60 Prominente gegen den Krieg sind keine Nachricht für ARD und ZDF

Am Freitag haben mehrere Dutzend Prominente, darunter ein ehemaliger Bundespräsident, ein ehemaliger Bundeskanzler, mehrere ehemalige Ministerpräsidenten und Bundesminister und viele bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Publizistik, einen Appell für eine „neue Entspannungspolitik“ und einen Dialog mit Russland veröffentlicht: „Wieder Krieg in Europa? Nicht in unserem Namen!“

Falls Sie davon gehört haben, dann nicht aus den Fernseh-Nachrichten von ARD und ZDF. Die haben darüber nämlich nicht berichtet.

Der Aufruf wurde vom früheren Kanzlerberater Horst Teltschik (CDU) initiiert, der zur Motivation sagte: „Uns geht es um ein politisches Signal, dass die berechtigte Kritik an der russischen Ukraine-Politik nicht dazu führt, dass die Fortschritte, die wir in den vergangenen 25 Jahren in den Beziehungen mit Russland erreicht haben, aufgekündigt werden.“

Die Unterzeichner richten sich nicht nur an Regierung und Parlament, sondern auch an die Medien:

Wir appellieren an die Medien, ihrer Pflicht zur vorurteilsfreien Berichterstattung überzeugender nachzukommen als bisher. Leitartikler und Kommentatoren dämonisieren ganze Völker, ohne deren Geschichte ausreichend zu würdigen. Jeder außenpolitisch versierte Journalist wird die Furcht der Russen verstehen, seit NATO-Mitglieder 2008 Georgien und die Ukraine einluden, Mitglieder im Bündnis zu werden. Es geht nicht um Putin. Staatenlenker kommen und gehen. Es geht um Europa. Es geht darum, den Menschen wieder die Angst vor Krieg zu nehmen. Dazu kann eine verantwortungsvolle, auf soliden Recherchen basierende Berichterstattung eine Menge beitragen.

Eine höchst illustre Schar von sechzig Persönlichkeiten kritisiert Politik und Medien in Sachen Krieg und Frieden. Und „Tagesschau“ und „Tagesthemen“, „heute“ und „heute journal“, tagesschau.de und heute.de ist das kein Wort wert.

ARD und ZDF können das erklären. Elmar Theveßen, der stellvertretende ZDF-Chefredakteur, schreibt mir auf Nachfrage, warum die Nachricht nicht in den Sendungen vorkam:

„Wir hätten es gern gemacht. Aber wir mussten wegen der nachfolgenden ‚Was nun…‘ mit einer deutlich verkürzten Sendezeit auskommen. Neben der Wahl des Ministerpräsidenten in Thüringen nahmen weitere Themen wie IS-Urteil, Taifun und Opel den Raum ein. (…) Ein ‚heute journal‘ gab es leider auch nicht.

Die grundsätzliche Haltung, die im Appell zum Ausdruck kommt, haben wir in unseren Sendungen mehrfach reflektiert, beispielsweise in einem Interview mit Matthias Platzeck im heute-journal und in der Berichterstattung über Seehofers Äußerungen zur Außenpolitik Steinmeiers.
 
Wir bleiben daran, möglichst auch mit einem Beitrag zur Diskussion um den Appell, sofern wir die unterschiedlichen Ansichten auch per Kamera einfangen können.

Nun gut, auch für eine Berichterstattung über den Start der Raumsonde Orion fand die „heute“-Sendung am Freitag Platz und für einen ausführlichen Sportblock. Tatsächlich gab es kein „heute journal“, weil das ZDF an diesem Tag seinen stundenlangen Jahresrückblick mit Markus Lanz ausstrahlte, dafür aber nicht eine Folge von „Der Alte“ ausfallen lassen wollte, sondern eben: das „heute journal“.

Die Erklärung von ARD-aktuell ist ganz ähnlich. „Dass verschiedene Qualitätsmedien erst mit etwas Abstand auf den Appell eingegangen sind, mag daran liegen, dass der Freitag bundespolitisch dominiert war von der Wahl von Bodo Ramelow zum Ministerpräsidenten“, teilt mir Christian Nitsche mit, der zweite Chefredakteur von ARD-aktuell. „Auch ansonsten war der Tag nachrichtenstark. Den Aufruf an diesem besonderen Tag relativ spät zu veröffentlichen, haben die Initiatoren sicher im Nachhinein selbst als weniger gelungen empfunden.“

Die „Tagesschau“ war schon so gut wie voll mit Ramelow, und die „Tagesthemen“ waren es auch: Ein Bericht über Ramelow, ein Interview mit Ramelow, ein Kommentar zu Ramelow – danach blieb nur noch Zeit für einen Meldungsblock und Opel, weil die „Tagesthemen“ keine halbe Stunde lang waren, sondern nur gut 15 Minuten. Das ist freitags immer so, aus Gründen, die einem vermutlich der ARD-Programmdirektor erklären kann, am einfachsten mit dem Verweis auf die Quote der dadurch regulär schon um 22 Uhr startenden „Tatort“-Wiederholung.

Der Freitagnachmittag ist tatsächlich ungefähr der schlechteste Termin, um die Aufmerksamkeit der medialen Öffentlichkeit zu gewinnen. Die Medienleute sind dann schon halb im Feierabend und im Wochenende. Und an diesem Freitag war ja auch viel los, und die „Tagesthemen“ sind da eh immer so kurz, und aus unglücklichen Umständen gab es auch kein „heute journal“, und bei heute.de und tagesschau.de waren sie anscheinend auch mit irgendwas anderem beschäftigt, dieser Appell kam auch nur einmal von dpa über den Ticker, also, mei, dumm gelaufen.

Ich halte das nicht einmal für abwegig, dass es genau so war. Fast wünscht man sich, wenn man diese traurigen Erklärungen hört, dass es stattdessen wenigstens brutales Kalkül war, wie die hyperventilierenden Wutschnauber von der „Propagandaschau“ meinen, die in ARD und ZDF eh „US-Propagandisten und Treiber des neuen Kalten Krieges“ sehen sowie „von einer transatlantischen 5. Kolonne unterwanderte Staatssender, die seit Monaten eine Lügen-und Desinformationskampagne gegen Russland, gegen das deutsche Volk und gegen den Frieden in Europa betreiben“.

Ich halte das, wie gesagt, für Unsinn. Aber ich merke, dass beim Wahrscheinlichkeitstest meine Trauriger-Redaktionsalltag-in-nichtsmerkenden-Senderbehörden-Theorie zunehmend an Boden verliert gegenüber jeder Verschwörungstheorie.

Es geht ja hier — wie auch bei den Symbolbildern von Putin neulich — nicht um eine einzelne Meldung. Es geht um eine Gesamtsituation, in der ARD und ZDF seit Monaten in außerordentlichem Maße vorgeworfen wird, dass ihre Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine einseitig und gefährlich sei. (In welchem Maße diese Vorwürfe berechtigt sind, sei ganz dahingestellt.) Und nun gibt es einen Appell, der eben diese Vorwürfe wiederholt, unterzeichnet nicht von unbekannten Ins-Internet-Schreibern oder möglicherweise vom Kreml bezahlten anonymen Trollen, sondern von 60 teils prominentesten Persönlichkeiten.

Und bei ARD und ZDF denkt man nicht: Okay, da sollten wir uns jetzt aber nicht noch zusätzlich angreifbar machen, sondern das sauber berichten, erstens weil es eh eine Nachricht ist, und zweitens weil der Vorwurf sich womöglich auch irgendwie gegen uns richtet, schon als vertrauensbildende Maßnahme?

Sondern bei ARD und ZDF denkt man: Oh, puh, aber, naja, blöd, heute am Freitag, schon so viel los, gibt ja auch Wichtigeres?

Sie merken nichts. Sie lernen nichts.

PS: „Tagesthemen“-Moderator Thomas Roth hat den Appell heute, gut drei Tage nach seiner Veröffentlichung, in einem Interview mit Angela Merkel angesprochen. ARD-aktuell-Mann Nitsche sagt, die Redaktion habe dem Aufruf „damit hohes Gewicht beigemessen“ und mit dem Merkel-Interview „einen guten Anlass gefunden, den Aufruf prominent aufzugreifen“.

588 Replies to “60 Prominente gegen den Krieg sind keine Nachricht für ARD und ZDF”

  1. Danke, hierfür. Es tut immer gut zu wissen, dass es noch Journalisten gibt, die ihrem Beruf auch wirklich nachgehen. Das ARD und ZDF haben für mich aufgrund ihrer doch sehr auffällig einseitigen Berichterstattung schon jede Relevanz verloren.

  2. Ja, schon ziemlich peinlich. Und gefährlich.

    Der Appell selbst kommt natürlich ziemlich tönern daher. „Nie wieder Krieg in Europa!“ – das ist gleich doppelt falsch. Zum einen, weil es schon seit einem halben Jahr Krieg in Europa gibt. (Übrigens mit Russland als einem mindestens indirekten Teilnehmer.) Zum anderen klingt es so, als würde Deutschland oder Europa auf Krieg hinarbeiten, ihn zumindest fahrlässig in Kauf nehmen. Das ist allerdings eine ziemlich interessante Sichtweise. Bislang habe ich eher den gegenteiligen Eindruck: Man ist ziemlich zurückhaltend, ja passiv was die „Ukraine-Krise“ angeht. Akteur ist vielmehr eben Russland, und von Zurückhaltung merkt man da nicht viel.

    Nichtsdestotrotz ist es ein Faux-Pas, nicht darüber zu berichten. Ich ahne allerdings, dass der Umstand, dass man eben auch nicht wusste, was man mit dem Appell nun anfangen soll, dazu beitrug, sich nicht damit zu beschäftigen. Ändert natürlich auch nichts – eine Erwähnung hätte es Wert sein müssen, gerade, um den Verschwörungstheorien nicht noch mehr Treibstoff zu geben.

  3. Ganz unabhängig von der konkreten Geschichte empfinde ich es als äußerst unerquicklich, wie ARD und ZDF seit einigen Jahren mit heute-journal und Tagesthemen umgehen. Gerade die ARD hat vor ein paar Jahren groß und breit erklärt, dass man nun 22:15 Uhr als festen Termin etablieren wolle, um die Sendung zu stärken – und tatsächlich läuft die Sendung bereits nach dem Regelschema nur an vier von sieben Tagen zu dieser Uhrzeit, häufige Sonderprogrammierungen für irgendwelche Show-, Film- oder Sportmarathons kommen noch dazu, dazu die Kürzung auf 15 Minuten am Freitag (hallo?! Das ist ein ganz normaler Arbeitstag!). Und beim ZDF ist es ganz ähnlich.

    Für mich als jemand, der vermutlich ganz gut in diese „digital native“-Kategorie reinpasst, und für den seit geraumer Zeit das Internet die primäre Nachrichtenquelle ist, betrifft das ja nicht so sehr. Aber wie macht das jemand aus der Generation 45+, oder ohne Breitbandinternetanschluss, der gerne zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht öffentlich-rechtliche Nachrichten sehen möchte (oder überhaupt deutschsprachige Fernsehnachrichten) sehen möchte? Früher war das noch ziemlich einfach, 21:45 Uhr heute-journal, 22:30 Uhr Tagesthemen. Aber was macht derjenige heute, wenn im Ersten die Tagesthemen aus tatortstrategischen Gründen schon vorbei sind und im ZDF auf quotenfixierten Erwägungen lieber eine siebenundzwanzigste Krimiserie läuft oder Lanz oder dergleichen? Dass das Privatfernsehen, egal ob Vollprogramm oder „Nachrichtensender“ in dieser Hinsicht genauso mies ist, macht die Öffentlich-Rechtlichen keinen Deut besser.

  4. laufen halt nicht nur irgendwelche petitionen und öffentliche briefe von onlinern medientechnisch ins leere: altkanzlerunterschrift reicht nicht, man muss das schon besser verkaufen.

  5. Unterschriftensammlungen zu anderen Themen wurden doch auch nicht in den Nachrichten erwähnt, sondern höchstens bei Kulturzeit diskutiert, was nicht alle mitbekommen. Ich denke beispielsweise an den Protest gegen Amazons Politik. Warum soll es bei diesem Thema anders sein?

    Die Berichterstattung über Putin ist eine Gradwanderung, einerseits soll man nicht so viel Öl ins Feuer gießen, andererseits darf man Putins Politik nicht verharmlosen. Da ist doch ein Muster deutlich sichtbar, Georgien, Moldau und jetzt auch die Ukraine, hinzu kommt die schleichende Aushebelung der Pressefreiheit in Russland, die Einschränkung von Rechten.
    Von unseren Politikern erwarte ich mir mehr Handlungsgeschick und Augenmaß und den Mut, sich einzugestehen, wenn die Wiortschaftssanktionen nicht greifen, wie man es sich gedacht hat.

  6. @zweifellos: Aber man muss doch mit dem Appell im ersten Schritt gar nichts „anfangen“. Man muss doch erst einmal nur vermelden, dass es ihn gibt. Kommentierung, Wertung, von mir aus Widerspruch ist doch erst der nächste Schritt.

  7. Gibts es eigentlich noch private TV-Nachrichten von Belang? In diesem fall scheint Konkurrenz eine simple Lösung zu sein.

  8. „Ich halte das, wie gesagt, für Unsinn. Aber ich merke, dass beim Wahrscheinlichkeitstest meine Trauriger-Redaktionsalltag-in-nichtsmerkenden-Senderbehörden-Theorie zunehmend an Boden verliert gegenüber jeder Verschwörungstheorie.

    Deshalb, ganz genau wegen solcher Sätze, lese ich diesen Blog so gerne. Diese fast greifbar spürbare Verzweiflung daran, dass die Leute, die man gegen die ganzen Verschwörungstheoretiker-Spinner so gerne verteidigen würde, es einem so unfassbar schwer machen. Danke.

  9. Ich halte es für sehr unfair, die Leute von der Propagandaschau als „hyperventilierende Wutschnauber“ zu bezeichnen.

    Da opfern sich Menschen – unentgeltlich und in ihrer Freizeit – auf, um mit begrenzten Ressourcen Propaganda aufzudecken und sehr oft waren genau sie es, die Manipulationen ans Tageslicht brachten und das ist der Dank.

    Im Gegensatz dazu begegnet man denen, die – professionell – manipulieren immer wieder mit einem gewissen Respekt und einer höflicheren Anrede.

    Man sieht bei der ganzen Diskussion immer wieder, dass Leute sich von denen distanzieren, die möglicherweise einen Tick schärfer argumentieren, um selbst „seriös zu sein“. Ich halte das für nicht in Ordnung. Man sollte sich lieber von denen distanzieren, die manipulieren, bei Lügen ertappt wurden oder ständig inkompetent berichten, als von denen, die in ihrer berechtigten Empörung mal ein hartes Wort einfließen lassen.

  10. Von meiner Seite ein ausdrücklicher Dank an die Propagandaschau für die geleistete Arbeit. Und: Ja, ich war am Anfang auch etwas erschreckt und abgeschreckt, aber sie haben ja leider so gut wie immer recht.

  11. Bei all den „Unsauberkeiten“, „Flüchtigkeitsfehlern“, „Ungeschicktheiten“ usw. usf. ist schon erstaunlich, dass diese so gut wie immer die US-EU-Position vorteilhaft dastehen lassen. Wenn ich in meinem Beruf Fehler mache, dann sind die nicht immer und vor allem nicht mehrmals in der Woche identlisch – und wären sie das, würde ich mir sicherlich irgendwann eine Aufgabe suchen, der ich eher gewachsen bin.

    Ich kann mir schon vorstellen, dass manche es lieber hätten, wenn unsere Medien „nur“ unfähig und nicht bösartig wären. Irgendwann kann man da aber nicht mehr dran glauben (und übel ist ohnehin beides).

  12. Zitat Niggemeier:
    Der Freitagnachmittag ist tatsächlich ungefähr der schlechteste Termin, um die Aufmerksamkeit der medialen Öffentlichkeit zu gewinnen. Die Medienleute sind dann schon halb im Feierabend und im Wochenende. Und an diesem Freitag war ja auch viel los, und die „Tagesthemen“ sind da eh immer so kurz, und aus unglücklichen Umständen gab es auch kein „heute journal“, und bei heute.de und tagesschau.de waren sie anscheinend auch mit irgendwas anderem beschäftigt,…

    Zitat Niggemeier:
    Aber man muss doch mit dem Appell im ersten Schritt gar nichts „anfangen“. Man muss doch erst einmal nur vermelden, dass es ihn gibt. Kommentierung, Wertung, von mir aus Widerspruch ist doch erst der nächste Schritt.

    Ja muss man das? 60 Prominente, darunter ein Ex-Bundespräsident! Mir kommt eine Gänsehaut. Da sind 60 Prominente, darunter so gar ehemalige Bundesminister und sogar ein ehemaliger Kanzler, die sich gegen Krieg und Gewalt richten und sowohl die Tagesthemen, als auch heute lassen das einfach liegen, quasi rechts liegen? Diese ignoranten Idioten!
    Niggemeier. Lass die Kirche im Dorf. Du bist nicht das Zentrum der Welt. Setz dich mal ein, wenn man sich wirklichen für etwas einsetzen muss. Der friedensfreundliche Apell von 60 Prominenten ist nur in deiner Selbstwirklichkeit wichtiger, als die Wahl Ramelows. Wenn du in der Verantwortung wärest, hättest du diese Drittewahlnachricht natürlich an prominenter Stelle gebracht. Ach wie schön, dass du weder für Tagesschau, noch heute, noch Journal, noch für sonst irgendetwas anderes als deinen Blog und deine Weltsicht verantworltich bist.
    Kein Verantwotlicher eines Nachrichtenformates hätte sich auch nur annähernd entschieden, einen Friedensappell von 60 Polit.Opas ins Hauprnachrichtenformat zu heben. Und womit? Mit Recht!

  13. @Jens Bernert: Nein. Ich habe das dringende Bedürfnis, mich von beiden zu distanzieren. Und die Beschreibung, dass die „Propagandaschau“-Leute „in ihrer berechtigten Empörung mal ein hartes Wort einfließen lassen“ ist wirklich abwegig.

  14. @olfinger: Sie sind erregt. Na gut.

    Ich habe gar nicht gesagt, dass das wichtiger ist als Ramelow. Natürlich ist es das nicht. Die Frage ist, ob es so unwichtig war, dass man es gar nicht vermelden konnte, auch nicht kurz im Nachrichtenblock, in irgendeiner der Nachrichtensendungen, nicht einmal als Meldung auf tagesschau.de oder heute.de.

  15. Wenn man sich überlegt, welche Arbeit es macht, fast jeden Tag Sendungen von ARD und ZDF auf tendenziöse oder falsche Aussagen hin zu analysieren, dann sollte man den Kollegen von Propagandashow etwas mehr Respekt zollen.

    Was die machen, ist durchaus fleißige und wichtige Arbeit, auch wenn der Stil für solche, welche sich schon für etabliert wähnen, offensichtlich gewöhnungsbedürftig ist.

    Mit Verschwörungstheorie hat das aber nichts zu tun. Verschwörungstheorie ist etwas ganz anderes. Natürlich gibt es die auch, aber nicht bei Propagandashow. Wer das behauptet, sollte das konkret belegen oder einfach den Mund halten, bis er es belegen kann.

    Aber leider wird mit diesem Totschlagargument mittlerweile jeder inflationär beworfen, dessen Meinung oder Stil einem nicht passen oder dessen Konzept man nicht versteht.

  16. Auf die Frage auf Twitter, warum dieser Appell verschwiegen wurde, hat WDR-Redakteur Jürgen Döschner übrigens geantwortet: „Brauchen keinen Appell f „auf solide Rech basierende Berichterst“ – Ist Standard b uns!“ So einfach kann man es sich machen.

  17. Der Stil der Propagandaschau gefaellt mir auch oft nicht und ich teile einige am Rande der Verschwoerungstheorie stehenden Ansichten nicht. Trotzdem waere es serioeser, statt mit der Beleidigung „hyperventilierende Wutschnauber“ eine sachlichere Wertung abzugeben. Streicht man den Stil weg, so ist sie eine wichtige faktenreiche Stimme im leider duenn besetztenden Chor der medienkritischen Stimmen im Netz. Das sollte man wertschaetzen.

  18. @Holly Molly: Die „Propagandaschau“ behauptet, ARD und ZDF seien „von einer transatlantischen 5. Kolonne unterwandert“. Das ist die Theorie einer Verschwörung. Die mag ja stimmen (was ich immer noch nicht glaube), aber es ist eine Verschwörungstheorie.

  19. @Epikur63: Die „Propagandaschau“-Leute sind immer unfassbar aufgeregt und empört und machen aus dieser Aufregung und Empörung Blogeinträge voller übelster Beschimpfungen und Phrasen und Übertreibungen. Ich halte die Beschreibung als „hyperventilierende Wutschnauber“ für sachlich treffend.

  20. Aber entschuldigen Sie bitte, Herr Niggemeier – dieser Aufruf mag von wichtigen Leuten unterzeichnet sein, dennoch ist er totaler Unsinn. Diese Leute schieben die Verantwortung an dem Geschehen in der Ukraine auf törichte Weise dem Westen zu, als sei es nicht Russland, das die Krim annektiert hat und jetzt den Krieg im Osten der Ukraine führt. Diese vermutlich wohlmeinenden Unterzeichner sind willige Helfer der Putinschen Propaganda. Ich fange jetzt nicht an, dieses Schreiben Satz für Satz auseinander zu nehmen, weil es dazu einfach zu hanebüchen ist. Aber da stehen Sätze wie: „Leitartikler und Kommentatoren dämonisieren ganze Völker, ohne deren Geschichte ausreichend zu würdigen.“ Wer tut das? Wo wird das getan? Hat irgendjemand ein Beispiel? Das ist doch beschämend für einen Ex-Bundespräsidenten und einen gekauften Ex-Kanzler, so etwas zu unterzeichnen.

  21. Natürlich. Den alten Mann, der bei uns in der Innenstadt jahrelang jede Frau im kurzen Rock als Schlampe beschimpft und angespuckt hat, habe ich auch als wichtige faktenreiche Stimme im dünn besetzten Chor der Modekritiker wertgeschätzt. Natürlich habe ich seine Sicht nicht in jedem Fall geteilt, aber sicher war es wichtiger, was er sagt, als wie er es sagt.

    Mal ernsthaft: diese „ja, aber“-Argumentationen („ich teile ja nicht jede Ansicht der Propagandaschau, aber“) gehen gar nicht. Und Blogs, die so argumentieren, wie andere Amok laufen, ebenfalls nicht.

  22. Es gab auch einige Unterschriftensammlung mit vielen prominenten Unterstützern, trotzdem kamen sie nicht in den Nachrichten vor.
    In den Talkshows erhalten auch Menschen wie Matthias Platzeck oder Frau Krone-Schmalz die Möglichkeit, ihre Meinungen zu äußern. Die Sendung von Jauch sollen ja auch ein paar Menschen schauen.

  23. Ich finde das ja immer einen Tacken wohlfeil, dem Objekt der Kritik jedes Wort auf die Goldwaage zu legen, bei anderen aber den Stil irgendwie zu entschuldigen, weil die Inhalte ja so ganz grob schrotflintenmäßig in die richtige Richtung zielen. Seriosität und Sachlichkeit ist keine Frage der persönlichen Moral.

    Sucht man sich seriöse Medienkritik, landet man – auch und besonders in sprach- und stilistischer Hinsicht – zwangsläufig hier oder beim bildblog. Die Propagandaschau ist nicht nur ne andere Liga, das ist eine ganz andere Sportart. Da finde ich die Beschreibung „hyperventilierende Wutschnauber“ fast schon unangemessen sachlich. Dieses Rumgeschreie führt nämlich dazu, dass ARD und ZDF glauben, sich der Kritik gar nicht erst stellen zu müssen. Sachlich, konstruktiv und unwidersprechbar ist anderes.

  24. Mir leuchtet der Nachrichtenwert eines inhaltlich nicht so wahnsinnig überzeugenden Appells nicht ein, nur weil – um des Effektes und der Aufmerksamkeit willen – da 60 ausgesuchte prominente Leute samt dem Kini von Bayern unterschrieben haben. Wo ist da das Konkrete, das im Konflikt weiterhelfende? Die Aufmachung ist darauf ausgelegt, Schlagzeilen zu erzeugen, allerdings fiele es mir schwer, die Schlagzeile wirklich zu formulieren. Ich glaube auch da liegt das Problem dieses Appells.

  25. @Stefan Pannor: Sie wollen ernsthaft sagen, dass es keinen Nachrichtenwert hat, wenn diese Leute in dieser Sache einen öffentlichen Appell verfassen? Warum nicht?

    Man kann den Appell ja auseinandernehmen, verurteilen, sich darüber lustig machen (und rein sprachlich finge es bei mir schon bei dem schwer missverständlichen Satz an „Es geht darum, den Menschen wieder die Angst vor Krieg zu nehmen“). Aber zu sagen, das ist keine Nachricht, wenn diese Leute sich so äußern, das finde ich doch gewagt.

  26. @Leonid K: ja, sind alle total dumm, diese Unterzeichner, haben sowas von gar keine Ahnung von Politik. Sollten mal alle bei Ihnen Nachhilfe nehmen, nicht wahr? Welche Hybris tragen Sie sonst noch mit sich herum?

  27. „Der Freitagnachmittag ist tatsächlich ungefähr der schlechteste Termin, um die Aufmerksamkeit der medialen Öffentlichkeit zu gewinnen..

    So wird der nächste heiße Krieg wohl an einem Freitagnachmittag beginnen…

  28. @Stefan Pannor: Sie wollen ernsthaft sagen, dass es keinen Nachrichtenwert hat, wenn diese Leute
    in dieser Sache einen öffentlichen Appell verfassen? Warum nicht?

    —> Ich bezog mich auf die #20 und andere Apologeten der Propagandaschau, wie man der Wortwahl eigentlich entnehmen kann. (Witze erklären ist doof.)

