Bevor man bei „TV Total“ auftritt, muss man sein Lebensrecht an die Produktionsfirma Brainpool übertragen. Nicht wirklich, natürlich, aber gefühlt. Neun Seiten ist der „Studio- und Eventshowgastvertrag“ lang, den man zur Unterschrift bekommt, freundlicherweise ergänzt um eine fünfseitige „Anlage A“ mit „Begriffsbestimmungen“, in denen meterlange Bandwurmsätze detailliert unterscheiden zwischen „Filmherstellungsrecht“, „Senderecht“*, „Kinorecht“, „Recht zur öffentlichen Vorführung“, „Videorecht“, „Tonträgerrecht“, „Datenbank- und Telekommunikationsrecht“, „Merchandisingrecht“, „Drucknebenrecht“, „Werberecht“, „Bewerbungs- und Werbeunterbrechungsrecht“, „Recht zur Drittwerbung“, „Klammerteilrecht“ (kein Witz), „Synchronisationsrecht“, „Bearbeitungsrecht“, „Bühnen- und Hörspielrecht“, „Festival- und Messerecht“, „Archivierungsrecht“, „Titelrecht“ und „Formatrecht“.
Ein ehemaliger Brainpool-Mitarbeiter hat mir mal erzählt, dass man die Profis daran erkennen könne, dass sie vor dem Unterschreiben des Vertrages sechs der neun Seiten einfach durchstreichen. Leider habe ich vergessen, welche.
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„Vertragspartner hat für seine Darbietung/Mitwirkung/Leistung seine persönliche Garderobe zur Verfügung zu stellen, soweit im Einzelfall nichts Anderes vereinbart ist“, steht in Punkt 7.7 des Vertrages, was natürlich eine schöne Theorie ist. Praktisch war ich so klug, für den Auftritt bei „TV Total“ am vergangenen Donnerstag mein schönes rotkariertes Hemd anzuziehen, das die Aufnahmeleiterin innerhalb von Sekunden als vermutlich ungeeignet für den Bildschirm einstufte. (Michael Reufstecks Hemd bekam von ihr das Urteil garantiert ungeeignet, aber nach dem Probesitzen vor den Kameras im Studio schied auch meins endgültig aus.)
Ich bekam dann als Ersatz ein hellblaues Hemd, das, glaube ich, einem der Musiker gehörte. Auf meinen Einwand, dass das vielleicht fernsehtauglich, aber langweilig sei, sagte die nette Redakteurin, sie könnte auch noch die weniger langweiligen Varianten in giftgrün und orange holen, hätte aber vermutet, dass die nichts für mich seien. Schlimm, wenn diese Leute auch noch Recht haben.
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Ich hatte vorher kurzzeitig darüber nachgedacht, mehr oder weniger live über den Auftritt bei „TV Total“ zu bloggen, aber ehrlich gesagt, war daran gar nicht zu denken. Ich war zwar viel weniger aufgeregt als vor knapp drei Jahren, als wir schon einmal in der Show waren, um unser „Fernsehlexikon“ vorzustellen. (Diesmal war der Anlass unser neues Buch „Zapp“.) Aber ich war trotzdem mehr als genug damit ausgelastet, die Situation zu erleben, ohne sie auch noch zu notieren oder gar zu reflektieren. Vor allem verfiel ich immer wieder in eine (nicht nur angesichts der Vorbereitungsphobie von Stefan Raab) völlig absurde Panik, dass ich nicht genug vorbereitet war. Dass mir kein Beispiel einfiele, wenn Raab nach einer netten Anekdote fragen würde. Dass mir ein Beispiel einfiele, aber nicht die konkreten Namen. Dass mir ein Beispiel einfiele und sogar die konkreten Namen, ich mich aber hoffnungslos in der Erzählung verheddern könnte, wenn ich das nicht eine halbe Stunde vorher nochmal testweise vor mich hin aufgesagt habe.
