Programmhinweis (25)

Wenig Stoff hier die letzten Tage. Wer Entzugserscheinungen hat, kann auf FAZ.net meinen Artikel aus der heutigen „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ nachlesen, warum die Berichterstattung über das RTL-Dschungelcamp menschenverachtender ist als die angeblich so menschenverachtende Show. Besonders die Berichterstattung von stern.de ist ekliger als die madenreichste Prüfung in Australien. Offenbar ist der Versuch abgesagt, „Spiegel Online“ Konkurrenz zu machen, und man profiliert sich (was angesichts der Konkurrenz von „RP Online“ und anderen auch nicht so leicht ist) lieber als Trashportal:



(Abgesehen von der widerlichen Art, über die Transsexuelle Lorielle London zu schreiben — kann mir jemand erklären, was die Autorin mit der Formulierung „Günther Kaufmann gibt den lustigen Onkel. Hat einiges hinter sich, was nicht nur an seiner schwarzen Hautfarbe liegt“ sagen wollte?)

Ach ja, und meine „Teletext“-Kolumne über Roland Koch ist auch bei FAZ.net kostenfrei online.

96 Replies to “Programmhinweis (25)”

  1. Zum FAZ-Text:
    Bravo, Herr Niggemeier. Den Nagel auf den Kopf getroffen. Immer, wenn ich in meinem Bekanntenkreis berichte, dass ich (so gut es geht) täglich das Dschungel-Camp schaue, muss ich mich rechtfertigen. Jetzt weiß ich, wie man sich fühlen muss, wenn man Bayern-Fan ist. :o)

  2. Warum waren die Berichterstattungsversuche des Hessischen Rundfunks über die Bonuswahl hilflos? Der Satz sticht für mich sehr heraus, ohne dass er begründet wurde.

  3. Danke für den schönen Text – allerdings meine ich, es hätte auch in der FAZ einige Stimmen gegen das Dschungelcamp gegeben, die Sie da nicht zitiert haben… Waren aber vielleicht auch nicht so bedeppert wie die Dame bei Stern online, die wirklich kaum zu unterbieten ist.

  4. Faz.net – Dschungelcamp: Die ersten beiden Absätze denke ich, na, Herr Niggemeier, jetzt verzetteln Sie sich mal nicht. Den ganzen Rest über – sagense ma, das ist brillant. Ich würde allerdings diese Stern-Zitate nicht verwenden, diesen Schund nicht weiter unters Volk bringen – das sind Texte in einer so erbärmlichen, kleinen und niederträchtigen Art, ich will sowas hier überhaupt nicht sehen. Am liebsten würde ich die schwärzen!

    Ok, jetzt mal gucken, was es über Koch zu lesen gibt…

  5. Menschenverachtend finde ich die Sendung eigentlich nicht wirklich, die Leute sind schliesslich freiwillig dabei. (Wüsste jetzt spontan auch nicht wer das so sieht, aber das bin nur ich.) Menschenverachtend sind lediglich die gängigen Reaktionen der Zuschauer und die Tatsache, dass RTL ja genau die hervorzurufen hofft.

    Nein, ich finde die Sendung ganz einfach hochgradig ekelhaft und gelinde gesagt grottendämlich, und deswegen schwer nervend.

  6. Ein Grund für den Ruf der Show als menschenverachtend und niveaulos ist vermutlich auch, dass so viele Leute (die einen entsetzt fragen: „Diesen Dreck guckst du dir an?!“) sie nie gesehen haben. Das Konzept als solches klingt nun mal nach „Menschen werden eingesperrt und gequält“. Dass die Kandidaten eben nicht nur als Schießbudenfiguren auftauchen, merkt man erst, wenn man die Sendung gesehen und sich auch darauf eingelassen hat. Wenn nicht, sieht man nur die Berichterstattung und verwechselt sie mit der Show selbst und findet sie dann natürlich noch ekliger.

    Eine angenehme Ausnahme zwischen all den Verrissen gab’s neulich auch im Blog Britcoms.de von Oliver Nagel zu lesen.

  7. @5

    Schonmal den HR eingeschaltet? So ungefähr rund um die Uhr? Hilflos ist da noch geschmeichelt.

    Super Text übrigens. „Abgeheftetes Knäckebrot.“ Hihi

  8. Um auf die Frage zur Formulierung zu kommen:

    Ich glaube, sie will sagen: Als Schwarzer gehört man ja eh Mitglied einer benachteiligten, diskriminierten Randgruppe, und dann noch unschuldig im Knast.

    Oder, unfreundlich ausgedrückt: Die arme Sau ist nicht nur schwarz, sondern auch noch Ex-Knacki. Fehlt nur noch, dass er AIDS hat.

  9. zu „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“:

    Die Blöd-Zeitung schrub mal irgendwo, dass die Kandidaten zwischen 20 und 60.000 Euro bekämen, wenn sie sich regelgerecht verhielten. Wobei das bestimmt auch wieder nicht wahr ist. Und das ist (bei einigen) ja nur der Anfang. Ich weiß nichts über Ross Anthonys vergangene finanzielle Verhältnisse – jetzt dürfte er auf jeden Fall saniert sein. Ich kenne Menschen, die sich für viel weniger viel mehr erniedrigen. Das nur nebenbei.

    Wenn ich „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“ sehe, fällt mir erst auf, wie unglaublich mies, einfach- und lieblos der Rest des Programms ist. Es scheinen also nicht nur Menschen beim Fernsehen zu arbeiten, die ihr Medium hassen.

    Und ausgerechnet daran müssen sie sich jetzt abarbeiten, die Herren und Damen Qualitätsjournalisten – dem Vorurteil sei Dank.

    zur „Teletext”-Kolumne über Roland Koch:

    Du hast wahrscheinlich mit allem, was Du über Koch und Hahn geschrieben hast, recht. Und schön geschrieben hast Du’s auch.

    Mir sind beide aber trotzdem lieber als die „als Sohn eines Opel-Arbeiters geboren[e]“ Ypsilanti, der Gas-Gerd, 18-Prozent-Guido und wie die anderen Schaumschläger, Beckmesser und Lebenskünstler heissen…

    Dass es beim HR überraschender Weise immer noch ein Quentchen schlechter geht, klingt komisch, ist aber so.

  10. Mit dem FAZ-Artikel hast Du die Berichterstattung bzw. Interpretation/Rezension der vergangenen Jahre nochmal übertroffen und Dich auf den erneut auch schmalen Grad zu bewegen, dass alles was dort geschieht, ein Ergebnis echter realer Gruppendynamik ist. Das glaube ich inzwischen nicht mehr. Die Charakterentwicklung, etwa von Lori, dem Freak hin zu Lori, der netten Person mit all ihren Schwächen und Ängsten, das ist sicherlich von langer Hand teilweise geplant, wenn nicht gar vertraglich so abgestimmt. Wobei mich das mal genau interessieren würde, ob das so ist.

    Zusätzlich muss man aber auch feststellen, dass das woran sich die kritisierten Zeitungen und Magazine menschenfeindlich aufgeilen, bei einem Teil der Rezipienten eben genauso ankommt und gewollt ist. Oder mit anderen Worten: Damit die „Intelligenten“ das so wahrnehmen können, wie Du es siehst (und die meisten von uns) wird der Rest natürlich mit in Kauf genommen. Alleine die Ebene die Dich und uns erfreut und triggert, bringt die Quote kaum.

