Häkelmütze im Pegida-Land

Von Ulrich Wolf

Ulrich Wolf arbeitet seit 2000 bei der „Sächsischen Zeitung“ in Dresden. Nach elf Jahren in der Wirtschaftsredaktion wechselte er als Spezialist für Hintergründe und komplexe Reportagen in das Ressort Gesellschaft/Seite 3. Dieser Text von ihm ist in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für Medienethik und Kommunikation in Kirche und Gesellschaft, „Communicatio Socialis“, erschienen.

Sie wusste um meine Fußball-Leidenschaft, und es war nur eine Geste. Kurz vor der Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr schenkte eine Nachbarin mir eine schwarz-rot-goldene, von ihr gehäkelte Mütze. „Als Sonnenschutz beim Public Viewing für dein spärlich behaartes Haupt“, sagte sie. Ich fand das nett, habe das Ding dann aber doch nicht getragen und mir stattdessen eine Deutschland-Fahne um die Schultern gehängt. Die Mütze landete in der „Freizeitkiste“ im Keller. Bis zum Herbst.

Am 27. Oktober berichte ich erstmals über eine Demonstration der Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes, die als „Pegida“ berühmt werden sollten. Gut tausend Menschen ziehen da um die Dresdner Frauenkirche, üppig ausgestattet mit Nationalflaggen. Hooligans sind darunter, jede Menge Leute aus der Dresdner Gastronomie- und Rotlichtszene, ein paar stadtbekannte Nazis, dauernörgelnde Rentner und einige Gesichter von der Patriotischen Plattform der sächsischen AfD. Sie pöbeln, sie nennen mich „linksversifft“. Einige rufen nur: „Lügenpresse!“

Eine Woche später kommt die Häkelmütze ins Spiel. Sie wirkt wie eine Tarnkappe. Es gibt keinen Ärger mehr, wenn ich einen Block zücke, um mir Notizen zu machen oder mit dem Smartphone fotografiere. Ich kann meine Recherchen vor Ort Montag für Montag mit denen im Internet abgleichen. Die Kontaktversuche zum Pegida-Gründer Lutz Bachmann aber laufen ins Leere. Er reagiert nur einmal, per Telefon, Ende November: „Sind Sie Herr Wolf?“ – „Ja.“ – „Unterlassen Sie es, mich und meine Familie zu belästigen!“ – „Ich habe niemanden belästigt, ich habe nur versucht, Sie zu erreichen.“ – „Es wird kein persönliches Gespräch geben. Nehmen Sie das zur Kenntnis.“ Ich schicke ihm Fragen, er stellt sie auf die „Facebook“-Seite von Pegida. Und kommentiert: „Werter Herr Wolf, seriöser Journalismus sieht anders aus! Was hat meine Vergangenheit mit Pegida zu tun? Ich bin nur ein ganz kleines Zahnrad in einem Getriebe, welches Sie mit Ihren medialen Methoden der Diffamierung und Diskreditierung nicht zerstören werden.“

Einen Tag nach der siebten Pegida-Demonstration am 2. Dezember erscheint das Porträt „Pegida persönlich“ über Lutz Bachmann. Es zeichnet einen Mann, der wirtschaftlich wenig bis gar nichts auf die Reihe bekam. Der während seiner Zeit im Rotlicht-Milieu die Welt der grapschenden Autohändler, Immobilienmakler, Versicherungsvertreter und Anlageberater kennenlernte. Es ist das Porträt eines Mannes, der unbedingt dazugehören will: weniger zum Bildungsbürgertum als viel- mehr zur Schickeria. Politische Ignoranz kompensiert er mit Bauernschläue sowie der Fähigkeit, Menschen zu begeistern mit Parolen, die an die Refrains deutscher Schlager erinnern.

Der Artikel schlägt Wellen. „Zeit“, „Stern“, „Spiegel“, „Focus“ – alle rufen an. Die Zahl der Journalisten bei der Pegida-Demo eine Woche später schnellt empor, die der Mitläufer auch. Bachmann schafft es in die „New York Times“, Pegida in die „Tagesschau“. Das mediale Bashing wirkt in der Bewegung identitätsstiftend, denn der Großteil der Journalisten reduziert Pegida auf eine tumbe rechtsradikale Masse. Viele wollen nicht wahrhaben, dass sich ein außerparlamentarischer Protest von rechts entwickelt, der in der fremd-fremdelnden Bürgerschaft Dresdens auf fruchtbaren Boden fällt.

Am Morgen des 22. Dezembers erscheint die zweite große Geschichte: „Pegida – wie alles begann“. Am Abend dieses Tages habe ich wieder meine Häkelmütze auf und stehe unter 20 000 Pegidisten auf dem Theaterplatz. Bachmann verliest ein Ranking der Lügenpresse. Die „Sächsische Zeitung“ landet nach „Spiegel“ und „NDR-Panorama“ auf Rang drei. Ich bin der einzige, dessen Namen er ausruft. Die Zeitung wird mit Leserbriefen überschwemmt, bis Mitte Januar sollten es fast 4000 Briefe und Mails werden. Im Online-Auftritt schalten wir unter Artikeln, in deren Überschriften Pegida auftaucht, die Kommentarfunktion ab. Die Flut der dort eingehenden Meinungen hätte rund um die Uhr moderiert und kontrolliert werden müssen, dafür fehlt das Personal. Abonnenten, die in einem zutiefst beleidigenden Ton mit der Kündigung drohen, schreibt der Chefredakteur zurück: „Dann kündigen Sie doch.“

Nahezu ohnmächtig müssen wir mit ansehen, wie viele Menschen für Fakten und Argumente nicht mehr zugänglich sind. Sie haben ja „Facebook“, den größten Stammtisch im Land. Dort tauschen sie ihre Wahrheiten ungestört aus. Das soziale Netzwerk ersetzt bei Pegida fehlende Organisations- und Kommunikationsstrukturen. Rund 160.000 Menschen mögen diese „Facebook“-Seite, rund 500 000-mal ist dort bislang kommentiert worden. Die Seite lässt das Ausmaß an Hass erahnen, das in den Köpfen der Nutzer steckt. Dabei scheuen sich immer weniger Menschen, unter Klarnamen ihre Ressentiments kundzutun: „Hauptsache, der Dreck verschwindet von unseren Straßen. Wie, ist mir mittlerweile egal.“ – „Können wir nicht mal einen Lkw voll mit solchen Fach-Sexkräften im Regierungsviertel abladen?“ „Ich würde dem die Eier so zerschmettern, dass er nie wieder eine Frau anschaut.“ „Schmeißt die Arschlöcher raus aus Deutschland!“ Offenbar gilt nun: Durfte in der DDR kaum jemand sagen, was er denkt, so darf seit Pegida jeder alles sagen, ohne dabei zu denken.

Muss die demokratische öffentlichkeit diesen Radikalismus aushalten? Natürlich muss sie das. Aber Aushalten hat ja nichts mit Nichtstun zu tun. Wenn es etwas Positives an Pegida gibt, dann zumindest das: Die westdeutsche Wohlfühl-Demokratie hat in Sachsen ausgedient. Hier muss man kämpfen um den Grundkonsens, auch Mainstream genannt.

Sicher, Pegidas „Facebook“-Welt samt seiner radikal-rhetorischen Inhalte ist eher als verlängerter Kneipentresen nach 20 Uhr zu betrachten, denn als Plattform ernsten politischen Dialogs. Doch Pegida ist auch nach seiner Spaltung im Januar sowie tendenziell rückläufiger Teilnehmerzahlen nicht tot. Im Gegenteil. Das gesellschaftliche Klima wird weiter vergiftet durch Demokratiegegner, die ernster zu nehmen sind als Bachmann und sein Partyszenen-Team. Es geht um jene, die als Neue Rechte fungieren. Ihre Mitglieder sind die Stichwortgeber für Pegida, aus ihren Federn stammen die im Ton gemäßigten Forderungen und Thesen von Pegida, auf ihren Internet-Plattformen formulieren sie eine zielgruppenorientierte Dauerberieselung. Das sind ihre medialen Waffen:

  • Die „Politically Incorrect (PI) News“ sind das Leitmedium. Einer der führenden Köpfe ist der Ex-CDU-Politiker René Stadtkewitz, der mehrfach bei Pegida in Dresden geredet hat. über ihn lief der Kontakt zum niederländischen Rechtsaußen-Politiker Geert Wilders, der auf einer Kundgebung im April vor 15.000 Menschen sprach. Als „mutigsten Journalisten Deutschlands“ bezeichnet „PI-News“ den Heilbronner Karl-Michael Merkle (Pseudonym: Michael Mannheimer). Für ihn wird „Sachsen das Epizentrum eines politischen Rucks, auf den wir Deutsche lange haben warten müssen“.
  • Der Kopp-Verlag in Rottenburg am Neckar vereint rechte Esoterik mit Verschwörungstheorien. Dort schreibt der frühere Redakteur der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, Udo Ulfkotte. Dessen Buch „Gekaufte Journalisten“ ist so etwas wie die Bibel der Lügenpresse-Fans. Ulfkotte trat ebenfalls bei Pegida in Dresden auf.
  • Die rechtspopulistische Zeitschrift „Compact“ von Jürgen Elsässer verfügt über gute Kontakte zu russischen Nationalisten. Die staatlich-russische Video-Nachrichtenagentur „Ruptly“ überträgt Pegida-Demos regelmäßig live. Russische Fahnen sind auf Pegida-Protesten allgegenwärtig, die angebliche Kriegstreiberei gegen Russland ist eines der wichtigsten Themen.
  • Das Magazin „Sezession“ von Götz Kubitscheck ist das intellektuelle Vorzeigeblatt. Der Mann redete bei Pegida unmittelbar nach dem Auftritt von Wilders. Er betreibt im Süden von Sachsen-Anhalt ein Institut für Staatspolitik (IfS). Dieses gehört zum Umfeld der Wochenzeitung „Junge Freiheit“, der Bachmann ausführliche Interviews gewährt. Zum Dunstkreis des IfS zählt die „Blaue Narzisse“ des Vereins Journalismus und Jugendkultur. Vorsitzender Felix Menzel studierte Kommunikationswissenschaft in Halle, sein Credo lautet: „Wir brauchen Niemanden. Das deutsche Volk kann gesundschrumpfen.“
  • Das Internetportal „Blu-News“ betreibt ein gleichnamiger Verein in München, geführt vom ehemaligen bayerischen Landesvorsitzenden der Partei Die Freiheit, Christian Jung. „Blu-News“ interviewt Pegida-Organisatoren, darunter auch deren Kandidatin für die Dresdner Oberbürgermeis- terwahlen im Juni, die ehemalige AfD-Frau Tatjana Festerling. Der Vorsitzende der Freiheits-Partei, der frühere CSU-Pressesprecher Michael Stürzenberger, ist regelmäßig Gast bei Pegida und betreut mehrere Ableger in Süddeutschland.
  • Hinter dem Blog „Journalistenwatch“ steht der Berliner Verein für Medienkritik und Gegenöffentlichkeit. Der ehemalige „taz“-Journalist Thomas Böhm betreibt das Portal von Jena aus. Die von ihm angegebene Adresse ist identisch mit der des Landesverbands der Freiheits-Partei in Thüringen. Zum Auftritt von Wilders bei Pegida stellt Böhm fest: „Nach dem Motto ‚Wer schreit, hat Recht‘ pöbeln die linken Journalisten ungehindert herum.“
  • Beliebt bei Pegidisten ist zudem die rechtskonservative Wochenzeitung „Weltwoche“ aus der Schweiz. Ihr Verleger Roger Köppel war von 2004 bis 2006 Chefredakteur der „Welt“. Zu seinen Autoren zählt unter anderem Henryk M. Broder. Für die „Weltwoche“ schrieb Pegidas OB-Kandidatin Festerling eine Eloge über Hooligans. Indirekt lernte sie dadurch Ignaz Bearth kennen, den Gründer der Rechtsaußen-Partei Direktdemokratische Partei Schweiz. Auch Bearth spricht bei Pegida in Dresden.

In der Summe entfalten „PI-News“, „Blu-News“, „Compact“ und Co. eine beträchtliche Wirkung. Als ich im März darüber berichte, dass Bachmanns Hitler-Bild im Netz manipuliert worden sein könnte, schaffe ich es als „Quasi-Kronzeuge“ der Neu-Rechten auf die erste Seite der PI-News. Bachmann lädt mich zu einem Hintergrundgespräch ein, bei den autonomen Linken aber gerate ich in einen Shitstorm. Meine Quellen bei „Dresden nazifrei“ versiegen. Auch meine Häkelmütze werde ich los: Als ich nach dem Wilders-Auftritt in eine Gruppe von Gegendemonstranten gerate, reißt sie mir ein Vermummter mit den Worten „Du Nazi-Schwein“ vom Kopf.

Ob links- oder rechtsextreme Nischen-Publizistik im Internet: Sie bedroht den auf seriösem Journalismus basierenden Diskurs. Das zeigen zahlreiche Leserreaktionen. Hier ein repräsentatives Beispiel: „Seit Längerem bemerke ich, dass Ihr Blatt Tatsachen verfälscht oder verändert oder beeinflusst. […] Ihren unterschwelligen Ton gegen Pegida nehme ich zum Anlass, mein Abonnement zu kündigen. Ich hoffe, dass Ihre Rezipienten Ihnen in Scharen davon laufen.“ Der Verfasser dieses Leserbriefes ist auch auf „Facebook“ unterwegs. Dort mag er Gruppen wie „Der Lügenpresse den Kampf ansagen“, „Töchter und Söhne Germaniens“ oder „Merkel stressen“. Sachsens evangelischer Landesbischof Jochen Bohl konstatiert: „Es hat sich eine gefährliche Mischung aus geschürten Ängsten, persönlichem Scheitern und des Verdrusses an demokratischen Prozeduren zusammengebraut, die uns nicht ruhig lassen darf.“

Doch der Großteil ruht. Ein öffentlicher Aufschrei gegen Pegida ist im Osten kaum zu hören. Die westdeutschen Leitmedien haben sich zurückgezogen. Im Hintergrund aber arbeiten Pegidas Stichwortgeber zusammen. So treffen sich „Sezession“-Chef Kubitscheck und „Compact“-Macher Elsässer Mitte April mit 150 Gleichgesinnten in Dresden. Beide sehen in Pegida eine „echte Volksbewegung“, deren Aufgabe es sei, „Systemkritik in jedweder Form zu artikulieren“. Pegida-Anhänger sollten Initiativen gründen. „Ob Bürgerbündnisse gegen die Einrichtung von Asylheimen, ob Stammtische oder Debattierklubs: Man muss die Vernetzung fördern und den Impuls dahinter zum Thema machen. Er lautet: Die Lage der Nation ist bedrohlich.“ Zwei Tage nach dem Treffen gibt Pegida seine Zukunftsstrategie bekannt. Demnach werde man „als Bürgerbewegung zu allererst auf kommunaler Ebene Missstände benennen“. Das Pegida-Netzwerk solle „durch eine zentralere Betreuung“ gestärkt werden. Perspektivisch sei eine parlamentarische Arbeit auf kommunaler Ebene ab 2016 angedacht. Der letzte Satz des Papiers lautet: „Pegida ist gekommen, um zu bleiben.“

Mit freundlicher Genehmigung von „Communicatio Socialis“. Die aktuelle Ausgabe der vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift für Medienethik hat das Thema „Glaubwürdigkeit & Vertrauen – Journalismus zwischen Ressourcenkrise und entfesseltem Publikum“.

246 Replies to “Häkelmütze im Pegida-Land”

  1. Habe ein etwas komisches Darstellungsproblem: Die Umlaut-Punkte stehen immer über dem Buchstaben rechts daneben. Betrifft die Überschrift und den gesamten Text. Betroffen sind bei mir Firefox 39.0 (Windows 7, Windows 8, Android) und IE11 (Windows 7 und 8). IE lässt im Gegensatz zu Firefox sogar eine Lücke, wo nur die Umlaut-Punkte statt eines Buchstaben stehen.
    In Chrome 45 ist hingegen alles okay.

    Komischerweise scheint das Problem auch nur in diesem Beitrag aufzutreten, in anderen Beiträgen (auch solche, wo Umlaute im Titel vorkommen) ist die Darstellung auch in Firefox und IE okay.

    Habe in Firefox testweise alle Add-ons deaktiviert, das hat aber nichts geändert. Im Developer-Tool Firebug war die einzige Änderung, die das Problem behoben hat, die Regel für die Schriftart. Aber wie gesagt, in allen anderen Beiträgen ist die Darstellung auch mit der Schriftart „vollkorn“ okay.

    Wenn ich ein paar Screenshots schicken soll, sag Bescheid.

    Kurz noch Om-Topic: Sehr interessanter Beitrag, vielen Dank, Herr Wolf!

  2. Medialer Krieg!

    Der Autor spricht von medialen Waffen auf Seiten der Pegida.
    Und sind Spiegel, Focus und Co. etwa keine Werkzeuge der Meinungsbeeinflussung?

    Der Name Pegida könnte übrigens vom Spiegel inspiriert sein. Haben Sie die Titelblätter der letzten Jahre zum Thema Islam dort mal gesehen?
    So schürrt man Ängste und Hass.

    Überhaupt finde ich: in seinem Artikel geht der Autor viel zu wenig auf den Journalismus der Mitte ein. Dieser ist ja nun wirklich schlecht, wie Bildblog und Niggemeier eindrucksvoll belegen. Wer Alternativen sucht, landet schnell in der linken oder rechten Ecke.
    Ein echter Lösungsansatz wäre für mich, wenn es wieder guten Journalismus gäbe. Mit Recherchen und unterschiedlichen Meinungen in den Artikeln. Schluss mit dem Einheitsbrei. Gerade die Ostler müssen sich doch fühlen, als ob es wie damals in der DDR nur eine Einheitszeitung gibt, die sich unter verschiedenen Namen verkauft…

    Dennoch wünsche ich mir mehr Artikel wie diesen hier von Herrn Wolf. Artikel, die einem das Gefühl geben, hier wurde recherchiert und die eigene Meinung wieder gegeben. So etwas zu allen Themen, auch mal regierungskritisch oder unvoreingenommen zur USA oder Russland, das würde den Journalismus in diesem Land echt voran bringen…

  3. Interessant. Das mag vermutlich alles so gewesen sein – in der medialen Darstellung der „Pegida“ gefiel mir jedoch bisher die prompte Verquickung von „rechts- oder links-Versagern“ nicht so recht. Als nutzten Journalisten diese Kategorien ganz gern, um leichter von eventuell auch berechtigter Medienkritik abzulenken. Erinnert ein wenig an die auffällige Bereitschaft, sehr viele eingehende Leserkommentare, die einer Redaktion widersprachen bzw. nicht gefielen, kurzerhand als „Shitstorm“ zu bezeichnen…

  4. @2 Patrick
    „Dennoch wünsche ich mir mehr Artikel wie diesen hier von Herrn Wolf. Artikel, die einem das Gefühl geben, hier wurde recherchiert und die eigene Meinung wieder gegeben. So etwas zu allen Themen, auch mal regierungskritisch oder unvoreingenommen zur USA oder Russland, das würde den Journalismus in diesem Land echt voran bringen“…

    Hier schnüren Sie nun einen gordischen Knoten:
    Zu den Standardvorwürfen an „die Medien“ (die für mich bisher weitgehend überzeugend sind -die Vorwürfe) gehört der, daß Journalisten eben ihre eigene Meinung wiedergeben und sich nicht darauf beschränken, eine Meldung zu formulieren.
    Nachricht oder Meinung? Nach bisheriger Lesart verärgerter Nutzer der „Mainstreammedien“ gehört das streng getrennt.

  5. @ Jörg

    „Nachricht oder Meinung? Nach bisheriger Lesart verärgerter Nutzer der ‚Mainstreammedien‘ gehört das streng getrennt.“

    Und genau das ist das Problem. Diese Leuten fehlt völlig das Bewusstsein, dass Nachrichten IMMER subjektiv sind, allein durch Auswahl und Gewichtung der Informationen. Sie gehen außerdem davon aus, dass es die eine Wahrheit gebe, und wenn ein Bericht nicht dieser vermeintlichen Wahrheit entspricht, muss er gelogen sein.

    Und so kommt man dann natürlich auf der Suche nach Alternativen recht schnell in die linke oder rechte Ecke, denn diese verkünden einfache „Wahrheiten“. Bei vielen ihrer Rezipienten hört die Quellenkritik, derer sie sich als Zeichen besonderer Intelligenz bei Nutzung der „Mainstreammedien“ oft rühmen, hier plötzlich auf. Den Splitter im Auge des Gegenübers finden ist ja auch einfacher als das Brett vorm eigenen Kopf zu sehen.

    @ Patrick Baum

    „Der Name Pegida könnte übrigens vom Spiegel inspiriert sein. Haben Sie die Titelblätter der letzten Jahre zum Thema Islam dort mal gesehen?
    So schürrt man Ängste und Hass.“

    Auch so ein Gegensatz in dieser ganzen braunen Soße (damit meine ich nicht Sie): die „Mainstreammedien“ sind zwar „Lügenpresse“, aber wenn ein Bericht ins Bild passt, wird er zitiert. Was denn nun?

    Letztlich dürfte das das gleiche Problem sein, das ich eingangs beschrieben habe: im Glauben, es gebe die eine Wahrheit und objektive Nachrichten, sind eben passende Berichte ein Beweis der eigenen Position und dem widersprechende Berichte Lügen.

    Achja, bevor ich nun wieder Spiegel, Zeit & Co verteidigen soll: die Erkenntnis, dass Medienberichte immer subjektiv sind, entbindet Journalisten natürlich nicht von der Pflicht einer handwerklich guten Arbeit.

