„Wenn ich als Politikerin die Aufgabe kriege, in dreißig Sekunden etwas zu sagen, habe ich früher immer gedacht, dass das gar nicht geht. Aber wenn man mal dreißig Sekunden schweigt, dann weiß man, was man in den dreißig Sekunden alles hätte reden können.“
Angela Merkel im Gespräch mit Anne Will für die Wochenend-Beilage der „Süddeutschen Zeitung“. Leider nicht zu verlinken, da weder frei online noch von der SZ einzeln online zu erwerben, sondern nur für Abonnenten des E-Papers einzusehen. Bestimmt verbirgt sich dahinter ein total gutes zukunftsfähiges Geschäftskonzept der SZ. Vielleicht auch nur der Schutz ihrer Leser davor, von Kinderschänderbanden ausgeraubt zu werden. Jedenfalls: schönes Gespräch in der heutigen SZ von Anne Will mit Angela Merkel über das Schweigen.
Nachtrag: Es ist doch frei online, ausgelagert nach jetzt.de.
Noch’n Nachtrag (mit Dank an Alexander): Bei NDR Kultur kann man sich das Original-Gespräch anhören (mp3, Podcast-Link). Auch schön: parallel dazu die gedruckte Fassung lesen und gucken, was gekürzt und geglättet wurde.
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„die riesigen banner mit den sponsoren-logos sind auch am dritten tag noch nicht heruntergerissen oder wenigsten kreativ verziert/verschmiert (was in allen möglichen anderen subkulturen eigentlich erste bürgerpflicht wäre).
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„Man nehme: einen Wunsch nach Hause fahren zu wollen, ein ‚ja‘ zum S-Bahn-Ride, € 2,10 in Kleingeld darunter 3 × 50 Centstücke, einen Bahnhof, ein, zwei oder drei Ticketautomaten der BVG.“
Super-Stimmung im Hauptstadtblog.
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„The video site Veoh is debuting a new feature that will allow you to select a video from work and have it download in DVD quality to your computer at home.“
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„Built by people who have read about scientist from NASA, the Automatic Rating System scans your site for certain words that might otherwise scare good people away from reading or commenting on UR website.“
Die Antwort von Airbag Industries auf den Blogger-Kodex-Entwurf von Tim O’Reilly.
Ich fand das Interview mit Frau Merkel auch gut. Auf jetzt war es gestern schon online, dort werden in letzter Zeit öfters Artikel aus der SZ „recycelt“.
http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/376009/TrkHomeMagTsr1
danke!
»Mmh . . . es würde halt so gut passen.« – man fühlt sich doch sehr an das Sven-Regener-Interview vor ein paar Tagen erinnert :D
gut es ist nicht ganz so furchtbar wie wenn peter hahne ein solches interview führen würde, aber mir ist so etwas trotzdem suspekt.
der versuch zu menscheln in kontrolliertem umfeld hat etwas von planmäßiger pr.
ein böll hörspiel aus den sechzigern nehme ich der frau bundeskanzler nicht so recht ab, das sieht wie ein vom stab ausgesuchter aufhänger aus.
in der ddr hat sie es wohl eher nicht gelesen und danach kam sie wohl eher nicht dazu. na ja wer weiß.
irgendwie kommt mir das nicht ganz koscher vor wenn die sz die politik ja kritisch distanziert analysieren und begleiten sollte aus gründen der imagepflege oder warum auch immer sich eine öffentlich rechtliche starjournalistin holt , sie fürstlich entlohnt und dann als weichzeichner für die hochverehrte frau bundeskanzler arbeiten läßt.
das ganze ist nur deshalb halbwegs erträglich weil frau merkel nicht so ein furchtbarer kotzbrocken ist wie ihre drei letzten vorgänger.
eingefleischte verschwörungstheoretiker würden auch anmerken können das eine stärkere presserechtliche inanspruchnahme von blogs durchaus durch eine gewisse dienstbarkeit alter medien befördert würde, man muß denn entscheidungsträgern einfach mal zeigen was sie an einem haben. ein schelm…
Und wer immer mal hören wollte, wie aus einem Audio-Interview ein geschriebenes wird und wie Frau Merkel schweigt, kann das bei NDR Kultur tun. Im Podcast von Klassik à la carte (http://www.ndr.de/podcastlink/ndrkultur_klassikalacarte.xml) oder per MP3-Direktlink (http://shorl.com/grojupinifryly).
(Nein, ich bin kein Fakeblogger für den NDR.)
Florian & Stefan: jetzt.de leiht sich die Texte aber wohl auch nur auf Zeit. Mir ist es nun hin und wieder passiert, dass ich jetzt.de-Linke nachklickte und nur noch den Hinweis fand, der Texte sei nicht mehr frei verfügbar/im SZ-Archiv.
Wieso duzt micht jetzt.de eigentlich?