Er ist einer der erfolgreichsten Cartoonisten Deutschlands. Über eineinhalb Millionen „Nichtlustig“-Bücher, hunderttausende Kalender und andere Ableger hat Joscha Sauer in den vergangenen zehn Jahren verkauft. Fast 700.000 Menschen sind Fans von „Nichtlustig“ auf Facebook. 183.000 Euro kamen zusammen, als Sauer vor drei Jahren mit einem Crowdfunding Geld sammelte, um eine erste Folge einer Trickfilmserie mit seinen Dinosauriern, Lemmingen und Yetis, mit dem in der Wand wohnenden Herrn Riebmann und dem mit einem Pudel lebenden Tod produzieren zu können.
Aber die Fernsehserie gibt es immer noch nicht. Denn das deutsche Fernsehen hat kein Interesse daran. Sauers Geschäftspartnerin Britta Schewe hat nach eigenen Worten in den vergangenen Jahren alle abgeklappert: ZDF, ProSiebenSat.1, RTL interactive, Tele 5, RTL 2, Turner… Wenn es überhaupt eine Antwort gab, dann eine Absage.
Deshalb versucht es Joscha Sauer nun wieder mit einem Crowdfunding. Mindestens 110.000 Euro sollen zusammenkommen. Je mehr es werden, umso mehr Folgen können produziert werden.
Joscha Sauer.
War das Crowdfunding vor drei Jahren auch schon eine Notlösung, weil sich kein Fernsehsender fand, der „Nichtlustig – die Serie“ finanzieren wollte?
Joscha Sauer: Im Grunde ja. Ich kann mich an einen Kontakt bei ProSiebenSat.1 erinnern, auf den ich viel gesetzt hatte, und war verwundert, wie schleppend das voran ging. Dann kam irgendwann auch die Absage, mit dem Argument, dass wegen der Wirtschaftskrise die Werbeeinnahmen fehlten und die Sender sagten: Wir haben kein Geld mehr, um Experimente zu machen und neue Sachen zu finanzieren. Ich weiß bis heute nicht, inwieweit das stimmt oder nur ein vorgeschobenes Argument war, sich nicht weiter mit diesen seltsamen kleinen Zeichentrickfilmen zu beschäftigen.
Aber die kurzen Clips, die ich damals produziert habe, wären auch sehr verbesserungswürdig gewesen. Ich hätte eher verstanden, wenn die Absage gelautet hätte: „Daran musst du arbeiten.“ Aber das Argument kam nie.
Die im ersten Crowdfunding finanzierte Folge.
Das Crowdfunding hat dann ganz fantastisch funktioniert. Wir haben die erste Folge fertiggemacht und versucht, sie Sendern zu zeigen, um eine weitere Finanzierung zu bekommen. Natürlich hat auch das Ding Kinderkrankheiten – ich habe gemerkt, dass das Konzept eher für ein kürzeres Format passt, nicht für zwanzig Minuten. Wenn ich danach mit Sendern gesprochen habe, kam aber nie der Ansatz: Okay, lass uns daran arbeiten und das gemeinsam entwickeln, dass es passt.
Es gab grundsätzlich kein Interesse?
Joscha Sauer: Nein. Ich dachte, dass die Sender beeindruckt sind, dass ich ohne Hilfe zehntausend Leute mobilisiere, für eine erste Folge Geld auszugeben. Dass das zeigt, dass es da einen Bedarf gibt. Ich habe das Gefühl, Fernsehleute leben in so einer Blase: Alles, was nicht im Fernsehen erfolgreich ist, ist auch irgendwie egal. Dann war das Geld relativ schnell aufgebraucht, und das Team hat sich wieder zerstreut. Danach hat Britta, die ich lange kenne, sich darum gekümmert, auf Basis ihrer Kontakte zu versuchen, „Nichtlustig“ als Trickfilm an den Sender zu bringen.
Britta Schewe, Joscha Sauer im Skype-Interview.
Mit welchem Erfolg?
Britta Schewe: Ich beschäftige mich seit über zehn Jahren mit dem Vertrieb von Inhalten, im Netz und im Fernsehen. Ich habe mit jedem Sender in Deutschland wegen „Nichtlustig“ Kontakt aufgenommen. Man stößt dabei auf eine vorgefestigte Meinung: „Animation in Deutschland für Erwachsene? Uuuuuh, davon lassen wir besser die Finger.“ Einmal hat mich jemand vom ZDF mitten im Satz unterbrochen und gesagt: „Nee, wenn’s um Erwachsene geht, das machen wir gar nicht.“ Da kannst du erzählen, dass die „Nichtlustig“-Zielgruppe bei Jugendlichen losgeht und auch generationenübergreifend funktioniert – egal. Da wird nicht jedes Thema einzeln bewertet – wieviele Bücher sind verkauft worden, wie lange gibt es eine Merchandising-Linie, wieviele Fans verfolgen das Thema in Sozialen Netzwerken – alles, was man aus einer kaufmännischen Sicht beachten und bewerten würde. Soweit kommt es gar nicht. Die sagen: Erwachsene? Nee, lass mal.
Das heißt, ihr seid in den Verhandlungen gar erst nicht so weit gekommen, dass die andere Seite sagen konnte: Das ist uns zu teuer?
Britta Schewe: Es ging nie um den Preis. Das wäre auch nicht das große Problem gewesen. Natürlich hast du immer Geldverhandlungen. Aber das kommt ja erst in einem Prozess. Wir sind aber überhaupt nicht in diesen Prozess reingekommen. Wir waren froh, wenn uns überhaupt jemand geantwortet hat – und ich kenne in so ziemlich jedem Sender jemand persönlich. Das finde ich am Kritikwürdigsten an all dem: Man hat keine Chance, für den Animationsbereich kreativ an Businessmodellen zu arbeiten, weil du gar erst nicht so weit kommst.
Joscha Sauer: Ich hab das Gefühl, dass das deutsche Fernsehen generell nicht besonders innovations- und experimentierfreudig ist. Es fehlt der Mut, Dinge zu entwickeln, die noch nicht perfekt sind, in die man Zeit und Geld stecken muss, um dann aber auch etwas zu haben, was wirklich originell ist. Ich kann nicht sagen, ob das eine deutsche Mentalitätsfrage ist, ob das mit der bürokratischen öffentlich-rechtlichen Senderstruktur zu tun hat…
Und es gab auch nie Antworten wie: Okay, für ein Zehn-Minuten-Format haben wir nicht wirklich den Sendeplatz, aber lass uns doch mal gucken, ob wir das nicht als Fünf-Minuten-Clips in eine andere Sendung integrieren?
Britta Schewe: Nada, nüscht. Wir sind wirklich gegen Wände gerannt. Eine Antwort lautete: „Der Humor ist nicht schräg genug für uns.“
Joscha Sauer: Ich habe seit Jahren immer die Furcht, dass das Konzept nicht zugänglich genug ist. Weil es ja nicht als Pitch fürs Fernsehen konzipiert ist, sondern sich entwickelt hat mit diesen vielen seltsamen Figuren. Ich dachte immer, vielleicht ist es zu schräg, deshalb kann ich nicht bei den Leuten landen. Und dann kommt diese Mail…
Habt ihr mit den Leuten vom geplanten Jugendprogramm von ARD und ZDF gesprochen?
Britta Schewe: Ja, bei denen schlummern auch einige bislang unbeantwortete E-Mails von uns im Postfach.
Und Netflix?
Britta Schewe: Die tun in den USA viel, produzieren lokal aber nur sehr ausgewählt und nehmen den Produzenten dann in der Regel alle Rechte ab. Man muss man sich sehr genau überlegen, ob man das will. Aber wenn wir das wollen würden: Wir haben „Nichtlustig“ Netflix-Leuten in Amsterdam gezeigt, die wollten das ansehen und weiterreichen. Seitdem habe ich auch auf mehrere Nachfragen nichts mehr von den Kollegen gehört.
Joscha Sauer: Das Gute ist: Unternehmen wie Netflix müssen kreativ interessante Sachen machen, die sie von der Konkurrenz abheben. Also genau das Gegenteil von dem, was Fernsehen oft versucht: Möglichst nicht auffallen. Deswegen sehe ich da schon eine Chance – aber auch da ist es schwierig, an die richtigen Entscheider zu geraten.
Trotzdem habt ihr zwei weitere Folgen produziert. Wie ging das?
Joscha Sauer: Wir haben uns um Filmförderung beworben. Voraussetzung für diese spezielle Förderung war, einen Fernsehsender als Partner zu haben. Wir haben zusätzlich Universal als DVD-Vertrieb gewonnen. Die bringen vor Ostern eine DVD heraus, auf der die ersten Folgen sind plus alle existierenden Sachen aus dem Netz, inklusive Behind-the-scenes-Material, so dass wir auf circa eine Stunde Laufzeit kommen.
Britta Schewe: Und als Fernsehsender kommt joiz ins Spiel. Vor eineinhalb Jahren, als wir die Förderung beantragt haben – da war ich noch nicht Geschäftsführerin von joiz – habe ich das der damaligen Geschäftsführung vorgeschlagen. Die haben gesagt: Super Sache, aber wir haben nicht viel Geld. Wir brauchten allerdings einfach einen Fernsehsender, der mit an Bord ist – und die Zielgruppe passt auch super. Die Förderung, die wir beim Medienboard Berlin-Brandenburg beantragt und bekommen haben, ist eine TV-Pilot-Förderung. Eine andere Förderung, die serielle Formate unterstützt, gibt es aber auch nicht. Überhaupt gibt es für Animationsproduzenten bundesweit nur eine Handvoll Förderungen, die in Betracht kommen. Und die wiederum haben ganz strikte Regularien.