  6. Anmerkung: Das „Institut für Staatspublizistik“ heißt eigentlich Institut für Staatspolitik. (IfS)

    Trotzdem ein etwas hochtrabender Name für eine Institution, die Druckwerke wie die Sezession herausgibt…

  7. Ist das jetzt der Versuch von SN, wieder aus der Ecke herauszukommen, in die er sich zunehmend begeben hat? Denn auch sein Blog hat ja offenkundig viele Pegida-Sympathisanten angezogen – oder zumindest solche, die auch bedenkenlos „Lügenpresse!“ schreien würden…

    Den Artikel selbst finde ich sehr gut. Ich finde die gesellschaftliche Entwicklung in diesem Land mittlerweile besorgniserregend. Das Internet tut der öffentlichen Meinungsbildung nicht gut, offenbar sind viele Menschen überfordert mit der Möglichkeit, sich ihr Wissen aus allerlei Quellen selbst zusammenklauben zu können. So blühen Verschwörungstheorien, rechter und linker Sumpf, Hass auf Journalisten, Hass auf die USA und Israel, Hass auf Moslems etc. In meinen Augen war die Initialzündung für den ganzen Schwachsinn 9/11. Hier konnten sich erstmals jene finden, die aus blindem Hass auf die USA bereit sind, alles zu verdrehen und alles zu glauben, was eine Täterschaft der USA belegen könnte.

    Für mich enttäuschend ist allerdings, dass die Seite PI seinerzeit mal als eigentlich ganz witziges, optimistisches Projekt gestartet war, das vor allem eben PC zum Thema hatte. Und das im übrigen strikt auf der Seite der USA stand und diese vor Angriffen in Schutz nahmen. Auch Broder auf Achgut.de hatte sie verlinkt. Mit der Zeit nahm der – anfangs gar nicht wesentliche – Anteil an Islamkritik bzw. später -hetze allerdings dramatisch zu.

  8. Ich bin über die Bezeichnung „Demokratiegegener“ in dem Text gestolpert, welche mich an das Unwort „Asylgegener“ erinnert (vgl. David Hugendick auf ZEIT-Online). Frage mich, ob der Ausdruck „Demokratiegegner“ sinnvoll ist oder ob man den vermeiden sollte.

  9. @#5

    Danke für Ihre erste Anmerkung. Ich hatte früher (vor 10-15 Jahren) nicht das Gefühl, dass es besonders viele Menschen um mich herum gab, die nicht in der Lage waren einen Artikel z.B. im Spiegel zu lesen und selbst herauszufinden, was die Fakten sein könnten, denen Sie trauen wollen, was ein subjektiver Einschlag ist, den sie nicht teilen wollen und wie man einen Artikel aus Fakten, zwingend subjektiver Auswahl und Sicht aber dem Versuch einer gewissen Objektivierung für sich selbst auswertet und in die eigene Meinungsbildung kritisch einfließen lässt.

    Heute scheinen das viele nicht zu können, jedenfalls hat man diesen Eindruck, wenn man weite Teile der aktuellen „Pressekritik“ liest (vieles davon ist kaum als Kritik zu bezeichnen, daher die Anführungszeichen) oder die Kommentare unter den Online-Ausgaben der Zeitungen.

    Ich kann ehrlich gesagt einen Rückschritt in der Qualität der Berichterstattung, Kommentierung, Darstellung und Recherche in Zeitungen und Nachrichten nicht wirklich erkennen. Vieles ist so schlecht wie eh und je und vieles ist so gut, wie eh und je. Die ganze Diskussion kann eigentlich auch langsam mal wieder enden.

  10. „Sie haben ja „Facebook“, den größten Stammtisch im Land. “
    Wie wahr, und Twitter ist der zweit größte.

  11. Wer sich mit Pegida länger beschäftigt, dem wird genau die oben angeführte Stammtischmentalität der Diskussion in den sozialen Netzwerken auffallen. Und die VerBILDisierung… Die Leute schlagen sich buchstäblich die Köpfe ein unter plakativen albernen Memes mit dummen Sprüchen. Verlinkte Artikel werden nicht gelesen, sondern aufgrund der Überschriften diskutiert.
    Und wer sich mit Pegida und den Anfängen beschäftigt hat, wird eine Parallele zur Berliner Love-Parade erkennen (ja, schräg, ich weiß): Zuerst zogen einen paar Leute mit einer kleinen politischen Botschaft über die Straße, warben ein paar Gleichgesinnte und dann stieg das Geld gebende (neurechte) Establishment ein. Die großen Banner mit „PI-News“ darauf, die seit Dezember mitgeschleppt werden, zeigen doch ganz deutlich, dass es sich nicht mehr um ein Projekt von Bachmann und seinen Saufkumpels handelt, sondern um bezahlte Propaganda mit einem Loser als Grüßaugust. „Unser Lutz“ ist Identifikationsfigur, die Fäden haben andere in der Hand. Auffälligerweise alles Original-Wessies

  12. Wow, was für ein grottenschlechter Artikel. Behauptet von sich selbst, neutral zu sein und ist dann doch ganz eindeutig linksgerichtet. Stilisiert sich selbst als das arme Opfer hoch, die einzigen „Fehler“, die er selbst gemacht hat (und hier zugibt) sind nach dem Motto „Ich war einfach ZU NETT ZU DEN LEUTEN“ gestrickt. Versucht seine argumentativen Gegner zu difamieren (z.B. darüber, welchen Facebook-Gruppen die Menschen angehören) anstatt zu argumentieren, ganz klassisch nach Pegida-Muster – vermutlich glaubt er auch noch, dass er in diesen Methoden gerechtfertig ist, gehört er doch „zu den Guten“.

    Herr Wolf hat recht damit, dass die breite Masse Emotionen inzwischen eher zugänglich ist als Argumenten. Sein Artikel zeigt jedoch ganz eindeutig, dass er Teil und mit-Verursacher des Problems ist, und nicht ein armes Opfer. Kampagnen-Journalismus ist genau der Grund, warum etablierten Journalisten inzwischen häufig das Wort „Lügenpresse“ entgegengeworfen wird.

    Wenn Sie die Leute zu lange für dumm verkaufen, dann wenden sie sich von Ihnen ab. Das haben Sie immer gewusst! Pech nur, dass Sie nicht damit gerechnet haben, dass genau diese Leute sich einen anderen suchen, der sie für dumm verkauft.

    Selber Schuld.

  13. @Peter Stollewerk

    Ich habe den ZEIT-Artikel gestern auch gelesen und verstehe die Aufregung von David Hugendick nicht. Wenn, wie das heutzutage Usus ist, unter dem Euphemismus „Aktivist“ vom hehren Idealen folgenden Ehrenamtler bis hin zum gewalttätigen Rechtsbrecher alles gemeinsam abgefrühstückt wird, braucht man sich nicht zu wundern, wenn unter „Asylgegner“ sowohl der Prügel-Hool als auch der genervte Anwohner zusammengefasst wird. Vielleicht sollte man endlich wieder mal lernen zu differenzieren und die entsprechenden Personengruppen als das benennen, was sie sind.

  14. der in der fremd-fremdelnden Bürgerschaft Dresdens auf fruchtbaren Boden fällt.

    Und woher kommt dieser fruchtbare Boden? Gerade ein Mitarbeiter der Sächsischen Zeitung sollte das wissen …
    Ich habe mir, seit in Dresden rechtsnationale Ausschreitungen wieder populär sind, mal das zweifelhafte Vergnügen gemacht, die Homepage der Sächsischen Zeitung etwas häufiger anzuschauen.
    Ich kann mich an keinen einzigen Tag erinnern, an dem nicht irgend ein Artikel auf dieser Homepage groß betont hat, welche Probleme Asylbewerber — oder „Asylanten“, wie die Sächsische Zeitung sie auch nennt [1] — verursachen, welche Kosten, welche Gefahren von ihnen ausgehen (Beispiel der heutigen Titelseite, neben diversen anderen, [2]). Ein weiterer Artikel referiert dann meistens entweder über tschechische oder rumänische Einbrecherbanden, polnische Autodiebe, oder tschechische Drogenhändler, die unschuldige Sachsen dazu zwingen, Crystal Meth zu nehmen (heute ausnahmsweise keiner, dafür 9 (!) zum Thema „Asyl“ auf der Titelseite). Beispielhaft für das Vorgehen der Sächsischen Zeitung sei hier [3] genannt, wo ein verurteilter Deutscher aus Görlitz als Beleg dafür angeführt wird, dass „Hintermänner im Ausland […] in Deutschland ihr Unwesen [treiben]“.
    Und so geht das schon, seit ich kopfschüttelnd die Homepage der SZ betrachte (die übrigens im gleichen Verlag wie das Boulevardblatt „Morgenpost“ erscheint).

    Ich glaube ja Herrn Wolf durchaus, dass er dieses fremd-fremdelnde Milieu bedauert. Aber sein Arbeitgeber und damit er sprechen dieses Milieu als Kundschaft und damit als Geldgeber gezielt an, und das nicht erst seit gerade eben.

    [1] http://www.sz-online.de/nachrichten/real-markt-als-asylantenheim-ungeeignet-3039980.html
    [2] „Nach mehreren Auseinandersetzungen zwischen Asylbewerben und Anwohnern wird eine Flüchtlingsunterkunft im fränkischen Mainstockheim vorübergehend geräumt.“ — Anriss für http://www.sz-online.de/nachrichten/bayern-raeumt-fluechtlingsunterkunft-3159473.html
    [3] http://www.sz-online.de/sachsen/weniger-euro-falschgeld-in-sachsen-3158599.html

  15. @13

    Ich denke, das „Der Leser ist zu doof“-Bashing passt nicht so ganz zu den Fakten, vor allem da das Misstrauen in die Berichterstattung der Medien mit zunehmendem Bildungsgrad ansteigt. Es ist natürlich schwierig zu sagen, ob die Berichterstattung schlechter geworden ist oder ob es heute durch die Vernetzung und leichte Verfügbarkeit von Primärquellen wesentlich einfacher ist, die Fehler aufzudecken. Aber wie dem auch sei, die Medien haben nunmal ein massives Qualitätsproblem.

  16. Danke, für den Bericht, der einige interessante Informationen enthält.

    Vor allem das Bachmann doch nicht als Hitler posiert haben soll, ist hochinteressant. Diese Wende wäre mir völlig neu. Ist das wirklich so? Ich hatte in praktisch jedem Medium von dem Hitler-Bart erfahren, davon das es eine Fälschung sein soll, aber erst hier und heute.

  17. Na gut, haben wir verstanden: das sind also alles die Pösen, die D’ppen, die den tollen, ehrlichen, aufklärerischen Gazetten nicht mehr glauben. Schreckliches Pack.
    .
    Aber wer sind dann die vielen, die immer wieder CDU-SPD-Grüne wählen obwohl die nachweislich nur Mist bauen? = Die Guten?

  18. @Karlo: Naja, er hat insofern „als Hitler posiert“, als er das Foto anscheinend in dieser Form auf Facebook gepostet hat. Die Original-Aufnahme, die beim Friseur entstand, war allerdings laut Ulrich Wolf ohne den Hitler-Bart.

  19. Was will uns dieser Artikel jetzt sagen?
    Der Journalismus, so wie wir ihn zur Zeit erleben, ist schon irgendwie ganz ok und muss sich nur etwas mehr anstrengen, um die Leute wieder zu gewinnen?
    Und wenn das nicht gelingt, dann liegt das halt einfach daran, dass das alles linke und rechte Spinner sind, die man eh nicht mehr erreichen kann?

    Tja, wenn das Ihr Ansatz ist, dann werden Sie wohl in Zukunft weiterhin erleben dürfen, wie das Misstrauen wächst, denn offensichtlich wollen Sie nicht die fehlende Qualität Ihrer eigenen Zunft erkennen, die lieber emotionalisiert, personalisiert und möglichst ohne Fakten versucht Klischees zu bedienen und eben NICHT besser ist als das Stammtischniveau in irgend welchen Facebookgruppen.

    Und übrigens, auch wenn das nicht in Ihr Weltbild passt, es gibt abseits der Stammtische im Netz auch ein riesen Angebot an Blogs und Diskussionen, die versuchen sich an Inhalten und Fakten abzuarbeiten und denen es um Zugewinn an Information und Wissen geht. Volkswirtschaftliche Zusammenhänge und Daten zur Griechenlandkrise? In den klassichen Medien? Mag es irgendwo geben, aber zugegeben bin ich zu faul mir das aus 1 Millionen Schreiartikel rauszusuchen. Da gehe ich lieber auf ein paar Wirtschaftsblogs und schau mal was die mir so an Zahlen und Infos liefern können, lese weiterhin in Blogs von Menschen AUS Griechenland und schaue mir ein paar Videos von Vorträgen an Unis von Wirtschaftswissenschaftlern an und versuche mir dann ein Bild zu machen. Dummerweise ergibt diese Herangehensweise bei fast allen Themen oft ein wesentlich differenziertes Bild als alles, was mir Ihre Zunft im Regelbetrieb zum Konsumieren vor die Füße schmeisst…

    …aber machen Sie ruhig so weiter, denn an sich ist ja alles ok in Ihrem journalistischem Traumland.

  20. @Karlo: Aus dem „SZ“-Artikel:

    Die Friseurmeisterin und ihr Kunde sind Hörbuchfans. Sie unterhalten sich über einen Roman, den sie gerade zufällig beide hören: „Er ist wieder da“, gesprochen vom Schauspieler Christoph Maria Herbst. In dem satirischen Bestseller geht es um Adolf Hitler, der 2011 mitten in Berlin wieder auftaucht. „Wir fanden das witzig, wir haben richtig rumgeblödelt“, sagt [die Friseurin] Mihaly. Da habe der Mann sie gebeten, ein paar Fotos zu machen.

    Der Mann war Lutz Bachmann. Ein Jahr nach jenem denkwürdigen Haarschnitt sollte er als Gründer der Pegida-Bewegung eine beachtliche Medienkarriere hinlegen. Mihaly hat die Bilder von damals in ihrem Smartphone immer noch gespeichert: Bachmann mit nassem Kopf; Bachmanns schwarze Haare auf dem hellen Laminat zu einem Haufen zusammengefegt; Bachmann mit Scheitel – aber ohne Bart. Ohne Bart? „Definitiv“, sagt Mihaly. „Das Hitlerbärtchen muss er oder ein anderer später reinretuschiert haben.“

  21. @Karlo

    Eine Hitler-Pose bringt Klicks. Herauszufinden, ob es sich um einen Fake handelt ist anstrengend und will keiner wissen. Einfache „Wahrheiten“, die die Meinung wiedergeben.

    Das ist das Konzept auf beiden Seiten, egal ob etablierte Medien oder Pegida.

    Wer nach Wahrheit giert muss sich anstrengen und selber recherchieren (und recherchieren bedeutet nicht zwei Zeitungen lesen sondern die Originalquellen.) Das war schon immer so und das wird immer so bleiben.

  22. Interessanter Artikel. Was mich sehr irritiert ist die Tatsache, dass offensichtlich niemand mehr die aktuellen Pegida-Demonstationen verfolgt und in den Medien immer noch von „Islam-Kritikern“ geredet wird. Schaut euch mal die Reden bei YouTube an, auch wenn es schmerzt. Das ist der verbliebene Haufen aus Dresden inzwischen nur noch am Rande. Inzwischen wird knallhart gegen Ausländer aller Art und insbesondere natürlich alle Asylanten gehetzt.

    In den Reden von Bachmann, aber auch von vielen der Gäste, ist inzwischen häufig von dem „Großen Austausch“ die Rede. Das ist ein höchstrassistische Verschwörungstheorie, die etwa auch von den Gehirnakrobaten der „Identitären Bewegung“ vertreten wird. Danach gibt es einen von Politik, Presse und Wirtschaft im Geheimen geplanten Austausch der einheimischen Bevölkerung durch ausländische Einwanderer. Das Ziel ist. Ähm ja. Aus Gründen!

    Es wäre also ungeheuer hilfreich, endlich mit der Verharmlosung aufzuhören.

  23. @Somaro: Dass es sich um eine Hitler-Pose handelte, ist aber, soweit ich das sehe, unbestritten.

    @Peter: Sie müssen Ihre E-Mail-Adresse angeben, um hier zu kommentieren.

  24. Tarnkappenreporter … das wird dem Lügenpressegeschrei natürlich nicht gut tun. Mich beruhigt von welch einfachem Gemüt das Otto-Normal-Pegiduum zu sein scheint. Setzen wir allen „Ausländern“ deutsche nationalfarbene Mützchen auf den Kopf, sind alle in Sicherheit… setzen wir uns alle solche Mützen auf und lass uns alle zusammen „Nichtmützler raus!“ krakeelen.

    Ich wünschte, es ginge irgendjemandem noch um Inhalte, nicht ums eigene Ego, um Konsum und wirtschaftliche Vorteile. Die Quintessenz der geistig-moralischen Wende – et voilà!

  25. @#13

    1.“das „Der Leser ist zu doof“-Bashing passt nicht so ganz zu den Fakten“
    Ein „der Leser ist zu doof“-Bashing finde ich hier in dieser Form nirgendwo. Aber letztendlich: Das Aufnehmen und Auswerten von Texten ist eine Aufgabe des Lesers. Auch wenn sich der Autor eines Artikels für seine Darstellung entscheidet: Kommunikation ist immer etwas zweiseitiges. Man sieht vielen Kommentaren an, wo das (gewollte oder ungewollte) Missverständnis liegt. Das hat mit Dummheit nicht viel zu tun. Oder doch?

    2. „vor allem da das Misstrauen in die Berichterstattung der Medien mit zunehmendem Bildungsgrad ansteigt“
    Ist das denn so? Woher nehmen Sie diese Erkenntnis? Ist das die Art von Fakten, die Sie sich in der Presse wünschen?

    3. „ob es heute durch die Vernetzung und leichte Verfügbarkeit von Primärquellen wesentlich einfacher ist, die Fehler aufzudecken.“
    Ist das so? Handelt es sich wenigstens bei einer signifikanten Anzahl von kritischen Kommentaren tatsächlich um echte Faktenanalyse aus Primärquellen? Oder liegen der Kritik nicht auf häufig einfach nur andere Meinungen, die Negierung von Fakten oder dürftige Sekundärquellen aus Netzwerken, Blogs etc. zugrunde? Werten Sie doch einmal Kommentare unter Onlineartikeln aus. Dann wüssten wir mehr.

    4. „Aber wie dem auch sei, die Medien haben nunmal ein massives Qualitätsproblem.“
    Ist das so? Wenn ich Ihren Satz davor richtig verstanden habe, halten Sie es für schwierig zu sagen, ob wirklich ein Qualitätsproblem feststellbar wäre – wenn man es mal ernsthaft untersuchen würde. Woher also Ihre Feststellung, dass es ein „massives“ Qualitätsproblem überhaupt gibt. Wer behauptet das eigentlich? Und mit welchen Argumenten?

    Ich bleibe skeptisch, auch Ihren Ansichten gegenüber.

  26. Wer bei einem Journalismus mitmacht, dessen eigentlicher Existenzzweck es geworden ist, Werbung – also: professionell und mit unfassbar hohem Aufwand erstellte Lügen zur Manipulation von Menschen – zu transportieren, darf sich nicht einen Moment über Wörter wie »Lügenpresse« wundern. Dieser Kurzschluss mag ein in Bierdunst und Dumpfheit verzerrtes Spiegelbild sein, aber er ist dennoch ein Spiegelbild der wirklichen Zustände. Mir gefällt das übrigens auch nicht.

    Ich bin meilenweit davon entfernt, mit irgendwelchen Mobs mitzulaufen. Ganz im Gegenteil, ich sehe zu, dass ich nicht zum Lynchopfer werde, denn man sieht mir bereits äußerlich an, dass ich diese Gesellschaft ablehne, und da können einige nicht widerstehen, die Gewalt der Gesellschaft ganz persönlich und direkt auszuüben. Lange, bevor jemand die Abk. PEGIDA schrieb, gab es Fußballspiele. Von der Lü… ähm… von der Presse nur ins positivste Licht gestellt (sind ja wertvolle Werbeplätze) und mit breiter, bunter Berichterstattung gewürdigt. Immer wieder »durfte« ich mich in der Nähe der Mobs aufhalten, die zum Fußball strömten, und immer wieder »durfte« ich neben auf mich persönlich gemünzten Gewaltdrohungen auch Sprechchöre hören, die wegen ihres offen zum Fremden-, Rassen- und Sozialhass aufrufenden Gepräges Grund für eine Freiheitsstrafe gewesen wären. Dieser Mob wird nicht von der Polizei bekämpft, sondern beschützt. So lange das Dumpfbraune sich an seinen gesellschaftlich gewünschten, kommerziell verwertbaren Ort aufhält, hat niemand ein Problem damit, und schon gar nicht der Journalismus, der gern mitkassiert. Und eine — wie schon gesagt, inzwischen generell zum Daseinszweck des Journalismus gewordene Werbung — unsägliche Reklame wie die »Du bist Deutschland«-Hirngerberei mit dem tollen Fernsehwerbetext »Warum schwenkst du Fahnen? Warum feuerst du deine Mannschaft an? Weil du weißt, dass aus deiner Fahne viele werden und aus deiner Stimme ein ganzer Chor. Du bist von allem ein Teil, und alles ist ein Teil von dir. Du bist Deutschland.« (Gedächtniszitat), wurde selbst in der seriös verlarvten Presse noch im Vierfarbdruck ganzseitig abgedruckt. Der Sumpf, aus dem die heutigen Mordbrenner aufgestiegen sind, um Flüchtlingsheime zu überfallen, ist wahrlich kein Randproblem; und er ist auch eine Folge des gegenwärtigen, zum reinen Reklameköder verkommenen Journalismus.

    Das einzige, was der Journalismus (ja, in seiner Gänze, als überpersonaler Prozess, nicht unbedingt direkt am einzelnen Journalisten wirksam) an PEGIDA und vergleichbaren Bürgerbewegungen erschreckend zu finden scheint, ist, dass diese außerhalb eines kommerziell zugewiesenen Raumes stattfinden, dass sie erschreckend echt sind und somit auch nicht mehr vermarktbar sind. Ansonsten hätte er kein Problem damit.

