Bislang waren die Fotomontagen im MS-Paint-Stil, mit denen Peter Turi seine Medienlinkliste turi2.de illustriert, nur bizarr. Diese hier ist — bei aller berechtigten Empörung, dass Christoph Mohn an der Einstellung von Lycos Millionen verdient, während 500 Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren — indiskutabel:
Kommt das dabei raus, wenn man sich von Transparenten aus Fußballstadien inspirieren lässt?
Meiner Meinung nach nicht indiskutabel, sondern angebracht.
Lycos ist doch nur aus dem einen Grund am leben erhalten worden, damit der kleine unfähige Mohn ne Lebensgrundlage hat.
Nun ist er wohl zu dem Schluß gekommen, dass er genug hat und jetzt braucht niemand mehr Lycos, also weg damit…
Natürlich alles reine Vermutungen meinerseits.
LG
Hannes
@Hannes: Und deshalb soll er erschossen werden?
@2/Hannes
Aha, und deshalb darf man ihn abschiessen?
Eine visuelle Darstellung einer Redewendung. Er steht eben zur Zeit im Fadenkreuz (der Medien/Bertelsmann/Gesellschafter/whatever).
Das Bild erinnert mich irgendwie an die knallharte Aufmachung von Brutal 21, äh quatsch, Frontal 21. Oder meine ich doch einfach nur das Logo von Monitor? Jedenfalls Schwerstinvestigativjournalismus – Also Herrn Turis zweiter Vorname.
Erschießen ist keine Lösung. Ich fände 5 Jahre mit den berüchtigten €345,-/Monat sehr viel unterhaltsamer. :)
Mag sein, CasusBelli, aber sowas wird gern als Aufforderung verstanden („Who will rid me of this turbulent priest?“). Außerdem ist es schlechter Stil.
Ich versuch mal Hannes zu verteidigen. Auch wenn ich im Grunde eher Stefans Meinung bin und das Motiv eher unpassend finde.
Denn ich glaube, dass niemand ernsthaft (selbes gilt m.M. auch für Hoffenheims Mäzen Hopp) hier irgendwen erschießen will bzw. dazu aufrufen will. Ich denke solche Motive sind eher vergleichbar mit Redewendungen wie „im Kreuzfeuer der Kritik“. Und da beschwert sich ja auch keiner, obwohl es im Grunde genommen nichts anderes ist.
Aber nichtsdestotrotz gibt es sicherlich witzigere und intelligentere Methoden Kritik an bestimmte Personen zu verdeutlichen.
Vorsicht, jetzt kommt ein hanebüchener Vergleich:
Für ein bei eMule getauschtes Spiel gibt’s 500 Euro Abmahnungen. Was gibt es für so etwas? Wahrscheinlich gar nichts.
Raubmordkopieren ist halt ein viel extremeres Verbrechen.
Ich war damals dabei, als die Mitarbeiter von Bertelsmann Aktien des Unternehmens zeichnen durften. Angebote schon vor erstem Kurs: 80 Euro für die Optionen der Mitarbeiter. Viele sind nicht darauf eingegangen. Kurz nach Börsenbeginn war die Aktie runter auf 7 Euro.
Viele, sehr viele Mitarbeiter haben eine Menge Geld an der Geschichte verloren, und ich persönlich halte solch eine grafische Aufmachung für wenigstens ansatzweise gefährlich. Viele sind sich einig, dass Mohn einfach nur von Beruf Sohn ist, und er bei Lycos eigentlich nur geparkt war, um das Geschäft zu erlernen. Dass er in 10 Jahren nicht aus dem Job gelassen wurde, spricht Bände.
Von daher kann ich noch viel weniger verstehen, dass er jetzt so „zum Abschuß“ frei gegeben wird. Was wäre denn, wenn er ohne einen Cent gegangen wäre? Dann wäre er immer noch Erbe. Ich verstehe den ganzen Artikel so überhaupt nicht. Er ist sinnfrei und zeugt von mangelndem Nachdenken über die Situation bzw. absolut mangelndem Verständnis.