  29. Hui, da war aber eine Formulierung wie ein Schlüsselreiz drin… ich empfehle – auch, um in der ganzen Trübnis ein Sönnchen Humor zu bewahren – mal den ganz großen Psychotest zu machen: Bin ich ein Verschwörungstheoretiker

    Übrigens, was die „Propagandaschau“ nicht ist, ist Journalismus. Ich finde das gut.

  30. Ich respektiere es, wenn jemand diesen Appell tatsächlich für eine wichtige Nachricht hält, die mit drei oder sechs geübten Sätzen zu vermitteln wäre. Für mich ist es nicht „eh eine Nachricht“. Für unsauber halte ich dagegen das Motiv, sich „jetzt aber nicht noch zusätzlich angreifbar machen“ zu wollen. Das wäre Journalismus von der Medienkritik aus gedacht.

  31. Als Ergänzung hier die Themenliste der Deutschlandfunk-Nachrichten, 05.12. 20 Uhr. Nachhörbar hier:
    http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2014/12/05/dlf_20141205_2000_22d2b20b.mp3

    – Afghanistan-hilfen
    – Ramelow-Wahl
    – Juso-Tagung
    – Krankenhäuser
    – Arzneimittel
    – Asylpolitik
    – französische Bahn entschädigt Nazi-Opfer
    – neuer US-Verteidigungsminister benannt
    – Deutscher OSZE-Vorsitz 2016
    – Orion

    Diesen kleinen Test habe ich eigentlich gemacht, um Niggis Kritik ein wenig zu entkräften. Ich war mir sicher, dass der Deutschlandfunk es in den Nachrichten haben würde. Mal ehrlich, bei denen läuft doch jede politische Äußerung, selbst wenn sie sonst keiner mitkriegt. Wenn es nicht mal den Leuten dort eine Meldung wert war, finde ich es auch etwas komisch.

    Eine Einschränkung: Es kann natürlich sein, dass in den Stunden vor oder nach 20:00 etwas zum Thema kam.

  32. Herr Niggemeier, ich bin Ihnen sehr dankbar für diesen Blogbeitrag!

    Seit ich von diesem Appell mitbekommen hatte, habe ich in der Tat auch bei Tagesschau.de nachgesehen, wie die wohl darüber berichten. Und ich konnte es gar nicht GLAUBEN, dass ich dort nichts finden konnte.

    Und ich frage mich: Angenommen, es hätten >60 Leute dieses Kalibers einen Appell veröffentlicht, wonach Politik und Medien doch bitte „Kiew noch konsequenter unterstützen und Putin deutlicher in die Schranken weisen“ sollten, wäre DAS dann auch keine Nachricht in der Tagesschau gewesen?

    Ja, ich bin bereit, bei meiner Einschätzung das „Freitags“-Argument zugunsten der Tagesschau mit in die Waagschale zu werfen. Das KANN u.U. eine Rolle gespielt haben. Aber angesichts dessen, was sich in der anderen Waagschale an Dingen aufgehäuft hat und noch immer aufhäuft (wenngleich z.Zt. nicht mehr in der gleichen atemberaubenden Dimension wie noch vor einiger Zeit), dann muss ich sagen: Auch beim besten Willen, aber das ist für mich einfach keine Berichterstattung, der ich noch mein Vertrauen schenken kann. Ich WÜRDE SO GERNE, aber ich KANN es nicht mehr. :-((

  33. Beim Spiegel Online beispielsweise kann ich selbst mehr als drei Tage später nichts dazu finden:
    http://www.spiegel.de/suche/index.html?suchbegriff=nicht+in+unserem+namen

    Dito im Focus Online:
    http://www.focus.de/suche/?q=nicht%20in%20unserem%20Namen&sort=date

    Und auch dazu anlog die o.g. Frage:
    Angenommen, es hätten >60 Leute dieses Kalibers einen Appell veröffentlicht, wonach Politik und Medien doch bitte „Kiew noch konsequenter unterstützen und Putin deutlicher in die Schranken weisen“ sollten, wäre DAS dann auch keine Nachricht gewesen?

  34. Ich verstehe, dass die Nicht-Erwähnung des Aufrufs kritikwürdig ist. Aber es kommt mir vor, als müssen ARD/ZDF es bringen, um den Anschein der Einseitigkeit zu vermeiden und legen angeblich gerade nach den Diskussion der letzten Zeit über die Rolle der Medien hier mangelnde Sensibilität an den Tag. Zurecht darf ein Medium nicht faktisch verpflichtet etwas zu berichten, um einen – hier von Ihnen erhobenen Vorwurf – aus dem Weg zu gehen. Natürlich, es wäre durchaus berichtenswert gewesen. Aber es ist nicht so wichtig, dass es zwingend berichtet werden muss. Da wäre es unangemessen, es „nur“ deshalb doch zu bringen, um der Kritik zu entgehen. Das ist wie ein Fußball-Schiri, der ein grenzwertiges Foul nicht geben hat und beim nächsten Foul aus Vorsicht lieber mal ein Foul gibt zum Ausgleich seiner vermeintlichen letzten Fehlentscheidung. Dieser Schiri wäre wie ein Medium, welches im Zweifel aus Angst vor Kritik lieber eine Meldung bringt um alte vermeintliche Fehlentscheidungen auszugleichen obwohl es eigentlich wieder denkt, dass es nicht zwingend ist.

  35. Sehr geehrter Herr Niggemeier,

    was ich an der Art und Weise, wie sie mit dem Thema umgehen, seltsam finde, ist, dass sie zwar einerseits die auftretenden journalistische Fehler zurecht scharf kritisieren, andererseits aber offenbar einen starken Widerwillen verspüren, für deren Erklärung andere Gründe als missliche Zufälle oder unbewusste Fehleistungen infloge verinnerlichter Feindbilder in Betracht zu ziehen. Warum ist das so und halten Sie das bei der ungemeinen Häufung von Vorfällen tatsächlich noch für plausibel? Warum sollte das nicht auch zumindest zum Teil Methode haben?
    Außerdem würde ich mich gerne noch zu dem meinem Gefühl nach in letzter Zeit, zum Teil auch bei Ihnen, sehr inflationären Gebrauch des Wortes „Verschwörungstheoretiker“ äußern. Es ist völlig unstrittig, dass es (wie zum Beispiel beim Kopp-Verlag) jede Menge Leute gibt, die die absurdesten Theorien in die Welt setzen, ohne einen Hauch von überzeugenden Argumenten dafür zu haben – blühenden Unsinn eben. Kann man es aber nicht einfach bei dieser Charakterisierung belassen? Ich habe nämlich den Eindruck, dass das Wort, ähnlich wie der „Putinversteher“, zunehmend als Kampfbegriff verwendet wird, der dazu dient, jede Kritik oder In-Frage-Stellung vorherrschender, zum Beispiel von bestimmten „Eliten“ favorisierter Positionen als unseriöse Spinnerei zu diskreditieren und zu verhindern, dass man sich überhaupt inhaltlich mit der Sichtweise und den Argumenten auseinandersetzt.
    Auch das Wort selbst mit seiner negativen Konnotation missfällt mir, da es ja wohl suggerieren soll, jedes Mutmaßen über das Vorliegen von Verschwörungen sei grundsätzlich und notwendigerweise irrational. Warum aber sollte das so sein? Das Wort „Verschwörung“ ist nicht ganz leicht zu definieren, aber kann darunter doch z.B. einfach geheime Absprachen zwischen einflussreichen Organisationen oder Personen verstehen, mit dem Ziel, gemeinsame Ziele konzertiert und dadurch effektiver zu verfolgen – eine recht naheliegende und sicher auch häufig angewandte Strategie, ein ganz normales soziologisches Phänomen also, oder etwa nicht? Und Theoriebildung, also das Aufstellen von Hypothesen, die jeweils nach ihrem Erklärungswert beurteilt werden, ist doch geradezu DIE rationale Methode par exellence – zum Beispiel in der Naturwissenschaft. Warum also sollte das Aufstellen von Theorien, in denen auch das Vorliegen von Verschwörungen erwogen wird, grundsätzlich illegitim sein?

    Um nochmal auf Ihren von mir unterstellten Widerwillen zurückzukommen, absichtliche Manipulationen durch Journalisten in Erwägung zu ziehen: Wenn ich das richtig sehe, hat ja so gut wie niemand über den genannten Appell berichtet, abgesehen von der Zeit, in der er veröffentlicht wurde, und der taz, die sich negativ dazu geäußert hat. Wirklich noch Zufall? Und wenn beispielsweise „Der Spiegel“ Steinmeier oder Blüm in so verkürzter, aus dem Zusammenhang gerissener Art zitiert, dass dadurch ihre Aussagen entstellt werden und man ihnen das Wort im Mund verdreht oder einem in der Süddeutschen nachweislich erfundene Studien über die russische Bevölkerung präsentiert werden, dann kann das ja wohl kaum als unbewusste Fehlleistungen interpretiert werden. Da steckt dann doch wohl offenbar Absicht hinter – und eine solche Annahme stellt noch nicht einmal eine „Verschwörungstheorie“ dar, sondern konstatiert nur, dass in vielen Teilen des heutigen Journalismus‘ offenbar eine Mentalität vorherrscht, der zur Folge ein derartiges Verdrehen und Zurechtstutzen „für die gute Sache“ im Zweifelsfall als legitim gilt – vielleicht in ähnlicher Weise, wie bei Bankern, im Hinblick auf die kürzlich eine Studie veröffentlicht wurde, die nahelegt, dass die in Banken vorherrschende Unternehmenskultur deren Mitarbeiter dazu anhält, sich unehrlich zu verhalten.
    Und was die Annahme einer irgendwie gearteten „Unterwanderung“ der öffentlich-rechtlichen Sender oder sonstiger Redaktionen angeht: Was ist daran denn eigentlich so abwegig? Dass z.B. die CIA seit Jahrzehnten „social engineering“ betreibt, unter anderem durch die Einflussnahme auf den Journalismus und damit indirekt die öffentliche Meinung eines bestimmten Landes, und so allein in Lateinamerika bereits etliche (demokratisch gewählte) Regierungen gestürzt hat, ist ganz sicher auch keine „Verschwörungstheorie“, sondern allgemein bekannt und z.B. durch einschlägige Arte-Dokumentationen leicht nachzuvollziehen, in denen ehemalige Agenten und CIA-Chefs aus dem Nähkästchen plaudern. Es gibt auch eine Arte-Doku, die die Einflussnahme der CIA auf Intellektuelle und Journalisten in den 70igern dokumentiert. Aus welchem Grund sollte man annehmen, dass ein derartiges Engargement heute nicht mehr betrieben wird bzw. ist angesichts der Art von Berichterstattung, wie wir sie erleben, nicht sogar davon auszugehen, dass es äußerst erfolgreich betrieben wird?
    Auch hier bedarf es keiner „Verschwörungstheorien“ und auch nicht der Annahme „gekaufter Journalisten“. Es gibt genügt andere Erklärungsansätze wie z.B. die von Noam Chomsky oder Uwe Krüger, die mögliche Formen der Einflussnahme aufzeigen – ohne die Annahme von Verschwörungen.

  36. Ich sehe jetzt nicht den Nachrichtencharakter:
    Bei vielen Unterzeichnern war die Position bekannt.
    Zudem berichten ARD und ZDF generell nicht über solche Aufrufe. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern.

  37. Apropos Themenwahl bei den ÖRR. Dass die ehemalige SED-Genossin Maybritt Illner, die sich gerne einen frankofhilen Touch gibt („merci bien und Tschüss“) für einen ZDF-typischen Kampagnenjournalismus gegen links steht, das hat sie schon oft bewiesen und erst letztens wieder unübersehbar. Die FR schrieb:“Maybrit Illners Redaktion war nichts Besseres eingefallen, als nun schon zum dritten Mal über die künftige rot-rot-grüne Koalition in Thüringen reden zu lassen…..So bestand die Leistung von Illners Redaktion vor allem darin, für den Verkauf des kalten Kaffees noch einmal ein neues Etikett gefunden zu haben, noch sinnfreier als die Sendetitel vorher: „Linke an der Macht – Ist das Unrecht nun vergessen?“

  38. Manchmal glaube ich, die Verantwortlichen bei ARD und ZDF denken gar nicht mehr so viel. Da muss man sich nur das gesamte Programm und nicht nur den Umgang mit den Nachrichten anschauen. Traurig…

  39. Vielen Dank, dass Sie dieses wichtige Thema (als einer der wenigen Journalisten) aufgegriffen haben. Mir ist durchaus bewusst, in welche schwierige Situation Sie sich (als Medien-Journalist) mit Ihrer Mainstream-Medien-Kritik begeben. Aber es wird (wie immer im Leben) ein Nachher geben und dann wird man sich an jene erinnern, die Verantwortung gezeigt haben und sich nicht weggeduckt haben zum eigenen Vorteil und gegen die demokratische Sache. In einer Gesellschaft ist Vertrauen die wirkliche Währung, nicht Geld.

    Desinformation im Wege der Unterdrückung von Informationen – speziell in Fragen, die Krieg und Frieden betreffen – ist KEIN Kavaliersdelikt mehr. Es wird Zeit, dass wir (die Bürger) Lügen und ihre Urheber beim Namen nennen, persönliche Verantwortung einfordern und dieses Land zurück auf einen demokratischen Kurs bringen.

    Es ist dazu wichtig, dass wir all diese Vorfälle, die einzeln so zufällig erscheinen, sorgfältig dokumentieren, denn in der Gesamtschau ergibt sich bereits jetzt ein deutliches Bild.

    Und genau in der Dokumentation der einzelnen Vorfälle, aus denen sich diese Gesamtschau ableiten lässt, liegt die gesellschaftliche Aufgabe der wirklichen Journalisten.

  40. @15
    „polit-opas“? Sie haben zwar insofern recht, dass die Unterzeichner nahezu alle jenseits des 50. Lebensjahres sind, aber ansonsten haben Sie einfach ein paar Schubladen aufgerissen, weil Ihnen die Grundaussage absolut gegen den Strich geht.
    Das Sie diesen Aufruf nicht gut finden und nicht für wichtig halten, ist ganz klar Ihr gutes Recht. Aber Schauspieler, Schriftsteller und Musiker in einen Topf mit „Polit-Opas“ zu werfen, zeigt nur, dass Sie nicht weit gekommen sind mit dem Lesen des Aufrufs, bevor Sie ein Urteil fertig hatten. Ein Urteil übrigens, dass sich nicht mit dem Inhalt des Aufrufes befasst, sondern den Aufruf dadurch kritisiert, dass seine Unterzeichner abgewertet werden.
    Adorf, Hein, Mey, Schygulla, Wenders, Wenzel …. sind „Polit-Opas“. Aha.

    @alle
    Ich finde, dass Herr Niggemeier wenig Zweifel lässt, warum er der Meinung ist, dass ARD oder ZDF am Freitag zumindest eine Kurzmeldung zur Sache hätten abliefern sollen. Die anhaltende Diskussion um die Homogenität diverser Leitmedien ist auch durch diesen Aufruf einmal mehr aus der Ecke „empörter Netzverschwörer“ gehoben worden. Das Ignorieren der Medienkritik (siehe auch Steinmeiers Rede und die Reflektion der Presse) füttert erst recht bestimmte Erklärungsansätze, warum das eigentlich so ist.
    Andererseits ist die Frage, ob eine Meldung zu diesem Appell wirklich noch am Freitag notwendig gewesen wäre. Der Diskurs um die Ukrainekrise und um die Frage des Umgangs damit ist anhaltend genug, so dass eine Auseinandersetzung mit dem Appell auch ein, zwei Tage später sicher noch gereicht hätte.
    Problematisch ist wahrscheinlich auch folgendes:
    Herr Niggemeier meint zwar, dass eine kurze Benennung des Sachbverhaltes genügt hätte, redet aber gleichzeitig von einem ersten Schritt.
    Es liegt bei derartigen Meldungen wahrscheinlich aber im Charakter des öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrages und auch in der Erwartungshaltung der Konsumenten, dass eine Bewertung, eine Diskussion usw. über den Inhalt stattfindet. Hätte man also eine Kurzmeldung abgegeben, wäre man (wahrscheinlich nach eigenem Selbstverständniss) in der Pflicht gewesen, diese später (zeitnah später) ausführlicher zu beleuchten. Und das ist beim Inhalt des Appells schwierig.
    Eine Möglichkeit wäre gewesen, dass man beispielsweise die Medienkritik speziell aufgreift und dazu mal Stellung nimmt aus Sicht des ÖR.
    Eine andere Möglichkeit wäre, die Kernfrage des Appells in einer Expertenrunde zu diskutieren. (Kernfrage des Appells wäre: Wie nah sind wir wirklich an einem heißen Krieg in der aktuellen Situation?)
    Das bietet bei entsprechender Zusammenstellung Meinungsvielfalt. Es delegiert die Verantwortung für das Gesagte auf die eingeladenen Gäste und erlaubt dem ÖR die Rolle des unparteiischen Moderators, mit dem unschlagbaren Gegenargument: „WIR haben das nicht gesagt.“
    Aber nach meiner persönlichen Meinung ist die Handlungskonsequenz nach einer Kurzmeldung gegeben und Hauptgrund dafür, die Meldung lieber zu unterlassen.
    Wobei mal interessannt wäre, was geschehen würde, wenn ARD und ZDF eine Kurzmeldung über Inhalt und Unterzeichner abgeben würden und anschließend nie wieder auf die Angelegenheit zurück kämen.

    Ansonsten hatte ich in der letzten Woche und am Wochenende das seltsame Gefühl, dass die brisante Wahl des Herrn Ramelow zum MP in Thüringen wesentlich gelassener hingenommen wurde, als im Rest der Republik.
    Hier wissen alle sei etwa zwanzig Jahren, dass „es immer erst noch schlimmer kommt, bevor es wieder besser wird.“ Keiner weiß hingegen, wann die Phase des „Schlimmerwerdens“ so richtig vorbei ist. Das regt auf Dauer generell eher ab als auf.

  41. @ Holly Molly, Stefan Niggemeier (# 21):

    Es reicht doch eigentlich schon der Titel der Seite, um sie einzuordnen, unterstellt er ARD & ZDF doch „Propaganda“, also eine bewusste Fehlinformation der Bevölkerung.

    @ Hausherr:

    Hat es eigentlich einen Grund, dass mein gestriger (zweiter) Kommentar in der Focus-Diskussion noch nicht freigeschaltet wurde?

  42. Wenn man einfach mal einen Schritt (bildlich) zurücktritt und das Ganze betrachtet, sollte man (m.E.) erkennen, dass die verzeihlichen und bewußten Auslassungen bei Nachrichten, parteiischen Positionieren bei der Verkündung von dpa-Meldungen usw. ein erschreckendes Bild ergeben.

    Selbst wenn es keine (persönlichen) Absprachen zwischen den Beteilgten gibt/gab muss man mindestens feststellen, dass wir als Nutzer und Konsumierende einem Systemversagen zusehen, welches uns eklatant vor Augen führt, dass es keine „Vierte Gewalt“ gibt.

    Ist das jetzt eine Verschwörungstheorie?

    Was ich nicht verstehe: Wieso wird (nahezu) jede Kritik mit dem Verweis der „Verschwörung“ abgewiesen? Gibt es in der fernen und nahen Vergangenheit nicht eine Vielzahl von Beispielen zu Existenz von VErschwörungen (manche geschickter, manche offensichtlicher)?
    Sobald diese in den Geschichtsbüchern Einzug gefunden haben, lässt sich sagen „Ja jetzt wissen wir es! Aber damals konnte das ja keiner ahnen.“ …

    Schade das viele im Geschichtsunterricht nicht aufgepasst haben … Es gibt so viele Parallelen …

  43. Vielen Dank, lieber Niggemeier, für den Online-Verweis zu „Die Propagandaschau“. Dort fand ich eben einen Satz von John Pilger:
    „Im 18. Jahrhundert beschrieb Edmund Burke die Rolle der Presse als Vierte Gewalt, welche die Mächtigen kontrolliert. War das jemals wahr? Heute ist es dies sicherlich nicht mehr. Was wir brauchen, ist eine Fünfte Macht: ein Journalismus, der genau beobachtet, Propaganda entlarvt und dagegen hält und die Jungen lehrt, Agenten des Volkes und nicht der Macht zu sein. Wir brauchen das, was die Russen „Perestroika“ nannten – einen Aufstand des unterdrückten Wissens. Ich würde DAS wirklichen Journalismus nennen.“

  44. Vlt müsste der Text korrigiert werden.
    Orion ist keine Raumsonde, sondern ein Meilenstein in der Raumfahrt. Es ist eine Raumkapsel für Menschen und soll in Zukunft der bemannten Reise zu anderen Planeten/Asteroiden dienen.

    Ob der Aufruf Nachrichtenwert hat? Ich denke nein, genauso wenig wie die Hassdemonstranten. Die sollten vom ÖR in den Hauptnachrichten genauso ignoriert werden.

    Es ist tatsächlich so, meiner Meinung nach, dass Tagesthemen und Heute Journal für solch Dinge (Appell und Hassdemonstranten) die geeignetere Sendung ist als Tagesschau oder diese heute Nachrichten,

  45. „Der Freitagnachmittag ist tatsächlich ungefähr der schlechteste Termin, um die Aufmerksamkeit der medialen Öffentlichkeit zu gewinnen. Die Medienleute sind dann schon halb im Feierabend und im Wochenende.“

    Oder genau deswegen der ungefähr beste. Die Medienleute sind schon halb im Feierabend und im Wochenende und nehmen daher sowas schnell noch mit, wenn es halbwegs plausibel klingt. Zumal die Experten, die man unter der Woche fragen könnte, auch schon halb im Feierabend und im Wochenende sind. ;-)

  46. Wenn man bedenkt, dass es sogar völlig überflüssige iPhone-Meldungen in die Tagesschau schaffen (http://www.tagesschau.de/wirtschaft/apple-iphone-100.html), dann kann man das Verschweigen eines solchen Appells beim besten Willen nicht mehr schönreden. Das ist eindeutig ein absichtliches, politsch motiviertes Verschweigen. Offenbar sind die Medien vollkommen von politischen und wirtschaftlichen Lobbyisten unterwandert.

  47. Was mir noch einfällt:

    Ich finde es bemerkenswertt, dass die Redaktionen Freitags „dicht“ machen. Soll die Welt halt mal warten bis Montag.

    Erinnert mich an die neue Polizeistadion in einer Stadt in D. die in einem Kriminalitätsschwerpunktgebiet eröffnet wurde. Öffnungszeit: 09.00-16.00 Uhr Montag bis Freitag …

    So macht man das.

  48. Tut mir leid, aber ich als Printmensch bin am Freitagabend mitnichten schon halb im Feierabend. Freitag ist Großkampftag, weil eine dicke Wochenendnummer produziert sein will. Und genau deshalb, nicht etwa wegen Faulheit, ist es schwer, auf aktuelle Ereignisse noch zu reagieren, wenn diese nicht ein bestimmtes Kaliber haben. Klar, fliegt was Größeres in die Luft, muss man seine Seiten halt umbauen, aber bei so einem Aufruf, der inhaltlich ja nicht neu ist, dessen Nachrichtenwert durch die Prominenz seiner Unterzeichner bestimmt ist, macht man bestenfalls eine knappe Meldung. Dabei noch nicht einmal eingerechnet ist die Wahl eines Ministerpräsidenten, die parallel stattfindet. Scheiß Zeitpunkt also, und das weiß jeder Wald-und-Wiesen-Politiker, erst recht Schröder und Co.

    Das wäre eine Erklärung für die geringe Resonanz. Ich halte einen anderen Aspekt aber für wichtiger: Viele werden diesen Aufruf nicht gebracht haben, weil er schlicht hanebüchener Quatsch ist. Ingo Mannteufel hat das für die Deutsche Welle gut zusammengefasst: http://bit.ly/1vHMAK8

    Jetzt kommt mein Aber: Gerade weil das, was 60 Prominente da verzapft haben, so voller Plattitüden und Halbwahrheiten ist, muss es Aufgabe der Medien sein, sich inhaltlich damit auseinanderzusetzen. Sonst bleibt es doch im Raum stehen – und die Verschwörungstheoretiker stürzen sich darauf. Das passiert im Augenblick, kann man ja hier schön sehen. Insofern stimmt der Einwand, Herr Niggemeier, und insofern ist die Medienschelte angebracht.

  49. […] 60 Prominente gegen den Krieg sind keine Nachricht für ARD und ZDF […] Aber ich merke, dass beim Wahrscheinlichkeitstest meine Trauriger-Redaktionsalltag-in-nichtsmerkenden-Senderbehörden-Theorie zunehmend an Boden verliert gegenüber jeder Verschwörungstheorie. Es geht ja hier — wie auch bei den Symbolbildern von Putin neulich — nicht um eine einzelne Meldung. Es geht um eine Gesamtsituation, in der ARD und ZDF seit Monaten in außerordentlichem Maße vorgeworfen wird, dass ihre Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine einseitig und gefährlich sei. (In welchem Maße diese Vorwürfe berechtigt sind, sei ganz dahingestellt.) Und nun gibt es einen Appell, der eben diese Vorwürfe wiederholt, unterzeichnet nicht von unbekannten Ins-Internet-Schreibern oder möglicherweise vom Kreml bezahlten anonymen Trollen, sondern von 60 teils prominentesten Persönlichkeiten. Und bei ARD und ZDF denkt man nicht: Okay, da sollten wir uns jetzt aber nicht noch zusätzlich angreifbar machen, sondern das sauber berichten, erstens weil es eh eine Nachricht ist, und zweitens weil der Vorwurf sich womöglich auch irgendwie gegen uns richtet, schon als vertrauensbildende Maßnahme? Sondern bei ARD und ZDF denkt man: Oh, puh, aber, naja, blöd, heute am Freitag, schon so viel los, gibt ja auch Wichtigeres? Sie merken nichts. Sie lernen nichts. Quelle: Stefan Niggemeier […]

  50. Jaja, diese Verschwörungstheoretiker verschwören sich gegen vermeintliche Verschwörer … nervig sowas …

    Gibts es eigentliche nur die Gruppen:
    – Medien (die sich ab und zu irren bzw. lässlich arbeiten)
    – Konsumenten (wahrscheinlich die Masse an Menschen, die sich nicht bemerkbar machen)
    – Medienkritiker (nicht verschworen!), (für wen kritisieren die eigentlich?)

    und die nervigen Verschwörungstheoretiker …

    Was ist mit den Konsumenten die sich selber ein Bild machen wollen, Fragen stellen usw.?