    Ach ja: Die auffällige und verblüffend einstimmige Einseitigkeit der gesamten journalistischen Berichterstattung zu gewissen Themen ist inzwischen so deutlich, dass sie sogar von einem Besoffenen noch wahrgenommen werden kann. Es ist fast schon eine Leistung, daraus keinen Schluss zu ziehen, der nicht in den Worten »Propaganda«, »Lüge« und »Manipulation« zusammengefasst werden kann. Erstaunlicherweise ist das eine Leistung, die zurzeit nur noch Journalisten hinzubekommen scheinen — beinahe jeder Mensch aus meinem Umfeld fühlt und artikuliert inzwischen, dass die übrigens lebenspraktisch bemerkenswert unwichtigen Nachrichten nachgerichtet wurden. Ja, ich höre sogar öfter Wertungen, die als »wie in der DDR« erklingen. Von bekennenden CDU-Wählern. Von Rentnern. Von äußerst bürgerlichen Angestellten. Und dazu haben wir eine große, deutsche »Einheitspartei«, deren gleichlautendes Programm unter verschiedenen Kürzeln vor Wahlen »vermarktet« und journalistisch ausgesprochen unkritisch wiedergegeben wird. Wer etwas anderes lesen will, gerät automatisch an ausgesprochen fragwürdige Quellen und muss sich dann in einem Text wie diesem Blogpost — bezeichnenderweise von einem Journalisten — vorhalten lassen, dass er den öffentlichen Diskurs verlassen hat.

    Mich wundert es gar nicht, wenn der auf damaligen DDR-Demos skandierte Spruch »Wir sind das Volk«, der dem medial viel besser aufgenommenen »Wir sind ein Volk« vorausging, bei vielen Menschen neue Attraktivität gewinnt. Und so lange die so genannten »Griechenlandhilfen« zum Großteil direkt zu Großbanken gehen, während Journalisten mit tückischem Blei in die Hirne stempeln, dass damit »faulen Griechen« geholfen wird, ists auch kein Wunder, welche Stoßrichtung so ein Fühlen aufnimmt. Denn der fruchtbare Boden, aus dem PEGIDA und dergleichen aufgesprossen sind, ist der Journalismus selbst.

  27. Es mag viele gute Gründe geben, daß es zu etlichen Themen keine Volksabstimmung gibt.
    Wobei, das Lese- Kauf- und Konsumverhalten bei Zeitungen ist auch eine Art „Volksabstimmung“.
    Und da kann man es drehen und wenden wie man will; ein Land in dem (gefühlte) ~30% KenFM für einen „zitierfähigen und glaubwürdigen Journalisten“ halten, sollte doch vor allem die Bildungs- und Schulpolitiker mal ein Sekunde zum Einhalten und zur inneren Einkehr bewegen!
    Und natürlich die Journalisten!
    Es ist ja nicht nur beim Plebs die Meinung anzutreffen: „Lügen- und Systempresse“!
    Bei Akademikern trifft man die selbe Auffassung an. Nur wird da abgewunken und eher von „ahnungslosem Geschreibsel, reine Zeitverschwendung“ gesprochen.

    Aber wo kommt das her? Es ist u.a. die Meinungsmache!
    Der ewige Wusch von Spiegel-Redakteuren, die ganze Welt mit ihrer Meinung zu beglücken.
    Und das nervt. Das will niemand wissen!
    Die Kluft aus erlebter Realität (anekdotischer Evidenz) und verbreiteter Meinung der Medien, da klafft halt eine ganz gewaltige Lücke.
    Das ewige Repetieren von „Islam = Frieden“, „Es kommen Fachkräfte“, „Maidan = Europäische Werte“,
    „Menschenverbrennung in Odessa waren keine Nazis, sondern ein Unfalll“ usw. usf. ist mit erlebter Realität nicht kompatibel.

    Hass und Enttäuschung („Lügenpresse“) sind doch ein Resultat enttäuschter Liebe!
    Ja, „der Bürger“ zählt halt die SZ und Tagesschau zur Familie, weil da „seine Sicht“ geteilt wird!
    Also zumindest hätte er da gerne!

    Die Presse hat sich von einer nüchternen und auf Wissensgewinn ausgerichtete Berichterstattung zu einer
    Meinungsschleuder entwickelt – und wenn es nur noch um die (richtige) Meinung geht, tja, die hat auch jeder Blindmann zu bieten, der „Ausländer Raus“ ruft!

  28. @18 Anderer Gregor – Ich sehe das genau wie Sie.

    Habe nun auch einmal auf die „Sächsische Zeitung“ geklickt. Da wird dann von Auseinandersetzungen zwischen „Asylgegnern“ und „Asylbefürwortern“ berichtet, als handele es sich hier um vergleichbare, gewissermaßen gleichrangige politische Positionen. Ich würde das vehement bestreiten und finde, dass, wer sich einer solchen Terminologie bedient, Teil des Problems und nicht einer Lösung ist. Es sollte m. E. nicht „Asylgegner“ heißen, sondern „Verfassungsfeindliche Rassist*innen“ (oder ähnlich). Das Recht auf Asyl und Schutz vor Verfolgung ist im Völker- und Europarecht und auch immer noch in unserem Grundgesetz verankert. Wer sich dagegen positioniert stellt sich außerhalb unserer Werte- und Rechtsgemeinschaft.

    Dann diese ewige Gleichsetzung von Rechts und Links. Ja, es gibt auch furchtbare, undemokratische (und auch rassistische und gewalttätige) Linke. Aber im Grundsatz zünden die Rechten Menschen an und die Linken nicht (ja, leider manchmal Autos, auch nicht gut. Aber schlicht und ergreifend gibt es keine Toten linker Gewalttaten in Deutschland.). Linke Publikationen, wie beispielsweise den „Freitag“, wo sich um Qualitätsjournalismus bemüht wird, würde ich auch nicht mit rechten Publikationen gleichsetzen wollen.

    Und dann wird sogar hier das Lutz Bachmann-Hitlerfoto diskutiert, das kann ich leider auch nicht nachvollziehen. Wann Lutz Bachmann sich warum oder auch nicht einen Hitler Bart anklebt(photoshoppt, whatever) ist für mich das am wenigsten Schlimmste, was er je gemacht hat.
    Ansonsten scheint er ja Raubüberfälle zu verüben oder Pogrome anzuzetteln. Mit seinen Pegiada-Märschen macht er sich jede Woche Montag wieder mitverantwortlich, dass Flüchtlinge sich nicht mehr auf die Straße trauen und meines Erachtens kann man seine Aktivitäten auch als Anstiftung zu Gewalttätigen Übergriffen, beispielsweise auf Flüchtlingsheime betrachten. (Er sagt es nicht ausdrücklich, aber er meint es). Sich daran aufzuhängen, wann er sich wie mal verkleidet hat, ist nichts als eine Verdrängung der Probleme, die wir tatsächlich haben.

  29. @Maike:
    Von der RAF haben Sie wohl noch nichts gehört? Oder sind der Meinung, das war nicht so schlimm, die waren ja auf der politisch richtigen Seite …

  30. @Maike Nr. 34: „Aber schlicht und ergreifend gibt es keine Toten linker Gewalttaten in Deutschland.“

    Das wird die Angehörigen der Familien Buback, Ponto, Schleyer, Herrhausen etc. freuen zu hören.

  31. @35, 36 Punkt für Sie, schlampig formuliert von mir,

    fügen sie ein „in den letzten zwanzig Jahren“ hinzu. (Für fällt die RAF in den Bereich „Historie“, Stalin könnte man ja auch als „Linken“ definieren).

  32. @Nr.34 Maike,

    welchen Mehrwert versprechen Sie sich davon, jemanden, der gegen Einzelaspekte des GG ist,
    als Verfassungsfeind zu titulieren?
    Diesem Grundsatz folgend würde JEDE Meldung über Bundesregierung, Bundesrat und Bundestag unter dieser Zuschreibung laufen, denn spätestens alle vier Wochen (gefühlt), bestätigt das Bundesverfassungsgericht, dass den obbenannten Institutionen das Grundgesetz herzlich egal bei ihren Entscheidungsfindungen ist.
    Was also wäre mit so einem Etikett gewonnen?

  33. “ Und [Lutz Bachmann] kommentiert: „Werter Herr Wolf, seriöser Journalismus sieht anders aus! Was hat meine Vergangenheit mit Pegida zu tun? Ich bin nur ein ganz kleines Zahnrad in einem Getriebe, welches Sie mit Ihren medialen Methoden der Diffamierung und Diskreditierung nicht zerstören werden.“ “

    Aha, ein kleine Zahnrad also, ja?!? Und wer sind die großen Zahnräder und die Schaltknüppel? Die Wendegewinnler aus dem Westen vielleicht, inklusive Ihrer medialen Wasserträger und Wegbereiter?? Hitler wäre ohne einen Hugenberg auch nie mehr geworden, als ein Stammtischkrakeler in Münchener Hinterzimmern.

    Herr, wirf Hirn vom Himmel !!!

  34. @38 Jörg,
    das ist mir dann doch ein bisschen zu „spitzfindig“. Sind Sie auch ein „Asylkritiker“? Ihre Äußerung legt das leider nahe. Meiner Rechtsauffassung nach ist das Grundrecht auf Asyl kein „Einzelaspekt“ des Grundgesetzes, sondern als Menschenrecht ein Kernelement und unverzichtbarer Teil der der freiheitlich Demokratischen Grundordnung. (Ich empfehle da mal einen Blick in Art. 1). Und ich glaube nicht, dass dass unseren Staatsorganen das Grundgesetz „herzlich“ egal ist. Verfassungsrecht ist erstens ausgesprochen kompliziert und, auch das kann jeder, der es wissen und nicht nur herumpolemisieren will, wissen, oft streitig. Das gilt aber für Detail- und nicht für Grundsatzfragen (die aber im Gesetzgebungsprozess auch sehr häufig Thema sind) wie das Grundrecht auf Asyl.

    Mit erschrockenen Grüßen!

  35. #38: Das dürfte doch wohl auf der Hand liegen. Wenn sie eine bestimmte politische Richtung per Definition mundtot machen und zusätzlich bestimmen, wer dazugehört, dann haben sie die gesamte politische Macht in der Hand. Man nennt das Totalitarismus.

  36. Maike, #39: Egal wie Sie sich inszenieren. Demokratie setzt mündige Bürger voraus. Wenn man über einzelne Dinge nicht mal mehr sprechen darf, dann ist das die größtmögliche Verletzung der Grundlagen des Grundgesetzes.
    Und bei Ihnen ist eine Kritik oder ein Sprechen über die Details, die mit der Gewährung von Asyl verbunden sind plötzlich gleichbedeutend mit der Abschaffung eines Grundrechtes. Jeder einigermaßen rationale Bürger würde Ihre Position aus Prinzip ablehnen. Einschließlich fast aller „Asylbefürworter“. Das sind nämlich blödsinnige Schubladen.

  37. Das größte Problem dieses Diskurses ist meiner Einschätzung nach, dass „man“ nicht den Antrieb dahin bekommt, die Ursachen und Katalysatoren dieser grassierenden Menschen-, erst im engeren Zusammenhange Fremdenfeindlichkeit, zu entwickeln, zu hinterfragen und Optionen dazu aufzuzeigen. Wenn man Arbeiten wie „Verworfenes Leben – Die Ausgegrenzten der Moderne“ (2004) von Zygmunt Bauman liest, wird einem schwindlig angesichts der Tagesaktualität seiner Prognosen. Dass unser „Menschenmüll“ (oder die von „Müllwerdung“ Bedrohten) sich solchen sucht, den er noch wertloser schätzt bzw. schätzen „darf“, das ist ein so naheliegender Mechanismus der Angstbewältigung, der noch dazu von Medien und Politik positiv sanktioniert wird, während gleichzeitig die sozialverantwortliche Alternative (wie im Europadiskurs) mit aller Macht diskreditiert und bekämpft wird, dass wir uns deutlich vor Augen stellen sollten, in welche arge Dystopie wir gerade realpolitisch herabgleiten.

    Schon die Kälte, mit der wir den Dramen im Mittelmeer beiwohnen, muss doch entsetzen. Wir sind die Post-Holocaust-Generation(en) und wir lassen das mehr oder minder sehenden Auges von uns mitverantwortet geschehen, haben uns nahezu an die Meldungen gewöhnt. Wir müssen weg aus der Empörung, weg von diesen ständigen Versuchen, medialen Sensationalismus zu produzieren und zu genießen. Wir brauchen eine Bewegtheit und Bewegung, die den (Dis)Kurs neu setzt. Mit dem ersten „failed state“ in Europa und seiner nachträglichen neoliberalen Vergewaltigung haben wir vielleicht ein letztes Signal erhalten, umzusteuern. Und solches Umsteuern wird uns nicht zufallen. Wir haben, außer in Ansätzen einer Ahnung, noch nicht einmal verstanden, welche Entwicklungen uns egriffen haben. Nur unsere Kälte und Ignoranz, am ausgeprägtesten eben bei den Fremdenfeinden, Wutbürgern und Hassmenschen, indizieren etwas, das sich uns diskursiv noch entzieht, dem wir vielleicht auch gar nicht beikommen können oder wollen, weil es sich nicht vermarkten lässt.

  38. Ich finde, wenn sich einer als ‚Asyl-Kritiker‘ bezeichnet, dann muss er sich durchaus gefallen lassen, dass man ihn als Kritiker des Asylrechts versteht. Und dann kritisiert er nun mal ein elementares Grundrecht. Mal ganz abgesehen davon dass ich es ziemlich zynisch finde, zwischen Leuten die von politischer Verfolgung bedroht sind und solchen die ’nur‘ dem Hungertod, bzw. dem ihrer Kinder entfliehen wollen zu unterscheiden – was ja der dezente Hinweis darauf, das Asylrecht gelte nur für politische Flüchtlinge auch schon wieder irgendwie impliziert.
    Wenn die regierungstreue Mehrheit in Bundestag und Bundesrat, also der „Gesetzgeber“, auf Betreiben der Bundesregierung, blödsinnige Gesetze verabschiedet, die dann vom Verfassungsgericht kassiert werden müssen, weil sie Auswirkungen haben die wiederum gegen grundgesetzliche Gebote verstoßen, ist das zwar ebenfalls schrecklich, aber eben kein gezielter Angriff auf Grundrechte.

  39. #40 QMaike

    Auch Art.13 ist ein Grundrecht (Unverletzlichkeit der Wohnung).

    Nun findet sich in den Weiten des Netzes aber just eine Diskussion um den Entwurf des Kulturgutschutzgesetzes, der -glaubt man dieser Quelle-
    http://muenzenwoche.de/de/News/4?&id=3535&utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=M%C3%BCnzenWoche+16.07.2015&newsletter=M%C3%BCnzenWoche+16.07.2015
    sich nun gerade um ein verfassungsmäßiges Grundrecht überhaupt nicht schert:

    >>Sobald das Kulturgut eingetragen ist, muss sein Eigentümer der obersten Landesbehörde alle Angaben zur eindeutigen Identifizierung des Kulturgutes und zum Aufenthaltsort machen. Er ist verpflichtet auf seine Kosten der Behörde Fotographien zur Verfügung zu stellen, das Objekt im Rahmen des wirtschaftlich Zumutbaren zu erhalten, und die oberste Landesbehörde sofort über jeden Ortwechsel, bei einem Verkauf über den neuen Eigentümer zu informieren. Um sicherzustellen, dass ein Eigentümer ein Objekt nicht heimlich verkauft, hat die oberste Landesbehörde sowie sachverständige Personen Zutritt zu Wohnungen und Gebäuden, in denen das Kulturgut verwahrt wird. „Das Grundrecht der Unverletzlichkeit der Wohnung gemäß Artikel 13 des Grundgesetzes … wird insoweit eingeschränkt.“ <<

    (Ich werte den als Zitat gekennzeichneten Satz als Bestandteil dem Gesetzesentwurf entnommen)

    Aber ich darf annehmen, dass Grundrechte und Grundrechte nicht vergleichbar sind …

    Freundliche Grüße

  40. @47: Es gilt in unserem Rechtssystem das Asylrecht für politisch Verfolgte und die Flüchtlingskonvention für Kriegsflüchtlinge. Dazwischen gibt es nichts, soweit ich weiß. Die einen dürfen nach Anerkennung uneingeschränkt bleiben, die anderen müssen nach Wegfall der Fluchtursache wieder zurück. Was mit denen geschehen soll, die weder den einen noch den anderen Titel beanspruchen können ist das bisher ungelöste Problem. Nur darum könnte der Streit gehen. Differenzieren sollte man schon dürfen.

  41. # 41, 42, Nobilitatis
    Ich glaube, das Menschen wie Sie sehr große persönliche Probleme haben und ihnen daher die Empathie verloren geht. Ich wünsche mir für Sie, aber vor allem auch für die Menschen, die vor Leuten wie Ihnen beschützt werden müssen, dass Sie diese Probleme vielleicht lösen werden können.

    Daneben: Sie unterstellen mir Aussagen, die ich gar nicht gemacht habe. (Eine bekannte, aber doch auch etwas unredliche Argumentationsstrategie) Indem Sie behaupten, ich würde Ihnen das Wort verbieten wollen, argumentieren wie Thilo Sarrazin, der bekanntlich mit „das darf man ja nicht mehr sagen“ ein ganzes Buch gefüllt hat, dabei äußern Sie Ihre Meinungen doch unablässig – Und das soll auch so sein. Sie müssen dann nur damit leben, dass Sie scharf kritisiert werden, auch mit dem Vorwurf, dass Sie sich jenseits der Grundprinzipien unserer Verfassung bewegen.

    Auch gegen eine Diskussion von Detailfragen des Asylrechtes habe ich gar nichts (im Gegenteil, die führe ich auch, nur vermutlich aus einer anderen Perspektive als Sie). Die als „Asylkritiker“ bezeichneten Menschen sind aber in der Regel nicht solche, die „Details“ unseres Asylrechtes kritisieren, sondern solche, die seine Grundsätze infrage stellen und auch aktiv dagegen handeln, zum Beispiel in dem sie demonstrierend vor Flüchtlingsheime ziehen. Dort üben sie dann nicht nur ihr Recht auf freie Meinungsäußerung aus, sondern bedrohen auch Menschen von denen vielleicht nicht alle, doch aber viele traumatisiert sind und bei uns Hilfe suchen. Ich finde das unmenschlich.

  42. #49 Jörg,

    auch wenn Ihnen das neu ist, Grundrechte und Grundrechte sind tatsächlich nicht immer vergleichbar. Schauen Sie mal in Art 79 Abs. 3 des Grundgesetzes.

  43. @Stefan Niggemeier,

    Sorry, wenn ich die Netiquette verletzt habe. Aber ich bin gerade wirklich aufrichtig erschrocken über die Argumente, die ich hier zu lesen bekomme.

  44. @50. reinerw

    Ich frage mich bloß warum an dieser Stelle extra noch mal wieder explizit auf diese Differenzierung hingewiesen werden muss.
    Es ist ja irgendwie auch eine Frage der (Leit-)Kultur, ob man Menschen in Not erst mal hilft, egal aus welchen Gründen sie in Not geraten sind, oder ob man sich zu derlei menschlichen Regungen nur noch durchringen kann, wenn es sich juristisch absolut nicht vermeiden lässt.

  45. @Maike: Sie haben nicht nur die Netiquette verletzt, sondern meine Grundrechte.
    Ich bin darüber nicht erschrocken, schließlich haben Sie mein Urteil über Sie (als Kommentator) nur bestätigt. UND: Ich bin gar kein Asylkritiker. Sie dürfen mich eher als Sachverständigen verstehen, dem sich der Magen umdreht, wenn er Sachen liest, wie in #53. Natürlich kommt es im realen Leben immer mal wieder zu „Kollisionen“ von Grundrechten, die dann oft höchstrichterlich gegeneinander abgewogen werden. Oder es sind gleich mal Schranken im Grundgesetz vorgesehen, z.B. Meinungsäußerungsfreiheit muss zurücktreten vor der persönlichen Ehre. Siehe erster Satz.

    Worauf mein vergeblicher Versuch abzielte, Ihnen die Feinheiten von Grundrechten nahezubringen, um Sie von weiteren Attacken mit dem Holzhammer abzubringen, war doch genau der Unterschied zwischen Kritik üben und Angst verbreiten/ Gewalt ausüben.
    Also: Asylkritik ist nicht ein Angriff auf ein Grundrecht. Selbst wer das Asylrecht abschaffen wöllte (und das sind, wenn sie es durchdacht haben, nur noch sehr wenige) dürfte das als Meinung äußern. UND, GANZ WICHTIG: Es ist nicht Ihr Recht, andere zu diffamieren, indem Sie ihnen irgendeine gesellschaftlich geächtete Position unterstellen.

  46. @rainerw, #50:
    Zwischen den Rechtspositionen Flüchtling und Asyl gibt es verständlicherweise nichts anderes, das dürfen Sie gern Ihrer eigenen Definition entnehmen. Ansonsten gibt es eine ganze Reihe von Rechtspositionen, die Nichtstaatsbürgern den Aufenthalt gestatten. Und entsprechende Regeln dazu. Weil das aber inzwischen recht durcheinander geht, wird immer mal wieder ein Einwanderungsgesetz gefordert, welches Einwanderung regeln würde.

  47. @Oliver, #46: Ich kann Ihr Entsetzen einigermaßen nachvollziehen. Allerdings möchte ich darauf hinweisen, dass die Bundesrepublik gar kein Mittelmeeranrainer ist und ich deswegen die Länder in der Pflicht sehe, die sich tatsächlich dort befinden und die sich billig aus der Affäre ziehen.