Wenn sich jetzt im Nachhinein ein anderer Sender fände, müsste der aber damit leben, dass joiz die Rechte hat?
Britta Schewe: Wenn ein TV-Sender sagen würde: Wir investieren eine Million, dann würde joiz sagen, wir geben ein paar Rechte zurück.
Das Crowdfunding ist also für weitere Folgen, zusätzlich zu den beiden neuen?
Joscha Sauer: Ja. Die, die wir haben, sind finanziert – mit eigenem Geld und Geld vom Medienboard Berlin-Brandenburg.
Britta Schewe: Der anarchistische Gedanke ist, dass sich nicht leugnen lässt, dass es ein Interesse an dieser Serie gibt. Die einzigen, die das nicht hören wollen, sind die Leute in der Industrie. Wenn das Crowdfunding gut funktioniert, werden eventuell andere Marktteilnehmer, die uns dazu befähigen würden, sehr viel mehr zu machen, vielleicht irgendwann auf den Trichter kommen, den ein oder anderen Euro zu investieren.
Joscha Sauer: Ich bin da inzwischen sehr viel skeptischer, muss ich sagen. Und bin gleichzeitig natürlich auch immer skeptisch, ob auch ein Crowdfunding ein zweites Mal wieder so gut funktioniert. Ein Crowdfunding ist ja auch heikel, weil man sich nackig machen muss. Man kriegt zwar viel Zuspruch von Leuten, das ist toll, aber man muss diese ganzen Prozesse, mit denen man in so einem kreativen Projekt hadert, öffentlich austragen. Man macht sich sehr angreifbar, weil ich plötzlich nicht intern mit einer Instanz darüber diskutieren muss, ob etwas nicht billiger geht, sondern mit zehntausend Leuten. Das ist schon auch sehr zermürbend.
Was kostet eine Folge „Nichtlustig“, so wie ihr sie jetzt produziert?
Joscha Sauer: Momentan liegt unser Budget bei 110.000 Euro pro Folge auf Kickstarter – abzüglich Fremdkosten landen wir bei circa 80.000 Euro Produktionskosten. Da müssen wir aber schon jeden Cent einzeln umdrehen, Kompromisse eingehen, die wir am liebsten nicht eingehen würden, und ich sitze jeden Abend bis Mitternacht an den verschiedensten Sachen herum. Es ist eigentlich zu wenig.
Britta Schewe: Wir reden von einer qualitativ sehr hochwertigen Art zu animieren. Man sieht sich immer mit dem Argument konfrontiert, dass Animation so teuer sein soll – Heidi Klum ist teurer!
Joscha Sauer: Es gibt im Animationsbereich entweder diese bombastischen Sachen, große Filme von Pixar und Disney, oder YouTube-Animationen, die extrem kostensparend sind. Da kommen einige Leute wunderbar mit klar: Mein Freund Ralph Ruthe macht auf diese Weise fantastische Videos. Aber es ist eben eine sehr eingeschränkte Art, an Animationen ranzugehen. Das gibt es: Sehr teure Projekte, vor allem aus Amerika, und Dinge, die überhaupt nichts kosten. Dazwischen gibt es leider fast nichts.
Was wäre dein „Nichtlustig“-Serientraum? Eine dreizehnteilige Serie aus Zehnminütern?
Joscha Sauer: Ich will mir nicht irgendwelche Luftschlösser bauen und dann enttäuscht werden. Ich kann mir natürlich wunderbar eine komplette Serie vorstellen, habe genug Material und ein Konzept, das das trägt. Aber ich versteife mich nicht darauf, dass es auf jeden Fall 12 oder 13 Folgen sein müssen. Das wäre auch utopisch, weil ich im Moment nur Crowdfunding als Finanzierung sehe. Auf nichts anderes kann ich zählen. Je nachdem, wie viel da zusammen kommt, weiß ich Ende des Jahres, wieviel Geld ich habe, damit das Team nicht wieder auseinandergeht, und ob es für ein oder zwei oder mehr Folgen reicht. Der Wunsch ist auf jeden Fall, eine Staffel zu machen – ein, zwei Folgen fühlen sich ja nicht nach „Serie“ an. Die Leute sollten sich für einen Zehner die Staffel kaufen können und sich dann schön ein, zwei Abende vor den Fernseher lümmeln und die komplette Serie „Nichtlustig“ angucken. Das wäre mein Wunsch: eine Serie zu schaffen.
Britta Schewe: Und dann natürlich Kino-Film und das Game, ist klar (lacht).
Joscha Sauer: Ich muss aber sagen: Früher war ich sehr viel mehr besessen von der Idee, eine Fernsehserie zu machen. Inzwischen denke ich: Nee, wir machen eine Serie, und es ist mir egal, wo sie die Leute erreicht, Hauptsache, ich kann die Mitarbeiter, die daran beteiligt sind, angemessen bezahlen.
[Offenlegung: Ich habe die beiden Crowdfundings unterstützt.]
„Joscha Sauer: Ich hab das Gefühl, dass das deutsche Fersehen generell nicht besonders innovations– und experimentierfreudig ist.“
Und das ist noch sehr freundlich formuliert.
Gerade der letzte Satz macht Joscha Sauer so symphatisch.
Tolles Interview – Zeigt die Innovationsangst im dt. Fernsehen.
Teils Offtopic:
Irgendjemandem mal aufgefallen, das Pro7Sat1 versucht, J+K als Raabersatz zu positionieren?
Ich meine, ich gönne den beiden ja das Geldverdienen, nach gefühlten 100 Jahren Irrelevanz bei ZDF.neo, aber das ist irgendwie lächerlich. Zumal die einen komischen Spagat versuchen: Gleichzeitig die Rabb-Zielgruppe mittels ähnlicher Shows zu erreichen, es aber wie eine Satire aussehen zu lassen („Badetag“, „Teamwork“), was aber nicht wirklich gelingen mag. Die Raab-Zielgruppe ist halt in den letzten 20 Jahren ziemlich kaufkräftig geworden, die darf man intellektuell nicht überfordern oder gar beleidigen, womit Klaas ofensichtlich deutliche Probleme hat (m. E. zurecht!).
Unfassbar…
Haben deutsche Fernsehleute schon jemals was von den Simpsons, South Park oder Family Guy gehört?
Aber „Animation für Erwachsene funktioniert nicht“.
Ich erinnere mich auch an das Animations-Projekt „Deutsches Fleisch“, das im ZDf.neo TV-Lab gelaufen ist und wenn ich mich recht erinnere auch gewonnen hat. Hat man nie wieder was von gehört. Eine Nichtlustig-Serie hätte auf jeden Fall die Fanbase und eine genügend große Zielgruppe, dass ihr dieses Schicksal nicht blühen dürfte.
Ja, das ist mal wieder bezeichnend für den fehlenden (Innovations-)Mut des deutschen Fernsehens, aber gleichzeitig auch für den fehlenden Stellenwert von Cartoons und Trickfilm-Serien hierzulande, insbesondere solchen, die sich an ein erwachsenes Publikum richten, da Trickfilm hierzulande immer noch mit Kinderprogramm gleichgesetzt wird. Auch hier sind uns andere Länder wie die USA weit voraus und zeigen, dass Zeichentrick keinesfalls nur für Kinder sein muss, siehe Die Simpsons, South Park, King Of The Hill, Beavis & Butthead, usw.. Von den unzähligen japanische Animes ganz zu schweigen. Wenn ich daran denke, macht mich das in Bezug auf Deutschland mal wieder sehr traurig.
Kent Brockman hat sich ja ziemlich verändert! Aber wenigstens weiß ich jetzt, wie die Kuh Elsa aussieht!
Halbwegs passend zum Thema ist auch dieses exzellente Video, das fragt: „Why do people think animation is for kids?“: https://www.youtube.com/watch?v=eA7EBI2SZ8Y
Vielleicht bin ich ja der Einzige, aber die Serie hat für mich nicht funktioniert. Ich bin großer Fan der Bücher, Figuren etc. (hab auch einiges davon zu Hause), aber im FIlm klickt das bei mir nicht.
Ich frage mich, was es wohl kostet, eine Folge von „Mitten im Leben der Verdachtsfälle vom Trödeltrupp der K11“ und Co. zu drehen.
Erstaunlich, ich dachte „Animation ist nur was für Kinder“ wäre ein Vorurteil aus den frühen 90ern? Haben Serien wie die Simpsons, Futurama, South Park, Family Guy oder American Dad nicht schon vor 10+x Jahren das Gegenteil bewiesen? Was ist mit Bob’s Burgers, BoJack Horseman, Gravity Falls oder Rick and Morty, haben deutsche TV Sender so etwas nicht auf dem Schirm?
Übrigens: Das „Nichtlustig“ Crowdfunding läuft gerade mal zwei Tage und steht jetzt schon bei fast 100.000 €! Wie man sich hier als TV Sender die Eier schaukeln kann, ist mir wirklich ein Rätsel. Hauptsache man hat die hundertste JoKlass Sendung im Programm…
Da habe ich brav das Interview gelesen und mich die ganze Zeit gefragt, warum das überhaupt ein Thema ist. Die logische Antwort für mich: Der Autor ist in beiden Crowdfunding-Projekten investiert, was er unterhalb des Artikels und des Videos in kleinerer Schrift auch angibt. (Man kann das aber schon mal übersehen.)
Das Interview selbst handelt von einem recht erfolgreichen Zeichner (aber kein Superstar, wie ich finde – wie viele Deutsche kennen tatsächlich Joscha Sauer?) und einer TV-Managerin, die es nicht geschafft haben, die Animationsserie verkauft zu kriegen (außer vielleicht an joiz, die großzügigerweise im Erfolgsfall ein paar Rechte abgeben würden – wer macht denn sowas?). Und nun stellen sie sich hin und schimpfen über das böse Fernsehen, das so verknöchert und eingefahren ist, und deshalb ihr tolles Produkt nicht wollen.