  51. Ja ja. diese russlandversteher… für die ist Russland immer unschuldig. an den Rand gedrängt, vom bösen Westen, der NATO, von Deutschland. Aber Herr Niggemeier, wer hat jahrzehntelangen Krieg getrieben in Tschetschenien? Ist einmarschiert in Georgien und in der Ukraine? Wer unterstützt Diktatoren in Weißrussland, in Syrien, überall auf der Welt. und hält seine eigene Bevölkerung dumm. in Geiselhaft. vertreibt die Elite und Intelligenz? Sicher auch der Westen. und wer bricht täglich in den Luftraum unabhängiger Staaten ein, wie Schweden und das Baltikum? Ganz ehrlich, diese Liste alter seniler, zum Teil dementer Männer kann man vergessen (ich schätze das Durchschnittsalter liegt bei 80 Jahren?). noch dazu wenn man weiß, das Schröder darunter ist, der ja auf Putins Gehaltsliste ganz oben steht. Ein Schalk, der etwas böses dabei denkt? Nein. Vielleicht einfach Journalisten, die anders als Sie, 1 und 1 zusammenzählen können.

  52. Na ja, da ist wieder das verlogene ZDF, das jeden gequirlten Boulevard-Mist sendet und dafür immer wieder Nachrichten auf ein Minimum komprimiert. Wer Nachrichten im ZDF sucht, hat sowieso verloren. Und von Phönix und tagesschau24 braucht man gar nichts erwarten, die würden ja nicht mal mitkriegen, daß der 3. Weltkrieg ausgebrochen ist.

  53. @ #3 (freiwild) -arte -journal – kein Sport, kein Wetter, 20 Minuten Nachrichten, die definitiv besseres und mehr Bildmaterial aus aller Welt haben. Täglich 19:10, sonntags 19:15. Erspart einem Tagesschau, tagesthemen, heute, heute-journal und kommt mit extrem seltenen Ausnahmen immer zur regulären Zeit in voller Länge.

    @Stefan Niggemeier: Mal nachgefragt, warum ARD/ZDF bei Fußballübertragungen und ähnlich historisch einmaligen Sendungen wie Bettelshows für arme Kinder, Quizsendungen etc. das heute-journal bzw. die tagesthemen nicht in voller Länge auf ihren von sich selbst hochgelobten Kanäle tagesschau24 und zdf.info zur regulären Sendezeit in voller Länge senden? Als normaler Zuschauer bzw. Finanzier des seichte Geseires kriegt man auch bei hartnäckigstem Nachfragen keine Antwort.

  54. Man muss sich diesen Blödsinn der „Propagadaschau“ antun, um abgewogene Urteile zu bekommen. Da gibt es bspw. 3sat, in dem der „“Polit-Opa“ Horst Teltschik wie manche Dummköpfe die Unterzeichner rubrizieren, eine abgewogene Bewertung der Ereignisse vornehmen: http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=47765

    Dass der Appell holzschnittartig und sprachlich schlampig ist, erstaunt. Ihn deshalb zu ignoriere ist dennoch fahrlässig.

  55. Die heutige Chance sind die vielen Quellen.
    Parteiische Informationen sind das natürlichste der Welt.
    Das Schöne ist, man kann heute ganz problemlos Seiten von Nazis, radikalen Linken, Obamaverstehern, Putinverstehern, und sonstwas lesen. Dazu noch die ganzen Kritiker die die einzelnen Richtungen oder die Informationsweitergabe als Ganzes kritisieren.
    Und in dem riesigen Haufen schmutziger Wäsche die dabei gewaschen wird, fällt unglaublich viel mehr Wahrheit und Information für den einzelnen ab, als es das jemals gegeben hätte.
    Man darf nur nicht der Illusion erliegen das es einen „echten Guten und Wahren“ in diesem Spiel gibt. Und dann muss man – das ist wahrscheinlich das Schwerste – selber denken, Plausibilitäten abschätzen und eigene Wertungen finden.

  56. Wenn der ARD-Intendant Lutz Marmor diesen Appell unterzeichnet hätte, wären mit Sicherheit in der Tagesschau zwei Minuten dafür frei geräumt worden so wie z. B. über Themenwochen oder Preisverleihungen dort regelmäßig masturbiert wird.

  57. @ Stefan Pannor

    Nun ja, diese Propagandaschau muss sie nicht ansprechen mit ihren Wutbürger-Argumenten, was aber doch nicht heißen muss, dass das, was da geschrieben wird aus der Luft gegriffen ist. Ich bin auch so ein Wutbürger, nur ich versuche mich zurück zu halten, was heißt, ich kann die Leute verstehen, wenn sie zum x-ten mal so ’ne unverschämte GEZ-finanzierte Propaganda vorgesetzt kriegen. 7 Milliarden jedes Jahr. Da sollte man doch denken der Staat weiß wo beim gemeinen Zuschauer die Prioritäten liegen?

    Dieses ‚…, aber‘ der Propagandaschau-Leser ist doch sehr gut nachzuvollziehen. Sie, Herr Pannor, gehen bestimmt auch nicht nur auf Seiten, bei denen sie bedingungslos alles bejahen? Dann könnte man auch gleich von Gehirnwäsche reden.

    Ich mache es mittlerweile so, TV aus, GEZ zahlen.
    Da kann ich mir den einen Teil der Wut sparen.

    Was ist mit ihnen? Sind sie so loyal gegenüber Tagesschau und Tagesspiegel, dass sie alles aufsaugen wie ein Schwamm,.. und das ohne Filter?

  58. @ Florian Forstmaier:

    Ich glaube, Sie haben sowohl das Thema dieses Blogs als auch dieses konkreten Beitrags nicht erkannt. Es geht gar nicht darum, die Politik einer Seite oder den diskutierten Brief gut oder schlecht zu finden, es geht einzig und allein um seine Rezeption in den Medien. Und gerade weil es doch besorgniserregend viele Deppen gibt, die RT Deutsch plötzlich für eine Alternative halten und eben jene Maßstäbe, die sie beim Konsum der westlichen Medien haben, nicht beim Lesen von RT anlegen, ist es wichtig, auf solche Missstände hinzuweisen. Auch ich gehe davon aus, dass es schlichte Wurstigkeit im Redaktionsalltag ist.

    @ Andreas Sichelstiel:

    Danke für die Einblicke in den Redaktionsalltag und den DW-Text, aus dem ich folgende Sätze mal hervorheben möchte:

    „Der Aufruf offenbart in seiner Selektivität eine erschreckende Ahnungslosigkeit über Russland und die Ukraine. Die Länder werden dabei nicht mit ihrer Geschichte, aktuellen Prozessen, Eigenheiten und Vielschichtigkeiten gesehen, sondern nur als Objekt (west-)europäischer Wunschprojektion.“

    Und gerade der zweite Satz scheint auch für einen Großteil der Osteuropa-Berichterstattung zu gelten, nicht nur für den Aufruf.

    @ HERDIR, # 56

    „Was ist mit den Konsumenten die sich selber ein Bild machen wollen, Fragen stellen usw.?“

    Ich muss bei „Ich stelle nur Fragen“ immer an die South-Park-Folge denken, in der Eric Cartman im Schulradio behauptet, die Schulsprecherin hätte die Schlümpfe ermordet. Auch er stellt natürlich keine Theorien auf, sondern beteuert stets: „Ich stelle nur Fragen!“

    http://www.southpark.de/alle-episoden/s13e13-schlumpfentanz

  59. @ DaW
    Danke für die Einordnung. Weiss ich mich ja gleich mal zusortiert …

    Ich verstehe Ihrer Standopunkt nicht … zumindest scheint er bequem zu sein.

    Kein RT Deutsch, kein Propagandaschau, kein wasauchimmer …

    Was dann wenn man wiederholt mitbekommt, dass die etablierten (ich vermeide bewußt QM) Medien wiederholt mnicht oder falsch oder parteiisch oder wertend berichten?

    Auf zum (z.B.) Niggemeierblog um eventuell mitzulesen was nach seiner Meinung ein Medienfehler war? .. Was dann nickend zustimmend in den Sessel lehnen und feststellen „Doof das aber naja gibt ja keine Möglichkeit andere Meinungen zu lesen/hören. Alle anderen Kanäle sind ja VT oder Russische Propaganda“ …

    Was ist denn die Empfehlung der hier versammelten Medienkritiker? Wo kann ich mich informieren neben ARD, ZDF, Spiegel usw. ?

    FoxNews? Guardian? Stern? RTL? KIKA? …

  60. @Niggemeier, 16 und 19

    Angesichts der Eskalation der Krise und der nicht irrationalen Ängste vor einem 3. Weltkrieg finde ich Wut und Erregtheit eine ziemlich menschliche Reaktion auf die „Fehler“ und die Ignoranz (siehe dein Kommentar, Nr 19) unserer Presse. Im übrigen bin ich der Meinung, ein Blog darf das. Er ist nicht zu einer sachlichen Darstellung verpflichtet. Im Gegensatz zu den selbst ernannten Qualitätsmedien. Deshalb empfinde ich deinen Angriff auf die Propagandaschau als schwach.

    zu 21
    Es gibt halt Verschwörungstheorien…
    1. Amerikanische PR-Agenturen erfanden Greueltaten, um militärisches Eingreifen zu rechtfertigen (Brutkastenlüge)
    2. Die CIA hatte ihre Finger im Spiel als eine italienische Geheimarmee eine Anschlagsserie verübte.(http://de.wikipedia.org/wiki/Gladio)
    3. die ÖR sind von einer Art transatlantischen 5. Kolonne unterwandert (Uwe Krüger: Meinungsmacht.)

    …und Verschwörungstheorien:
    1. Chemtrail sedieren die Bevölkerung
    2. Irak hat Massenvernichtungswaffen
    3. Putin ist einsam
    ..der Begriff „Verschwörungstheorie“ hat mittlerweile eine merkwürdige Konnotation bekommen. An den Beispielen oben kann man sehen, dass man nicht jede Theorie, die in Blogs emotional diskutiert wird, Schwachsinn ist. Andererseits kann man getrost einige von seriösen Nachrichtenagenturen verbreitete Theorien in eine Reihe stellen mit dem Chemtrailblödsinn.

    Der Begriff VT ist zu einem Instrument geworden, um Blogger zu diffamieren und die Meinungshoheit wiederzuerlangen. Dass das sehr gut funktioniert, sieht man an deiner oben ausgedrückten Angst, in diese Ecke gestellt werden zu können. Denn während du deine eigene Theorie selbst stark anzweifelst und die Vt am ende für wahrscheinlicher hälst, musst du dennoch betonen, dass das kalkulierte Verschweigen natürlich Unsinn ist.

    Dass du an dich selbst hohe journalistische Maßstäbe anlegst ist wichtig und deshalb lese ich hier ja auch gern. Aber wenn du dich an den Stümpern von ARD und ZDFabarbeitest, kommt es mir manchmal so vor, als würdest du eine Wildschwein Tischmanieren beibringen wollen. ;)

  61. Heute morgen gab’s bei WDR 5 *hust* übrigens eine recht ausführliche Diskussionssendung zum Thema (Studiogast war Günter Verheugen).
    Dass das nicht größer gemacht wurde/wird, auch nicht z.B. beim DLF, wundert mich allerdings auch. Gerade im Radio hat man eigentlich ganz gute Möglichkeiten, schnell auf neue Themen zu reagieren. Und das auch am Freitagnachmittag (meiner Erfahrung nach auch in Radiosendern ein „Großkampftag“, wie der Printkollege weiter oben es nannte).

  62. Wer (siehe #54) seit sieben Jahren als Journalist bei einer Lokalzeitung tätig ist und mir dann sagen will, er könne Außenpolitik auf jeden Fall besser beurteilen als Horst Teltschik, Walther Stützle, Klaus von Dohnany, Eberhard Diepgen, Roman Herzog etc. pp. („schlicht hanebüchener Quatsch“), dessen Selbstzweifel dürften ihm wohl kaum im Wege stehen.

  63. Ja, ARD & ZDF müssen sich mit dem Aufruf auseinandersetzen, z.B. mit folgendem Satz: „Es geht nicht um Putin. Staatenlenker kommen und gehen.“
    Merkt eigentlich keiner, dass hier Stalin paraphrasiert wird?: „Die Hitlers kommen und gehen, das deutsche Volk aber bleibt“.
    Die Unterzeichner des Aufrufs bringen Putin also in einen Zusammenhang mit Hitler.
    Ob das gewollt ist? Oder nur ein weiteres Zeichen für die Verquastheit des Aufrufs?

  64. @Piet – Leider finanzieren wir das stümpernde Wildschwein bzw. die sogenannte Senderfamilienhorde ARD und ZDF. Und da ist es ganz gut, wenn diesen sich selbstliebenden Menschen ab und zu mal einer sagt, woher das Geld für ihre Schwachsinnssendungen und ihren persönlichen Lebensstil herkommt – selbst erwirtschaftet ist es ja nicht von ihnen, sonst wäre es mir wie bei den Privaten völlig egal, was sie senden.

  65. @60
    „holzschnittartig“ – beschreibt es toll.
    Aber erstaunlich?
    Wenn Sie die Unterzeichner ansehen, die sich aus verschiedenen politischen Lagern und Parteien zusammensetzen und zusätzlich die beteiligten Künstler, die ebenfalls sehr individuelle Charaktere sind und dann einen Text finden, der ein klar formuliertes Anliegen enthält und dessen Inhalt aber von all diesen Unterzeichnern mitgetragen werden soll, ist es eigentlich schon ein Wunder, dass überhaupt ein Text zustande kam.
    Und das ist eben auch ein Bestandteil des Nachrichtenwerts.
    Dass Christoph Hein, der Schwierigkeiten hatte, in der DDR veröffentlicht zu werden, so etwas unterschreibt. Dass es einem Reinhard Mey, der die ALG II Reform hart kritisiert hatte, diese auch Jahre später noch anprangert, mir Gerhard Schröder einen Konsens findet usw.
    Das ist keine Kollektion alter Freunde und Weggefährten, die hier versucht hat ein Statement zu bauen, dass dennoch jeder einzelne unterschreiben kann.

  66. Ich hab mir den Aufruf mal eben durchgelesen — ich sehe keine Chance ihn in einer Kurzmeldung angemessen oder nur informativ darzustellen. Bei dem ganzen Einerseits-Andererseits ist keine prägnante Kernaussage zu erkennen, die kein Allgemeinplatz ist.

  67. Das in Tagesschau/heute-sonstwas übereinstimmend kein einziger Satz zu finden war ist einmal mehr dem Verständnis von journalistischer Arbeit dieser beiden, von uns zwangsfinanzierten, Institutionen zuzuordnen. Das einige Webseiten diese makabere Situation ausnutzen, darüber kann man zweigeteilter Meinung sein. Fakt ist: ARD/ZDF hat ihnen widerstandslos das Feld überlassen und sollte deshalb die Zielscheibe unserer Kritik sein.

    Für meine Unterschrift in der OpenPetition am vergangenen Samstag war übrigens der Textinhalt und nicht nur die Namensliste der Unterzeichner ausschlaggebend. Mit dem Text kann ich mich identifizieren. Ich habe noch im Gegensatz zu einigen Mitgliedern der Bundesregierung die verheerenden Folgen eines Weltkrieges kennen gelernt. Meinen Kindern und Enkeln soll so etwas erspart bleiben. Einige Politiker und Journalisten mögen das populistisch nennen, aber ich stehe dazu.

  68. @Torsten:

    dpa:

    Krieg in Europa? – Prominenten-Appell für Entspannungspolitik =
    Berlin (dpa) – Mehr als 60 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur warnen in einem gemeinsamen Appell vor einer Rückkehr des Krieges nach Europa. Bundesregierung und Bundestag, aber auch die Medien werden eindringlich zu einem vorurteilsfreien, auf Ausgleich und Dialog bedachten Umgang mit Russland aufgerufen. Zugleich wird die völkerrechtswidrige Annexion der Krim kritisiert.

    Berliner Zeitung:

    Altbundespräsident Roman Herzog, Altkanzler Gerhard Schröder und weitere 59 Politiker und Intellektuelle haben einen Aufruf für eine andere Russland-Politik gestartet. Unter der Überschrift „Nicht in unserem Namen“ schreiben sie, der Ukraine-Konflikt zeige, dass „die Sucht nach Macht und Vorherrschaft“ nicht überwunden sei. Amerikanern, Russen und Europäern sei der Leitgedanke, Krieg aus ihrem Verhältnis zu verbannen, verloren gegangen.

    FR:

    Appell zum Dialog

    Berliner Morgenpost:

    60 Prominente rufen zu einer neuen Russland-Politik auf

  69. @ Stefan Niggemeier
    Danke.

    Das beweißt zumindest das es technisch möglich ist aus dem Apell eine Schlagzeile zu generieren. Das kann man (nein das muss man) von ARD/ZDF erwarten können!

    Gerne mit einem Brennpunkt um 01.30 Uhr zum Thema …

  70. @HERDIR

    Von ARD/ZDF etwas erwarten? Eher lernen wir von der Sowjetunion das Siegen. Und das ZDF hat sich inzwischen an seine Pflicht zur Information erinnert und sendet inzwischen wirklich gern mal nach Mitternacht eine ausnahmsweise (im Gegensatz zu dem 20:15-Uhr-Schrott) interessant klingende Doku, die natürlich nicht auf dem Knopp-Sender zdf.info zu angemessener Sendezeit wiederholt wird.

  71. @Torsten: Ach, und noch eine Idee. ARD und ZDF hätten es sich ganz leicht machen können und diesen Appell einfach im Wortlaut dokumentieren und zur Diskussion stellen. Im Internet. Auf tagesschau.de oder heute.de. Auch dort fand sich bis gestern Abend kein Hinweis auf die Existenz dieses Aufrufs.

  72. Stefan: Die Meldungen bestätigen IMO meinen Eindruck. Die dpa kommt in dieser Kürze nicht mal dazu einen Unterzeichner zu nennen. Und „die Sucht nach Macht und Vorherrschaft“ in der Berliner Zeitung hinterlässt mich rätselnd…

  73. @Torsten: Die Unterzeichner kommen dann bei dpa in den nächsten beiden Absätzen:

    «Wir dürfen Russland nicht aus Europa hinausdrängen», heißt es in dem bei «Zeit Online» dokumentierten Aufruf, der unter anderem von Altkanzler Gerhard Schröder (SPD), Alt-Bundespräsident Roman Herzog (CDU), dem Raumfahrer Siegfried Jähn, Regisseur Wim Wenders und dem Schauspieler Mario Adorf unterzeichnet wurde. «Das wäre unhistorisch, unvernünftig und gefährlich für den Frieden.»

    Initiiert wurde der Appell von dem früheren Kanzlerberater Horst Teltschik (CDU), Ex-Verteidigungsstaatssekretär Walther Stützle (SPD) und der früheren Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer (Grüne). «Niemand will Krieg», wird betont. Aber Nordamerika, die Europäische Union und Russland würden unausweichlich auf ihn zutreiben, wenn sie der Spirale aus Drohung und Gegendrohung nicht endlich Einhalt gebieten.

  74. Stefan: Ja, auf tagesschau.de wäre es prima gegangen.

    In der Tagesschau dann aber nur Online-Teaser, nicht als Meldung. „Prominente… offener Brief..lesen Sie auf tagesschau.de“.

  75. @ Torsten

    Ich versteh nicht was sie erwarten?

    Stakkato Headline Vortrag für die Tagesschau?

    Ist Ihr Anspruch: „Wenn Vorgänge nicht in einem Satz erklärt werden können, finden Sie nicht statt und werden dementsprechend nicht gemeldet.“?

  76. Dieser staatstragenden Propaganda glaubt ja eh kein denkender Mensch mehr. Das wirklich Perverse sind die Zwangsgebühren für ARD, ZDF und Satelliten.

  77. @54: und Ingo Mannteufel hat automatisch recht und andere Positionen sind hanebüchener Quatsch? Das nenne ich mal eine mit Argumenten gespickte Diskussion. Mannteufel ignoriert doch schon die Geschichte der Krim, die eben keineswegs immer zur Ukraine gehörte, im Gegenteil durch Griechen, Römern, dem Osmanischen Reich, Russland mehrfach den „Besitzer“ gewechselt hat. Seit Ende des 18. Jahrhunderts war die Krim bei Russland und wurde erst 1954 unter Chruschtschow der Ukrainischen SSR zugeschlagen.
    Das es absurd ist zu behaupten, der Westen würde eine militärische Lösung nicht ausschließen, wird von Mannteufel nicht mit Fakten unterlegt und ignoriert z. B. den angekündigten Aufbau der schnelle Eingreiftruppe, die Sprüche von Rasmussen oder die Behauptung unserer Kanzlerine einer Russischen Expansion. Wenn von Expansion in Europa die Rede sein soll, dann gibt es in den letzten 25 Jahren eine der EU und der Nato. Auch der Hinweis Mannteufels, die Nato hätte der Ukraine und Georgien 2008 die Aufnahme nicht ermöglicht, verfängt nicht wirklich, weil die Debatte darum innerhalb der Nato bis heute geführt wird und man den beiden Staaten Hoffnungen gemacht hat „zum Westen zu gehören“. Das dürfte die Alarmglocken im Kreml zum schwingen bringen. Ich möchte mal das Gekreische der Medien hören und Kommentare von Herrn Mannteufel lesen, wenn Russland „vor der Haustür“ der USA Raketen stationiert; nein, brauche ich nicht wirklich, kenne ich schon von 1962.
    M. E. kann man über den Appell der 60 Promis sehr gut unterschiedlicher Ansicht sein – waren einige der Mitunterzeichner nicht an den Erweiterungen der Nato und de EU beteiligt und verdrängen das jetzt? – aber ihn nachrichtlich so ignorieren, wie es ARD und ZDF machen, ist, gerade angesichts der jüngsten Kritik an deren Nachrichten, mindestens dumm. Auch so kann man die Sender in Verruf bringen. Irgendwann glaubt dann eine Mehrheit womöglich den Propagandaschauen im Web, und spätestens dann wird es richtig gruselig.

  78. Touche. Aber in diesem Fall glaube ich, wäre selbst diese Latte gerissen worden.

    Wie gesagt: Der Brief gehört auf tagesschau.de, in die Tagesthemen und die Politnachrichtensendung, die wir uns alle wünschen, wenn in der Welt etwas Unglaubliches passiert und dann der neuste Rosamunde-Pilcher-Film kommt. Und 19:20 in die 3Sat-Kulturzeit. Jedoch widersetzt sich der Brief eben den Konventionen, die die Hauptnachrichtensendung — zum Besseren oder Schlechteren — ausmachen. Und da die Unterzeichner alle lange genug im Geschäft sind, vermute ich Absicht. Gerhard Schröder will nicht nochmal als Putin-Freund rausgekehrt werden, was in der Kürze einer Kurzmeldung unvermeidlich gewesen wäre.

  79. Ex-Politiker verfassen alle drei Tage Appelle, kostet ja nix. Vor allem Helmut Schmidt kommt gar nicht mehr raus aus dem ständigen Appellieren, ob es um den Erhalt von Bibliotheken geht (http://www.welt.de/kultur/article131809489/Lasst-uns-die-Lumpen-loben.html) oder um den Nahost-Konflikt (http://www.hintergrund.de/201104261515/hintergrund/medien/ein-fall-von-nachrichtenunterdrueckung.html). Und alle drei Tage sind es natürlich die bösen Medien, die all diese wahnsinnig bedeutenden Appelle „unterdrücken“.
    Putin darf ohne nennenwerten Widerspruch zur besten Sendezeit im ersten Programm des deutschen Fernsehens seine Sicht der Dinge darlegen. Kritiker der westlichen Ukraine-Politik wie Matthias Platzeck und Gabriele Krone-Schmalz werden in zahlreiche Talkshows eingeladen, der russische Botschafter sowieso. Man könnte natürlich auch mal solche Sendungen loben für ihr demonstratives Bemühen, der russischen Seite Gehör zu verschaffen – bei aller Gefahr des Missbrauchs durch Falschinformationen (wie bei Putin geschehen). Man könnte auch die „Zeit“ dafür loben, dass sie trotz bekanntermaßen amerikanophiler Herausgeber wie Josef Joffe diesen Appell in aller epischen Breite publiziert – und das, obwohl sich manch einer der Unterzeichner (in welchem Aufsichtsrat sitzt Altkanzler Schröder noch mal?) in durchaus problematischen Interessenskonflikten befinden dürfte. Aber nein: In der Tagesschau vom soundsovielten Dezember hat eine Meldung zu Helmut Schmidts 73. Appell gefehlt. Man hätte auf den Weltcupsieg der deutschen Rodler verzichten müssen, denn der interessiert ja eh keine Sau.

  80. 87: Also wenn Geschehnisse nun Konventionen erfüllen müssen, um nachrichtlich erfasst werden zu können… dann bleibt gewiss Spielraum genug, um Vermutungen (Schröder) auf Basis von Kaffeesatz-Leserei zu betreiben.

