruppe in Frage stellen sind meiner Meinung nach Volksverhetzung, und das ist glaube ich auch in den USA verboten.
Das Existenzrecht der Homosexuellen sehe ich nicht in Frage gestellt @18. Sie sollen nach Meinung der NOM halt nicht heiraten dürfen, also eine Institution nutzen, die aus deren Sicht für Heterosexuelle gedacht ist.
Das Problem ist, dass die NOM nicht begründen kann oder will, warum das schlecht sein sollte. Das geht sowieso nur auf zwei Arten, erstens man meint, das die Ehe etwas ist, dass sich Menschen ausgedacht haben und damit einem Zweck dient über den es Übereinkunft gibt, etwa Mann + Frau machen Kind. Dann ist es natürlich normal, dass man sich darum streiten kann, wenn jetzt zwei Männer kommen und sagen, wir wollen auch mitmachen und die Institution verändern.
Oder man sagt dass die Ehe etwas ist das Gott will und zwar nur für Mann + Frau. Dann sind wir auf einer Ebene, auf der man gar nicht diskutieren kann, dann wäre die Ehe a priori heterosexuell.
Das lässt aber außer Acht und dann bin ich wieder bei dem Existenzrecht, ob es nicht hinter dem Streit um die Institution um Homophobie usw. geht. Der NOM zu unterstellen, sie betreibe Homophobie und wolle die Homosexuellen gar ausrotten zeugt entweder von großer Sachkenntnis oder guter Menschenkenntnis oder ist genauso Kampfparole wie die Bevorstehende Islamisierung Europas.
Im Zweifel sollte sich aber jeder vernünftige Mensch gegen die NOM stellen. Und natürlich die Amerikaner auch ;)
Hmmm also viel sinn hat das ganze nicht was sie dort erzählen aber ist ja sicherlich alles geschmackssache …
@Thomas
Das sind wahre Worte, die du da schreibst. Ich bin keineswegs einer Meinung mit den Damen und Herren der NOM. Ich denke, dass die beiden von dir aufgezeigten Diskussionssträge durchaus eine Diskussion erlauben. Bei zweiterem ist es einfach: Da geht’s um die Ehe als kirchliche Institution, da hat die Kirch ohne weiteres das Recht, die Rahmenbedingungen dieser Institution zu bestimmen.
Bei ersterem geht es um die Ehe als staatliche Institution und da gälte es erstmal, eine wichtige Frage zu klären: Wird die Ehe deshalb staatlich begünstigt, weil sie eine Institution ist, die zumindest potenziell Kinder hervorbringt und die deshalb von staatstragender Bedeutung ist? Wenn ja, dann kann ich auch nachvollziehen, warum diese Institution und deren Privilegien heterosexuellen vorbehalten bleiben sollte.
Das sind rationale Argumente. Wer das als „Homophobie“ bezeichnet, der möchte nicht diskutieren, sondern diskreditieren.
@noir.desir
Bleibt aber immer noch die Frage, wodurch Schwule und Lesben meine Ehe, meine Institution und mein Leben beschränken, wenn sie gleichen Rechte haben wie ich? Will ich nur heiraten, wenn damit „Privilegien“ verbunden sind, die mich über andere erheben? Wie arm ist das denn?
Wenn man Kindermachen (was für ein geiles Wort) fördern will, weil es daran ein staatliches Interesse gibt, bitte. Dann aber nicht über den Umweg der Ehe.
@26
„Wenn ja, dann kann ich auch nachvollziehen, warum diese Institution und deren Privilegien heterosexuellen vorbehalten bleiben sollte.“
Ein Privileg von unmittelbar zeugungswilligen heterosexuellen Paare, oder homosexuellen Paaren, die auf anderen Wege Kinder zeugen oder adoptieren wollen.
Da soweit ich weiß, weder eine Schwangerschaft noch ein positiver Fruchtbarkeitstest voraussetzungen für die Ehe sind, kann man allerdings dieses als Hauptzweck der Ehe ausschließen.
Desweiteren war es zumindest mir nicht möglich, in diesem Video auch nur ein rationales Argument zu finden; aber jede Menge irrationaler. Irrationale Argumente für die Diskriminierung von Homosexuellen als „Homophob“ zu bezeichnen, finde ich dagegen sehr naheliegend.
[…] Das ist evil. Merkt euch das. Denn wenn sich eine Regenbogeninitiative (siehe Kommentare bei Niggemeier) gegen Homosexuelle, welche dieses Symbol schon “etwas länger” nutzen, wendet, sollte […]
@nr.9:
Weil Interessenvertretung dieser Art mit rationalen argumenten nicht funktionieren würde (welche sollten das auch sein), also greift man auf die gute alte „Chewbacca Defense“ zurückt: Es wird eine eigene innere Logik aufgebaut, die einfach besagt, dass Freiheit gut ist und gleichgeschlechtliche Ehen diese gefährden. Warum? WEIL DAS SO IST. Meh, dann muss ich jetzt wohl dagegen sein.
Faszinierend finde ich ja auch immer wieder was für harmlos klingende namen solche organisationen haben, vor allem da natürlich „FOR marriage“ und nicht „AGAINST gay marriage“ gemäss NLP gleich viel positiver klingt, und man vertritt mehr oder weniger die gleiche meinung wie die gegenseite, man ist ja für die ehe und nicht dagegen, man will halt nur dass manche nicht heiraten dürfen. Was ja wiederum auch nichts neues ist, bis vor wenigen jahrzehnten waren ja ehen zwischen unterschiedlichen „rassen“ verboten (habe da einmal die aussage eines damaligen richters gelesen der meinte dass gott die verschiedenen „rassen“ auf unterschiedliche kontinente verteilte damit sich diese nicht vermischen) gibt sicher auch heutzutage einge die diese gleiche meinung vertreten).