@10 Im eigenen Blog Interviews zu Themen veröffentlichen, die einen interessieren – Sachen gibts
@10: „Der Autor ist in beiden Crowdfunding-Projekten investiert“
„Investiert“ im Sinne von: Er bekommt bei erfolgreicher Finanzierung genau das gleiche wie alle anderen ~4.000 Unterstützer, nämlich 1-X Zeichentrickfolgen, die es später höchstwahrscheinlich für alle umsonst zu sehen gibt. Wahnsinnig perfide das ganze, der Herr Niggemeier wieder mit seinen Investments.
@Jörg Leine: Nächstes Mal erst den Schaum vorm Mund abwischen, bevor Kommentar. Dann spritzt das Gift nicht so in alle Richtungen.
Ich mochte die Bücher sehr, glaube aber, dass sich das Format nicht fürs Fernsehen eignet, da der Humor sich doch aus der Absurdität eines einzelnen Bildes ergibt, aus dem sich der Humor beim längeren Betrachten des Bildes ergibt. Es handelt sich da ja mehr um „Anti“-Witze. Und dieser Nerv kann nicht in einem Film über die Zeit lang hinweg gekitzelt werden.
Dennoch ist der „Adult Animation“-Bereich etwas, das vom deutschen Fernsehen komplett, zu 100%, verschlafen wird. An der Zahl der Serien gemessen – nicht an der Dauer der Episoden – sind wohl diese Zeichentricksendungen für Erwachsene die Mehrheit von dem, was ich mir anschaue. Rick & Morty, Archer, South Park, auch Bob’s Burgers… und bis vor einem Jahr auch Futurama. Neben den fortsetzenden erzählten Serien à la Walking Dead ist es wohl die Innovation des derzeitigen modernen Fernsehens.
Apropos Crowdfunding: Adolf – der FILM! ist ja auch seit Jahren in der Development Hell.
Wenn die sagen: „Animation für Erwachsene funktioniert nicht“, meinen die: „Animation für Erwachsene aus D., wo wir nicht ’nur‘ die Rechte und die Synchro bezahlen müssen, funktioniert nicht.“
Döh…
Als Marktforscher würde ich natürlich eine kleine Marktforschungsstudie empfehlen.
Wenn sich im Rahmen einer Befragung zeigen lässt, dass „Nichtlustig – die Serie“ großes Potential hat würden vielleicht die Sender eher einsteigen…
@ onlime
„Haben deutsche Fernsehleute schon jemals was von den Simpsons, South Park oder Family Guy gehört?“
Diese Leute veröffentlichen ihr Programm immerhin in Zeitschriften, die „South Park“ zuweilen als Kinderserie ankündigen. Ist ja Animation, also für Kinder.
Jemand sollte die Verantwortlichen mal zu einem gemütlichen Fernsehabend mit Kinder-Animationsserien einladen – und dann die Happy Tree Friends zeigen. :)
Wenn die ÖR sich wenigstens daran hielten und den Kindern die Filme von Mirasaki zeigen würden. Da hätten die Lütten ja wenigstens noch davon.
Schade um die Idee, aber vielleicht traut sich ja doch noch mal ein Sender.
Ich erinnere mich immer gern an die Simpsons-Kurzfilmchen im Fernsehen und wie mies die Qualität der Zeichnungen noch war, aber man tat es und siehe da, was für ein Erfolg. Ich vermisse sowas.
Hier eine Bebilderung der Simpsons-Evolution 1987/2009 zur Erinnerung: http://pixelsmithstudios.com/wp-content/uploads/2013/01/The-Evolution-of-The-Simpsons-Art-Part-One.jpg
#7 etg: Du bist nicht der einzige. Es ist schade, dass die NL-Welt im Bewegtbild so gestolpert ist—die Comics sind wirklich toll, aber diese erste Folge war …urgs, enttäuschend bis fast peinlich. Bevor sie sich mimimi beschweren, dass niemand ihre Serie will, müssten sie vielleicht doch auch wie alle anderen irgendwie zeigen, dass es geht (öffentlich oder nicht!). Ich weiß nicht, ob das Konzept funktionieren kann und nur die spezielle Umsetzung nicht gut war, oder ob da fundamental was nicht passt, aber sie haben es bisher anscheinend nicht gezeigt, dass da was Rundes herauskommen kann. Die Beliebtheit der Comics als Argument dafür zu verwenden, dass NL ja wohl Anspruch auf eine Ausstrahlung hätte, den Ansatz kann ich nicht mitgehen, vor allem nicht wenn die Qualität der Serie auf diesem Niveau bleibt.
Cartoons für Erwachsene sollten kein Tabuthema in deutschen Fernsehsendern sein, da sind wir wahrscheinlich alle einer Meinung. Aber diese Verquickung des Themas mit dieser speziellen Serie finde ich ungeschickt. Wir sind zwar im Zuge der NL-Vermarktung auf diese komische Haltung in den Sendern gestoßen, aber das heißt ja nicht, dass das Umdenken jetzt passieren muss, UM aus NL eine Serie machen zu können. Mit dem gegenwärtig verfügbaren Material würde ich da als Entscheider auch Nein sagen, wenn mein Sender mir das nicht eh (idiotischerweise) vorschriebe.
Hmm. 80.000 Euro pro Folge (bei 5 min Länge)?
Schimpft nicht alle so auf #10, ich finde seine Meinung absolut legitim (und habe mir beim Lesen die gleichen Fragen gestellt). Kritik muss doch auch hier erlaubt sein.
Hm, mal ein bisschen Stilkritik (bzw. fast schon Ideologiekritik):
Ob es tetsächlich „einen Bedarf“ an einer solchen Serie gibt, wie Herr Sauer sagt?
Und es allen, auch privaten Sendern, anbieten und dann sagen: „Ich kann nicht sagen, ob das eine deutsche Mentalitätsfrage ist, ob das mit der bürokratischen öffentlich-rechtlichen Senderstruktur zu tun hat…“?
HmHm.
@Marcus: Was dürfte es denn kosten (bei 10 Minuten Länge)?
@13:
„Nächstes Mal erst den Schaum vorm Mund abwischen, bevor Kommentar. Dann spritzt das Gift nicht so in alle Richtungen.“
Schade, dass Sie das nicht gemacht haben, dann hätten wir dieses unterirdische Hass-Posting nicht lesen müssen. Los, abbutze!
@Hausherr, 25:
8.000 Euro Gesamtaufwand pro Minute (bei angenommenen 10 Minuten) sind schon recht viel. Im professionellen Animationsbereich liegen die Minutenpreise je nach Aufwand bei 3.000 bis 5.000 Euro – das umfasst Storyboard, Tonspur, Modellierung, die eigentliche Animation, das Rendern und schließlich das Postprocessing, also das Nachbearbeiten. Dazu kommt natürlich das ganze ‚Drumherum‘, das würde dann hier mit 3.000 pro Minute zu Buche schlagen. Wobei: Man weiss es nicht:
Denn laut Interview sind die Kosten nicht nur 80.000 sondern 110.000 Euro – die „Fremdkosten“ sind ja schon abgezogen. Aber vielleicht gibt es ja auch irgendwo eine transparente Kalkulation (das habe ich jetzt nicht recherchiert), denn
„Ein Crowdfunding ist ja auch heikel, weil man sich nackig machen muss.“ (J.S.)
P.S.: Laut https://www.kickstarter.com/projects/nichtlustig/nichtlustig-die-serie
geht das Budget zu 70% für die eigentliche Filmproduktion drauf, zu 20% für „Geschenke und Versandkosten“ und zu 10% für „Kickstarter und Kreditkartengebüren“.
Ich muss leider sagen: Mehr wie die Hälfte Kurzfilm habe ich nicht ausgehalten. Was daran „für Erwachsene“ sein soll habe ich nicht verstanden. Es war…….schlecht, sorry. Als 2-Minuten-Einspieler auf SuperRTL vielleicht? Kinder finden einen kackenden Dinosaurier bestimmt ganz witzig. Ich fand das einfach nur platt, durchgehend. Ernsthaft, war da ein Witz drin, der Erwachsene mehr wie Kinder anspricht? Wo?
Habe den Comic früher oft gelesen und fand ihn gut, aber das war nix. Animation ist 1A, Stimmen sind auch super, aber es konnte mir nicht mal ein Schmunzeln entlocken.
Vielleicht bin ich auch einfach nur ein Comedy-Snob da ich mir so ziemlich alles an „Animationen für Erwachsene“ angesehen habe was das amerikanische Fernsehen hergibt. Und das war definitiv keine.
Mir gehts genau wie Hans. Ich finde die Geschichten tatsächlich auch nicht „schräg“ genug und weit weg von lustig. Aber das ist ja nur eine Einzelmeinung und heißt ja nicht, dass es nicht ein Publikum dafür geben kann.
Also ehrlich gesagt bin ich froh, dass für solche Inhalte/Animationen bislang keine öffentlich-rechtlichen Zwangsgebührengelder und Sendeplätze verschleudert wurden.
Berichten über solch ein (Rand-)Thema ist irgendwo auch Positionieren, und dieser Artikel ist meine erste schwere Enttäuschung über dieses m.E. sonst stets lesenswerte Blog.
@jj preston/8: Sehr teuer können diese Nachmittagssendungen nicht sein. Die miesten der Darsteller werden gerade mal mit Mindestlohn bezahlt, und das auch erst, seit es dieses Gesetz gibt.
Da braucht man natürlich auf irgendeine Qualittät der Darbietung erst gar nicht zu hoffen.