  81. @ Andreas Sichelstiefel
    Also „hanebüchener Quatsch“. Ich dachte immer, Journalisten informieren uns über Fakten, und daraus bildet sich der Rezipient seine Meinung. FALSCH!
    Ihr Journalisten besorgt die Wertung (und damit das Denken) für uns. Und was nicht gefällt, wird weggelassen, und damit wir nicht auf dumme Ideen kommen, werden diese dummen (eigentlich: die von EUCH für dumm gehaltenen) gleich weggelassen, damit der Pöbel diese „falschen“ Ideen gar nicht erst zu Gesicht bekommt.
    „Ein „confirmation bias“ kann das natürlich nicht bei euch sein, denn ihr seid ja professionelle Journalisten habt daher immer recht.
    „Die Zeitung, die Zeitung [nicht aber der Blog] hat immer recht.“ (LaLaLaLa)

    @ Herr Forstmaier
    Ihnen ist schon bekannt, das der Georgien-Krieg damit begonnen hat, das der georgische Präsident Saakaschwili eine Kleinstadt (Zchinwali) hat beschießen lassen, mit min. 160 Toten in einer Nacht. Woanders wäre das ausreichend Grund für eine „humanitäre Intervention“.

    Ihre Beiträge (AS und FF), voll mit überheblicher Selbstgerechtigkeit und bösartigen Abqualifizieren anderer Meinungen von oben herab, hat mein Mißtrauen in den sog. „Qualitätsjournalismus“ eher bestätigt denn verringert.

    Und noch etwas zur Propagandaschau: Es stimmt ja alles, was Herr N. darüber geschrieben hat. Aber es gibt ein Aber:
    Man kann den Tonfall kritisieren, nur haben die „richtigen“ Medien mittlerweile den gleichen paranoiden, verschwörungstheoretisierenden Tonfall drauf, und hat mal einer die Leserkommentare, etwa bei SPON oder ZON zu diesen Them in letzter Zeit gelesen: Da geht ganz genau so zu, nur eben mit umgekehrter Stoßrichtung: die einen machen die NATO für alles verantwortlich, die anderen Putin.
    Das gibt sich nicht viel. Es ist nicht so, das die Propagandaschau fast genauso gut ist wie „Mainstream“, sondern die anderen sind mittlerweile genauso schlecht.

  82. @69: Keine eineinhalb Stunden in der Diskussion – und schon wird ad personam argumentiert. Das ist sympathisch. Sie haben keine Ahnung.

    @67: Nein, nicht alles, was in Blogs diskutiert wird, ist eine Verschwörungstheorie. Solche Theorien gehen von der Annahme eines konspirativen, zielgerichteten Wirkens aus. Und genau das wird ja mit Begriffen wie Systempresse insinuiert, die im Umfeld der Ukraine-Krise zirkulieren. Also sollte man als Blogger einfach differenzieren, um sich diesem Vorwurf nicht auszusetzen.

    @86: Er argumentiert doch. Und ich hatte mir seine Argumente zueigen gemacht. Reden Sie mal mit jungen Ukrainern, fragen Sie diese, ob sie sich zu Russland oder zu Europa hingezogen fühlen. Aber egal, denn wie Sie richtig schreiben, kann man das so oder so sehen. Was man allerdings nicht kann: In andere Länder einmarschieren. Wenn wir jedoch – und das ist hierfür der richtige Platz – zurück zur medialen Rezeption des Aufrufs kommen, so glaube ich, dass sich Ihre Befürchtungen längst bewahrheitet haben. Die Mehrheit glaubt den „Propagandaschauen“, nicht den etablierten Medien. Warum das so ist? Weil sich insbesondere ARD/ZDF sehr ungeschickt verhalten. Da sind wir einer Meinung.

  83. @Thomas #59

    danke für den Hinweis auf die arte-Nachrichten, die bringen durchaus gerne eigene Aspekte ein. Mein Punkt war aber mehr ein quantitativer: Den ganzen Tag bis 20 Uhr laufen im Fernsehen ständig irgendwo Nachrichten, aber ab 20 Uhr, also dann wenn berufstätige Menschen den Fernseher einschalten, gibt es bis Mitternacht (wenn berufstätige Menschen längst schlafen) praktisch außer Tagesthemen und heute-journal keine Nachrichten im Fernsehen, und wenn diese wegfallen, verschoben werden oder gekürzt, dann kommen diese Nachrichten für einen wesentlichen Teil der Menschen nicht vor. Und das finde ich angesichts unseres 20-TV-Programme-7-Mrd/Jahr-Öffi-Apparates leidlich skandalös.

  84. „Sie merken nichts. Sie lernen nichts.“
    Schön gesagt, nur, sie merken es schon, wollen es aber nicht so recht wahrhaben. Es stört vermutlich einfach „ihre Kreise“…
    Auffällig ist zumindest, dass die jahrelang bewährte Methode der Medien:„Akzeptanz durch Penetranz“, wohl tatsächlich nicht mehr ganz so simpel zu funktionieren scheint.
    Und es ist für die, die sich in letzten Jahrzehnten als unangefochtene „Erzieher“ der Nation betrachtet haben, sicherlich undenkbar, von Andersdenkenden etwas zu übernehmen, also zu lernen. Niemals! Der „freie“ Journalist hat in seinem Selbstverständnis gewöhnlich als Fels in der Brandung zu stehen!
    Ja, und seien es auch noch so viele tausend Andersdenkende. Und seien diese zudem noch so lebenserfahren, gebildet oder gut informiert – sie sollten, und jetzt kommt`s, gleichwohl ihre abweichenden Anschauungen, möglichst nicht so unverblümt oder wirksam, gar als ernst zu nehmende Gegenmeinung, „wo auch immer“ publizieren dürfen.

    Kürzlich tauchte in diesem Zusammenhang die Frage auf, ob diese Massen, der in den Foren widersprechenden Leser bzw. Bürger, die Journalisten eventuell immer noch ein wenig weiter zusammenrücken lassen und sie letztendlich dazu verleiten könnten, aus verständlicher Angst oder fehlgeleiteter Rechthaberei, nicht nur einen Bundespräsidenten zu stürzen, sondern gar einen Krieg in Europa anzuzetteln…

  85. @freiwild #92 – da gebe ich Ihnen recht – verpaßt man das arte-journal, bleibt nur das Hoffen, daß nicht irgendwo auf der Welt ein Fußballer einen Koffer in die Ecke stellt (und das passiert ziemlich oft), sonst ist man nachrichtenfrei.

  86. 91: Wer anderer Leute Ansichten pauschal als hanebüchenen Unsinn bezeichnet und sich selbst offenbar für oberschlau hält, sollte sich über „ad personam“ nicht beklagen.

  87. @ Stefan Pannor

    Aha. Danke. Sehr interessant.

    Wo bekomme ich „Informationsjournalismus: Objektive Berichterstattung“ her?

    Weiß das jemand?

    Bei dem weiß ich wo ich hingehen muss: „Interpretativer Journalismus: Fakten plus Hintergrund, Zusammenhang, Analyse“.

    Zumindest was die Analyse betrifft, also das Infopaket mit dem aus der Analyse entstehenden Fakten und den passenden Hintergründen und konstruierten Zusammenhängen …

  88. @52 „Offenbar sind die Medien vollkommen von politischen und wirtschaftlichen Lobbyisten unterwandert.“
    .
    Kann man wohl sagen.
    Die Namen sind leicht zu finden, google: homment atlantikbruecke

  89. @92 „Was man allerdings nicht kann: In andere Länder einmarschieren.“
    .
    Denn das dürfen nur die Amis und die Deutschen. Oder?

  90. Ach ja:Auch Geheimdienstler aus Nato-Staaten warnen vor einer Fehleinschätzung der russischen Ukraine-Politik. Präsident Wladimir Putin werde eine Niederlage der Separatisten im Kampf gegen die ukrainische Armee zwar nicht hinnehmen, wolle aber nicht eskalieren…
    (Spiegel-Sonntag, 07.12.2014)
    http://bit.ly/1BvPl4g

  91. Ich weiß ja nicht Herr Niggemeier… Schaffen Sie es wirklich noch, unsere „Medien“ als tatsächliche Medien wahrzunehmen, welche Journalismus im Wortsinne betreiben? Sind Sie ganz sicher, dass dieser positive Bias ihrerseits nicht eine schwere intellektuelle Fehlleistung sein könnte?
    Bringen Sie mich jetzt bitte nicht gleich wieder mit der „Propagandaschau“ – die ich nicht verfolge – in Zusammenhang, wenn ich das Wort Propaganda erwähne. Aber anders kann ich das was in den letzten 15 Jahren(!) in vielerlei Themenfeldern geschieht kaum interpretieren. Ockhams Rasiermesser, Sie wissen schon. Man könnte sicherlich auch die alten Kriegswochenschauen von 1943 hernehmen und im Sinne „journalistischer Fehler“ dekonstruieren. Sinnvoll wäre das aber sicherlich nicht!

  92. Den Opferschutz von knapp 60 MH 17 Passagieren zu missachten und für ein einseitiges, politisches Statement zu missbrauchen, erscheint dem Spiegel offenbar leider naheliegender, als mit nur einer einzigen Silbe zu erwähnen, wenn 60 deutsche prominente Personen des Zeitgeschehens sich mit ihrem Namen gegen den aktuellen Konfrontationskurs in der Ukraine ausprechen! Ich bin überzeugt, dass nicht Anderes als die Furcht vor der Wirkung dieses Statements dazu geführt hat, damit so auffällig hinter dem Berg zu halten.
    Ich hoffe und vermute, dass wenigstens Jacob Augstein es sich nicht nehmen lassen wird, am Donnerstag in seiner Kolumne darüber zu schreiben… Oder aber Fleischhauer schreibt schon einen Verriss, bevor der Appell veröffentlicht wurde… Würde auch irgendwie passen, finde ich;)

  93. Mir erschließt sich nicht wirklich, wo da nun der Skandal sein soll. Weil irgendwelche Leute, insgesamt gerade mal 60, einen Appell unterzeichnen, MÜSSEN die Tagesschau/Tagesthemen darüber berichten? Leute, die die Rolle der EU/USA im Ukraine-Konflikt kritisch sehen, gibt es genug und viele davon kommen auch in ARD/ZDF zu Wort. Aber letztlich entscheiden die Sender immer noch selbst, was für sie Nachrichtenwert hat, und dass man es nicht immer allen recht machen kann und sich immer einer benachteiligt fühlen und einseitige Berichterstattung beklagen wird, versteht sich von selbst. Daraus den ÖR nun eine Strick zu drehen und dies auch noch zum Anlass zu nehmen, Verschwörungstheorien gegen die Medien zunehmend gutzuheißen und obendrein auf fragwürdige Portale wie Propagandaschau zu verlinken und deren Sichtweise mit einem „Natürlich haben sie nicht mit allem Recht, aber…“ zu kommentieren, finde ich sehr fragwürdig. Da ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis hier zum ersten Mal die Kopp-Nachrichten oder PI verlinkt werden, genau solchen Portalen spielt man mit solchen Sichtweisen ohnehin in die Hände.

  94. Was in unseren Medien auch völlig untergegangen ist in diesem Zusammenhang: Das amerikanische Repräsentantenhaus hat am 6. Dezember mit 411 gegen 10 Stimmen einen äußerst aggressiven Gesetzentwurf „H. Res. 758“ verabschiedet, der „die politischen Aktionen der Russischen Förderation unter Staatspräsident Wladimir Putin aufs Schärfste verurteilt“.

    Der liberale Republikaner Dr. Ron Paul schreibt, diese Resolution käme quasi einer „Kriegserklärung“ an Russland gleich.

    Zitate aus der deutschen Übersetzung: „Genau genommen entspricht der am Donnerstag verabschiedete Gesetzentwurf einer 16-seitigen Kriegspropaganda, die selbst Neocons die Schamesröte ins Gesicht treiben müsste, wenn diese Leute dazu fähig wären.“

    „Der im Unterhaus angenommene Gesetzentwurf (Paragraph 14) führt mit Gewissheit aus, dass die malaysische Passagiermaschine MH-17, die über ukrainischem Territorium abstürzte, durch eine Rakete abgeschossen wurde, „die durch separatistische Einheiten in der Ostukraine abgefeuert worden ist, die durch Russland unterstützt werden.“ Dieser Punkt ist auf Basis aktueller Informationen schlichtweg inkorrekt, weil der abschließende Bericht zu den laufenden Untersuchungen dieser Tragödie erst im kommenden Jahr veröffentlicht werden soll. Aus dem vorläufig vorliegenden Investigationsbericht geht mit keinem Wort hervor, dass eine Rakete das Flugzeug zum Absturz gebracht hat. Darüber geht aus dem vorläufigen Untersuchungsbericht – erstellt unter Teilnahme aller in dieses Ereignis involvierten Staaten – nicht hervor, dass eine bestimmte Seite oder Partei die alleinige Schuld an dem Vorfall zuzuschreiben ist.“

    Zitiert nach der deutschen Übersetzung bei cashkurs.com Dr. Ron Paul: Rücksichtsloser US-Kongress hat Russland gerade den Krieg erklärt, im englischen Original unter Reckless Congress ‚Declares War‘ on Russia.

    Vermutlich haben die Unterzeichner des Appells auf diese Resolution reagiert!

  95. Die öffentlich-rechtlichen Medien sollten sich lieber an den BBC-Formaten der 60er orientieren als Meinungsmache zu betreiben und dem Bürger zu erklären, wer gut und wer böse ist, und paternalistisch diese Linien gegen Abweicher zu vertreten. In den Medien gibt es immer „falsche Meinungen“, das ist gefährlich. Der Promi-Brief ist eher peinlich.

  96. „Den Opferschutz von knapp 60 MH 17 Passagieren zu missachten und für ein einseitiges, politisches Statement zu missbrauchen, erscheint dem Spiegel offenbar leider naheliegender, als mit nur einer einzigen Silbe zu erwähnen, wenn 60 deutsche prominente Personen des Zeitgeschehens sich mit ihrem Namen gegen den aktuellen Konfrontationskurs in der Ukraine ausprechen! “

    Der SPIEGEL war ziemlich sicher schon im Druck, als der Aufruf veröffentlicht wurde.

  97. Zitat Niggemeyer

    @Holly Molly: Die „Propagandaschau“ behauptet, ARD und ZDF seien „von einer transatlantischen 5. Kolonne unterwandert“. Das ist die Theorie einer Verschwörung. Die mag ja stimmen (was ich immer noch nicht glaube), aber es ist eine Verschwörungstheorie.

    //

    Exakt! ABER: Wenn Sie schon zugeben, daß die Theorie stimmen kann – sollten wir dann nicht den Begriff der „Verschwörungstheorie“ von seinem negativen Klang befreien, und uns seiner nicht – und so koimmt es mir vor – in diffamierender Absicht bedienen? Oder andererseits – wenn wir das nicht können, weil die öffentliche Meinungsherrschaft diesen Begrif negativ deutet, diesen Begriff meiden, wenn wir ihn nicht in exakt dieser abwertenden Form benutzen wollen?

  98. Es sind ja vor allem Verschwörungstheoretiker, die den Begriff der Verschwörungstheorie diffamierend finden. Ich finde ihn lediglich deskriptiv (und falsch, weil wir ja eigentlich von Thesen reden, nicht von Theorien).

    Aber man muss eben festhalten: die meisten Verschwörungstheorien sind Humbug. Das diffamiert den Begriff der Verschwörungstheorie nicht, es ordnet ihn lediglich ein.

    Das Problem vieler Verschwörungstheoretiker ist ja: weil etwas stimmen KANN, stimmt es auch – sie machen also aus dem Konjunktiv einen Präsens. Logisch ist das natürlich nicht haltbar, empirisch auch nicht – aber genau darum grenzen wir die Verschwörungstheorie ja von der realen Verschwörung ab.

  99. @92: „Was man allerdings nicht kann: In andere Länder einmarschieren. “

    Korrekt! Und deshalb sollte man sich seine „Freunde“ unbedingt sorgfältig aussuchen. Anbei ein Auszug aus den Verstößen gegen obige Feststellung über gut 100 Jahre durch die USA: 1903 Honduras,1905 Dominikanische Republik, 1906 Kuba, 1907 Dominikanische Republik, 1909 Nicaragua, 1911 Honduras, 1912 Kuba, 1914 Mexiko, 1914 Haiti, 1916 Nicaragua, 1917 Kuba, 1919 Honduras, 1924 Shanghai (China), 1925 Honduras, 1926 Nicaragua, 1950 Korea, 1958 Libanon, 1961 Kuba, 1964 Laos, 1964, Vietnam, 1965 Dominikanische Republik, 1967 Bolivien, 1970 Kambodscha, 1977 El Salvador, 1981 Nicaragua, 1986 Libyen, 1989 Panama, 1989 Sudan, 1999 Kosovo, 2001 Afghanistan, 2003 Irak
    Wann immer ein amerikanischer Politiker, einer seiner Verbündeten andere Staaten der Aggression zeiht, sollte man sich die gesamte Liste der amerikanischen Militäreinsätze ansehen und deren „Erfolge“ studieren. Deutsche Politiker könnten zudem noch die Geschichte des eigenen Landes in Augenschein nehmen.

  100. Lieber Kollege Niggemeier, ich sehe das alles wie Sie, egal was die Rabaukenmassen hier sonst noch so schreiben. Wie ich Sie vom Lesen kenne, macht Sie das ja sowieso nicht verrückt. Beunruhigt hat mich an dem Aufruf nur, was Prantl schon hervorgehoben hat: der jüngste Unterzeichner scheint der Kollege Küppersbusch zu sein. Das macht mich wirklich nervös. Ich kenne Krieg zum Glück nur aus Verwandtenerzählungen. Mein Vater (82), der ihn noch erlebt hat, ist noch viel nervöser als ich. Es gibt gesamtgesellschaftlich betrachtet offensichtlich immer noch eine Sprachlosigkeit zwischen den Generationen. Am Ende könnte auch die sich als – im Sinne des Wortes – brandgefährlich erweisen.

  101. @115: Keine Angst, sehr viele dieser 60 Leute kenne ich sehr wohl. Mir zu unterstellen, ich würde sie nicht kennen, ist einfach nur ein Strohmannargument. Aber es stellt sich eben die Frage, ob die Meinung dieser 60 Leute so bedeutsam ist, dass die Medien darüber unbedingt groß berichten müssen. Insbesondere bei Gerhard Schröder ist es ja nicht so, dass dessen Meinung zu Osteuropa nicht aus gewissen Gründen mit Vorsicht zu genießen ist.

  102. Wo wir schon die Propagandaschau hatten:

    ZDF heute-journal: Kleber-Interview mit Merkel

    Zugegeben, derb ausgedrückt (allerdings gerade im Bezug auf dieses Prachtexemplar sehr treffend), aber was Herr Kleber da abliefert ist weder ein Versehen, noch eine Ungenauigkeit sondern im besten Falle eine bodenlose Frechheit, eher jedoch Volksverhetzung.

  103. Hier mal eine kleine Provokation, um die Diskussion anzuregen:

    Zählt ein Wirtschaftskrieg gegen Russland eigentlich auch als Krieg?

    Falls ja, könnte ich ja mal provokativ Frau Dr. Merkel mit Kaiser Wilhelm II. vergleichen – sie wäre dann die dritte deutsche Staatschefin, die in den letzten 100 Jahren einen Krieg gegen Russland begonnen hat.

    Falls nein, hätte ich mich natürlich geirrt und dürfte Frau Dr. Merkel nicht mit Kaiser Wilhelm II. vergleichen. Entschuldigen Sie mich in diesem Fall!

  104. Wenn ich Chefredakteurin beim „Stern“ wäre, dann würde ich 60 Portrait-Fotos der prominenten Unterzeichner mit der Headline „Krieg? Nicht in unserem Namen!“ kombinieren und auf meinen nächsten Titel abdrucken! Das wäre endlich mal eine angemessene, verspätete Replik auf den unsäglichen Spiegel-Titel zum MH 17 Absturz und ganz in meinem Sinne!

    Freut mich übrigens sehr, dass die Online-Petition zum Aufruf zusehens Stimmen generieren kann!

  105. Bin soeben, dem Link von Seb in #122 folgend, zum ersten mal bei dieser berühmt berüchtigten Propagandaschau gelandet. Und habe es schnell bereut. Wenn das der Standard sein soll, der dort herrscht, war es ein einmaliger Ausflug.

  106. @ rb-berlin:

    Vielen Dank für den Link. Wer sich ernsthaft für den osteuropäischen Raum interessiert (also außerhalb eines Die-USA-sind-der-Teufel-und-ihre-Feinde-sind-meine-Freunde-Weltbilds) kommt ja an Karl Schlögel kaum vorbei. Umso interessanter fände ich es, wenn seine Stimme viel öfter gehört würde, ist er doch ein profunder Kenner Ostmittel- und Osteuropas, bei dem auch der Vorwurf der Russland-Feindschaft einfach nur lächerlich wäre (da haben die deutschen Putin-Fans ja die vielen Autokraten typische Sicht übernommen: wer gegen den Autokraften ist, ist gegen das Land – Erdoğan und Lukaschenka argumentieren ja ähnlich).

    @ Horst L., # 108:

    Nun ist ein Abgeordneter, der gegen einen Gesetzesentwurf gestimmt hat, vielleicht auch nicht so der wirklich objektive Ansprechpartner, um eben jenen Entwurf einzuschätzen.

  107. @Pepito. Also ich fand die „Propagandaschau“ Analyse von Klebers Fragen an Merkel gestern in Ordnung. Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil. So.

  108. DaW: (Nun ist ein Abgeordneter, der gegen einen Gesetzesentwurf gestimmt hat, vielleicht auch nicht so der wirklich objektive Ansprechpartner, um eben jenen Entwurf einzuschätzen.)

    Es schadet aber nichts, dessen Einschätzung zur Kenntnis zu nehmen, solange man Ausschau hält nach einem „objektiven“ Ansprechpartner, was wiederum recht lange dauern kann.

  109. Wer den Zusammenhang zwischen Kapital, Gier, Presse, Kriegen und Macht für ein Konstrukt heutiger „Verschwörungstheoretiker“ hält, dem sei folgendes Buch empfohlen:

    David R. Spencer
    The Yellow Journalism: The Press and America’s Emergence as a World Power
    Northwestern University Press, 2007

    Darin geht es unter anderem um die Rolle der (damals neuen) Yellow-Press Blätter der konkurrierenden Zeitungsherausgeber William Hearst und Joseph Pulitzer (ja, der mit dem Preis) und ihre Beteiligung an der argumentativen Anbahnung des Spanisch-Amerikanischen Krieges 1898.

    Man nahm es (insbesondere Hearst) – der Auflage willen – mit der Wahrheit nicht so genau und verknüpfte in den Yellow-Press Blättern Fakten und Fiktionen, um einen Kriegsgrund gegen Spanien zu finden.

    Hearst hetzte in seinen Zeitungen gegen Spanien, prägte polarisierende Slogans (Remember the Maine, to hell with Spain!) und wollte sogar eigene Soldaten in den Krieg schicken, die dann für seine Zeitungen berichten sollten.

    Heute – 116 Jahre später – ist das bei uns in Deutschland aber ganz anders: Zeitungen hetzen gegen Putin, krönen „Putinversteher“ und schicken im Kriegsfall „Embedded Journalists“.

    Also ein grosser Unterschied. Willkommen bei der Yellow-Press …

  110. @ theo:

    Stimmt, einen objektiven Gesprächspartner wird man kaum finden, jeder ist irgendwo subjektiv. Allerdings neigen Abgeordnete, die gegen einen Gesetzentwurf gestimmt haben, zuweilen dazu, die Folgen in besonders düsteren Farben zu malen. Nach dem Mindestlohnbeschluss hat die FDP ja auch so getan, als stünde die deutsche Wirtschaft unmittelbar vor dem Zusammenbruch.

  111. Komisch, ich verzichte schon seit Jahrzehnten auf die Information durch das Ministerpräsidenten-Fernsehen und habe den Aufruf natürlich sofort mitbekommen.
    Über den riesigen Apparat der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten braucht nun wirklich niemand mehr zu diskutieren. Der existiert primär um seiner selbst Willen und wird erst dann wieder zu einem nützlichen Teil der Gesellschaft, wenn er endlich klare Grenzen des Wachstums hat. Bis dahin geht natürlich Quote über alles.
    Aber zum Inhalt der Sache: Appeasement-Politik hat noch nie funktioniert.

  112. „Also ich fand die „Propagandaschau“ Analyse von Klebers Fragen an Merkel gestern in Ordnung. Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil. So.“

    Dass die PS auch was anderes als grobe Keile kann, muss sie erst noch beweisen.

  113. Um jetzt noch mal Herrn Dr. Ron Paul zu zitieren:

    „Es sind eben jene Lösungsvorschläge, auf die ich als Mitglied des Kongresses stets ein aufmerksames Auge geworfen hatte. Denn was als “harmloser” Meinungsausdruck daher kommt, führt letztendlich oftmals zu Sanktionen und Kriegen. Ich erinnere mich an das Jahr 1998, in dem ich mit Vehemenz gegen eine Verabschiedung des Iraq Liberation Act (Gesetz zur Befreiung des Irak) argumentierte. Zu jener Zeit erklärte ich, dass dieses Gesetz zu einem Krieg führen würde.

    Ich stimmte damals nicht gegen das Gesetz, weil ich ein Bewunderer von Saddam Hussein gewesen wäre. Ebenso wenig bin ich ein Bewunderer von Wladimir Putin oder irgendeinem anderen ausländischen Staatsführer. Was mich damals gegen das Gesetz stimmen ließ, war die persönliche Annahme, dass ein weiterer US-Krieg gegen den Irak die zugrundeliegenden Probleme nicht lösen würde. Vielmehr war zeichnete sich schon damals ab, dass ein solcher Krieg die Dinge in der Region hingegen verschlechtern würde. Wir wissen heute alle, was in der Folge passierte.

    Es ist einer der Gründe, warum ich es kaum fassen kann, dass sich diese Entwicklung nun wiederholt und die Verantwortlichen auf rücksichtslose Weise ihren Willen durchsetzen. Und diesmal geht es um weitaus mehr: nämlich das Provozieren eines Krieges gegen Russland, der in einer totalen Zerstörung der uns bekannten Welt enden könnte! “

    Das mag nun eine persönliche, sehr pessimistische Einschätzung des friedensliebenden Ron Paul sein. Aber das solche Nachrichten hier verschwiegen werden, und stattdessen der „Appell“ in die Pfanne gehauen oder ignoriert wird, sollte friedliebenden Menschen doch zu denken geben!