Ich frage mich ja wie lange wir in Österreich noch auf eingetragene partnerschaften von homosexuellen warten müssen, und frage mich immer noch wie die EU tolerieren kann dass partnerschaften die in einem EU land anerkannt sind nicht automatisch im gesamten EU raum gelten.
I am a caliof…uups…I am a cälliphor…sorry…
I’m a california doctor too…Juhuuu!!!!
Pruuuuust!!!!!!!!!!
Boah, bin ich sauer. Was für eine ignorante Scheiße. Nicht dass es was bringt, aber ich hab spontan eine E-Mail an diese Leute geschrieben, kurz und knackig (und englisch): „Gott sei dank gibt es euch. So kann ich jedem, der mir nicht glauben will, zeigen dass es dumme Amerikaner gibt – dümmer als man sich denken kann. Ihr seid das letzte.“ (Sinngemäß)
Doch was kann man schon wirklich tun, außer hier sitzen und kotzen..
[…] [via Indecision Forever] (Stefan Niggemeier) […]
Von den inhaltlichen, irrationalen und für mich nur wenig diskutablen Komponenten des Videos abgesehen ist doch die Aufmachung á la jüngstes-Gericht-und-Ende-der-Welt das Schlimmste, oder? Zugegeben: die Umsetzung der ‚Botschaft‘ ist gut produziert, aber das ist doch keine Meinungsfreiheit mehr?! Sorry, aber nach 30 Sekunden war mein Tisch zu Sägemehl zerkaut…, der wird auch durch die ernüchternden Castingaufnahmen nicht mehr heile.
[…] “A Rainboy Coalition” (sic!) der NOM gegen Homosexuelle (mit Casting!). Dunkle Wolken, Untergangsstimmung. Wann ist Judgement Day? […]
[…] now to something completely different: Über diesen → Beitrag bei Stefan Niggemeier und → diesen Beitrag bei “Rot, röter, regentot” bin ich auf das folgende Video […]
Hmm, ums kurz zu halten: Ich bin für freie Meinungsäußerung, das hindert mich aber nicht daran bei diesem Spott zu kotzen und über die Castings zu lachen :)
die sieger von vermont sind ja der meinung, dass solche leute und auch prop 8 zu ihrem erfolg in der vermont legislature beigetragen haben.
besonders der vortrag des mädchens aus dem ersten link hat wohl viel für die sache ihrer eltern ausgemacht. eindrucksvoller erfolg in vermont. but hey – it’s vermont, so what do you expect… ;-)
.~.
Die Aufmachung ist grauenhaft, der Ton ist salbungsvoll und die Botschaft ist intolerant. Trotzdem muss es im Rahmen der Meinungsfreiheit erlaubt sein, solche Videos zu produzieren und auf YouTube zu stellen. Ich muss deshalb den Vorrednern zustimmen, die folgende Zitate aus dem Kommentar #3 erschreckend fanden:
Wie kann sowas in den USA überhaupt zugelassen werden?
Es muss nicht zugelassen werden, Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut. Man darf auch schlechte Videos für die Abschaffung der Ehe oder gegen die christliche Religion veröffentlichen.
Es muss wohl noch sehr viele Bürger mit dieser Meinung geben.
Das werden wir ja sehen. Ich persönlich wünsche den Lesben und Schwulen die volle Gleichberechtigung. Aber es muss im Meinungsbildungsprozess auch die Möglichkeit geben, gegen die Ehe zweier gleichgeschlechtlicher Partner zu sein.
Würde so ein Spot in Deutschland laufen wäre ein „Skandal” noch die dümmste Beschreibung. Lynchen wüde man die Verantwortlichen.
Nicht der Spot ist ein Skandal, sondern dass jemand mit dem Spot und unserem Land ausgerechnet »lynchen« assoziiert.
Na, so schlecht ist das Video gar nicht.
Das Ding liefert kein einziges Argument, nicht einmal ein irrationales. Es liefert keine einzige konkrete Aussage. Außer natürlich „kommt auf unsere Website“. Trotzdem hört es sich so an, als ob das mords wichtig wäre, weil es jeden angeht und die Kacke sowieso am Dampfen ist und nun endlich was gegen die religionsfeindliche staatliche Willkür derer getan werden muss, die es mal wieder übertreiben.
Sowas stellt man nicht mal eben in der Mittagspause auf die Beine, da steckt konzentriertes Hirnschmalz aus der PR-Manipulations-Industrie dahinter.
Vielleicht auch ganz spannend. Eine Youtube-Antwort:
http://www.youtube.com/watch?v=7YGe8DwBs-s
ich muss an dieser Stelle stefanolix zustimmen und anderen zustimmen, Kommentar#3 ist wirklich unsäglich. Trotzdem sollte man noch erwähnen, dass für die amerikanische Verfassung die Meinungsfreiheit das höchste zu schützende Gut ist, während für das deutsche Grundgesetz der Satz „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ entscheidend ist. Insofern sind in Amerika nicht nur dieses Video, sondern noch ganz andere Sachen zulässig, weil das Recht auf Meinungsfreiheit das alles abdeckt. Ansonsten ist die „Meingunsfreiheit“-Reihe im „USA erklärt“-Blog ganz hilfreich.
Könnte man den Text der Sprecher einmal übersetzen? Ich verstehe leider nicht jedes Wort.
@Gunnar: Hier ist der Text schon mal auf englisch:
There’s a storm gathering.
The clouds are dark, the wind is strong.
And I am afraid.
Some who advocate for same-sex marriage are taking the issue far beyond same-sex couples.
They want to bring the issue into my life.
My freedom will be taken away.
I’m a California doctor who must choose between my faith and my job.
I’m part of a New Jersey church group punished by the government because we can’t support same-sex marriage.
I’m a Massachusetts parent helplessly watching public schools teach my son that gay marriage is OK.
But some who advocate for same-sex marriage have not been content with same-sex couples living as they wish.
Those advocates want to change the way I live.
I will have no choice.
The storm is coming.
Damon Owens (NOM): But we have hope: A rainbow coalition of people of every creed and color are coming together in love to protect marriage. Visit Nation for Marriage.org. Join us.
