Ich habe gezögert, mich zu dem Thema zu äußern (mal abgesehen davon, dass dieser Eintrag auf der nach oben offenen Selbstreferenz-Skala rekordverdächtig punktet). Ich bin selbst für den Grimme-Online-Award nominiert. Man kann mir also vorwerfen, befangen und unaufrichtig zu sein oder auch einfach die für mich bequemste Haltung zu dem Thema einzunehmen. Andererseits erzähle ich den Leuten dauernd, dass es sich im Internet auszahlt, offen zu sein und auf Kritik einzugehen. Also wollte ich nicht kneifen.
Wie sehr die Debatte um den diesjährigen Grimme-Online-Award entglitten ist, kann man an vielen Stellen sehen. Zum Beispiel an der heutigen sonntäglichen Wochenschau, die Detlef Borchers alias Hal Faber für Heise Online schreibt. Er zitiert aus der Stellungnahme des Grimme-Institues:
„Im Unterschied zu anderen Medienpreisen, bei denen fachkundige Beobachter und Kritiker in einer Jury nicht unbedingt selbst Akteure sind, ist eine solche Überschneidung beim Medium Internet nicht auszuschließen.“
Hal Faber nennt diese Erklärung „seltsam“ und fügt höhnisch hinzu:
Das muss ja höllisch kompliziert sein, dieses Internet.
Nur geht es weder in der Stellungnahme Grimmes noch bei dem Streit überhaupt um die Frage, wie „kompliziert“ „dieses Internet“ ist. Es geht um die Frage, wie eng die Nominierten und die, die über die Nominierungen und die Auszeichnungen entscheiden, miteinander verbandelt sind.
In der Jury des Grimme-Fernsehpreises sitzen Menschen, die über das Fernsehen schreiben. Das sind in aller Regel keine Menschen, die Fernsehen machen. Diese Trennung zwischen Kritikern und Machern gibt es Internet fast nicht. Wer über das Internet berichtet, publiziert in der Regel auch im Internet. Deswegen sind die meisten Jurymitglieder beim Grimme-Online-Award (anders als beim Grimme-Fernsehpreis) potentiell immer auch Preisträger. Und deswegen gibt es zwischen allen Beteiligten enge Bande.
Das ist ein Problem. Man wird das vermutlich nicht lösen können. Aber man müsste es auch nicht noch dadurch noch dramatisch verschärfen, dass die Jury ein Angebot eines Jurymitglieds für den Preis nominiert. Das geht nicht. Auch dann nicht, wenn das betroffene Jurymitglied daraufhin sofort die Jury verlässt. Das müsste eine Selbstverständlichkeit sein.
Dass die Jury dennoch den „Elektrischen Reporter“ von Mario Sixtus nachnominiert hat, war meiner Meinung nach ein Fehler. Er war, gelinde gesagt, naiv und unsensibel und schadet der Glaubwürdigkeit des Preises. (Mario Sixtus hat es vielleicht am meisten geschadet, weil die Nominierung und der eventuelle Preis nun mit einem Makel versehen ist, den sein feiner „Elektrischer Reporter“ nicht verdient hat.)
Und auch wenn man bei Grimmes anscheinend unbeirrt der Meinung ist, dass das Verfahren korrekt war, scheint die Kritik doch angekommen zu sein: Für das nächste Jahr soll eine „Änderung des Statuts“ erörtert werden, damit die „Klarheit des Verfahrens“ auch „öffentlich nachvollziehbar“ ist.
Nun kann man darüber, dass man bei Grimmes nicht gesehen hat, wie problematisch die Entscheidung der Jury war, noch länger den Kopf schütteln, wenn man will. Für mich aber ist die Sache damit erledigt. Ich war einige Male in der Jury des Grimme-Fernsehpreises. Ich habe die Arbeit dort als diskussionsfreudig, transparent, demokratisch, unabhängig erlebt und habe auch deshalb ein hohes Grundvertrauen in die Integrität des Grimme-Institutes.
Nicht nur deshalb finde ich die Art, wie an manchen Stellen nun über den Grimme-Online-Award diskutiert wird, hysterisch. Kritischen Fragen (auch zu anderen Themen) muss sich der Preis stellen, das hält er auch aus. Aber schon der Vorwurf der „Mauschelei“ ist abwegig: Mauscheleien sind „geheime Absprachen“; die Entscheidung der Jury, ein Bis-gerade-noch-Jurymitglied zu nominieren, geschah aber in aller Öffentlichkeit und jeder konnte sich seine Meinung dazu bilden.
Grotesk finde ich es auch, an diesem Fall nun ganze Korruptionsdebatten aufzuhängen, um den Ruf unseres Landes zu fürchten („Eine Institution, die auch außerhalb der Bundesrepublik Deutschland geachtet wird, wird durch wenige ausgenutzt, die eigene Ziele verfolgen“), eine Verbindung zum Widerstand Adolf Grimmes im Dritten Reich herzustellen etc pp. Wer so argumentiert, dem geht es, glaube ich, nicht um Grimme, sondern darum, die Grenze zwischen den vermeintlich sauberen, ehrlichen, werbefreien Bloggern und den angeblich korrupten, käuflichen, werbeverseuchten Bloggern um jeden Preis weiter zu befestigen.
(Einen Nebenkriegsschauplatz bildet seit gestern übrigens das Medienmagazin DWDL, das die außerordentlich schlechte Idee hatte, den Redakteur ein Interview zum Thema führen zu lassen, der jahrelang die Pressearbeit für den Preis gemacht hat.)
Was ich mir im konkreten Fall und grundsätzlich wünschen würde: Dass es häufiger gelingt, den Einzelfall zu kritisieren, ohne ihn immer gleich zum Beleg für den Untergang des Grimme-Instituts / der Blogkultur / des kritischen Journalismus / des Abendlandes aufzublasen. Schon weil es eine fruchtbare Diskussion über den Einzelfall so erschwert.
Gutes Plädoyer.
„Der Grimme Online Award ist unabhängig. Seine Nominierungskommissionen und Jurys aus Journalisten, Medienwissenschaftlern, Online-Experten und Bildungsfachleuten, berufen vom Adolf Grimme-Institut, entscheiden frei.“
Wie funktioniert die Berufung der Jury und der Nominierungskommission eigentlich im Detail?
Ich habe weiß Gott auch lange die Schnauze gehalten: Aber wie findest du es denn, wenn Dinge nominiert werden sollen, die noch gar nicht gesendet wurden?
@chat atkins: ganz so war es nicht.
@Chat: Viel mehr Leute sollten Peer Schaders Blog lesen.
Doppelposting in der selben Minute. Das kostet wieder wertvolle Karma-Punkte.
Och – DOCH SCHON am 30. 3. !!!