  114. @117: Das mag alles historisch korrekt sein, aber was sagt mir das über Russland und die Ukraine beziehungsweise den medialen Umgang mit diesem Thema?

  115. Um noch mal das obige Zitat zu wiederholen:

    „Der im Unterhaus angenommene Gesetzentwurf (Paragraph 14) führt mit Gewissheit aus, dass die malaysische Passagiermaschine MH-17, die über ukrainischem Territorium abstürzte, durch eine Rakete abgeschossen wurde, „die durch separatistische Einheiten in der Ostukraine abgefeuert worden ist, die durch Russland unterstützt werden.“ Dieser Punkt ist auf Basis aktueller Informationen schlichtweg inkorrekt, weil der abschließende Bericht zu den laufenden Untersuchungen dieser Tragödie erst im kommenden Jahr veröffentlicht werden soll. Aus dem vorläufig vorliegenden Investigationsbericht geht mit keinem Wort hervor, dass eine Rakete das Flugzeug zum Absturz gebracht hat. Darüber geht aus dem vorläufigen Untersuchungsbericht – erstellt unter Teilnahme aller in dieses Ereignis involvierten Staaten – nicht hervor, dass eine bestimmte Seite oder Partei die alleinige Schuld an dem Vorfall zuzuschreiben ist.“

    Nun nehmen sie mal an, es wäre tatsächlich so gewesen, daß die pro-russischen ukrainischen Separatisten den Flug MH-17 mit einer BUK-Rakete abgeschossen hätten. Dann wäre doch diese Festschreibung in einem Gesetzentwurf vor dem vorliegen des offiziellen Untersuchungsergebnisses etwas voreilig.

    Nun könnte es natürlich auch so sein, daß es vielleicht kein Abschuß durch die pro-russischen ukrainischen Separatisten den Flug MH-17 mit einer BUK-Rakete gewesen sein könnte. Es könnte ja auch eine ukrainische BUK-Rakete oder ein Jagdflugzeug gewesen sein.

    Wenn ich jetzt russischer Präsendent wäre und von letzterem ausginge, würde ich vielleicht vorsichtshalber schon mal meine Langstreckenbomber kreisen lassen …

  116. Sorry, zwei Tippfehler:

    „vor dem Vorliegen des offiziellen“ (Großschreibung)
    „russischer Präsident“

  117. @ DaW
    Und was ist mit Leuten mit einem „Russlan-ist-der-Teufel-und-seine-Feinde-sind-meine-Freunde-Weltbild? Ach ich vergaß, die haben einfach nur Recht.
    Und Sie können’s auch nicht lassen: Die Beschimpfung als „Putin-Fans“.

    Und warum haben dann „unsere“ Medien den eine Duma-Abgeordneten, der gegen die Aufnahme der Krim in die RF gestimmt hat, so beklatscht.
    Im Vergleich wäre das so, um in ihrem Bild zu beleiben, als wenn die deutsche Presse NUR FDP-Abgeordnete zum Mindestlohn befragt, deren Meinung als absolut „wahr“ und andere Sichtweisen als „hanebüchenen Quatsch“ bezeichnet. Mindestlohn-Befürworter würden grundsätzlich als „Linke“ oder „Sozialisten“, und damit als befangen in dieser Frage gelten, und deshalb kann man deren Meinung auch weglassen. Mindestlohn-Gegner sind dagegen „Kenner“.

    @ Stefan Pannor
    Joffe (Bittner/Neef/Mannteufel) als Stimme der Vernunft? Ernsthaft?

  118. Weil fast keiner (und vor allem der Hausherr nicht) drauf eingeht: Ich möchte den Beitrag #40 als ausgezeichneten Text zum Thema Verschwörungstheorien würdigen.

  119. Ob ARD/ZDF heute den CIA-Folterbericht erwähnen? Andererseits sind 500 Seiten ne Menge Holz zum Lesen, und dann ist ja auch bald wieder Freitag.

  120. @136: Da müssen Sie mal beim Verfasser von #92 anfragen, warum er meinte, der Satz „Was man allerdings nicht kann: In andere Länder einmarschieren.“ passe zum Thema.

  121. Der Aufruf ist nicht „uninteressant“,spiegelt jedoch:
    -eine gewollte Unkenntnis der Situation in der UA
    -eine Geringschätzung der mit dem Maidan verbundenen Wünsche zur wirklichen Systemveränderung
    -damit eine gewollte Abwertung der UkrainerInnen als Menschen mit eigenen Vorstellungen
    -die, weil „im Nahbereich einer (vermeintlichen) Supermacht“ lebend, damit ihr Artikulationsrecht zu Gunsten eines Geheimdienstlers aufzugeben haben.

    Und die Nichterwähnung dieses Aufrufes in ARD + ZdF ist dann bereits ein „Gesinnungs-Verbrechen“?

    Herr, lass Hirn regnen.
    „Faschisten-„Plärrer haben wir genug.
    Und Journalisten, die nicht bereit sind folgenden Satz zu hinterfragen:

    Er könne ja verstehen, dass die einfachen Menschen auf dem Maidan sich einen Wandel wünschten – einen echten Wandel, so betont es Putin, nicht nur eine Änderung der Fassade der politischen Macht
    Deswegen sei Viktor Janukowitsch für ihn immer noch der legitime Präsident der Ukraine – auch wenn dieser, so gibt es Putin zu, keine politische Zukunft mehr habe.
    Ob er Mitleid mit Janukowitsch habe, wird Putin gefragt. „Nein“, sagt er und grinst. „Wirklich nicht.“
    http://www.sueddeutsche.de/politik/krim-krise-putin-baut-sich-seine-welt-1.1904041

    Jetzt bliebe für einen „Qualitäts-Journalismus“ doch ein weites Feld, sich über solch offiziellen Statements eines regierenden Geheimdienstlers mal ein paar Gedanken zu machen.
    Aber Verschwörungstheorien sind halt einfacher…..

    Naja, wenn’s schön macht….

  122. lächerlich – nein, nicht stefan niggemeier, sondern die „qualitätsjournalisten“.
    jeder versuch der chefredaktionen kann man nur noch als „verschlimmbessern“ bezeichnen.

  123. Hallo, liebe Journalisten, die Ihr hier unterwegs seid und Euch bis aufs Messer bekämpft.

    Als Normalbürger verfolge ich so etwas nicht, aber hier bin ich erstaunt, ja empört.
    Da steht ein Krieg vor der Tür und die Schreibstuben streiten sich über Worte!

    Da machen sich 60 massgebliche Leute der Vergangenheit ernste Gedanken und hier wird gelabbert, dass die Schwarte knackt und die Schreibstubenwände Putz verlieren.

    Eckelhaft!
    Bemüht Euch lieber darum in Eurer Verantwortung, dass kein neuer Krieg entsteht.
    Wollt Ihr in der Geschichte wie die Journalisten vor dem 1.Weltkrieg eingehen, die den Krieg mehrheitlich nicht verhindert haben.
    Also los jetzt, ändert EUCH!

  124. @125/Pepito
    Welche Formulierung hinsichtlich der Vorstellung von Herrn Kleber hielten Sie denn für angemessen?

    Es fehlte nur noch, dass er das Interview auf Knien vor einem Merkel-Schrein absolviert hätte, während im Hintergrund Putin-Puppen verbrannt werden.

    Das Schönreden solcher Aktionen besorgen die Medien selber, ebenso die relativierenden Sprachregelungen, die sich für dergleichen „eingebürgert“ haben. Dafür braucht es keine unabhängigen Blogs. Kritik muss nicht immer klingen wie ein Arbeitszeugnis in dem man jede Schwäche verklausuliert bis nur noch Einweihte das Endergebnis verstehen. Manchmal muss man Scheiße einfach beim Namen nennen.

  125. @ Sigmund:

    „Und was ist mit Leuten mit einem „Russland-ist-der-Teufel-und-seine-Feinde-sind-meine-Freunde-Weltbild?“

    Dass Sie ausgerechnet Herrn Schlögel in diesen Zusammenhang stellen (um ihn ging es nämlich in meinem Posting zuvor) spricht nicht unbedingt dafür, dass Sie je auch nur eines seiner Bücher in der Hand hatten.

    „Und Sie können’s auch nicht lassen: Die Beschimpfung als ‚Putin-Fans‘.“

    Eins muss ich Ihnen lassen: Sie sehen die Bezeichnung „Putin-Fan“ als Beschimpfung an. Ginge mir auch so. Mir fällt aber gerade keine Alternative ein: ich kritisiere ja ihn und seine Politik und nicht „Russland“ oder gar „die Russen“. Den Gefallen, Russland und ihn gleichzusetzen, tue ich weder ihm noch seinen Anhängern (auch wenn das, wie geschrieben, bei Autokraten ein beliebtes Mittel ist, um Gegenstimmen zu diskreditieren).

    Aber wenn Sie möchten, schreibe ich künftig „Putin-Groupies“ statt „-Fans“. Ich bin da ja recht flexibel.

    @ Hans-Joachim Kreuzahler:

    „Als Normalbürger verfolge ich so etwas nicht, aber hier bin ich erstaunt, ja empört.“

    „Normalbürger“ (oder auch „Mitbürger“) ist auch so ein Wort, mit dem man beim Internetkommentar-Bullshit-Bingo schnell viele Punkte sammeln kann.

    „Da steht ein Krieg vor der Tür und die Schreibstuben streiten sich über Worte!“

    Jetzt mal abgesehen davon, dass auch Worte einen Konflikt auslösen sowie ver- oder entschärfen können, geht es auch um Inhalte. Dazu möchte ich auch Ihnen einmal den Artikel von Karl Schlögel (oben von rb-berlin verlinkt) ans Herz legen.

    „Da machen sich 60 massgebliche Leute der Vergangenheit ernste Gedanken und hier wird gelabbert, dass die Schwarte knackt und die Schreibstubenwände Putz verlieren.“

    Stalin, Honecker und Kim-Il Sung waren auch maßgebliche Leute der Vergangenheit. Heißt das nun, dass man ihren Lehren folgen soll?

    „Also los jetzt, ändert EUCH!“

    Sie erinnern mich ein wenig an die PEGIDA-Anhänger, dank denen ich meine Montagabende derzeit draußen verbringe. „Ich weiß zwar genau, was ich will, und wogegen ich eigentlich bin, aber alles ist sch****, und daran seid IHR schuld!“

  126. Es sollte heißen: „Ich weiß zwar NICHT genau, was ich weill, und wogegen ich eigentlich bin, aber alles ist sch****, und daran seid IHR schuld!“

  127. Die Gesellschaft für deutsche Sprache vergibt bald das Wort des Jahres. „Internetkommentar-Bullshit-Bingo“ ist einfach ein Kracher und sollte gewinnen!!!

  128. DaW:
    1. Sie sind dermaßen peinlich, da fällt einem kaum was zu ein.
    2.

    Stalin, Honecker und Kim-Il Sung waren auch maßgebliche Leute der Vergangenheit. Heißt das nun, dass man ihren Lehren folgen soll?

    Ei, was für ein feines Argument. Sie haben Hitler vergessen (Oder entspricht der Ihnen im Gegensatz zu den anderen genannten ideologisch eher?). Mal ganz davon ab, dass einen Aufruf lediglich zu beachten und zu vermelden mit dem „Folgen einer Lehre“ rein gar nichts zu tun hat.

  129. @ Seb:

    Selba doof! (Ist das das Niveau, auf das Sie hinarbeiten? Fallen Ihnen sonst keine Argumente ein?)
    Und Hitler habe ich bewusst rausgelassen, um Godwin’s Law nicht zu erfüllen.

  130. @Seb, #149

    Welche Formulierung hinsichtlich der Vorstellung von Herrn Kleber hielten Sie denn für angemessen?

    Meinen Sie jetzt welche Formulierung des Propagandaschau-Beitrags „hinsichtlich der Vorstellung von Herrn Kleber“ ich angemessen fand? Da müsste ich lange suchen. Ich denke „Zunächst einmal kann man ausschließen, dass Merkel und Putin ein Verhältnis miteinander haben.“ ist ganz in Ordnung.
    Falls Sie die Formulierungen von Herrn Kleber meinten, so waren die ja nicht Gegenstand meiner Aussage. Ich habe mir aufgrund Ihres Links einen Eindruck von der Propagandaschau gemacht und der war ziemlich verheerend. Deswegen muss ich Klebers Interviewstil nicht gutheißen, aber den Artikel halte ich in so ziemlich jeder Hinsicht für völlig überzogen.

    Das Schönreden solcher Aktionen besorgen die Medien selber, ebenso die relativierenden Sprachregelungen, die sich für dergleichen „eingebürgert“ haben. Dafür braucht es keine unabhängigen Blogs. Kritik muss nicht immer klingen wie ein Arbeitszeugnis in dem man jede Schwäche verklausuliert bis nur noch Einweihte das Endergebnis verstehen. Manchmal muss man Scheiße einfach beim Namen nennen.

    Dann erübrigt sich wohl meine Gegenfrage, welche Formulierung des PS-Beitrags Sie denn für angemessen halten.
    So einfach kann man es sich natürlich machen. Es scheint ja genügend Leute zu geben, denen dieses „Beim-Namen-nennen“ gefällt, ich gehöre nicht dazu. Auch auf anderen „Meinungsseiten“ ist man offensichtlich der Meinung, dass es gut und in Ordnung ist, völlig unqualifiziert, polemisch, verzerrend und beleidigend verbal um sich zu schlagen (oder, wie Stefan Pannor in #24 so schön sagte: „Blogs, die so argumentieren, wie andere Amok laufen“). Vor allem wenn „die Gegenseite ja auch nicht zimperlich“ ist. Ich glaube nicht, dass daraus irgendwas Gutes erwachsen kann.

  131. @ Stefan Pannor:

    „Muss ich den Einwand verstehen?“

    Ja natürlich. Sie haben sich in der Vergangenheit kritisch gegenüber Putins Politik geäußert. Das macht Sie zum begeisterten „Zeit“-Leser. Warum, verstehe ich auch nicht.

  132. @Seb(#154): Auch wenn der Vergleich mit Stalin & Co. etwas verquer sein mag, so kann man dennoch durchaus die berechtigte Frage stellen, was gerade diese 60 Leute für eine Qualifikation haben, dass deren Worte nun so unheimlich ernst und wichtig genommen werden müssen. Aber weil sie der Sichtweise der ARD widersprechen, muss ihre Meinung richtig sein und darüber berichtet werden?
    Halten wir mal fest: Die gröbsten Fehler in der Ukraine-Berichterstattung, die Herr Niggemeier bislang angekreidet hat, sind also ein Bild von Putin, der an einem Essenstisch sitzt und ein nicht in den Tagesthemen berücksichtigter Appell von 60 Prominenten. Wenn das die gröbsten Fehler der ARD sind, dann kann man mit deren Berichterstattung doch nun wirklich zufrieden sein.

  133. 159:

    Das:

    „kann man dennoch durchaus die berechtigte Frage stellen, was gerade diese 60 Leute für eine Qualifikation haben“

    meinen Sie nicht wirklich ernst, oder? Ich meine, man kann ja gerne anderer Ansicht sein. Aber derart dümmliche Fragen stellen, ist schon etwas schmerzhaft.

  134. Das ist mal wieder einer der sehr schwachen Beiträge.

    Für mich ist es keine Nachricht, wenn gerade mal 60 „Promis“ irgendeinen obskuren Aufruf in die Welt gesetzt haben. Ich möchte darüber nicht informiert werden, weil ich es nicht berichtenswert finde, erst recht nicht in der Tagesschau. Ich finde es belanglos. Dass jemand Ex-Irgendwas ist, macht so einen Aufruf nicht relevanter. Wenn 10.000 oder 20.000 Menschen so einen Aufruf unterzeichnen würden, hätte es vielleicht irgendwann Nachrichtengehalt, eben des Inhalts, das soundsoviel Leute es richtig finden, so einen Quark in die Welt zu setzen.

    Erst recht ist es nicht erwähnenswert, wenn deutsche Medien über einen solchen Aufruf nicht berichten, da sie es nicht für relevant erachten. Daraus dann etwas zu raunen, ist schon mehr als daneben.

    Und all das, während Putin im deutschen ÖR mehrfach ungeschnitten in epischer Breite seine Verdrehungen und Lügen absondern darf.

  135. @ theo: Ich finde es nicht dumm die Frage zu stellen, wieso Mario Adorf eine besondere Instanz in Fragen der Ukraine-Politik sein sollte. Natürlich, man kann ihn fragen, und er darf sich äußern, wir haben ja zum Glück eine Meinungsfreiheit. Aber wieso sollte seine Meinung als Schauspieler höher gewichtet werden als die des Bäckers, der bei mir um die Ecke den großartigen Mandelstriezel backt?

    Außerdem: heißt es nicht sonst immer, man soll alles hinterfragen? Oder gilt das plötzlich nur, wenn es gegen die USA geht?

    Nun ja, ich halte „maßgebende Leute der Vergangenheit“ eben nicht unbedingt für eine ausreichende Qualifikation – was ich vorhin dadurch zu zeigen versucht habe, dass ich das Argument weiter- und ins Absurde geführt habe.

  136. @156/Pepito
    Meine eigene Ausdrucksweise ist das für gewöhnlich auch nicht, ich kann aber verstehen wenn jemand das Problem auf diese Weise beschreibt ;-)
    Nicht nachvollziehen kann ich Ihren Vorwurf, das ganze wäre unqualifiziert oder verzerrend.

    * Polemisch, beleidigend – geschenkt, das ist garantiert so gewollt und ein Herr Kleber hat das mehr als verdient.
    * Unqualifiziert – Sie finden da also nicht inhaltlich Zutreffendes? Mag ich gar nicht glauben, es sei denn Sie sind Frau Merkel oder Herr Kleber (und ich vermute selbst die wissen was sie da tun).
    * Verzerrend – Ist schon beinahe grotesk komisch das an Einseitigkeit und Verzerrung kaum zu überbietende Bild in den Medien damit zu verteidigen, anderen das vorzuwerfen.

    @159/Sigur Ros

    Es könnte natürlich sein, dass Herr Niggemeier leidglich zwei Fälle ausgewählt hat, weil er andernfalls jeden Tag seitenweise sehr ähnliche Beiträge verfassen müsste. Er spricht ja selber von vielen, vielen Fällen und mag nur nicht glauben, dass etwas anderes als eine Kombination aus Zufall, Unfall und Unvermögen dahintersteckt.

  137. „Ist schon beinahe grotesk komisch das an Einseitigkeit und Verzerrung kaum zu überbietende Bild in den Medien damit zu verteidigen, anderen das vorzuwerfen.“

    Es wird nicht verteidigt. (Jedenfalls nicht in dem Kontext.) Es wird schlicht berechtigte Kritik geübt.

    Der Verweis, der grobe Keil der PS sei berechtigt wegen der anderen und so, ist:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Whataboutism

    Das wiederum leitet sich von diesem Fehlschluß ab:
    http://www.ratioblog.de/entry/fehlschluss-28-tu-quoque

    Und den wenden auch Sie hier an.

    Ob irgend jemand Beleidigungen „verdient“ hat – nun ja, das sagen ebenfalls Sie.

  138. @theo(#160): Klar meine ich das ernst. Wer sagt bitteschön, dass von allem deutschen Prominenten gerade die Meinung dieser 60 zum Thema besonders relevant wäre? Genauso findet man bestimmt auch 60 Prominente mit ähnlicher Qualifikation und gegenteiliger Meinung. Von Sonderfällen wie Gerhard „Putin ist ein lupenreiner Demokrat“ Schröder, dessen Meinung in Sachen Osteuropa-Politik mich schon mal sowas von gar nicht interessiert, ganz zu schweigen.

  139. @Seb, #164

    Polemisch, beleidigend — geschenkt, das ist garantiert so gewollt und ein Herr Kleber hat das mehr als verdient.

    Ja, diese Haltung ist genau das Problem, das ich meinte.

    Ansonsten hatte ich ja ausdrücklich „andere Meinungsseiten“ geschrieben, weil es mir weniger um dieses konkrete Propagandaschau-Beispiel ging. Aber auch hier finde ich es schon verzerrend, so zu tun als wären die Sorgen um Expansionspläne Russlands oder die Ängste „der Menschen“ im Baltikum ein reines Hirngespinst. Natürlich sind Klebers Fragen suggestiv, aber er befragt schließlich auch die Regierungschefin des NATO-Mitgliesstaats Deutschland, der dieser Standpunkt weniger abwegig vorkommen dürfte als den Propagandaschau-Autoren. Aber, wie gesagt, Verzerrung ist hier nicht das Hauptproblem.
    Aber es kann wohl kaum eine Rechtfertigung für Verzerrung sein, dass „die Gegenseite das ja auch und viel schlimmer macht“, auch wenn Ihnen das grotesk komisch vorkommen mag. Für wie seriös würden Sie z. B. das BildBlog halten, wenn dort mit den gleichen Methoden wie bei „Bild“ gearbeitet würde?
    Das ist genau das Schema, nach dem auch bei PI oder teilweise der „Achse“ vorgegangen wird: wir sind im Recht, die Gegenseite ist viel schlimmer und da muss man nicht jedes Wort und jede Tatsachendarstellung auf die Goldwaage legen.

  140. Lieber Herr Niggemeier,

    bis vor einiger Zeit habe ich Sie und Ihre Beiträge sehr geschätzt, aber in letzter Zeit geben Sie mir zunehmend Rätsel auf. Ich verstehe nicht, was Sie mit Ihren Beiträgen wollen. Wozu berichten Sie über diesen wirklich belanglosen Vorgang, dass über eine Nicht-Nachricht nicht berichtet wird? Warum machen Sie einen solchen Popanz daraus? Wieso betonen Sie einerseits, es natürlich für Unsinn zu halten, dass hier eine große Verschwörung am Werk sei (!Himmel!?), andererseits aber würde „beim Wahrscheinlichkeitstest meine Trauriger-Redaktionsalltag-in-nichtsmerkenden-Senderbehörden-Theorie zunehmend an Boden“ verlieren „gegenüber jeder Verschwörungstheorie“. Was soll denn dieser Schwurbelsatz bedeuten? Dass Sie diesen Quatsch, nämlich eine derartige Verschwörung, irgendwie auch nur ansatzweise ernst nehmen? Für mich zum Beispiel wird in den Medien viel zu Russlandfreundlich berichtet, ich würde mir angesichts der Umstände oft viel deutlichere Worte wünschen. Aber deswegen unterstelle ich den Medien doch keine russische Übernahme.

    Ich befürchte, Sie verrennen sich gerade in eine spinnerte Idee. Und ich finde das schlimm, weil Sie doch ein kluger Kopf sind und keiner dieser Wirrköpfe, die derartigen Stuss sonst von sich geben.

    Ich habe es bereits in einem früheren Beitrag zum Ausdruck gebracht: Ich halte diese gesamte Entwicklung (Elsässer, Jebsen, Montagsdemos, Mahnwachen, Pegida etc.) für hochgradig gefährlich – und sie hat eben nicht erst mit der Russlandkrise begonnen, sondern schon viel, viel früher, mindestens mit dem 11. September, der bis heute in den Augen vieler Deutscher ein großer Fake war. Es schwindet das Vertrauen nicht nur in den Staat, in die Politik, die Demokratie, sondern eben auch in die Presse, die Medien – und das nur angesichts des Umstands, dass die Einordnungen, die Medien vornehmen, den Leuten nicht passen. Wenn Putin mehrfach im deutschen Fernsehen interviewt wird und seine Lügen und Verdrehungen vorbringen kann, wird das so hingenommen. Wenn dann in den Medien eine Einordnung von Putins Aussagen vorgenommen wird und konkrete Lügen aufgezeigt werden, ist das himmelschreiendes Unrecht, einseitig und voreingenommen – warum auch immer. Das Internet spielt bei all dem eine verheerende Rolle, weil sich falsche Informationen massenhaft und rasend schnell verbreiten, ohne dass jemand die Möglichkeit hätte, jedem einzelnen dieser Umstände entgegen zu treten und die Fehler richtigzustellen. So verbreitet sich allmählich das Gefühl, dass „die Medien“ einseitig und fehlerhaft berichten würden, obwohl die Berichterstattung insgesamt sehr ausgewogen ist, zumal es ja auch in der Presse unterschiedliche politische Linien gibt.

  141. @Stanz: Och Herr Stanz, sollen wir uns das ganze „Ich verstehe nicht, was Sie wollen“ nicht sparen? Natürlich verstehen Sie es. Sie sind nur anderer Meinung als ich. Und Sie wollen offenbar nicht ernsthaft diskutieren, sonst würden Sie nicht „Ex-Irgendwas“ schreiben, wenn man für „Irgendwas“ „Bundespräsident, Bundeskanzler, Bundesminister, Ministerpräsident“ einsetzen kann.

  142. #171, sehr gut erkannt, dass Stanz anderer Meinung ist. Und das ist im Moment das Traurige: alle die nicht mit der aktuellen Russland-Politik unserer Regierung einverstanden sind, werden sofort diffamiert. Das darf nicht sein.

  143. @2 zweifellos:
    Man ist ziemlich zurückhaltend, ja passiv was die „Ukraine-Krise“ angeht. Akteur ist vielmehr eben Russland, und von Zurückhaltung merkt man da nicht viel.

    Sanktionen? Wenn sie das passiv oder ziemlich zurückhaltend nennen, dann muss ich an ihren Realitätssinn zweifeln.
    Und die 5 Mrd. Euro, welche die USA in die Ukraine gesteckt hat? Ist das auch zurückhaltend? All die Politiker, die auf dem Maidan waren? Nennen Sie das auch zurückhaltend?
    Das Nato-Maneuver in der Ukraine vor einigen Monaten. Nennen Sie das auch zurückhaltend?
    Ja, Russland war/ist aktiv. Aber die andere Seite als die passive Seite zu bezeichnen, ist echt der Oberbrüller.