  11. „ohne dich“ muss es in der dritten Zeile heißen.

    Achja: im Vergleich zu Frauentausch ist das alles harmlos. Dort wurde ja jetzt einen Familie im echten Leben mit Eiern beworfen und bedroht usw. als Reaktion auf die verantwortungslose Darstellung und Inszenierung bei RTL II.

    Doch darüber regt sich keiner auf irgendwie.

    Siehe die oberen beiden Einträge hier:

    http://tvundso.wordpress.com/?s=Frauentausch

  12. Das Verschwinden der Kritik…

    Jetzt könne die „Qualitätsdebatte“ um das deutsche Fernsehen so richtig los gehen: Aufbruchstimmung im Herbst 2008. Der greise Marcel Reich-Ranicki und eine aufgeregte Pseudoliteraturkritikerin brüllten ihre Frustration ob des so grott…

  13. Frau Zietlow meinte (18.01.09 – 2205 Uhr):

    „Michael war so ausgemergelt, wir hatten Angst, dass die Rote Armee das Camp befreit.“

    Widerlich…

  14. Naja, auch wenn die Berichterstattung etwas niveaulos ist, trifft es der Artikel, was die Teilnehmer und das Format angeht, sehr gut.
    Es ist absolut das Lächerlichste und Dümsste, was das TV im Moment zu bieten hat!

  15. Ich mach’s mir einfach mal einfach. Mich interessiert weder die Sendung noch die Berichterstattung über dieselbe. Puuh, da hab‘ ich wohl nochmal Glück gehabt, oder? Die freien Resourcen verwende ich lieber dafür mir die neue Serie von David Faustino anzuschauen. (Star-Ving auf crackle.com)

  16. Wegen Videotext und Koch ist mir gerade folgende „Schlagzeile“ im SAT1 VT ins Auge gefallen:

    „Hessen hat seinen Chef-Koch“

    Ohne Kommentar!
    Lars

  17. @16. Ich habe meinen Ohren nicht geglaubt, als ich das gehört habe.

    Hier wird zur Belustigung der Zuschauer auf die Befreiung der Konzentrationslager angespielt. Unverhohlen, vorsätzlich und ohne jeglichen Respekt vor irgendwem außer der Quote. Die Dschungelcamp-Teilnehmer sind keine Insassen, keine Opfer, sondern B- und C-Promis, die freiwillig und zum erhofften Karrieresprung das Camp besuchen, dieses jederzeit verlassen können, regelmäßig ausreichend Essen bekommen und denen jederzeit eine solide medizinische Versorgung offen steht. Die Millionen aus rassistischen, politischen, oder anderen vagen Motiven industriell vernichteten Menschen hatten dieses nicht.

    Ist das grenzenlose Dummheit oder pure Absicht? Ich bin mir nicht sicher.

    http://lipflip.org/blog/lipflip/2009/01/rtl-und-das-konzentrationslager

  18. „Die freien Resourcen verwende ich lieber dafür mir die neue Serie von David Faustino anzuschauen. (Star-Ving auf crackle.com)“

    Freie Ressourcen bräuchte ich auchmal. Ich muss dringend noch Mad Men zu Ende schauen, um endlich eine distanzlose Lobhudelei auf mein Blog zu klatschen…

    …und damit hab ich den Bogen zu Kommentar #15 von Gregor Keuschnig gespannt. Beide Artikel, also Stefan und Gregor zu lesen, das hat mir heute den Abend versüßt (neben dem unglaublich witzigen Norbert Schramm-Auftritt im Dschungel und Gundis‘ Kommentar dazu – einfach grandios, das gucke ich gleich nochma in der Wiederholung nachher) – bei Gregor musste ich angesichts der Treffsicherheit mit der er sogenannte Fernsehkritik (ich fühl mich da mit meinem Blog auch angesprochen) kritisiert… Tränen lachen!

    (Mad Men ist aber wirklich gut).

  19. Früher gab es Brot und Spiele und heute Würmer und Ekel.

    Die C-Promis, die diesen Schwachsinn mitmachen tun mir nicht leid. Die moralischen Werte, die mit jedem Biss am Krokodilpenis mit hinunter gespült werden schon.
    Wen interessiert die Weltwirtschaftskrise, wenn Herr Kaufmann mit Mausi im Badekübel sitzen.
    Volksverdummungsfernsehen in seiner reinsten Form.

  20. Man kann ja über das Format denken was man möchte – aber gehört diese Art der Berichterstattung nicht dazu? Ist es nicht das, was die „Stars“ suchen, wenn sie in’s Dschungelcamp einziehen? Ist es nicht diese fiese Abart von Ruhm, die das Maximum ist, was man als Teilnehmer von der Öffentlichkeit erwarten kann, wenn man sich FREIWILLIG derart zum Idioten machen lässt?

    Und zu Lorenzo=>Lorielle. Diese Person ist einzig und allein in der Rolle als Transexuelle/Transsexueller (wie sagt man das richtig?) interessant. Die Transsexualität ist die einzige nennenswerte Lebensleistung, zumindest dringt nichts anderes an die Öffentlichkeit. Niemand hat ihn/sie gezwungen, sich selbst „prominent“ zu machen – außer der Gier nach Aufmerksamkeit und dem Bedarf an schnellem Geld für hoffentlich wohl überlegte Eingriffe. Es sind keine schönen Geister, die da gekommen sind – wohl aber welche, die Lorenzo/Lorielle selbst gerufen hat.

  21. Was auffällt, ist das in den letzten Jahren, der Hang Menschen über Bilder und Worte abzuwerten bzw. zu entmenschlichen zugenommen hat. Das zieht sich von Dieter Bohlen im Fernsehen, über Namensbeleidigungen wie „Lügylanti“ zur Ex-Spitzenfrau der Hessen-SPD zu der oben genannten Sendung. Eigentlich hatte ich gehofft, diese Entmenschlichung hätte nach den 30er und 40er Jahren in den Medien keinen Platz mehr. Ich habe mich wohl geirrt!

  22. „Offenbar ist der Versuch abgesagt, „Spiegel Online” Konkurrenz zu machen, und man profiliert sich (was angesichts der Konkurrenz von „RP Online” und anderen auch nicht so leicht ist) lieber als Trashportal:“

    Bin ich das, oder hat auch FAZ-Online einen Hang zum Trash, wenn sie schlagzeilt:

    „Nico Schwanz ist „zu geleckt“ für Lorielles Geschmack“

    ;-)

  23. Menschenverachtend oder nicht, die mediale Aufmerksamkeit, die auch ein Herr Niggemeyer der Show verpasst, wird dafür sorgen, dass auch nächstes Jahr „arme“ F-Promis durch den künstlichen Dschungel gejagt werden.

    Würde man die Show einfach ignorieren, wäre sie schneller toter als tot. Aber da es „den Leser“ ja interessiert, wird weiter drüber berichtet, mit oder ohne erhobenen Zeigefinger. RTL kann das letztlich egal sein, auch schlechte Presse ist Presse und damit Werbung für dieses lausige Produkt.

  24. @CRen

    Ich weiß ja nicht, ob und wenn, wie genau Sie den verlinkten Artikel von Herrn Niggemeier gelesen haben. Er verurteilt weder die Show noch die Aufmerksamkeit, die der Show entgegengebracht wird.

