Die meisten Artikel von „RP-Online“, dem erfolgreichen Online-Ableger der „Rheinischen Post“, tragen keinen Autorennamen, was vielleicht ein Akt der Gnade ist gegenüber den vielen Menschen, die hier vergeblich mit der Sprache kämpfen, um sinnlose Texte zu schreiben.
Dieses Stück über die gestrige Folge von „DSDS“ ist ebenfalls im üblichen gebrochenen Deutsch verfasst („‚Deutschland sucht den Superstar‘ begeht derzeit eine weitere Staffel“ / „Außer gepiercten Brustwarzen und großflächigen Tattoss hatte er unter gesangstechnischen Aspekten nicht viel zu bieten“), aber es scheint nicht anonym zu sein:
Womöglich fand der Autor nicht den Knopf, um die Angabe eines Verfassers abzuschalten, wollte aber trotzdem nicht mit dem gedankenlosen Quark identifiziert werden. „Alan Smithee“ jedenfalls ist der Name, der in Filmen angegeben wird, wenn der Regisseur mit dem fertigen Produkt lieber nicht in Verbindung gebracht werden will.
Nachtrag, 13.45 Uhr. RP-Online hat erst den Namen und schließlich den ganzen Artikel gelöscht.
Ach, Stefan. Wenn’s die nicht gaebe, dein Blog waer so leer.
Alan Smithee – den Namen benutzt ja nicht mal mehr Hollywood. Hier passt der überstrapazierte Begriff „Realsatire“…
LOL, anyone?
Ich find das sogar cool. Da ich die DSDS-Folge nicht gesehen habe, mag ich jetzt auch den Text nicht lesen. Eigentlich fände ich es sogar auch cool (bin total auf cool) DSDS gar nicht zu schauen, weil es so schlecht ist, aber was nützt ausgeübte Rebellion wenn man kein Quotenmessgerät hat.
Wie auch immer, schlimmer als diese Big Brother Kolumne von Online-Oli (oder so) beim Express ist RP Onlines TV-Begleitung bei weitem nicht. Und beim Express steht eine echte Person als Marke dahinter… so mutig muss man erstmal sein.
Man kann garnicht soviel lachen, wie man kotzen möchte. Oder so.
@Thomas: ich find dich auch total cool.
Offtopic, aber ich habe gerade statt „Autoren-Namen“ eher „Auto renn! Amen!“ gelesen. Dinge gibt’s…
Ich heisse auch Thomas und _bin_ cool.
Von der rheinischen Pest würde sich wohl jeder gerne distanzieren. Die Printausgabe darf übrigens nicht geschüttelt werden, weil sich sonst die Buchstaben ablösen.
Jetzt kann ich endlich etwas anwenden, was ich erst vor kurzem gelernt habe:
*atomrofl*
@ 9
Alberto Green liegt aber doch von Alan Smithee gar nicht so weit entfernt, oder?
Das ist bestimmt der Bruder vom John Doe ^^
Ach, so schlimm ist die RP doch gar nicht. Schauen wir nach Amerika. Dort hat Joe the Plumber mittlerweile seinen Job als Klempner an den Pömpel gehängt und arbeitet für PajamasTV als Kriegskorrespondent im Gazastreifen. Gefragt, ob er nicht Angst habe, sagte er, dass er als Christ da ganz locker rangehen kann, weil Gott seine schützende Hand über ihn halten wird. (Das ist es dann vermutlich auch, was die Juden und Muslime dort die ganze Zeit falsch machen – sie vertrauen nicht auf Gott).
Oder so.
@bloodyfox
Verrisse von RPO-Artikeln haben diesen Blog zwar vor mehreren Monaten gefüllt – nicht aber in jüngerer Zeit. Die letzte RPO-Schelte, die Herr Niggemeier geschrieben hat, liegt (korrigiert mich, falls ich falsch liege) gefühlte Jahre zurück. Peinlichkeiten gibt es auf jener Internetseite der Rheinischen Post in der vergangenen Zeit kaum noch. Die Redaktion scheint derzeit eine regelrechte Qualitätsoffensive zu starten.