Tschulligung, dass die Antwort so lange auf sich warten ließ, der Lachkrampf hatte mein Gebiss zu tief in den Teppich getrieben …
@Alexander: Ich dachte, das gibt Karma-Punkte zusätzlich!
edle tat, dieser text! ich konnte mich in den vergangenen tagen auch nur schwer zurückhalten. allerdings befand ich´s für besser (keine ahnung, was richtig ist…), die regisseure dieser debatte zu ignorieren, da ersichtlich ist, dass es den wenigsten um eine substanzielle kritik am goa geht, sondern allein um die aufmerksamkeit von hier und da sowie darum, sich einen namen als letzte aufrechte des netzes zu machen. zudem deren texte und kommentar-reaktionen langsam deutlich paranoide züge annehmen, und also ohnehin jeder einwand gegen die vorwürfe an grimme als verblendung oder mit-„mauschelei“ abgetan wird.
und auf die gefahr hin, als naiv zu gelten: ich habe keinerlei problem mit der nachnominierung von mario sixtus (bei der bepreisung wird´s natürlich schwierig). mir wären viel eher bedenken gekommen, wenn sixtus (oder ein anderer) die jury vom nicht-nachnominieren überzeugt hätte, nachdem der vorschlag die runde gemacht hatte. das wäre meiner meinung nach dann nämlich tatsächlich eine unzulässige einflussnahme gewesen.
Kannst Du mir mal die anderen Jurymitglieder zeigen, die auch noch potentielle Preisträger sein könnten? Ich sehe da allenfalls Lyssa für Westropolis und Wegner für Jonet, und in beiden Fällen sind sie nicht als Person direkt das Projekt. Glasers kleine Bloggeschichten bei c´t mal aussen vor gelassen.
Und warum es deshalb immer enge Bande geben muss, erschliesst sich mir auch absolut nicht. Die aktuellen Bande entstehen vor allem, dass die Jurymitglieder schon länger zusammensitzen und Preise verteilen und jetzt einen der ihren vorgeschlagen haben. Wie man das bezeichnet, ist Definitionsfrage. Aber ich hätte gern gehört, was passiert wär, wenn der PostvonWagner in der Jury gewesen wäre, und man hätte seine Kolumne nominiert.
Eine exzellente Zusammenfassung der Problematik, die sich genau mit meiner Meinung deckt. Es fehlt mir nur ein Hinweis: Der Grimme-Online-Award krankt nicht nur daran, dass Macher und Meinungsmacher eine große Schnittmenge haben – da ist auch noch das grundsätzliche Problem der „Berufenen“. Seien wir doch ehrlich: Es gibt allenfalls ein oder zwei Dutzend relevante, gut gemachte, und regelmäßig aktualisierte Webseiten, die in Frage kommen. Da ist eine Nominierung oft so zwangsläufig wie der daraus entstehende Interessenkonflikt.
Manchmal scheint mir Grimme online so, als würde man einen Preis für „Bestes Veganer-Restaurant in Düsseldorf-Oberbilk“ ausloben – irgendwann ist jeder dran.
(Full Disclosure: Autor ist mit Mario Sixtus befreundet)
Mann, Mann, Mann – es gibt reichlich Blogs, wo jeder halbwegs helle Kopf auch mal neben der Spur fündig werden könnte. Es gibt eben nicht nur die üblichen zehn Verdächtigen! Gucken muss man allerdings schon …
Tja, Herr Atkins – nur leider werden immer die Üblichen Verdächtigen nominiert. Andererseits wird andersrum ja auch kein Schuh draus: Weil ein Blog erwartungsgemäß (wie der Elektrische Reporter) solide Wellen schlägt, kann man sich die Nominierung auch nicht verkneifen.
In der Tat scheint mir die Jury des GOA ein wenig zu sehr Nabelschau zu betreiben – man bepreist gerne, was nicht unbedingt aus dem Freundeskreis kommt, aber sich doch halbwegs im eigenen Themenmilieu bewegt.
@Stefan: Mann, Du bekommst aber viele Kommentare. Ich möchte das Kommentarabo wieder abbestellen, da es jetzt permanent in meiner Inbox bimmelt. Leider kommt immer nur die Meldung „You may not access this page without a valid key“, wenn ich unten das Kommentarabo bearbeiten möchte.
@Don: Naja, zwei Namen hast Du ja selbst genannt. Und die Frage ist ja nicht, ob sie das als Einzelpersonen machen oder Macher bei einem Verlagsprojekt sind. Wegner macht Focus Online. Dürfen Leute nominiert werden, die auch für Focus Online arbeiten? Sehr heikel. Und, wie gesagt, diese Problematik hast du beim Grimme-Fernsehpreis nicht.
Ob die Bande enger sind als nötig? Ich weiß es ehrlich nicht. Ich finde auch, man darf und soll darüber streiten, das kann dem Preis nur gut tun.
Manches sieht vielleicht auch nur aus der Entfernung eng aus. Dieses Blog wird vom selben Vermarkter vermarktet wie Sixtus‘. Wir gehören laut adical.de zum selben „Netzwerk“. Ich seh ihn dreimal im Jahr auf irgendwelchen Veranstaltungen, wir schicken uns ungefähr einmal im Jahr eine Mail und einmal war ich mit BILDblog im Elektrischen Reporter. Ich würde sagen: Eng? Null. Aber wenn man will, kann man da Verbindungen, Berührungspunkte und Sympathien sehen und dick nachmalen und dann sieht das plötzlich ganz anders aus.
RESPEKT !
Als Grimme-Nominierter sich an das Thema zu wagen finde ich mutig.
Herr Niggemeier müsste ja schon immun gegen Brennesselnstiche sein, so oft wie er sich schon reingesetzt hat.
Die Entscheidungen beim Adolf-Grimme-Institut hinterlassen meiner Meinung nach schon einen faden Nachgeschmack, und schaden der Institution Adolf-Grimme sehr.
Ähm, nachdem ein Link auch zu mir im Kontext mit den Begriffen „Hysterie“ und „Mauschelei“ führt: Ich sag´s jetzt glaub ich zum gefühlten 18. Mal, dass ich nie von Mauschelei gesprochen habe. Mich stört (siehe auch Kommentar 12) die verengte Sichtweise bei den Nominierungen. Mich stört, dass ein Institut meint, es sei eine probate Erklärung zu sagen, Herr Sixtus sitze ja ab sofort nicht mehr in der Jury. Mich stört, dass ich beim Thema GOA letztendlich immer auf die gleichen Leute stoße und diese immer gleichen Leute dann auch noch seufzend sagen, es sei ja sooo schwer, mal was anderes zu finden, als immer die gleichen Leute. Dann sollen sie den Preis zumachen mangels würdiger Preisträger, das wär wenigstens ehrlich.