    Er verurteilt, dass viele, auch selbsternannte „Qualitätsmedien“ auf eine Art und Weise berichten, die weder den Dschungelcamp-Insassen (die vielleicht abgehalfterte Prominente sind, aber eben auch in erster Linie Menschen) noch der durchaus handwerklich gut produzierten Sendung gerecht wird. Und dass der Vorwurf des Menschenverachtenden wesentlich eher auf die scheinheilig empörte Berichterstattung als auf die Show selbst passt.

  25. @Cren: Was der ruhrpottjunge sagt.

    Und: Inwiefern ist die Sendung „lausig“? Ich kann gut nachvollziehen, dass Leute die Show nicht mögen, aber mich wundert immer wieder, in welchem Maße die Kritiker glauben, ihre Kritik gar nicht begründen zu müssen — so als sei doch völlig klar, dass die Show schlecht/schlimm/Müll sei. Mir ist das aber nicht klar. Was ist an der Show lausig?

  26. Ich finde es verblüffend, das Herr Niggemeier sich in der FAZ so über die Berichterstattung zum Dschungelcamp aufregt, die zugegeben extrem niveaulos ist, wenn gleichzeitg auf der Website fernsehlexikon.de, für die er verantwortlich ist, die Artikel zum gleichen Format nicht viel besser sind. Ich begrüße zwar die Medienschelte, aber nur wenn nicht mit zweierlei Maß gemessen wird.

  27. @Miriam

    Aus meiner Sicht liegen zwischen der Berichterstattung auf fernsehlexikon.de und den oben angeführten Beispielen WELTEN, was a) Witz und b) Respekt vor den Kandidaten angeht. Es gibt einen Unterschied zwischen leicht spöttischen Seitenhieben und brutaler Breitseite in bezug auf menschliche Schwächen, gesundheitliche Probleme und Identitätskrisen, zwischen Amüsiertheit und Herabwürdigung.

    Auch wenn ich mir nicht schlussendlich sicher bin, ob sich die Stars nicht auf beider nur allzu bereitwillig selbst eingelassen haben.

  28. @Stefan/#31:
    Ich bin verblüfft. Ist das jetzt eine rethorische Frage, um den Diskussionspartner das Offensichtliche ausführen zu lassen?

  29. @nona: Keine rhetorische Frage. Was ist denn das Offensichtliche? Ist die Show schlecht, weil die Promis nur B-Promis sind? Weil sie im Dschungel sind? Weil sie rund um die Uhr gefilmt werden? Weil sie gelegentlich Spiele machen müssen, die ungefährlich sind, in denen es aber darum geht, eigene Ekelgrenzen zu überwinden?

    Was ist an der Dschungelshow so offensichtlich schlecht, dass man es gar nicht mehr hinschreiben muss?

  30. @stefan: Schlecht an der Show ist, dass Sie unmoralisch ist. Aus meiner Sicht haben einige, wenn nicht alle „Insassen“ mit schweren psychischen Problemen zu kämpfen. Wie man dort erst kürzlich einen Kandidaten mit offensichtlich narzisstischer Persönlichkeitsstörung allerei Dinge über den Kopf gekippt und gedehmütigt hat, unterschreitet alles Zumutbare. Ein „er hat es ja so gewollt“ oder ein „er wusste ja, worauf er sich einlässt“, wie es dem ein oder anderem Zuschauer durch den Kopf gehen mag, kann aus meiner Sicht nicht greifen und rechtfertigt nur den eigenen Voyeurismus.

  31. ich finde diese moralhuberei äußerst fragwürdig.
    1. lege ich moralische maßstäbe allenfalls in der realität um mich herum an, aber nicht ans unterhaltungsfernsehen, denn
    2. ist das fernsehen nicht die wirklichkeit, nicht mal eine abbildung davon.
    3. ist moral in komischen zusammenhängen höchstens dann von bedeutung, wenn ihre grenzen überschritten werden – komik lebt von grenzüberschreitungen aller art.
    4. ist moral generell völlig überbewertet und allenfalls so wichtig wie andere werte, etwa freiheit der kunst/meinung/persönlichkeitsentfaltung. moral, wie sie hier immer angeführt wird, hat stets etwas restriktives, und das finde ich ganz furchtbar. vor allem, weil mir die leute, die immer auf moral pochen, äußerst unsympathisch sind.

  32. @peer: Nur weil hier eine Instanz fehlt, bedeutet dies aber doch nicht, dass man diese „Zurschaustellung“ nicht hinterfragen sollte? Eher sollte man wohl hinterfragen, warum eine Instanz fehlt.

  33. @hobelmann (#37): Ja, das ist ein berechtigter Einwand gegen die Show. Ich finde auch, dass moralische Argumente zulässig und wichtig sind.

    Und damit es keine Missverständnisse gibt: Natürlich gibt es Argumente gegen die Show, auch gute Argumente. Mich erstaunt und ärgert nur, wie sehr von ihren Kritikern die Schrecklichkeit als gegeben und nicht mehr zu begründen vorausgesetzt wird.

  34. @Olli: Mit dieser Einstellung zur Moral ergeben sich sicherlich noch viele andere lustige Ideen für neue Sendeformate. Ich kenne aus meiner Zivildienstzeit noch den ein oder anderen geistig Behinderten, der sich freuen würde, ins Fernsehen zu kommen. Dann könnte man zum Beispiel zuschauen, wie er sich total lustig anstellt beim Anziehen.

  35. moral ist von ethik noch etwas völlig unterschiedenes und stets eine aufforderung an andere, ins eigene Weltbild des „das-macht-man“ oder „macht-man-nicht“ zu passen – also allenfalls subjektiv. es gibt keine gesellschaftliche einigung auf moral – allenfalls auf ethik. moral einfordern ist in der regel nichts anderes als empörung äußern.

  36. Ich kann mich an nicht viele Systeme erinnern, in denen es sich als segensreich erwiesen hat, wenn Menschen darüber entschieden haben, was für andere Menschen gut sei und was nicht.

    Ich gehe davon aus, dass die Mehrheit der Menschen mündig ist. Und selbst bei Angehörigen des etwas erweiterten Prominenzbegriffs setze ich eine gewisse Kenntnis des Medienbetriebs, seiner Chancen und Risiken für die eigene Person voraus.

    Zur persönlichen Freiheit gehört auch die Freiheit, sich im Dschungelcamp zum Affen zu machen.

  37. @37 hobelmann

    Ich finde, dass das Argument „er hat es ja so gewollt“ bei Prominenten absolut stichhaltig ist. Sie wollen es genauso und nicht anders. Das Kalkül und die Akribie, mit der dieser Menschenschlag seine Präsenz in den Medien minutiös plant, setzt ein hohes Maß an Intelligenz und klarem Verstand voraus. Deshalb weigere ich mich, hier irgendeine Form von psychischer Erkrankung anzuerkennen, die es rechtfertigt, diese Menschen vor sich selbst schützen zu müssen. Da gibt es ganz andere Sendungen, in denen Schutzbedürftige en masse durchgeschleust werden – siehe Kommentar #14.