Und zu den beiden Interviewten: Wie kann man denn auch auf die Idee kommen, dem ZDF etwas anderes als Krimi oder ein schlechtes Plagiat einer amerikanischen Serie vorzuschlagen? Die Zeit kann man sich doch sehr vorhersehbar sparen (die Reisekosten auf den Lerchenberg hoch sowieso).
@Maike, 29
Über einzelne Gags kann man sicher trefflich streiten, die einzelnen Handlungsstränge zu verzahnen und dann zusammenzuführen ist aber ein gutes Konzept. Früher hätte man sowas vielleicht im Werbefernsehen zwischen den Spots gesendet.
Ich kannte Joscha Sauer vorher nicht und bin jetzt einigermaßen begeistert. Der Tod und sein Pudel sind doch einfach nur göttlich und die Lemminge so süüüüß!
Ich finde, gerade das von unseren Gebühren bezahlte ÖR-Fernsehen sollte sich um zuvorderst um öffentlich rechtliche Themen kümmern. Der Autor sollte sein Glück mehr bei den privaten versuchen, damit dort weniger Sendezeit der Gewalt gewidmet wird.
Und sich den tatsächlichen öffentlich rechtlichen Themen zuzuwenden geht mit sehr preiswert gedrehten Videos.
Z.B. in diesem Video spricht Eva Maria Pfeiffer unter anderem davon, was das Fernsehen mit unseren Kindern macht:
youtube.com/watch?v=vKuHJFIEGJM
Damit verbinde ich gleichzeitig den Wunsch an den Blogautor, am Puls der Zeit zu bleiben. Kritiken über unbekannte Comicfilme oder deren Akzeptanz sind glaube ich derzeit nicht so der Bringer. ;-)
@#9 Ulli:
„Haben Serien wie die Simpsons, Futurama, South Park, Family Guy oder American Dad nicht schon vor 10+x Jahren das Gegenteil bewiesen? Was ist mit Bob’s Burgers, BoJack Horseman, Gravity Falls oder Rick and Morty, haben deutsche TV Sender so etwas nicht auf dem Schirm?“
Deutsche Sender strahlen so etwas aus – aber sie produzieren es nicht. So wie sie ja auch nicht-animinierte tolle britische oder amerikanische Serien ausstrahlen – und es nicht ansatzweise schaffen – besser gesagt: versuchen, so etwas selbst zu produzieren.
Abgesehen von dieser generellen Kritik an deutschen Fernsehsendern muss auch ich leider sagen: ich bin großer Comic- und Zeichentrickfilmfan, liebe die „Nicht Lustig“-Cartoons und habe mich an der ersten Crowdfunding-Kampagne beteiligt – aber war vom Ergebnis enttäuscht. Vielleicht liegts auch einfach daran, dass kurze Gags, die aus einem oder wenigen Bildern bestehen einfach nicht so leicht in zusammenhängende Geschichten zu übertragen sind.
Also: Tod, der eine Abstandsverfügung gegen Lemminge erwirkt (auf Lebenszeit!), das soll nicht komisch sein? Tss.
Ich erinnere mich übrigens daran, dass die Simpsons auch mit jeder Folge lustiger wurden. Also, nicht, weil sie per se immer besser wurden, sondern weil ich den Humor immer besser verstanden habe. Ich kann mir vorstellen, dass das hier genauso ist. Je besser man die Charaktere kennenlernt, umso lustiger wirds. Macht aber auf mich jetzt schon mal nen guten Eindruck. Die Idee, die einzelnen Sequenzen miteinander zu verknüpfen, finde ich super.
Ich kannte die Cartoons vorher übrigens kaum.
@26, someonesdaughter
„Im professionellen Animationsbereich liegen die Minutenpreise je nach Aufwand bei 3.000 bis 5.000 Euro“ – für den Preis erhalten Sie von den professionellen balkanesischen Animatoren vielleicht das Auto repariert, eine Live-Action-Animation auf die Nase und etwas Slivovic.
Eine kleine Recherche: DER KLEINE RABE SOCKE 2, eine relativ aktueller Kinofilm, 2D-animiert, also technisch vergleichbar, hat ein geschätztes Budget von mindestens 3.632.000 Euro (Angaben aufgrund der veröffentlichten Filmförderbeträge auf mediabiz.de, DFFF Förderung von 726.400 Euro darf max. 20% des Gesamtbudgets betragen). Der Film ist ca. 75 Minuten lang. Der Minutenpreis beträgt also ca. 48.426 Euro. Im Kinobereich geht darunter gar nichts. Bei einer TV-Serie sind die Preise geringer, ab 10.000 Euro/min aufwärts. Aber: Insbesondere die Anlaufkosten bei einer Serie sind enorm. Die 10.000 werden erst erreicht, wenn man auf Strecke, also seriell produzieren kann.
Das ZDF hat doch seine tägliche, innovative Animationsserie für Erwachsene. Die Mainzelmännchen begeisterten meine Großmutter schon, als sie noch den Beatles hinterherkreischte. Jetzt schon was Neues? Naahh…
@Oggi(#30): Hier würden ja erst mal gar keine Gebühren investiert, da das Projekt bislang via Crowdfunding finanziert wurde. Und die Aussage „Berichten über solch ein (Rand-)Thema ist irgendwo auch Positionieren“ verstehe ich auch nicht wirklich – klar positioniert Herr Niggemeier sich auch immer, das hier ist sein privates Blog, in dem er nicht zur Neutralität verpflichtet ist. Und warum sollte er als selbsternannter Medienjournalist nicht auch über Rand-Themen wie dieses berichten? Ist doch auch etwas, das mit Medien zu tun hat, oder nicht?
#37 bringt exakt auf den
punkt, was ich über das zdf denke…
@36: „für den Preis erhalten Sie von den professionellen balkanesischen Animatoren vielleicht das Auto repariert, eine Live-Action-Animation auf die Nase und etwas Slivovic.“
Ich wollte eigentlich nichts über Ihre Trinkgewohnheiten erfahren und ebenso wenig über Ihre eklige Sicht auf die „balkanesischen Animatoren“, die Ihrer kruden Herabwürdigung nach „Autos reparieren“ und anderen Leuten „eine Live-Action-Animation auf die Nase“ geben, aber vielleicht erklärt Saufen hinreichend, warum Sie so im Ton vergreifen und mit Ihren Zahlen die „Nichtlustig“-Comics als absolute Billo-Schrott-Produktion darstellen, weil sie nicht fast 50.000 Euro pro Minute gekostet haben…
War das so beabsichtigt?
„Bei einer TV-Serie sind die Preise geringer, ab 10.000 Euro/min aufwärts. Aber: Insbesondere die Anlaufkosten bei einer Serie sind enorm. Die 10.000 werden erst erreicht, wenn man auf Strecke, also seriell produzieren kann.“
Das sollten Sie dann unbedingt Joscha Sauer und seinen Partnern mitteilen, Sie Experte – mit deren geplanten 7.700 Euro pro Minute kann das ja dann nichts werden. (Finanzierungsziel: 110.00 Euro, 70% davon für die Produktion).
Außerdem frage ich mich, warum Sie (und andere) sich so auf das ZDF einschießen. Darauf, dass die eine Aussage im Interview
„Ich kann nicht sagen, ob das eine deutsche Mentalitätsfrage ist, ob das mit der bürokratischen öffentlich-rechtlichen Senderstruktur zu tun hat…“
mit den anderen Aussage aus dem Interview
„Sauers Geschäftspartnerin Britta Schewe hat nach eigenen Worten in den vergangenen Jahren alle abgeklappert: ZDF, ProSiebenSat.1, RTL interactive, Tele 5, RTL 2, Turner…“ (und mit „Ich habe mit jedem Sender in Deutschland wegen „Nichtlustig“ Kontakt aufgenommen.“)
kollidiert, darauf hat M. Schneider in #24 schon hingewiesen. Geändert hat sich daran nichts.
Beim Lesen des Interviews und der bisherigen Kommentare: wo bleibt der Verweis auf „Silex and the City“, einer dreiminütigen und aus bisher 81 Folgen bestehenden Animationsserien auf arte mit unzähligen gesellschaftlichen Anspielungen, welche auf mehreren Comicbändern basiert?
http://www.arte.tv/sites/fr/silex-de/video/WMe3igvfLMw/Schöne%20Bescherung%20-%20Silex%20and%20the%20city%202.%20Staffel/
https://de.wikipedia.org/wiki/Silex_and_the_City
Hans, Maike: Über Geschmack lässt sich streiten, der interessante (Medien-)Aspekt des Interviews ist doch eher das Wie. Die Tatsache, dass die deutschen Fernsehsender das Thema Animation für Erwachsene komplett abblocken bzw. ignorieren, ohne Betrachtung der Details. Hier kommt ja nicht ein 16-jähriger mit drei selbstgezeichneten Seiten und verlangt, dass man ihm dafür die Primetime freiräumt.
Man kann sich dieses fehlende Interesse dann eben auch bei allen möglichen anderen Genres vorstellen. Die Sender haben sehr genaue Vorstellungen, was „geht“, und alles Abweichende wird gar nicht erst in Erwägung gezogen.
Eddy, #17 („Als Marktforscher würde ich natürlich eine kleine Marktforschungsstudie empfehlen.“)
Nimm es bitte nicht persönlich, aber Marktforscher sind die Sargschreiner der Fernsehunterhaltung.
@40, someonesdaughter
Sie dürfen sich von meinem – zugegebenermaßen fragwürdigen – Klischeebild gerne angegriffen fühlen. Aber falsche Schlüsse ziehen und Trinkgewohnheiten unterstellen? Naja.