Auch wenn ich nicht in der persönlichen „Fehde“ zwischen Stefan und Herrn turi einfallen möchte, so zeugt es doch (leider mal wieder) von der geistigen Einfachheit einer der beiden Protagonisten (um mich mal nicht-abmahnfähig auszudrücken).
Ich hoffe das hat ein juristisches Nachspiel. Das ist ne reine Beleidigung und ide Verletzung seines Persönlichkeitsrechtes. Grrr.
Außerdem muss ich nochmal zu meiner verteidigung erwähnen, dass ich gar nicht auf den Gedanken gekommen bin, dass das Fadenkreuz eine Metapher fürs erschießen ist. Also werft mir nicht vor, dass die Gesellschaft inzwischen so verkorkst ist, dass so viele Menschen diesen Gedanken haben. ;)
Grüße :)
[…] dich Stefan Niggemeier Keine hervorgehobenen Kommentare. Ähnliche Artikel:Hat Mehdorn verarscht, oder […]
@12/Hannes
Niggemeier schreibt in seinem Beitrag, die Fotomontage sei „indiskutabel“. Darauf schreiben Sie in #2: Meiner Meinung nach nicht indiskutabel, sondern angebracht. In #12 schreiben Sie .. dass ich gar nicht auf den Gedanken gekommen bin, dass das Fadenkreuz eine Metapher fürs erschießen ist.
Wenn Sie nicht auf Idee gekommen sind, dass das Fadenkreuz für erschießen steht, warum sagen Sie denn vorher, ist dann Ihrer Aussage nach die Montage angebracht? Schon in Niggemeiers Überschrift wird doch deutlich, worum es geht.
ich bin ja im allgemeinen kein freund von herrn turi, aber solche typen mit samthandschuhen anzufassen ist unangebracht.
mal ganz abgesehen von dem verwerflichen und verderblichen einfluß der bertelsmannstiftungauf politik und medien in unserem land.
Liebe Diskutanden, zu Nr. 3 und 4 wollte ich doch noch kurz was anmerken:
Und deshalb soll er erschossen werden?
Das ist eine, gelinde gesagt, etwas verkürzte Frage. Ich erinnere mich noch gut daran, als die Titanic mit Kurt Beck (BussiBär) aufgemacht hat. Der Titel war: „Knallt die Bestie ab.“
Herr Beck hat damals ja eine einstweilige Verfügung erwirkt. Nicht mal er wollte allerdings so kurz greifen zu behaupten, dass er tatsächlich erschossen werden sollte.
Ich gebe gerne zu, dass die Titanic erklärtermaßen Satire macht und Herr Turi (ja, was eigentlich?) irgendwas anderes. Trotzdem: In keinem der beiden Fälle wird dazu aufgerufen, zur Flinte zu greifen, und ich glaube, dass das hier auch niemand so sieht, mal ganz ehrlich. Die Frage: „Und deshalb soll er erschossen werden?“ kommt mir darum ein bisschen demagogisch vor. (Hatten wir es nicht gerade in einem anderen Kapitel von den Demagogen?)
Je größer der Teufel ist, den man an die Wand malt, desto leichter trifft man ihn.
Herzlichen Gruß,
Michael
@16/Michael (Jacuzzi)
Die Frage ist nicht demagogisch, sondern eher…zwangsläufig, wenn man den Kontext zu Kommentar #2 mitliest, oder?
Und auch auf die Gefahr hin, mich als „humorlos“ zu outen: Die „Titanic“-Sache fand ich auch unsäglich. War eher so eine Aktion, die wieder ein bisschen Skandal machen wollte. Billig + geschmacklos = Titanic.
hä?
das wird in Stefans Beitrag mit keinem Wort erwähnt. Ins Visier nehmen, ins Fadenkreuz…alles altbekannte Redewendungen. was hat das bitte mit erschießen zu tun.
Ich finde man kann auf die Machenschafften der Familie Mohn und Bertelsmann nicht offensiv genug anprangern.
Wer hetzt und denunziert denn seit Jahren gegen arme, schwache, ausländer…etc. die liste ließe sich beliebig fortsetzen.