  48. @Nobilitatis, #42, 56: Demokratie setzt den mündigen Bürger nur in Ansätzen voraus. Wäre er rundum mündig, bedürfte es keiner Gesetzesvorschriften mehr. Es gibt durchaus „einzelne Dinge“, die für einen öffentlichen Diskurs nur sehr eingeschränkt geeignet sind. Es ist auch nicht jede Meinung geschützt: Manche Argumentationslinien für eine Quasi-Abschaffung des Asylrechts bewegen sich im Bereich der Volksverhetzung. Vor diesem Hintergrund teile ich die Auffassung, dass in den Medien unbedarft verwendete Bezeichnungen wie „Asylkritiker“ hier deutlich kritischer zu sehen sind als etwa „Hartz-IV-Kritiker“ oder „Merkel-Kritiker“.

  49. @Petra: Da muss ich ja schmunzeln… Die politische Botschaft der Loveparade war „Friede, Freude, Eierkuchen“, damit man das ganze als Demo anmelden konnte. Die eigentliche Botschaft war „Extacy, LSD, Weed“ und alle Teilnehmer, mit denen ich damals geredet habe, hatten viel Spaß mit der Vorstellung, dass man mit einer so schwachsinnigen Botschaft (also FFE) die Stadt Berlin dazu bringen konnte, eine sehr entspannte Party zuzulassen. Der Kommerz hat auch das kaputt gemacht, aber bis dahin war die LP eine sehr spaßige Angelegenheit. Die Politisch-Inkorrekten-Intellektuellen hingegen wollten nie Spaß um des Spaßes willen. Die hatten von Anfang an Spaß daran, gegen Moslems, „Islamis“ und Andersdenkende zu hetzen und haben ihren Durchbruch auch genau damit erzielt. Mit hetzerischen Mohammed-Karikaturen, die zwar von Qualitätsjournalisten wie Herrn Sahm von n-tv in redaktionellen Artikeln als eine Art von Religionskritik hochgejubeltet wurden, so dass Herr Herre vor Begeisterung über die durch die Decke schießenden Zugriffszahlen auf sein schmieriges Blog genau das gleiche tat, aber die eben von Anfang an ein bestimmtes Ziel hatten. Die Änderung der Politik und der öffentlichen Meinung. Im Gegensatz zu „Herrn Motte“ ist Herr Herre Dank tatkräftiger Unterstützung von Genossen wie Sahm und Broder sehr erfolgreich gewesen. Auch wenn die sich nun geflissentlich von ihren Kumpels zu distanzieren suchen. Ist ja auch peinlich. …Nicht wahr? (@Ulli)

    Schöne Grüße an Stanz und Kollegen.

    *grins*

  50. 10, Stefan Niggemeier:
    Ich weiß nicht, ob Sie sich ernsthaft für eine Antwort interessieren. Ich habe seit vielen Jahren nicht mehr PI gelesen, weil ich es ab einem bestimmten Zeitpunkt unerträglich fand. Wann ich aufgehört habe, weiß ich nicht mehr, vielleicht so gegen 2006? Ich weiß auch nicht mehr, wann ich erstmals auf PI stieß. Aber es war damals ein Blog, der sich stark mit den USA und Israel bzw. der negativen Berichterstattung beschäftigte – das fand ich gut – und weniger intensiv mit dem Islam. Die Beiträge, die sich mit dem Islam beschäftigten, habe ich zumindest damals nicht als verhetzend o.ä. empfunden, sondern mehr als Ausdruck einer empörten Gegenbewegung zu einer empfundenen Verharmlosung in den klassischen Medien. Es kamen dann mit der Zeit indes immer krassere Beiträge und vor allem immer krassere Kommentare. Ich weiß noch, dass ich bei einigen Kommentaren die Betreiber, also vor allem Herre, darum gebeten hatte, diese zu löschen, und als dann nichts passierte, war mir klar, dass die Kommentare durchaus erwünscht waren.

  51. Insgesamt ein interessant angelegter Beitrag, der mir jedoch an vielen Stellen – nämlich immer dann, wenn es um die wesentliche Mitschuld herkömmlicher Medien geht – versagt. Schade.

  52. @58. Nobilitatis

    Anstatt sich über die unter dem nordischen Spardiktat ächzenden Mittelmeeranrainer aufzuregen und sie zu bezichtigen, sie zögen sich „billig aus der Affäre“, könnte man ja auch mal darüber nachdenken dass Deutschland in Europa der größte Profiteur der Globalisierung ist und eine Menge Profit aus z.B. dem globalen Waffenhandel, oder der Ausbeutung von Rohstoffen in Entwicklungsländern schlägt.
    Da könnte man dann zu dem Schluss kommen, dass der Bundesrepublik auch etwas mehr Verantwortung für die negativen Folgen dieser Globalen Umverteilung von unten nach oben zufällt.
    Auch wenn das juristisch völlig irrelevant sein mag.

  53. 56, #Notabilitatis

    Verzeihen Sie mir bitte, aber, nur meine Meinung – Sie als „Sachverständigen“ zu akzeptieren fällt mir doch schwer. Ich, als nicht-staatliche Akteurin kann – per Definition – Ihr Grundrechte nicht verletzen. Grundrechte sind Abwehrrechte (von Bürgerinnen und Bürgern) gegen den Staat. Ich bin aber nicht der Staat, sondern hier sehr eindeutig als Privatperson unterwegs. Ich meine, dass das in der elften Klasse unterrichtet wird, kann mich aber irren.

    Ansonsten verstehe ich Sie nicht so genau. Das kann an mir liegen. Ich denke, dass unsere Meinungen sehr differieren. Ich bin auch „Asyl-Kritikerin“, wenn Sie so wollen. Aber eben eine sehr andere als die Menschen, die im üblichen Sprachgebrauch als solche bezeichnet werden. So eine Kommentarfunktion eignet sich nur bedingt zu einem differenzierten Austausch, aber ich versuche es noch mal: Ich denke, dass Sprache und sprachliche Gewalt zu tatsächlicher Gewalt führen kann. „Asylkritik“ kann daher zu Gewalt gegen Flüchtlinge werden. Dessen verdächtige ich die „Asylkritiker“, daher meine sehr unhöfliche, aber per Definition nicht grundrechtsverletzende Kritik.
    Heute wird über einen Sprengstoffanschlag auf das Autos eines Politikers der Linken aus Rostock, der bekannt ist, sich für Flüchtlinge zu engagieren, berichtet. Ich mag mich irren, aber ich meine, dass „asylkritische“ Diskurse mitursächlich für solche Taten sind.

  54. Hallo Herr Niggemeier

    Ich wüsste ja gerne welche Fakten und Argumente sie meinen auf die man nicht mehr hört.

    Auf die Kriegstreibermedien bezüglich der Ukraine-Krise wo die alternativen Medien schon viel früher Fakten auf den Tisch legten die man erst als es nicht mehr zu verschleiern ging auch in ARD und ZDF sah?

    Die Türkei die seit geraumer Zeit dem islamischen Staat zur Seite steht, dies aber nie ein Thema war in den Medien bis letzter Woche?

    Die massive Verschleierung und Leugnung von Kriminellen Flüchtlingen bis hin zur Änderung in einen deutschen Namen oder kompletten Löschung von Artikeln?

    Gleichzeitig das Aufbauschen sogenannter Übergriffe in denen dann sogar Demos gelistet werden müssen damit die Liste nicht zu spärlich rüber kommt.

    Es sind so viele Dinge mehr – ob es Russland, die USA, Flüchtlinge oder Grexit ist. Die Masse hat die Nase voll und es ist die breite Masse und nicht wie Journalisten gerne glauben nur ne kleine Menge.

    Nur ist diese Maße noch zu leise und wird von träumerischen Journos und Online-Propagandisten übertroffen.

    Den das Leben ist ja kein Internet und Pegida würde im Westen sicher mehr Zulauf haben wäre die Lage nicht schon so zugespitzt.

  55. Hallo AlexBfromG, Kommentar 65. Wenn du fragst

    Ich wüsste ja gerne welche Fakten und Argumente sie meinen auf die man nicht mehr hört.

    , so müsste deine Anrede nicht „Hallo Herr Niggemeier“ sondern „Hallo Herr Wolf“ lauten, da die paraphrasierte Passage aus dem Blogeintrag stammt, der relativ deutlich mit „Von Ulrich Wolf“ überschrieben ist.

    Habe auch ein paar Fragen:
    – Was meinst du mit „das Leben ist ja kein Internet“?
    – Was meinst du damit, dass die Lage schon so zugespitzt sei?
    – Was meinst du mit „sogenannte[n] Übergriffe[n]“ und warum sind sie nur „sogenannt“?
    – Wie bekommt man es eigentlich hin, im selben Kommentar das Wort „Masse“ 2x mit „ss“ zu schreiben und 1x mit „ß“?

    Herzlichst
    BertholdQFromZ

  56. #9. „Ist das jetzt der Versuch von SN, wieder aus der Ecke herauszukommen, in die er sich zunehmend begeben hat?

    Hat er das? Das ’sich in eine Ecke bewegen‘ setzt eine Aktivität voraus. Und die sehen Sie dort:

    „Denn auch sein Blog hat ja offenkundig viele Pegida-Sympathisanten angezogen — oder zumindest solche, die auch bedenkenlos „Lügenpresse!“ schreien würden…“

    ?

    Irre Begründung. Pegida-Sympathisanten und braune Hassprediger fühlen sich geradezu magisch von allem angezogen, was in ihren Augen in die Kategorie ‚linksversifftes Gutmenschentum‘ gehört. Kann man sogar nachvollziehen, bei PI & Co. lesen einen ja nur die ganzen anderen Idioten, die die selben Ansichten vertreten. Aber Ihrer Meinung nach ist das Auftauchen des Hass-Mobs ein aktiver Akt derjenigen, deren Webseiten, Foren, Blogs etc. zu Absonderungsplätzen dieses Mobs werden? Im Ernst?

  57. #16: „Behauptet von sich selbst, neutral zu sein und ist dann doch ganz eindeutig linksgerichtet.“

    Könnten Sie kurz erläutern, wo Herr Wolf von sich behauptet, neutral zu sein (und bei der Gelegenheit, was ihn in Ihren Augen als „linksgerichtet“ auszeichnet)?

    „Wenn Sie die Leute zu lange für dumm verkaufen, dann wenden sie sich von Ihnen ab. Das haben Sie immer gewusst!“

    Sie wenden sich gerade zu. Gemerkt?

  58. #49: „Aber ich darf annehmen, dass Grundrechte und Grundrechte nicht vergleichbar sind …“

    Sie dürfen jeden Unsinn annehmen, den Sie annehmen wollen – Sie dürfen ihn sogar äussern, solange er nicht die Rechte Dritter verletzt.

    Ich frage mich allerdings ernsthaft, wieso Sie das annehmen und was Maike mit diesem Gesetzesentwurf zu tun hat. Ich vermute, das ist so eine ‚die anderen aber auch‘-Nummer, oder?

  59. „Ich mag mich irren, aber ich meine, dass „asylkritische“ Diskurse mitursächlich für solche Taten sind.“

    Da irren sie in der Tat. Ursächlich sind nicht asylkritische Diskurse, sondern fremdenfeindliche und rechtsextreme Idioten, die sich hinter Begriffen wie „Asylkritik“ verstecken und auch von der Presse unter solch irreführ. Begriffen zusammengefasst werden. Soweit ich mich erinnere, begann die Diskussion oben um Kritik an den falsch verwendeten Begriffen „Asylkritiker“ und „Asylbefürworter“.

  60. # 70, 71
    @someonesdaugther, vielen Dank für den Link, dort steht, @lars, und erklärt ganz gut, was ich meine (ohne Zeit-Journalistin zu sein):
    „Dass der „Asylkritiker“ dennoch weitgehend kritiklos in die Berichterstattung eingezogen ist, kann man als kleinen diskursiven Sieg der Rechtsextremen verstehen, und wenn es Folgen aus Pegida gab, so ist das vielleicht eine der gewichtigsten.“

    Ganz ehrlich, ich frage mich zunehmend, sind die anderen verrückt, oder doch ich?

  61. So lange die Meinung der Bevölkerung nach Beendigung des Asylzustromes nicht beachtet oder ignoriert wird, so lange wird es Anschläge geben weil das Volk sich nicht anders zu wehren weiß. Statistisch kann es ja nachgewiesen werden, mehr Asylanten, mehr Anschläge.

  62. Haben wir ja schon in der sogenannten Asyldebatte 1992/93 festgestellt: Der Deutsche ist total weltoffen, solange er sich nicht mit der Welt und ihren Bewohnern auseinandersetzen muss.

    Komisch nur, dass Menschen vor allem dort ausländerfeindlich, rassistisch bzw., pardon, asylkritisch, sind, wo es gar keine Ausländer gibt. Könnte also doch an was anderem liegen. Unter anderem daran, dass man die Lügenpresse dann nicht mehr als Lügenpresse beschimpft, wenn Sie das berichtet, wonach mir der Geifer ist.

  63. @73, Joe: Jawohl, recht so!! Und der Terror des NSU hätte sich schon vor Jahren unterbinden lassen, wenn man einfach alle Dönerläden geschlossen hätte! /sarkasmus

  64. @Linus

    dieses Argument, das nun wirklich sehr oft kommt, hinkt allerdings doch sehr. Protestiert wird doch überwiegend gegen etwas, das noch gar nicht existiert. Bauprojekte jeglicher Art, geplante Strukturänderungen, Preiserhöhungen, was auch immer. Nach der Logik müsste man z.B. Stuttgart 21 erst einmal bauen lassen, ehe man dagegen Aufstand macht.

    Da ich selbst in Sachsen (wenn auch nicht direkt in Dresden) wohne: Der Anteil von hier lebenden Menschen mit Migrationshintergrund ist im Vergleich zum Altbundesgebiet äußerst niedrig, das ist richtig. Aber die Sachsen registrieren sehr wohl, dass es insbesondere in den West-Großstädten heftige Missstände gibt. Man kann da jetzt den vor einigen Tagen bekanntgewordenen „Hilferuf“ der Polizei in Duisburg heranziehen oder wird auch sonst schnell fündig werden. Ist es da so abwegig, dass es anderswo gar nicht erst so weit kommen soll? Gerade die Dresdner haben Entwicklungen wie diese geradezu schockiert aufgenommen:

    http://www.sz-online.de/nachrichten/drogenrazzia-am-wiener-platz-3151654.html

    Und auch wenn ich höchst ungern auf Boulevardmedien verlinke:

    https://mopo24.de/nachrichten/trotz-vieler-straftaten-bewaehrung-9048

    Das, was dieses Früchtchen so alles auf dem Kerbholz hat möchte ich einfach mal nur so stehen lassen. Aber den letzten Satz des Artikels bekommt man nun einmal einem halbwegs klar denkenden Menschen nicht mehr vermittelt. Dazu kommen eine ganze Reihe Vorfälle, über die vorwiegend in den insgesamt 20 Lokalausgaben der „Sächsischen Zeitung“ berichtet wird. Das reicht dann von der Warnung des Meißener Polizeichefs, eine bestimmte Elbbrücke der Stadt bei Nacht zu betreten (Juni 2015), bis hin zu den mindestens fünf Tötungsdelikten unter Asylbewerbern seit Dezember 2014 allein in Sachsen. Das ist alles nicht förderlich, um die Akzeptanz zu steigern. Die Ablehnung bekomme ich im Übrigen nicht selten von bekennenden Wählern der Linken zu hören, die die Asylbewerber in erster Linie als von Seiten der Arbeitgeber hochwillkommene Lohndrücker ansehen.

    Richtig ist: In den Reihen von Protestierenden findet sich in gerütteltem Maße tiefbraunes Pack, dem jeder einzelne Ausländer einer zu viel ist. Das erklärt aber nicht die Masse an Leuten, die Pegida zu Hochzeiten mobilisierte (ich vermute, dass die Teilnehmerzahlen erneut ansteigen werden, wenn es abends wieder dunkel ist).

    Auch wenn ich in einer bis dato eher ruhigen Kleinstadt lebe, betrachte ich die Entwicklung in meinem Bundesland mit großer Sorge. An beiden Seiten des politischen Spektrums hat sich ein Gewaltpotential angesammelt, dass sich zunehmend offen entlädt. Nur allein aus der Nacht zum Dienstag in Dresden:

    „Kurz vor Mitternacht war eine 46-Jährige attackiert worden, nachdem sie die Bremer Straße entlang fuhr und hinter einem zum Abbiegen anhaltenden Bus ebenfalls stoppte. Eine Gruppe von mindestens 30 Personen näherte nach Angaben der Polizei dem Auto. Die Frau sei angeschrien und bedroht worden. Schließlich schlugen die Angreifer mehrere Seitenscheiben des Wagens ein und traten gegen das Fahrzeugheck. Nach der Attacke mischten sich die Angreifer unter die ca. 200 Befürworter der Dresdner Zeltstadt, die nach Ende einer Versammlung zur Bremer Straße gegangen waren. Offenbar rechneten die Angreifer die Frau der rechten Szene zu, teilte die Polizei mit. Die Frau wurde leicht verletzt.

    Zu einer zweiten Auseinandersetzung kam es kurz nach Mitternacht am Alberthafen. Eine Gruppe von 20 Personen des rechten Spektrums griff dort nach Angaben der Polizei eine Gruppe von 15 Asylbefürwortern an. Dabei erlitt ein 25-jähriger Asylbefürworter eine Kopfplatzwunde. Die Angreifer flüchteten in Richtung Friedrichstraße.“

    Es ist zum Kotzen.

  65. @ 72. Maike

    Also ich bin dann jedenfalls auch verrückt.

    Leute wie Sarazzin, Pirincci, oder Broder haben leider das Wunder vollbracht, ihre eigenen paranoiden Wahnvorstellungen von einem angeblichen „linken Zeitgeist“, oder einer drohenden „Überfremdeung“ sehr erfolgreich als „gesunden Menschenverstand“ zu verkaufen.

    Die im Schnitt dann wohl doch eher konservativen „Normalbürger“, die sich zwar über die Griechenland-„Rettung“ beschweren, aber trotzdem immer wieder Angela Merkel wählen, waren schon immer eher geneigt rechtslastigen Sündenbocktheorien und einfach gestrickten Erklärungsmustern zu folgen, als sich langatmige linke „Belehrungen“ über systemische Ungerechtigkeiten, oder gar makroökonomische Zusammenhänge anzuhören.

    Das sich diese Denkfaulheit mittlerweile auch bis ins gehobene Bürgertum hineinzieht ist leider auch ein Verdienst der oft einseitigen Berichterstattung, die ja wiederum hauptsächlich von Leuten produziert wird, die selbst zur Bildungsbürgerlichen Schicht gehören.
    Noam Chomsky hat das „manufacturing consent“ genannt. Wer sich diesem hergestellten Konsens nicht anschliessen will, der wird schnell mal als verrückt abgestempelt.

    Unglücklicherweise treibt das viele angebliche „Verrückte“ dann aus lauter Verzweiflung in die Arme der tatsächlich durchgedrehten Verschwörungstheoretiker. Und leider sind die wiederum durch die Hintertür sehr empfänglich für rechte Esoterik und verkapptes Neonazitum.
    Auf denen können dann die selbsternannten Pragmatiker aus dem konservativen Lager natürlich diskursmäßig prima herum hacken und dabei auch gleich jeden der sich ihrem Eliten-Konsens widersetzt, ob von links oder rechts-aussen, in die völlig irrationale Ecke stellen.
    Flankiert wird das natürlich immer von irgendwelchen Paragraphenreitern, die ihr Geld damit verdienen das Recht so auszulegen, dass es ihrer Klientel in den Kram passt.

  66. @77: Hm, scheint es mir nur so oder rührt ihre Verunsicherung und Weltsicht allein aus dem Lesen von Polizei-Gezwitschere?

  67. @77 McCluskey

    Aber die Sachsen registrieren sehr wohl, dass es insbesondere in den West-Großstädten heftige Missstände gibt.

    Sie registrieren das, was ihnen bei selektivem Konsum von solchen Medien, die Sie sonst gerne als Lügenpresse beschimpfen, auffallen will. Mit der Realtiät, auch in „West-Großstädten“, hat das mal so gar nichts zu tun.

    Und das ganze Geseier über vermutete kriminellere Ausländer geht mir gewaltig auf den Sack. Das ist nichts anderes als übelster Rassismus verpackt in vermeintlich akkurate Statistiken. Auf die Idee, dass wir es hier mit einem vor allem sozialen Problem zu haben, kommen die ganzen „Früher war alles früher“-Jammerlappen überhaupt nicht. Es gab gerade einen schönen Artikel, von wem habe ich vergessen, der beschreibt, dass man mit dem Mauerfall gerne die Reisefreiheit, die D-Mark und den neuesten Fernseher haben wollte, die Demokratie oder eine Idee davon, wie das alles funktioniert und zusammenhängt eher nicht interessiert.

    Von daher pauschaler Glückwunsch in den Osten: Die Pegida-„Ich habe Angst vor der Welt, der Zukunft und vor der Angst“-Schreihälse haben einen unempathischen Kapitalismus, der über Leichen geht, besser und schneller verstanden als wir in den „West-Großstädten“.

  68. @Linus
    Aber wirklich verstanden was McCluskey geschrieben hat, haben Sie nicht … so scheint mir …

    Wenn sich die Erfahrungswerte der Ortsansässigen gegen null bewegen und man sich auf die marktschreierischen Schlagzeilen der Medien und den Beschwörungen der Volksvertreter zur Information und Meinungsbildung bezieht brauch es dann nur noch kleiner Handlungen von Rattenfängern und Hetzern um solche Stimmungen zum Extremen zu bewegen …

    Wehret den Anfängen sollte man den Informationsverteilern ins Stammbuch schreiben … und den Stammtischparolen der Volksvertreter mutig entgegentreten …

  69. @77 McCluskey:
    >Gerade die Dresdner haben Entwicklungen wie diese geradezu schockiert aufgenommen:
    >http://www.sz-online.de/nachrichten/drogenrazzia-am-wiener-platz-3151654.html
    Das ist eine Folge der verfehlten deutschen Drogenpolitik und des sinnlosen Krieges dagegen. Drogen zu verkaufen bringt schnellen steuerfreien Profit. Der Markt ist da, Verbote bringen nichts.