Ach ja: Die besagte Autorenzeile scheint über Nacht verschwunden zu sein.
Schon komisch: Stefan bringt einen Screenshot vom 31.01.2009 21:54 – mit Autorennamen. In der aktuellen RP-online-Version heißt es: „zuletzt aktualisiert: 31.01.2009 21:54“ – ohne Autorennamen. Entweder Stefan war just um 21:54 auf RP-online, macht einen Screenshot und unabhängig davon bemerkt der RP-online-Redakteur im gleichen Moment seine Peinlichkeit und schmeißt den Autorennamen raus – kaum wahrscheinlich. Wahrscheinlicher schon: Der Redakteur liest Niggemeier, kegelt den Autorennamen raus, und obwohl eine Änderung am Text vorgenommen wird (der Autorennamen gehört ja irgendwie dazu), ist dies nicht nachvollziehbar. Hat da wohl jemand an der Zeit-Uhr gedreht?
@Martin
In den meisten Programmen, die Online-Redaktionen verwenden, aktualisiert sich die Uhrzeit nicht automatisch, sondern nur, wenn man manuell einen entsprechenden Befehl eingibt.
Hahaha! Herrlich! Super! Und perfid! Das stellt alle bisherigen RP-Online-ist-beschränkt-Stories in den Schatten.
Äh… eigentlich ist RP Online jetzt sogar plötzlich ein bisschen cool, da gebe ich Thomas Recht.
…du liebe Güte – wollte gerade noch anmerken, dass den Textänderungen auch die ‚gepiercten Brustwarzen‘ und ‚Tattoss‘ zum Ofer gefallen sind (eben noch gelesen), da ist der Text plötzlich schon ganz verschwunden! War wohl doch alles ZU peinlich.
Ich wurde gezwungen diese Meldung zu schreiben.
@18: Echt?
Was zu beweisen war… Einfach grossartig!
@Markus:
Pruuuuuust. Nein, es ist eher so, dass ich mir das nicht mehr so oft angucke und wenn doch, dann nicht mehr so oft drüber schreibe.
Jetzt ist der ganze Artikel weg:
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@ Stefan (21)
Es hat überraschend lange gedauert, bis jemand reagiert hat.
Man muss jedoch sagen, dass sich auf der Seite der RPO mehr bewegt als bei nahezu allen anderen deutschsprachigen Nachrichtenseiten. Das ist zwar ein zu lobender Ansatz, der jedoch auch Nachteile nach sich zieht. Qualität ist eben nicht gleich Quantität. Ich kann mir gut vorstellen, dass die RPO-Redaktion unter der Maxime arbeitet, spätestens nach zwei Stunden mit einer neuen Geschichte auf den prominenten Bildplätzen aufzuwarten – dafür aber in Kauf nimmt, dass journalistische Maßstäbe zurückgeschraubt werden, was wiederum zur Folge hat, dass viele neuen Geschichten einfach nur Müll sind. Der jetzt nicht mehr verfügbare DSDS-Artikel scheint ein Beispiel dafür zu sein.
Erst den Artikel editieren, dann den Autorennamen und dann den ganzen Artikel löschen. Was ist das eigentlich für ein Hühnerhaufen, der sich so leicht aufscheuchen lässt? Die scheinen mir da alle ein wenig zu hektisch zu sein.
@Stefan:
Ich bin bereit zu reden: Sie erreichen mich unter 555-ACME.
@18
N. D.??? Bist du das?
Nee, Qualitätsoffensive ist da eher „kein, Thema“:
http://www.rp-online.de/public/article/moenchengladbach/668019/Es-ist-kein-Thema-Marin-abzugeben.html
Und wer nicht weiß, dass „Eberl“ Max heißt und Sportdirektor bei Borussia (Mönchengladbach) ist, erfährt es in dem Artikel auch nicht.