Man ist ja diesem Medium Fernsehen so furchtbar ausgeliefert. Ein Moment, in dem man ins Stottern gerät, und schon landet man unter einem der Knöpfe auf Raabs Schreibtisch oder wird Hauptperson in einem Video, mit dem er dann monatelang die Charts verstopft. Okay, das ist keine sehr wahrscheinliche Aussicht, aber diese Showtreppe zum Beispiel, ist wirklich fies steil (gibt es keine DIN-Vorgaben für Showtreppen?), und man will ja auch nicht wie Johannes Heesters aussehen, wenn man die runterklettert, sondern flott und entspannt wirken, und würden die Fernsehleute, wenn man wirklich mal hässlich stolperte und mit dem Kopf fies unten auf Raabs Stuhl knallte oder gleich komplett die Dekoration mit sich riss, sagen: Kein Problem, wir drehen das einfach nochmal? Oder hätte jemand die Szene, noch bevor man wieder zuhause ist, schon bei YouTube hochgeladen? Eben.
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Über zehn Jahre ist es her, dass ich Raab zum ersten Mal getroffen habe, damals noch in der ehemaligen Metzgerei seiner Eltern in Köln-Sülz, und ich glaube, wir duzen uns, seit ich ihn 2000 beim Grand-Prix in Stockholm für die „Süddeutsche Zeitung“ eine Woche begleitet habe. In seiner Show aber siezt er mich – vermutlich weniger aus irgendeinem pseudojournalistischen Impuls heraus, sondern um den komischen Mythos zu pflegen, den er da aufbaut, von dem bösen Fernsehkritiker, vor dessen Kolumne (deren Titel ihm gerade nicht einfiel) in der Zeitung (deren Name ihm gerade nicht einfiel) alle Angst hätten. Werden sonst irgendwelche „TV Total“-Gäste gesiezt?
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Seine fahrbare Sitzgruppe quietscht. Ganz erbärmlich sogar, wenn sie langsam fährt. Man hört das nur nicht, weil die Band spielt.
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Die Aufzeichnung, die eigentlich um 18 Uhr oder 18.30 Uhr losgehen soll, begann am Donnerstag erst mit größerer Verspätung: Raab ließ in letzter Minute noch an einer Nummer über den Rauswurf von Elke Heidenreich basteln. Das hatte die einigermaßen absurde Folge, dass man das Publikum nach dem Warm-Up durch die Aufnahmeleiterin und dann durch Raab sich endlose Minuten wieder langweilen und abkühlen ließ. Hinter der Bühne gab es wenigstens Süßigkeiten und Sandwiches und eine Toilette, auf die ich alle zehn Minuten gehen konnte, und die Möglichkeit, sich noch einmal zu überlegen, was man erzählen könnte, und überhaupt die Grundsatzfrage zu wälzen: Ist es klug, als Fernsehamateur in einer Show wie „TV Total“ zu versuchen, lustig zu sein? Sich gar vorher Pointen zu überlegen? Oder ist die sichere Variante doch besser, ganz passiv den Gastgeber die Witze machen zu lassen?
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Das Gespräch selbst war dann erstaunlich entspannt (außer, dass in jeder Sekunde, in der ich in diesem blöden Sessel sitze, 80 Prozent meiner Gehirnzellen damit beschäftigt sind, sich zu fragen, wie das wohl gerade aussieht, wie ich da sitze, und ob ich nicht lieber anders…). Anders als beim letzten Mal, als ungefähr alle meine Redeanteile herausgeschnitten wurden, ist es in der ausgestrahlten Sendung (hier anzusehen). auch kaum gekürzt. Es fehlt eigentlich nur eine Gesprächssackgasse, als Raab einen Satz aus meinem Teletext über Boris Becker vor einigen Wochen zitieren wollte, der ihm aber leider nicht einfiel, und ich konnte mich kaum erinnern, den Text überhaupt geschrieben zu haben.
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Bevor wir Anfang 2006 mit unserem „Fernsehlexikon“ da waren, hatte uns jeder gesagt, dass nach dem Besuch „TV Total“ die Verkaufszahlen für das Buch durch die Decke gehen würden. Tatsächlich haben wir, wenn ich mich recht erinnere, hinterher minus 50 Bücher verkauft (fragen Sie mich nicht, wie das geht), was entweder daran lag, dass das Buch damals noch 49 Euro kostete, oder daran, dass das „TV Total“-Publikum eh nicht liest.