@26 noir.desir.
„…weil sie eine Institution ist, die zumindest potenziell Kinder hervorbringt und die deshalb von staatstragender Bedeutung ist?Wenn ja, dann kann ich auch nachvollziehen, warum diese Institution und deren Privilegien heterosexuellen vorbehalten bleiben sollte.“
Potenzielle Kinder sichern aber nicht den Fortbestand einer Gesellschaft. Das können nur reale Kinder. Die sind aber wiederrum nicht an den Familienstatus ihrer Eltern gebunden.
Weil die sexuelle Präferenz keine Wahl ist und die Möglichkeiten daher nicht in Konkurrenz miteinander stehen, ergibt es keinen Sinn, eine Möglichkeit von etwas auszuschließen, was über mögliche Kinder noch weitere Bereiche betrifft, z.B. Besuchsrecht oder Erbschaftsfragen. Auch bei dir sind diese möglichen Kinder die einzige Begründung.
Wenn du willst, dass Leute Kinder kriegen, dann gib denen z.B. Steuererleichterungen wenn sie Kinder kriegen und nicht wenn sie Kinder kriegen könnten. Das hat aber mit der Präferenz nichts zu tun.
Der Clip spricht einzig Gläubige an. Wer kurz darüber nachdenkt, erkennt logische Lücken und das Gerüst fällt in sich zusammen. Wie gefährlich er wird, hängt also von der Grundeinstellung der Rezipienten ab.
Danke.
Oft werden die gesprochenen Worte verschluckt. Ein zu lesender Text ist etwas verständlicher für mich. Ich übe aber noch. ;o)
Wenn deren „Regenbogenkoalition“ als Gegendemonstration bei einer Schwulerparade auftaucht, kønnte es unuebersichtlich werden…
Ich mag die Wirkung der Castingvideos, die die Belibigkeit der Aussagen im Spot – dem Anschein nach von Betroffenen – zeigen.
Man ersetze das Wort „homosexual“ im Video durch das Wort „black“. Richtig: Das hatten wir alles schonmal.
@49
Das Wort „homosexual” kommt nur leider nicht im Video vor.
Auf die Gefahr hin von Sebastian heruntergemacht zu werden hab ich mich mal an eine Übersetzung des Textes gewagt:
—————————–
-„Ein Sturm zieht auf.“
-„Die Wolken sind schwarz, der Wind ist stark.“
-„Ich habe Angst.“
-„Einige Verfechter von gleichgeschlechtlicher Ehe gehen damit weit über gleichgeschlechtliche Partnerschaft hinaus.“
-„Sie wollen Angelegenheit in mein Leben bringen.“
-„Meine Freiheit wird mir genommen.“
-„Ich bin eine Doktorin aus Karlifornien, die sich zwischen ihrem Glauben und ihrer Arbeit entscheiden muss.“
-„Ich gehöre einer Kirchengruppe an, die von der Regierung bestraft wird, weil wir gleichgeschlechtliche Ehen nicht unterstützen können.“
-„Ich bin eine Mutter aus Massachusetts, die hilflos mit ansehen muss, wie öffentliche Schulen meinem Son beibringen, dass homosexuelle Ehen in Ordnung sind.“
-„Aber einige die gleichgeschlechtliche Ehen unterstützen waren nicht zufrieden damit dass gleichgeschlechtliche Paare leben wie sie wollen.“
-„Diese Verfechter wollen mein Leben verändern.“
-„Ich werde keine Wahl haben.“
-„Der Sturm kommt.“
Damon Owens: Doch wir haben Hoffnung: Eine Regenbogenkoalition von Menschen jeden Glaubens und jeder Farbe kommen in Liebe zusammen um die Ehe zu schützen. Besuchen sie NationforMarriage.org. Machen Sie mit.
———————
Ich distanziere mich vom Inhalt!
@26, noir: Interessante Frage, und ich bin mir meiner Antwort ueberhaupt nicht sicher — darf es einer Kirche auch erlaubt sein, Ehen, sagen wir, zwischen Weissen und Schwarzen per se abzulehnen? Wenn nicht, warum das nicht? Wenn ja, waere es das, was wir uns fuer eine Gesellschaft wuenschen? Und was fuer einen Aufschrei gaebe das?
(ansonsten betrachte ich Kirchen als Dienstleister. Wenn Kirche K mich nicht als Kunden will, Pech gehabt. Dann soll sich K aber nicht ueber die vielen Kirchenaustritte beklagen).
Und, auch wenn die Diskussion abschweift: Selbstverstaendlich sollte der Staat das Recht haben, eine Ehe als Fortpflanzungszweckgemeinschaft mittels Wurfpraemien (Kindergeld) oder Deckpraemien (Ehegattensplitting etc.) zu foerdern. Allerdings gib es dann nicht den geringsten Grund, das auch bei Paaren jenseits der Menopause fortzufuehren. Fuer den Fuehrerschein gibt es Eignungsuntersuchungen, warum nicht fuer das Aufgebot?
Wenn der Staat allerdings anerkennt, dass eine Ehe auch dem Wohl der Partner dient, und nicht nur der Staatsbuergerfutures — dann soll er diese allerdings so geschlechtsunabhaengig foerdern, wie es das Grundgesetz in anderen Bereichen auch vorschreibt.
Der während der Vorträge eingeblendete Untertitel (in HQ sieht man ihn besser) lautet übrigens übersetzt: „Die Geschichten, die diese Schauspieler erzählen, basieren auf wahren Begebenheiten. Erfahren Sie näheres auf [Webseite].“
Also in jeder Hinsicht viel Wind um nichts. Mal wieder.
Ich beziehe mich mal auf den Begriff der „Ehe“ (hier „marriage“), mit dem „NOM“ (nebenbei: Meine erste Assoziation ging zu den „LOLCATS“ – *kicher*) arbeitet:
Die „NOM“ *immernochetwaskicher* möchte aus christlich-fundamentalistischer Motivation nicht, dass die „Ehe“ auch gleichgeschlechtlich geschlossen werden darf – OK, Meinung, als Meinung akzeptiert.