Und den Gedanken von Herrn Don Alphonso finde ich schon ziemlich zwingend, extrem zwingend sogar: Was wäre hier eigentlich los, wenn PostvonWagner…
Schön geschrieben. Zwei wichtige Punkte möchte ich ergänzen:
a) Mario Sixtus war ohne jede Mauschelei einer der Favoriten für den Preis, da er schon den Podcast-Preis und den LEAD-Awards bekommen hat – ganz ohne Jury-Beteiligung und Co. Da der Elektrische Reporter auf die Grimme-Ausschreibung wie die Faust aufs Auge passt (es gibt tatsächlich Kriterien, die hat aber keiner die Kritiker angesehen) – hätte es mich doch sehr gewundert, dass er nicht nominiert wurde, wenn dies möglich war. Die Nominierungskommission ging wohl davon aus, dass dem so wäre – Beteiligte können mich gerne korrigieren, wenn ich mich da irre.
b) Der Grimme-Online-Awards war nie so straight-forward oder geradlinig, wie es manche Kritiker jetzt unterstellen, wo sie zum ersten Mal einen Skandal wittern. Immer gab es Merkwürdigkeiten, Nachnominierungen, Kriterienwechsel. Das habe ich schon vor fünf Jahren kritisiert – interessiert hat es keinen.
Und noch ein Bonus-Punkt:
c) Wer einmal die Preisverleihung verfolgt hat, glaubt nicht wirklich an eine unetrstellte Mauschelei von Seiten von Grimme. Denn die Preisträger waren jeweils nur Beiwerk. Die Preise werden von Fernsehprominenz vergeben , die regelmäßig versichert, dass sie keine ahnung vom Internet überhaupt und von den Preisträgern im Besonderen hat. Dieses demonstrative und imho verheerende Desinteresse an dem Medium legt Mauscheleien nicht nahe.
Disclaimer: Meine Verwicklung in das Ganze kann man ruhig ergooglen. Ich bin bei mehreren Preisträgern und Nominierten der letzten Jahre und dieses Jahres involviert.
@Christian Jakubetz: Was wäre denn los, wenn PostvonWagner? Ich würde vermutlich sagen: Das geht aber nicht. Außer wenn ich selbst für den gleichen Preis wie PostvonWagner nominiert wäre, dann würde ich vermutlich lange zögern und dann sagen: Das geht aber nicht. — Hab ich das nicht gerade getan?
Und den Link in Sachen Hysterie hast Du Dir (in meinen Augen) verdient wegen des Vergleichs mit dem SED-ZK und der fortwährenden Behauptung, Grimme reagiere nicht, wenn Grimme auch sagt: Ups, nächstes Jahr müssen wir das aber anders machen.
@Fareus: Nee. Brennt. ;-)
„Aber man müsste es auch nicht noch dadurch noch dramatisch verschärfen, dass die Jury ein Angebot eines Jurymitglieds für den Preis nominiert.“
Auf Grimme Online heißt es zur Aufgabe der Nomminierungskomission:
„Sie sichtet alle eingereichten Vorschläge und trifft die Entscheidung über die nominierten Internet-Angebote, die zur Preisfindung an die Jury weitergereicht werden.“
Bedeutet für mich, dass die Jury keine Jurymitglieder nominieren kann. Warum wird das immer, so auch hier behauptet.
Das macht zwar nur einen kleinen Unterschied, aber eben doch einen.
Viel kritischer finde ich es, dass beim GOA immer wieder Projekte in einen Pott geschmissen werden, die man meiner Meinung nach nicht vergleichen kann, weil z.B. auf der einen Seite Einzelkämpfer vertreten sind und auf der anderen Seite Online-Redaktionen die aus ö-r Geldern finanziert werden.
Natürlich sollen wertvolle Angebote von ARD/ZDF/usw. auch prämiert werden, wenn sie auszeichnungswürdig sind, aber die Konkurrenz mit privaten Seiten ist irgendwie… nun ja … als ob man in einem Fahrzeugtest Bobbycars mit Mofas vergleichen würde.
@georg bzw. @Stefan:
Der Fehler mit dem „Austragen“ scheint (lt. web-junkies.de) ein Fehler des neuen WP 2.2 zu sein.
Du (Georg) müßtest in dem Link zum Kommentarabo die Zeichenfolge
%2540
sehen (zwischen dem ersten Teil der eMail-Adresse und dem zweiten Teil). Da streiche einfach manuell die 25 und es müßte gehen – %40 ist die Codierung für’s @-Zeichen.
Don Alphonso: Du hast recht: die engen Bande müssen sich nicht dadurch ergeben, dass es keine klare Trennung von Preisträgern und Kritikern gibt. Die engen Bande gibt es bei den Leuten, die Online-Projekte halt generell.
Blogs sind in Deutschland extrem selbstreferentiell. Hinzu kommt ein hoher Anteil von Freiberuflern, die ständig für verschiedene Auftraggeber arbeiten, statt 40 Jahre für den gleichen Sender oder den gleichen Verlag zu arbeiten. Hinzu kommt dann noch eine Schwemme von Web2.0-Veranstaltungen, Weblog-Lesungen und Webmonaten, die kaum einem Blogger die Chance gelassen haben, wirklich Außenseiter zu sein.
Eben. Und da sind wir am eigentlichen Punkt. Sixtus führt Focus als Kunden, aber das scheint erstmal keinen fundaqmental zu stören. Überhaupt war da keine grosse Störung, ausser dieser etwas komischen Anfangskonstellation. Und dann kommt es Schlag auf Schlag, Grimme macht einen Fehler nach dem anderen – da entgleitet keine Diskussion, da stellt sich der Kritisierte hin und sagt zu seinem Ex-Pressemenschen über die Beförderung eines Jurymitglieds, den er im Kommentar duzt: Alles nur ein Missverständnis von so ein paar Bloggern, dieses Jahr ist es supi so und nächstes Jahr ändern wir dann die Regeln.
Hallo? Wenn das nicht verdächtig riecht, dann riecht nichts auf dieser Welt verdächtig. Und da stellt sich dann schon die Frage: Sind die nur komplett indolent, sind sie so arrogant oder versuchen sie gezielt, was zu vertuschen. Im besten Fall – den ich nicht ausschliessen will – offenbahrt sich dann doch eine Mentalität, die mich etwas, hm, ärgert: Wir da oben lassen uns von Euch da unten nix sagen. Das kriegen sie jetzt zurück, und es sind noch 18 Tage Zeit, weiter zu graben. Ich weiss nicht, ob da noch was kommt. Aber 18 Tage können lang werden, wenn man keine saubere Lösung hat.
Wenn die Leute klug wären, würden sie morgen eine Erklärung rausgeben, dass es ein Fehler war, der angesichts der Qualität von Sixtus schon mal passieren kann, hat halt keiner so genau überdacht, Sixtus verzichtet auf die Nominierung, macht wieder Jury und alle sind sich einig, dass man nächstes Jahr auch im Fall von SAT1 ein wenig genauer arbeiten wird, vielen Dank für die kritische Begleitung durch das Netz.
Ich bin wirklich gespannt, ob sie sowas bringen, oder das volle Risiko gehen. Ich würde es nicht tun, aber ich bin ja nur so ein Missversteher aus dem Internet.
@ 13: Deswegen weiterhin Onanie, bis die Nille qualmt …
[…] Niggemeier argumentiert sehr schön rund um die neuesten Skandal in Kleinbloggersdorf: die vermeintliche Mauschelei beim […]
georg: Du musst den Link in der Mail anklicken, dann klappt es.