Jedenfalls müssen Sie damit leben, dass die von Ihnen im Post 26 zitierten Minutenpreise nicht für qualitativ hochwertige Animation gelten. Und auch die von Ihnen errechneten 7.700 Euro sind „billig“. Wenn man davon ausgeht, dass ein erfahrener Character-Animator 350 Euro am Tag verdient, ca. 2-3 sec Animation EINES Charakters am Tag schafft (hinzu kommen noch weitere zu animierende Charaktere im Bild, Reqiusiten sowie evtl. Mittelgrund und Background), dann bezahlt man allein für eine Minute bewegten Charakters ca 7.000 Euro. Zzgl. Drehbuch, Musik, Dubbing, Sounddesign, etc. Ok, einen Anfänger bekommt man für 200 Euro. Aber Anfänger machen Fehler, brauchen länger und müssen geführt werden – nämlich von Profis. Gerade beim Aufsetzen einer seriellen Animations-Produktion kommt man nicht um gutbezahlte Profis herum. Sie können es drehen und wenden wie Sie wollen, unter einem fünfstelligen Betrag pro Minute kommt nur Schrott heraus. Die Erfinder der vom Blogbetreiber dankenswerterweise unterstützen Serie machen in meinen Augen einen Fehler, wenn sie ihr Produkt über den Preis verkaufen wollen. In einem Segment, wo aus verschiedensten Gründen kaum Chancen auf Erfolg bestehen, wird man sich als „Kleiner“ kaum über den niedrigen Preis Zutritt verschaffen.
Auch hier findet wieder das übliche öffentlich-rechtliche TV-Bashing statt, wie so oft auf dürftigster Grundlage. Was ist passiert? Einem Dutzend Sender (privat-rechtlich wie öffentlich-rechtlich) wurde ein Angebot unterbreitet, keiner hat es genommen. Das ist für den Anbieter enttäuschend – aber es ist ein normaler Geschäftsvorgang, wie er täglich in allen Branchen (nicht nur beim Fernsehen) zigfach vorkommt. Eine Firma entscheidet nun mal, was sie macht und was nicht. Beim Fernsehen folgen nun auf diesen Standardvorgang die üblichen Reflexe: Skandal! Die haben keine Ahnung! Die taugen sowieso nichts! Die ausländischen Serien sind eh besser! Faule Redakteure! Zwangsgebühren! Hate! Hate! Hate! Dass es (gute) Gründe geben könnte, wird erst gar nicht in Erwägung gezogen. Es gibt auch nicht zu denken, dass ALLE Firmen ablehnen. Das ist nicht etwa ein Fingerzeig, nein, das kann nur bedeuten, dass die es ALLE nicht können. Die öffentlich-rechtlichen sowieso nicht, aber das war eh vorher schon klar. Ganz anders hingegen bei den wohlfeilen Kommentatoren hier und anderswo. Die haben natürlich den Durchblick. Da wird man nicht nachdenklich, wenn @40, someonesdaughter – offensichtlich vom Fach – dezidiert Fakten und Zahlen nennt. Vielleicht eine Chance, die eigene Meinung zu überprüfen und nach-denklich zu sein? Nein, schnell was aus dem Internet geklaubt, sich die dortigen Zahlen laienhaft zurecht biegen (Kalkulation, das kann ja jeder beurteilen) und schon ist bewiesen, dass auch @40, someonesdaughter keine Ahnung haben darf *äh* kann. Abgerundet wird das Ganze mit der Erregung über einen Halbsatz aus dem Gespräch mit einem ZDF-Mitarbeiter, der keine Erwachsenen-Cartoons macht. Möglicherweise hat sich Frau Schewe mit einem Mitarbeiter der Redaktion „Kinder und Jugend“ unterhalten (siehe Organigramm auf der ZDF-Seite) – der eben nun mal nicht für Erwachsene zuständig ist? Man weiß es nicht, dank der wenig seriösen Darstellungsform von Frau Schewe. Aber Hauptsache Stoff für: Skandal! Die haben keine Ahnung! Die taugen sowieso nichts! Die ausländischen Serien sind eh besser! Faule Redakteure! Zwangsgebühren! Hate! Hate! Hate! Das ZDF hat offensichtlich reagiert, ein Mitarbeiter hat mit Frau Schewe ein Gespräch geführt und seinen Standpunkt erläutert (während andere TV-Sender erst gar nicht geantwortet haben). Also eigentlich lobenswert (wenn auch im Ergebnis für die Anbieterin enttäuschend), aber nein, das ist natürlich ein Skandal, denn das ZDF ist ja öffentlich-rechtliches Versager-Fernsehen. Uih, Leute, kontrolliert doch zwischendurch mal Eure Reflexe… Und Schewe/Sauer sollten ihre professionelle Haltung überprüfen, denn wer etwas verkaufen will und keine Absagen aushält, ohne danach öffentlich die andere Seite herabzuwürdigen – nun ja…
Ich seh da irgendwie auch überhaupt kein Potenzial, seine Cartoons find ich hin und wieder „ganz nett“, aber als Animation fühlt sich das alles unglaublich lahmärschig und piefig an. Irgendwie eher für eine Zielgruppe, die dem Erwachsenenalter schon vor Jahrzehnten entwachsen ist. Und diese Erwartungshaltung seitens Sauer, die Anstalten sollten sich doch bitteschön mit ihm zusammensetzen und gemeinsam seine Vision entwickeln… ich weiss ja nicht. (Zumal ein solcher Prozess sicherlich viel an Originalität und künstlerische Authenzität auffressen würde.)
Der über diesem Text schwebende Vorwurf, die Sender wären innovationsfaul und unwillig Animation für Erwachsene zu produzieren mag nicht ganz aus der Luft gegriffen sein, dennoch fühlt es sich für mich eher wie ein resignierter Rant eines Zeichners an, der zwar in einem Medium wie dem Internet eine ansehnliche Zahl an Fans generieren kann, aber eben für den Mainstream des TV´s nicht genug Appeal hat.
Wobei sich mir, abseits der Finanzierung, auch nicht wirklich erschliesst warum Herr Sauer auf Teufel komm raus seinen „schrägen“ Humor in dieses sterbende Medium drücken will.
#43 theo
Eddy, #17 („Als Marktforscher würde ich natürlich eine kleine Marktforschungsstudie empfehlen.“)
Nimm es bitte nicht persönlich, aber Marktforscher sind die Sargschreiner der Fernsehunterhaltung.
Ich nehme es überhaupt nicht persönlich.
Aber wer verkaufen will braucht vielleicht noch Argumente….
Bin schon nach anderthalb Minuten vor Lachen fast vom Stuhl gefallen …
Joscha, das kriegen wir hin!
@Andreas #45
Was das ÖR-Bashing angeht, das hatten ja schon andere bemängelt, da stimme ich Ihnen auch vollkommen zu.
Ansonsten halte ich es aber durchaus für kritikwürdig, wenn die Ablehnung mit der Begründung erfolgt, Animationen für Erwachsene würden grundsätzlich nicht gemacht.
Denn das deutet darauf hin, dass nicht etwa „Qualität“ produziert werden soll sondern nur bestimmte Formate.
Und wenn das ein Mitarbeiter vom Kinderfunk war, und nicht darüber entscheiden darf, kann er das ganz einfach dem Anfragendne mitteilen und entweder an die zuständige Stelle weitergeben oder deren Kontaktdaten nennen.
@#45, Andreas Stern,
Also, wenn es um reflexartiges „Hate. Hate. Hate“ geht, finde ich eigentlich Ihren Kommentar dafür ein gutes Beispiel.
Denn das von Ihnen unterstellte Bashing der Öffentlich-Rechtlichen finde ich exakt in einem (!) Post, nämlich #30. In #19 heißt es allenfalls noch, dass doch „wenigstens“ die Öffentlich-Rechtlichen sich des Themas annehmen sollen.
Alle anderen schreiben nur von „deutschen Fernsehsendern“.
ich verfolge joscha sauers nicht-lustig cartoons, seit seligen biene meier zeiten.
natürlich ist da eine ganz eigene mischung an figuren, angles und zu erwartenden anti-pointen entstanden – ob das jeden (erwachsenen) gleichermaßen begeistern würde?! keine ahnung.
aber diese qualitätssender in der deutschen tv landschaft geben ohne mit der wimper zu zucken soviel knete für eingekauften müll oder dröge eigenproduktionen aus (ich sage mal nur newtopia …), dass mir das argument „wir sind da lieber vorsichtig“ eher wie eine schlechte ausrede vorkommt.
auch wenn ich nicht sicher bin, dass sich der humor der comic strips in animation transportieren lässt: meine unterstützung hat joscha sauer.
42/Marco: „Die Tatsache, dass die deutschen Fernsehsender das Thema Animation für Erwachsene komplett abblocken bzw. ignorieren, ohne Betrachtung der Details.“
Ich finde es halt seltsam, dass „für Erwachsene“ so oft betont wird. Und wieso es überhaupt versucht wurde, es als solches zu verkaufen. Hätte es mir niemand erzählt wäre ich im Leben nicht drauf gekommen, dass das der Ablehnungsgrund ist, bzw. sein soll.
Irgendwie fühle ich mich, als würden im Artikel Infos fehlen. Z.B. „für die Serie war geplant, pro Folge mindestens 10 Hitler-Witze unterzubringen und sarkastisch das politische Weltgeschehen zu kommentieren“. Dann könnt ich es ja nachvollziehen. So kann ich das nicht.
Ich empfehle einen neuen Anlauf bei den Sendern und „für Erwachsene“ weglassen. Kommt dann wahrscheinlich aufs selbe raus, aber vielleicht ist die Begründung schlüssiger.
Ich weiß gar nicht warum man auf das „alte“ Fernsehen setzen möchte.