    >Und auch wenn ich höchst ungern auf Boulevardmedien verlinke:
    >https://mopo24.de/nachrichten/trotz-vieler-straftaten-bewaehrung-9048

    >Das, was dieses Früchtchen so alles auf dem Kerbholz hat möchte ich einfach mal nur so stehen lassen. >Aber den letzten Satz des Artikels bekommt man nun einmal einem halbwegs klar denkenden Menschen nicht >mehr vermittelt.
    Soll man einen solchen Kleinkriminellen in den Knast schicken und ihn zu dort zu einem richtigen Kriminellen „ausbilden“? Der hat nochmal eine Chance bekommen, die die aufgeführten Delikte doch eher harmlos sind bzw. er ist kein Gewalttäter. 22 Monate muss er erstmal schaffen. Das Urteil mE. gerechtfertigt.

    >“Nur allein aus der Nacht zum Dienstag in Dresden:“
    Der Vorfall mit der 46jährigen Frau klingt woanders deutlich anders: „Der Polizeibericht gibt die Situation verfälschend und unvollständig wieder! Das entschuldigt das Einschlagen einer (!) Seitenscheibe nicht, macht aber die tatsächlichen Umstände nachvollziehbarer:
    „Die beschriebene „46-Jährige“ fuhr nicht einfach mit „ihrem VW-Golf“ die Bremer Straße entlang, sie schlich auffällig langsam mit ihrem PKW mit Kennzeichenkombination …-DY 1488 und laut aufgedrehter Musik der Nazi-Band Sturmfront 88 vor der ‪#‎ZeltstaDD‬ entlang. Sie war also klar als Nazi zu erkennen und zuzuordnen und verhielt sich auffällig und provozierend. Beim Vorbeifahren zerschlug eine Person (nicht 30) eine (nicht mehrere) Scheiben.“
    https://www.facebook.com/dresden.stellt.sich.quer/posts/1038351762841913

  70. @McCluskey: Das ist doch Unsinn. Wenn die Bewohner der Großstädte mit hohem Ausländeranteil die Probleme als so gravierend betrachten würden wie es die Dresdner aus der Ferne offenbar tun, dann hätten sie doch noch einen viel höheren Anreiz, zu protestieren. Oder sind die schon so abgestumpft, dass es ihnen wurscht ist, oder so eingeschüchtert, dass sie sich nicht trauen?

  71. @Kompressorman

    Ich schrieb, das es mir um den letzten Satz des MoPo-Artikels ging. Dieser lautet: „Weil er nicht als vorbestraft gilt, wird sein Asylverfahren weiter bearbeitet und er demzufolge vorerst nicht abgeschoben.“ Das heißt also: Wurscht, ob ich mir gerade ein ellenlanges Deliktregister aufbaue, mein Antrag wird selbstredend von sturen Beamten weiterbearbeitet? Und das bei der völligen Überlastung der Behörden und dem auf Monate, wenn nicht gar Jahre aufgelaufenem Rückstau der Anträge? Sorry, aber wenn man sich bei solchen Leuten monatelang noch aufhält und dafür die Asylanträge von Berechtigten erst einmal liegen lässt, dann stimmt irgendwas nicht.

    Um mal wieder zum Ursprung des Artikels von Ulrich Wolf zurückzukommen: Die „Sächsische Zeitung“ befindet sich eh in einer wenig komfortablen Lage. Da die SPD durch Beteiligung am Verlagshaus zu einem gewissen Prozentsatz involviert ist, bekommt sie von der einen Seite das Label „linkes Sozi-Blatt“ draufgepappt, für andere ist es das Verlautbarungsorgan der CDU-geführten Staatsregierung. Recht machen kann sie es somit niemandem. Die „SZ“ deckt außerdem in Sachsen weitestgehend nur ihr altes DDR-Erscheinungsgebiet (den ehemaligen Bezirk Dresden) ab. Für die ehemaligen Bezirke Leipzig und Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) übernehmen das analog dazu die „Leipziger Volkszeitung“ bzw. die „Freie Presse“. Mich würde einmal interessieren, wie die dortigen Journalisten ihre derzeitige Lage bewerten.

  72. @82 Linus
    In Thüringen (Erfurt, Jena, Weimar, Gera) stand etwa das drei- bis vierfache an Leuten bei Gegendemos bzw. Sitzblockaden, als THÜGIDA aufmarschieren wollte.
    Hier ermittelt auch keine Staatsanwaltschaft gegen Politiker, die zu Gegendemos aufrufen ob da ggfs. ein Aufruf zur Straftat vorliegt, wie es in Sachsen geschieht.
    Ebenso kommen Vorschläge zu einer neuen Art von Internierungslagern aus Bayern und nicht generell aus dem „Westen“.
    Ihre Glückwünsche in den Osten sind, wie Sie selber sagen „pauschal.“
    Nicht jeder, der Ausländer wegen ihrem vermeintlichen Beitrag zur Kriminalität fürchtet, ist unbedingt gleich ein Rassist. Mir sind genug Leute über den Weg gelaufen, die absolut bereit waren, andere Blickwinkel zu überdenken oder einzuräumen, dass sie sich bei genauerer Betrachtung nur oberflächlich informiert haben. Wer bei diesem Thema trotz eingeschränkter Blickwinkel die Bereitschaft hat, seine Ansichten zu hinterfragen, ist für mich kein Rassist.
    An Orten (ob nun im Osten oder nicht), an denen Ausländer wenig bis gar nicht präsent waren, herrschen Vorurteile, teilweise in einer Art, die selbst abgeklärte Naturen noch überraschen.
    Sie haben immer Optionen, wie Sie damit umgehen.
    Man kann sagen, dass man soviel Blödheit noch nie erlebt hat. Man kann das ebenso als übelsten Rassismus bezeichnen.
    Man kann aber auch einfach mal fragen, wie der Betreffende zu einen Ansichten kommt. Das kann im Verlaufe des Gesprächs dann zu Einsichten führen, die dem vermeintlichen „Rassisten“ nicht gekommen wären, wenn man sich für die ersten beiden (zeitsparenden) Optionen entschieden hätte.

  73. […] die angebliche Kriegstreiberei gegen Russland […]

    ernsthaft, Herr Wolf? angeblich?

  74. @Herdir

    Ich weiß sehr wohl, was Sie meinen, aber ohne einen ohnehin latent vorhandenen tradierten Rassismus (und teilweise Antisemitismus, der noch absurder erscheint) können Rattenfänger und Marktschreier tun und lassen, was sie wollen, es wird nicht auf fruchtbaren Boden fallen.

    Das ist auch eine beliebte Verharmlosungsstrategie, die man gerne bei jugendlichen Neonazis anwendet. Die hätten ja nichts, keine Bezugspersonen, keine Orientierung, keinen Spaß, kein Selbstbewußtsein und seien damit besonders anfällig für rechte Parolen. Man kann all das aber auch bei der Freiwilligigen Feuerwehr finden, ohne dafür Vernichtungsphantasien in Kauf zu nehmen.

    Das Problem ist viel tiefsitzender als einfach nur Dummheit und Angst vorm Jobverlust und ne fiese Möp, die da was einflüstert.

  75. Blunt, #59: Darauf bin ich in Ansätzen in #56 schon eingegangen. Es wird aber immer im Einzelfall beurteilt, und nicht pauschal, wie von Maike gefordert. Und ich bin dafür, das in jedem Einzelfall auch zu tun und den Leuten die Grenzen der Meinungsfreiheit auch vor Augen zu führen.
    Das geht aber häufig schief. Es ist z.B. noch nicht gelungen, diversen linkspopulistischen Gruppen zu vermitteln, dass Meinungsfreiheit für alle gilt und dass Meinungsfreiheit nicht die Freiheit einschließt, als unangenehm empfundenen Gruppen das Demonstrationsrecht zu nehmen. Das ist nicht ein Problem der politischen Ausrichtung, sondern der politischen Bildung.

  76. Hubert Marcks, #63: Man könnte aber auch zu dem Schluss kommen, dass es Unfug ist, die BRD für die gesamte Welt verantwortlich zu machen, alle anderen aus der Verantwortung zu entlassen und gleichzeitig gegen alles zu sein, was die BRD irgendwo an Verantwortung wahrnimmt („nordisches Spardiktat“). Das sind doch keine sinnvollen Positionen, nicht wahr? Und was Profit aus Waffenhandel betrifft, glauben Sie im Ernst, dass die Staaten, die als Waffenhändler auftreten (BRD ist da niemals Nr. 1 gewesen) mit diesen Profiten karitativ tätig sind???
    Und die Staaten, die tatsächlich für die vielen Flüchtlinge verantwortlich sind, wälzen diese Verantwortung ab. Beispiel Syrienkrieg, Hauptverantwortliche Türkei, Saudi Arabien, Katar, USA, GB und Frankreich überlassen die Katastrophe größtenteils anderen. Es gibt auch Flüchtlinge in der Türkei, aber die werden nach Kräften weitergeschleust.

  77. Maike, #64: Ja, das muss an Ihnen liegen, wenn Sie so offensichtliche Dinge nicht verstehen, oder nicht verstehen wollen. Noch dazu, wenn es im Grundgesetz gleich drin steht, auf das Sie sich berufen. Das Grundgesetz schützt Sie vor Eingriffen des Staates. Wenn Sie für etwas verurteilt werden, z.B. wegen Beleidigung – der Tatbestand steht außer Frage, das dürfte der Kommentar des Blogbetreibers zeigen – dann handelt es sich um einen Eingriff des Staates. Ansonsten wäre die Einschränkung des Grundrechts auch sinnlos, denn üblicherweise beleidigt der Staat nicht.
    Wollen Sie immer noch auf Ihrem Grundrecht, andere zu diffamieren und ihnen das Wort zu verbieten bestehen?

  78. @Linus: Rassismus ist auch Rassismus, wenn er sich gegen Ostdeutsche richtet. Nicht nur, wenn es gegen Einwanderer geht. Die größten Kritiker der Elche sind selber welche. Oder: Den Splitter im Auge des anderen sehen, aber nicht den Balken im eigenen.

  79. @Linus
    Damit „aber ohne einen ohnehin latent vorhandenen tradierten Rassismus (und teilweise Antisemitismus, der noch absurder erscheint) können Rattenfänger und Marktschreier tun und lassen, was sie wollen, es wird nicht auf fruchtbaren Boden fallen.“ machen sie es sich aber auch sehr einfach oder? …

    Ich finde Jub68 Einwand da wesentlich sinnvoller …

    Wissen Sie was ich lächerlich finde? „und seien damit besonders anfällig für rechte Parolen“ das finde ich eher in Bayern … am Stammtisch, im CSU-Ortstreffen, in der Kaufhalle … aber da ist das ja nicht so tradiert wie im Osten … oder?

  80. Lieber Herr Nobilitatis,
    ich verstehe Sie tatsächlich nicht. Sie schrieben ich habe Ihre Grundrechte verletzt.
    Ich schrieb, dass das nicht geht. Ich kann Ihre Grundrechte nicht verletzen (was ich kann, ist Ihre grundrechtlich geschützten Positionen in Frage stellen oder angreifen, das ist aber nicht dasselbe), das kann nur der Staat.
    Dann schreiben Sie auf einmal davon, dass wenn ich gerichtlich verurteilt werde, ich einen Grundrechtseingriff des Staates erleide. Das stimmt. Aber inwiefern bringt uns das in der Diskussion weiter? Ich verstehe es nicht. Daneben würde ich anmerken wollen, dass nicht jeder „persönliche Angriff“ (Wortlaut des Blogbetreibers) den Straftatbestand der Beleidigung erfüllt (es tat mir ja auch leid und ich habe mich beim Blogbetreiber entschuldigt). Im konkreten Fall würde ich das sogar sehr stark bezweifeln wollen – Als ein (sehr starkes) Indiz hierfür würde ich werten, dass der Blogbetreiber den Kommentar nicht gelöscht hat.
    Dann fragen Sie mich, ob ich auf meinem Grundrecht bestehen wolle, andere zu diffamieren. Sofern die Frage ernst gemeint ist, versuche ich zu antworten: Es gibt ja gar kein Grundrecht darauf, andere zu diffamieren. Und immer noch würde ich darauf bestehen, dass ich nicht versuche, Ihnen das Wort zu verbieten, mir aber eine, ich nenne es sehr scharfe Kritik an Ihren Worten erlaube. Ich habe versucht zu erklären, worauf meine Kritik basiert. Ich möchte ganz ausdrücklich Ihnen nicht den Mund verbieten (auch wenn Sie mich, sofern ich das richtig verstanden habe, sogar als „totalitär“ bezeichnet haben). Ich finde es gut, dass Sie Ihre Meinung sagen und versuche, Sie zu verstehen. Allerdings gelingt mir das wirklich nicht.

  81. #94: „Wollen Sie immer noch auf Ihrem Grundrecht, andere zu diffamieren und ihnen das Wort zu verbieten bestehen?“

    Langsam wird’s echt peinlich. Da Sie sicher nicht nachweisen können, dass Maike ein Grundrecht beansprucht, andere diffamieren zu dürfen, fällt Ihnen der Vorwurf des Diffamierens gerade krachend auf die Füße.

    Wenn Sie sich von Maike beleidigt fühlen, gehen Sie rechtlich dagegen vor. Man wird Sie vermutlich auf den zivilrechtlichen Weg verweisen. (Könnte aber auch blöd laufen und Sie haben Verfahren wegen Falscher Verdächtigung und Übler Nachrede am Hals, je nachdem wie Maike auf Ihren Sntrengungen reagieren würde.) Mit Ihrem hyperventilierten „Sie haben nicht nur die Netiquette verletzt, sondern meine Grundrechte“ hat das nichts zu tun.

    #92: „Es ist z.B. noch nicht gelungen, diversen linkspopulistischen Gruppen zu vermitteln, dass Meinungsfreiheit für alle gilt und dass Meinungsfreiheit nicht die Freiheit einschließt, als unangenehm empfundenen Gruppen das Demonstrationsrecht zu nehmen.“

    „Linkspopulistischen Gruppen“ wie die Polizeigewerkschaft GdP, von der der Vorschlag ja stammt, Bannmeilen vor Asylbewerberunterkünften einzurichten?

  82. @Nobilitatis

    Wir redeten über Pegida. Das ist ne explizit sächsische Nummer, die auch ne ganze Menge damit zu tun hat, wer da wie politisiert wurde, wie die Landesregierung generell mit politischer Bildung und braunen Tendenzen umgeht und mit noch vielem mehr. Darauf bezog sich meine pauschale Gratulation. Von Rassismus gegen Ossis sehe und lese ich nichts.

    Zumal sich tradierter Rassismus und Antisemitismus eben nicht nur in Ossi- oder Bayern (@Herdir)-Köpfen befindet. Das ist schon eine gesamtdeutsche Tradition.

  83. 88 JUB 68

    Dieses Ossi-Bashing sollten Sie halbgebildeten Westdeutschen nicht übelnehmen. Die plappern halt das nach, was in überwiegend westdeutschen Medien über den Grusel-Ossi verbreitet wird.

  84. #100: Ich lese da nur mimimi. Der Ossi, das Opfer. Und dass Pegida eine Veranstaltung aus dem Tal der Ahnungslosen (übrigens ein Ost-Ausdruck) ist und die diversen Ableger nur im Osten mehr als ein paar Dutzend Viertelgebildete zum Protest-Latschen oder -Rumstehen bringen, ist eben „Ossi-Bashing“. Mimimi.

    „So erschien vor wenigen Tagen in den „Frankfurter Heften“ ein aktualisiertes Positionspapier von Martin Dulig, dem sächsischen SPD-Chef und stellvertretenden Ministerpräsidenten. Darin schreibt er unter anderem: „Zu viele Menschen in Sachsen“ würden die parlamentarische Demokratie „bestenfalls als schmückendes Beiwerk zu Reisefreiheit und Konsummöglichkeiten und schlechtestenfalls als teuer und überflüssig“ empfinden. Und weiter: „Viele von denen, die bei Pegida marschieren, sind nicht nur nicht in der parlamentarischen Demokratie angekommen, sondern sie haben sich auch nie auf den Weg gemacht.“

    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/dresden-hilfe-fuer-fluechtlinge-und-pegida-demonstration-a-1045571.html

    Der das über die „Ossis“ – genauer gesagt über „zu viele Menschen in Sachsen“ – schreibt, ist übrigens kein Wessi. Aber wenigstens Sozialdemokrat, wenigstens dafür können Sie ihn dann hassen.

  85. Schön das Herr Dulig und sein Sohnemann Farbe bekennen und für Dresden und Sachsen unbequeme Wahrheiten aussprechen.

  86. Der vermummte Linkskriminelle reißt ihm die Mütze vom Kopf und beschimpft ihn als „Nazi“. Diese Linkskriminellen werden staatlich finanziert und von den linken Parteipolitikern hofiert, meist sind es Jugendkader dieser Parteien. Aber all das stört den Herrn Niggemeier nicht, peinlich.

  87. @82Linus

    „Aber die Sachsen registrieren sehr wohl, dass es insbesondere in den West-Großstädten heftige Missstände gibt.

    Sie registrieren das, was ihnen bei selektivem Konsum von solchen Medien, die Sie sonst gerne als Lügenpresse beschimpfen, auffallen will. Mit der Realtiät, auch in „West-Großstädten“, hat das mal so gar nichts zu tun.“

    Ich komme aus dem Westen und die Missstände sind Realität.
    Ich kann mir bildlich vorstellen, wie der Waldorfschüler Linus vor der Türkengang stiften geht, und dann mit Stockholm-Syndrom seinen Kommentar eintippt. Die linken Jugendlichen sind die Sklaven der moslemischen Jugendlichen, das kann man in jedem Jugendzentrum im Westen beobachten. Aber sie können es sich nicht eingestehen, denn dann würde ihre grüne Lebenslüge und die ihrer Eltern zerbrechen.

  88. @44reinerw

    „Zur Ergänzung: Das Asylrecht gilt natürlich nur für politisch Verfolgte.“

    So ist es. Das Asylrecht wurde geschaffen, um Menschen vor den kommunistischen Verbrechern Osteuropas in Sicherheit zu bringen. Und nicht,, damit Neokommunisten und Ummasozialisten eine Völkerwanderung mit Millionen Neusiedlern organisieren um diesem Land den entgültigen Garaus zu machen. Deshalb ist jeder vernünftige Mensch ein Asylkritiker.

  89. @100 Wilz
    Meiner Ansicht nach hat Linus lediglich die besondere Situation in Sachsen auf den Osten pauschalisiert, und das auch nur durch Formulierung, was durch seinen Kommentar (#99) auch noch Mal zum Ausdruck kommt.
    Ich empfand das weder als Ossi-Bashing noch als eine andere Art von Rassismus, wie ihm dann andere Kommentatoren vorwarfen. Mir ging es auch gar nicht um eine Ost-West Debatte, lediglich um eine Klarstellung.

    @101
    Die Formulierung „Tal der Ahnungslosen“ stammt aus einer Zeit, in der Dresden und Umgebung während der DDR – Jahre kein ARD und ZDF empfangen konnten, sondern mit den beiden Ost-Sendern zu Recht kommen mussten. Ein ähnlicher Witz war „ARD = Außer Raum Dresden“.
    Diese „Entschuldigung“ für mangelnde Information dürfte dort aber nunmehr seit über 25 Jahren auch nicht mehr gelten, man kann dort auf alle Quellen zugreifen, die auch dem Rest der Republik zur Verfügung stehen.

  90. Bin immer wieder baff, was sich manche Leute so für ein krudes Weltbild zusammenzimmern. Krass.

  91. #104: „Diese Linkskriminellen werden staatlich finanziert und von den linken Parteipolitikern hofiert, meist sind es Jugendkader dieser Parteien. Aber all das stört den Herrn Niggemeier nicht, peinlich.“

    Ich denke schon, dass es den Herrn Niggemeier stört, dass peinliche Rechtsausleger hier von „Linkskriminellen“ schwadronieren, die „staatlich finanziert“ würden (das V-Mann-Unwesen betrifft doch eher Rechtskriminelle, nicht wahr?), denn es gibt tatsächlich Menschen, die solche Schwadronieren dann dem Hausherrn vorwerfen, der nichts anderes tut, als diesen Mumpitz nicht zu löschen (siehe #9).

    Ich würde das ad hominem Hassgespritze, das in #105 und #106 weiter geht, allerdings löschen – Zensurgeplärre hin oder her.

  92. „Das Asylrecht wurde geschaffen, um Menschen vor den kommunistischen Verbrechern Osteuropas in Sicherheit zu bringen.“

    Gert Weller (106): Es war wegen der Erfahrungen mit den Nazis. Das lesen Sie vermutlich nicht bei PI oder dergleichen, ist aber so.

  93. Maike, #97: Tatsächlich. Es gelingt Ihnen nicht.
    Nur fürchte ich, dass Sie nicht wollen, nicht nicht können. Denn wenn Sie den Schritt gehen, jemanden diffamieren, indem Sie ihm eine gesellschaftlich geächtete Position unterstellen, die dieser überhaupt nicht vertreten hat, dann ist das eine bewusste Handlung. Und mangels Substanz nicht mit Kritik zu erklären. Q.E.D.

    Was den Komplex Einschränkung der Meinungsfreiheit aus Art. 5 GG betrifft, gibt es genügend Quellen, wo Sie sich einlesen können. Der Kommentarbereich eignet sich nicht für einen Grundkurs. Noch dazu für Realitätsverweigerer.