Okay, das zweite kann es nicht sein: „Zapp“ schoss nach der Sendung bei Amazon zeitweise unter die Top-100.
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Hinterher durfte ich mir dann noch im Studio nebenan die Aufzeichnung von zwei der neuen Folgen von „Ladykracher“ ansehen, das übernächste Woche ins Fernsehen zurückkehrt und wieder toll ist, aber das ist eine andere Geschichte.
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*) „Die Ausstrahlung kann mittels terrestrischer Funkanlagen, Satelliten unter Einschluss von Direktsatelliten (DBS), Kabelfernsehen unter Einschluss der Kabelweitersendung, Telefonnetzen, Stromkabelnetzen (Powerline), Breitbandnetzen (z.B. SDSL (Symmetrical Digital Subscriber Line)), Richtfunk-Datenübertragungstechnologien (z.B. WLL (Wireless Local Loop), DVB-T (Digital Video Broadcasting Terrestrial)) oder ähnlicher technischer Einrichtungen oder mittels einer Kombination solcher Anlagen linear oder zur interaktiven Nutzung, verschlüsselt oder unverschlüsselt und unabhängig von der Art des Empfangsgerätes (z. B. Fernsehgerät, PC, MHP (Multimedia-Homeplatform), Mobiltelefon, PDA, Spielekonsole wie z. B. Playstation, und/oder sonstiges Gerät bzw. einer Kombination dieser Geräte) sowie unabhängig davon erfolgen, in welcher Rechtsform die jeweilige Sendeanstalt betrieben wird (öffentlich-rechtlich oder privat, kommerziell oder nichtkommerziell) und ob und ggf. wie ein Nutzungsentgelt erhoben wird und wie die Rechtsbeziehung zwischen Sendeunternehmen und Empfänger ausgestaltet ist (z.B. Anstaltsnutzung, Multichannel, interaktives Fernsehen, Gebühr, Abonnement, sog. e-commerce-Transaktionen unter Einschluss von Online-Überweisungen und Mobiltelefon-Transaktionen/M-Payment, Pay-TV und -Radio, Pay-per-view/-audio/-channel, „Video-on-demand“, „Near-video-ondemand“ etc.).“ usw.
– das publikum sieht immer nur ein bis fünf prozent deiner fehler
– never apologize on stage
– wunderbar, den take nehmen wir! und gleich noch mal bitte!
hast du bestimmt ganz fein gemacht. fühlt sich immer blöd an, so was. sogar völlig uneitlen menschen geht es so.
.~.
Danke für den Text, ich liebe ja so Anekdoten wie die Tatsache, dass seine „fahrbare Sitzgruppe quietscht“. Deswegen mag ich „Zapp“ auch so gern.
Naja, Google-Treffer 1 für Klammerteilrecht ist (noch) TV Total, morgen bestimmt mein Kommentar (s.u.)
Hier zu Hause hab ich das übrigens auch komplett abgegeben. Wehe, wenn ich mir mal das Recht heraus nehme, mit einer Klammer Wäsche von auf dem dafür vorgesehenen Teil aufzuhänegn. (Gott, ist aber auch schwer mit dem Wort einen gescheiten Witz zu machen, ganz ohne S/M.)
(SEO-Spam, spaßeshalber:
Klammerteilrecht, Wikipedia berichtet noch nicht über Klammerteilrecht Klammerteilrecht …)
Verdammt, google was here, jetzt schon auf Platz 2!
Wo muss man denn heute keinen Vertrag mehr unterschreiben, dass mein die Rechte abtritt. Ich möchte nicht wissen wie das bei popstars oder dsds ist. verdienen die überhaupt noch etwas, wenn sie mal erfolgreich werden?