Ich frage mich aber immer wieder, was „NOM“ von Ehepaaren wie mir (Mann) und meiner Frau (Frau) hält, die verheiratet sind und die verhüten – ist das auch einen Werbespot wert?
Anders gefragt (kam hier schon, aber nochmal): Ist „Ehe“ nur OK, wenn auch Kinder gezeugt und geboren werden?
DORT liegt aus meiner Sicht die Crux: Egal Home-Ehe – manche Heteros wollen keine Kinder (noch nichtmal adoptiert), aber trotzdem heiraten. Ist das auch einen Sturm wert? Hat „NOM“ auch etwas gegen mich? Geht es nicht eigentlich um das Recht auf eigene Lebensgestaltung? Und um die gegenseitige Absicherung?
Mann, haben die viele Ärzte in Kalifornien. Können die uns nicht ein paar abgeben? Unsere wollen uns nur noch gegen Eintrittsgeld mit Überlängeaufschlag reinlassen. Oder müssen wir uns dann zwischen dem Glauben an den Marburger Bund und homophoben Laiendarstellern entscheiden und ein weiteres Video drehen?
Wie stotterte einst der Metzger im Fernsehen:
Mann weiß es nicht.
@54
Da die kath. Kirche sich weigert, zeugungsunfähige Paare zu trauen, könnte sie Verhütung durchaus als eine selbstgewählte Behinderung betrachten, die eine Ehe ungültig werden lässt.
http://www.catholicculture.org/news/features/index.cfm?recnum=58967
Da fällt mir eigentlich nur noch Volker Pispers ein: „Wenn man weiß wer der Feind ist, hat der Tag Struktur“
Wenn man das hier so liest, könnte man auf die Idee kommen, in Deutschland wäre es homosexuellen möglich, zu heiraten. Dem ist nicht so. Prop8 wurde ja auch erwähnt … domestic partnership gibt es in Californien seit 1999, und bleibt unberührt bestehen, bei der letztlich aktuellen Auseinandersetzung ging es um _Ehe_, also nicht um eine eingetragene Lebenspartnerschaft. Letztere gibt es in D erst seit 2001.
Hohes Rosss, die Herrschaften. Nicht dass das Video nicht eklig wäre, aber emails schreiben an „die dummen Amis“ …
@noir.desir
die meinungsfreiheit muss in dem fall wohl unter den tisch gekehrt werden wenn man sich nicht mal enfalten darf und seine würde bewahren….
@58 Hmm, warum die anonyme Masse ansprechen, wenn doch nur ich etwas von einer E-Mail geschrieben hab. Wörtlich hab ich übrigens das Wort ignorant benutzt, welches ich ungern mit ignorant übersetzen möchte. Auch habe ich nicht geschrieben dass DIE Amis dumm sind, sondern nur diese „group of people“. Fair enough?
Muss ich auf einem hohen Ross sitzen um über das Video und diese Iniative abzukotzen?
Das ist das erste Mal, dass das Lesen von YouTube-Kommentaren mich nicht verzweifeln lässt.
und vlt sollte man das „lynchen“ nicht so klugscheisser-mässig wörtlich nehmen…
National Organization of Morons.
Versteht doch die Amerikaner: sie haben jetzt einen schwarzen Präsidenten, da muss man sich doch eine neue Minderheit suchen, die man runterputzen kann und der man sich als überlegene Klasse präsentieren kann. Und so diskriminiert man nun die Homosexuellen.
Shame on you!!!
Dass der Typ ab 2.05 rum im „Part 1“-Video Angst vor Sturm hat, glaub ich gern. Mit den Ohren…
Die kath. Kirche erlaubt die Ehe nur staatlich getrauten Paaren – oder? Man kann nicht nur kirchlich heiraten, oder doch? Während der Staat sich nicht dafür interessiert, ob die Leute kirchlich getraut sind.
Wie ist das mit Protestanten? Und wie in den USA?
Die kath. Kirche kennt ja auch ein Berufsverbot für Frauen – diese dürfen dort keine Posten besetzen (aber einen Arbeitskreis gegen Kopftücher leiten).
Religionskritische Omnibusse dürfen in Deutschland nicht rumfahren – diese Meinungsfreiheit verdanken wir den kommunalen Verkehrsbetrieben, die gerne die Menschenrechte als Werte des christlichen Abendlandes verkaufen. Oder wer verkauft uns dieses Märchen immer wieder unwidersprochen?
Der Staat sollte die Religionen wurschteln lassen, aber Religionsgemeinschaften gehören ihre Privilegien entzogen – Numerologie und Sterndeutung wird auch nicht an Schulen und Universitäten unterrichtet. Wer aus religiösen Gründen meint Menschen diskriminieren zu dürfen, dem gehören öffentliche Beihilfen entzogen, und der Staat darf dem nicht neutral gegenüberstehen, sondern er muß Position dagegen beziehen, d.h. im Schulunterricht über Religionen muß darüber aufgeklärt werden.
Kann man die – jetzt wegen Urheberrechtsanpruch – gesperrten Videos part 1 und 2 auch noch anderswo sehen?
@67
Das wäre sehr schön, da man hier in China gerade youtube sowieso komplett gesperrt hat. Soviel dann zum Thema Informationsfreiheit…
68 sagt: „Die kath. Kirche erlaubt die Ehe nur staatlich getrauten Paaren – oder? Man kann nicht nur kirchlich heiraten, oder doch? Während der Staat sich nicht dafür interessiert, ob die Leute kirchlich getraut sind.“
Nein, seit dem 1.1.09 können Paare auch ohne standesamtliche Trauung kirchlich heiraten.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,563582,00.html
„There’s a storm gathering, the clouds are dark“ – die Einleitung bot sich für das Blog „Arch Noble“ an, um das Hass-Video mit dem Video zu „It’s rainig men“ zusammenzuschneiden und die besorgten Leute im Regen stehen zu lassen. Nicht perfekt, aber schön genug:
http://www.archnoble.com/blog/?p=1861
Youtube hat die Casting-Videos offline genommen:
Begründung: „Dieses Video ist aufgrund des Urheberrechtsanspruchs von National Organization for Marriage nicht mehr verfügbar. “
Die Casting-Videos sind noch bei:
http://vimeo.com/4060459
Die Casting-Filmchen kann man (hier) nicht mehr sehen (?)