    @57 Florian Forstmaier:
    Ja ja. diese russlandversteher… für die ist Russland immer unschuldig.
    Russlandversteher, Putinversteher, Putin-Troll… Wenn man mit solchen Buzzwords um sich wirft, dann braucht man gar nicht weiterlesen. Das ist kein Argument und bloß Unterstellung.

    Aber Herr Niggemeier, wer hat jahrzehntelangen Krieg getrieben in Tschetschenien?
    Seltsame Frage!! Viele Länder haben Krieg geführt. Sie werfen Russland was vor, was viele Länder auf der Welt tun (insbesonder die USA)?

    Ist einmarschiert in Georgien und in der Ukraine?
    Beides mal Quatsch! Georgien hat Russland angegriffen. Russland hat sich verteidigt. Und Russland ist auch in die Ukraine einmaschiert! So ein Blödsinn muss man sich hier von einigen gefallen lassen.

    Wer unterstützt Diktatoren in Weißrussland, in Syrien, überall auf der Welt.
    Wer unterstützt Diktatoren in Saudiarabien, Pakistan, überall auf der Welt? Ihnen ist klar, dass die USA gewählte Regierungen in Südamerika gestürzt und durch Diktatoren ersetzt hat? Das ist Fakt und keine Verschwörungstheorie.
    Apropos unterstützt Russland Syrien im Kampf gegen die ISIS. Die ISIS. You know. Die Gruppierung mit ihren Köpfungsvideos, welche ein Kalifat errichten will. Gegen die kämpfen auch wir (gemeint der Westen). Ich lasse es lieber. Denn wenn Russland einem Land beim Kampf gegen eine Terrorgruppe hilft, ist es schlecht. Wenn Europa und die USA es machen, ist es gut. Das regt mich auf. Und die Rolle der Türkei wir komplett ausgeblendet.
    Und Weißrussland war mal Teil der SU. Dass es da Unterstützung gibt, sollte nicht verwundern.

    und hält seine eigene Bevölkerung dumm.
    Also jetzt mach mal halblang. Hast du in den hiesigen Medien schon mal was vernünftiges über TTIP, TISA, CETA gelesen/gehört/gesehen (auf arte gab es mal eine schöne Doku zu).
    Aber wie man an deinem Post sieht, merkst du gar nicht, dass du Opfer der deutschen Verdummungsindustrie bist.

    und wer bricht täglich in den Luftraum unabhängiger Staaten ein, wie Schweden und das Baltikum?
    Täglich? Saufen Sie? Sind Sie betrunken? Das mit Schweden können Sie beweisen, oder? Russische Flieger waren im internationalen Luftraum unterwegs! Im INTERNATIONALEN LUFTRAUM! Das ist nichts verwerfliches! Übrigens haben amerikanische Flieger in der Vergangenheit russisches Hoheitsgebiet verletzt. Aber das findet natürlich keine Erwähnung.

    Ich will hier gar nicht Russland verteidigen. Aber wenn man Russland kritisiert, dann sollte man aber auch Europa und USA kritisieren (dürfen). Und die Krise hat nicht Russland begonnen. Die Maidan-Proteste waren kein Produkt Russlands. Und in einer Krise gibt es immer mehr als einen Beteiligten. Russland wirklich bei allem die Schuld zu geben, ist einfach unerträglich. Bis heute wurden die Schüsse auf dem Maidan noch nicht aufgeklärt! Wo bleibt denn hier der Aufschrei? Wer war denn jetzt schuld daran?
    Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland, Russland.
    Langsam kann ich es nicht mehr lesen und hören. Ich sehe das alles anders. Aber wahrscheinlich bin ich blöd, dumm, Putinversteher oder Putinverehrer oder besser noch ein Verschwörungstheoretiker. Bin das dann halt.
    Und wenn Putin gestürzt wird, dürft ihr euch dann auf den Nachfolger freuen. Viel Spaß dann!

    @Stefan Niggemeier:
    Wenn Sie es für Unsinn halten, Ihnen aber immer weniger Argumente einfallen, warum es Unsinn ist, macht der Unsinn irgendwann Sinn.
    Ich bin kein Russland-Fan. Meine Verwandten haben negative Erfahrungen mit Russen gemacht. Daher fällt es mir schwer die russische Position zu verteidigen. Aber diese einseitige Berichterstattung der letzten Monate macht mich wütend. Darf es doch, oder? Ich wittere keine Verschwörung dahinter, aber diese seltsame Einseitigkeit macht mich hellhörig.

    Und ich diskutiere über die Ukraine-Krise nicht mehr. Macht keinen Sinn, wenn einem dann immer wieder Putin-Troll oder -versteher an den Kopf geworfen wird. Was soll man denn da noch antworten?

  144. @Martin(#171): Komischerweise ist es seit einiger Zeit eher umgekehrt und werden eher diejenigen diffamiert, die allzu offensichtlich gegen Russland Stellung beziehen. Das ist in der derzeitigen Lage und auch in diesem Thread ganz deutlich zu sehen: Plötzlich sind die deutschen Medien die Bösen und diejenigen, die von ihnen kritisch gesehen werden, die Guten, und wer was anderes sagt, ist sofort ein böser Propagandist. Schon erstaunlich, wie so eine Stimmung kippen kann – früher wurden die öffentlich-rechtlichen deutschen Medien überall für ihre kritische Berichterstattung bei solchen Themen gelobt und die Wichtigkeit kritischer und unabhängiger Presse betont, jetzt ist das auf einmal alles ganz doll böse. Die zunehmende internationale Verbreitung von Kreml-Propagandmedien wie RT zahlt sich offenbar aus…

  145. Ich will die Propagandaschauer – vor allem unbekannterweise – nicht zu Wahrheitszuhältern machen. Nur einen Makel haben Verschwörungstheorien gern mal…

    Es gab da mal eine Verschwörungstheorie, die besagte, dass der amerikanische und britische Geheimdienst in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts einen demokratisch gewählten Staatschef im Nahen Osten stürzten und dort eine eigene Marionette installierten. Leute, die das glaubten, wurden für komplett plemplem gehalten. Genau bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Geheimhaltung der dazugehörigen Akten nach 60 Jahren endete. Letztes Jahr. Tragisch für die, die ihren Triumph nicht mehr erlebt haben.
    http://www.theguardian.com/world/2013/aug/19/cia-admits-role-1953-iranian-coup

    Dann gab’s da noch ein Fußballspiel. 2004 war das. Da pfiff der Schiedsrichter äußerst seltsam, entschied auf zwei Witz-Elfmeter und schickte einen Spieler der favorisierten Mannschaft vom Feld. Wer unterstellte, der Schiedsrichter sei gekauft gewesen, wurde als Verschwörungsspinner hingestellt… und dann flog der Schiedsrichter namens Robert Hoyzer auf…

    Und dann wäre da noch die Verschwörungstheorie, dass das Kanzlerinnenhandy von der NSA abgehört werde… von der Verschwörungstheorie, dass die CIA auf eine Art Menschen foltern würde, die selbst die Figuren vom IS als Humanisten dastehen lässt, will ich lieber gar nicht erst anfangen…

  146. Ich vermisse in Ihrer Liste Grenada – insbesondere deswegen, weil Grenada 1983 die letzte erfolgreich absolvierte US-Militäroperation der Geschichte zu sein scheint. Ansonsten Dank für Ihre Ausführungen.

  147. Ich muss Stanz in seinem Beitrag 168 absolut recht geben. Warum soll dieser Appel von 60 „prominenten“ Leuten so eine hohe Wichtigkeit haben, dass darüber unbedingt in den Nachrichten berichtet werden muss? Weil es sich um bekannte Persönlichkeiten handelt, deren Worte mehr Bedeutung und Gewicht haben als die Worte von nicht bekannten Leuten?
    Und warum wird dann noch hinter dieser Nichtveröffentlichung auch schon wieder eine Art Verschwörung vermutet und eine Desinformation durch die Medien?
    Sie, Herr Niggemeier, prangern die immer größere Anzahl von „Verschwörungstheorien“ an, unterstellen aber gleichzeitig den meisten (allen) Medien und öffentlichen Sendeanstalten, an einer Verschwörung beteiligt zu sein, die gezielt falsche Informationen streut.
    Aber es ist doch inzwischen so, dass die meisten Menschen, die in Bezug auf die Medien, die Worte „Propaganda“, „Lüge“, „Vertuschung“ usw. verwenden, dieses Worte als Rechtfertigung benutzen, weil die Nachrichten nicht der eigenen Meinung entsprechen. Dazu kommen dann noch div. Internetseiten, Foren usw. die man durchsuchen kann, bis endlich das gefunden wurde, was der eigenen Wahrnehmung (oder auch Frust) entspricht, und das dort geschriebene wird dann nur noch als das einzig Richtige und Wahre angesehen.
    Und ich hoffe, dass Sie nicht in dieses Schema verfallen, aber Sie scheinen auf dem Weg dahin zu sein. Denn Ihre Meinung ist, dass der „Appel der 60“ wichtig ist. Hat er aber, nur weil er für Sie wichtig ist, wirklich eine so hohe Wichtigkeit, dass er unbedingt in den Hauptnachrichten erscheinen muss? Und weil eben niemand darüber berichtet, über diese für Sie so ganz eigene große Wichtigkeit, ist es deswegen ein Fehler, eine Vertuschung der Medien?
    Wie Stanz schon geschrieben hat, ist die gesamte Entwicklung die gerade in Deutschland passiert, (Hooligans gegen Salafisten, Elsässer, Montagsdemos, Mahnwachen, Pegida usw.) hoch gefährlich — und das verunsichert, verängstigt und macht einen nachdenklicher, als ein nicht gesendeter Appel.

  148. @Stefan Niggemeier: Sie enttäuschen mich erneut, indem Sie meine ernsthafte und aufrichtige Frage so behandeln, als ginge es mir nur darum, irgendwelche Spielchen zu spielen. Ich würde wirklich, ernsthaft, aufrichtig gerne wissen, ob Sie nun glauben, dass es in den Medien irgendeine Art großer Verschwörung gibt oder ob Sie lediglich der Ansicht sind, es würde – aus Ihrer Sicht – geschludert, wenn ein derart großartiger Aufruf von 60 Irgendwas nicht veröffentlicht werde.

    Was die „Irgendwas“ angeht: Ich sehe in der Liste neben einem Ex-Bundespräsidenten mehrere Schauspieler, Journalisten, einen Biobauern. Was einen Mario Adorf qualifizieren soll, einen Kommentar zur Ukraine und zu Russland abzuliefern, ist unbekannt. Es ist jedenfalls keine Nachricht. Dass sich Roman Herzog peinlicherweise so geäußert hat, ist vielleicht schon eher eine Nachricht, aber für mich nicht sonderlich relevant, jedenfalls nicht so, dass irgendwie prominent darüber berichtet werden muss. Die Substanz des Aufrufs ist so gering, dass ich es doch eher komplett weglassen würde.

    Ehrlich gesagt: Ich finde es absurd, geradezu lächerlich, was in diesem Aufruf steht. Da wird vor einer kriegerischen Auseinandersetzung mit Russland gewarnt. Wo droht die denn? Der Westen würde den Teufel tun und in eine militärische Auseinandersetzung mit Russland rutschen. Das droht schlicht nicht, und wer davor warnt, der handelt wohlfeil. Genauso könnte man energisch die EU davor warnen, bloß keinen Krieg mit China zu beginnen; auch das wird nicht passieren.

    Westliche Politiker würden am allerliebsten (sofort wieder) mit Russland kuscheln. Jeder EU-Politiker wünscht Frieden und gute Geschäfte mit Russland. Gut für uns, gut für Russland. Die russischen Menschenrechtsverletzungen interessieren den Westen nur am Rande, solange wir gute Wirtschaftsbeziehungen zu Russland haben. Wenn also Sanktionen gegen Russland beschlossen und aufrechterhalten werden, muss es dafür einen verdammt guten Grund geben, sonst würde sowas nicht beschlossen. Und dieser verdammt gute Grund ist die Krim und ist die Ostukraine. Wie kann man übersehen, dass es im Falle der Krim fast einen Krieg gegeben hätte, wenn nämlich die Ukraine die russischen Manöver wie etwa das Versenken von Schiffen in Hafeneinfahrten zum Blockieren der ukrainischen Schiffe noch vor dem Referendum nicht hingenommen hätte, sondern – zu Recht – als kriegerischen Akt gewertet und sich gewehrt hätte? Dann hätten ukrainische Soldaten gegen russische Soldaten auf der Krim gekämpft. Der Konflikt ist dann erst in der Ostukraine blutig geworden, und man darf nicht übersehen, dass dort Russland gegen die Ukraine Krieg führt. Das muss bestraft werden, damit Russland und andere Länder merken, dass sich die EU nicht gefallen lässt, dass auf europäischem Boden ein Land ein anderes bekriegt, noch dazu völlig grundlos.

  149. Meine Vorstellung von Journalismus ist nicht: über offene Briefe berichten.
    Meine Vorstellung von Journalismus ist: über das berichten, was in der Ukraine, in den Separatistengebieten, in Moskau tatsächlich geschieht.

  150. @Stanz: Sie können doch nicht ernsthaft auf diesem Niveau diskutieren wollen. Sie finden es also „absurd, geradezu lächerlich“, was in diesem Aufruf steht — und deshalb sollte er möglichst nicht erwähnt werden?

    Es gibt Kriterien, nach denen Journalisten bestimmen, ob ein Ereignis eine Nachricht ist. Ein wesentliches Kriterium ist die Frage der Akteure. Die Unterzeichner bringen eine erhebliche Prominenz mit und einige davon sogar nicht nur im Sinne eines Schauspielers, sondern als Menschen, die an höchsten Positionen in unserem Staat tätig waren. Wenn viele solcher Menschen, über Parteigrenzen hinweg, ein Papier formulieren, das den politischen und medialen Mainstream kritisiert, zu einem Thema, das aktuell und brisant ist, dann hat das einen Nachrichtenwert, unabhängig davon, ob Sie oder ich den Inhalt für „absurd“ finden. Das (schwer objektiv zu messende) Kriterium „Absurdität“ ist gar nicht entscheidend, aber selbst wenn es es wäre, würde höhere Absurdität den Nachrichtenwert nicht senken. Im Gegenteil: „Fast komplette ehemalige Riege wichtiger Menschen im Staat verrückt geworden“ wäre ja wieder eine Nachricht.

    Weiters: Es gibt eine größere Diskussion um die Frage, ob die Medien unvoreingenommen über diesen Konflikt berichten. Medien berichten übereinstimmend, dass sie selten so viel Widerspruch erlebt haben wie zu diesem Thema. Nun kommen prominente Persönlichkeiten und formulieren in dieser Stimmung vorsichtig ähnliche Kritik. Und Sie meinen, dass Medien gut beraten sind, diese Kritik unter den Tisch fallen zu lassen? Und sie nicht zumindest zu vermelden oder sich mit ihr zu beschäftigen (und sei es, ihr zu widersprechen)?

  151. @daw
    Ich meinte auch nicht Herrn Schlögel, sondern andere.

    2. Ob Fan, oder Groupie. Es ist eine Beleidigung, so wie „Gutmensch, oder häufig auch „antiamerikanisch“.
    Es soll andere Sichtweisen abqualifizieren. Und das wissen Sie selbst ganz genau.
    Deshalb schreiben Sie’s ja auch. Und „Stanz“, und „wikna“ usw.
    _____________________

    Nebenbei: Viele Medien haben sich ja mittlerweile mit dem Offenen Brief auseinandergesetzt.
    Wenn auch eine fast schon überraschende unüberraschende Weise.

  152. @ Leonid K
    Meine Vorstellung von Journalismus ist: über das berichten, was in der Ukraine, in den Separatistengebieten, in Moskau tatsächlich geschieht.“

    SIE SAGEN ES!!!!! Und das Problem ist, dass eben tausende von Foristen nebst mindestens 60 historisch mehr oder weniger bedeutsamen Deutschen sich ganz offenbar nicht ausreichend informiert fühlen, wenn Ihnen außer dem täglichen Putin-Hass-Brainwashing nichts darüber berichtet wird, wie es sich für Menschen in der Ukraine angefühlt haben muss, wenn die von ihnen gewählte Regierung mit westlicher Hilfe gestürzt wurde, wenn Truppen mit Nazi-Symbolen an ihrer Militärkleidung die Krisenregion ungehindert unsicher machen dürfen, wenn ihnen der Strom abgestellt wird, oder wenn ihnen die Sozialleistungen entzogen werden und sich die westlichen Freunde angesichts von Hilfskonvois in dieser NOTLAGE fast ausschließlich darüber Gedanken machen, ob „Putin sein Image damit aufbessern könnte“…!!!

    Sorry, aber diese einseitige, hasserfüllte Dämonisierung von Putin erinnert mit in so erschreckender Weise an die Hassreden auf „Emmanuel Goldstein“ in 1984, dass ich mich seit Monaten entsetzt frage, was hier eigentlich los ist, und das obwohl ich noch nie in meinem Leben die geringsten Sympathien für Putin gehegt habe!

  153. @Tom:

    Hat er aber, nur weil er für Sie wichtig ist, wirklich eine so hohe Wichtigkeit, dass er unbedingt in den Hauptnachrichten erscheinen muss?

    Nein. Erstens geht es nicht darum, ob er mir wichtig ist. Und zweitens nicht um die Hauptnachrichten.

  154. Ergänzung zu @178:
    Je öfter ich den Beitrag von Stefan Niggemeier lese: Es stehen mir mehr und mehr alle Haare zu Berge. Und das war wirklich mal ein Blog, den ich gerne gelesen habe.

    Die entscheidenden Teile beginnen mit dem Satz „Ich halte das nicht einmal für abwegig, dass es genau so war.“ Der Gedankengang endet mit „Aber ich merke, dass beim Wahrscheinlichkeitstest meine Trauriger-Redaktionsalltag-in-nichtsmerkenden-Senderbehörden-Theorie zunehmend an Boden verliert gegenüber jeder Verschwörungstheorie“.

    Ich habe SN gefragt, was dieses Geschwurbel bedeuten soll: Fast wünsche „man“ (wer ist man?) sich, dass es „brutales Kalkül“ (???) einer US-unterwanderten, also quasi gleichgeschalteten Presse gewesen sei. Aber das halte er, SN, für Unsinn. Trotzdem halte er (positiv formuliert) mittlerweile Verschwörungstheorien – offenbar? – für zunehmend wahrscheinlicher als die Theorie, wonach es schlicht dem Redaktionsalltag geschuldet sei. Ja, was denn nun? Brutales Kalkül oder Unsinn?

    Der Gedankengang des nächsten Absatzes: SN spricht hier davon, dass es eine „Gesamtsituation“ gebe, in der ARD / ZDF „seit Monaten“ „in außerordentlichem Maße“ (!) vorgeworfen werde, dass ihre Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine „einseitig und gefährlich“ sei. Es wird von SN ausdrücklich dahingestellt, ob diese Vorwürfe berechtigt seien oder nicht, was bedeutet, dass diese Vorwürfe auch unberechtigt sein könnten. Und nun sollen aber ARD und ZDF angesichts der massiven Vorwürfe, die unberechtigt sein können, aber bitteschön über diesen Aufruf von 60 „Prominenten“ berichten, um sich keinen weiteren – unberechtigten – Vorwürfen auszusetzen? Ich weiß nicht, in welcher Welt das Sinn ergibt, aber ich bin doch froh, dass SN nicht entscheidet, über welche Themen in Medien berichtet wird und über welche nicht.

    zu SN, 181:
    Erstens, Vorbemerkung: Ich halte die These wie gesagt für falsch, dass sich die allgemeine Medienkritik bzw. -hetze – vor allem im Internet – nur an dem Russland-Konflikt entzündet hätte. Den Medien wird schon sehr lange vorgeworfen, stets einseitig (sprich: US-hörig) zu berichten. Das fing an mit dem 11. September. Damals wurde vor allem im Internet auf einschlägigen Seiten beklagt, warum die Medien nie über die vielen, vielen, vielen Ungereimtheiten berichten würden, die fleißige Wirrköpfe im Internet zusammengetragen hatten. (Natürlich: Weil sie US-hörig seien.) Die aktuelle Russlandkrise ist nur ein Element, das diese schäumende Medienhetze zum Überschäumen gebracht hat; warum, ist mir nicht klar, vermutlich aufgrund der geografischen Nähe und des unbedingten Friedenswillens der Deutschen, auch, wenn für diesen unbedingten Frieden anderswo Menschen sterben müssen. Insoweit aber ist der Einwand, die Medien hätten selten „so viel Widerspruch erlebt“ wie im Falle Russlands, zwar richtig, aber kein Indiz dafür, dass dieser Widerspruch auch nur irgendeine Berechtigung hätte. Soviel vorweg.

    Zweitens: Ich bin kein Journalist. Wenn Sie sagen, aus journalistischer Sicht seien die Akteure wichtig und insofern sei das eine Nachricht, kann ich dem mangels Kenntnis nicht widersprechen. Dann ist aber doch die Frage erlaubt, was der Gehalt der Nachricht sein soll. „60 mehr-oder-weniger-Prominente haben einen Aufruf veröffentlicht, in dem sie vor Krieg mit Russland warnen“ – oder so ähnlich? Ist das – dieser Aufruf – wirklich aus journalistischer Sicht eine veröffentlichungswerte Nachricht?

    Drittens: Wenn Sie als Journalist sagen, ist es trotzdem, ok. Aber dann bleibt meine Frage bestehen, warum es für Sie auch nur irgendeinen Anhaltspunkt für eine Verschwörung geben soll, nur weil ein solcher Aufruf nicht veröffentlicht wird. Es ist doch wohl freie Entscheidung einer jeden Redaktion, ob sie das nun im Kontext aller anderen Nachrichten für wesentlich erachten oder nicht. Wenn eine Redaktion nach der anderen zu dem Ergebnis kommt, nö, dann ist das für mich erstmal nichts weiter als eine Belanglosigkeit. Daraus nun aber eine Art Verschwörung herzuleiten, ist in meinen Augen mehr als absurd: Es ist gefährlich.

  155. Ich hab mal großzügig die Kommentare nicht gelesen, ich bin ja noch immer ein wenig beschädigt :-)
    Hast Du die Anstalt gesehen, denen war der Aufruf und die nicht-Beachtung wichtig genug, sich darüber zu echauffieren. Hat mir gut gefallen.

  156. DA mir ja leider hier keiner helfen kann werde ich mich wohl hinsichtlich meine informatorischen Fortbildung weiter an „Die Anstalt“ und die „Heuteshow“ halten … das sind mal Nachrichten …

  157. @Tom

    „Ich muss Stanz in seinem Beitrag 168 absolut recht geben. Warum soll dieser Appel von 60 „prominenten“ Leuten so eine hohe Wichtigkeit haben, dass darüber unbedingt in den Nachrichten berichtet werden muss? “

    Weil er Teil einer innerdeutschen Debatte ist, über die kaum berichtet wird. Und wenn, dann nach dem Motto: Nur bezahlte Putinophile, Rechtsextreme und Chemtrailnarren und Kopp-Jünger teilen nicht „unsere“ Ansicht, aber JEDER vernünftige, demokratisch gesinnte Mensch.. Dieser Aufruf zeigt, wie diffamierend falsch das ist. Das zu verschweigen, heißt für eine Beurteilung relevante Informationen zu unterdrücken.

    Und das ist eine Aufgabe der Medien: Relevante Debatten und die dabei vertretenen Positionen kenntlich zu machen. So dass sich der Mediennutzer seine eigene Meinung dazu bilden kann.

    Das zu unterlassen ist ein Zeichen der Diskussionsverweigerung. Gerade angesichts der derzeit laufenden Debatte um die Kluft zwischen den Massenmedien und einem Teil ihrer enttäuschten Kernklientel ist das ein verheerendes Symptom der Diskursverweigerung.

    „Falsche“ Meinungen nicht weiterverbreiten und deren Vertreter diffamieren: Mit welcher Art Gesellschaftssystem verbinden wir das üblicherweise?

  158. „@zweifellos: Aber man muss doch mit dem Appell im ersten Schritt gar nichts „anfangen“. Man muss doch erst einmal nur vermelden, dass es ihn gibt. Kommentierung, Wertung, von mir aus Widerspruch ist doch erst der nächste Schritt.“

    Herr Niggemeier , es ist sowohl Ihnen als auch mir klar, dass die Filter dieser Journalisten anders gesetzt sind. Zuerst kommen die ( HMMMM ) „Überzeugungen“ und dann die Realität. Man hat ja auch das eine oder andere schulpflichtige Kid durchzubringen , nicht wahr??

    Also : Ihr Hinweis aufs Handwerkliche wird dort gar nicht mehr wahrgenommen; ich erlaube mir zu vermuten, dass ihr Einwand von diesen Leuten bereits als Provokation gewertet würde, wenn sie denn je zugäben ihn überhaupt als „qualifizierte“ Äusserung , oder „fein“ formuliert als „Berechtigte Kritik“ wahrgenommen zu haben. Wegbügeln ist angesagt, dafür erfindet man sich Trolle überall………. niggi ist auch ein Troll, wenn man die aktuelle Definition der F.A.Z. genau ansieht:
    http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/verschwoerungstheoretiker-formieren-sich-in-deutschland-13306679.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2

    meine erfahrung mit Journalisten bezüglich anderer, im übrigen weltpolitisch vollkommen unwichtiger Themen, weist zumindest in dieselbe Richtung .
    Wenn sie ein beispiel möchten :
    „Urmann und Collegen / Pornokucker“. Da haben angesehene Zeitungen in Deutschland dem Kopf einer Verbrecherbande Homestories geschrieben: Story: „Der Anwalt“ vs „die Pornkucker“. Wow ! Geil ! Scoop !
    Die Wertung der Journalisten hat in diesem Fall weit vor der Wahrnehmung der simplen und harten Fakten stattgefunden (spannend dass die berichtenden Journalisten scheinbar das A und O ihrer eigenen Urheber- und Leistungsschutzrechtlich definierten Berufsumgebung nicht im Schirm haben) und erst zu dieser völlig verantwortungslosen Berichterstattung geführt.
    Das Ergebnis in diesem Fall war verheerend.