Hab grad keine Muße, meine Gedanken anständig auszuformulieren. Wenn ich heut Abend noch ein wenig Ruhe finde, werde ich das nachholen.
Die Titanic Titel sind einsame Spitze. Da lass ich nix drauf kommen. Immer noch mein Liebling: Zonen Gaby – Meine erste Banane
Also meine Favoriten sind: „Ethik-Kommision ratlos: Wo beginnt menschliches Leben?“ mit einem wunderbaren Bild von Roland Koch. „Bundespräsident Blanco: Warum nicht mal ein Neger?“ + super Foto von Roberto.
„Billig + geschmacklos = Titanic“ erinnert mich http://www.sueddeutsche.de/,ra4m1/kultur/524/449254/bilder/ Bild 2.
Gruß
Um das klarzustellen: Ich finde die Illustration geschmacklos. Ich finde nicht, dass irgendwer irgendwen dafür verklagen sollte.
Für mich ist das keine juristische Frage, sondern eine Frage des Anstandes und der journalistischen Qualität.
(Ich finde es auch bei der „Titanic“ geschmacklos. Aber die „Titanic“ lebt davon, geschmacklos zu sein.)
Ein dummes Bild. Na und? Verroht es unsere Jugend? Oder sind die schon durch Killerspiele zu Psycho-Paten (haha) geworden? Wie kann man auf die Idee kommen das als Mordaufruf zu verstehen?
Also ehrlich…
@18 Ins Visier nehmen und ins Fadenkreuz nehmen, meint dasselbe, weil das Fadenkreuz früher Visier genannt wurde. Beides sitzt auf einer Schusswaffe und hat sehr viel mit abschießen zu tun.
Na ja, ich bin mir zwar noch nicht klar darüber, ob ich das so schlimm oder geschmacklos finde. Aber mir kommt da unweigerlich deine Rubrik „Geht sterben“ in den Kopf. Wobei es zugegebenermaßen etwas anderes ist, ob man den „Wunsch“ relativ abstrakt von den handelnden Personen formuliert oder es per per Bild auf eine konkrete Person bezogen äußert. Mit „Geht sterben“ hab ich zumindest kein Problem.
also, im Sinne der hier bereits geäusserten Vergleiche wie „im Kreuzfeuer der Kritik“ oder „Mohn unter Beschuss“ finde ich die Montage so furchtbar jetzt nicht.
Schlechter Stil – vielleicht. Aber mehr auch nicht. Da musste halt ein Praktikant auf die Schnelle ein Foto „verzieren“, und das kam dabei raus.
Turi selbst sagt mir so jetzt erst mal nix, aber ich bin ja auch nicht in der Medienbranche tätig. Umtriebig scheint er jedenfalls zu sein, wenn man eine lose google-Suche als Maßstab nimmt…^^
Zzz … unmöglich! Demnächst schreibt er wohlmöglich noch eine Artikelserie mit der Headline „Geht Sterben!“, Skandal!
# 24: Der Hinweis auf „Geht sterben“ ist sehr gut! „Geht sterben“ ist extrem(st) geschmacklos. Es ist unreflektiert übernommene unreflektierte Internet-Balla-Balla-Artikulation.
Zur Info (stammt aus Turis Seite des oben verlinkten Bildes): „Der gescheiterte Christoph, schon Anfang August ins Visier seiner eigenen Gesellschafter geraten (daher auch die Optik) und von den Googles dieser Welt auf der digitalen Autobahn schon vor Jahren überholt, muss freilich nicht darben.“
@ 27: Na und damit kennen sie sich ja bestens aus, gelle?
Auch mir ist dieses Bild eben sehr sauer aufgestoßen. Süßsauer quasi schon. Es geht einfach darum, dass man Menschen so nicht abbildet. Genauso wie man mit Pistolen nicht zum Spaß auf Menschen zielt…
Zur Titanic Diskussion die irgendwie mal absolutely nothing hiermit zu tun hat kann man nur sagen: Die Titanic darf das. Schließlich macht die Titanic macht Satir und die darf, wie Kurt Tucholsky richtig festgestellt hat, alles.
