Wie „Welt Online“ andere Medien ausbeutet

Christian Stöcker hat auf „Spiegel Online“ einen ziemlich schlecht gelaunten Artikel über Google News veröffentlicht. Er ärgert sich darüber, dass Google bei seiner News-Suche nicht mehr nur auf die Online-Medien verlinkt, sondern zunehmend gleich auf die Agenturenmeldungen selbst, die nun auf von Google vermarkteten Seiten veröffentlicht werden. Bei der Berechnung dessen, was wichtig sei, greife Google aber auf die redaktionelle Arbeit der anderen Medien zurück, weshalb Stöcker steil titelt: „Wie Google News Redaktionen ausbeutet“.

Das wäre eine ziemlich indirekte Form der Ausbeutung. Es geht viel direkter. Die Suchmaschinenprofis von „Welt Online“ zeigen, wie.

Auf jeder „Welt Online“-Seite findet sich abgelegen rechts unten eine Rubrik namens „Zweite Meinung“, in der automatisch die aktuellen Nachrichtenfeeds verschiedener Online-Medien einlaufen. Das wurde beim großen Relaunch der Seite als Beispiel für ihre „offene Struktur“ gepriesen, war aber für den Leser immer schon fast ohne praktischen Nutzen.

Nun ist es aber so, dass die Google-News-Maschine offenbar ziemlich dumm ist. Sie hält diese Texte von anderen Medien für einen Teil der jeweiligen Nachricht von „Welt Online“ und indiziert sie entsprechend. Das hat verblüffende Folgen.

Wenn man zum Beispiel bei Google News gerade nach den neuesten Meldungen zu Mark van Bommel sucht („nach Datum sortieren“), führen gleich sieben der ersten zehn Treffer zu „Welt Online“…

…aber kein einziger davon zu einer Meldung über Mark van Bommel. Mit dem Familiendrama in Hildesheim hat der Bayern-Spieler genauso wenig zu tun wie mit dem Zweimonatshoch des Euro oder dem Steuerfluchtstreit mit der Schweiz.

All diese Meldungen tauchen deshalb in den Suchergebnissen auf, weil Bild.de gerade eine aktuelle Meldung über Mark van Bommel veröffentlicht hat und der Bild.de-Feed auf den „Welt Online“-Seiten als „Zweite Meinung“ angezeigt wird.

Das funktioniert mit vielen Suchbegriffen zu aktuellen Nachrichten. Bizarr ist auch das Ergebnis, wenn man bei Google News gerade nach der Schauspielerin Natasha Richardson sucht.

Oben ballen sich die relevanten Meldungen über ihren Skiunfall — aber den Rest der ersten Trefferseite dominiert „Welt Online“ mit den abwegigsten Artikelvorschlägen. Dass die Textanläufe auf englisch sind, lässt sich leicht erklären: Es ist der Nachrichtenfeed von CNN.com, der auf den ganzen Artikelseiten von „Welt Online“ abgebildet wird und gerade aktuell mehrere Meldungen über Richardson enthält. So profitiert „Welt Online“ von diesen Inhalten anderer Medien, die man als scheinbar großzügigen Akt eingebunden hat.

Ich weiß nicht, ob „Welt Online“ das absichtlich so programmiert hat oder ob sich dieser Effekt versehentlich ergibt. Ich würde nur wetten, dass er sich angesichts der überragenden Bedeutung, die die Suchergebnisse von Google für den Besucherverkehr der Online-Medien hat, ganz gut bezahlt macht.

Dass die meisten dieser Treffer für denjenigen, der wirklich nach Informationen über Mark van Bommel oder Natasha Richardson sucht, eine Produktenttäuschung bedeuten, wird man bei „Welt Online“ nicht als Problem sehen. Auf langfristige Kundenzufriedenheit ist die Seite eh nicht angelegt.

[entdeckt hat’s der Lukas]

57 Replies to “Wie „Welt Online“ andere Medien ausbeutet”

  1. Neinnein, das ist ganz anders: Welt Online sieht die gleichen Probleme wie Christian Stöcker und macht den ersten Schritt, um GoogleNews auszuhebeln. Wenn das alle machen und irgendwann alle Schlagzeilen dank eingebetteter Fremdmedien-Feeds unter/neben unzähligen Artikeln stehen, ist GoogleNews wertlos. Bis dahin erntet WeltOnline für ihre Pionierleistung das verdiente Plus an Besuchern, aber das ist ja wohl das mindeste.