Jens: den Punkt habe ich auf der Pressekonferenz des GOA auch kritisiert – das ist jedoch laut Herrn Hagedorn Programm. Bewertet wird aus Publikums-Sicht – und dem Publikum ist egal, ob einer oder 20 Leute an der Tastatur sitzen.
Hier muss IMHO eine bessere Lösung gefunden werden. Denn gerade nach den neusten Entwicklungen bezüglich Forenhaftung etc kann man von einem Einzelkämpfer nicht wirklich Interaktivität als Kriterium einfordern. Es ist schlicht nicht machbar,
@Don: Dass nun schon das Duzen eines Jury-Mitgliedes bzw. Nominierten als Indiz gewertet wird, das ist genau das, was ich mit Hysterie meine.
Don: Was „Eben“? Entweder Du stimmst zu, dass die Online-Szene aus nachvollziehbaren Gründen eng verbandelt ist, oder Du hängst Dich an solchen Dingen wie einer vermeintlich unschicklichen Verbindung zwischen Focus und Mario Sixtus auf. Entscheide Dich.
[…] dann würde ich aufpassen, was ich schreiben würde, denn es könnt ja mal auf mich zurückfallen, wie eine Schlange die sich im Kampf windet würde ich meine Formulierungen wählen. Nichts für ungut Stefan, aber die Nummer ist echt, äh, sagen […]
Chapeau – wir werden da im Detail nicht auf einen Nenner kommen, müssen wir wohl beide mit leben. Nur zwei Anmerkungen:
– Grimme mit Link zur Wikipedia habe ich hinterlegt, so praktisch als Lehrstunde nebenbei, damit die Leute wissen, wer das überhaupt war. Argumentativ schwach oder Blödsinn, I know. Aber ich habe immer im Kopf, dass die Jugend heute nichtmal weiß, wer die Geschwister Scholl waren, selbst wenn sie auf der Geschwister Scholl-Schule waren. ;-)
– Ich denke schon, dass das Adolf Grimme Institut eine große Institution ist. Vielleicht für Dich als Medienprofi nicht, doch ich hab den Blick von außen, sprich mal mit Deiner Familie, da wird man (wahrscheinlich) auch sagen, oh ja, das große Institut, und ich denke schon, dass es Schaden nimmt durch solche Vorgänge.
Ich schrieb es Stefan, jedes noch so kleine Käseblatt hat bei jedem noch so kleinen Gewinnspiel den Hinweis, Mitarbeiter und die Familienangehörigen dürfen nicht teilnehmen.
Das ist – für mich – eine Selbstverständlichkeit, diesen Hinweis braucht es eigentlich nicht. Und wenn eben genau das passiert, was passiert ist, dann kann man einfach nur noch mit dem Kopf schütteln.
Auch Du hast – wie Du es Hal selbst vorwirfst – nicht im Ansatz verstanden worin die initiale Kritik bestand.
Eine Jury nominiert ein Jurymitglied nach.
Für Dich scheint das selbstverständlich, normal, kein Problem zu sein, für mich unvorstellbar, und darum kommen wir auch nicht auf einen Nenner.
Alles andere ist Verschleierungs-, Vernebelungstaktik, aber wir sind doch alle miteinander verbandelt – eine Jury hat nicht ein Jurymitglied zu nominieren, Punkt.
Über das was danach alles kam – das ist der Status Quo.
Weisst Du, Stefan, man kann es immer so und so machen:
Es gibt welche, die machen keine Fehler.
Dann gibt es welche, die machen Fehler und kriegen die Kurve.
Und dann gibt es noch welche, die machen Fehler und noch einen Fehler und noch einen Fehler und –
irgendwie scheinst Du Dir sehr sicher zu sein, dass es das war. nehmen wir an, wir finden noch so eine, na, Unschönheit. Immer noch Hysterie? Hysterie ist eine nette Sache, um von den Fragen abzulenken. Etwa, wo wir in der obigen Reihung den Award einordnen wollen. Gerne auch unter dem Gesichtspunkt, dass zwar in der Jury was seltsam läuft, aber dann eben nicht die unabhängige Jury begründet, sondern der Organisator.
Und das ist auch der Punkt, an dem ich mir momentan den Kopf kratze. Wieso nicht die Jury? Primär verstehe ich es erst mal nicht, also frage ich. Hm. Kein Sprecher der Jury, die ja unabhängig ist? Ts.
18 Tage. Ist eine lange Zeit. Hier draussen.
Was mir aufgefallen ist: Bis eben (danke Stefan) war Don ist der einzige so genannte „A-Blogger“, der das Thema gebracht hat. Und das obwohl niemand abstreiten kann, dass die Dinge nun mal, naja, unschön gelaufen sind. In Anbetracht der Thematik (zu enge Vernetzung der Beteiligten) wirkt diese „Schweigespirale“ noch mal zusätzlich anrüchig. Ich würde nicht so weit gehen, hier „Mauschelein“ zu unterstellen, aber man kann festhalten, dass sich Strukturen gebildet haben, die irgendwie inzestiös wirken.
@Chris: Hast Du das überhaupt gelesen, was ich da oben geschrieben habe? Ich habe geschrieben: Das geht nicht, dass eine Jury ein Jurymitglied nachnominiert. Das geht nicht. Warte, wie habe ich es formuliert? Ah ja: „Das geht nicht. … Das müsste eine Selbstverständlichkeit sein.“ Was soll ich schreiben, damit Du verstehst, dass ich meine, das geht nicht?
Und für mich ist das Grimme-Institut auch eine große Institution, und deshalb ärgert mich die Sache mit der Nachnominierung, aber deshalb ärgert mich auch die Maßlosigkeit, mit der ihr da gerade vorgeht und Euer eigenes Süppchen kocht.
@Don: Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, was es da noch zu entdecken gibt. Ich war nicht dabei. Ich war bei anderen Jurysitzungen bei Grimmes dabei und habe deshalb, wie ich oben schrieb, ein großes Grundvertrauen, dass bei Grimmes nicht „gemauschelt“ wird. Wenn Du den Gegenbeweis hast – okay. Aber bis dahin nervt mich dieses schreckliche Geraune: „Noch 18 Tage…“
@Chris:
„Eine Jury nominiert ein Jurymitglied nach.“
Nein, eine Jury soll über ein ehemaliges Mitglied abstimmen. (Diejenigen die entscheiden, wer den preis bekommt, sind nicht diesselben die nominieren, was bedeuten würde, Sixtus hätte sich selbst nominiert). Das ist durchaus nicht so unproblematisch, was die Unabhängigkeit betrifft. Der Elektrische Reporter ist aber sicher nicht zu Unrecht nominiert.
Torsten, nachdem ich selbst durchaus auch tief drinstecke, würde ich mich als befangen erklären, so wie ich bin.