Ich habe Stefan (ist eigentlich der schöne Spitzname „Nörgel-Nigge“ zu Unrecht in Vergessenheit geraten?) lange nicht gesehen, und jetzt muss ich mit Entsetzen feststellen: Es ist Manni Breuckmann!
Boah. Wie gemein.
Dass das fahrende Pult quietscht, wurde in der gleichen Sendung übrigens von Raab selbst noch einmal angesprochen. Vielleicht war es ja an diesem Abend besonders schlimm.
Vielen Dank für die ausführliche Schilderung, ist hochinteressant.
War es auch Teil der Abmachung, dass Du über Raabs Anekdoten (Witzig ist witzig) so schmunzelst, als wären sie Dir neu, obwohl sie Dir schon seit Jahren bekannt sind? ;-)
Der Stefan hat sich mit der Unterzeichnung des Vertrages verbindlich für die nächste Wok-WM angemeldet. Unfassbar, oder? Das muss man sich erstmal vorstellen!
„Boah. Wie gemein.“ … ja für manni breukmann der sich figürlich ja wesentlich besser hält … *duck*
Wieso schreiben die soviel in den Vertrag?
Joa aber ist bestimmt mal ne nette erfahrung als gast in solch einer sendung zu sein.
@Stefanie
Was verdient man denn so, wenn man Kommentare bei Niggemeier platzieren kann?
@Stefanie:
Ich war vor einiger Zeit zu Gast bei einer Sendung in den ÖR (nein, ich werde jetzt nicht verraten, welche), und ich musste vorher keinen wie auch immer gearteten Vertrag unterschreiben. Scheint also nicht in der ganzen Branche üblich zu sein.
Die ÖR stehen allerdings auch nicht im Ruf, aus solchen Aufzeichnungen dann Drei-Sekunden-Schnipsel zu extrahieren, die ein Jahr lang als Running Gag in Raabs Sendung herhalten müssen.
Was mich mal interessieren würde ist, wie Sie, Stefan, die Sendungen von Raab (also TV Total und die vielen weiteren Events) in der aktuellen Qualitätsdebatte verorten. Finden Sie, das ist gute Unterhaltung oder – in den Worten von MRR – „Blödsinn“?
Ich selbst finde Raab erstklassig und meine, dass es kaum einen schlagfertigeren Menschen in der deutschen Medienlandschaft gibt.
Normalerweise kaufe ich keine Produkte, die Stefan Raab anpreist. Lohnt es sich, eine Ausnahme zu machen?
@jobilo: Ich hab vor ein paar Monaten einen „Teletext“ drüber geschrieben: http://www.stefan-niggemeier.de/blog/stefan-raab-3/
„Die ÖR stehen allerdings auch nicht im Ruf, aus solchen Aufzeichnungen dann Drei-Sekunden-Schnipsel zu extrahieren, die ein Jahr lang als Running Gag in Raabs Sendung herhalten müssen.“
Schauen Sie sich das mal an! Was war da denn los?
Sag der Aufnahmeleiterin, sie soll die Sitzgruppe austauschen, nicht die Hemden. Nicht wegen des Quietschens, versteht sich, sondern wegen der -sorry- „unvorteilhaften Präsentation“ der talkgäste.
@Twipsy:
Keine Ahnung. Vielleicht hat das ZDF kein Geld mehr für eigene Sounddesigner und muss jetzt bei den Privaten klauen?
Schöner Text. Ich würde mich als TV-Kritiker übrigens nicht so schnell in das Fernseh wagen, wie Sie, Herr Niggemeier. Dafür meinen Respekt. Immerhin ist es nicht gerade schön, eine Sendung zu kritisieren und dann womöglich in eben jener Sendung selber aufzutreten und dort zur Zielscheibe zu werden. Allerdings bin ich angenehm überrascht – Ihre Auftritte bei Stefan Raab sind stets weitestgehend gelungen. Mir ist aber aufgefallen, dass Herr Raab immer ihre Tätigkeit als TV-Kritiker hervorhebt und schon damals bei Ihrem ersten Buch sagte, sie seien sehr gefürchtet :). Er nimmt sich dementsprechend im Gespräch mit Ihnen immer zurück. Sehr interessant.