  38. @hobelmann #43:

    „Ich kenne aus meiner Zivildienstzeit noch den ein oder anderen geistig Behinderten, der sich freuen würde, ins Fernsehen zu kommen. Dann könnte man zum Beispiel zuschauen, wie er sich total lustig anstellt beim Anziehen.“

    Du wirst Dich wundern, das gibts schon. Jetzt nicht direkt mit dem Anziehen, aber Behinderte zum lachen:

    1. http://de.wikipedia.org/wiki/Para-Comedy
    2. http://www.schlingensief.com/projekt.php?id=tv002

    Alles drei, Dschungel, Para-Comedy und Freakstar, kann man kritisch sehen, aber bei solcher Oberlehrerhaftigkeit fehlt einem vielleicht der Blick auf die eigentliche Botschaft der Show. Oder sagen wir: auch eine andere Botschaft, die da mit drin steckt (ob als Teil des Konzepts mal dahingestellt).

  39. @Olli: Stürze dich doch nicht so auf Begrifflichkeiten. Unabhängig davon, ob es nun nur meine eigenen Moralvorstellungen sind, die aus mir sprechen, konnte ich dem, was ich da gesehen habe, nichts Positives abgewinnen. In dem von mir oben dargestellten Fall kann man wohl davon ausgehen, dass der Kandidat das Camp psychisch kranker verlässt, als er es betreten hat. Mal aus rein medizinischer Sicht betrachtet.

    Wenn man als Zuschauer an so etwas Freude oder Spass empfindet, was sagt das dann über einen selbst aus?

  40. @Olli: Weiss ich nicht. Ich wusste noch nicht mal, dass es bisher drei Staffeln gab. Vielleicht werden ja auch die „Spiele“ extremer, weil sonst Langeweile aufkommt. Vielleicht ist es auch falsch von mir, aus dem, was ich gesehen habe, auf das ganze Format zu schliessen. Allerdings bleibe ich in diesem konkreten Fall bei meiner Einschätzung.

  41. @Thomas: Was ist an hobelmanns Kritik oberlehrerhaft? Und wäre es nicht leichter zu diskutieren ohne solche Vorwürfe?

    @Olli, hobelmann: Ich weiß nicht, ob die entscheidende Frage die ist, ob ein Kandidat hinterher kaputter ist als vorher. Um die Sendung unmoralisch zu finden, reicht es doch, dass da ein Defizit eines Kandidaten ausgenutzt wird, um sich über ihn lustig zu machen. Ich persönlich finde, es tut sehr gut, zu sehen, wie Peter Bond für seine grenzenlose Arroganz bestraft wird. Aber sobald man in seinem Verhalten nicht mehr nur eine Sturheit, sondern eine schwerwiegende Persönlichkeitsstörung sieht, ist es natürlich moralisch heikel, auf diese Weise Hohn und Spott (und diverses ekliges Zeugs) über ihn auszuschütten – unabhängig davon, ob ihm dadurch ein konkreter Schaden entsteht.

    Ich glaube schon, dass die Show etwas Unmoralisches hat. Für mich ist das, zugegeben, Teil des Vergnügens – weil sie meine persönlichen Grenzen dabei meistens nicht überschreitet.

  42. @hobelmann

    Sie versteigen Sich auf der Suche nach Argumenten gegen das Dschungelcamp auf die vage Vermutung, dort könnten psychisch labile „Stars“ teilnehmen, deren Zustand sich durch die Teilnahme verschlechtert und wollen dann nicht zur Kenntnis nehmen, dass es bereits drei Staffeln gab, bei denen eben das nicht eingetreten ist?

    Auch an Ihrer (nicht zutreffenden) Vermutung über einer Verschärfung der Dschungelprüfungen erkennt man sofort, dass sie über etwas schreiben, dass Sie nicht oder kaum kennen. Trösten Sie Sich: Da sind Sie in guter (?) Gesellschaft.

  43. Ich denke, die Berichterstattung oben erwähnter Medien beruht auf einem Missverständnis: Sie glauben, die Show „Ich bin ein Star“ ist deshalb so erfolgreich, weil sie niedere Instinkte der Zuschauer anspricht und für die Quote ausnutzt. Deshalb stellen sie das Eklige und Ordinäre in ihren Beiträgen in den Vordergrund.

    Ich glaube aber, dass das für den Zuschauer nur am Rande interessant ist. Natürlich wollen sie die Promis etwas leiden sehen, mitbekommen, wie sie sich zum Deppen machen. Aber sie wollen sie auch in ihr Herz schließen können. Ross wurde per Televoting erst gequält, aber am Ende geliebt.
    Ich denke für viele liegt der Reiz darin, zu erleben, wie Prominente außerhalb ihres geschützten TV-Raums sind, jenseits ihres Image. Und da Promis auch Profis sind, braucht’s halt n bisschen mehr, um sie aus der Fassung zu bringen.
    Vielleicht wurde auch deshalb ein Peter Bond, der seine Maske partout nicht ablegen wollte, so schnell wie möglich rausgewählt.

    Der Wunsch, Promis „ungeschminkt“ zeigen zu wollen, ist nichts neues. Das haben Boulevardmedien schon immer versucht.

  44. „Was ist an hobelmanns Kritik oberlehrerhaft? Und wäre es nicht leichter zu diskutieren ohne solche Vorwürfe?“

    1. Ich empfinde es eben oberlehrerhaft, so wie er er andere (die Kandidaten) (Zitat. „wenn nicht alle“) als schwer psychisch gestört empfindet.

    2. Ja.

  45. An diesem Unterschichten-Fernsehen stimmen mich die Einschaltquoten traurig. Die meisten Kandidaten werden wohl das Geld brauchen. Der Rest verspricht sich einen Karriereschub. Dem einen gefällt die Sendung; mir wird schon beim reinzappen übel. Jeder Medienkonsument will eben bedient werden. Und RTL macht damit Kasse. So ist das Leben …

  46. Warum der Dschungel Sonja und Dirk braucht – und Sonja und Dirk den Dschungel…

    Seit fast zwei Wochen läuft die vierte Staffel von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ auf RTL. Und wieder springen alle Medien auf den Zug und berichten – mehr noch als früher, wie……

  47. @ Stefan #42:

    Kannst Du mir mal ein richtig gutes Argument nennen? Ich bin wohl weder objektiv noch phantasievoll genug (das meine ich vollkommen un-ironisch).

    @ Cornelius #56:

    Und RTL hat bislang nicht soooo dolle Kasse damit gemacht. Beim Perfekten Promi-Dinner (wo sich auch B- bis Z-Promis entblöden und manchmal eklige Sachen essen müssen) beispielsweise ist die Kosten-Nutzen-Relation um ein vielfaches besser.

  48. @SvenR: Na, das mit der zweifelhaften Moral finde ich schon ein Argument. Natürlich appelliert die Sendung auch an niedere Instinkte wie Schadenfreude. Der oben zitierte Spruch von Sonja ist grenzwertig. Und ob es wirklich so toll ist, die aus der Toilette kommenden Geräusche zu übertragen, wie sie einmal gemacht haben, weiß ich auch nicht.

    Aber ich mag die Show ja, warum soll ich jetzt Argumente finden, warum sie schlecht ist?