Turi hingegen versucht sowas wie News zu machen und darf es dehalb nicht.
@30/SheephunteR
Auch die Satire „darf nicht alles“. Tucholskys Spruch ist ein Aphorismus; das ist Literatur.
@Daniel v. Bülow: Ja, das ist allerdings jetzt nachträglich eingefügt worden, und macht es meiner Meinung nach auch nicht viel besser.
@Mart: Kleiner Test. Stellen Sie sich zur Illustration einen Grabstein mit dem Aufdruck „Lycos“ vor. Und dann einen Grabstein mit dem Aufdruck „Christoph Mohn“. Beides dasselbe? Und dann schauen Sie noch einmal, ob ich einer Person „Geh sterben“ zugerufen habe.
@ 32: Und wer sollte dann festlegen, was genau sie darf? Sinn und Zweck von Satire ist es doch, den Finger in die Wunde zu legen bzw. den Zuschauer/Leser/wasauchimmer dazu zu zwingen, einen Sachverhalt aus einer anderen Perspektive zu betrachten… Oder um den großartigen Mathias Beltz zu zitieren:“Gnade für niemand – Freispruch für alle!“
Sorry, @ 31 natürlich
@33/DerOnkel
Und wer sollte dann festlegen, was genau sie darf?
Im Zweifel gibt’s vielleicht…Gesetze? Gerichte? (siehe Beck)
# 32: Sie können sich doch jetzt nicht damit rausreden, dass Sie nicht einer einzelnen Person „Geht sterben!“ zugerufen haben, sondern gleich allen Personen, die hinter einem bestimmten Medienbetrieb stehen.
@ 35:Nichts für ungut, aber mit der Antwort hatte ich fast gerechnet…
Ich finde man sollte die Kirche im Dorf lassen, das Illustriert einfach, wie schon gesagt, die Redewendung im Fadenkreuz von etwas stehen. Simple as that.
ich bin empört.
@21: Die Titanic ist Satire, ist schwarz, darf alles. Das hier vom Turi soll ja eher weniger Satire sein und mehr Ärger und Empörung ausdrücken. Insofern zwei Paar Schuh.
@38/Thomas
Ein Fadenkreuz muss nicht ein Visier sein. Insofern ist die Redewendung „im Fadenkreuz stehen“ nicht zwingend assoziierbar mit ‚im Visier einer Waffe stehen‘. Es gibt einen Unterschied.
Wehret den Anfängen
Und eine Redewendung ist etwas anderes als ein Personenfoto mit einem Fadenkreuz
Herrn Zwanziger einen „unglaublichen Demagogen“ zu nennen, ist in Ordnung? Zu illustrieren, dass sich jemand „im Fadenkreuz“ befindet, ist nicht in Ordnung?
[gelöscht]
zur Sache. die Redewendung, die hier illustriert wurde, ist wohl offensichtlich.
ist natürlich eine ganz ganz böse menschenverachtende Redewendung. ;-)
ich meine mich zu erinnern, hier schon häufiger abfällige kommentare über turi gelesen zu haben. es geht hier also offensichtlich weniger um die Sache als um persönliche animositäten.
@Stefan
Sorry, aber da bin ich nun mal empfindlich:
Für #44 gilt für mich das gleiche wie dort.
@Peter Viehrig: Stimmt.
@19: Das war Arm -in jeder Beziehung. Für Gaby tu ich alles.
hmhmhm, gerichte sollen entscheiden über kunst, klarklar. das titanic-titelbild mit dem problembär beck war doch entschiedener nonsens, die völlig willkürliche vermengung zweier tagesaktueller themen (beck/bruno). oder findet jemand einen sachlichen hintergrund, auf den sich die übertragung, das bild, beziehen könnte? hier (mohn/fadenkreuz) ist der bezug der illustration klar, aber was illustrierte titanic? ich glaube, das hat weniger mit satire und was sie darf zu tun als damit, wie ernst man auch mad-titel nehmen kann, wenn man möchte und evtl. vielleicht einfach seinen sinn für humor mal nicht zum einsatz bringen möchte. oder gar keinen hat.