  2. Dummerweise schert sich Google um einige seiner Produkte recht wenig. Google News gehört leider dazu.

    Welt Online weiss das seit langer Zeit auszunutzen und nutzt diverse Schlupflöcher um sich zum eigenen Vorteil so oft und weit oben wie möglich zu platzieren. Nicht schön, aber Springer. Dass es soweit kommen kann, kann man aber eigentlich nur Google vorwerfen – Google News ist einfach „zu dumm“.

  3. Hmm, ich sehe den Fehler eher bei Google, ist immerhin deren Service – mit dem sie jetzt ja Geld machen wollen. Die dollen Jungs da können doch ihre achwieoriginellen Dienste gefälligst so schreiben, dass sie auch halbwegs fehlerfrei funktionieren, oder? Unmöglich ist das ja nun nicht.

  4. Ich hätte eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Artikel von Christian Stöcker viel interessanter gefunden. Als ich das gestern auf Spiegel Online las habe ich mich sofort gefragt, was wohl der Niggemeier dazu sagen wird.

    Ich fand die Argumentation von Støcker ganz einleuchtend, bin aber längst nicht so in der Materie wie Stefan Niggemeier.

  5. Also ich würde es gerne sehen, wenn die Google News fast nur noch aus Agentur-Meldungen bestehen würden. Schließlich fassen diese die Ereignisse meist ziemlich gut und schnörkellos zusammen – ohne massenhaft Werbung, Bilderstrecken und den anderen Müll auf den üblichen Portalen.

  6. Das, was hier falsch läuft, ist die Indizierung bei Google, Welt profitiert davon und Google sollte das anpassen.

    Vor allen Dingen würden die Agenturmeldungen reichen. 11Freunde besteht doch auch fast nur noch aus sid-Meldungen. Die redaktionelle Mehrleistung besteht ja neuerdings aus Hinzufügen von „deshalbs“…

  7. Weder bei dem einen noch bei dem anderen Fall lässt sich das Ergebnis für mich nachvollziehen. Ist es möglich das Ergebnis zu verlinken?

  8. Es ist wirklich eine Unverschämtheit von WELT online, daß die Ihr Angebot nicht so gestalten, dass die News-Funktion von Google reibungslos funktioniert.

    Die Zahl derer, die mehr über den Tod von Natasha Richardson erfahren wollen, deshalb die News-Funktion von Google nutzen und dann aus den ersten 10 Treffern den Link „Schweinemastanlage soll wieder betreiben werden“ geht sicher in die Millionen, so dass bei Springer sich mal wieder ein paar Yuppies die Taschen voll machen können.

    Und wer bleibt auf der Strecke? Natürlich: der kleine Mann!

  9. Ach nee, Stefan.
    Man kann Welt Online so viel vorwerfen, aber daß Google News zu doof ist, die Feeds der anderen da rauszuzüdeln, ist nun wirklich nicht deren Problem. Und kann suchmaschinentechnisch nicht nur für den User, sondern auch für Welt Online zum Problem werden, wenn die Relevanz der Artikel zu ihrem eigentlichen Thema nicht mehr erkannt wird.

  10. Da kann ich Sannie nur zustimmen. Aber Google wird sicherlich, sobald sie das kapiert haben, es ändern. Ist ja nicht Microsoft.

  11. @Sannie: Es geht doch nicht darum, wessen Problem das ist oder wer Schuld ist. Natürlich muss man „Welt Online“ nicht vorwerfen, die Schwächen von Google News auszunutzen — obwohl man es schon etwas befremdlich finden kann, dass das mithilfe der Inhalte anderer Medienunternehmen geschieht.

    Mir ging es einfach darum, einen erstaunlichen Effekt zu zeigen und zu erklären, der sich positiv auf die Zugriffs-Zahlen von „Welt Online“ auswirken kann. Wie „schlimm“ man das findet, und wen man dafür kritisieren möchte, wenn überhaupt — diese Entscheidung überlasse ich gerne jedem einzelnen Leser.

  12. Mir ist schon in der Vergangenheit bei der Startseite von Google-News ein überdurchschnittlicher Anteil von Links auf Welt-Online aufgefallen (heute zufälligerweise mal nicht der Fall). Ob das auch damit zu tun hat?