  49. @ Stefan (57)

    „Man kann es natürlich, wenn man will, für entsetzlich halten, dass selbst kluge und gut situierte Menschen solchen Schrott gucken. Man sollte nur nicht so tun, als wäre es anders.“ SN

    Welch wunderbare Retour ;-)

    Ist jede Show, die Dir nicht gefällt, „Unterschichten-Fernsehen”?

    Lieber Stefan, Du hast natürlich als gelernter Medienjournalist vor etwa einem Jahr den Beweis erbracht, dass man die thematisierte Sendung formal nicht als „Unterschichten-Fernsehen“ bezeichnen kann, weil sich verrückterweise viele Akademiker den Schrott ansehen. Der Punkt geht an Dich! In der Sache hast Du Recht.

    Und Anne Will wird sich erst ärgern ;-)

    Würde ich mir das Thema fachlich zur Brust nehmen, wie jeder Leser es von Dir erwartet, dann würde ich sicherlich ebenfalls zu dem Ergebnis kommen, dass man die RTL-Dschungel-Show formal nicht als Unterschichten-Fernsehen bezeichnen kann.

    Aus meinem Bauchgefühl heraus habe ich die Sendung vorhin als Unterschichten-Fernsehen bezeichnet. Danke für Deine Aufklärung. Ich bin immer noch überrascht. Gute Arbeit, Stefan!

    Jetzt muss ich aber los …

  50. @Stefan

    „Ist die Show schlecht, weil die Promis nur B-Promis sind? Weil sie im Dschungel sind? Weil sie rund um die Uhr gefilmt werden? Weil sie gelegentlich Spiele machen müssen, die ungefährlich sind, in denen es aber darum geht, eigene Ekelgrenzen zu überwinden?“

    Klare Ansage: Ja!

    #31, nochmal @Stefan

    „Ich kann gut nachvollziehen, dass Leute die Show nicht mögen, aber mich wundert immer wieder, in welchem Maße die Kritiker glauben, ihre Kritik gar nicht begründen zu müssen – so als sei doch völlig klar, dass die Show schlecht/schlimm/Müll sei. Mir ist das aber nicht klar. Was ist an der Show lausig?“

    Ich glaube Ihnen nicht, daß Ihnen das nicht klar sei.

  51. Leider hat ausgerechnet die taz in ihrem Dschungelticker die „er/sie/es“-Verunglimpfung der transexuellen Lorielle von der Bild-Zeitung übernommen. Das finde ich bedenklicher als das Dschungel-TV.

    @ruhrpottjunge #24: In diesem Fall muss es wohl DIE Transsexuelle heißen, weil Lorielle sich ja offenkundig als weiblich empfindet.

  52. # 63: Sorry, ich spendier noch ein zusätzliches „s“, das leider in Zeile 2 rausgefallen ist.

  53. Ehrlich gesagt: Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Das ist nicht die erste Staffel der Sendung, jeder Teilnehmer konnte sich vorab ein Bild von dieser Show machen und weiß deshalb, worauf er sich da einlässt. Offenbar erwarten sich die Camp-Bewohner einen wie auch immer gearteten Gewinn bzw. Mehrwert von ihrem Auftritt.
    Dass bei allen derartigen Formaten – unter anderem – voyeuristische Triebe und die Schadenfreude der Zuschauer bedient werden, ist auch bekannt oder zumindest leicht durchschaubar.
    Die Sendung läuft auf einem privaten Kanal, der keinen gebührenfinanzierten Bildungs- oder Kulturauftrag hat.
    Die Entrüstung der Kritiker wirkt auf mich deshalb geheuchelt, so wie die Reaktion eines Moralisten, der sich lüsternen Auges einen Pornofilm anschaut, aber dabei unablässig seinen Ekel kundtut.
    Niemand wird gewzungen, mitzumachen. Niemand wird gezwungen, zuzuschauen. Für beides finden sich genügend Freiwillige.

  54. @SvenR (59)
    ein eher formales Argument:
    Ich finde das Konzept nicht wirklich schlüssig.
    Als ich das erste mal von der Show gehört hatte, dachte ich es ginge darum, dass die Zuschauer ihre Lieblinge so schnell wie möglich von ihren Qualen erlösen, während sie die Ungeliebten im Dschungel darben lassen und zusätzlich mit Prüfungen strafen.
    Denn wer ein wirklich ein „Star“ ist, gehört nicht in den Dschungel, so heißt es ja schon im Titel.

    Auf den ersten Teil der Staffel trifft das auch zu: die Zuschauer bestimmen, wer sich den Prüfungen stellen muss. Ich zumindest würde denjenigen wählen, den ich so gar nicht abkann. Mit dem zweiten Teil ändert sich das aber. Dann geht es darum, wer am längsten aushält um Dschungelkönig/in zu werden. Das hat dann sowas lahmes wie BigBrother. Warum das so zweigeteilt ist, verstehe ich nach wie vor nicht so ganz.

    Zugegeben, meine Interpretation des Konzepts würde die Show nicht unbedingt moralisch unbedenklicher machen ;-)

  55. Um im vorauseilenden Gehorsam einen Einwand zu entkräften: Natürlich kann man es bedauern, dass offenbar so viele Bundesbürger (zumindest aus der werberelevanten Zielgruppe) auf dem Primetime-Sendeplatz eine derartige Show und nicht eine gut recherchierte Dokumentation sehen wollen. (Obwohl: Hat man das in den Privaten schon je probiert?)
    Verglichen mit der schlechten alten Zeit, in der das Volk bei der Verfütterung von Kriegsgefangenen im Circus Maximus oder bei Hinrichtungen und Hexenverbrennungen seine sozial unerwünschten Triebe befriedigte, ist der (kein Menschenleben fordernde) Peniscocktail-Voyeurismus doch direkt als zivilisatorischer Fortschritt anzusehen.

  56. @Ille: Allerdings haben auch private Vollprogramme (wie RTL) einen Bildungsauftrag. Der Rundfunkstaatsvertrag definiert ein Vollprogramm als „ein Rundfunkprogramm mit vielfältigen Inhalten, in welchem Information, Bildung, Beratung und Unterhaltung einen wesentlichen Teil des Gesamtprogramms bilden“. Später heißt es: „Die [privaten] Rundfunkprogramme sollen zur Darstellung der Vielfalt im deutschsprachigen und europäischen Raum mit einem angemessenen Anteil an Information, Kultur und Bildung beitragen“.

  57. Penis|cock|tail – da könnte man ja direkt auf dümmliche Wortspiele zum Nachnamen eines der Teilnehmer verfallen ;-) My 50 ct …

  58. Also, ich mag die Show nicht. Selbst wenn es stimmt, dass die Zweitverwurstung durch z. B. den stern noch schlimmer ist, ändert das doch nichts daran, dass die Sendung insgesamt menschenverachtend ist. Es ist eine durchgehende Aneinanderreihung von Demütigungen. Knallhart formuliert, verletzt die Sendung Artikel 1 des Grundgesetzes! Damit gehe ich vielleicht etwas weit, es trifft aber den Kern meiner Kritik. Menschen (ja, auch die „F-Promis“ sind solche) werden in einer Drucksituation (Essen für die Mitstreiter) dazu gebracht, Dinge zu tun, die sie eigentlich nicht tun möchten, und ihr Leid, ihre Tränen, ihre Qualen werden genüsslich und süffisant aus allen Blickwinkeln einem Millionenpublikum präsentiert. Das ist unmoralisch.