Das traditionelle Fernsehen nimmt doch stetig ab, es verlagert sich doch zu den bekannten Streamingdiensten.
Die Streamingnutzergruppe (stetig stark ansteigend) dürfte sich auch einigermassen mit den NichtLustig-Konsumenten decken. NichtLustig ist ja auch im Internet bekannt geworden
@FredJupiter: Das wird zwar seit Jahren hartnäckig behauptet, aber genauso hartnäckig zeigen Studien und Umfragen seit Jahren das Gegenteil: Fernsehen ist immer noch deutlich vor dem Internet die beliebteste Freizeitbeschäftigung und somit immer noch am besten geeignet, um die Massen zu erreichen. Wäre das anders, hätte Herr Sauer wohl gar nicht erst so vehement versucht, ins Fernsehen zu kommen, denn dieser ist sicher schlau genug, um zu wissen, wie die Medienwelt funktioniert.
@25, @26, @36: Japan ist wohl der Goldstandard für Animation, da nirgendwo so viele Animationen produziert werden wie dort. Die Preise bewegen sich bei $100.000 – $300.000 pro 22 min-Episode (Quelle: http://www.animenewsnetwork.com/feature/2012-03-05), wobei hier Pakete von 12 – 13 Episoden üblich sind. Das ist freier Markt, nicht durch Subventionen verzerrt, die Budgets und Preise ordentlich aufblähen.
Die absolut simplen Animationen bei NL sollten mit 5.000€/min ohne Probleme realisierbar sein. 3.000€/min reichen aber bwahrscheinlich auch.
Wer hier mit einem Vergleich mit Kino anfängt, vergleicht Äpfel mit Birnen. Hier gelten andere Maßstäbe. Und Budgets und Kosten von subventionierten Produkten sind auch mit extremer Vorsicht zu betrachten. Vergleichen würde ich das nicht. Ist doch klar, das solche Budgets sehr hoch sind, da man dann umso mehr Förderung bekommt.
Hier ist ein Kickstarter eines anderen Animationsprojekts in Bulgarien: https://www.kickstarter.com/projects/goldenapple/the-golden-apple-series
Die wollen 10.000 GBP für die Promo-Folge, und 50.000 GBP für einen 10-minütigen Film, also 70.000€. Vergleichbar damit ist der Kickstarter hier für NL überteuert.
@Eric: Na ja, in Bulgarien dürften die Löhne und Lohnnebenkosten aber auch „etwas“ geringer sein als hierzulande. Ich habe ja keine Ahnung, wo die Nichtlustig-Cartoons produziert werden, aber da ja alles „selbstgemacht“ zu sein scheint, vermute ich mal, ausschließlich in Deutschland. Wenn man bei der Animation sparen wollte, könnte man diese aber natürlich auch woanders produzieren lassen – man sehe sich nur mal an, wie viele europäische und amerikanische Cartoons und Trickfilme in Ungarn oder Korea produziert wurden.
Hmm, die Cartoons sehen denen von Ralph Ruthe SEHR ähnlich, sind leider, wie der Name schon sagt tatsächlich nicht wirklich lustig und sehen aus als wären Sie mit Adobe Flash für dreimarkfuffzig produziert. Ein gutes Gegenbeispiel sind die ‚Werner‘-Filme. Echte Handarbeit und von ausgesuchtem Humor. Da ist schon ein himmelweiter Unterschied. Die Verantwortlichen der Sender wollten vielleicht einfach nur freundlich zu Herrn Sauer sein. Und wer freundlich ist lügt bekanntermassen.
@56: Sigur, klar, ich bin davon ausgegangen, dass die Produktion ausgelagert ist. Bulgarien kann sich wahrscheinlich gerade noch eine einheimische Produktion leisten bei dem dortigen Einkommensniveau. Wenn bei NL tatsächlich alles in Deutschland animiert wird, könnte das die Kosten erklären, aber nicht rechtfertigen.
Selbst Länder mit wesentlich stärkerer Tradition von Animation wie Frankreich lagern so urfranzösische Produktionen wie Papyrus https://de.wikipedia.org/wiki/Papyrus_(Comicreihe) aus; der Comiczeichner Guy Delisle https://de.wikipedia.org/wiki/Guy_Delisle hat diese Auslagerung begleitet und darüber zwei Bücher gezeichnet, Shenzen und Pjöngjang. Die Städtenamen sind jeweils die Orte der Produktion. Wenn aus Kostengründen selbst China zu teuer ist und später Nordkorea gewählt wird, kann man sich ausrechnen, wie konkurrenzfähig eine deutsche Produktion sein wird.
Und die Sender werden diese Kosten sicher bei der Ablehnung berücksichtigt haben. Joscha Sauer und Britta Schewe werden ihr Produkt sicher kostendeckend bei den Sendern angeboten haben. Und das war denen schlicht auch zu teuer.
@Eric: Haben Sie das Interview gelesen? Der Witz ist ja gerade, dass über Geld nicht gesprochen wurde. Soweit kam es nie.
@59: Stefan, da habe ich mich mißverständlich ausgedrückt. Ich habe das Interview gelesen, aber auch zwischen den Zeilen, und mich an letzterem orientiert.
Besser wäre vielleicht gewesen:
Joscha Sauer und Britta Schewe werden ihr Produkt sicher als normales Produkt angesprochen haben, also eines, bei dem der Sender annehmen muß, bei einem Vertrag auch die Produktionskosten zu tragen. Und mit dem Wissen, das es sich hier um eine deutsche Produktion handelt, war das dem Sender zu teuer, ohne das über die Beträge gesprochen werden mußte.
Das ist vergleichbar mit einer Bewerbung, wo ältere und / oder überqualifizierte Bewerber abgelehnt werden, ohne dass über Geld gesprochen wurde. Ein nicht gesagtes „der ist zu teuer“ steht aber unausgesprochen im Raum.
Das Interview hat recht, wenn die Risikoscheu in Deutschland angeprangert wird (nicht nur im Kreativbereich). Der implizierte Kostenfaktor kommt aber dazu und ist mitentscheidend.
Um hier zu zeigen, dass es geht, muss man wahrscheinlich mit ein paar crowdfinanzierten Folgen erstmal irgendwo im Web (YouTube?) erfolgreich sein, um Interesse zu wecken. Sonst ist deutschen Entscheidern das ganze zu riskant.
[…] Stefan Niggemeier | Uuuuuh, Cartoons für Erwachsene… Der (vorerst) gescheiterte Versuch, „Nicht… […]
Der Comicstil an sich ist sehr eigenwillig und kultig. Dieser hätte Erfolg verdient. Aber was in Büchern funktioniert, kann auch im Film scheitern. Bei gewisser Beharrlichkeit sollte zukünftig etwas möglich sein.
@ 59 Stefan
Nun tue doch bitte nicht so, als wüsstest Du nicht, dass die Amortisierung eines Invest immer eine Rolle spielt. „Soweit kam es nie“…. eben!
Ich krieg‘ bestimmt keine AW, aber trotzdem – @ Joscha Sauer: Warum muss sich bei Deinen Cartoons eigentlich alles immer um Fäkalien drehen? Toilettensketche, Kacken, Pupsen, Klohpapier… und dieser ganze – sprichwörtliche – Scheiß?!
Von einem Kunstschaffenden erwarte ich Unterhaltung, die in die thematische Breite geht, die mich etwas herausfordert. Also ich… vielleicht aber nicht nur ich.
Es ist in einer Diskussion über ein derartiges Interview sicherlich nicht vermeidbar (und womöglich auch nicht uninteressant), dass man mitteilt, ob diese Animation gefällt oder nicht.
Aber wenn die Bewertung dann in einem Fazit endet, dass am Ende aussagt, was mir nicht gefällt, gehört auch nicht in das Fernsehen, schon gar nicht in ein Fernsehen, dass ich bezahlen muss und die nicht ausgesprochene Begründung dieses Fazits drauf hinausläuft, dass man das weiß, weil der eigene Geschmack selbstverständlich das Maß aller Dinge ist, dann wundert mich das immer wieder aufs Neue.
Ferner finde ich auch, dass die Bewertung der Ablehnung durch Private und ÖR durchaus unterschiedlich erfolgen muss. Es ist nachvollziehbar, dass die Ablehnung den Machern absolut missfällt. Dennoch finde ich, dass das Interview mehr die Begründung der Ablehnungen (bzw. die mangelnde Begründung) rügt und weniger die Ablehnung an sich. Gerade den ÖR, die eben nicht nur auf Massenkompatibilität schauen sollen, steht es nicht gut zu Gesicht, mit derartigen Allgemeinplätzen recht schnell abzulehnen (eher abzuwürgen?). Nach der Darstellung im Interview lehnen sie kein direktes Projekt ab, sondern eine Grundidee. Da durch das erste Crowdfunding ja bereits ein Bedarf nachgewiesen wurde, muss man bei den Privaten mit der einfachen Antwort, der wäre nicht groß genug, zurechtkommen. Die ÖR hätten aber gerade deswegen etwas ausführlicher begründen können, weshalb dieser nachgewiesene Bedarf für sie nicht ausreicht, da ihr Auftrag im Bereich der Kultur und Unterhaltung auch die Bedürfnisse berücksichtigen muss, die nicht nur im „breiten Publikum“ vorliegen.
Fassen wir also zusammen: Es gibt noch kein richtiges Konzept, wie die Serie am Ende genau aussehen soll, nur ein paar diffuse Ideen und eine (meiner Meinung nach) nicht so recht zündende Pilotfolge. Dann gibt es noch eine Freundin/Bekannte, die zwar in allen Sendern „jemanden kennt“, aber offensichtlich nicht die richtigen Entscheider. Die gute Nachricht: Es gibt Produzenten und Vermarkter, die sowas beruflich machen. Vielleicht hülfe es, etwas professioneller aufzutreten, um von der „Industrie“ ernstgenommen zu werden?