Nur zur Klarstellung: Ich argumentiere hier nicht gegen die gleichgeschlechtliche Ehe – ich zeige nur auf, wie man gegen die gleichgeschlechtliche Ehe argumentieren KÖNNTE. Und das Argumente gegen die gleichgeschlechtliche Ehe keineswegs mit Homophobie gleichzusetzen sind.
Meinetwegen kann heiraten, wer will. Ich gönne jedem die Privilegien der Ehe – und auch ich möchte, das homosexuelle Partner zum jeweils anderen ans Kranken-/Sterbebett dürfen und alles andere, was ohne Eheschließung ja leider nicht möglich ist.
Trotzdem finde ich im Meinungsbildungsprozess jede Meinung hörenswert. Und man sollte es vielleicht nicht den Ultrarechten und Fundamentalisten überlassen, die Gegenargumente zum Meinungsmainstream zu bringen. Wir tun uns einen Gefallen, wenn wir nicht in falsch verstandener Toleranz alles regenbogenbunt anmalen, ohne vorher zumindest mal vernünftig abzuwägen.
@noir desir
Ich weiß nicht, ich assoziiere mit: „Wenn die Schwuchteln auch heiraten dürfen, packt mich der Sturm bei den Ohren“ (stark verkürzt wiedergegeben) nicht unbedingt die Worte „Toleranz“, „Meinung“ oder „vernünftig abwägen“.
@74
Dieser Werbespot bringt aber doch eben grade keine Argumente. Und auch die von Ihnen genannten sind keine. Etwas aus religiösen Gründen abzulehnen ist eine Frage von „Argumenten“ sondern eine simple Definitionssache. Und religiöse Grundsätze erfindet sich halt jeder wie er lustig ist. Dabei sind „rationale Argumente“ völlig irrelevant, sondern es ist nur eine Frage dessen was eine Mehrheit der Leute will oder eben nicht will. Das ist im klassischen Sinne aber eben auch ein Maximum an Demokratie.
So funktioniert das ind en USA eben. Selbst Dinge wie die Todesstrafe kann jeder Bundesstaat prinzipiell per Volksentscheid an- oder abschaffen.
In Deutschland hingegen gibt es zahlreiche Vorgaben im Grundgesetz (z.B. die Menschenwürde) die eben keiner demokratischen Zustimmung unterworfen sind sondern feststehen, egal wie die Leute das finden. Und ganz nebenbei existiert diesen Verfasssunggrundsätzen gegenüber in D auch keine Meinungsfreiheit.
Hm, die Antwortspots sind inzwischen auf YouTube nicht mehr abrufbar – weil die Marriage-Allianz auf das Urheberrecht der zitierten Stellen pocht. Schönes Beispiel, wie Urheberrecht die Diskussion abwürgt. So geht das nicht.
@Linus
„Und man sollte es vielleicht nicht den Ultrarechten und Fundamentalisten überlassen, die Gegenargumente zum Meinungsmainstream zu bringen.“
Ich denke, dadurch mache ich deutlich genug, welche Gegenargumente ich in die Abwägung einfließen lasse und welche nicht. Wenn du das nicht verstehst oder nicht verstehen willst: geschenkt.
Jetzt sind die Castingvideos gelöscht, aufgrund einer Anordnung der werbenden Organisation. Schade… wollte mich gerade ein wenig ärgern…
der begriff toleranz ist hier sowieso der falsche. lt wikipedia ist toleranz „der Verzicht auf die Option, ein gegen sich gerichtetes Übel abzustellen.“
jetzt ist aber die gleichgeschlechtliche ehe – subjektiv – kein übel und – objektiv – kein übel, dass sich gegen irgendjemand anderen richtet.
von diesen leuten kann also gar keine toleranz abverlangt werden; wie denn auch?
@Julia
Wenn geldwerte Privilegien, die bislang nur Ehen aus 1x Mann und 1x Frau gewährt wurden, auf einmal auch auf andere Konstellationen ausgedehnt werden, dann kann man das aus Sicht eines heterosexuellen Paares durchaus als gegen sich (und die eigene Einkommenssituation) gerichtetes Übel ansehen, oder?
Dieselben Gelder werden auf mehr Empfänger verteilt, das empfinde ich als Übel, wenn ich dadurch weniger bekomme.
Ich merk schon: Auch wenn‘ schwarz auf weiß aussieht, ist schon alles ganz schön kunterbunt hier.
@noir.desir. #80
ist jetzt aber schon sehr konstruiert. Ich kenn kein verheiratetes Paar, das versucht hat, andere vom Heiraten abzuhalten, aus Angst, dadurch weniger Steuererleichterungen zu erhalten.
Manche haben halt das Gefühl, dass durch Menschen, die anders sind, ihr eigener Lebensentwurf in Frage gestellt wird – und fühlen sich dann dadurch bedroht. Mal sind es Ausländer, mal Schwule und Lesben, mal Menschen, die einen andere Art zu Leben haben.
@Haco
danke, für:
„Manche haben halt das Gefühl, dass durch Menschen, die anders sind, ihr eigener Lebensentwurf in Frage gestellt wird – und fühlen sich dann dadurch bedroht.“
wirklich gut auf den punkt gebracht. ist wohl ein weit verbreitetes gefühl, leider.
@26 noir.desir.
Unsinn.