Vor anderthalb Jahren gab es die Situation, dass ich in so einer Art Vorschlagskommission für eine Jury sass und die Leute durch die Bank kannte. Ich habe zur Formulierung des Offenlegung länger gebraucht als für die Empfehlung. Ja, es ist schwierig. Keine Frage. Aber:
Es ist die eine Sache, eine Jury zu haben, wo jeder ein paar der Nominierten kennt. Oder aber eine Jury zu haben, die einen vorschlägt, den jeder kennt, weil er in der Jury ist und noch auf diversen anderen Geschichten abhängt, wo man selber ist. Da wiegt jedes weitere Verhältnis mehr. Und der Punkt, an dem ich geistig hänge, ist immer noch die Frage:
Da sitzen 7 Leute. Mindestens zwei davon kennen die Funktion der Blogosphäre aus eigener Anschauung perfekt, beide müssen wissen, was an Fragen kommt – und dennoch wird es durchgezogen. Warum? Was reitet diese Leute? Wie abgehoben muss man sein? Und wenn man so abgehoben ist – was hält man, wenn man dergleichen tut, noch für akzeptabel?
Das ist im Übrigen auch für mich selbst eine schwierige Frage: Mit Jochen war ich eine Weile beim Schwesteraward der gleichen Veranstalter, Glaser ist mein Idol seit 20 Jahren, Lyssa würde ich sowas eigentlich nicht zutrauen und Sixtus und ich können nicht miteinander. Insofern ist das Bohren nicht leicht für mich – und ich weiche genau genommen auch etwas aus, wenn ich mich eher Frage, warum die anderen hier draussen die Klappe halten.
@Thomas: Nein, es war die Jury selbst. Die Nominierungskommission hat den Elektrischen Reporter nicht nominiert (anscheinend bewusst, weil Sixtus in der Jury saß).
Stefan, aber nicht doch: Ich bestreite keineswegs, dass die Grimmes reagiert haben. Im Gegenteil: Die Reaktion von Grimme ist doch erst das gewesen, was mich und andere in den billigen Populismus und die Hysterie getrieben hat. Sie ist nämlich exakt in dem Tenor, wie du ihn vorhin – vermutlich ungewollt – beschrieben hast:
Upps, da müssen wir dann nächstes Jahr (!) mal was ändern.
Und auch wenn der Vergleich mit dem ZK natürlich billig, polemisch und hämisch war und diese Eigenschaften in der Blogosphäre völlig zurecht ziemlich verpönt sind – mich erinnert es fatal an solche Einrichtungen, wenn man dann auch noch irgendwelche Gefälligkeitsinterviews arrangiert und unter dem Strich so argumentiert, dass die Geschichte zwar ein wenig unschön aussehen könnte, sie aber keineswegs unschön sei und man sich dann mal was überlegen werde.
Aber erst mal wird der Preis vergeben, ist doch klar.
Wenn das gängige Argumentationsketten sind, bin ich lieber hysterisch.
(Ok, ich gebe zu: DU solltest diese Prügel eigentlich nicht abbekommen, immerhin diskutierst du ja halbwegs freiwillig darüber ;-))
Don: Das ist zwar viel Text, aber keine Antwort auf meine Frage. Dass es schwierig ist und GOA Fehler gemacht hat, steht glaube ich nicht zur Debatte.
„Nein, es war die Jury selbst.“
Ah, ok, jetzt verstehe ich auch endlich mal, warum sich alle so aufregen. Ich habe jetzt auch die entsprechende Stelle auf der Website gefunden.
Torsten, manchmal gibt es keine klaren Antworten, auch nicht für die Friedmanjünger. Man kann meines Erachtens bekannt sein und trotzdem ehrlich agieren. Das ist aber etwas, das ich beim Grimme arg in Zweifel ziehe.
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 3. Juni 2007, Seite 42, Notizblog von Jörg-Olaf Schäfers, Von Blog zu Blog:
Empfohlen wurden heute „allesaußersport.de“, „lawblog.de“ und das private Blog von Stefan Niggemeier.
War doch dieses Blog gemeint – oder?
War dieser Hinweis ein Freundschaftsdienst unter Kollegen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgend jemand, der wegen der Empfehlung der FAS hier vorbeischaute, je wieder kommt.
Bei 9Live weiß ich, dass ich für dumm verkauft werde. Bei der Frankfurter Allgemeinen nahm ich das bisher nicht an.
Ach, und was ich noch sagen wollte. Jetzt da Du, Stefan, das gebracht hast, werden wohl nun auch die Beteiligten nicht mehr umhinkommen sich zu äußern. D.h. die (notwendige) Debatte ist nun auch offiziell eröffnet. Und ich weiß genau, dass das vor allem einem schaden wird: Mario Sixtus.
Und ich sage ganz offen, dass ich das sehr sehr schade finde, denn der Elektrische Reporter ist ganz klar eines der preiswürdigsten Projekte im deutschsprachigen Internet. Sehr traurig, das. Sehr dumm, das.
Jetzt mal ehrlich – braucht man denn überhaupt einen Grimmepreis? Wozu soll das gut sein? Und was ist ein Preis wert, der in der Kategorie Fernsehen SEndungen wie „Extreme Activity“ den Preis gibt?
Ich glaube so Preise werden viel zu wichtig genommen, scheiß doch drauf.
@Stefan: Und wo bleiben Deine Kosequenzen? Ja gut, erst nächstes Jahr… ;-)
Wir kommen da nicht auf einen Nenner und gut, muss auch nicht immer sein.
Ansonsten ACK zu meinem Namensvetter. :)
Don: Ehrlichkeit ist weniger das Problem.
Fakt ist, dass bei jedem deutschen Online-Preis entweder Mauschelei-Vorwürfe erhoben werden können oder dass man die Jury zu Recht wegen erwiesener Inkompetenz vom Platz jagt. Grimme hat sich durch diffizile Abläufe und eine größere Offenheit als andere Preise verwundbar gemacht.
Bemerkenswert ist, dass trotz des schweren Fehlers niemand die Entscheidung der Jury wirklich in Frage stellt. Ich habe von niemandem gelesen, dass Mario Sixtus den Preis nicht verdienen würde. Stattdessen habe ich gelesen, dass hausgemacht.tv gegen die Regeln nominiert wurde, was nicht stimmte und auch auf der Pressekonferenz offen thematisiert wurde.
@Manuel (45.) Preise sind Auszeichunugen, Auszeichnungen sind wie Stelzen, die Angebote aus der grauen Internetmasse hervorheben.
Wie zum Beispiel :
http://www.zdf.de/ZDFxt/module/holocaust/
Ausgezeichnet mit dem GOA 2005 unter der Kategorie „Wissen und Bildung“
@Rita Wagenbach (43):
All die FAS-Leser, die in der FAS Niggemeier lesen könnten sich für das Blog hier auch interessieren.
@Manuel (45):
Ist Extreme Activity etwa nicht unterhaltend?
Im Augenblick erreicht der Grimmepreis aber nicht sein Ziel, Stelze zu sein. Denn er piekt immer in die gleiche Stelle.
Das Problem scheint wohl zu sein, dass es im Online-Bereich so wenig gute Produkte gibt, dass erstens jedes Jahr die gleichen Verdächtigen auftauchen und zweitens die Szene so eng verbandelt ist, dass außerhalb nichts zu finden ist und Award-Inzest zwangsläufig sein muss. Oder?