@ 27 ( Neun Neuntel ):
Auch eine reife Leistung, sich selbst konsequent daran zu hindern, offensichtliche Dinge zu verstehen. Am besten wärs wahrscheinlich, Sie würden einfach … gehen und ihren Nick mitnehmen, damit er in Ruhe sterben kann.
@Jochen/#50
Das ist nun zumindest vorerst erledigt. Irgendwann versucht er das bestimmt noch einmal, Troll halt.
was ist noch mal Kern Stefans moralischer Empörung in der Zwanziger-Kampagne hier im Blog?
– der DFB wirft dem Autor immer noch eine (recht eigenwillige) Interpretation vor, von der dieser klargestellt hat, dass er es so nicht gemeint hat
– der DFB informiert in den eigenen Verlautbarungen nicht umfassend
Seit gestern 17:43 steht bei turi:
„Um eines klarzustellen: Wir fordern hier niemanden zu Aktionen gegen Herrn Mohn auf, Gott bewahre! Die Optik visualisiert das Fadenkreuz der Kritik, in dem Christoph Mohn steht – und das bereits seit Anfang August. Wenn da ein falscher Eindruck entstanden ist, bitte ich das in aller Form zu entschuldigen!“
Aber das Diekmanns Auto brannte, kann nicht etwas damit zu tun gehabt haben, dass jemand öffentlich zur Jagd auf ihn aufgerufen hatte, oder?
Die schwachsinnige (muss dem Herrn Mohn auf den Zahn gefühlt werden? Macht das der modernen Journalismus auch mit Röntgen?) Position des Fadenkreuzes’s zeigt, dass man sich bei turi.2 der Problematik offensichtlich bewußt war. Gedankenloses Vor-sich-hin-Designen hätte das Zentrum auf seine Stirn plaziert.
Das Bild ist geschmacklos. Punkt. Hinter vielen Geschmacklosigkeiten (zumal einer aufdringlichen Bildersprache, die ja auch einer „Grammatik“ folgt) steckt aber Absicht, die zu Assoziationen reizen soll. Ich lasse mich jetzt mal reizen. Fadenkreuz = Jägersprache. O.k. Lykos = Wolf. Aha, steht zum Abschuß frei. Wie Bruno, der Problembär (ist auch bildlich mit Fadenkreuz geschmückt worden, ah ja Zitat). Roter Punkt zielt auf Backe. Nanu? Ach, Backe heißt in der Jägersprache „Tasche“ (korrespondiert mit Christophs vollen Taschen, s. Überschrift). Er schießt sich also selbst an und ab. Und – hui: Backe ist auch Wort für Hinterteil. Toll, Chr. hat sich selbst in den A… geschossen. Soweit meine abseitigen Assoziationen. Wie gesagt – das Bild ist geschmacklos, aber voller (m.E.: niedriger) Absichten.
„Niedrige“ Absichten ist ein bewußtes Wortspiel mit „niedere“ Absichten. Diese sind nicht gemeint, wohl aber A., die reichlich tiefer gelegt sind. Man merkt die Absicht und wird verstimmt.
@ratioarm, 49: Na ja, Bruno wurde wirklich abgeknallt, und Beck wurde von vielen in Medien und Politik ebenfalls wie ein Problem
bärbehandelt,derdas von der Bildfläche verschwinden solle, was inzwischen ja auch durchgesetzt wurde. So ganz aus der Luft gegriffen war der Titel nicht.Allgemein stimme ich aber entschieden zu, dass es irrwitzig ist, Juristen über Kunst entscheiden lassen zu wollen – man bringt ja auch nicht seine Schuhe zur Reparatur in die Aalräucherei. Jedesmal, wenn ihnen etwas nicht in den Kram passt, melden sich scharenweise Juristen, BWLer und Verwaltungsbeamte, die sich noch keine halbe Stunde in ihrem Leben mit Satire beschäftigt und zum letzten Mal vor 20 Jahren über Fips Asmussen gelacht haben, und können plötzlich entscheiden, was Satire ist und darf. „Ich habe keine Ahnung, was Satire ist, aber das ist keine!!1″ Lächerlich.
