2+2-6=4

Joachim Huber, Medienredakteur des Berliner „Tagesspiegels“, versucht anlässlich der Jauch-Geschichte das Wesen der ARD mathematisch zu erklären:

Die ARD besteht aus neun Landesrundfunkanstalten. Das sind eine Intendantin und acht Intendanten, multipliziert mit rund 600 Gremienmitgliedern, potenziert durch Dutzende Kommissionen.

Das ist rechnerisch abwegig, aber wenigstens ahne ich, was er meint: Die ARD hat zuviele Entscheider. Aber es geht weiter:

Im Leben des gemeinen Zuschauers ist zwei und zwei gleich vier. Im ARD-Leben geht das anders: zwei und zwei ist zehn minus sechs macht vier.

Hä?

20 Replies to “2+2-6=4”

  1. Die gewollte Aussage ist, wie bei ähnlichen Kommentaren in anderen Medien, die immer gleiche:

    Das kafkaesk-bürokratisch-kommunistische Politbürodiktat der ARD hat durch überzogene Forderungen dem Deutschen Publikum den Jauch entzogen und hinterhältig hingemeuchelt.

    Das muss man auf auf kleinere Fehler in der Form nicht so achten.

  2. Diese zickigen Millionario-Diven und krustenüberwachsene Gremienkunden passen einfach nicht zusammen. Zwischen denen gibt’s weder Erotik noch Sex (-6) …

    ;-)

  3. Dit bedeutet: Bei der ARD geht es nur umständlich zum gewünschten Ergebnis. Die Gleichung stimmt aber trotzdem nicht, schließlich geht Jauch ja nicht zur ARD.

  4. Meiner Meinung nach eine schöne Aussage. Wenn man nur betrachtet, was reingesteckt wird (2+2) und was rauskommt (4), dann ist das beim gewöhnlichen Zuschauer sowie bei der ARD dasselbe. Der Weg zu dieser Ergebnis scheint aber komplizierter und unlogischer zu sein als der Zuschauer das vermutet.
    Desweiteren impliziert diese Aussage, dass die ARD immer genau das zeigt, was der gewöhnliche Zuschauer wünscht, nämlich „4“.

  5. Die Rechnung müsste ungefähr so aussehen:

    Zuschauer: 2 + 2 = 4
    ARD: ( 9 + 2 * 4 ) – 26 / 2 +/- x = evt. 4

  6. Das Thema scheint auf geradezu alberne Weise nach Metaphern zu schreien:

    Am Ende wäre er „nur noch hin- und hergeschubst worden als Spielball aller möglichen absurden Interessen, die ich im Zweifel nicht mal durchschaue“. Er habe das Gefühl gehabt, dass man ihn an möglichst kurzer Leine um die Anstalt rennen lassen wollte. „Jeder drittklassige Bedenkenträger schlug ein anderes Pflöckchen in den Boden“, sagte Jauch.

    Dennoch habe er lange auf ein gutes Ende gehofft, weil seine direkten Gesprächspartner (NRD-Intendant Jobst Plog, WDR-Chef Fritz Pleitgen, Programmdirektor Günter Struve) „Platzhirsche“ seien, „die sich zur Not auch allein auf die Lichtung wagen und ihrem Rudel zeigen, wer Herr im Haus ist. Aber das nachgeordnete Niederwild reißt mit dem Hintern ein, was die Chefs mit dem Kopf gerade aufgebaut haben“, so Jauch im SPIEGEL.
    (Quelle: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,459553,00.html)

  7. Leicht OffTopic:

    ComedyCentral sendet übrigens schon einen Countdown, mit Trailern auf dem Sendeplatz von Viva2 (oder Plus oder wie das zuletzt hieß.)
    Ich kann mir nicht helfen, aber „Einmarsch in vier Wänden“, mit Tine Hitler, täglich von 19:33-19:45 find ich ja lustig.

  8. So arbeitet Herr Jauch also an seiner eigenen Dolchstoßlegende und er bedient sich ganz ordentlich in der Klischeekiste. Dass aber Herr Jauch vor gaaaaanz langer Zeit mal bei den öffentlich-rechtlichen Anstalten -und ich meine dabei nicht die geschlossenen- unter Vertrag stand, hat er wohl verdrängt. Anscheinend war ihm der Erfolgsdruck, dem er als Nachfolger der Christiansen ausgesetzt gewesen wäre, wohl zu groß.

  9. [i]Im Leben des gemeinen Zuschauers ist zwei und zwei gleich vier. Im ARD-Leben geht das anders: zwei und zwei ist zehn minus sechs macht vier.[/i]

    oder manchmal ist es auch 2,3, 5 oder alles gemeinsam. aber nie das, was der zuschauer meint zu sehen, sondern, dass was die ARD meint von sich zu geben.

    für ein besseres verständnis sollten sie george orwells 1984 lesen oder die durch die CIA verstrahlte verfilmung sehen. freiheit ist sagen zu dürfen, dass zwei plus zwei vier ergibt. bei der ARD wohl leider nicht.

Comments are closed.