Übrigens wieder ein schönes Beispiel, dass die nette Idee des Crowdfundings zum reinen Mäzenatentum verkümmert ist.
@Ö: Das Crowdfunding ermöglicht es Leuten (wie mir), eine Serie, die sie gerne sehen würden, Wirklichkeit werden zu lassen. Was ist daran zu irgendetwas „verkommen“?
Das Problem gibt es leider nicht nur beim deutschen Fernsehen. Habe gerade wieder eine ähnliche Erfahrung mit der Buchbranche gemacht. Auch da verlegt man offensichtlich am liebsten das, was es schon mehrmals erfolgreich gibt…
@Stefan
„verkommen“ ist gar nichts, nur „verkümmert“. Crowdfunding war mal die geniale Idee, dass sich z.B. ein Künstler mit einer guten Idee nicht mit Haut und Haaren einem Investor ausliefern muss, der als einziger die Möglichkeit hat, die Idee zu finanzieren, sondern dass viele kleine Investoren das übernehmen. Dafür bekommen die Investoren entweder z.B. das fertige Produkt, einen Zins auf das eingesetzte Geld, einen Anteil am Gewinn des Projekts oder halt gar nichts bzw. ein paar symbolische Glasperlen. Zumindest in Deutschland ist Crowdfunding nach meiner Wahrnehmung mittlerweile fast nur noch auf die letzte Variante beschränkt, was ich sehr schade finde, weil damit das enorme Potenzial hinter Crowdfunding kaum genutzt wird.
Es spricht auch nichts dagegen, ohne wirkliche Gegenleistung Geld zu geben, um etwas zu ermöglichen, von dem man überzeugt ist. Das ist dann aber halt Mäzenatentum und kein wirtschaftliches Handeln, und das wäre meistens die langfristig stabilere Lösung.
PS: Ich mag die Nicht-Lustig-Bücher eigentlich sehr und besitze (glaube ich) alle.
@Ö: Tut mir leid, ich verstehe es wirklich nicht. Menschen wie ich geben Geld und bekommen dafür – als Gegenleistung! – eine Nichtlustig-Serie.
@Stefan. Der klassische Mäzen, der seiner Heimatstadt ein Theater spendiert, bekommt ja als Gegenleistung auch Theatervorführungen. Entscheidend ist doch, dass niemand die 100 Euro zahlt, um eine DVD, ein T-Shirt und ein Poster zu kriegen, sondern dass das nur symbolische Goodies sind – so wie bei Charity-Versteigerungen u.ä.
@Ö: Die Gegenleistung ist die Produktion der Serie. Das ist Crowdfunding.
@Stefan: Ich glaube, wir reden an einander vorbei :) Natürlich ist das Crowdfunding, aber es ist halt eine spezielle Form des Crowdfunding, mit der Crowd als Mäzen. Mein Punkt war, dass sich in Deutschland nur diese spezielle Form durchzusetzen scheint (bis zu dem Punkt, das beides von einigen scheinbar sogar gleichgesetzt wird) und nicht die anderen Formen, in denen die Crowd als Investor auftritt. Dafür schien mir das ein gutes Beispiel, da man das Crowdfunding ja auch anders hätte aufziehen können (Hier ist der Businessplan, wir brauchen x Euro um y Folgen professionell zu produzieren, beteiligt euch mit z und ihr werdet mit z/x am Gewinn beteiligt, wenn wir das Ganze an Netflix verkaufen).
Eigentlich verwunderlich, dass Sauer seine Trickfilme nicht bei den deutschen Sendern vermittelt bekommt, ist er doch eher der Till Schweiger der deutschen Cartoonisten – irgendwie können sich alle darauf einigen, was man an seiner riesigen Fanbasis sieht. Die Begründung dass „er nicht schräg“ genug ist, kann ich durchaus nachvollziehen, klingt aber seltsam aus dem Mund eines deutschen Senders. Na egal, ich vermiss eine ganze Menge im deutschen Fernsehn, vor allem Humor, Sauer vermiss ich nicht.
Til natürlich nur mit einem L.
Mich wundert es ja geradezu, dass so eine an Bräsig- und Harmlosigkeit kaum zu überbietende Serie, die mittelmäßige Pointen, die, eingefroren auf Papier durchaus zu funktionieren vermögen, in einer unerträgliche Länge durchkaut, bis sie auch der Allerletzte verstanden hat, nicht wie geschnitten Brot verkauft werden kann. Vielleicht ist doch nicht alles so schlecht im deutschen Fernsehen?
Ich oute mich mal als 23-jähriger, der zwar schon seit seiner Schulzeit immer wieder Bilder von Nichtlustig gesehen hat, aber nie wirklich komisch fand, ganz abgesehen davon dass sie schrecklich gezeichnet sind. Da sind die meisten Leute bei Titanic und sogar Mad viel talentierter und witziger. Ich verstehe den allgemeinen Vorwurf, dass die öffentlich-rechtlichen Sender nicht innovativ genug seien, in diesem Fall gar nicht, denn diese Clips sind letztendlich nur gespielte Witze. Da waren Cartoons/Fernsehen schon weiter. Nicht nur, dass die Qualität der Zeichnungen mies ist, die Animationen sind ebenfalls starr und offensichtlich mit ToonBoom o.ä. produziert worden, wogegen ich ohnehin eine Aversion habe…nee, nicht für mich.
@Peter: Ich frag nur mal ganz vorsichtig: Sie haben schon gemerkt, dass die „Clips“ und gespielten Witze alle miteinander verbunden sind? (Müssen Ihnen natürlich trotzdem nicht gefallen.)
@Stefan Niggemeier: Ja, Sie haben schon Recht – ich hab nur die ersten 4 Minuten des Videos ausgehalten und von „Clips“ gesprochen, da der Interviewte den Begriff benutzt hat (aber wohl nur in Bezug auf zukünftige Projekte).
Ich behaupte auch mal vorsichtig, dass es Leute gibt, die das viel besser können, ohne dass sie dafür Crowdfunding brauchen…(z.B. ich, wenn ich mal Freizeit hätte. jetzt studiere ich was ganz anderes, aber ich wollte immer ein zeichentrickimperium gründen…).
Hab ich schon mal das hier verlinkt?
https://youtu.be/2f8tfSHIU_g?t=534
[…] können. Diese haben allerdings nicht angebissen, wie Sauer und Produzentin Britta Schewe in einem Interview bei Stefan Niggemeier erklären. Deshalb soll nun wieder ein sechsstelliger Betrag durch die Crowd generiert werden, um […]
Tja, dafür hat das deutsche Fernsehen dutzende inhaltlich vollkommen austauschbare amerikanische Krimiserien. Man muss wohl ein dicker Wolf sein, um da noch etwas verkaufen zu können…
Vielleicht sehe ich die Vergangenheit durch die rosa Brille, aber ich habe das Gefühl, dass das früher noch besser war. Ich denke da zum Beispiel an die Webcomic-Förderung vom ORF – sie ruhe in Frieden.
Dem Team der Nichtlustig-Serie wünsche ich jedenfalls Alles Gute für die Crowdfunding-Kampagne. Das Finanzierungsziel ist ja mittlerweile erreicht.
Also ich habe mir nun das ganze Video angesehen – war aber drauf und dran, die ganze Angelegenheit abzubrechen, was nicht fair gewesen wäre, wenn man kommentiert. Kurzum: Die Figuren und Charaktere sind nicht eigenständig genug und erinnern an bereits vorhande Comicfiguren. Das dürfte sicherlich auch der Grund vieler Ablehnungen sein. Die Katzen erinnern beispielsweise allesamt stark an Garfield. Die stark überzeichneten Glubschaugen werden bereits von den Simpsons belegt. Und, und, und… Drehbuch, naja. Die Idee nicht schlecht, aber die dramaturgische Umsetzung leider nicht sonderlich gelungen…
@Intefari: Katzen?
Ja, Katzenlemminge!
Vielleicht sollten die Macher aber wirklich die Fernsehserie überspringen und lieber gleich ein Filmprojekt starten. Ich meine, schlechter als zum Beispiel „Geld her oder Autsch´n“ kann der doch nicht werden! Ich würde ihn im Kino gucken und mir dann noch die DVD kaufen!
@ Stefan Niggemeier: Intefari?
@Stefan Niggemeier: Ich glaube Sie wissen was ich meine. Oder sollen wir jetzt Korinthenkackerei anfangen? Die Lemminge (oder was auch immer das für Wesen sein sollen), die wie der Kater Garfield aussehen. Das Thema „Garfield“ ist halt irgendwie durch, daher ist es auch nicht sonderlich ratsam, sich Figuren auszudenken, die Garfield stark ähnlich sehen…
@Interfari: Dass die Katzen Lemminge sind, ist aber für das, was die
KatzenLemminge in den Cartoons und den Filmen tun, kein ganz unwesentliches Detail. Ich frag mich halt, ob Sie da womöglich das ein oder andere nicht verstanden haben.…und der Typ, der sich aufgehängt hat, sieht beispielsweise dem Herrchen von Garfield verdammt ähnlich. Die zeitreisende Ente ähnelt Duffy Duck (Entenhausen). Wie ich bereits erwähnte, die Figuren sind nicht selbstständig genug. Warum will der Typ eigentlich mit seinen Comicfiguren und Geschichten unbedingt ins Fernsehen? DVD rausbringen und unter den Fans verscherbeln. Neue Folgen evtl. kostenpflichtig anbieten etc… Es gibt viele Möglichkeiten. Verstehe den „Fernsehzwang“ überhaupt nicht.