  59. @ Stefan, Nr. 68:
    OK, aber der Rundfunkstaatsvertrag sagt offenbar nichts über die Gewichtung der einzelnen Programmkomponenten und das „sollen“ im zweiten Zitat kann man als Empfehlung ohne bindenden Charakter interpretieren, oder wird der RStV an anderen Stellen präziser? (Ich weiß, ich könnte dank Ihres Links selbst nachschauen, bin aber zu träge dazu.)
    Es wäre doch mal interessant, z.B. bei RTL nachzufragen, mit welchen Sendungen die Kategorien Information, Bildung, Beratung, Unterhaltung jeweils abgedeckt werden sollen. Herr Niggemeier, übernehmen Sie?

  60. Mann, freue ich mich auf den Eurovision Song Contest (irgendwo müssen da Bindestriche hin, mir egal). Die ganze Show , also der Dschungel jetze, ist für mich wie der Nahostkonflikt: Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. UNd würde mich gerne daraus halten. Damit hört der Vergleich aber schon auf. Die Show ist eklig, aber vom Konzept her gutgemacht, wenn auch moralisch nicht einwandfrei. Ich versuche die ganze Zeit ein Urteil darüber zu fällen und mir gelingt es nicht. Ich kann viele hier vorgebrachte Argumente nachvollziehen, auch wenn ich sie im „Unterschichtenfernsehn!“-Gekreisch kaum hören kann. Ich glaub, ich mag die Show nicht, freue mich aber, dass es sie und damit die Diskussionen und Beträge wie hier oder beim fernsehlexikon.de gibt. Bin verwirrt.

  61. @Olly

    Genau so ist es.

    Und die aus Mangel an Alternativen im deutschen Unterhaltungs-TV sich nur zu leicht ergebende moralische Faulheit anderer (als da wären die „Moderatoren“, scheinempörte oder, wie hier, scheinfragende Journalisten sowie die Zuschauer) legitimiert diese auch bloß nicht.

  62. nebenbei: der Artikel auf Faz.net ist grandios.

    zu den ganzen Leuten, die „was regt ihr euch denn auf, sie wissen was sie tun“ sagen:
    Kandidaten, Produzenten und Konsumenten sollten schon das Recht haben, in ihrer Weise an der Sendung mitzuwirken. Ich möchte in einer Gesellschaft leben, in der man sowas darf. Aber ich möchte auch in einer Gesellschaft leben, in der möglichst wenige Menschen in ihrer Weise an einer solchen Show mitwirken wollen. und dafür muss sie eben kritisiert werden. Die Kritik verfolgt nicht den Idealzustand des Verbots, sondern den Idealzustands der fehlenden Nachfrage UND des fehlenden Angebots. mit dem Verweis auf die freie Entscheidung jedes einzelnen Beteiligten soll jede Kritik als paternalistisch-zensorisch abgewertet werden. So muss sie aber überhaupt nicht gemeint sein. Sie kann auch die Fragen stellen: willst du wirklich so sein, dass du dich für x öffentlich demütigen lässt? Ist es das wert? Möchtest du wirklich eines der Augenpaare sein, die einem anderen Menschen bei seiner Entwürdigung zur Lustgewinnung zuschauen und damit zur Fortführung und dem ökonomischen Erfolg des Formats beitragen?`Möchtest du wirklich eine Sendung produzieren, die das oben geschilderte organisiert und antreibt? Solange die antworten auf die Frage „ja“ sind, wird die show eben weitergehen. Aber eine Gesellschaft kommt ohne kritische Diskussion über Wünsche, Begehren und Präferenzen ihrer Mitglieder nicht aus. Deshalb ist es völlig falsch, die Diskussion über Präferenzen mit der Feststellung abzuwürgen, dass es nunmal unterschiedliche Präferenzen gibt.

  63. @Stefan Niggemeier und andere Verteidiger der show:

    beruht das Prinzip der show nicht darauf, dass sich die Kandidaten für Geld Praktiken unterziehen, die als entwürdigend wahrgenommen werden sollen (unabhängig davon, ob es richtig ist, sie als entwürdigend wahrzunehmen)? Arbeitet die Show nicht mit dem Motiv der Prostitution (ob man die für entwürdigend hält oder nicht, sei dahingestellt, sie ist aber gesellschaftlich stigmatisiert) und verhält sie sich damit nicht wie ein Zuhälter, der dem Freier das Gefühl gibt, völlig außerhalb des Geschehens und des Geschäfts der Entwürdigung zu stehen, obwohl es gerade um die Lust an der Entwürdigung geht? Und provoziert sie damit nicht genau die Haltung, der die im FAZ.net Artikel kritisierten „Journalisten“ verfallen, und die vielleicht tatsächlich schlimmere Ergebnisse hervorbringt als die Sendung selbst?

  64. @ Stefan #60:

    „Das Milionspiel“ zeigt auch zweifelhaften Moral – und viele Menschen glaubten, dass es ernst gemeint war. Und gerade deshalb war es eine Glanzstunde der Fernsehunterhaltung.

    „Spiel ohne Grenzen“ oder „Schlag‘ den Raab“ appellieren auch an niedere Instinkte wie Schadenfreude. Die vielen Dokusoaps befriedigen die Neugier des Menschen. Manche finde ich wiederlich, manche wie z. B. „Zu Hause im Glück“ rühren mich zu Tränen, so wie ganz großes Kino.

    Der oben zitierte Spruch von Sonja ist sicherlich grenzwertig. Eigentlich schon drüber. Ich habe die Folge gesehen – das war doch das mit der Spaghetti – kann mich aber nicht erinnern, es gehört zu haben.

    Und ja, es ist wirklich nicht so toll, die aus der Toilette kommenden Geräusche zu übertragen. Ich persönlich finde es weniger schlimm, als die heute so üblichen Folter-, Obduktions- oder Operationsszenen mit Großaufnahme. Das fängt schon bei „24“, „CSI“ und „Nip/Tuck“ an. „Sieben“ finde ich phantastisch, werde ich mir aber nie wieder ansehen.

    Von Pornografie mal ganz abgesehen, die gibt es auch von schön anregend bis unerträglich eklig. Eine Frage des Geschnacks und der persönlichen Vorlieben. Es passiert sehr selten, dass jemand hinterfragt, warum die Protagoniosten da mitmachen usw. usf.

    Nochmal, das sind abgezockte Medienprofis, die drei deutsche und unendlich viele internationale Folgen haben sehen können, die genau wussten, was Sie erwartet. Die sind genauso gestört wie die Restbevölkerung – oder eben nicht. Die an ihren Aufgaben wachsen – oder deren Selbstwahrnehmung diametral der Fremdwahrnehmung entgegenstehen. Ich bin immer wieder überrascht, was die sich alle zumuten, aber zwingen tut sie niemand.

    Ich schweife ab.

  65. @ Stefan #78:

    „Yeah, I know!“

    [Mit der Stimme von Matt Lucas in seiner Rolle als Andy Pipkin in Little Britain]

    Ich schrub das ja nur, weil mir bei bestem Wissen und Gewissen kein ernsthaftes und belastbares Argument dagegen einfällt – und die sollen ja so offensichtlich sein.