  13. @17 Stefan:
    „Wie ‚Welt Online‘ andere Medien ausbeutet“ klingt aber doch schon ein gaaanz kleines bisschen so, als wolltest du „Welt Online“ kritisieren, oder? Ich sags ja nur…

  14. Stimmt. Dass „Welt Online“ bei diesem Effekt von den Inhalten anderer Medien profitiert, lässt sich ja auch schwer leugnen, oder?

    (Die Überschrift hat übrigens einen klitzekleinen Bezug zur „Spiegel Online“-Überschrift.)

  15. Stimmt. Das ist ja auch das Prinzip dieser Seite hier. „Wie Stefan Niggemeier andere Medien ausbeutet.“ Ist aber nicht schlimm.

  16. Zugegeben, ein Problem das von Google hausgemacht ist. Aber ich bin ziemlich sicher: Jetzt wo der „Fehler“ bekannt ist, wird es nicht lange dauern, bis sueddeutsche.de ebenfalls diese „2. Meinung“ einbindet. Für ein paar Klicks mehr verkaufen Jakobs und Graff auch ihre eigene Schwiegermutter…

    Und die Wahrscheinlichkeit, dass Welt online nur zufällig davon profitiert und eigentlich nichts von den Auswirkungen auf Google News wusste, tendiert meienr Meinung nach gegen Null.

  17. @Stefan Danke, jetzt habe ich den Effekt gesehen.

    Tja, Welt nutzt die Schwächen von Google aus. Das hat nichts mit Anstand zu tun, ist aber verständlich. Google ist imho am Ende angekommen. Alle suchen – und suchen weiter, weil sie nichts finden.

  18. Danke für die Enthüllung. Wenn der Traffic auch nur annähernd so stark ist, wie die Verlinkung von Peter Turi, dann sollte Google kein Auge zumachen, bis diese Ungerechtigkeit gesühnt ist.
    Manuel K.

  19. Mir ist noch eingefallen, dass Welt Online auch von Seiten profitieren, die auf Google News verlinken. Schreib bitte dazu: „Wie Welt Online das Internet ausbeutet“.

  20. 1. AFAIR muss man sich als Publikation (vielleicht nicht als SPON) um die Aufnahme in Google News aktiv bewerben, man landet nicht einfach so in Google News. Das ist ein grosser Unterschied zum normalen Google Index. Also hat eine Publikation / Redaktion entschieden dass sie in Google News erscheinen will.

    2. Desweiteren gehe ich davon aus, dass jede halbwegs in der Jetztzeit angekommene Nachrichtenpublikation via Google News-Sitemaps selbst steuert welche Artikel von Google News gesehen werden sollen und in welche Rubriken sie sollen. So wie ich die Welt Online Jungs kenne (hallo Peter) machen die das bestimmt, bei SPON wird es nicht anders sein.

    3. Vor diesem Hintergund von Ausbeutung der Redaktionen durch Google zu sprechen finde ich schon „interessant“.

    PS.: Es wäre interessant mal die URLS zu den News-Sitemaps der verschiedenen Publikationen zu erfahren :-)

    PPS.: AFAIK sitzen bei Google Menschen die pro Nachrichtenquelle bei Google News die Crawler / Parser optimieren. Anscheinend hat Google den Seitenparser nur für die eigentlichen Seiten optimiert und nicht für die ganzen Sonderformen (dpa-Nachrichtenticker, Umfragen etc.). Sollte also von Google relativ leicht zu beheben sein.

  21. Da die meisten Journalisten eh nur noch copy/paste Artikel „schreiben“ ist das doch eh egal, ich empfehle übrigens Herrn Stöcker das er doch gleich bei Google anfangen sollte.

  22. Lesewmpfehlung für alle die wissen wollen womit Google bei Google News zumindest experimentiert: „Google News Personalization: Scalable Online Collaborative Filtering“ . (Warnung: Wissenschaftliches Papier, http://www2007.org/papers/paper570.pdf).

    Nur zur Info:
    – Testdatensatz 1 (5000 USer, 40000 Stories, 370000 Clicks)
    – Testdatensatz 2: (500000 User, 190000 Stories, 10 Mio. Clicks)

  23. Ihre Analyse ist grottenfalsch – aber das ist man ja weitgehend von Ihnen gewohnt. Recherchieren Sie lieber, was BILD mal wieder alles falsch gemacht hat, aber lassen Sie die Finger von technischen Themen. Der Fehler liegt in diesem Falle ganz eindeutig an Google – sonst an niemandem…

    Mal wieder ein typisches und schlecht recherchiertes Niggemeier-Gekleckse.