  94. #112: Das Asylrecht fand mit diesem Hintergrund Eingang in das Grundgesetz. Dennoch ist Asyl ein deutlich älteres Rechtsgut.

  95. someonesdaughter, #101: Sie erwecken immer wieder den Eindruck, dass Unwissen Analyse ersetzt.
    PEGIDA in Dresden war niemals der Ursprung. Ich erinnere an Pro-NRW Demonstrationen, anti-Salafisten Veranstaltungen etc. – aber die Behauptung, der Osten sei irgendwie braun, das ersetzt das Denken, auch bei den Medien. Ich kann mich auch gut an die Meldung erinnern, Neonazis hätten ein Kind ertränkt, in der sächsischen Kleinstadt Sebnitz. Wenn das in einer westdeutschen Kleinstadt behauptet würde, hätte es niemand berichtet. Aber im Osten entspricht es der Erwartungshaltung.
    Die PEGIDA-Masche wurde in der gesamten BRD von diversen rechten Vereinen kopiert. Nirgends kamen die auf größere Mengen von Demonstranten, weder in Ost noch West. Bei Ihnen ist aber irgendwie hängengeblieben dass „die diversen Ableger nur im Osten mehr als ein paar Dutzend Viertelgebildete zum Protest-Latschen oder –Rumstehen bringen“.
    Auch akademische Studien über die andersartige Zusammensetzung der PEGIDA-Demonstranten oder die durchaus nicht extremistischen Forderungen der PEGIDA ignorieren Sie so sehr es die kognitive Dissonanz erlaubt.
    Ich bin gar kein PEGIDA-Unterstützer und die Gewalttäter vor Asylunterkünften ekeln mich an. Ich bin einfach Dresdner und erkenne bei uninformierten Ideologen die Mentalität, alles auf den „demokratisch unterentwickelten“ Osten zu schieben und ja nicht sich mit gesellschaftlichen Ursachen zu beschäftigen. Die Justiz und die Polizei sind übrigens auf dem linken Auge blind. Linke Gewalttäter werden sehr selten ermittelt oder verurteilt. Und oft wird gegen Strafverfolgung polemisiert, als seien linke Gewalttäter keine.

  96. #114 antworten Sie doch auch mal auf #94
    Ich glaube eigentlich nicht, dass es Sinn hat, aber zwei Artikel (auf die auch im Bildblog verlinkt wurde, die dem Publikum hier natürlich eigentlich bekannt sein dürften) möchte ich im Themenkreis noch mal anführen.

    Ich finde, dass ich, (da selber auch persönlich geworden, mich zugegebenermaßen nicht allzusehr beschweren kann), mich hier doch auch einiger überzogener Kritik ad hominem ausgesetzt sehe. Obwohl im Ton nun wirklich zurückgeschraubt, muss ich mich hier ständig der „Diffamierung“ bezichtigen lassen, wobei leider nicht belegt wird, inwiefern ich das tue.
    Ich möchte noch mal erinnern, dass der Ausgangspunkt des „Argumentationsstranges“ in den ich hier verwickelt bin, darin lag, dass ich die Verwendung des Begriffes „Asylkritiker“ (damit meine ich die Verwendung des Begriffes zu Bezeichnung von Menschen, die vor Flüchtlingsheimen gegen Flüchtlinge demonstrieren, nach anderem Lesarten könnte ich mich selber auch als „Asylkritikerin“ bezeichnen) verureilt habe. Da bin ich nicht die einzige, sondern in guter Gesellschaft, siehe unten. Daneben passiert argumentationstechnisch etwas Interessantes. Den „Asylkritikern“ bzw. den Verteidigern der „Asylkritiker“ gelingt es tatsächlich, die Diskussion so zu drehen, dass sie als die Opfer (von totalitären, diffamierenden Realitätsverweigerern) dastehen. Wie das genau funktioniert, habe ich noch nicht durchschaut – Auf jeden Fall auch, indem auf Fragen, auf die keine Antwort gewusst wird, einfach nicht geantwortet wird.
    Ich bin aufrichtig betroffen und habe das Gefühl, um die Erfahrung reicher zu sein, bzw. die Vermutung bestätigt zu sehen, dass argumentieren, mit dem Anspruch einer objektiven Wahrheit und Verständigung näher zu kommen, nichts hilft, weil die „andere Seite“ mit anderen Mitteln arbeitet.

    http://www.spiegel.de/netzwelt/web/hetze-gegen-auslaender-im-internet-nennt-sie-terroristen-a-1045831.html#ref=meinunghp

    http://www.sz-online.de/nachrichten/asylkritiker-oder-rassist-die-suche-nach-den-richtigen-worten-3160717.html

  97. @Nobilitatis

    Wir wollen jetzt nicht wirklich die ganze Diskussion über Pegida und ihre Zusammensetzung hier nochmal durchdeklinieren? Und auch wenn Pegida natürlich nicht der Ursprung braunen Denkens und Spaziergehens in Deutschland ist, finde ich Ihre Formulierung, die 19 Pegida Thesen seien „durchaus nicht extremistisch“ sehr putzig. Das ist ja gerade der Witz, dass solche Forderungen nicht mehr nur von strammen Nazis aufgestellt werden, sondern von ach so besorgten Bürgern. Die gleichen besorgten Bürger übrigens, die auch vor Asylbewerberunterkünften spazieren gehen wollen.

    Was, wenn nicht auch eine ganz besondere politische Landschaft, gehört denn zu den von Ihnen angemahnten „gesellschaftlichen Ursachen“, die man zu analysieren habe, macht denn den Unterschied aus, dass in Dresden 15000 besorgte Bürger auf die Strasse gehen, in Frankfurt aber nur 40? Und hört man sich bei Pegida um, kann man schon mal auf die Idee kommen, dass da ein überdurchschnittliches Defizit beim Verständnis von demokratischen Strukturen und Abläufen zu herrschen scheint. Dass das gleiche für populistische Politiker gilt, die sich zukünftige Wählerschaft sichern wollen, macht es nicht besser.

    Und gerade in Sachsen auf die Idee zu kommen, Justiz und Polizei seien auf dem linken Auge blind, spricht der tatsächlichen Entwicklung dort Hohn. Und dazu muss man noch nichtmal auf den NSU verweisen. Da muss man sich nur mal Pratzelt und den Pfarrer von der Landesanstalt für politische Bildung angucken, um festzustellen, wer auf welchem Auge blind ist und wer nicht kapiert, dass brennende Flüchtlingsheime und besorgte Spaziergänger unmittelbar zusammenhängen.

  98. Linus, genau das habe ich an Ihnen erkannt. Der latente Rassismus gegen alles Ostdeutsche.
    Sie bringen einfach alles zusammen, bis es passt. Da gibt es keine Gegendemonstranten, keine Aufklärung durch Polizei und Justiz (Sachsen hatte als erstes Bundesland eine SoKo Rechtsextremismus) und jegliche Entscheidungsträger werden von Ihnen auch diskriminiert.
    Es ist die „besondere politische Landschaft“, die für Unterschiede bei Demonstrationen sorgt und nicht die unterschiedliche Identität der Anmelder, die unterschiedliche Publizität der Demonstrationen (einfache Recherche, mal PEGIDA googeln und dann die Veranstalter aus Frankfurt) oder sonstige Unterschiede. Ihnen ist vermutlich auch nicht der Unterschied zwischen Sachsen und Thüringen bewusst, noch wissen Sie genau, was Sie im Zusammenhang mit der NSU exakt der „politischen Landschaft“ vorwerfen.

  99. Linus, vielleicht versuchen Sie es tatsächlich mal mit Fakten statt Verleumdungen. Bezüglich des auf-welchem-Auge-blind-sein schlage ich folgendes Design vor: Vergleich, wie viele Straftaten des rechten und des linken Milieus zu Anzeigen, Anklagen und Verurteilungen führen. Besondere Berücksichtigung von öffentlich bekannten Fällen.

  100. @Nobilitatis

    Die Pegida-Anmelder in Frankfurt sind bei ihren mehreren Versuchen unter verschiedenen Namen stets von Pegida Dresden unterstützt worden. Zuletzt auch die unselige Ester Seitz, bevor man sie dann später als V-Mann (!) diskreditieren wollte. Ähnliches bei anderen Versuchen in anderen Städten.

    Und dass das NSU-Terrortrio jahrelang unbehelligt in Sachsen untergetaucht war, obwohl auch u.a. das LfV Sachsen entsprechende Informationen besass, haben Sie schon mitbekommen? Und was Landesregierung und Landeszentrale für politische Bildung unter eben dieser politischen Bildung verstehen, bestimmt auch, Sie kennen Sich ja aus.

    Und das man mal fragen kann, ob es denn Zufall ist, dass sich der Salonrassismus ausgerechnet in Dresden in einem unvergleichlichen Ausmass breitmacht, hat bestimmt mit vielem zu tun, mit Ossi-Rassismus mit Sicherheit eher nicht.

  101. @Nobilitatis

    Und man muss irgendwie nur zwei Minuten googeln, um herauszufinden, dass man sich doch eher nicht mit der Soko Rex schmücken sollte, nachdem man dem ehemaligen Landespolizeipräsident Bernd Merbitz und damals zuständig für die Soko schon 1993 offensichtlich angemahnt hat, nicht zu viel drüber zu reden.

  102. @Nobilitatis

    Und bezüglich Ihrer linksrechts Zahlenhuberei: Mir reichen die, je nach Quelle, über 200 Todesopfer rechter Gewalt seit 1990, um diese Schwafelei über vermeintliches Blindsein auf dem linken Auge ins Reich rechtskonservativer Phantasien zu verweisen. Aber solange Sie meinen, angezündete Autos mut angezündeten Flüchtlingen gleichsetzen zu wollen, haben wir ganz andere Probleme als Statistiken.

  103. @ Linus:

    „Und auch wenn Pegida natürlich nicht der Ursprung braunen Denkens und Spaziergehens in Deutschland ist, finde ich Ihre Formulierung, die 19 Pegida Thesen seien ‚durchaus nicht extremistisch‘ sehr putzig.“

    Vor allem interessieren sich die Pegidioten selbst auch nicht für ihr Geschwätz von gestern. Zum Beispiel stand in den 19 Thesen was von sexueller Selbstbestimmung. Das hat die PEGIDA-Kandidatin bei der Oberbürgermeisterwahl nicht daran gehindert, bei jeder Gelegenheit gegen Homosexuelle zu hetzen.

  104. Werte linke Realitätsverweigerer,
    googeln sie doch mal das Bild der blutüberströmten Frau, die bei der Pegida-Demo in Frankfurt/Main von linksislamischen Gegendemonstranten (Steinigung?!), angegriffen wurde.
    Das widerlegt die angebliche Friedfertigkeit der Linken und gleichzeitig erklärt es auch, weshalb die Pegida-Demos im Westen von deutschen Bürgern nicht so gut besucht sind, wie im freieren Osten.

  105. @125

    Verzeihung, das Facebook-Bild einer am Kopf getroffenen Rassistin wiegt natürlich die 200 Toten Neger auf. Ist ja volksdeutsches Blut, das zählt doppelt und dreifach.

  106. @ 125:

    Oh man, da weiß man ja gar nicht, wo man anfangen kann. Wer PEGIDA ablehnt, ist also automatisch „links“? Und ein paar gewaltbereite Idioten widerlegen die „Friedfertigkeit der Linken“? (… von der irgendwie außer denen, die sie widerlegen möchten, niemand spricht.)

  107. Diese Diskussion ist langsam nicht mehr nur ärgerlicher Kindergarten. Sie wird zunehmend ekelhaft.

  108. War Anfang des Jahres mal wieder in Dresden, habe mir dort das Panometer „Dresden 1945“ angesehen, ein haushohes Panoramagemälde der zerstörten Stadt.
    Die einleitende Ausstellung ging im Vergleich zu anderen Panometern kaum auf das Bild ein. Statt dessen wurde an vielen Beispielen belegt, dass Dresden bis 1945 eine Hochburg der Nazis gewesen ist.
    Es erweckte bei mir schon den Eindruck, dass der Aussteller sich wegen bestimmter Argumentationsmuster zum Bombenangriff der Alliierten extra motiviert sah, die Kehrseite der Medaille einleitend zu verdeutlichen.
    Vor zwei Wochen war ich in Weimar. Dort war im Stadtmuseum eine Sonderausstellung mit aufgearbeiteten Originalfotos des zerstörten Stadtzentrums. Hier gab der Aussteller lediglich Informationen zur Entstehung der Fotos, fühlte sich aber nicht bemüßigt, den Besuchern zu erklären, wo der deutsche Anteil am Zustandekommen solcher Bombenangriffe lag.
    Details, ohne Frage, aber sie fallen eben auch auf.

  109. Linus, DaW, Maike: Mit Extremisten kann man nicht diskutieren. Alles was herauskommt ist noch mehr Hetze. Fakten sind irgendwie egal, es wird genommen wie es passt.
    Das trifft natürlich auch auf Rechtsextremisten zu, aber Ihr seid diejenigen, die hier kommentieren. Reflektiert das mal für Euch selbst.

  110. „Statt dessen wurde an vielen Beispielen belegt, dass Dresden bis 1945 eine Hochburg der Nazis gewesen ist.“

    Das war auch das Auswahlkriterium von Bomber Harris, die Hochburgen wurden bombardiert, die Kleinburgen wurden natürlich von Flächenbombardements verschont.

  111. #123 „don’t feed the trolls ist wohl der richtige Ansatz. Aber ich kanns mir ja nicht verkneifen: „Rassismus gegen Ostdeutsche“ gibts (zumindest nach deutschen Gerichten) nicht. Ostdeutsche sind keine Ethnie. (Amtsgericht Stuttgart Az.: 17 Ca 8907/09).

  112. @Nobilitatis: „someonesdaughter, #101: Sie erwecken immer wieder den Eindruck, dass Unwissen Analyse ersetzt.“

    und

    „Linus, genau das habe ich an Ihnen erkannt. Der latente Rassismus gegen alles Ostdeutsche.“

    *kreisch* Sie verletzen unsere Grundrechte, Sie reklamieren wohl ein Grundrecht auf Diffamierung für sich selbst!!! … Nein: ernsthaft will ich mich mit Ihrem Unsinn nicht wirklich auseinandersetzen. Nur den größten Unfug nicht unwidersprochen lassen:

    „PEGIDA in Dresden war niemals der Ursprung“

    Doch, PEGIDA in Dresden ist der Ursprung von PEGIDA und allen Ablegern.

    „Die Justiz und die Polizei sind übrigens auf dem linken Auge blind. Linke Gewalttäter werden sehr selten ermittelt oder verurteilt.“


    In Sachsen? Sie sind ja ein Witzbold. Dabei gibt sich die sächsische Polizei doch alle Mühe: Mit rechtswidriger Erfassung zigtausender Handydaten zur Aufklärung eines (!) ’schweren Landfriedensbruchs (mutmasslich natürlich von links), mit rechtswidrigen Durchsuchungsaktionen in linken Wohnprojekten und Anwaltsbüros, mit der Manipulation von Beweismitteln, um einem ‚linken‘ Pfarrer aus Sachsen-Anhalt was am Zeug zu flicken, mit dem Weggucken bei gewalttätigen Nazi-Angriffen (siehe https://www.youtube.com/watch?v=hgbf8eI-XAE) etc.

    Auf welchem Auge ist die Polizei in Sachsen blind?

    „Linus, vielleicht versuchen Sie es tatsächlich mal mit Fakten statt Verleumdungen.“

    Sie Grundrechtsverletzer!!!!1!!elf!

  113. @JUB130 Man lernt hier langsam, aber man lernt … Gerade das Gedenken um den 13. Februar war hier sehr lange auf eine Weise geprägt, die mit dem Unwort „Opferabo“ ganz gut beschrieben wird. Dresden bürgerliche Gesellschaft sah (und sieht) sich als unschuldiges Opfer eines nicht nur ungerechten und völkerrechtswidrigen, sondern zudem völlig unprovozierten alliierten Angriffs. Als unvergleichliches Opfer zudem — dass es in West-Städten wie Köln, Hamburg etc noch viel schlimmer aussah, ist hier bis letztes Jahr offiziell nie auch nur erwähnt worden.

    Folregerichtig war es dann auch völlig normal, dass hier in Dresden Rechtsradikale in Springerstiefeln am Gedenktag durch die Stadt zogen und ebenso wie die Stadtoberen an diversen Friedhöfen Kränze niederlegten, und die Polizei alle Gegendemonstranten niederknüppelten (zB Wasserwerfer bei -10°C), die sich den Neonazis in den Weg setzten; mehrere Millionen Handytelefonate während der Gegendemos erfassten, sich gewaltsam Zutriff zu Büros der Linkspartei verschafften, und Videobeweise gegen Teilnehmer der Gegendemos verfälschten (Suchwörter: „Tim H.“, „Pfarrer König“, etc pp).

    (In beiden Fällen muss ich die evangelische Kirche hier in Schutz nehmen, unter deren Mantel nicht nur die original-Montagsdemos in den 80ern entstanden, sondern die zudem sehr engagiert in der Nagelkreuzgemeinschaft und für Völkerverständigung eintritt … ganz im Gegensatz zum katholischen Bistum Meissen, wie man beim Brandanschlag ebendort wieder sehr deutlich sehen konnte)

    Ganz allmählich haben dann die Stadtoberen festgestellt, dass das Ganze dem Ruf von Dresden schadet, und dass man ab und an touristische Einnahmen, finanzielle Hilfen aus Steuermitteln, und Unterstützung bei den Jahrhunderthochwassern alle zehn Jahre benötigt. Man lernt langsam, aber man lernt.
    Leider ist die Oberbürgermeisterin, als sie es endlich gelernt hatte, zurückgetreten, und wir sind jetzt wieder zurück bei einem glatzköpfigen FDP-Mitglied, dessen Wahlkampfslogan „Auf Sieg!“ lautete, und das im zweiten Wahlgang die Unterstützung von Pegida und AfD hatte …

  114. „Mit Extremisten kann man nicht diskutieren. Alles was herauskommt ist noch mehr Hetze.“

    Sie verletzen wieder Grundrechte durch Diffamieren. Gelle?

  115. @ Maike, 133:

    Ich weiß. Deshalb überscrolle ich die „Beiträge“ des Nohibidingens einfach ungelesen, damit ich gar nicht erst in die Versuchung komme. Mein Leben ist seitdem nicht ärmer geworden. :)

    „‚Rassismus gegen Ostdeutsche‘ gibts (zumindest nach deutschen Gerichten) nicht. Ostdeutsche sind keine Ethnie.“

    Lustig ist ja, dass gerade diejenigen, die gerne gegen die Ausländer/ Schwulen /Muslime/ wenauchimmer austeilen, in der Regel ganz besonders mimosenhaft reagieren, wenn mal eine Gruppe Ziel von Spott, Hass o.ä. ist, der sie sich selbst zugehörig fühlen.

    Als DDR-Geborener und Enkel zweier Sachsen fühle ich mich jedenfalls nicht beleidigt, wenn es gegen „die Ostdeutschen“ oder „die Sachsen“ geht. Und über Berliner lästert sowieso niemand besser als ich.

    @ Anderer Gregor:

    Ihre Eindrücke teile ich durchaus. Allerdings glaube ich auch, dass es im Dresdner Umland noch schlimmer ist, z.B. in Radeburg und Radeberg. Die Präsenz von Naziaufklebern ist aus meiner Sicht ein ganz gutes Indiz, denn sie zeigt nicht nur, dass es entsprechende Nazis gibt, sondern auch, dass dies vor Ort akzeptiert wird.

  116. @Nobilitatis
    Regen Sie sich nicht auf, es ist doch ein großer Spaß, die weltfremden Soziologiestudenten_Innen, welche wohl nur im eigenen, linken Märchen-Saft schmoren, mit der Realität zu konfrontieren.

  117. Uih, Truther-Alarm. Zum Begriff „Wahrheit“ bzw. „Realität“ habe ich in # 5 schon etwas geschrieben, und auch dort nicht zum ersten Mal. Unsinn erkennt man zum Glück ganz gut daran, dass jemand von „der Wahrheit“ bzw. „der Realität“ spricht, und erspart sich dann bei längeren Beiträgen das Weiterlesen.

  118. @ 141:

    „steuermittelverschwendende, linksgrünversifft-alternativfaschistische Gutmenschensoziologiestudiernixe“

  119. @137 Ich möchte nicht behaupten, dass es keine schlimmeren Flecken in Sachsen, in Ostdeutschland oder auch nur in Westdeutschland gibt. Aber unter den deutschen Großstädten nimmt Dresden schon eine spezielle Rolle ein …

    Ich versuche auch immer (so schwer es in der Hitze des Verbalgefechts ist), Verallgemeinerungen wie „alle Sachsen“ und „alle Ostdeutschen“ zu vermeiden. Ich sehe hier viele, viele Leute die sich sehr für andere und gegen Engstirnigkeit engagieren, und das unter deutlich schwierigeren Bedingungen (s.o.) als in einer Stadt wie zB Köln. Ich sehe noch mehr anständige Leute, vor allem in meinem Freundeskreis, die dem ganzen Schlamassel hilflos gegenüberstehen — die die Volkstümelei, die Xenophobie in der lokalen bräunlichen Suppe verabscheuen, die aber nicht wissen, was man effektiv dagegegen tun kann. Die, genau wie ich, dann auch keine Lust haben, wieder und wieder einen Nachmittag „für die Nazis“ zu opfern, sich in eine Gegendemo zu stellen, mit der Gefahr von Nazis oder der Polizei zusammengeschlagen zu werden, mit der Gewissheit, auf den Listen der lokalen Behörden zu landen, und nichts als der Hoffnung, dass das alles dazuführt, eine Zahl in einem Zeitungsartikel unter „Verschiedenes“ um Zwei zu erhöhen.