Wenn ja, dann müsste fortflanzungsunfähigen Personen die Ehe verboten sein.
Heterosexualität hat mit Kinderkriegen garnichts zu tun. Eine Ehe zweier Lesben hat die doppelte Wahrscheinlichkeit Kinder in die Welt zu setzen wie eine von Heterosexuellen.
Warum haben eigentlich so viele Leute Probleme die einfachsten Zusammenhänge zu erkennen?
Jetzt hat man die Peinlichkeiten entfernt, wie schade :)
@kreto #83
äh, ich glaub schon, dass genau aus diesem Grund die Ehe zwischen Mann und Frau in unserer Gesellschaft privilegiert ist.
@85 Haco
Hast du eigendlich gelesen was ich geschrieben hab?
Würde ich dir inhaltlich antworten wäre dieses Kommentar eine Kopie meines ersten.
@kreto/83:
zitat:
„Warum haben eigentlich so viele Leute Probleme die einfachsten Zusammenhänge zu erkennen?“
Vielleicht weil Leute wie noir.desir sich die Mühe machen nachzudenken, und dann eben erkennen, dass die Argumentationen eben nicht so einfach sind. Weil eben Homosexualität und Fortpflanzungsfähigkeit nicht das gleiche sind, zum Glück nicht!
Ich finde es gut, dass noir.desir hier den Versuch unternimmt, solch eine Diskussion sachlich zu führen und auch mal die andere Argumentationsebene bedient, auch wenn es nur eine hypothetische ist. Oder vielleicht gerade besondersdeswegen.
Nicht falsch verstehen: ich finde die Aussage des Videos auch furchtbar und ich bin sehr wohl für die gleichgeschlechtliche Ehe. Ich halte jedoch nichts davon, egal bei welcher Diskussion auch immer, einfach die Keule „warum sind denn alle anderen zu blöd zu erkennen, wie einfach die Sache eigentlich ist“ rauszuholen und im eigentlichen Beitrag ganz unbedarft die Kausalitäten durcheinander zu bringen, wie im Tenor noch so manch anderer Beitrag hier.
Und deshalb ist es o wichtig, dass es Leute gibt, die „argumentativ auch mal gegen den Mainstream“ schwimmen.
Smells like Diskurs.
Hier gibt’s die Videos noch :)
http://www.washingtoncitypaper.com/blogs/sexist/2009/04/08/welcome-to-the-anti-gay-auditions/
@Kreto: Der Zusammenhang, den ich für einfach und logisch halte, ist folgender: Die gemischtgeschlechtliche Ehe höher zu bewerten als die gleichgeschlechtliche macht nur solange Sinn, wie eine Eheschließung auch als Grundlage zur Erfüllung des Kinderwunsches gesehen wurde. Aus diesem Zeitalter sind wir aber heraus – und es gibt keinen Grund, kinderlose Heteropaare anders zu behandeln als gleichgeschlechtliche Paare.
Das ist der für mich einfache Zusammenahng, den man der hypothetischen Argumentation von noir.desir. gegenüberstellen sollte.
Unsinn, um mal Ihre Worte zu benutzen, ist natürlich, dass lesbische Paare eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit haben, Kinder in die Welt zu setzen.
Dass die Institution Ehe nicht nur aus finanziellen Vorteilen besteht, sondern für gläubige Menschen wesentlich mehr ist – ein Mehr, dass innerhalb der Glaubenslogik per se nur Mann und Frau vorbehalten ist – sollte man respektieren. Man kann trotzdem dafür kämpfen, dass gleichgeschlechtliche Paare gleichgestellt werden, eine eheähnliche Gemeinschaft eingehen können, die ihnen die selben Privilegien verschafft, wie in einer klassischen Ehe.
Warum braucht man heutzutage überhaupt noch die Institution der Ehe?
@kreto #86
du bezeichnest das, was noir.desir. geschrieben hat als Unsinn, da das auch heißen würde, dass „fortflanzungsunfähigen Personen die Ehe verboten sein“ müsste.
Nun gibt noir.desir. sinngemäß lediglich das wieder, warum das Grundgesetz Ehe und Familie unter besonderen Schutz stellt (Art. 6). Die Ehe wird dort als Vorstufe der Familie gesehen.
Dein Einwand mag richtig sein, aber dein Zorn müsste sich gegen den Gesetzgeber und dessen Logik richten und nicht so sehr gegen noir.desir.
Also bitte, Mantrafahrer! Diese Frage sprengt nun wirklich den Diskurs hier und sollte deshalb anstandshalber unterlassen werden :)
Es gibt eben Leute, die Ihre Beziehung öffentlich legitimiert sehen wollen. Ist doch eine super Sache, von Kirchen- und/oder Staatsdienern die private Beziehung geregelt zu bekommen. Außerdem ist das alles so schön tradiert … da braucht man garnicht so drüber nachdenken!
@noir désir
Danke für das Geschenk. Mir ist nur trotzdem nicht ganz klar, welchen Sinn es haben sollte, ums verrecken Argumente abseits des „Meinungsmainstreams“ zu finden. Eine Meinung wird ja nu nicht dadurch valide, dass ich sie exklusiv habe. Abgesehen davon, dass „eine Meinung haben“ häufig genug mit „dummes Zeug reden“ verwechselt wird.
Zur Sache: Was bitte gibt es denn für vernünftige, rationale Argumente gegen die gleichgeschlechtliche Ehe, wenn man mal von platten Vorurteilen, religiösem Eifer oder sonstigem Unsinn absieht? Der Verlust finanzieller Privilegien? Das kann ja wohl nicht ernst gemeint sein? Wer nur heiratet um des finanziellen Vorteils willen, hat irgendwie irgendwas Grundsätzliches nicht verstanden…
Hier gibts die Videos derzeit noch:
http://blog.wired.com/27bstroke6/2009/04/funny-anti-gay.html
@Lars
Danke, du hast mich verstanden. Mir fällt es ja selbst schwer, mich in die Gegenseite hineinzuversetzen, finde deren Argumente ja auch grrößtenteils wenig schlagkräftig. Aber es sind eben Argumente, mit denen man sich auseinandersetzen sollte.