Und wie vorhin schon am Telefon: Reufi braucht längere Hosen und die Schuhe gingen mal garnicht :-)
Diesmal war es ja auch eher Michael, der sehr im Hintergrund war. Aber den hört man ja auch oft genug im Radio ;-) Er hatte in der Sendung dafür ein angenehm lautes Lachen.
Das ist eh lustig: Raab tut so, als wäre ich die Berühmtheit, dabei kennen Michael Reufsteck bestimmt zehnmal soviele Zuschauer.
Stefan:
Soviel dazu:
http://www.googlefight.com/index.php?lang=en_GB&word1=Michael+Reufsteck&word2=Stefan+Niggemeier
:-)
Btw.: Meine Frage aus Nr. 9 war durchaus ernst gemeint und keineswegs abwertend.
„Das ist eh lustig: Raab tut so, als wäre ich die Berühmtheit, dabei kennen Michael Reufsteck bestimmt zehnmal soviele Zuschauer.“
Das tät ich so jetzt nicht schreiben ;). Der gemeine Zuschauer kennt Sie natürlich auch aus dem ARD-Nachtmagazin, aus der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung oder bspw. von SPIEGEL ONLINE oder von BILDblog. Man sollte sich nicht schlechter machen, als man ist ;).
BILDblog hat 40.000 Leser täglich. SWR3 hören täglich 3,5 Millionen Menschen.
BILDblog wird aber gezielt aufgerufen, und von den 40k kennen sicherlich mindestens 10k Deinen Namen.
Radio ist ein völlig anderes Medium. Da höre ich Nachrichten, Musik usw. aber der Name des Moderators interessiert nicht die Bohne. Radio ist abgesehen von den Nachrichten ein Nebenbei-Medium, das ablenkt. Bekannt vom SWR ist da vielleicht noch Matze Holtmann, der aber schon vor Jahren von SWR3 zu SWR1 gewechselt ist.
Und ja, ich wohne im SWR-Empfangsgebiet und höre auch (aber nicht nur) SWR3. Seit Jahren. Aber der Name Michael Reufsteck war mir bisher völlg unbekannt.
Was mich aber am meisten wundert:
Warum muss ich das einem auch von mir geschätzten Medienjournalisten erklären?
Wenn Raab zum Besten der deutschen Medienlandschaft gehört, muss ich meinen Kommentar zu einem früheren Eintrag zurückziehen: Es besteht keine Hoffnung mehr, das Fernsehen ist tot und der Rest der Medienlandschaft auch. *schauder* Mag ja Geschmackssache sein, aber TV Total macht mir soviel Spaß wie eine Steuererklärung im Zahnarztstuhl…
Naja. Quietschende Sets sind erstmal eine angemessene Strafe. ;)
„Mag ja Geschmackssache sein, aber TV Total macht mir soviel Spaß wie eine Steuererklärung im Zahnarztstuhl…“
Das Gesamtwerk von Raab ist zumindest mit das beste an Unterhaltung, was das deutsche Fernsehen in den letzten zehn Jahren so hervorgebracht hat. Guter Mann.
Danke Stefan für den interessanten Bericht. Aber das Du so aufgeregt warst kann ich mir so gar nicht vorstellen irgendwie. Da gibts nun wirklich keinen Grund.
Was ich merkwürdig finde bzgl. TV-Total : Warum behaupten so viele Leute TV-Total sei eine Late-Night-Show ? (Ja, ja, „“If it looks like a duck and quacks like a duck, it must be a duck.“) Kein Mensch kam zu Zeiten von H. Schmidt bei Sat1 auf die Idee TV-Total als Late-Night einzustufen.
Ich würde ja die ganzen Rechte durchstreichen. Mein Klammerteil geht die garnix an. Ferkel.
>>Warum behaupten so viele Leute TV-Total sei eine Late-Night-Show ?