    Und es ist in aktuellen Fall nicht anders. Ich will diese Leute und ihre Äusserungen übrigens gar nicht mehr wahrnehmen und kann nur jedem raten, das Geschäftsmodell, in dem sie (aus Ahnungslosigkeit oder freiwillig) gefangen sind mit allen Mitteln zu unterlaufen.
    Wer sich einmal mit Ghostery angesehen hat, was unsere Mainstream Outlets an Datenräuberei zulassen, weiss wovon die Rede ist.

  159. @Stefan Niggemeier:

    Ich stimme Ihrem Beitrag voll und ganz zu, hätte aber noch eine Frage dazu: Sind Sie von allein auf das Thema gekommen, oder haben die Nachdenkseiten Sie darauf gebracht? Die hatten das Thema bereits Dienstag früh auf ihrer Seite. Wenn dem so wäre, wäre es nur fair, denke ich, wenn Sie das erwähnen würden.

  160. @ Symboltroll:

    „‚Falsche‘ Meinungen nicht weiterverbreiten und deren Vertreter diffamieren: Mit welcher Art Gesellschaftssystem verbinden wir das üblicherweise?“

    Die Frage, woran man nun eigentlich festmacht, welche/wessen Meinungen z.B. in der Tagesschau artikuliert werden sollen, umgehen Sie aber damit auch geschickt. Unabhängig davon, dass im konkreten Fall die Nichtbeachtung des Aufrufs aus diskursstrategischer Sicht zumindest unglücklich war.

  161. Dafür haben wir auf der ARD FaceBook-Seite aber den Hinweis auf das beheizte Dixi-Klo. Ansonsten alles Verschwörungstheorien, aber wenigstens ist das Bezin schön billig. Ich empfehle GEZ-Boykott (alternativlos)

  162. @Symoboltroll(#190): Und weil die andere Seite kaum zu Wort kommt, darf sogar Putin persönlich im deutschen Fernsehen halbstündg interviewt werden und seine Propaganda ungefiltert rausposaunen. Hier zu behaupten, die Meinung der Gegenseite würde unterdrückt oder dämonisiert (was ja auch schon wieder typische VT-Rhetorik ist), ist und bleibt an den Haaren herbeigezogen und ein typisches Beispiel für das Pipi Langstrumpf-Prinzip: Ich mach mir die Welt…

  163. @ DaW
    Bezüglich Ihres Hinweises, dass ich Sie an Cartman erinnere, fiel mir gerade auf, dass das Interview von Herrn Klber mit unserer Kanzlerin eher das Schlumpfdebakel abbildet.

    Ich weisse deshalb Ihre Unterstellung zurück. :)

    Hab aber trotzdem gelacht. …

  164. „Herr Niggemeier , es ist sowohl Ihnen als auch mir klar, dass die Filter dieser Journalisten anders gesetzt sind. Zuerst kommen die ( HMMMM ) „Überzeugungen“ und dann die Realität. “

    Ich hoffe doch sehr, dass das ausschließlich Ihnen klar ist. Bzw. „klar“.

    Vllt. sollten wir mal die Relationen klarsetzen: in diesem Blogeintrag geht es darum, dass eine der Hauptnachrichtensendungen im Fernsehen nicht über den Aufruf berichtet hat. Aber bei vielen Kommentatoren liest sich das, als hätte die gesamte deutsche Medienlandschaft den Aufruf verschwiegen.

    Was sie nicht hat.

    Und da hat Stanz dann eben recht: jener Wind, der deutschen Medien derzeit oft entgegenbläst, beruht häufig nicht auf Fakten und berechtigter Kritik, sondern auf Befindlichkeiten, Generalisierungen und dem dringenden Wunsch nach einem schönen handlichen Feindbild in einer arschkomplexen Welt. Da wird nur die Form der stichhaltigen Medienkritik übernommen, nicht deren Inhalt, und Einzelgeschichten werden zum Generalpopanz aufgeblasen.

  165. @Stefan Pannor:

    Vllt. sollten wir mal die Relationen klarsetzen: in diesem Blogeintrag geht es darum, dass eine der Hauptnachrichtensendungen im Fernsehen nicht über den Aufruf berichtet hat.

    Ich scheine das wirklich missverständlich formuliert zu haben, weil diese Interpretation immer wieder auftaucht. Es geht nicht nur um „eine der Hauptnachrichtensendungen“. Es geht um sämtliche Fernsehnachrichten im Ersten und im Zweiten sowie die kompletten Angebote von tagesschau.de und heute.de. Bis Montagabend (Interview mit Merkel) fand sich dort, wie gesagt: auch in den Online-Auftritten, bei denen Platzmangel ja nicht das Problem gewesen sein kann, kein Hinweis auf diesen Appell.

    Das finde ich tatsächlich erstaunlich und schwer zu erklären.

  166. Am 08.12. wurde der Appell der 60 ja dann in den Tagesthemen von Thomas Roth erwähnt, wenngleich auch nicht als eigene Meldung, sondern nur als Aufhänger einer Frage an Angela Merkel. Interessant aber war hierbei zusätzlich auch noch etwas Anderes:

    Ertappt? Journalisten als INSZENIERTE(!) Stichwortgeber für unsere Regierung?
    ————————————————————————————————-

    Man vergleiche einmal die Fragen, die Claus Kleber (Heute Journal) und Thomas Roth (Tagesthemen) vor kurzem Angela Merkel in Sachen Putin stellten. Dass ANTWORTEN oft sehr ähnlich klingen ist nachvollziehbar. Aber hier sind merkwürdigerweise bereits die FRAGEN so auffällig ähnlich.

    Besonders aufgefallen ist mir das bzgl. des Begriffs “Enttäuschung”. Ob Merkel bzgl. Putin “enttäuscht” sei.

    Beide Sender stellten in ihren Interviews diese eher ungewöhnliche, und daher in ihrer Ähnlichkeit doch zumindest auffallende Frage. Noch spannender aber wird es durch folgende Beobachtung: Bei Thomas Roth passte die Frage sehr schlüssig zu seinen vorhergehenden Sätzen. Bei Claus Kleber aber wirkte die ART und WEISE, wie er sie gestellt hat, völlig künstlich. Sie passte nicht schlüssig zur Einleitung. Es wirkte so, als wolle/müsse er ein vorgegebenes Stichwort gewaltsam IRGENDWIE unterbringen.

    A) Claus Kleber: “Spielt in Ihrem persönlichen Verhältnis miteinander das Wort ‘Enttäuschung’ eine Rolle?”

    (Wirklich: Was ist das für eine merkwürdige Formulierung?!)

    B) Thomas Roth: “Es schienen Ergebnisse erzielt worden zu sein. Dann passierte das Gegenteil. Ist das nicht auch eine Enttäuschung, wenn Sie mit jemandem so häufig reden und dennoch nicht darauf bauen können…”

    Merkel nutzte die Frage dann in beiden Fällen, um “Enttäuschung” als unpassende Kategorie abzulehnen, und um dann ihr beharrliches Bemühen zu betonen.

    Nachdem mir diese ungewöhnliche Frage in beiden Interviews aufgefallen war, habe ich mir den Russland betreffenden Teil mit besonderer Aufmerksamkeit mehrere Male hintereinander angesehen. Und war überrascht über weitere Ähnlichkeiten.

    Faktisch wurden nicht nur durch Merkels Antworten, sondern auch durch die ihr gestellten Fragen folgende identische Kernbotschaften vermittelt:

    1) Putins Absichten dürften zweifelhafter Natur sein.
    (Insbesondere bei C.Kleber durch die Frage nahegelegt, ob “Putins Hunger(!) nach Territorium vielleicht noch(!) nicht gestillt sein könnte?”)

    2) Merkel ist weltweit die wichtigste und kompetenteste Politikerin in Sachen Putin.

    3) Es gab eine Annexion der Krim (s.dazu allerdings z.B. http://bit.ly/12LWiiy) und obwohl Putin nicht zu trauen ist arbeitet Merkel unermüdlich für den Frieden.

    Der Verdacht, der mich dann beschlich, kann natürlich nicht wirklich wahr sein. Nämlich die Frage: Hat sich hier ein Fenster aufgetan in etwas, was wir eigentlich nicht wissen sollten? Nämlich: Könnten solche Interviews womöglich nach einem geplanten Drehbuch ablaufen, welches zuvor mit der Regierung abgestimmt, oder sogar von der Regierung mehr oder weniger VORGEGEBEN wurde, damit die Regierung eine Plattform hat, um ihre Botschaften einer breiten Bevölkerung immer wieder einzuhämmern? Journalisten als strategisch INSZENIERTE Stichwortgeber?

    Nein. Das ist absolut undenkbar. Unsere “Qualitätsjournalisten” sind allesamt sehr unabhängige, kritische Geister. Nie im Leben würden sie sich dafür hergeben, sich ihre Fragen vorgeben zu lassen. Und dass hier mehr oder weniger zeitgleich diese merkwürdige Frage nach “Enttäuschung” von zwei Schwergewichten des deutschen Journalismus gestellt wurde, ist nichts anderes als ein seltener, merkwürdiger Zufall.

    Und auch der Umstand, dass es einen weiteren merkwürdigen Zufall gibt (und dass die Auftretenswahrscheinlichkeit beider Zufälle gleichzeitig rein statisch gesehen gegen null gehen dürfte), ist eben genau das: Ein eben noch größerer Zufall. Und zwar der Zufall, dass beide Journalisten ihre Enttäuschungs-Frage sogar auch noch auf nahezu identische Weise eingeleitet haben! Nämlich mit dem Hinweis, dass Merkel von allen politischen Führern weltweit diejenige sei, die den meisten Kontakt mit Putin hat. Hier wörtlich:

    A) Claus Kleber: “Die Weltlenker schauen immer auf Sie als diejenige, die den engsten Draht zu Wladimir Putin hat. Spielt in Ihrem persönlichen Verhältnis miteinander das Wort ‘Enttäuschung’ eine Rolle?”

    B) Thomas Roth: “Sie sind ja sicherlich die Politikerin in Europa, wenn nicht weltweit, die am meisten mit dem russischen Präsidenten gesprochen hat. Es schienen Ergebnisse erzielt worden zu sein, dann passierte das Gegenteil. Ist das nicht auch ‘ne Enttäuschung, wenn Sie mit jemandem so häufig reden und dennoch nicht darauf bauen können…”

    Nochmals: Das sind alles reine Zufälle!! Nur dumme Verschwörungstheoretiker könnten das so interpretieren, dass es ohne Wissen der Öffentlichkeit ein Zusammenwirken zwischen Regierung und Medien gibt, mittels derer die Öffentlichkeit in gezielter und strategischer Weise beeinflusst werden soll.

    Unsere Regierung würde uns niemals etwas vorspielen! Und unsere Journalisten sind allesamt absolut unabhängig! Und übrigens sind auch wirklich ALLE gegenteiligen Aussagen und Belege, die ein (z.T. durchaus zweifehafter) Udo Ulfkotte in seinem aktuellen Bestseller “Gekaufte Journalisten” veröffentlicht hat, zu 100,00 Prozent falsch!

    __

    Hier noch die Links:

    1) Heute Journal, 08.12.14: Claus Kleber
    (ab 4:58 – 7:46)

    ZDF:

    http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2299854/ZDF-heute-journal-vom-08-Dezember-2014?setTime=298#/beitrag/video/2299854/ZDF-heute-journal-vom-08.-Dezember-2014

    2) Tagesthemen, 09.12.14: Thomas Roth
    (ab 4:42 – 8:13)

    ARD:

    http://www.tagesschau.de/inland/merkel-interview-tagesthemen-103.html

  167. „A) Claus Kleber: “Spielt in Ihrem persönlichen Verhältnis miteinander das Wort ‘Enttäuschung’ eine Rolle?”

    B) Thomas Roth: “Es schienen Ergebnisse erzielt worden zu sein. Dann passierte das Gegenteil. Ist das nicht auch eine Enttäuschung, wenn Sie mit jemandem so häufig reden und dennoch nicht darauf bauen können…”

    Sie finden die Fragen wirklich so ähnlich und es wundert Sie, dass Merkel gefragt wurde, ob sie enttäuscht ist? Sie finden die Frage nicht einfach sehr naheliegend?

  168. Stefan Pannor (197) „jener Wind, der deutschen Medien derzeit oft entgegenbläst, beruht häufig nicht auf Fakten und berechtigter Kritik“

    Nur für Sie zum xten Male zitiert (man kann es eigentlich nich oft genug zitieren):

    „Wenn ich morgens manchmal durch den Pressespiegel meines Hauses blättere, habe ich das Gefühl: Der Meinungskorridor war schon mal breiter. Es gibt eine erstaunliche Homogenität in deutschen Redaktionen, wenn sie Informationen gewichten und einordnen. Der Konformitätsdruck in den Köpfen der Journalisten scheint mir ziemlich hoch.“

    Frank-Walter Steinmeier

    http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Infoservice/Presse/Reden/2014/141115_Rede_BM_anl%C3%A4sslich_Verleihung_Lead_Awards.html

    IMHO hat auch in diesem Fall, der dem Blogeintrag zugrunde liegt, der Konformitätsdruck „gewirkt“.

  169. Konformitätsdruck, eventuell etwas unglücklich kombiniert mit organisatorischen Umständen. Denn es gibt eigentlich keine mediale Verschwörung in Deutschland:

    „Wenn ich nun das eigentliche Problem ansprechen darf, unter dem das gesamte deutsche (Rundfunk)-Nachrichtenwesen leidet und das die „Gleichschaltung“ verursacht: Sein Kürzel lautet „dpa“.

    Die Masse der Nachrichten, die in den Redaktionen verarbeitet wird, stammt von den Agenturen dpa/AP (Deutsche und Amerikaner arbeiten da hübsch zusammen), Reuters auf AFP. Samt und sonders sind das kommerzielle Unternehmen. Die dpa gehört den Verlegern und den Rundfunkanstalten zu jeweils sehr geringen Prozentsätzen, doch ist das unerheblich. Es sind eindeutig kommerziell arbeitende Betriebe, die bei aller Konkurrenz auch noch Material unter sich austauschen, voneinander abschreiben, usw. Eine Symbiose, ein Informationsnetzwerk, das alles andere darstellt als einen kritischen gesellschaftlichen Gegenpart zu den herrschenden politischen und wirtschaftlichen Zentren der Macht.“ (Volker Bräutigam /ehem. Redakteur der Tagesschau)

    Mein Beitrag dazu: „Auch heutzutage klingen viele aktuelle Meldungen überraschend ähnlich.“
    http://bit.ly/V1fjd2

  170. Find ich super dass Herr Niggemeier das Thema aufgegriffen hat. Es gab ja schon einige solcher offener Briefe bzw. Petitionen die kaum Erwähnung fanden. Interessant war der Brief der amerikanischen Ex-Geheimdienstler z.B. oder wie hier schon erwähnt sogar aus Kreisen der NATO.
    Ich habe selbst schon bei einigen Nachrichten erlebt, die im ersten Moment eine Bombenmeldung waren und auch so behandelt wurden, innerhalb von Stunden bzw. kürzester Zeit alles aus den Medien verschwand, ohne Grund! (z.B. Austro Control)

    Einige scheinen gewisse elementare Punkte nicht genau zu reflektieren.Ein Meinungskonglomerat was „Alternativlos“ ist und anders Glaubende versucht zu diffamieren ist das selbe wie eine Diktatur, nur netter Verpackt. Das unterschlagen, diffamieren und verkürzen sind gängige Methoden, es bedarf stets auch einer gewissen Beisteuerung von Tatsachen und anderen Meinungen in einem solchen System um die Illusion der Glaubwürdigkeit aufrecht zu erhalten.

    Wir haben aktuell einen Sonderfall, die Leute haben aufgrund der Dramatik sich so intensiv mit diversen Themen beschäftigt, unter Bezugnahme des Internets dessen Möglichkeiten in diesem Zusammenhang unschätzbar sind, dass Ihnen auffällt was Sie eigentlich für einen Stuss serviert bekommen teilweise. Dass dieses System aus zentraler Feder stammt, daran zweifle ich kaum noch. Die Umsetzung in die Praxis vollziehen sich auf unterschiedlichste Weise, primär durch subtile Beeinflussung. Mancher mag sagen dass dies Absurd ist, zu glauben dass Regierung sich komplexer Systeme bedienen um die Meinung der Bevölkerung zu beeinflussen, ich denke eher es ist naiv zu glauben dass diese es nicht tun.

    Vielleicht noch kurz zu Russland, die Russen kopieren im Grunde genommen das System der Amerikaner. Die Talkshows, die Nachrichtensendungen, Medienproduktionen weisen bei genauerer Analyse perfide Ähnlichkeiten auf. Den Russen selbst ist auch nur an Ihren Interessen gelegen, Sie halten uns absichtlich den Spiegel vor das Gesicht doch wir sehen nicht uns selbst darin sondern nur den „anderen“.

    Es gibt schlicht aktuell zu viele Indizien, die darauf hindeuten dass hier subtil die Meinung gedrückt wird. Auch gab es Paradebeispiele in der Vergangenheit dazu die dies einschlägig untermauern wie Fakten und Gegenberichte konsequent unter den Tisch fallen. Auffällig ist dann auch immer das diese Themen meist bestimmten Interessen folgen.

    Die Akteure versuchen die Dinge nun wieder gerade zu biegen, Kissinger lanciert seine Vorstellungen der „Neuen Weltordnung“ der sich Hillary Clinton anschließt als vermeintliche Präsidentschaftskandidatin, die Amerikaner legen ein Internationales Imageprogramm auf, weil Sie merken dass der Bogen überspannt wurde. Es gibt nun ein wenig „transparenz“ und „geheuchel“ ohne direkte Folgen, die Kanzlerin betont nun ausdrücklich in Ihren Statements bzw. Interviews „unserer Interessen und Werte“ und greift damit indirekt die Thematik auf. Die Welt befindet sich im Wandel, man sollte sich anschnallen. Das gequake über einzelne Elemente(hier die Medien) der Geopolitik täuscht oft über den darüber rangierenden Faktor hinweg. Die natürliche Konkurrenz der Staaten lebt wieder auf nach dem der Krieg der Systeme vorbei ist. Wie Nietzsche sagte „Staaten sind die kältesten aller ungeheuer“ , auf diesem „Spielbrett“ sind 100tausend tote im Nahen Osten nur eine Figur.

    @Herr Pannor:Was glaube Sie wie viele Menschen für die USA tätig sind um die Außendarstellung der Supermacht zu pflegen?Oder glauben Sie dass es diese Leute nicht gibt?

  171. Vielleicht noch kurz ergänzend, hier wurde mehrfach gefragt welche Medien denn dann Vertrauenswürdig oder neutral seien.
    Ganz grob:Rechercheverbund NDR, SZ, WDR,- Handelsblatt, Österreichisches Fernsehen ist besser als Deutsches, Französisches Fernsehen ist bedingt zu gebrauchen, je nach Thema, ARTE ist recht gut, insbesondere das Format „mit offenen Karten“. Im Internet kann ich GFP empfehlen um sich einen Überblick über deutsche Außenpolitik zu machen, ansonsten sind noch die Beiträge von SIPRI, SWP und DGAP interessant. Spiegel und SZ gehören zum Sammeln von Informationen auch klar dazu genauso wie die DWN. Die Hauptnachrichten(TV) sind nicht mehr zu gebrauchen.

  172. @Stefan Pannor

    „Ich hoffe doch sehr, dass das ausschließlich Ihnen klar ist. Bzw. „klar“.“

    Ich schätze, es ist ausreichend dargelegt, dass dies keinesfalls nur mir klar ist.

    Danke für den sinnlosen Einwand.

  173. @ Gurdi
    Auf die Infos musste ich nun so lange warten :)

    Danke.

    dpa als Quelle (nicht nur aber sehr oft) wäre eine Begründung. Zumindest für die Gleichzeitigkeit der gleichen Nachrichten .. nur um so erstaunlicher ist das Versagen der Medien die diese Infos ungefiltert, ungeprüft weiterverteilen … Wozu brauch ich die als Konsument? Da kann ich ja gleich dpa lesen. :)

  174. @Stanz
    „Das muss bestraft werden, damit Russland und andere Länder merken, dass sich die EU nicht gefallen lässt, dass auf europäischem Boden ein Land ein anderes bekriegt, noch dazu völlig grundlos.“

    Aha, grundlos? Und Sie behaupten ernsthaft, sich mit dem Konflikt beschäftigt zu haben?
    Da wird eine frei gewählte Regierung gewaltsam vermittels Ultranationalisten und Neonazis gestürzt und durch ein russophobes US-Marionetten-Regime ersetzt und Rußland soll sagen „Prima, daß ihr jetzt Kommunisten und Russen verfolgt und Unschuldige umbringt wie in Odessa oder Mariupol“?

    Peinlich ist nicht ein Alt-Bundespräsident, der zur Umkehr aufruft, sondern Leute, die das faschistoide Regime in Kiew medial unterstützen und alle unpassenden Fakten unterschlagen, für die, zumindest für ARD und ZDF, auch dieser sehr moderate Aufruf gehört

    Und nicht Alt-Bundespräsident

  175. @Pannor: DWN rangiert bei mir auf dem selben Niveau wie Spiegel und SZ sowie einige andere Quellen. das bedeutet nicht dass die DWN immer die Wahrheit schreibt oder voll Glaubbwürdig ist. ich habe diese drei Quellen deswegen auch abgesetzt zu den anderen.

    Meine Recherchegrundlagen genau zu erläutern dauert mir zu lange, um auf die DWN einzugehen: Sie dient als Nachrichtenwerfer, ähnlich wie der Spiegel oder einige fragwürdige Youtube Kanäle die ich ebenfalls als Quelle nutze.Dabei enthalten einige zu 60-80% Propagandamüll, ich bin jedoch auch auf das zuspielen von Nachrichten, Videos, und Politdiskussionen angewiesen um diese Ansätze dann nachher in meine Recherchen einzubinden oder aber überhaupt neue Themen aufzugreifen.

    Kurz: Ich konsultiere Quellen nach Glaubwürdigkeit/Relevanz von oben nach unten, dabei bin ich auch auf generell unseriöse Quellen angewiesen um mir dort relevante Informationen einzufangen. Beispiel:RIA Novosti enthält wichtige Nachrichten zu den Themen Außenpolitik und Sicherheit sowie zu Geopolitik von einigen Staaten wie dem Iran, Russland, Indien etc. Bei RIA finden sich aber auch teilweise vorselektierte Meldungen für den „Deutschen“ die sicherlich als Propaganda eingestuft werden können weil Sie ähnlich wie in manchen westlichen Medien aus dem Zusammenhang gerissen werden oder aber das lancieren einen Zweck erfüllen soll.Disziplin und Quellennachweis sind hier die entscheidenden Faktoren. Schauen sie sich mal http://www.german-foreign-policy.com/de/news/art/ an.So geht Fakten sammeln und Quellen darlegen. daran könnte sich einige andere eine Scheibe von abschneiden.

  176. ich sehe gerade dass der aktuelle Bericht bei GFP meine Schlussfolgerungen sehr gut darlegt: Bitte für interessierte, er beschreibt den Zustand der Welt sehr treffend und damit auch die Problematiken. Die anderen Elemente die wir hier diskutieren sind meiner Meinung nach dieser übergeordneten Doktrin unterworfen. Deswegen ist es so wie es aktuell ist.

  177. Diese Zitat muss ich dann mal auch hier Posten weil es so wunderbar passt:
    „Es scheint zunehmend, dass die westlich dominierte Ära nach dem Kalten Krieg vorbei ist“, urteilte bereits im Frühjahr das bekannte, in Tokio erscheinende Magazin „The Diplomat“: „Aber bislang gibt es noch keine Ordnung, die sie ersetzen könnte.“[7] Die aktuellen Aggressionen von EU und NATO sind der Versuch, die alte „Ordnung“ zu retten oder eine neue in ihrem Sinne zu gestalten. Aus den Ängsten, ihre altgewohnte Dominanz zu verlieren erklärt sich ihre außerordentliche Aggressivität.“
    Quelle:http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/59016

  178. @Sigur Ros (#195)
    Seit wann sind Interviews „Propaganda“? Es ist doch naheliegend, das der Befragte seine Sicht der Dinge darlegt und erklärt, warum er recht hat und nicht die anderen. Oder haben Sie schon einmal erlebt, das Merkel in Interviews Regierungskritik übt?
    Sind Merkel-Interviews (wie das von Roth) für sie auch „CDU-Propaganda“?
    Mal abgesehen davon, das danach gleich eine Dreiviertelstunde (und am nächsten Tag in allen Zeitungen) erklärt wurde, wie wir das Putin gefälligst zu verstehen haben.

    @ Blunt
    Was für ein Forum? Teltschik wir mit ein paar Sätzen zitiert, noch nicht mal ein „richtiges“ Interview. Ein Plattform kriegt dagegen Frau Göring-Eckhardt. Und vor einiger Zeit Martin „gegen-mir-ist-Reagan-ein-KGB-Agent“ Schulz. DA geht wirklich nicht mehr.

    @ Gurdi & Co.
    Ich würd sagen es ist weniger eine Frage des Presseorgans, sondern der einzelnen Personen. Beispielsweise beim tagesspiegel ist Harald Schumann zu empfehlen, Malte Lehming dagegen eher nicht (außer man hat zu niedrigen Blutdruck).

    Und was mir jetzt erst auffällt: Herr Niggemeier, ist das richtig, das tagesschau- und tagesthemen-Zuschauer von dem Appell erst durch Erwähnung im Roth-Merkel-I. Kenntnis genommen haben? Auch irgendwie seltsam, ode?