Mit dem Finger auf Menschen zeigen, Menschen Dummheit unterstellen, nur um sich selbst ein bisschen schlauer zu fühlen, Intoleranz vorwerfen und sich in der eigenen Toleranz sonnen – all das ist NICHT die Grundlage einer Diskussion, und deshalb auch nicht die Grundlage einer demokratischen Gesellschaft.
Das Traurige ist: Wenn man aus dem Marsch derer mit der „richtigen“ Meinung einmal austritt, und sei es nur, um mal bei der Meinungsfindung einen anderen Standpunkt einzunehmen, schon wird mächtig draufgehauen. Alles im Namen der Toleranz, versteht sich.
was mir aufgefallen ist die bewegen ihre arme so gut wie überhaupt nicht (gestik). wieso ? weil das für die als Masturbation gilt ? xD
@noir desir
Wenn Leute dummes Zeug reden, wird man doch wohl noch sagen dürfen, dass sie dummes Zeug reden, oder nicht!?
@89 faulersack
Eine Ehe die Kinder hervorbringen kann ist notwendiger und hinreichender Weise eine Ehe in der es es mindestens ein fortflanzungsfähiges weibliches Mitglied gibt.
Ob eine Ehe tatsächlich Kinder hervorbringen kann ist ungewiss solange die Fortflanzungsfähigkeit des weiblichen Mitglieds nicht sicher ist. Erhöht man die Anzahl weiblicher Mitglieder erhöht man die Wahrscheinlichkeit des Vorkommens eines fortflanzungsfähigen weiblichen Mitglieds. Das ist ganz einfach.
Diese Vorstellung mag vielen Menschen nicht gefallen, da sie ihnen die Illusion raubt ihre sexuellen Vorlieben würden sie besonders fruchtbar oder per se zu Fortbestandssicherern der Menschheit machen.
Wenn man aber über den Tellerrand der eigenen Lebensweise schaut sieht man das Homosexuelle auch fortflanzungsfähig und willig sind, das Spermien sich auch ausserhalb der Ehe ejakulieren lassen und man überhaupt ganz andere Beziehungen mit Menschen haben kann als man das selber hat.
Religiöse Ansichten mögen oftmals tolerabel sein, sie sind aber kein Argument warum Dieter und Susanne etwas dürfen was Uschie und Susanne nicht dürfen nur weil Uschie die falsche DNS hat.
Man kann sogar dafür kämpfen das es nicht nur eheähnlich sonder eine Ehe ist.
@91 Haco
Mir schien noir.desir. mache sich die Argumentation zu eigen.
@Linus: Wenn sich jemand z.B. aus religiösen Gründen persönlich durch gleichgeschlechtliche Ehen eingeschränkt fühlt, ist das dummes Zeug?
Es ist doch lediglich eine Argumentationsebene, die sich aufgeklärten Personen nicht erschließt.
@Kreto: Sie haben in #83 behauptet: „Eine Ehe zweier Lesben hat die doppelte Wahrscheinlichkeit Kinder in die Welt zu setzen wie eine von Heterosexuellen.“
Das ist falsch. Sie hat theoretisch das doppelte Potenzial, dass aus ihr Kinder entstehen. Aber sie hat nicht die doppelte Wahrscheinlichkeit, dass dies auch passiert. Das haben sie in #83 behauptet. In #98 haben Sie dann ihre eigene Aussage relativiert, dort ist auf einmal nur das „Vorkommen[ ] eines fortflanzungsfähigen weiblichen Mitglieds“ der Maßstab. Was meinen sie denn nun?
Der nächste Punkt: Manche Heterosexuelle haben laut Ihnen die Illusion, aufgrund ihrer sexuellen Orientierung besonders fruchtbar oder Fortbestandssicherer der Menschheit zu sein. Woher haben Sie das denn?
Warum sollte jemand, der bis zur 8. Klasse gekommen ist, die Idee haben, Fruchtbarkeit und sexuelle Orientierung hätten miteinander zu tun?
Und natürlich sind Heteropaare, die Kinder zeugen, per se Fortbestandssicherer der Menschheit. Was denn sonst? Klingt zwar pathetisch, ist aber nicht meine Formulierung.
„Wenn man aber über den Tellerrand der eigenen Lebensweise schaut sieht man das Homosexuelle auch fortflanzungsfähig und willig sind, das Spermien sich auch ausserhalb der Ehe ejakulieren lassen und man überhaupt ganz andere Beziehungen mit Menschen haben kann als man das selber hat.“
Vollkommen d’accord. Soll ja vorkommen :-) Gilt außerdem auch für Ihre Aussage über religiöse Ansichten. Aber ich lasse sie den entsprechenden Personen und denke mir meinen Teil.
„Man kann sogar dafür kämpfen das es nicht nur eheähnlich sonder eine Ehe ist.“
Klar, kann man. Aber warum? Damit das Etikett, dass man einer Beziehung aufklebt, endlich stimmt?
Von mir aus kann das Kind heißen wie es will: Ich möchte die selben Rechte und Privilegien für beiderlei Paare. Und wenn sich dann jemand aufregt, dass „Ehe“ ein Sakrament ist und nur Mann und Frau und bla bla: So what?
Finanzpool: Es gibt keine Pool an Geldern, der über alle Familien ausgeschüttet wird, so daß jmd. weniger bekommt, wenn gleichgeschlechtliche Paare auch Gelder bekommen. Ein ganz schwaches Argument.
Wenn die Gläubigen kirchlich heiraten können – was mischen sie sich in die staatliche Ehe ein? Was geht es sie überhaupt an? Sie wollen die Gesetze, die ihnen ein göttliches Wesen offenbart hat, auch denen überstülpen, die nicht an dieses Wesen glauben.
