(…) What if everything you thought you knew about Aids was wrong? That was the title of a book by Christine Maggiore, an HIV/Aids-denialist lauded in the American media. She is now dead.
Maggiore decided that HIV does not cause Aids, and that antiretroviral drugs do not treat it. She was HIV positive, which the media loved. She declined to take ARV drugs and specifically decided not to take HIV drugs during her pregnancy, despite the strong evidence that they massively lower the risk of maternal transmission. She insisted on breastfeeding her children, even though it has been shown that this increases the risk of maternal transmission. She also refused to have her children tested for HIV. Her daughter, Eliza Jane Scovill, died three years ago. The coroner attributed the death to Aids and Pneumocystis carinii pneumonia. She was three years old. (…)
Ben Goldacre über die tragische Geschichte einer Frau, die — auch mithilfe von Medien — eine sehr erfolgreiche Aktivistin für einen tödlichen Irrglauben wurde. Mehr über den Fall (mit der erwartbaren heftigen Diskussion in den Kommentaren) im Scienceblog „Respectful Insolence“ (mit Fortsetzung hier). Die „Los Angeles Times“ stellt den Fall in den größeren Zusammenhang der Frage über die Notwendigkeit und die Gefahren, vorherrschende Annahmen zu hinterfragen.
· · ·
2009 – Was für ein Jahr! Das Super-Wahljahr, das Jahr der Entscheidungen. So eine geballte Zahl von Wahlen hatten wir noch nie, 16 werden es bis September sein, dann der Höhepunkt: die Bundestagswahl. Viele fragen sich: Tut das gut, Dauerwahlkampf ausgerechnet in einem der schwersten Krisenjahre? Erwartet uns in den kommenden Monaten Pragmatismus und Populismus statt kluger Konzepte und kühler Köpfe? (…)
Ein spannendes Jahr, von Woche zu Woche mehr. Berlin blickt nicht nur in den September, nein, jede einzelne Wahl wird als Test für das große Ganze gewertet. Die Schönredner werden an den Wahlabenden wieder Hochkonjunktur haben, während die Schwarzmaler der Weltkonjunktur hoffentlich nicht recht behalten.(…)
Peter Hahne bloggt als erster für das ZDF über die Wahl, und es wird sicher ein Super-Wahlblog, das Blog der Phrasen, über das wir spätestens im Herbst sagen werden: So eine geballte Zahl von Platitüden hatten wir noch nie. Berlin blickt in den September, Dinslaken in den Juli, und der Krug so lange in den Brunnen, bis er bricht.
· · ·
Was passiert wenn eine solche Waffe in geschlossenen Gegenständen explodiert? Ein Versuch in einem Briefkasten soll die hohe Sprengkraft verdeutlichen… Die Reste des Briefkastens fliegen teilweise ZWANZIG METER weit. … Knaller im Briefkasten (KAWUMM) – kein Lausbubenstreich, sondern eine Straftat.
Nachdem ein „Galileo“-Zuschauer sich durch einen viertelstündigen Beitrag, der zeigte, wie krass geil gefährlich so Böller sein können, offenbar zum Bau einer Rohrbombe hat inspirieren lassen, ist das Rennen um die größere Doofheit zwischen dem Magazin und seinen Zuschauern wieder völlig offen. Mehr im „Notizblog“ von Torsten Kleinz: „Bitte nicht nachmachen“.
· · ·
Das Jahr ist zu Ende und hat erneut zahlreiche Zeitschriften-Tode gesehen. Wie in jedem Jahr wollen wir die verstorbenen Print-Produkte ein letztes Mal ehren – in unserem Zeitschriften-Nekrolog. In unseren ausführlichen Recherchen haben wir 92 Publikumszeitschriften gefunden, die 2008 zum letzten Mal das Licht des Kiosk-Tresens erblickten.
Auf retromedia.de eine weitere Fleißarbeit von Jens Schröder.
· · ·
Und dann ist da noch dieses Foto von Barack Obama und Hillary Clinton, ein einziges Bild, das den ganzen Wahlkampf zusammenfasst.
[via Andrew Sullivan]
Warum nur kam mir, als ich die dürre Rohrbomben-dpa-Meldung mit Bezug auf eine nicht näher genannte „Fernsehsendung“ gelesen hatte, sofort „Galileo“ in den Sinn…?
Vor ein paar Wochen hatten die manischen Pyromanen in ihrer Sendung übrigens gezeigt, wie man aus einem Fass Schwarzpulver eine prima Bombe macht. Der Trick besteht nämlich darin, dass man das Schwarzpulver verdichten und dann mit Bauschaum abdichten sowie mit Sand beschweren muss. Nur dann gibt es einen richtigen Bumm, den man aus zig Perspektiven in Superzeitlupe zeigen kann. (Und nein, das war jetzt keine Anleitung zum Bombenbau, sondern nur die Inhaltsangabe einer Fernsehsendung.)
Ich kapier einfach nicht was „AIDS denialism“ den Leuten die das glauben bringt? Denken die „Wenn ich nur fest genug daran glaube wird es wahr!“?
Was Galileo betrifft: Die Sendung ist zwar idiotisch, aber wer sowas imtiert ist wirklich selbst Schuld. Die Myth-Buster machen solche Experimente auch ständig, nur viel besser.
Inwiefern wird denn in dem Obama-Hilary-Foto der ganze Wahlkampf zusammengefasst. Soll das heißen, Obama sei ein Brüstegrabscher? Sei’s drum, nett, dass hier wieder was gepostet wurde.
Im Grunde fasst das Foto ja nur den Vorwahlkampf zusammen ;-)
Wenn ich auch mal eben einen Link spammen absetzen darf:
Vanity Fair mit O-Tönen diverser Politiker zu verschiedenen Ergignissen während der Busch Präsidentschaft (Druckversion). Etwas lesenswerteres über die acht Jahre habe ich im ganzen Internet noch nicht gefunden.
Ich mag keine Journalisten, die einem aufs Brot schmieren, was sie wählen. Vor allem, wenn sie auch noch bei den ÖRs arbeiten.
@3
Ich würde über die Bildschärfe gehen…
Bekommt die Dame nen Darwin-Award oder hat sie noch anderweitig Nachwuchs?
KURZ verlinkt?
#8: Den bekommt sie wohl in jedem Fall. Ich würde den auch jedem anderen Aktivisten in dieser Sache verleihen.
„Erwartet uns in den kommenden Monaten Pragmatismus und Populismus statt kluger Konzepte und kühler Köpfe?“
Immer schlimm, wenn Pragmatismus die Oberhand ueber kluge Konzepte und kuehle Koepfe gewinnt.
Irgendwie sieht Hillary für mich auf dem Foto aus, als würde sie Angela Merkel parodieren. Ihre Klamotten übrigens auch.
Uns erwarten offensichtlich weder Pragmatismus und Populismus noch kluge Konzepte und kühle Köpfe, sondern vor allem ausgesprochen affige Alliterationen.