  66. @Stefan/#35:
    Etwas spät, und andere haben sinngemäss schon geantwortet was mir z.T. vorschwebt, aber um die direkte Frage nicht unhöflich offen zu lassen…
    …zitiere ich mal mich selbst aus den Fernsehlexikon-Kommentaren zur Show:

    Ich gehöre anscheinend nicht zu der Spezies, die Ekel und Gehässigkeit, Hohn und Spott, Schadenfreude und Erniedrigung zu erstrebenswerten oder auch nur irgendwie unterhaltsamen Attributen zählt.

    Das ist natürlich nur meine subjektive Begründung, warum ich mir sowas nicht ansehen kann, sonst nichts. Aber dass derlei Attribute elementar zum Grundkonzept der Show gehören würde ich mal für äusserst offensichtlich halten. Anders als Casting- und Talent-Shows und Star-Wettbewerbe basiert sie nicht auf Sympathien (dass „Ross am Ende geliebt“ wurde ist ein Nebeneffekt), sondern primär auf Antipathien und Zwietracht. Auf Entwürdigung, Abscheu, Blossstellung. Und schlussendlich darauf, dass die Zuschauer sich genau an solchen niederen Emotionen ergötzen können, dass sie sich aussuchen sollen wen sie am meisten hassen (oder wenigstens nicht-mögen) und deswegen nicht nur am liebsten am Boden und lächerlich gemacht wissen wollen, sondern sogar am liebsten leiden sehen wollen.

    Ob man die Show deswegen „lausig“ oder sonstwie anders negativ behaftet nennt, das sei dahingestellt, aber ich finde sowas in der Tat offensichtlich offensichtlich, offensichtlich unmoralisch, offensichtlich frag-, diskussions-, und kritikwürdig. Dass es für solche Freakshows aber (leider) durchaus ein Publikum gibt, das steht natürlich ausser Frage. O tempora, o mores.

    (Völlig anderes Thema – Norbert Anwander gerade auf N24: „In wenigen Stunden ist es soweit, dann hat die Welt einen neuen US-Präsidenten.“ Interessanter Satz, finde ich…)

  67. @nona: Wenn die Show so wäre und so funktionierte, wie Du sie beschreibst, hättest Du mit Deinem Urteil recht. Ich finde nur nicht, dass sie so funktioniert. Ja, sie beruht auch auf Ekel und Gehässigkeit, aber mindestens so sehr auf Anteilnahme und Sympathie. Ich bin überzeugt davon, dass die Show kein so großer Erfolg wäre, wenn sie nur auf negativen Emotionen beruhte. Das zeigt sich schon im Konzept daran, dass die Zuschauer in der zweiten Woche für ihre Lieblingskandidaten anrufen und niemanden mehr für die Dschungelprüfung nominieren können. Und es zeigt sich praktisch daran, dass Ross Antony beim letzten Mal gewonnen hat, der erst eine Witzfigur und „Opfer“ war und dann die Sympathien des Publikums erobert hat durch seine unterhaltsame, selbstironische, liebenswerte Art. Das war kein Nebeneffekt. Das war fundamental und zentral.

    Ingrid van Bergen ist toll im Camp. Günther Kaufmann zeigt erstaunliche Menschenkenntnis. Gundis Zàmbò ist ausgleichend und gelassen. Auch diese Mausi Lugner zeigt Qualitäten. Das zwischenmenschliche Zusammenspiel von Leuten, die unter relativ extremen Bedingungen es miteinander aushalten müssen, ist für mich ein wesentlicher Reiz der Sendung – man lernt sehr viel über Menschen, über die konkreten Halbpromis, aber auch über Menschen allgemein.

    Freakshow? Entwürdigung? Abscheu? Nein, das sind für mich nicht die zentralen Begriffe dieser Sendung.

  68. Ich bin vewundert, wie sehr der Begriff der Schadenfreude als Kriterium für Bösartigkeit steht. Schadenfreude ist doch elementarer Bestandteil unserer Unterhaltuns – und Kommunikationskultur. Charly Chaplin war doch komisch, oder?
    Mein Begriffsverständnis davon versteht sie eher als die Freude über die Entblößung einer Selbstinszinierung, egal ob nun in einer gesellschaftlichen Rolle (reicher Mann rutscht aus), oder als Selbstkonzept (Macho bekommt einen Korb). Ich kann darin nichts gehässiges finden oder etwas das darauf abzielt einen Menschen zu verletzen.
    Ansonsten habe ich Serie kaum gesehen. Ich finde Zietlow und Bach einfach uninteressant.

  69. Viele hier in der Diskussion kritisieren ja den moralischen Aspekt, also Schadenfreude, Voyeurismus, Freude an Entwürdigung und Abscheu. Mal abgesehen davon, dass dies nicht das Hauptelement der Show ist (wer Stefans Artikel gelesen hat, sollte das „wissen“), nehmen wir einfach mal an, dass sei doch so:

    Da kann ich nur mit einem meiner Lieblingsargumente entgegnen, dass eben genau das kathartische Effekte hat, also reinigende, befreiende. Wer sowas empfindet beim Anschauen, der fühlt sich danach besser, weil die unnahbaren, arroganten oder sonstwie mit negativer Identifikation belasteten Charaktere plötzlich etwas „entwürdigendes“ machen müssen. Ich halte das nicht vorrangig für moralisch verwerflich, sondern vor allem für gesund.

    Natürlich könnte man darauf entgegnen, was mathis geschrieben hat:

    „Aber eine Gesellschaft kommt ohne kritische Diskussion über Wünsche, Begehren und Präferenzen ihrer Mitglieder nicht aus.“

    Wenn wir also das renigende Begehren nach Schadenfreude oder Erniedrigung einer von der Mehrheit abhobenen Schicht im kontrollierten (medizinisch, psychologisch, juristisch) Rahmen zur Diskussion stellen, dann weiß ich nicht wozu das gut sein soll. Das ist etwas, dass dem Menschen innewohnt, das ist keine Überzeugung, Ideologie oder Verirrung, sondern letztlich ein gesunder und befreiender Vorgang. Das kann nur „abgestellt“ werden, wenn wir uns genetisch programmierte Menschen wie bei Brave New World wünschen würden.

    Anders als in anderen Shows (Frauentausch *grrr*) trifft die kathartische Entwürdigung „nicht die falschen“ und findet in einem verantwortungsvollen und kontrolliertem Rahmen statt, ist zudem gut entlohnt und im Gesamtbild eben nur Teil einer durchaus schmeichelhaften PR für alle Beteiligten. Ich sehe hier moralisch überhaupt gar keinen Kritikpunkt. Tut mir leid. Lorielle eventuell ausgenommen.

  70. @63 Christoph S.

    Ich neige auch zu „die Transsexuelle“, finde aber die Begrifflichkeit in sich nicht schlüssig. Die Idee dahinter ist ja, dass ein Menschen, in diesem Falle ein Mann, das körperliche Geschlecht dem empfundenen Geschlecht anpasst. Aus Respekt vor dem Menschen, der so etwas durchmacht/durchmachen muss (?) fände ich „der Transsexuelle“ vor den geschlechtsumwandelnden Operationen (im Sinne von: der Mann, der aber nur nach außen einer ist und für sich selbst nicht) korrekt. Nach den Operationen bleibt doch, genau genommen, einfach nur eine Frau, oder? Daran ist dann doch nichts mehr „transsexuell“. Ansonsten würde ich doch die erfolgten Umwandlungen irgendwie nicht für voll und die entstandene Frau nicht für vollwertig nehmen.