Weil sie spätabends/nachts kommt, der übliche Medienpöbel darin Werbung für Bücher, CDs, Filme und anderen Krempel machen und sich dafür zum Affen machen darf/muß und das ganze garniert wird von flachen Gags, die von unterbezahlten Humorproduzenten im Akkord geschrieben und im Stand-up-Teil sowie bei drohender Langeweile – also quasi ständig – runtergeleiert wird und zum Abschluß der Sendung ein Liedchen geträllert wird.
Nein, die Qualität ist in der Tat nicht mit dem mittelalten Schmidt bei Sat.1 vergleichbar, auch nicht mit „Inas Nacht“, wenn man mal ein aktuelles Late-Night-Format mit Esprit nennen möchte.
Das Klammerteilrecht scheint mir für Stefan Raab das entscheidende zu sein:
„Das Klammerteilrecht, d.h. das Recht, die hergestellte Produktion (sowie die Originalfilmmusik bzw. den Originalfilmton allein) beliebig oft ausschnittsweise innerhalb anderer Ton-, Bild- und/oder Bildtonträger sowie anderer TV-, Kino-, Internet- und/oder sonstiger Produktionen zu verwenden und im gleichen Umfang auszuwerten, wie die hergestellte Produktion selbst;“
@32: „nona soit qui male y pense“.
@Jeff: Das ist doch Käse ! Deiner Meinung nach ist ein Mann, der in Frauenkleidern herumläuft also auch eine Frau ?
Was ich vor allem kritisiere : Als Schmidt bei Sat1 aufgehört hat, hieß es überall (jeder schrieb das damals), dass es damit keine Late-Night-Show mehr im Deutschen Fernsehen gäbe und es kam dann eben das Quotendesaster mit Anke Engelke. Keine Sau hat damals davon geschrieben, dass es sich bei TV-Total um eine Late-Night-Show handele. Nur seit einiger Zeit heißt es, dass es sei eine Late-Night-Show. Nach deiner Auffassung müsste „Lesen“ mit Elke Heidenreich auch eine Late-Night-Show sein, denn da trieb sich auch so mancher Medienheini rum, ferner lief die Sendung auch spätabends (fehlte nur noch der Stand-UP). Oder macht Kerner auch etwa eine Late-Night-Show und weiß es gar nicht ? (wieder ohne Stand-Up Teil, aber ebenfalls spätabends, ebenfalls zig Medienheinies, die ihr neues Buch oder ihren neuen Film anpreisen wollen (der Kerner sitzt sogar an einem Schreibtisch !) Machen Klaus Kleber und Gundula Gause etwa auch eine
Late-Night ? (kommt auch auch spätabends und der K. Kleber hat mit G. Gause sogar einen „Sidekick“). Und der Beckmann erst ! Was für Gäste immer da sind, läuft auch spätabends (gut, wieder ohne Stand-Up, aber wer will schon einen Stand-Up von Beckmann hören/sehen.)
Manchmal habe ich den Wunsch, mit nona Haie zu raten. Noch ein Kalauer: Müssen Holländer zudem noch das Utrecht abtreten? Aua …
Dass sich das Buch „Zapp!“ jetzt so gut verkauft, liegt ja nicht am Auftritt bei Stefan Raab, sondern am derzeit laufenden Gewinnspiel bei Fernsehkritik-TV – also keine Legendenbildung hier! *grins*
Hier der Link zum Videostream:
TVTotal mit Niggemeier und Reufsteck
http://tvtotal.prosieben.de/components/videoplayer/1239/1239-00-08-index.html
Ich habe den Auftritt auch gesehen und möchte einen ganz anderen Punkt ansprechen. Herr Niggemeier, Sie scheinen mir ‚etwas aus dem Leim zu gehen‘. Beim Auftritt vor 3 Jahren waren Sie noch deutlich schlanker! Plauze, Doppelkinn, Übergewicht! Ich mache mir ernsthaft Sorgen um Ihre Gesundheit. Sie sind mir ein 1A Kandidat auf einen Herzinfarkt. Ich meine kein Wunder. Bei dem Output den Sie produzieren: Bildblog, Fernsehlexicon, eigenes Blog, FAZ. Vor dem Laptop hängen oder dem Fernseher sitzen und dabei futtern aber keine Bewegung! Das kann nicht mehr lange gut gehen. Tun Sie etwas für sich, denn wir alle wollen Sie und Ihre Arbeit noch möglichst lange erleben und geniessen.