    Die keinen Bock mehr haben, sich in einer Stadt zu engagieren, die „Danke für die Fluthilfe“-Plakate abhängt, als herauskommt, dass jemand darauf ein linkes T-Shirt trägt, während die Presse — auch die Sächsische Zeitung, Herr Wolf — über Drohungen von Linken fabuliert, die angeblich die Deiche sprengen wollten. Und so weiter.

  120. Hab ich doch richtig getippt, arbeitende Steuerzahler, die im Leben stehen, denken anders.

  121. @ Anderer Gregor:

    Ich habe bis Mai selbst in Dresden gelebt und habe es ähnlich wahrgenommen wie Sie. Die Stadtgesellschaft ist tief gespalten, und es gibt jede Menge Menschen, die die braune Soße dort als starkes Problem betrachten und die Stadt immer wieder deshalb verfluchen. Ich habe mich dann mit meinem Freundeskreis oft in schwarzen Sarkasmus geflüchtet: In der Straßenbahn wird AUSLÄNDISCH gesprochen? „Ich fühle mich total überfremdet!“ Im Konsum in der Alaunstraße gibt es türkische Zeitungen? „Man fühlt sich schon als Fremder im eigenen Land!“ usw.

    Zur SZ: Man muss sich vor Augen halten, wie Medien funktionieren – „only bad news are good news“. Und so handelt selbstverständlich auch die SZ. Allerdings kann man ihr durchaus auch einiges zugute halten, z.B. den „Blick zum Nachbarn“, den es in grenznahen Lokalausgaben inzwischen gibt und in denen Polen und Tschechien halt nicht nur als Quelle von Problemen dargestellt wird. Wahrscheinilch wäre es sogar kontraproduktiv, wenn sie z.B. die Grenzkriminalität überhaupt nicht anspräche, da sich dann die braune Soße bestärkt fühlte.

  122. @DaW
    Und wie sieht die Mehrheit ihrer Kollegen die Sache?
    Schicken die ihre Kinder in Multi-Kulti-Schulen?
    Sie sind doch bestimmt ein Außenseiter, also wenn sie mit ihren Kollegen über Politik diskutieren.

  123. @ Gert Weller:

    Nö, ganz im Gegenteil. Die machen mit mir Witze über PEGIDA, AfD und FPÖ. Ich weiß, weil das nun überhaupt nicht in Ihr Bild passt, werden Sie mich gleich der Lüge bezichtigen. In 3… 2… 1…

  124. Ich bin auch arbeitende Steuerzahlerin :-). Kölner arbeitende Steuerzahlerin, vielleicht daher meine Irritationen :-)

  125. DaW: Ich habe mich wiederholt gefragt, in was für einer Parallelwelt Sie leben. In dem real existierenden Dresden jedenfalls nicht. Hier gehört es schon vor Ihrer Geburt zur Normalität, dass in der Straßenbahn „ausländisch“ gesprochen wird. Wir sind eine Touristenstadt. Und ausländische Studenten und Forscher haben wir auch. Und selbst unsere ausländerfeindlichen Gewalttäter sind Einwanderer – #Marwa el Sherbini

  126. @ Maike:

    Sie lügen doch! Mit dem Einstieg ins Berufsleben taucht man augenblicklich in die Realität ein (freilich in die Gert Wellers)! Wenn man Steuern zahlt, muss man einfach gegen Ausländer sein! :)

  127. @150 … der übrigens kein Mörder geworden wäre, wenn nicht ein urdresdner Polizist statt auf den weißen Täter lieber mal auf Marwas Mann geschossen hätte, der sie vor dem russland*deutschen*(!) Täter beschützt hat.

  128. #150
    so langsam aber sicher dreht sich mein Bild und zunehmend empfinde ich Hochachtung vor Ihrem argumentativen Geschick. Die Dresdner Ausländerfeinde sind – natürlich – Ausländer.

  129. DaW
    Was heißt Lüge, vielleicht verwechseln Sie das Linke-Parteibüro mit der Privatwirtschaft. Auf jeden Fall sprechen die Umfragen eine andere Sprache. Laut Bayerischem Rundfunk haben 90 Prozent der Deutschen Sympathien für Pegida.

  130. @154 Angesichts dessen, dass überall außer in Sachsen und in einem kleinen thüringischen Waffenschmiedennest die Gegendemos gegen Pegida-Ableger höchstens halb so viele Teilnehmer hatten wie spontan organisierte Gegendemos (und in den meisten Großstädten die Quote doch eher bei 1:10 lag), hätte ich dafür dann doch gerne einen Link zur Quelle.

  131. Äh, Korrektur, was versuche ich auch, Sätze auch für hart arbeitendes Volk lesbar zu machen …

    — die Gegendemos mindestens doppelt so viele, meistens zehnmal so viele Teilnehmer hatten wie die Pegidametastasen —

  132. @ Gert Wilders:

    Na gut, falsch geraten: Sie bezichtigen mich nicht der Lüge, sondern der Dummheit.
    Nehmen Sie bitte endlich, dass weder Ihre noch meine Realität die Realität sind, sondern in beiden Fällen Wahr-Nehmungen, geprägt durch Weltbildung, Erfahrungen usw.

    Darüber hinaus offenbaren Sie ein ziemlich verkürztes Demokratieverständnis: Demokratie heißt nicht, den Willen der Mehrheit 1:1 umzusetzen, sondern auch den Einzelnen zu beschützen. Wie falsch Ihre dahinter stehenden Annahme „Das, was die Mehrheit möchte, ist richtig“ ist, können Sie an einem einfachen Gedankenexperiment nachvollziehen: Wenn sich in den 1930er Jahren die Mehrheit der Deutschen für den Holocaust ausgesprochen hätte, wäre er dann richtig gewesen?

    (Davon abgesehen halte ich Ihre 90 % auch für Unfug. Sie sollten weniger Bachmann lesen.)

  133. @Anderer Gregor
    Klar, die Antifanten wurden „spontan“ bundesweit herangekarrt. Und warum die deutschen Bürger zurecht Angst, vor den linkskriminellen Gegendemonstranten haben und daheim bleiben, hab ich ja schon oben dokumentiert.

  134. @ Gert Weller, Danke schön,
    ich würde zwar anders runden, aber auch 80% sind sehr viel. Und dann aber auch immer das Kleingedruckte unter den Zahlen lesen: „Diese Abstimmung ist keine repräsentative Umfrage. Das Ergebnis ist ein Stimmungsbild der Nutzerinnen und Nutzer von BR.de, die sich an der Abstimmung beteiligt haben.“
    Sie können also keinesfalls allgemeine Rückschlüsse über die Pegida-Akzeptanz in irgendwelchen Firmen ziehen. (Manchmal ist so ein Soziologiestudium vielleicht gar nicht so schlecht :-)
    Die Zahlen sind aber trotzdem erschreckend (wenngleich nicht erwähnt wird, wieviele Personen sich an der Abstimmung beteiligt haben).

  135. @ Gert Wilders:

    Echt jetzt? Eine einfache frei zugängliche Poll-Umfrage, die wahrscheinlich auf den einschlägigen Internetseiten tausendfach geteilt wurde, sehen Sie auch nur ansatzweise als aussagekräftig an?

    Und 81 % ergeben aufgerundet 90 %? Das muss wieder diese PEGIDA-Mathematik sein, mit der sie auch auf 40.000 Teilnehmer kamen. :)

  136. DaW
    Es ging nicht darum Ihnen meinen Willen aufzuzwingen, sondern um die Wahrscheinlichkeit, ob Sie in einer Firma arbeiten, in der die Leute ganz anders denken, als überall anderswo.

  137. @ Maike:

    „Manchmal ist so ein Soziologiestudium vielleicht gar nicht so schlecht :-)“

    Um zu erkennen, dass das Unsinn ist, braucht man noch nicht mal ein Soziologiestudium, man braucht gar keinen Hochschulabschluss. Man muss einfach nur mal seine Hirnzellen kurz einschalten.

    „Die Zahlen sind aber trotzdem erschreckend (wenngleich nicht erwähnt wird, wieviele Personen sich an der Abstimmung beteiligt haben).“

    Ich würde sie nicht überbewerten. Die entsprechende Umfrage wurde sicher seinerzeit bei PI, auf allen möglichen PEGIDA-Seiten und bei der idiotitären Bewegung immer und immer wieder geteilt. Das ist vielleicht das Stimmungsbild in Freital oder Radeburg, aber sicher nicht deutschlandweit.

  138. DaW oder darf ich Ihren Namen auch verulken, in Honecker oder so.
    Die Umfrage war vom letzten Dezember, und ich hatte die genauen Zahlen nicht mehr im Kopf. Es ist also keine fiese Pegida-Taktik;)
    @Maike
    Ich will Ihnen garnix beweisen, das wird bei ihrem Fantasy-Weltbild wohl nicht gelingen. Aber so sehen die Deutschen die Sache nun mal.

  139. @ Geert Wilders:

    „Klar, die Antifanten wurden ’spontan‘ bundesweit herangekarrt.“

    Die Demos und Gegendemos fanden übrigens zeitgleich statt. Wenn man die Gegendemonstranten also von anderswo herangekarrt hätte, hätten sie dort ja fehlen müssen… wie geht das nochmal damit zusammen, dass die Gegendemonstranten fast überall in den Überzahl waren?

    Und ob die FDP-Mitglieder, die ich auf der Dresdner Gegendemo kennengelernt habe, gern mit der Antifa verglichen werden?

    Achso: Sie vergaßen zu erwähnen, dass die Gegendemonstranten natürlich allesamt bezahlt wurden.

  140. @ Geert Wilders:

    Respekt, Ihre Namensfindungs- sind ja fast genauso kreativ wie Ihre Rechenkünste: DDR-Geborener, mag keine Rassisten (= links, achwas LINKSRADIKAL), et voilà: „Honecker“.

    Und selbst wenn nur „Anderer Gregor“, Maike und ich PEGIDA widersprächen, wäre die Aussage „so sehen es die Deutschen nunmal“ Unfug.

  141. DaW aka Honecker
    Wieso fordert Ihr Linken nicht eine Volksabstimmung, wie es Pegida tut?
    Die Sozialisten und der Volkswille, das passt einfach nicht zusammen;)

  142. Nein Herr Weller,
    so sehen „die Deutschen“ die Welt nicht. Das haben DaW und ich ja nun hinreichend erklärt. Und natürlich braucht man kein Soziologiestudium, um zu verstehen, dass so eine Umfrage nicht aussagekräftig ist. Aber Herr Weller scheint den Unterschied zwischen repräsentativ und nicht-repräsentativ scheinbar nicht zu kennen (wollen).

  143. @ Geert Wilders:

    Apropos „Volksabstimmung“, Sie vergaßen meine Frage zu beantworten:

    „Wenn sich in den 1930er Jahren die Mehrheit der Deutschen für den Holocaust ausgesprochen hätte, wäre er dann richtig gewesen?“

  144. @ Geert Wilders:

    Die Antwort auf meine andere Frage würde mich übrigens auch interessieren:

    „Die Demos und Gegendemos fanden übrigens zeitgleich statt. Wenn man die Gegendemonstranten also von anderswo herangekarrt hätte, hätten sie dort ja fehlen müssen… wie geht das nochmal damit zusammen, dass die Gegendemonstranten fast überall in den Überzahl waren?“

  145. @ Maike: Wir müssen akzeptieren, dass 170 % der Deutschen PEGIDA eindeutig unterstützen! Und wenn wir das nicht endlich hinnehmen, wird Herr Weller bald von 240 % sprechen! :)

  146. @ DaW Nr. 166

    „Und ob die FDP-Mitglieder, die ich auf der Dresdner Gegendemo kennengelernt habe, gern mit der Antifa verglichen werden?“

    Und das, wo doch die Dresdener FDP laut „Sächsischer Zeitung“ vom 22.12. 2014 in erheblichem Maße für die Etablierung von PEGIDA verantwortlich sein soll. Sachen gibts… ;-)

  147. @Maike
    Ich weiß, was repräservativ bedeutet, aber Sie können auch nix beweisen, dann leben Sie weiter in ihrer Fantasy-Welt bei der Grünen Sekte und ich leb in der richtigen Welt.

    @DaW
    Sie wollen also den Volkswillen unterdrücken, weil das Volk böse ist. Da war die Sache mit dem Politbüro und den Weisen von Wandlitz doch ne super Sache, wa;)

  148. Bevor ich noch einmal, diesmal wegen Albernheit, verwarnt werde, höre ich hier jetzt auf. Was „repräservativ“ bedeutet, weiß ich allerdings tatsächlich nicht.

  149. @ McCluskey:

    „Und das, wo doch die Dresdener FDP laut „Sächsischer Zeitung“ vom 22.12. 2014 in erheblichem Maße für die Etablierung von PEGIDA verantwortlich sein soll. Sachen gibts… ;-)“

    Wobei man fairerweise sagen muss, dass sie auch nicht mit allem einverstanden waren, was die FDP so gemacht hat. Und es gab ja auch bei PEGIDA selbst FDP-Politiker.

    @ Geert Wilders:

    Ich formuliere meine Frage mal anders: wenn der Volkswille ist, alle Juden zu vergasen, muss der Volkswille erfüllt werden. Richtig?

    Wieso weichen Sie dieser Frage eigentlich immer wieder aus?

    „ich leb in der richtigen Welt“

    … in der Welt, in der man 81 auf 90 rundet…

  150. @Maike
    Linke haben keinen Humor, dacht ichs mir doch. Oder sind sie doch nicht so kluug (Oh, Rechtschreibfehler, LOL)

  151. Zu

    http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/sendungen/muenchner-runde/umfrage-pegida-100.html

    „Diese Abstimmung ist keine repräsentative Umfrage. Das Ergebnis ist ein Stimmungsbild der Nutzerinnen und Nutzer von BR.de, die sich an der Abstimmung beteiligt haben.“

    Steht direkt drunter.

    LOL

    Das nächste Mal einfach die ‚Umfrage‘ aus der Facebook-Gruppe von Pepita verbreiten, dann werden’s wenigstens nicht so läppische 81,7% sondern mindestens 100!

  152. „Diese Abstimmung ist keine repräsentative Umfrage. Das Ergebnis ist ein Stimmungsbild der Nutzerinnen und Nutzer von BR.de, die sich an der Abstimmung beteiligt haben.“

    Hier mal zwei repräsentative Umfragen:

    http://mobil.stern.de/politik/deutschland/fuer-pegida-auf-die-strasse–13-prozent-der-deutschen-wuerden-mitmarschieren-3458070.html

    http://m.focus.de/politik/deutschland/protest-gegen-angebliche-islamisierung-umfrage-so-viele-deutsche-wuerden-mit-pegida-demonstrieren_id_4360367.html

    Lustigerweise ist das Verhältnis genau andersherum. :-)

  153. Guten Abend!

    Ich, meinungsloser Irgendwer, lese dieses Blog schon seit 28 Jahren. Es ist mir jetzt mal wichtig geworden, mitzuteilen, dass ich mich mitteile, was mir so wichtig ist: die Kommentare!

    Ich liebe diese gut formulierten, langen Diskussionen hier, die stets das Ende dieser ankündigen, wenn es etwas kindisch wird. Das heißt bei diesem Blogeintrag nun also auch: bald ist’s vorbei.

    Bedanken möchte ich mich bei Herrn Niggemeier und allen Diskussionsteilnehmern. Es ist mir immer eine Freude, euch zu lesen.

    Liebe Grüße
    Ronny

  154. @someonesdaughter
    Zeig doch mal deine repräservative Umfrage aus deiner Antifa-Gang.

    @Maike
    Ich hab mich mal auf deinem Blog umgeschaut und Folgendes gefunden:

    „Als junge Frau war ich dann manchmal in Frankreich unterwegs und erzählte den Franzosen, ich käme aus Dänemark.“

    Ja, das ist die normale Welt, deine Freunde sind repräservativ. LOL

  155. @DaW

    „Und es gab ja auch bei PEGIDA selbst FDP-Politiker.“

    Wer denn??? Meines Wissens nach hat der Dresdener Stadtrat Jens Genschmar sich an einem mir nicht mehr bekannten Datum zur Meinungsbildung nacheinander sowohl unter den PEGIDA-Zug als auch die Gegendemo gemischt. Die „SZ“ hat dann in einer (später nie dementierten) Meldung ein „FDP-Stadtrat läuft bei PEGIDA mit!“ gemacht. Der Vater eines der „Orga-Team“-Mitglieder ist Parteimitglied in Meißen, ja. Aber ganz bestimmt nicht mehr.

  156. War aber mal ein interessanter Einblick in die linke Freak-Welt.
    Ihr wollt die Demokratie abschaffen, weil ihr ständig ans Juden vergasen denkt, und im Urlaub lügt ihr, ihr kämet aus Dänemark.
    Nein, eure linke Psychowelt ist nicht normal, die Deutschen denken anders.

  157. @ Gert Weller
    Ich wollte Ihnen nur kurz mtteilen, dass ich mich schon geraume Zeit für Sie schäme … Ihre Äußerungen bestätigen mich hinsichtlich der Notwendigkeit auf jede Antinazidemo weiter zu gehen …

  158. HERDIR, #186: Dazwischen geht gar nichts. Höchstens noch Nazis verkloppen. Die ham es nich anders verdient!

  159. 182: WOW! Gibt es dieses Blog wirklich schon seit 1987? Da hatte ich noch gar keinen Computer. Oder wurde es da noch gedruckt?

  160. @Nobilitatis

    Was genau ist eigentlich Ihr Problem? Gert Wilders gibt hier den Kommunistenfresser, der hinter jedem, der nicht in sein rassistisches „Deutschland geht vor de Hunde, weil Ausländer“-Geheule einstimmt, einen linksradikalsten Volksverräter sieht und Sie stören sich ausgerechnet daran, dass man sein Geseier zum Anlass nimmt, dann doch eher vehement gegen Nazis demonstrieren zu wollen? Wahrscheinlich wollen Sie, dass man seine Sorgen und Ängste voll ernst nimmt und mal zuhört, weil man ja auch die sozialen Umstände und so. Können Sie ja gerne machen, ich für meinen Teil sehe meinen Zuhörbedarf an dummdreisten Schwachsinn (90% der Deutschen aus 81% der Teilnehmer einer obskuren br-online-Umfrage zu machen, dazu gehört ziemlich viel mit übersteigertem Selbstbewußtsein gepaarte Ignoranz) gedeckt.

  161. @191
    Zuhören und Sorgen „voll ernst nehmen“ macht (trotz der Anstrengung, die das manchmal mit sich bringt) genau solange Sinn, als die berechtigte Hoffnung besteht, dass derjenige seine Ansichten hinterfragt. Ein bestimmter Duktus des Vortrages zeigt manchmal von Anfang an, dass es zwecklos ist.
    Im konkreten Fall hat es wirklich keinen Sinn, denn
    Herr Weller
    ist heller,
    er rundet schneller
    in seinem Keller,
    der vielleicht ein Bunker ist.
    In dem es ziemlich dunkel ist.
    Viel Schwarz, kein Rot und etwas Gold,
    wovon zu viel zum Fiskus rollt,
    der verschwendet das an Nasreddin,
    statt zum Flugplatz in Berlin.

  162. Wieso fordern die linken keinen Volksentscheid, wurde auch gefragt.
    Hä?
    Vielleicht informiert br-online doch nicht so umfassend?
    Die linken Freaks haben keinen Humor.
    Da sitzt ein Bildzeitungsleser mit einem Asylanten und einem Banker am Tisch, auf dem zwanzig Kekse liegen. Der Banker nimmt sich erst Mal neunzehn Stück. Empört ruft er zum Bildzeitungsleser (auf den Asylanten zeigend): Hey, Achtung, der nimmt dir deinen Keks weg!
    Habe ich von einem Linken.

  163. Okay, ich versuche es noch ein letztes Mal (freilich ohne viel Hoffnung, dass es bei Geert Wilders ankommt):

    Ich bin nicht prinzipiell gegen Volksentscheide, sehe aber Grenzen – nämlich dort, wo die Rechte des Einzelnen berührt werden – allen voran das Recht auf körperliche Unversehrtheit, aber auch dei Religionsfreiheit, Eigentumsrecht usw. (gerade als Kommunist lege ich besonderen Wert auf das Recht auf Eigentum!). Für die übilchen „Volksentscheide-jetzt“!-Brüller ist eine solche Sichtweise natürlich zu differenziert und überfordert sie entsprechend…

    So, und nun muss ich zur Arbeit. Irgendwer muss ja die Steuermittel verdienen, aus denen im Wir-bezahlen-nicht-für-andere-Freistaat Sachsen jedes gottverdammte Kuhkaff aus Bundes- und EU-Mitteln eine Umgehungsstraße und einen opulent ausgestatteten Busbahnhof für zwei Schulbusse am Tag bekommt.

    Ach Quatsch, Geert Wilders, Sie errieten es: ich werde nun mit meinen linksradikalen Kollegen (in der Immobilienbranche wimmelt es bekanntlich von Linksradikalen!) gegen den erklärten Willen von 560 % der Deutschen den kommunistischen Umsturz planen.

  164. „Irgendwer muss ja die Steuermittel verdienen, aus denen im Wir-bezahlen-nicht-für-andere-Freistaat Sachsen jedes gottverdammte Kuhkaff aus Bundes– und EU-Mitteln eine Umgehungsstraße und einen opulent ausgestatteten Busbahnhof für zwei Schulbusse am Tag bekommt.“

    Natürlich.

    Sachsen will spätestens 2020 in die ja nun nicht eben zahlreich bemessene Riege der deutschen Geberländer aufsteigen, zudem gibt es zumindestens in Teilen der sächsischen Parteienlandschaft die Forderung nach Umsetzung der schon vor Jahren versprochenen Beendigung des Solidaritätszuschlags. Aber der Herrgott erhalte mir meine Vorurteile… Und komisch, das mit den praktisch per Fingerschnipp erhältlichen Umgehungsstraßen will in meiner Gegend irgendwie partout nicht klappen. Da müssen Sie mal ein wenig ranklotzen, Mönsch!