Und mancher, der glaubt, mit seinen Produkten auch preiswürdig zu sein, ist böse, dass man ihn a) nicht fragt und b) seine Seiten ignoriert. Oder?
Zum Glück geht den wahrhaft guten (Sofa, argh, 500beine etc.) diese ganze Awarderitis so am Arm vorbei, dass man bei Ihnen darüber nix lesen muss.
@ Jens #49
Ich gebe zu, dass ich erst heute durch diese Empfehlung auf dieses Blog aufmerksam geworden bin. Als Zeitungsjournalist ist mir Herr Niggemeier durchaus ein Begriff.
Ich wusste auch, dass er beim Bildblog mitmacht. Das lese ich jedoch selten, da ich auch die Bildzeitung nicht lese.
Inzwischen habe ich mir auch frühere Beiträge reingezogen. In letzter Zeit scheint Herr Niggemeier am liebsten über Herrn Niggemeier zu schreiben.
Was sein gutes Recht ist. Ist schließlich sein Blog.
Aber viele Leser ödet das offensichtlich allmählich an.
@Frau Wagenbach:
Wie kommen Sie darauf, dass dies die Leser anödet? Als einziges meßbares Kriterium liegen mir gerade nur die deutschen Blogcharts vor – dort steigert Stefan Niggemeier derzeit seine Platzierung.
Abgesehen davon, dass das jetzt auch ein wenig „fies“ ist, zu kritisieren, dass Stefan Niggemeier hier in diesem Beitrag am Rande auch über Stefan Niggemeier schreibt.
Wie man der Einleitung entnehmen kann hat Stefan Niggemeier diesen Beitrag erst nach einigem Abwägen geschrieben, nachdem er teilweise zu Stellungnahmen in der Angelegenheit aufgefordert wurde.
@Rita Wagenbach (51.)
Ich beglückwünsche Sie zu ihrer Tagesmeinung.
Trotzdem interessiert es mich wie Sie auf das hier kommen :
„Aber viele Leser ödet das offensichtlich allmählich an.“
Nach ihrem Kommentar zu urteilen, nicht aus der MeinungsBILDung.
Ich habe jedenfalls nicht das Gefühl, dass Herr Niggemeier am liebsten über Herrn Niggemeier schreibt.
Rita/Jens: Im Notizblog in der FAS stelle ich Webseiten und Onlineprojekte vor, die ich, ich ganz persönlich, lesenswert oder nützlich finde.
Diese Woche waren es Blogs (übrigens Anfang einer losen Reihe, Empfehlungen gerne per Mail. Bitte nur von Leuten, mit denen ich noch keinen Kaffee getrunken habe oder einmal in einer Jury sitzen könnte. Aus Gründen.), darunter das Blog von Stefan, das ich – nicht nur wg. der CallTV-Aufbereitung – für erwähnenswert halte (Eine Meinung, die, schaut man sich die „Deutschen Blogcharts“ oder die Klickliste beim Blogscout an, offenbar ein paar Menschen teilen).
Ausserdem wollte ich bei der Gelegenheit auch dem BILDblog zum dreijährigen Bestehen (diese Woche!) gratulieren. Der Halbsatz ist allerdings der redaktionellen Schere zum Opfer gefallen, wie ich gerade sehe.
Hier. Ich.
Bin auch Klickvieh, daß seit kürzerem dieses Blog regelmäßig liest.
Und zwar nicht, weil Herr Niggemeier viel über sich selbst schreiben würde.
Er schreibt über das, was ihn interessiert und betrifft.
Wie jeder von uns.
@Stefan: gibt Dir das Leben Brennesseln, dann koche Tee daraus. (Oder füge ein „n“ hinzu, ganz nach belieben.)
@ jo #54:
Ja, drei Jahre BILDblog, eine reife Leistung. Ich wette, es hat mehr Einfluss auf die Bildzeitung, als Herr Diekmann zugeben würde. Die Gründung eines Leserbeirates führe ich (auch) auf die Aufklärungsarbeit des Herrn Niggemeier zurück. Man will ihm damit Wind aus den Segeln nehmen.
Trotzdem halte ich es nicht für Majestätsbeleidigung, wenn ich meinen Eindruck wiedergebe, die letzten Beiträge seien etwas zu sehr selbstbezogen, zumindest eher für „Insider“. Vielleicht bin ich bisher nicht weit genug in die Blog-Historie vorgedrungen. Mal sehen, was die Zukunft bringt.
Seit Niggemeier dabei ist, lohnt sich „BILD“ auf jeder Toilette…
Dem Grimme-Preis würde es gut tun, wenn die Macher und Beteiligten einfach mal offen zugeben würden das es eine Preisverleihung unter Kollegen (Freunden) ist. Das ist offen, ehrlich und transparent.
Bis jetzt geht doch jeder davon aus, dass es ein „unabhängiger“ Preis ist und wundert sich warum gefühlte 90% der nominierten aus dem bereich Öffentlich-Rechtlich kommen und nur so wenige „kleine“ Projekte eine Chance haben überhaupt nominiert, geschweige mit Preisen bedacht, zu werden.
Wenn der Hasenzüchterverband eine Preisverleihung veranstaltet, wundere ich mich ja auch nicht warum Hundezüchter dort selten Preise abstauen. Aber da ist auch klar von wem für wen der Preis ist. Beim Grimme-Preis ist es jedes Jahr ein regelrechtes Ratespiel wer wen weshalb nominiert.
Es gab jede Menge sachliche Auseinandersetzungen mit diesem Thema und eigentlich nur wenige Ausreißer wie du sie genannt hast.
Der Tenor ist und bleibt, die Nachnominierung eines Jurymitglieds geht gar nicht, auch wenn man ihn mag.
[…] peinlich. Heise peinlich. DWDL peinlich. Don und Stefan diesmal nicht ganz so peinlich. Aber Kleinbloggersdorf dafür sehr peinlich. Ein weiterer Sturm im […]
Warum man den „Elektrischen Reporter“ überhaupt nominieren muss verstehe ich auch nicht. Ist doch grausam gemachter Quatsch mit einem Gesicht, das man nicht mal in der U-Bahn sehen möchte. Imho.
Lieber Ralf, nominiert sind dieses Jahr sechs Angebote, die von öffentlich-rechtlichen Anbietern stammen. Von 23 insgesamt. Deine gefühlten 90 Prozent sind meine gezählten 26 Prozent.
(Und bevor jemand fragt: Ja, ich saß in der Nominierungskomission und ja, mein Arbeitgeber ist der NDR. Was bedeutete, dass ich mich bei den Angeboten von NDR und ARD aktuell selbstverständlich nicht an der Bewertung, nicht an der Diskussion und nicht an der Abstimmung über die Nominierung beteiligt habe.)
Ich bin noch neu hier? Muss ich eine eigene Webseite betreiben, um hier mitreden zu dürfen?