>>Keine Sau hat damals davon geschrieben, dass es sich bei TV-Total um eine Late-Night-Show handele.
Damals sah TV Total auch noch anders aus.
>>Nur seit einiger Zeit heißt es, dass es sei eine Late-Night-Show.
Jau, ich hatte Dir die klassiche Definition dargelegt:
Nachts => Stand-up => Comedy => Talk => Mucke => Schluß
Über die Qualität ist damit nichts gesagt, was im übrigen auch mit ein Grund ist, warum sich viele Leute damit schwertun, TV Total als Late-Night-Show zu bezeichnen.
>>(fehlte nur noch der Stand-UP)
Nicht „nur“, sondern „auch“, wobei „nur“ als Ausschlußkritierium dicke reicht.
>>Oder macht Kerner auch etwa eine Late-Night-Show und weiß es gar nicht ?
Ja, Kerner macht eine Late-Night-Show ohne Stand-up, Comedy und Mucke. Was übrigbleibt, würde man vermutlich als Nabelschau bezeichnen.
@40/Harald Eisenmann
Mein Gott, wie erbärmlich.
wieso erbärmlich ? Mag jetzt böse klingen, aber das war auch mein erster Gedanke, als ich Stefan da sitzen sah. „Der könnte auch mal was abspecken“, oder so ähnlich.
Liegt natürlich daran, dass in einem visuellen Medium wie dem Fernsehen jeder erst Mal nach der Optik beurteilt wird.
Aber ist schon irgendwie seltsam. Da verfolgt man dieses Blog und die Artikel, die Stefan über Monate und Jahre hinweg raushaut, und konzentriert sich auf den Inhalt, und dann ist so was der erste Gedanke, wenn man die Person hinter all der Eloquenz sieht.
Muss ich mich deswegen jetzt auch schämen, Herr Keuschnig ? ^^
Aber ansonsten guter Auftritt, würde ich sagen. Und es ist wirklich erstaunlich, mit wie viel Respekt der Rabb dir begegnet ist, und wie sehr er deine angebliche Position als Scharfrichter der deutschen Medienlandschaft betont hat.
Da hab ich schon ganz andere Interviews gesehen.
@B.Schuss:
Scharfrichter? Muss es nicht Schafrichter heißen? Oder Schaf(be)richter?
Aber Herr Grün, sie werden ja ganz rot.
@polyphem:
Je ne suis pas parce que je ne pense pas.
Who the ef is Manni Breuckmann?
Und Herr Green wollte doch neulich schon ds187 heiraten… Tztztz… Geht ja hoch her in Deinem Blog, Stefan.
@46: Google weiß, wie er aussieht.
Hatte tatsächlich auch keine Ahnung, dass der Michael SWR3-Moderator ist, obwohl ich den Sender seit seiner Stunde Null, und vor allem in den ersten Jahren, oft gehört habe. Soviel zur Popularitätsfrage. SWR3 macht ja um seine Moderatoren nicht solch einen immensen Personenkult, wie es Antenne Bayern oder Bayern3 tun – zumindest bekomme ichs nicht mit.
Als ich vor 2 Jahren mal mit der Bühne Probegefahren bin, hat sie noch nicht gequietscht. Muss der aktuelle Praktikant eben mal zum Öl greifen.
„…80 Prozent meiner Gehirnzellen damit beschäftigt sind, sich zu fragen, wie das wohl gerade aussieht, wie ich da sitze, und ob ich nicht lieber anders…“
Antwort: Sieht gewichtig aus, so weit nach hinten gelehnt wirkt römisch-dekadent.
Ich empfand es als „völlig normal sitzend“, wie auch sonst weder am Auftritt noch an den Beteiligten grossartig irgendwas auszusetzen war.