  165. @ McCluskey:

    Tatsächlich! Es gibt selbst in Sachsen noch zwei, drei Nester, die noch keine Ortsumgehung bekommen haben. Dann kann man ja noch bis 2020 ganz viel bauen, bevor man dann mit einer frisch auf Kosten anderer durchsanierten Infrastruktur angeben kann, zu den Geberländern zu gehören (also so lange, bis die erste Sanierung der neu gebauten Infrastruktur ansteht.) Gratulation!

    (Und das mit dem Geberland wird sowieso nichts, das kann sich der Tillich noch so fest vornehmen…)

    Meine vermeintlichen Vorurteile basieren übrigens auf drei Jahren Wohnen in Sachsen, die ich genutzt habe, um mir nach und nach das ganze Bundesland anzuschauen. Aber klar, es gibt keine auf Kosten anderer völlig überdimensional ausgebauten Straßen in Sachsen…

    Wahrscheinlich ist das das Problem: große Teile der Sachsen wissen gar nicht, dass so ziemlich alles, was in den letzten 25 Jahren gebaut wurde, von anderen finanziert wurde. Da lässt es sich natürlich leicht rumbrüllen, dass man nicht für andere bezahlen möchte.

  166. @DaW
    Bayern – Geberland und Nehmerland ist Ihnen aber ein Begriff? Was spricht dagegen das sich Nehmerländer zu Geberländer entwickeln? Stört das eigene Weltbild, wenn sich Dinge ändern?

    Und ich kann sie beruhigen, den meisten Sachsen ist klar das vieles auf dem Solibeitrag beruht und das sie (die Sachsen) den auch abführen ist bekannt .. Ihnen auch? oder sitzen Sie dem Fehlschluss auf (den ich schon bei vielen Gesprächspartnern wahrgenommen habe), das die Abgabe nur von den Deutschen der Geberbundesländer gezahlt wird? …

  167. DaW musste also nach Sachsen umziehen und fremdelt jetzt. Ihm ist kein Klischee zu billig, um seine Nachbarn zu diffamieren. Eure Armut kotzt mich an! Ihr seid alle Nazis! Und dann habt ihr auch noch Schulbusse!
    Jetzt kann ich seine Äußerungen viel besser einordnen.

    Linus: Ich habe eigentlich immer dann ein Problem, wenn unsere Rechtsordnung verletzt wird. Wenn unsere Demokratie nur für die eigene Meinung gelten soll, und Gegner oder Neutrale in die Ecke gestellt werden. Wenn Gewaltverbrecher in Schutz genommen werden. Wenn irgendetwas nicht gesagt werden darf. Wenn falsche Fakten verbreitet werden oder etwas aus dem Zusammenhang gerissen wird, um etwas wesentliches zu verschleiern. Und ich bin da ideologisch nicht gebunden. Ob es ein „Rechter“, „Linker“ oder „Religiös verblendeter“ ist ist völlig egal. Z.B. stimme ich mit Ihnen aus Prinzip überein, dass diese dubiose Befragung keinen Wert hat. Aber bei mir hängt es nicht vom Ergebnis ab, sondern von der Methode.

  168. In Maikes Link von @175 ist schon der erste Kommentar ein Treffer, und zwar:

    „Es gibt viele Gründe, nicht an solch einer Demonstration teilzunehmen, z.B. die Angst vor den Anfeindungen der Gegendemonstranten, oder die Angst, persönlich in Verruf zu geraten, nachdem Pegida in der Öffentlichkeit dermaßen in eine Schmuddelecke gestellt wurde.
    „Ich würde nicht auf diese Demo gehen“ kann man nicht einfach gleichsetzen mit „Ich lehne die Pegida-Ziele ab“.

    Das ihr von so einer Aussage noch nie was gehört habt, zeigt nur in welchen extremistischen Kreisen ihr euch bewegt. Die schweigende Mehrheit sind keine linken Studenten, mit viel Zeit und Geld von der Partei. Eine Volksabstimmung würde den linken Spuk schnell beenden, so wie das Volk die DDR-Sozialisten weggefegt hat, obwohl der Gauner Gregor Gysi noch im Jahr 1990, 200.000 Parteikader ins Marschieren gebracht hat.

  169. @200: lieber herr weller, darf ich fragen, aus welcher stadt bzw. aus welchem ort sie kommen? ich kann mir gar nicht erklären, dass sie überall immer nur linke sehen, die sich in extremistischen kreisen bewegen? selbst mein navigationsgerät weiss, dass neben „fahren sie geradeaus“ nicht nur „fahren sie scharf links“ gibt. vielleicht sollten sie das kommentieren vorerst einstellen, ein wenig in sich gehen und mal eine kleine liste machen, was für sie einen linken so ausmacht. es ist ja schon ein echtes paradoxon, dass sie eine umfrage zitieren, in der 90% der deutschen mit pegida sympathisieren, aber gleichzeitig überall nur Linksextremisten sehen.

  170. @DaW
    Ich bin nicht Geert Wilders, ich komm nicht aus Holland und auch nicht aus Dänemark, smöre bröd, röm pöm pöm pöm. Aber geil, wenn die Linken Psychos in Urlaub fahren, erzählen sie, sie kämen aus Dänemark um ihre NS-Taten zu verschleiern. Das ist ein Knaller;)

  171. @Nobilitatis

    Sehen Sie, und ich habe immer dann ein Problem, wenn jemand versucht, zivilisatorische Errungenschaften wie Emanzipation, Menschenrechte, Demokratie etc., lediglich als eine Meinung von vielen zu etikettieren. Als könne man in einer Mediation irgendwie einen goldenen Mittelweg finden. Du findest Ausländer doof, ich nicht, also treffen wir uns in der Mitte. Die Rechtsordnung an sich interessiert mich dabei herzlich wenig. Wenn man den Sinn von Regeln des menschlichen Zusammenlebens nicht versteht, macht es wenig, ähm, Sinn, auf die Einhaltung derselben zu bestehen, weils halt irgendwie Regeln sind, wird sich schon jemand was dabei gedacht haben, was genau, weiß ich nicht, interessiert mich auch nicht, aber, öh, Meinungsfreiheit.

    Und außerdem kriege ich einen Fön, wenn jemand glaubt und behauptet, er spräche für „Das Volk“, „Die Deutschen“, „Die Wahrheit“ und überhaupt sei man ja gar nicht rechts, weil der Nachbar das ja auch sagt und man ja gerne Pizza isst. Das ist eine Hybris, eine Projektion, die einem außerhalb eines braunen Kontextes eigentlich eher nicht begegnet. Der Versuch, die eigene Äußerung nicht dadurch zu legitimieren, dass man sie persönlich für richtig hält und das entsprechend argumentiert, sondern sich die Legitimation künstlich von außen holt. Und sei es durch obskure Statistiken, die einem gerade so in den Kram passen. So zu tun, als sei das aber eine ganz normale fundierte informierte Meinungsäußerung unter vielen, ist Intelligenzverweigerung. Und in Pegida etwas anderes zu sehen als einen Frontalangriff auf eine demokratische, pluralistische, solidarische Gesellschaft, ebenso. „Die“ wollen, wenn Sie denn überhaupt irgendwas konkretes wollen außer ihre Unzufriedenheit mit sich selbst rausbrüllen, ein Deutschland zurück, was es so aber nie gab. Dazu malen sie ein Deutschlandbild, was nachweislich nicht der Realität entspricht, inspiriert aber durch einen ganz bestimmten Medienkonsum, den sie aber noch nichtmal zugeben. Ich würde mich leichter tun, diese Menschen ernst zu nehmen, wenn sie verdammt nochmal zu ihren Ansichten, ihrem Weltbild und zu dem, was daraus folgt, stehen würden, anstatt sich verbrämt hinter irgendeinem Popanz zu verschanzen.

    Und dieses reflexartige „Aber die Linken“ im Sinne einer falsch verstandenen vermeintlichen Ausgewogenheit der Diskussion ist ein rhetorisches Schattenboxen auf Kindergartenniveau.

  172. #200: „Eine Volksabstimmung würde den linken Spuk schnell beenden, so wie das Volk die DDR-Sozialisten weggefegt hat, (…)“

    Diese Art Volksabstimmungen gibt es regelmäßig, sie nennen sich Wahlen. Und da ziehen die Parteien, die Ihre Vorstellungen vom ‚Hinwegfegen‘ teilen, regelmäßig keinen toten Hering vom Hocker. Als ob Sie das nicht vom Wundenlecken am NPD-Stammtisch wüssten. Oder ist es doch eher die Szene der ‚Freien Kameradschaften‘, in denen sich Ihr irres Weltbild geformt hat?

    #199: „DaW musste also nach Sachsen umziehen und fremdelt jetzt. Ihm ist kein Klischee zu billig, um seine Nachbarn zu diffamieren.“

    Ähm, und Ihnen? Diffamieren Sie nicht gerade DaW mit einem platten Klischee? Doch, selbstverständlich tun Sie das. Aber das ist typisch für euch Rechtsausleger: hetzen, verunglimpfen, lügen, diffamieren, beschuldigen: Wenn ihr das macht, nennt ihr es ‚Meinungsfreiheit‘, teilen andere mal ein bisschen platt gegen euch aus, betrachtet ihr es als Majestätsbeleidigung und suhlt euch in eurer eingebildeten Opferrolle. „Sie verletzen meine Grundrechte, mimimi“ Widerliches Jammergelappe.

  173. @Gert Weller

    Was gebimmel fragt. Sie sehen überall nur Linksextremisten, behaupten aber, die schweigende Mehrheit der Deutschen sei eigentlich ganz anders, käme aber aus Gründen viel zu selten dazu.

    Ach ja, geben Sie mir dann noch ne Quelle für die Volksabstimmung, in der „das Volk“ die DDR-Sozialisten hinweggefegt hat. Und, wo sie grad dabei sind, eine halbwegs seriöse Quelle dafür, dass die schweigende Mehrheit den Stahlhelm aufhat?

  174. also, wenn ich in der griechenland urlaub mache, erzähle ich neuerdings immer, ich wäre aus der türkei….kommt aber irgendwie auch nicht so gut an. und noch eins, herr weller, ich weiss ja nicht genau, woher sie die informationen mit den deutsch-dänen haben, aber ich könnte mir vorstellen, wenn wir beide in einer reisegruppe unterwegs wären, dass ich dann mitreisenden und/oder einheimischen auch schon einmal erzählen würde, ich wäre däne.

  175. @Gebimmel
    Damals, in den 80ern und 90ern war die CDU noch normal (die SPD war bis in die 70er auch noch normal) Sie werden nicht bestreiten, dass die Merkel- CDU inzwischen weit nach links gerückt ist. Man konnte damals die CDU wählen um die Linken hinwegzufegen. Damals wurde z.B. das Dublin-Abkommen beschlossen, heute ist es angeblich „erordiert“.

  176. Wie lange wollt Ihr eigentlich noch von dem Kakao trinken, durch den Euch der Herr Weller zieht?

  177. @Frank Reichelt

    Ist doch lustig, da kommen wahrlich bahnbrechende Erkenntnisse. Übers Fegen. Und so.

  178. someonesdaughter: Bei Ihnen habe ich regelmäßig das Gefühl, dass Ihre Kommentare auf eine intellektuelle Überforderung schließen lassen, welche Sie überdecken wollen, indem Sie möglichst laut argumentieren.
    Da erübrigt sich jegliche sinnvolle Antwort, denn bei ihnen kommt ja nur mimimi an.

  179. #208: In der CDU werden jetzt tatsächlich früher typisch linke Positionen vertreten. Ist das tatsächlich neu für Sie? Dagegen würde ich die Lektüre politikwissenschaftlicher Publikationen empfehlen. Oder Sie nehmen es einfach als gegeben hin.

  180. @Linus
    Ich fands auch eine Zeitlang lustig. Inzwischen finde ich es eher erschreckend. Es kann ja auch nur so lange lustig sein, wie Pegida, Nobilitatis und Gert Weller nicht die Mehrheit repräsentieren. Bei Gert Weller frage ich mich inzwischen, ob er echt ist oder nicht doch ein 14jähriger Troll, der sich mit uns aufgeregten Gutmenschen einen Spaß erlaubt.

  181. @211 nobilitatis, vielleicht nehmen sie sich das wochenende über mal eine auszeit mit kommentieren. das klingt jetzt doch alles sehr persönlich und frustriert..

  182. #211: „someonesdaughter: Bei Ihnen habe ich regelmäßig das Gefühl, dass Ihre Kommentare auf eine intellektuelle Überforderung schließen lassen, “

    Und wieder werden Sie ausfallend. q.e.d.

    Was anderes als „mimimi“ sollte denn da ankommen, wenn Sie solche Kracher wie in #56 vom Stapel lassen:

    „Sie haben nicht nur die Netiquette verletzt, sondern meine Grundrechte.“

  183. @212 Nobilitatis

    Welche „typisch linken“ Positionen meinen Sie denn? Ein modernes Gesellschafts-, Frauen- und Einwanderungsbild kanns ja irgendwie nicht sein. Und nur weil ein paar Politikwissenschaftler irgendwelche Schubladen benötigen, muss dass nicht tatsächlich irgendwas relevantes heißen.

  184. Linus: Ich werde Sie ganz bestimmt nicht zum Demokraten umerziehen können. Aber es muss doch selbst Ihnen auffallen, dass Sie sich in eine Zwickmühle manövrieren, wenn Sie einerseits in demokratischen Grundregeln nicht nur eine Meinung sehen wollen, andererseits gegen ebendiese Regeln im Bedarfsfall einfach verstoßen wollen. Doch, man muss auf den „Regeln des Zusammenlebens“ bestehen, für alle, und die auch durchsetzen. Anders funktionieren demokratische Staaten nicht.
    Ihr Fehler scheint auch zu sein, dass Sie Regeln wie Meinungsfreiheit nur Ihnen genehmen Gruppen zugestehen wollen und die Verfolgung von Straftaten von deren Motivation abhängig machen wollen. Gelten Menschenrechte universell, also z.B. auch für Palästinenser, oder nur für die, die auf Ihrer Seite sind, also z.B. jüdische Israelis? (Ich habe mal zwecks Verdeutlichung andere Gruppen von Menschen eingesetzt.)

  185. @Linus, Someonesdaughter, Gebimmel,

    Ihr versucht es immer noch mit ernstgemeinten Fragen, fast so als ginget Ihr von der Möglichkeit eines rationalen Austausches von Argumenten aus. Dem wird sich doch aber von Anfang an verweigert. Es wird eine Frage gestellt. Als Antwort kommt eine Beschimpfung „Diffamierung“, „Intellektuelle Überforderung“, „Phantasiewelt“ zuletzt wurde ich als „Linker Psycho, der seine NS-Taten verschleiert“ bezeichnet. Ich habe noch nie an so eine Diskussion wie hier teilgenommen – Und ich glaube, dass es tatsächlich nichts bringt (außer der nächsten Beschimpfung)… 3…, 2….1….

  186. @Linus
    Also wenn die Merkel, die alle reinlässt, rechts ist, was ist dann David Cameron, der keine Afrikaner durch den Tunnel reinlässt? Ultramegarechts?

  187. @Maike
    Du gibst dich als Dänin aus, und ich hab nur sachlich festgestellt, dass das ziemlich Psycho ist. Würde jeder Arzt wohl auch so sehen.

  188. #217: „Linus: Ich werde Sie ganz bestimmt nicht zum Demokraten umerziehen können.“

    Das ist Diffamierung (es sei denn, Sie wüssten um eigene Defizite und sähen sich deshalb außerstande, jemanden „umerziehen“ zu können).

    „Aber es muss doch selbst Ihnen auffallen, dass Sie sich in eine Zwickmühle manövrieren, wenn Sie einerseits in demokratischen Grundregeln nicht nur eine Meinung sehen wollen, andererseits gegen ebendiese Regeln im Bedarfsfall einfach verstoßen wollen.“

    Und das ist wirres Zeug. Echt, machen Sie mal ’ne Pause. Und wenn Ihnen dann langweilig ist und Sie die „Verfolgung von Straftaten“ unabhängig „von deren Motivation“ gewährleistet sehen möchten, dann zeigen Sie sich selbst an.

  189. @Gert Weller,

    finde ich gar nicht so psycho. Ich wollte tatsächlich nicht mit Menschen wie Dir verwechselt werden.
    Viele Ärzte würden das verstehen.

  190. @gert weller: ist das jetzt ein hypothetische frage? weil ich für meinen teil habe merkel jetzt nicht alle reinlassen sehen. wer sind eigentlich „alle“? vielleicht meinen sie die ganzen dänen! in dem fall kann ich sie beruhigen. das sind in wirklichkeit deutsche.

  191. @Gebimmel,
    nur, damit die Enttäuschung nicht zu groß wird: Er wird nicht antworten. Zumindest nicht auf die Frage. Aber Sie können mit einer Beschimpfung rechnen.

  192. @Gert Weller

    Keine Sorge, Sie haben völlig recht. Wenn man konsequent seinen Kopf rechts auf die Wand knallt, ist zwangsläufig alles andere links, linker, am linkesten. Die Sehstörungen sind dann selbsterklärend.

  193. Gert Weller meint, dass die CDU in den Achtziger und Neunziger Jahren noch normal war. Im Mai 93 wurde mit dem „Asylkompromiss“ das Asylrecht in Deutschland bislang letztmalig geändert. Gert Weller stellt also fest:
    Dass die CDU links ist, erkennt man daran, dass Merkel alle reinlässt.
    Die Rechtsgrundlage, die dieses linke CDU-Gebahren ermöglicht, wurde von der CDU Regierung zu einer Zeit geschaffen, als die CDU nach Gert Wellers Ansicht noch normal war.
    Diese Logik ist fürwahr hinwegfegend.

  194. JUB 68, #227: Möglich, dass G.W. das so meint, aber die CDU hat sich tatsächlich verändert. In die Richtung, die Politikwissenschaftler mit „links“ identifizieren.
    Aber: es war niemals Position der CDU, „gar niemanden reinzulassen“.

  195. JUB 68
    Sind ihre halbgaren posts ein Witz?
    Das Dublin-Abkommen von 93 und die Merkel von 2015, die trotzdem alle reinlässt, sind ja wohl ein Beweis für die linke, chaotische Politik der CDU. Ihr habt keine Ahnung von Politik, mal ganz abgesehen von euren seelischen Störungen.

  196. @Nobilitatis

    Sie wollten noch quali- und quantifizieren, wie genau denn dieses „links“, von dem diese Politikwissenschaftler reden, bei der CDU aussieht. Und zwar nicht in Hinsicht auf irgendwelche Loopings wie dem Atomausstieg, sondern so vom gesamtgesellschaftlichen Bild. Nur weil eine wolkige Behauptung Eingang in die politische Folklore gefunden hat, und dort irgendwie Konsens zu sein scheint, heißt das nicht automatisch, dass sie richtig ist.

  197. @Gert Weller

    ich weiß ja nicht, wo genau Sie die Politik gelernt haben, die Art Sprache und Rabulistik, die Sie da pflegen, kam während meines Politikstudiums jedenfalls irgendwie nicht vor. Aber vielleicht war das halt auch nur so ne linksversiffte Kifferuni.

  198. @Linus
    Dabei ist die linke Rabulistik doch legendär, Sie müssen nur diesen Strang durchlesen, oder haben sie das schon vergessen. Ich hab auch mal Politik studiert, allerdings ohne Abschluß, aber ich lese viel Kleine-Hartlage.

  199. @ Geert Wilders:

    „Ich hab auch mal Politik studiert, allerdings ohne Abschluß.“

    Wenn Sie in Hausarbeiten ähnlich kritisch mit den Quellen umgegangen sind wie mit der BR-Umfrage, habe ich eine These, woran es lag.

  200. Linus, #232: Wollte ich nicht. Machen Sie sich doch selber schlau.
    Das hier ist eigentlich eine Kommentarspalte für obigen Artikel. Und der Erkenntnisgewinn geht gegen null. Ich halte mich jetzt an #230.

  201. @Daw
    Mir ist das Geld ausgegangen, aber die Zahlen vom BR hatte ich nicht mehr richtig im Kopf, weils so lange her war, hab ich doch schon mal geschrieben.
    Akif Pirincci hat auch keinen Abschluß, und ist trotzdem genial, im Gegensatz zu Linken mit Abschluß.

  202. @Gert Weller

    Dass Sie sich in knallrassistischen „Ahnungslos und Spaß dabei“-Gegenden rumtreiben, hätten Sie gar nicht anführen müssen, das merkt man auch so,

  203. @Gert Weller.

    Stimmt, für Katzenkrimis und sonstige Altherrensexphantasien braucht man wahrlich keinen Abschluss. Und ich lasse die nötige Herz-OP auch lieber von einem durchführen, der sich das mit youtube und diversen Foren draufgeschafft hat, als von sonem links-versifften Herzchirurgen.

  204. @Linus
    Kleine-Hartlage ist ja wohl ein ziemlich kluger Kopf, der deutlich aufzeigt, dass ihr Linken ein unrealistisches Weltbild habt. Der Witz ist ja, dass Linus aus dem Rotweinviertel seine Kinder auch nicht in Multikultischulen schickt, denn insgeheim weiß er, dass die linken Utopien nicht funktionieren.

  205. @Gert Weller

    Sind noch ein paar andere Schablonen und Worthülsen aus dem Standard-Repertoire des ängsltichen kleinen Rechtsträgers übrig, oder haben Sie auch eigene Gedanken? Ach nein, das Modul war dann wahrscheinlich zu teuer.

    Und dass die kleine Hanglage (guter Jahrgang) „ja wohl ein ziemlich kluger Kopf“ ist, muss ne andere total repräsentative BR-Umfrage gewesen sein, die ich verpasst habe.

Comments are closed.