  24. Was täte Niggemeier eigentlich ohne „andere Medien“? Selbst fällt ihm ja nicht allzuviel ein – rummeckern kann er. Das war es dann aber auch…

  25. Ich weiß überhaupt nicht, wo das Problem liegt? Sowohl Christian Stöckers Bericht, als auch dieser Blogeintrag leiden meines Erachtens an Unstimmigkeiten.
    Stöcker findet es schlimm, dass Google die journalistische Arbeit anderer nutzt, um selbst damit Geld zu verdienen. Ist es nicht so, dass die Online-Ableger der alten Print-Häuser alles tun, um bei Google News so oft wie möglich unterzukommen? Viele Visits kommen aber erst durch die Google-Suche und somit haben beide Seiten etwas davon. Die Medien, indem sie die Visits und Pi´s monetarisieren und Google, indem sie die News mit Ads versehen und monetarisieren. Das funkioniert doch.

    Niggemeier bzw. der Lukas denken sich jetzt – Boah – wie kann WELT Online nur so etwas doofes machen und Googles Fehler auszunutzen. Das sind Cheater, wie in CS die Leute mit Aimbots.
    Die zweite Meinung ist doch nett. Was ist dagegen zu sagen (selbst wenn es in erster Linie nicht der journalistischen Offenheit dient)?

    Es ist ein völlig legitimes Mittel von Welt Online, die Möglichkeiten des Internets zu nutzen. Blogger machen es mit Trakbacks doch ähnlich. Es geht immer darum, die Leute auf seine Seite zu ziehen.
    Interessant finde ich hierbei lediglich, ob WELT Online dafür vielleicht sogar Geld bezahlt, oder ob es schlicht fehlerhaft von Google programmiert wurde. Das kann ich mir nämlich nicht wirklich vorstellen.

  26. Danke für den Artikel.

    Jetzt weiß ich, warum so viele Meldungen von der Welt in meinen Google Alerts aufschlagen.

    Das nervt mich schon seit einiger Zeit.

  27. Aimbots sind kleine Programme, die das Zielen in Counterstrike automatisieren, d.h. der Spieler muss nicht mehr sein Fadenkreuz nachführen, sondern nur noch klicken, um zu treffen. Das ist natürlich Betrug und daher geächtet.

  28. Ich finde es schon komisch, das Welt.de die einzelnen News anzeigt aber nicht mal normal verlinkt.
    Mal ganz davon abgesehen, dass die Startseiten der Sites auch nicht verlinkt sind – um bloss nix abzugeben.

    Ich denke schon, dass das Absicht ist und hoffe Google reagiert möglichst bald darauf.

  29. Die Frage wäre doch, ob es eine Möglichkeit gibt, einen Teil der Seite so zu markieren, daß er von Google ignoriert wird. Ansonsten ist das halt ein prinzipbedingtes Problem welches dadurch entsteht, daß eben der entsprechende Suchbegriff im Link steht. Und deswegen @42 liegst Du m.E. daneben. Die zeigen nicht die einzelnen News der anderen an, sondern verlinken eben nur normal. Das Problem ist einzig die Überschrift des „anderen“ Artikels, der den passenden Suchbegriff enthält. Von Absicht kann man hier m.E. erstmal nicht sprechen wenns keine weiteren Belege gibt.

  30. ja, der vergleich ist natürlich super… aber in meinen augen halt nicht angebracht, da es (noch) gegen keine regeln verstößt. es handelt sich halt nicht nur um journalistisches handwerk alleine, sondern immer auch um geschäft und da möchte jeder sein stück vom kuchen abhaben (auch wenn im moment offensichtlich wenig vom google-kuchen für die anderen übrig bleibt).

  31. Danke – das ist ein wertvoller Blog-Eintrag für jemanden, der täglich über Google News rätselt.

    Bei der Volksstimme aus Magdeburg findet man auch eine Richardson-Falschmeldung. Die Volksstimme hat keine „Anderen Stimmen“ auf ihren Seiten – was könnte da der Grund sein, frage ich mich?