    Ein kleines bisschen Wortklauberei am Morgen…

  71. @ Stefan; #81

    Das zwischenmenschliche Zusammenspiel von Leuten, die unter relativ extremen Bedingungen es miteinander aushalten müssen, ist für mich ein wesentlicher Reiz der Sendung – man lernt sehr viel über Menschen, über die konkreten Halbpromis, aber auch über Menschen allgemein.

    Gilt das genauso (außer natürlich der Halbsatz über Halbpromis) für Big Brother?

    Und ab welchem Punkt wird bei den „relativ extremen Bedingungen“ eine Grenze überschritten? Herzkranke Kandidaten? Echte Verletzungsgefahr? (wirklich) giftige/gefährliche Tiere? Das „zwischenmenschliche Zusammenspiel“ wäre dann ja immer noch da. Ab wann würde für Dich die zur Schau gestellte Demütigung das zwischenmenschliche Zusammenspiel überwiegen?

    Diese Show tritt so ziemlich alles mit Füßen, das ich für gut und richtig halte…

    Vor allem aber: Solche Sendungen leben doch davon, extremer zu werden. Noch zwei, drei Staffeln auf diesem Niveau, dann wird´s den Zuschauern zu unspektakulär. Irgendwann muss für die Quote gezeigt werden, dass sich ein Kandidat nach dem Genuss eines Cocktails gallewürgend übergibt, dass ein sterneloser/-armer Heimkehrer von den Anderen zur Sau gemacht wird (und deshalb bei der nächsten Prüfung eigene Grenzen überschreitet, die nie auch nur hätten angekratzt werden dürfen), dass nur das bereitliegende Gegengift den Kandidaten rettet, dass es mehr Sterne gibt, wenn man auf die Augenschutzbrille verzichtet, dass…

    Ja, ein kaum vorstellbares Horrorszenario. Aber das wäre das aktuelle Niveau vor 10 Jahren für mich auch gewesen…

  72. wenn (das deutsche) big brother ein bißchen bißchen besser gemacht wäre, hätte ich damit glaube ich ebenso wenig probleme wie mit der dschungelshow. daß bb in england immer noch so ein großer erfolg ist, hängt m.m. nach schon damit zusammen, was stefan gesagt hat: daß man in beiden shows etwas über menschen und die art und weise lernen kann, wie zusammenleben funktioniert. man lernt was über menschen, in der tat. gutes wie schlechtes.

    und was mir noch zu #43 eingefallen ist: natürlich haben auch behinderte ein recht darauf, verarscht zu werden. nicht so, wie bei #43 beschrieben natürlich, aber das wäre tatsächlich gleichstellender, als falsche rücksicht zu nehmen, die in wirklichkeit bevormundung wäre. john callahan z.b. hat da eine recht distinkte meinung.

    ich vermute, die deutschen haben ein viel stärkeres bedürfnis nach ethischen prinzipien als z.b. die briten; historisch gesehen ist das auch gut und richtig. andererseits halte ich den totalitären anspruch, alle müßten alles so und so moralisch sehen, ebenfalls für sehr deutsch, und für recht bedenklich.

  73. Gibt es eigentlich irgendwo irgendwelche Hinweise darauf, dass die Zuschauer wirklich mit Ihren Anrufen etwas am Verlauf dieser Shows bewegen? Ich meine, selbst Stefan geht davon aus, dass wenn ein Ross Anthony die Show gewonnen hat, dann deswegen, weil er die Sympathien der Zuschauer erobert hat, aber grenzt das nicht an Naivität? Diese ganzen Abstimmverfahren sind doch so intransparent, dass kein Zuschauer auch nur Ansatzweise prüfen könnte, ob das Ergebnis stimmt. Die Produzenten sind sicher nicht in erster Linie einer demokratischen Gesinnung verpflichtet, sondern vielmehr einer lukrativen Show. Und da läßt sich die Sache doch bestimmt viel einfacher in eine gute Richtung lenken, wenn man vorher weiß, wer wann in welchen Abstimmungen gewinnt oder verliert als wenn man dies dem Fußvolk entscheiden ließe. Also: mich würde mal interessieren, was dazu öffentlich bekannt ist.

  74. @Marcus

    Man mag auch mich als naiv bezeichnen: Aber ich denke, dass rund um einer derartige Produktion viele Menschen arbeiten, so dass es nicht ganz einfach wäre, mögliche Manipulationen geheim zu halten.

    Irgendwann würde sich irgendwer verplappern.

    Außerdem wirkt z.B. die Herauswahl von Peter Bond in dieser Staffel doch eher echt – vorher wurde ein überproportional großer Anteil der Komik über ihn erzeugt, so dass es den Produzenten wohl lieber gewesen wäre, eine dermaßen große Zielscheibe im Camp zu lassen.

  75. @ruhrpottjunge:

    Ich bin mir nicht sicher ob einer von uns naiv oder ein anderer übermäßig mißtrausch ist.

    Trotzdem: Natürlich arbeiten an so einer Produktion sehr viele Menschen. Aber eine technische Manipulation an sich kann ein Einziger erledigen, der nicht einmal direkt für die Produktion arbeiten braucht, sondern für den externen Voting-Anbieter (Telekom(?),… die würden ihr Geschäft mit den Anrufen machen, wie die gezählt werden ist egal).

    Natürlich würde wenn, dann sicher mehr als eine Person davon wissen, aber was das Verplappern angeht: In der Privatwirtschaft muß doch (so gut wie) jeder Geschäftsgeheimnisse behalten können, oder?

  76. @Marcus: Dein Misstrauen geht anscheinend so weit, beim Kommentieren hier keine E-Mail-Adresse anzugeben. Das widerspricht allerdings den Spielregeln dieser Seite.

  77. @Stefan: Verzeihung, wird nicht wieder vorkommen, das muß ein Versehen gewesen sein. Mit Mißtrauen hat das selbstverständlich nichts zu tun, ich weiß ja, wer die Guten sind.

  78. @ruhrpottjunge:
    Wenn Respekt vor dem jeweiligen Menschen die Grundlage des Arguments ist (richtigerweise), dann muss es in der Tat „die Transsexuelle“ heissen, ansonsten wäre es ja Respekt bloss vor dem biologischen Geschlecht, was Transsexuelle ja genau nicht wollen. Analog bei Frau-zu-Mann-Transsexuellen dann „der Transsexuelle“.

  79. Ich hab‘ jetzt hier die Kommentare mal unbeachtet gelassen, denn ich hab‘ zu diesem Thema keinen Diskussionsbedarf. Ich wollt‘ einfach nur mal sagen: Ein toller Artikel über das Dschungelcamp und die Aasfresser, die darum kreisen. Der Text hat mich berührt, obwohl ich weder Dschungelcamp-Zuschauerin bin, noch die bisherige Leidmedienberichterstattung darüber verfolgt habe.

  80. […] vorletzten Jahrhunderts üblich war. Und wenn mir einer, wie der Niggemeier damit kommt, dass die Berichterstattung über das RTL-Dschungelcamp ja wohl noch menschenverachtender sei, als die angeblich so menschenverachtende Show, um daraufhin […]

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