Ich stelle nur fest, dass die meisten Kommentatoren ein eigenes Blog betreiben. Manche Aussage scheint mir nur deshalb gemacht worden zu sein, damit ich den Link zum Blog anklicke. Manchmal scheint es mir, mehrere Personen machen (Reklame für) ein Blog. Oder benutzen Sie mehrere Pseudonyme für ein und dasselbe Anliegen? Könnte Herr Niggemeier da mal ausmisten?
Oder Herr Niggemeier sollte für jeden Link eine Gebühr verlangen.
Ist die Idee absurd? Immerhin müsste ich mich dann nicht durch so viele Kommentare kämpfen.
Oder jeder darf sich pro Beitrag nur einmal äußern.
(Mist! Dann hätte ich schon längst schweigen müssen.)
Rita: WordPress und Herr Niggemeier setzen jeden Link in den Kommentaren auf nofollow. D.h., diese Links werden von Google ignoriert. Die Clicks über die Links sind auch vernachlässigbar.
Vielleicht solltest Du mal ein Blog aufmachen, dann siehst Du es selbst …
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NEU: BLOGROLLE.NET JETZT NOCH BESSER. VORBSCHEISCHAUEN LOHNT SICH IMMER
http://blogrolle.net
Was ich nicht verstehe: Das Internet ist doch kein zeitgebundenes Medium wie das Fernsehen, bei dem nur Produktionen des zurückliegenden Jahres für den Grimmepreis zugelassen sind. Warum wartet man mit der Nominierung eines gerade gestarteten Angebots nicht einfach ein Jahr, wieso zeichnet man den elektrischen Reporter nicht einfach im nächsten Jahr aus? Die werden ja schon nicht verschwinden in der Zwischenzeit.
Ich bin bereit zu glauben, dass es beim GOA keine Mauscheleien gibt – warum muss die Jury selbst dann so zwanghaft den Eindruck erwecken, es gäbe welche?
Liebe Rita,
willkommen in der Welt der Blogs. Und überhaupt, was soll die Zurückhaltung? Wie das mit dem Selbstreferentiellen läuft hast Du doch scheinbar sofort begriffen – die eigene Meinung gleich mal zu der aller (bzw. vieler Leser, die hier entweder angeödet lesen bzw. sich durch eine Empfehlung veralbert vorkommen) gemacht und über lange Strecke drauf rungeritten. Was ein Einstand.
Meine ganz private Meinung, die auch nur für mich gilt (und auch ohne Link da kein eigenes Blog): ich lese hier, weil ich Stefans Schreibe und Denke mag und mich seine Themen interessieren.
Dir gefällt das nicht. Schade. Aber er und andere Blogschreiber sind keine Dienstleister, die bitte liefern, was wir lesen wollen – und bloss nix privates oder gar Auf-sich-Bezogenes, grade im privaten Blog ist sowas ja fast so verpönnt wie Katzencontent :-).
Gruß Karsten
Soso. Ich höhne also. dabei war es eher ein Stöhnen, dass die Sache weitergeht und weitergeht und…. Schließlich war die Award-Blamage schon Thema in der vorigen Woche. Wahrlich schwere Sache da im Internet.
Es war nach meiner Wahrnehmung kein Stöhnen, sondern ein bewusstes Missverstehen, um die Sache noch ein bisschen am Köcheln zu halten.
Lieber Alexander, die Goldwaage lassen wir bitte im Schrank stehen.
Würde es deutlicher rüber kommen das ein Amateur beim Grimme-Preis, angesichts der professionellen Konkurrenz, fast keine Chancen hat, würde man dem Grimme-Preis auch nicht so viel Bedeutung beimessen. Es wäre nur noch ein internes Wettrennen wer die schönste Webseite gemacht hat. Intern unter Profis ausgetragen.
Und dann hätte man die Nachnominierung von Mario Sixtus allgemein auch nur noch belächelt.
Ich habe den Eindruck das sich viele Blogger geprellt fühlen: „Warum der und warum nicht ich?“ Wenn es klar ist das man als Amateur dort weniger (oder gar keine Chancen) hat, wäre die Enttäuschung dementsprechend geringer. Die Aufregung der Bedeutung des Preises angemessen: Verhalten bis gar nicht wahrnehmbar.
Hilfe. Welchen anderen Medienpreis gibt es denn, in dem Amateure neben Profis erhebliche Chancen hätten? Wieviele Amateurfilme werden in Cannes ausgezeichnet? Wieviele Bürgerjournalisten gewinnen den Henri-Nannen-Preis? Wieviele Offene-Kanal-Sendungen räumen beim Deutschen Fernsehpreis ab?
Lustig auch, dass Du erst schreibst, dem Grimme-Preis würde „viel Bedeutung“ beigemessen und dann, die Aufregung um den Preis und der Preis selbst sei kaum wahrnehmbar. Wie kann denn beides stimmen?
(Im übrigen handelt es sich nicht um einen Spezialpreis für Blogs oder Blogger. Und brauchst Du wirklich eine Goldwaage, um den Unterschied zwischen 90 % (fast jeder) und 26 % (gut ein Viertel) nachmessen zu können?)
[…] on] *Backpflaumen an alle reich* So so, es köchelt also nur noch im Internet, klar, warum auch nicht. Wer köchelt fördert die Verdauung. […]
Das Wörtchen Grimmepreis findet sich in Empfehlungsschreiben, die sich Medienschaffende untereinander gern aushändigen. Hat der Preis darüber hinaus eine Bedeutung? Wie oft plane ich Beiträge, Filme, Supersendungen oder Internetangebote aus, weil sich das Wort ‚Grimme‘ findet. Es wirkt verdächtig, es wirkt nach Untalent, Beziehungsschwuchtelei und Heulen, es wirkt nach Unfähigkeit, einer dilletantischen Lobhuddelei widerstehen zu können. Die Preisträger bestätigen regelmäßig meine Befürchtungen. Die wenigen Guten, die den Preis entgegen nehmen, müssen sich die Minuspunkte, die dieser Preis in meiner Öffentlichkeit erbringt, gefallen lassen.
@Stefan
Hättest Du besser noch weiter gezögert mit Deinem Text. Nimm das Teil höflich entgegen, wenn Du’s denn kriegst. Es gibt andere Auszeichnungen, die es sich zu verdienen auch lohnt.
sag mal eine.
Der Preis des Ministeriums für alberne Nach-Gänge
Pulitzer?
Aufmerksamkeit?
Interesse?
@Stefan:
Du hast übrigens was schlimmes gemacht: Die Identität von Hal Faber gelüftet. Ich dachte immer es wäre der Herr Kuri gewesen.
da war aber schon lange Luft dran
Ja, aber das hab ich nicht mitbekommen. Man bekommt ja auch nicht alles mit. Auch wenn man als Blogger (vor allem als Teil eines gewissen Netzwerkes) über alles informiert sein und über alles bloggen muß, weil man sonst seine Abhängigkeit zeigt. ;)
Jetzt musst Du nur noch rauskriegen, wer hinter diesem „Don Alphonso“ steckt.