Gerichte mögen eine Entscheidung über die juristische Zulässigkeit einer Satire treffen, aber dann legen sie eben Regeln des Rechts an und nicht Regeln der Kunst. Man kann bestimmt auch für eine Ordnungswidrigkeit belangt werden, wenn man auf der Straße herumtanzt; das sagt aber wenig über die Kunstfertigkeit des Tanzenden und ebensowenig über die gesellschaftliche Sinnhaftigkeit des Herumtanzens auf der Straße aus.
Georg Kreisler sagt in seiner Biographie über die „harmlose“ Unterhaltung, sie wolle „uns weismachen, dass in unserer Welt alles in Ordnung ist und ist somit genauso politisch wie ein aggressives Kabarettprogramm (…). Leute wie Peter Alexander sind Politiker“.
Deswegen muss Satire anders aussehen als ein schöner Abend mit Peter Alexander, sonst verfehlt sie ihr Ziel und ihren Zweck. Kreisler hat im Zuge des rapiden Zivilisationsverfalls nach dem „Anschluss“ Österreichs an Nazideutschland am eigenen Leib erfahren, welche Grausamkeit unter der Fassade der bürgerlichen Beschaulichkeit lauert, und diese Erfahrung z.B. in seinem berühmten „Frühlingslied“ („Gehn wir Tauben vergiften im Park“) verarbeitet. Auch dieses Lied wollten manche am liebesten verbieten, weil es geschmacklos sei oder weil ja ein Hörer auf die Idee kommen könnte, Tauben zu vergiften. Aber es ist zweifelhaft, ob man der Gesellschaft einen Dienst erweist, indem man die reale Gewaltförmigkeit gesellschaftlicher Verhältnisse nicht antastet, aber verschweigt. Damit hält man genau diejenige Verlogenheit aufrecht, die das Nebeneinander von Gewalt und Idyll ermöglicht und Thema des Liedes ist.
Entschuldigung, das war jetzt etwas off topic. Das Bild da oben ist natürlich problematisch, weil es als Aufforderung oder Wunsch missverstanden werden kann. (Anders als „Knallt die Bestie ab“ – hier liegt die ironische Brechung, die eine wörtliche Interpretation verhindert, schon in dem Wort „Bestie“. Auch Becks ärgste Feinde würden nie auf die Idee kommen, den Mann als „Bestie“ zu bezeichnen.)
Au Backe. Gratulation an Turi2. Ziel anvisiert, Ziel erreicht. Man regt sich auf und auch wieder ab. Mich erinnert das an den leicht abgedrehten Prof. Pollock in Stanley Donens famosen „Arabesken“ vor 40 Jahren, der in seiner furztrockenen Ägyptologie-Vorlesung einen eingeschlummerten Studi aufschreckt: “ … und das bedeutet SEX“ -„Sehen Sie, ich wußte doch, daß ich Sie für etwas interessieren kann“.
In der Geschmacksfrage bin ich ja absolut bei Stefan: Das ist geschmacklos, es gehört sich nicht, weil es unnötig ist, weil es nichts zur Sache beiträgt außer Gepolter. Es hat nicht sein müssen und ist daher schlechter Stil: Das mit dem Fadenkreuz bei Turi2 ekelt mich ein wenig.
Aber in einem muss ich doch widersprechen: die „berechtigte Empörung“ von Stefan: Die Aktionäre, die jetzt 50 Mio von den verbliebenen 150 Mio zurückkriegen, haben beim Börsengang 2000 rund 700 Mio Euro für die Anteile bezahlt. Die Aktie war damals auf 24 Euro, heute ist sie auf 24 Cent, schreibt meedia. Nicht, dass mir die Geldgeber leid täten – mal gewinnt man, mal verliert man, und unter dem Strich sind Anlagen in unserem System immer noch ordentlich verzinst. Also: *schulterzuck* – aber dass sie den müden Rest zurückkriegen, das ist in Ordnung. – Und die Angestellten wissen seit 8 Jahren, dass sie in einer defizitären Bude arbeiten. Wer mit so einem Ende wirklich nicht gerechnet hat, muss schon schräg drauf sein. Wäre es für die Angestellten denn wirklich besser gewesen, sie hätten die letzten 8 Jahre keinen Job gehabt? Die, die ein bissl was kapiert habe und was drauf haben, haben sich längst was anderes suchen können, oder ihr Vertrauen in sich war groß genug, sich eine Umorientierung nach dem Ende zuzutrauen (trifft wicherlich für viele davon zu). Und wer wirklich keine andere Chance hatte, als da zu bleiben, kann sehr froh sein, dass er 8 Jahre lang auf Aktionärskosten durchgeschleppt wurde.