    Hier die Seite, die in den Suchergebnissen verlinkt ist:

    „Merkel wendet sich gegen Abschottung in Wirtschaftskrise“

    New York – Die britische Schauspielerin Natasha Richardson ist an den Folgen eines Skiunfalls gestorben. Das hat ihr Mann, der Schauspieler Liam Neeson, …

    http://www.volksstimme.de/vsm/aktuell/kurzmeldungen/?sid=r8li4al3o9thol16n6sdk37f40

  32. Ich hätte auch eher eine Auseinandersetzung mit dem Artikel von Christian Stöcker erwartet. Da jammert der Mann darüber, dass man in Zukunft kein Geld mehr damit verdienen kann, weitgehend ungeprüfte und kaum geänderte Artikel anderer Leute als eigene zu verkaufen – verkehrte Welt!

    Wer nicht genug selbst recherchierte Artikel erstellt und sein Angebot vor allem auf Agenturmeldungen aufgebat hat, der ist nun mal mittlerweile nicht mehr so relevant, wie er das vor einigen Jahren noch war.

  33. Und ich frage mich immernoch, ob es wirklich so viele Leute gibt, die auf den Link „Schweinemastanlage soll wieder betrieben werden“, wenn sie etwas zu Natasha Richardson erfahren wollen.

    Wer die Google-News-Suche nutzt, ist möglicherweise doch nicht so vollkommen bekloppt, wie der ein oder andere hier meint.

  34. @Thomas D.: Es hat ja mit Beklopptheit nichts zu tun. „Welt Online“ hat so die Möglichkeit, sich Leuten, die nach etwas bestimmten suchen, auch mit anderen Meldungen vorzustellen. Wer sich für Natasha Richardson interessiert, hat ja sicher auch andere Interessen und klickt zum Beispiel auf eine „Schweinemastanlagen“-Meldung nicht weil er doof ist, sondern weil ihm das auch interessant erscheint. Es verschafft „Welt Online“ einen Wettbewerbsvorteil. Wie groß der ist, vermag ich nicht zu sagen, aber ich finde die oben abgebildete Ergebnisseite zum Thema Richardson mit der kompletten Dominanz von „Welt Online“ in der zweiten Hälfte schon beeindruckend.

  35. @Stefan: Aber in dem Fall ist doch dann der Artikel über die Schweinemastanlage gerade nicht die im letzten Absatz angesprochene Produktenttäuschung. Wenn man enttäuscht ist, dann doch über das eher mäßige Suchergebnis von Google.

    Wenn mir Google als Ergebnis etwas anbietet, was so gar nichts mit dem von mir eigentlich Gesuchten zu tun hat, bin ich noch nicht auf die Idee gekommen, daß daran die Website, die als Suchergebnis angezeigt wird, Schuld sei…

  36. Es geht doch nicht um Schuld. Warum wollen immer alle über „Schuld“ reden? Es geht darum, einen Mechanismus zu beschreiben.

    Ich hätte mir das „Welt Online“-Bashing im letzten Absatz auch verkneifen können, darum geht es in diesem Eintrag doch nicht.

    (Ist die Angabe einer E-Mail-Adresse beim Kommentieren hier eigentlich wirklich zuviel verlangt?)

  37. Gut. Hatte ich mißverstanden. Hatte das „Welt Online“-Bashing angesichts der Überschrift quasi als eine Art Quintessenz des gesamten Artikels angesehen.

    Was die email angeht, dachte ich, es sei besser so, als eine email-Adresse, die ich eh nie checke.

  38. Jeder, der etwas von SEO und Google versteht, wird sehen, dass es nicht Ziel einer Seite sein kann, für etwas indiziert und gerankt zu werden, was nicht auf der Seite ist.

    Der Trend geht natürlich genau in die andere Richtung: alles überflüssige und irrelevante wird deindiziert.

    Welt Online wird also hier kurzfristige Sichtweise und Dummheit unterstellt.

    Es ist aber tatsächlich ausschliesslich ein Google-Problem – oder hat jemand eine tolle (technische) Idee, wie man vermeiden kann, für so etwas gerankt zu werden?

    Es sind m.E. ganz normale „follow“ links auf andere Seiten. Es ist wirklich schleierhaft, warum Google diese als Inhalt der Quell-Seite ansieht.

    Sonst könnte man ja ganze Seiten mit RSS-Feeds vollmachen und würde super ranken!

    Aber wenn hier jemand eine technische Vermeidungsstrategie hat – bitte bei mir melden – das Problem haben nämlich noch einige andere Seiten…

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