Ein Höhnen und Stöhnen geht durch Blogkleinersdorf:
„Wer über das Internet berichtet, publiziert in der Regel auch im Internet. “ – DAS! meine Damen und Herren, ist sowas von selbstreferentiell!
Ich habe mich selbst für den Grimmepreis nominiert und bin gleich darauf hingewiesen worden, dass ich das ja mal gar nicht darf. Darf ich wohl, bäh! Bloß kriegen tu ich den wohl nie, und auch kein Buch geschenkt und keinen teuren Wagen geliehen – die Welt ist so ungerecht…
http://www.tv-kritisch.de/2007/03/07/nominiert/
Wer bezahlt eigentlich das Adolf-Grimme-Institut?
Sind das wir, die Gebührenzahler?
Dirk: Es steht auf deren Webseite. Ganz, ganz einfach zu finden.
http://www.grimme-institut.de/html/index.php?id=34
@81:
Du meinst Alphonse, den SWR-Reporter aus Frankreich?
;)
Schade, Heise nur am Rande erwähnt. Dieser Verlag verdient eine intensivere Betrachtung. Wirklich.
[…] den Grimme Online Award wurde in den letzten Tagen vermehrt berichtet. Vor Allem die Geschichte um nominierte Jury Mitglieder brachte dem Institut eine Menge kritischer […]
Grimme Online Award: Trackback und nicht-Trackback…
Das in Marl ansässige Adolf-Grimme-Institut zeichnet jährlich Fernsehsendungen mit dem Grimme-Preis aus und seit einiger Zeit gibt es auch den Grimme-Online-Award, mit dem Internet-Inhalte prämiert werden.
Da ich indirekt mit einem Preis…
Lieber Stefan Niggemeier,
herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung! Ja, es ist schon bekannt. Dem Grimme Institut ist der peinliche Fehler unterlaufen, dass es heute, 18.6.07, bereits die Preisträger online gestellt hat: http://www.grimme-institut.de/html/index.php?id=582. Na ja, und wer hat (als einziges Angebot) in der Kategorie Bildung und Wissen gewonnen! Genau. Der elektronische Reporter…
glückwunsch. zur verleihung muss dann jetzt ja auch keiner mehr hin. is ja auch alles zu teuer … und diese anreise.
Gewinner des Grimme Online Award 2007 sind vorzeitig bekannt geworden…
Im Ruhrgebiet, genauer gesagt in Marl, ist man schneller als man denkt, wie ich durch diesen Kommentar bei Stefan Niggemeier erfahren habe.
Eigentlich ist ja heute der 18. Juni 2007 – jedenfalls noch ca. 70 Minuten lang (jedenfalls vom Zeitpunkt her, a…
Schade für Zuender, Glückwunsch an dich!
[…] Dann wurde ein Angebot nachnominiert, das von jemandem betrieben wird, der selbst in der Jury saß – jedenfalls bis unmittelbar nach ihrer Entscheidung, sein Angebot nachzunominieren. Oder unmittelbar vor ihrer Entscheidung. Irgendwie so. Das sah nicht gut aus. […]
Lasst mal die Kirche im Dorf. Ist doch nur ein Preis. Deswegen geht es doch keinem leidenden Menschen besser, oder einem glücklichen Menschen schlechter. Ist doch nur Sekt-Schlurf-Kacke.
[…] nicht Betrachtungsgegenstand sind: wer zum Henker braucht das?Nun denn, nach dem Trara um nachnominierte Seiten, die ein Jury-Mitglied betreut, wollte ich denn auch mal für den Publikumspreis abstimmen. Leider […]
[…] dem ganzen Hickhack um Nachnomnierte, von denen einer sogar selbst Jury-Mitglied ist, ist dies wahrlich ein krönender Abschluss. Trotzdem meinen Glückwunsch an jene, die morgen […]
[…] veröffentlichten Seite (nicht mehr online) um eine Testseite handelt, die von einem aufmerksamen Leser entdeckt wurde. Bedenklicher wäre eine bewußte Lancierung dieses Vorfalls von Seiten des Grimme […]
[…] nominiert, das erst gestartet war, nachdem die Nominierungsfrist schon abgelaufen war. Dann wurde ein Angebot nachnominiert, dessen Anbieter selbst in der Jury saß. Und nun wurden die Sieger auf der offiziellen Seite des Grimme-Instituts veröffentlicht – zwei […]
Auch Heise berichtet. Zitat: „Mit dem Spielshowbeobachter Stefan Niggemeier gibt es mindestens einen Preisträger (Kategorie Information), der sich fragt, ob er den Online-Award 2007 haben will.“ [http://www.heise.de/newsticker/meldung/91375]
Spielshowbeobachter? Vielleicht solltest Du was an Deiner öffentlichen Wahrnehmung ändern… ;-)
[…] Der massivste Vorwurf ist der der „Mauschelei”; er ist auch der unbegründetste. Wenn es die Absicht der Jurymitglieder gewesen sein sollte, einem befreundeten Kollegen „mit undurchsichtigen Geschäften” oder „nach geheimen Absprachen” (die Bedeutung von „mauscheln”) einen Award zuzuschustern, sind sie die schlechtesten Mauschler der Welt. Sollte mit „Mauschelei” eigentlich „Vetternwirtschaft” gemeint sein, muss die Jury im Fall des „Elektrischen Reporters”, wie gesagt, mit diesem Vorwurf leben. Jenseits dieses Einzelfalls sehe ich aber keine Indizien, die es rechtfertigen würden, die Entscheidungen der Nominierungskommission und der Jury pauschal durch diesen Vorwurf zu entwerten. (Mehr dazu habe ich hier schon einmal aufgeschrieben.) […]
[…] auf der Web-Site des Grimme Instituts kurz zu sehen. Nicht kurz genug, um von den nie schlafenden Bloggern übersehen zu werden. Deswegen wurden die Preisträger dann auch offiziell bekannt […]
[…] wurden? Und wie überhaupt kann es zu der Panne kommen, dass ein Preisträger aus einem Kommentar in seinem eigenen Blog über seinen Sieg erfährt – zwei Tage vor der offiziellen Verleihung? Und warum stand am Montag […]
BILDblog ist aus der Medienlandschaft nicht mehr wegzudenken. Mittlerweile werden sie von der BILD ja auch schon zitiert…
[…] auf der Web-Site des Grimme Instituts kurz zu sehen. Nicht kurz genug, um von den nie schlafenden Bloggern übersehen zu werden. Deswegen wurden die Preisträger dann auch offiziell bekannt […]
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[…] der potenziellen Preisträger sehen würde. Vor zwei Jahren hatte dieser Verfahrensschritt bekanntlich zu einigen Verwirrungen geführt. Insgesamt sind damit nun 26 Angebote für den Grimme […]
[…] nominiert, das erst gestartet war, nachdem die Nominierungsfrist schon abgelaufen war. Dann wurde ein Angebot nachnominiert, dessen Anbieter selbst in der Jury saß. Und nun wurden die Sieger auf der offiziellen Seite des Grimme-Instituts veröffentlicht – zwei […]