Um auf Ihre Frage, ob ich das ein oder andere vielleicht nicht verstanden und wesentliche Details übersehen habe, glaube ich Ihnen antworten zu können, dass ich die Geschichte und die Charaktere schon verstanden habe. Stellen Sie sich vor, ich habe sogar die Schlussszene verstanden, als das zu verkaufende Haus im Begriff ist, die Klippen hinabzustürzen und damit der Mythos bedient wird, dass Lemminge in Selbsttötungsabsicht oder wegen Kurzsichtigkeit von Klippen in den Tod springen. Was übrigens völliger Blödsinn ist, denn Lemminge sind gute Schwimmer. Aber das finde ich ja alles in Ordnung in dem Film. Wie bereits erwähnt stören mich die (teilweise) starken Ähnlichkeiten zu anderen Comicfiguren. DAS ist hauptsächlich meine Kritik. Ja, und die Dramaturgie sollte optimiert werden.
@Interfari
Na ja, wenn Sie Daffy Duck in Entenhausen verorten, dürfen die Lemminge wohl auch ein wenig wie Garfield aussehen!
Mal davon abgesehen, dass der Kommentator (oder die Kommentatorin) „Interfari“ Daffy Duck in Entenhausen verortet und die Lemminge als Katzen deklariert, so ist auch mir sofort die Ähnlichkeit zu allseits bekannten Comicfiguren aufgefallen und das ist nun ganz und gar nicht gut, außer, wenn der Autor dies mit der Absicht praktiziert hätte, altbekannte Figuren zu persiflieren, aber ich denke, dass dies nicht die Intention war und ist. Wenn doch, dann ist ihm die Persiflage nicht gut gelungen. Irgendwo gegen Ende des Films kommt dann auch noch eine Szene vor, in der einige Figuren auf ’nem Sofa Platz nehmen. Tja, klassische Simpsons-Szene. Vielleicht ist dies ja in diesem Falle so gewollt. Jedenfalls überzeugen die Figuren nicht durch Einzigartigkeit. Die Dialoge sind ebenfalls schwach. Nicht pointiliert genug. Okay, daran kann gearbeitet werden, aber ich bin der festen Überzeugung, dass die Absagen bzw. Nichtreaktionen hauptsächlich wegen oftmals frappanter Ähnlichkeiten bekannter Comicfiguren erfolgte.
Wenn noch nicht mal das Wundermittel „Vitamin B“ hilft (angeblich kennen die Macher ja in jeder Sendeanstalt irgendjemanden), dann sollte dies zum Nachdenken anregen.
Jedenfalls ereifert sich ja jetzt Herr Niggemeier (aus welchen persönlichen Gründen auch immer) bzgl. Durchsetzung des Vorhabens – dann wird es schon klappen. Er hat ja schon ganz andere Kaliber in die Knie gezwungen. BILD schreibt ja seit langem nur noch Wahrheiten und hat sich von allen Halb-, Viertel-, Achtel- und Sechzehntelwahrheiten verabschiedet. Sie schaffen das, Herr Niggemeier…
@P.X.: Wenn Sie mir jetzt noch sagen könnten, an welcher Stelle ich mich bzgl. Durchsetzung des Vorhabens ereifere?
@87: Ja, genau. Lemminge sind gar nicht selbstmordsüchtig! Und Enten können gar nicht zeitreisen oder vampirisiert werden. Und überhaupt! Nicht lustig ist nicht lustig!!!
Dass es nicht um Geld ging, nur weil niemand über Geld geredet hat, glaube ich, ehrlich gesagt, so auch nicht. Natürlich denken die Sender über Kosten und Einnahmen nach.
Nur wenn schon in Fällen wie diesen, wo die Macher sich schon teilweise um die Vorfinanzierung kümmern, diese exakt NULL Resonanz erfahren, wie sieht es dann mit anderen Projekten aus? Anderen Projekten als solchen aus Amiland, meine ich.
Sind ein paar der besten Loriotsketche nicht Cartoons?
Aber das zeigt nur, wie risikoarm das deutsche Fernsehen geworden ist.
Ganz schön traurig, dabei ist nicht lustig ziemlich lustig.
Kann es eventuell daran liegen, dass der Name Programm ist?
Ich finde obigen „Kurzfilm“ irgendwie peinlich und infantil. Und das betrifft sowohl Form als auch Inhalt.
Das niemand das sagenhafte Budget von „110.000 Euro pro Folge“ (??) bereitstellen will um diese Art „hochwertiger Animationen“ (???) zu ermöglichen erscheint mir extrem nachvollziehbar.
Warum soll dieser Schrott ins Fernsehen? Kann er doch auf Youtube hochladen und fertig.
Beim Vergleich mit den Simpsons rollen sich mir die Fussnägel hoch. Dazwischen liegen Welten, ach was – Universen!
@aka: Genau. Die Simpsons sollen auch nur ansatzweise so gut sein wie Nichtlustig? Kompletter Quatsch.
So wie ich den Text verstanden habe ging es gar nicht um den Inhalt, also ob die Fernsehleute das lustig finden oder nicht. Die hatten schon keine Lust mehr als sie „Cartoons für Erwachsene“ gehört haben. Das wäre die nächste Hürde, aber so weit ist es gar nicht gekommen. Haben die von Nichtlustig das nicht klar so geschildert? Um eine Absage wegen der Qualität ging es doch gar nicht.
@aka
Natürlich liegen Welten zwischen Nichtlustig und Serien wie Simpsons, was vor allem am Realismus, den Charakteren und am gesellschaftskritischen Anspruch liegt (Humor ist ja Geschmackssache). Simpsons kann sich leisten, eine halbe Sendung ernst, traurig, als Charakterdarstellung zu gestalten, ganz ohne Witz. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Nichtlustig die Charaktere so dauerhaft interessant gestaltet, dass daraus wirklich viele 20-Minuten Stories geschaffen werden können. Joscha Sauer redet ja auch von „eher für ein kürzeres Format“. Es ist halt bisher und würde es vermutlich bleiben: eine Ansammlung von Situationskomikwitzen, die einzeln nicht wesentlich länger dauern als das Betrachten einer Zeichnung auf der Nichtlustig-Website.
Als eigene Sendung kann ich mir das auf diese Weise nicht vorstellen. Für 20 Minuten ist der Witz zu langatmig, 5 oder 10 würden besser passen. Das ist dann aber kein übliches Fernsehformat, eher was für DVD oder Internet. Vielleicht könnte Herr Sauer hintenrum später jemanden dafür begeistern, seine Clips für eine Sendung zu kaufen, wo die einzelnen Szenen zwischen den Programmpunkten laufen. So wie die Maus-und-Elefant-Geschichten bei der Sendung mit der Maus zwischen den einzelnen Beiträgen.
„Sagenhafte Budget von „110.000 Euro pro Folge“
„Beim Vergleich mit den Simpsons“
http://www.prosieben.de/tv/simpsons/facts
„Eine Episode der Simpsons kostet über $1.000.000 und nimmt eine Produktionszeit von sechs Monaten in Anspruch. Um Geld zu sparen, werden Koloration und Animation wegen billigerer Arbeitskräfte in Seoul (Süd-Korea) erledigt.“
Mir rollen sich die Fußnägel hoch wenn ich solche „Kritik“ lese…
Soso, der werte Herr ist sich also zu fein für Flash-Animationen. Dabei sind seine Comics eigentlich dafür prädestiniert. Wenn ich ein TV-Drama, das im hier und jetzt spielt, schaffen will, gebe ich auch keine Millionen an Euros aus, nur, weil ich es statt mit Schauspielern mit lebensecht am Computer animierte Menschen drehen will. Das ist zu teuer, dient nicht dem Zweck der Sache, aber anscheinend erlaubt es Herrn Sauers Ego ihm nicht, etwas anders als „hochwertig produzierte Animation“ zu verwenden.
@Ein Bayer: Ja, an dem Argument ist sicher was dran. In der Tat machen viele Neulinge im Animations-Geschäft den Fehler, möglichst „hochwertig“ produzieren zu wollen, anstatt die Möglichkeiten der Animation zu nutzen. Denn ein Vorteil und auch ein faszinierender Aspekt von Animation ist nunmal, dass ein minimalistischer Stil durch großartige Charaktere und Gags ausgeglichen werden kann – Beispiele hierfür sind Formate wie South Park oder Code Monkeys.
Ach ja, und wo wir beim Thema sind und weil es zur Weihnachtszeit passt: Die ersten Filme der South Park-Macher wurden von diesen selbst noch auf sehr primitive Art und Weise von Hand animiert und waren trotzdem köstlich: https://www.youtube.com/watch?v=4cYtgj7m1C0
Haben die ersten 1:30 der oben verlinkten ersten Folge gesehen und dann gestoppt. Ich kann die Absagen gut verstehen. Auch ich find’s nicht lustig. Genauer: ich find’s richtig langweilig, …so gerne ich auch Nigge einen Gefallen tun möchte.
Ein kleiner Tip meiner lieben Gattin: LOG JAM bei utub ansehen: DAS sind kurze und tolle kleine humorvolle Zeichentrickfilme. Sah drei davon heut zum ersten Mal und bin hin- und hergerissen. Sind nur je 1 oder 2 Minuten kurz.
[…] Hier gibt’s übrigens noch ein schönes Interview von Stefan Niggemeier mit Joscha Sauer, wo d… […]
Bill Plympton macht auch alles selber. Nur mal so als Beispiel dafür, dass man nicht alles nach Südkorea outsourcen muss, damit es nicht komplett scheiße aussieht/nur der South-Park-Standard möglich ist. https://www.youtube.com/watch?v=-Jio7gpIwDY