Ich kann dieses Empörungs-Denken nicht verstehen – meiner Ansicht nach hätte man viel früher die Notbremse ziehen müssen, und die Angestellten haben davon profitiert, dass es so spät passiert, weil es ihnen Zeit gegeben hat. So ist das nunmal, wenn man Innovationen im Wirtschaftssystem hat: manches funktioniert, manches nicht. Und jeder Arbeitnehmer muss auch selbst einschätzen, welches Risiko (und welche Chancen!) er da trägt/erhält.
Und Christoph Mohn ist dabei kein Gewinnler: Um Geld geht es bei der Familie Mohn sicherlich – aber nicht um die 6 Mio für CM. Glaubt einer, dass in diesem Jahr in Mohns Wohnzimmer die Familie freudig unterm Weihnachtsbaum steht und ihm auf die Schulter klopft: „Mensch Christoph, super, 6 Mio verdient! Super Jahr gewesen!“??? Bei mir wärs ja so, aber bei denen in Gütersloh? Ich bin sicher, dass CM im Augenblick deutlich schlechter schläft als ich, der ich noch nicht einmal einfacher Millionär bin. Ich bin also nicht, wie Stefan, empört; und berechtigt finde ich die Empörung auch nicht. Mit tut der Mohn fast n bissl leid – so ein langes, langsames Drama…
k*rras, übernehmen sie. oder wie meint er das?
.~.
@43/tRoll: Wenn Herr Zwanziger sich in einer bestimmten Situation wie ein unglaublicher Demagoge verhalten hat, ist es in Ordnung, ihn auch so zu nennen. Anhand der Definition im Duden lässt sich sicher feststellen, ob die Formulierung „unglaublicher Demagoge“ in dem Zusammenhang zutrifft oder nicht. Wenn es zutrifft, ist das letztlich eine überprüfbare Tatsachenbehauptung (auch wenn Herr Zwanziger da anderer Meinung sein mag).
Ein Foto von jemandem mit einem Fadenkreuz zu verzieren, wie man das von Thriller-Einbänden kennt, ist schlicht inakzeptabel, erst Recht für ein Nachrichtenmedium. Der Nachrichtenwert besteht ja nicht darin, dass Herr Mohn in irgendwessen Fadenkreuz ist, sondern darin, dass Bertelsmann ihn, äh, abschießen will.
Besser als irgendwas mit Abschießen, Fadenkreuz und so wäre aber sicher ein Bild mit Schleudersitz, weil auf den haben ihn die Bertelsmänner jetzt gesetzt.
[…] Und wo ich “rumhacken” schreibe, für sowas findet sich immer jemand. […]
lycos ist ja auch kein werbekunde von turi. wenn holtzbrinck bald zoomer einstellt gibt es bestimmt ein ganz ganz schönes photo. thats turi
Bu,bu, bu….
Da hat der Stefan Niggemeier aber mal wieder sein Lieblings-Hass-Objekt Peter Turi erwischt, wie es wieder böse, böse und böse war.
Auf den Poden Tu Pursche!
Ach, Kinder, Kinder. Ich muss jetzt erst mal zur Maniküre…
Erich
In was für einer Optik bildet die Süddeutsche Herrn Althaus hier eigentlich ab? Das ist doch hoffentlich der Sucher einer Kamera…
[…] Und wo ich “rumhacken” schreibe, für sowas findet sich immer jemand. […]