Wie nennt man die Einführung kirchlichen Rechts auf staatlicher Ebene? Scharia – oder?
Ich stimme auch zu, daß wir hier keine Argumente vor uns haben. Wer die Wahrheit von dritter Seite offenbart bekam, der hat Argumente auch gar nicht mehr nötig.
Hier ist ein Hitchens-Interview, aber nicht direct zum Thema (Autor von „How religion poisons everything“). http://scienceblogs.com/pharyngula/2009/04/how_to_frustrate_an_evangelica.php?utm_source=mostactive&utm_medium=link
Allerdings sind wir ja hier nicht im Law- oder Logikblog, sondern im Medienblog. Wo also ist genau das Thema? Nr. 1: Das sind gar keine Doktoren, die unter Berufsverbot leiden, weil sie ihren Beruf als praktizierte Diskriminierung verstehen, sondern Schauspieler, die nur so tun als ob. Wie #53 schrieb ist das aber kein jetzt aufgedecktes Geheimnis.
Was diskutieren wir also? Die Technik, den Inhalt, die Ästhetik, den Verbreitungskanal?
Ich will mich der Ästhetik widmen. Diese steifen Gestalten sehen aus wie Zombies oder Grabsteine auf einem Friedhof im November. Man wünscht sich unwillkürlich einer der mannigfachen Blitze möge in sie einschlagen, und einen nach dem anderen näher zu Dir, mein Gott, bringen. Aber schnell entpuppt es sich als humorloses Machwerk.
Wer icanhascheezburger kennt weiss auch was NOM eigentlich bedeutet. =^.^=
Stefan W., son bißchen überheblich bist du aber schon, oder?Frohe Ostern, Euch allen!
Bekanntlich werden Kinder von Frauen geboren. Mehrheitlich werden die Frauen zu Müttern durch natürliche Zeugung durch einen Mann. Immer noch relativ häufig ist dies der Ehemann. Oder es ist der langfristige oder kurzfristige Lebensgefährte. Andere Varianten sind möglich, z.B. Mutterschaft durch künstliche Befruchtung oder Seitensprung oder Adoption.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein verheiratetes lesbisches Paar innerhalb der Ehe ohne künstliche Befruchtung oder Seitensprung oder Adoption Kinder bekommt ist gleich Null.
sorry, falls schon gepostet… die ads koennen hier noch abgerufen werden: http://www.vimeo.com/4093265
Die Menschheit vögelt sich dem Untergang entgegen.
@97 (Linus)
Korrekter wäre, ihnen zu sagen, WARUM sie dummes Zeug reden. Und genau darauf möchte noir desir hinaus: Argumentativ dem Gegenüber zu begegnen, egal, wie dumm dessen Meinung scheinen mag.
@tmp
Stimmt schon. Das Gleiche ließe sich auch auf den Umgang mit Rechtsradikalen anwenden. Da tappen auch die meisten in die Falle, wenn sie sich auf ihre vermeintliche moralische Überlegung verlassen.
Trotzdem hält sich meine Lust, sich mit Vollidioten argumentativ auseinander zu setzen, in engen Grenzen. Weil diese sich meist auf die Ebene zurückziehen, das sei eben ihre Meinung, und es ließe sich darüber nicht diskutieren. Als ob Intoleranz, Rassismus u.ä. eine Frage des persönlichen Geschmackes wären…
Und in diesem Falle muss man sich doch fragen, warum ich hier einen Wust aus dumpfen Vorurteilen verteidigen muss, nur um meinen Spaß daran zu haben, devil’s advocate zu spielen?
Wird nicht der „Geschmack“ meist von denen ins Feld geführt, die keinen haben?
Wie wenig sich diese Diskussion auf die USA beschraenkt, sieht man im Augenblick auch sehr schoen daran, dass Amazon nicht nur in den USA so ziemlich alle Buecher mit homosexuellen Themen aus saemtlichen Rankings und Listen entfernt hat (siehe z.B. http://blogs.wsj.com/digits/2009/04/13/blogs-and-twitter-coin-amazonfail/), sondern auch im Deutschen bei Suche nach „Homosexualitaet“ auf Platz 1 „Selbsttherapie von Homosexualität“ empfiehlt. Im Englischen ist es uebrigens „A Parents Guide: How to prevent homosexuality“. Und am Verkaufsrang alleine duerfte die Empfehlung nicht liegen — die gleiche Liste z.B. bei Libri.de sieht erheblich weniger homophob aus als die der Amazon-Suche.
Also ich finde, das Video stößt eine notwendige Diskussion an: Sollte es religiösen Menschen erlaubt sein, Arzt zu werden? :-)
Ob die Macher dieses Spots wirklich denken, die Zielgruppe merkt nicht, dass gar nicht erklärt wird, worin denn nun der metaphorische Sturm besteht, der uns allen unsere Freiheit wegpustet?
„I’m a Massachusetts parent helplessly watching public schools teach my son that the earth is round.“
Deren Argumentationslosigkeit macht mir keine Sorgen.
gibts für die auditionvideos alternative quellen?
Der Colbert hat auch was nettes zur NOM fabriziert: http://fqueer.blogsport.de/2009/04/18/the-colbert-coalitions-anti-gay-marriage-ad/
In der New York Times wurde ein Op-ed dazu veröffentlicht: http://www.nytimes.com/2009/04/19/opinion/19Rich.html
Hier noch eine weitere Parodie auf das NOM-Video: http://www.funnyordie.com/videos/6eddb255b2/a-gaythering-storm
(Inklusive ein paar amerikanischer C-Promis)
[…] habe ich mich amüsiert, als ich bei Stefan die Castingvideos zu diesem wirklich brutal schlimmen Spot gegen gleichgeschlechtliche Ehe gesehen […]
[…] bin um meinetwillen froh, nicht schwul zu sein. Weil mich der menschenfeindliche Schwachsinn, den diverse Politiker und die Kirche permanent von sich geben, mich dann noch mehr anfressen würden als sowieso schon. […]