„Vor und hinter den Kulissen von TV XYZ“
Fehlt da nicht noch „… unter … „?
Denn da befindet sich die „Hölle“, wo man seine Seele verkaufen kann, was aber nicht so schlimm ist gegen das, was sich noch tiefer unter der Hölle befindet, nämlich die Rechtsabteilung privater TV-Anstalten mit ihren dubios formulierten Knebelverträgen.
Aber was tut bzw. unterschreibt man nicht alles, um mal ins Fernsehen und damit zum „kostenlosen“ Product-Placement zu kommen.
Nur dass ich das mit der Etagenaufteilung auf die Reihe kriege: Seelenverkauf im 1. Untergeschoss, Knebelngelasse 2. Untergeschoss? Oder gibt es noch Etagen in der Mitte, also zwischen der Hölle und dem darunter?
@51: Lass doch deiner Kreativität freien Lauf und du wirst weitere menschliche Tiefen entdecken.
Das erinnert mich sofort an alte 37-Seiten-Schallplatten-Verträge mit Virgin Rec. (London) bei denen auch erst einmal jeder Begriff erklärt wird: what is the meaning of „LP“, usw. Damit nur ja kein Musiker später kommt: achwas, Sie wollten Musik für ZWEI Plattenseiten?
In Virgins 37 Seiten waren, wie im englischen Recht üblich, keinerlei Satzzeichen drin(!) Hattest Du wenigstens ab und zu ein Komma, um das Verständnis zumindest manchmal … Nimm mal spaßeshalber alle Kommas, Semikolons und Punkte raus aus dem (*)-Muster. Es wird unerklärlich, absurd, eben: juristisch.
Und, inzwischen ist’s wohl Standard in allen Plattenverträgen, noch ein Begriff wird erstmal erklärt, der Geltungsbereich für den Vertrag:
The territory
The world together with any other part of the universe which may from time to time be visited or occupied by man
@15 verorten
Igittigit, jetzt taucht dieses Wortunding auch hier auf.
Auch wenn du versuchst es sehr nett zu umschreiben, höre ich eigentlich in fast jedem Satz Kritik heraus. Hat dich jemand gezwungen dich in die Show mit den meisten Quoten nach „Wetten das“ zu setzen und dein Buch vorzustellen? Ich denke nicht. Daher denk mal drüber nach wer mehr davon hatte das du 10 Minuten lang über dein Buch reden konntest. Tv Total hätte sicher nur einmal gehustet und 10 Minuten Lang Lustige Tv Clips gezeigt wenn du nicht gewollt hättest. Also Kritisier irgend welche Sendungen die auch echt scheiße sind und nicht die die dir helfen.
Zumweiteren sagtest du in der Sendung, das du die Sendungen die du Kritisierst auch anschaust. Wenn du TV Total ab und zu mal schaust ist dir vielleicht aufgefallen das Stefan Raab jeden seiner Gäste siezt, ausgenommen davon sind natürlich die Personen mit denen er schon jahrelang dauerhaft zutun hat. Aber nur weil du vor 15 Jahren mal eine Fleischwurst gekauft hast heißt es ja nicht das er freundschaftsweise du sagt.
Die Tatsache das Stefan Raab vor der Aufnahme noch etwas Korrigieren bzw. Produzieren lässt würde ich eher als Professionelles Arbeite bezeichen.
Naja ich könnte jetzt noch weiter schreiben (warum du selbst nicht weißt wie man 50 Büchem minus verkaufen kann… Das dir nicht aufgefallen ist das das Pult an diesen Abend erst angefangen hat zu quietschen und Stefan es selbst angesprochen hat, nachdem du ja alle Tv Shows guckst über die du Kritik schreibst…..und so weiter…),
aber meiner Meinung nach schreibst du ganz schön viel Scheiße.
Gruß Alex
Mich würde mal interessieren, ob Ihr, Stefan und Michael, an die TV Total-Redaktion rangetreten seid um Euer Buch vorzustellen, oder ob die an Euch. Wie kam es zum Kontakt ?
Die an uns.