  179. „@Pannor: DWN rangiert bei mir auf dem selben Niveau wie Spiegel und SZ sowie einige andere Quellen.“

    Die DWN ist ein fast reines Abschreibeorgan ohne Korrespondenten und weder vertrauenswürdig noch neutral. Mindestens Punkt 1 unterscheidet sie schon rein faktisch von SZ und SPON (ich nehme an, den meinen Sie, wenn Sie SPIEGEL sagen). In den DWN findt sich schon aus strukturellen Gründen fast nichts, was sich nicht auch anderswo findet (nur alarmistischer, tendentiöser) – aber sie sind hervorragend darin, ihrem Publikum weiszumachen, dass sie diese Dinge exklusiv hätten.

  180. @ Blunt
    ich les die gedruckte Zeit nicht, ich weiß nicht, was auf Seite 11 oder 3 abgebildet ist.
    Und den Sommer-Artikel hab ich auf ZON auch nicht gesehen. Steht nicht auf der Startseite und wird auch nicht irgendwie hervorgehoben.
    Und das Sie sich ein abwertende Bezeichnung (Lobhudelei), gibt eigentlich mir wieder recht.

  181. @Pannor: Sie haben recht mit dem was Sie sagen.Wie gesagt, ein Nachrichtenwerfer. Einige investigativen vom Spiegel sind übrigens hervorragend z.B. mit Blick auf die NSA Affäre wohl das Leitmedium. Bitte haben Sie Verständnis dass ich aus Zeitgründen nicht immer alles haarklein erläutern kann.Dass dies natürlich Interpretationsspielraum lässt ist klar, lässt sich aber kaum vermeiden ohne riesige Monologe zu verfassen. Sie sind doch auch ein helles Kerlchen, im Grunde wissen Sie doch wie ich das meine auch wenn unsere Bewertungen etwas auseinander liegen.

  182. @Siegmund:Ich sehe dass auch so, es liegt im Kern an den Personen.Leider zeichnen sich diverse Medien durch eine stark duchsetzte Struktur aus bzw. Schlüsselpositionen sind dort transatlantisch ausgerichtet.

  183. @Sigmund(#217): Fakt ist, er durfte eine halbe Stunde lang unkommentiert seine Sicht der Dinge darlegen, womit die These, die Gegenseite würde nicht gehört und/oder deren Meinung unterdrückt, schonmal komplett widerlegt ist. Dass andere dazu dann ihre Meinung sagen und viele ihm widersprechen, damit müssen er und seine Anhänger in Deutschland leben, auch wenn sie es von zu Hause her anders gewohnt sind. Und klar kann man ein Interview zu Propagandazwecken nutzen.

  184. @Stefan Pannor

    Und noch einiges, das man hier nicht weiss, weil unsere Medien sich ausserstande sehen, darüber zu berichten:

    Wussten Sie , dass der Chef des neuen „Informationsministeriums“ der Ukraine ein Schwiegersohn von Poroschenko ist?

    Wussten Sie, dass die neue Finanzministerin der Ukraine, Natalie Ann Jaresko, ihre diversen Firmen mit einem Startkapital in Höhe von 150 Millionen $ aus den Händen von USAID gegründet hat?
    Und diese Summe immer noch Schuldet?

    Wussten sie, dass der Präsident der Ukraine, Petro Poroschenko entgegen sämtlicher Gesetzlicher Regelungen nach wie vor sein Firmenkonglomerat persönlich führt und in dieser Funktion ständig die in seiner Eigenschaft als Präsident beschlossenen Handelseinschränkungen zwischen der Ukraine und Russland verletzt?

    Wussten Sie, dass der „Gesundheitsminister“ der Ukraine, ein Georgier namens Alexander Kwitaschwili, nachdem er als Georgischer Gesundheitsminister unter Saakaschwili die für die Georgier fatale Privatisierung und Zerschlagung des öffentlichen Gesundheitssystems durchgezogen hat, wegen zahlreicher Korruptionsvergehen mehrfach ebendort angeklagt ist?

    Und abschliessend darf ich noch den neuen Wirtschaftsminister der Ukraine, einen Litauer namens Aivaras Abromavičius zitieren:
    „Ja, es war falsch, die Ukraine zu zwingen, sich zwischen der EU und Russland zu entscheiden.“
    Das wusste natürlich der deutsche Medienkonsument ebenfalls nicht, denn es wurde in den Deutschen Medien regelmässig bestritten dass man die Ukraine seitens der EU je vor diese Entscheidung gestellt habe; gleichzeitig wurde dies aber regelmässig einem gewissen „kleinwüchsigen Russen“ unterstellt.
    Erst vor kurzem wurde in einer der von Georg Schramm schon sehr treffend etikettierten vom ÖR organisierten „Gesprächsrunden“ ein Gast, der auf diesen Umstand hinwies, von der Moderatorin und mehreren anderen Teilnehmern regelrecht zu Boden gelogen.

    tja, was man als Deutscher Mainstream-Journalist so alles nicht weiss, nicht wahr? Spannend im letzeren Fall ist ja gerade dieses scheinbare „Nicht-Wissen“, das unsere qualifizierten Journalisten und Redakteure offenbar dazu berechtigt, Andere, die es tatsächlich besser wissen, auch noch im TV öffentlich niederzumachen.
    Interessante Logik, die sich da offenbart, denn warum sollten sie das tun, wenn sie vorgeblich gar nicht über dieses Wissen verfügen?

    Was fällt uns denn dazu ein? „Smoke and Mirrors“, somebody?

  185. Lieber Stefan,

    ich lese dein Blog vom ersten Tag an und bin seitdem ein Fan :-) Ich bin kein Journalist, nur ein ganz einfacher Leser. Ich bin aber nicht ganz doof, hoffe ich. Bin stiller leser, weil ich sonst von deiner Fanbase niedergemacht werde. du liegst in ltzter zeut – meiner meinung – echt falsch.

    Als stiller leser wünsche ich dir angehnehme feiertage und bis bald :-)

    http://vimeo.com/77112052

  186. 224:

    „womit die These, die Gegenseite würde nicht gehört und/oder deren Meinung unterdrückt, schonmal komplett widerlegt ist.“

    Das ist nicht nur krude, sondern auch unlogisch. „Die Gegenseite“ besteht ja nicht nur aus Putin, wenn man überhaupt von Gegenseite sprechen soll. Es geht in diesem Blogeintrag um den Vorwurf, die Meinungsvielfalt in diesem Land fände kein Echo in den etablierten Medien. Da können Sie, Sigur Ros, noch so sehr ihr Propaganda-Trompetchen tröten: bislang hab ich von Ihnen nichts Substanzielles dazu gelesen.

  187. @Klaus Scharff #225

    Könnten Sie evtl. noch ein paar Links zu Ihren Darlegungen nachtragen? Z.B. hierzu:

    „Und abschliessend darf ich noch den neuen Wirtschaftsminister der Ukraine, einen Litauer namens Aivaras Abromavičius zitieren:
    „Ja, es war falsch, die Ukraine zu zwingen, sich zwischen der EU und Russland zu entscheide“

    Übrigens, wenn wir gerade beim „zwingen“ sind: Vielleicht werden die USA dereinst irgendwann auch mal zugeben, dass es falsch war, die EU gegen ihren Willen zu zwingen, Sanktionen gegen Russland zu verhängen?

    Naja, auch dieser Umstand dürfte den allermeisten natürlich überhaupt nicht bekannt sein. Schließlich wären wir in Deutschland und Europa doch sicherlich nicht so dumm, uns von egal-wem-auch-immer gegen unsere eigenen Interessen zu irgendetwas zwingen zu lassen, oder? ODER?!

    Dummerweise ist es dem amerikanischen Vizepräsidenten Joe Biden in einer öffentlichen Veranstaltung mal rausgerutscht (oder wollte er sich vor erlesenem US-Publikum gar damit brüsten?), dass die USA genau das getan haben: Die EU zu Sanktionen gegen Russland zu zwingen. Und dummerweise ist das sogar auf Video festgehalten:

    https://www.youtube.com/watch?v=2QYoori-9l8

    Was da übrigens auch interessant ist: Kenntnis dieses Videos konnte man woher bekommen? Antwort: Von RT (Russia Today). Hat jemand auch in UNSEREN „Qualitätsmedien“ davon gehört? Nein? Oh! Mhm… aber nein, ich bin da sicher auf einer falschen Spur, denn RT produziert nur böse verlogene Propaganda, und die echt wirklich richtigen und wichtigen Infos werden ja von unseren eigenen Qualitätsmedien gesendet (wobei wir wieder beim Ursprung dieses Blogbeitrags wären…)

    Dass wir Europäer von den USA zu so einer fundamentalen Sache wie mehrstufigen Wirtschaftssanktionen GEZWUNGEN wurden, ist aber ja keine relevante Nachricht, nicht wahr? Schadet ja nur unserer eigenen Wirtschaft, und denen einiger anderer Länder, – ach ja, außer natürlich zufälligerweise der Wirtschaft der USA selbst. ;-)

    Naja, und als das ist natürlich wieder böse Verschwörungstheorie…

    Hier Joe Biden im Wortlaut:

    „Throughout we’ve given Putin a simple choice: Respect Ukraine’s sovereignty or face increasing consequences. That has allowed us to rally the world’s major developed countries to impose real cost on Russia.

    It is true they did not want to do that. But again, it was America’s leadership and the President of the United States insisting, oft times almost having to embarrass Europe to stand up and take economic hits to impose costs.“

    Den Kern auf Deutsch:

    „Es ist wahr, sie (die Länder, die die Sanktionen verhängten) WOLLTEN DAS NICHT… Aber nochmal: Es war die Führung Amerikas und der President der USA, die darauf BESTANDEN…“

    Und WARUM ist das keine Nachricht in Deutschland? Zu unwichtig??

  188. @usc

    Da steht aber nicht DIE WOLLTEN DAS NICHT. Das interpretieren Sie da rein.

    Und ich finde es immer wieder putzig, dass ausgerechnet diejenigen, die die Amis als lügenden, betrügenden, manipulierenden Haufen bezeichnen, ihnen aber immer dann blind und aufs Wort glauben, wenns ihnen in den Kram passt.

  189. @230 Linus
    Was heisst denn „they did not want to do that“ sonst?
    Übersehe ich da was? Oder Sie?
    Mal abgesehen davon, dass es bezogen auf den zweiten Absatz Ihres Kommentars eigentlich unerheblich ist, ob das so da steht.

  190. „Und ich finde es immer wieder putzig, dass ausgerechnet diejenigen, die die Amis als lügenden, betrügenden, manipulierenden Haufen bezeichnen, ihnen aber immer dann blind und aufs Wort glauben, wenns ihnen in den Kram passt.“

    Wenn ein Lügner sagt „ich lüge“, dann muss das doch die Wahrheit sein. Alles andere wäre ja viel zu komplex.

    Mal die ganze Rede, Kontext und so:
    http://www.whitehouse.gov/the-press-office/2014/10/03/remarks-vice-president-john-f-kennedy-forum

    @Klaus Scharff: ich finde es immer wieder verblüffend, was manche Menschen so wissen dass man nicht weiss.

  191. Also dieser Gegenappell ist ja wirklich witzig.Ein Haufen Stiftungsmitarbeiter und ein Konglomerat aus ein Paar Universitäten sowie die üblichen Verdächtigen wie Boris Reitschuster aus dem Medienblock…
    Das hochtrabenste sind noch Mitarbeiter des SWP sowie des AAmt.Ein wenig lächerlich wie ich finde.
    Ich mach am besten auch mal gleich ne Petition fertig und hau meinen Namen drunter.

  192. Weil Prominenz wichtiger ist als Kompetenz?

    Vllt. sollten wir einfach warten, bis sich Daniela Katzenberger für eine Seite entscheidet. Das wäre dann automatisch die richtige.

  193. „Heute gab es in der Zeit den passenden Gegenappell.“ Ui, da hamm‘ wir’s. Deshalb also hat die Zeit Teltschik und Co so groß abgefeiert: Nur, damit sie jetzt hinterrücks den Gegenappell veröffentlichen kann!

  194. @Linus
    #230

    Ich verstehe, wenn man diese Aussage des amerikanischen Vizepräsidenten gerne unter den Teppich kehren würde. Denn tatsächlich sind die Implikationen derart ungeheuerlich, dass man das gar nicht weiter durchdenken möchte.

    Er HAT es aber nun mal gesagt. Auch wenn SIE das Gegenteil behaupten, ich denke, das Video ist hier ein stärkerer Beweis als Ihre Gegenbehauptung ;-).

    Daher nochmal in kurz:

    Der amerikanische Vizepräsident Joe Biden sagte bzgl. der Sanktionen gegen Russland wörtlich (siehe auch offizielles Transkript des Weißen Hauses):

    It is true they [those countries] did not want to do that. But again, it was America’s leadership and the President of the United States insisting, oft times almost having to embarrass Europe to stand up and take economic hits to impose costs.“

    Den Kern auf Deutsch:

    „Es ist wahr, sie (die Länder, die die Sanktionen verhängten) WOLLTEN DAS NICHT… Aber nochmal: Es war die Führung Amerikas und der President der USA, die darauf BESTANDEN…“

    Ich hoffe, dass dieses Zitat sich in der Öffentlichkeit doch noch weiter verbreitet, auch wenn es den Mainstream Medien keine Erwähnung wert ist. Es ist ungeheuerlich, was die USA hier zugegeben haben, und dummerweise kann man es auch nicht mit dem wohlfeilen Totsachlagargument „Verschwörungstheorie“ abtun, weil es in diesem Falle netterweise per Video beweisbar ist.

  195. @ Horst L.:

    „Womit die Sache dann wohl demokratisch entschieden wäre: 60 gegen Krieg und 100 für Krieg! Wann geht’s los?“

    Genau wegen solcher Aussagen kann ich viele Putin-Fans nicht so recht ernstnehmen.

    Nebenbei ist Mario Adorf in Osteuropafragen natürlich eine viel bessere Instanz als Historiker und Kulturwissenschaftler der in Osteuropafragen renommierten Universitäten Leipzig und Frankfurt/Oder (und vieler weiterer Forschungseinrichtungen), die sich ihr ganzes Leben mit dem Raum beschäftigen.

  196. @usc

    Stimmt, das stand da tatsächlich. Vor lauter Verschwörungsempörung sollte ich mal ab und zu meine Brille justieren.

    Ändert aber nichts daran, dass ich es nach wie vor putzig finde, dass die gleichen Leute, die den USA keinen Gebrauchtwagen abkaufen würden, kein Problem damit haben, ihnen alles zu glauben, sobald das den eigenen Vorurteilen entspricht.

    Über Teppiche und andere Dinge hatte ich nichts gesagt.

  197. „Ich verstehe, wenn man diese Aussage des amerikanischen Vizepräsidenten gerne unter den Teppich kehren würde. Denn tatsächlich sind die Implikationen derart ungeheuerlich, dass man das gar nicht weiter durchdenken möchte.“

    Vllt. sollte man mal die ganze Rede durchdenken und nicht nur die paar Zeilen, die Sie wiederholt zitieren? (Zumal Biden nicht in Versalien gesprochen hat.)

    Vllt. sollte man das wirklich mal komplett durchdenken. Und nicht nur durchpaniken.

  198. @ Linus
    Aber das machen wir doch genau so:
    Denken Sie mal an diesen einen russischen Geheimdienstler, der behauptete, er hätte in der Ostukraine den Konflikt ausgelöst, oder an diesen einen Tweet, mit dem einer der ostukrainischen Rebellen verkündet haben oll, man hätte ein Flugzeug abgeschossen. Was wiederum als ein Beweis für die russische Schuld angesehen wird.
    DA glaubt ihr auch gerne disen „separatistischen Terroristen“ (oder terroristischen Separatisten).

  199. @Signund #243

    Und das ist noch nicht einmal wirklich vergleichbar, denn im Fall von Joe Biden gehts ja nicht etwa um „irgendeinen“ Amerikaner, sondern um den amerikanischen Vizepräsidenten.

    Wird schwer für die Verschwörungstheorie-Apologeten diese Aussage (mit echten Argumenten) aus der Welt zu diskutieren… ;-)

  200. @ Sigmund:

    „DA glaubt ihr auch gerne disen „separatistischen Terroristen“ (oder terroristischen Separatisten).“

    Jetzt bin auf Ihren Beweis gespannt, dass Linus diesen „separatistischen Terroristen“ (oder terroristischen Separatisten)“ geglaubt hat. Sie haben sicher ein entsprechendes Zitat von ihm bereit.

  201. @Sigmund

    Ich habe überhaupt nichts von Separatisten erzählt. Allerdings die schon. Die erzählen seit Anfang an, dass da die Russen im Boot sind. Und die Tweets zum Abschuss gibts nunmal auch, die dann eiligst gelöscht wurden, als man merkte, huch, da ist ja gar keine Militärjet abgeschossen worden…

    Was das jetzt damit zu tun hat, wie relevant das ist, was Herr Biden am Frühstückstisch erzählt, weiß ich nicht. Zumal ja auch Colin Powell, der ist ja nicht irgendein Ami, sondern der amerikanische AUSSENMINISTER war, nur dummes Zeug vor der Uno erzählt hat.

  202. @ Linus

    „Ändert aber nichts daran, dass ich es nach wie vor putzig finde, dass die gleichen Leute, die den USA keinen Gebrauchtwagen abkaufen würden, kein Problem damit haben, ihnen alles zu glauben, sobald das den eigenen Vorurteilen entspricht. „

    Erinnert mich an ein verschwörungstheoretisches Kampfblättchen, das ich vor Jahren mal im Briefkasten hatte. Auf der Vorderseite wurde von den gelenkten Medien schwadroniert, die den geplanten Atomkrieg verschwiegen, auf der Rückseite wurden ins Bild passende Titelseiten des „Berliner Kurier“ und des „Spiegel“ gezeigt.

    Die beste Antwort auf „Sie sollten nicht alles glauben, was man Ihnen erzählt“ ist halt immer noch eine Gegenfrage: „Warum sollte ich dann Ihnen glauben?“.

    @ usc

    „Wird schwer für die Verschwörungstheorie-Apologeten diese Aussage (mit echten Argumenten) aus der Welt zu diskutieren“

    Lassen Sie mich raten: echte Argumente sind sowieso nur die, die Ihnen zustimmen…

  203. Es bleibt die Frage ungeklärt, warum so viele Medien diesen Appell weder abgedruckt noch erwähnt haben. Die Meldung über monegassischen Nachwuchs, als Beispiel, fand überall Verbreitung, nicht nur auf den Klatschseiten. Monaco scheint ein wichtiger Staat in Europa zu sein.

  204. @usc & Linus: Ich verstehe irgendwie dass Sie die Aussage so eindrucksvoll finden aber im Grunde genommen nehmen Sie die Aussage zu wichtig. Die Amerikaner sind eine globale Supermacht, Ihr Einfluss erstreckt sich über den ganzen Globus und besonders über die ehemalig besetzten Länder Italien, Deutschland und Japan. Die Amerikaner sind nun mal dazu in der Lage Druck auf jeden X-Beliebigen Staat aufzubauen wenn Sie es möchten, damit können Sie Entscheidungen und Haltungen nun einmal erzwingen. Die anderen Staaten müssen nicht direkt gezwungen werden, Sie wissen von selbst in etwa was die Antwort wäre wenn man nicht die selbe Position einnimmt. Das ist eine Abwägungssache für einen Staat. Die Verluste für Deutschland wären wahrscheinlich größer wenn wir uns gegen Sanktionen gestellt hätten, davon können Sie ausgehen. Dafür dass wir mitziehen gibts bereits schon fleißig Zuckerbrot wenn man genau hinschaut.

  205. @Gurdi #249

    „Ich verstehe irgendwie dass Sie die Aussage so eindrucksvoll finden aber im Grunde genommen nehmen Sie die Aussage zu wichtig. … Die Amerikaner sind nun mal dazu in der Lage Druck auf jeden X-Beliebigen Staat aufzubauen wenn Sie es möchten.“

    Richtig. > Und hier finde ich zusätzlich interessant, dass sie es sogar selbst zugegeben haben, dass sie das im Fall der Russland-Sanktionen auch tatsächlich getan haben. > Und dass es somit beweisbar ist. > Und somit sehr viele Aussagen unserer EU-Politiker, die so tun, als hätten sie die Sanktionen für richtig gefunden, offenkundig unwahr sind. Und man somit zweifeln muss, welche Aussagen dann überhaupt noch aufrichtig sind. Usw.

    Insofern: Ja, ich halte die Aussage für sehr bedeutsam, SEHR bedeutsam! Nicht nur wegen des Inhaltes an sich, sondern auch, weil es damit nicht mehr zu bestreiten ist.

  206. @Alfons(#248): Zum x-ten Mal: Weil er vielleicht vielen einfach nicht relevant genug erschien?

    @Gurdi(249): Auch das ist wieder typisches VTer- und Antiamerikanisten-Geschwurbel wie es im Buche steht: Die USA sind eine Supermacht, die sowas machen KÖNNTE, also MUSS es natürlich so sein, dass sie dahinter stecken. Und eben weil die Amis so eine unglaubliche Macht haben, hat sich Deutschland schon oft genug gegen sie und deren Interessen gestellt (siehe Irak-Krieg) und wurde komischerweise bis heute von den USA nicht angegriffen oder unter Druck gesetzt und hat politisch mittlerweile sogar wieder eine ganz gute Beziehung zu ihnen.

  207. Ich kann nur unterschreiben, was Stefan Niggemeier schreibt. Mir kann niemand von ARD und ZDF erzählen, dass nicht zumindest eine kurze Meldung möglich gewesen wäre. Ich bin überzeugt davon, dass, hätten die 60 pro Kiew geschrieben, diese Meldung erfolgt wäre. Man könnte jetzt argumentieren, dass die 60 doch froh sein sollen, nicht den prominenten Platz in den Nachrichten bekommen zu haben, weil schon etliches Fragwürdige in ihrem Aufruf steht, ich ihnen mehr Glauben schenken würde, wäre gleichzeitig ein ähnlicher Aufruf an Putin gegangen. Der ist nämlich derjenige, der hinter allem steht. Ein Wort von ihm und der Spuk wäre vorbei. Da er sich aber auf dem Höhepunkt seiner Macht befindet, lässt er seine Landsleute lieber Dreck fressen als vom völlig überzogenen Nationalismus zu lassen. Mal sehen, wann das umschlägt.

    Es ist schon witzig, wie Lohnsklaven von Putin wie Schröder dann für’s Herrchen schreiben. Das ist ja nicht das erste Mal, dass sie sich pro Putin äußern. Sein „lupenreiner Demokrat“ müsste ihn doch immer noch zu Lachanfällen reizen. Aber was man für viel Geld nicht alles zu tun bereit ist … Zeige mir Deine Freunde und ich sage Dir, wer Du bist!

  208. @usc

    Inwiefern sind denn die Aussagen diverser EU-Politiker, dass sie von Sanktionen überzeugt seien und Bidens „Wir mussten sie zum jagen tragen“ widersprüchlich? Und gar so widersprüchlich, dass es auf einmal SEHR BEDEUTSAM ist?

  209. #229
    @usc

    Gerne hier die Aussage, die EU habe die Ukraine vor eine Entweder-Oder-Entscheidung gestellt :
    http://www.fondsxpress.de/nachrichten/der-hoehepunkt-der-krise-ist-ueberschritten.html
    Das Interview mit dem heutigen Wirtschaftsminister fand kurz nach der wahl Poroschenkos im Juni statt.

    Und zur Finanzierung der Umtriebe von Frau Jaresko:
    „US court records reveal that Jaresko has been the co-owner of a management company and Ukrainian investment funds registered in the state of Delaware, dependent for her salary and for investment funds on a $150 million grant from the US Agency for International Development.“
    http://johnhelmer.net/?p=12317

  210. 250, usc

    Insofern: Ja, ich halte die Aussage für sehr bedeutsam, SEHR bedeutsam! Nicht nur wegen des Inhaltes an sich, sondern auch, weil es damit nicht mehr zu bestreiten ist.

    Inwiefern ist bitte etwas plötzlich sehr bedeutsam, dass alltägliches Geschäft ist? Das echte Argument, dass sie in 244 suchen, ist übrigens: Politik. Funktioniert sowohl im großen als auch im kleinen.

    Bespiel: Eine Partei in Bayern möchte gerne in Deutschland eine PKW-Maut einführen, andere Parteien wollen das nicht. Diese Partei besteht aber darauf, also verhandelt man und am Ende kommt ein Ergebnis bei rum. Sie würden natürlich jetzt sagen, dass diese Partei all die anderen gezwungen hat, nicht wahr?

    Schöner finde ich natürlich das Beispiel im kleinen: Wie oft kommt es in einer x-beliebigen Partnerschaft vor, dass der eine Partner etwas will und auch darauf besteht, der andere Partner aber nicht so Bock hat?

    Sie versuchen gerade einen Skandal herbeizufantasieren, der aber schlicht nur alltägliche, politische Prozesse abbildet, also garnicht zum Skandal taugt. Und natürlich macht es sich gut, wenn der amerikanische Präsident durch seinen Vize auch mal wirklich mit einem handfesten Ergebnis (ob die Sanktionen nun gut sind oder nicht – interessiert mich an der Stelle garnicht) als Führer der freien Welt dargestellt wird.

  211. Nö. Ich meinte niemanden bestimmtes, sondern unsere Qualitätsmedien und auch viele Kommentatoren, die sich im Akkord und mit großen Engagement gegen RU engagieren (bzw. die beschimpfen, welche sich nicht gegen RU…).

    @Sigur Ros
    Nö, keine VT. Bei RU hört man immer wieder, wie es angeblich Länder unter Druck setzt oder seine „5. Kolonne“ marschieren lässt (Obwohl es gleichzeitig völlig isoliert ist. Auch ein Kunststück).
    Aber die USA, Supermacht, und „Leader of the free World“, mit ihrer „ability to shape world opinion“, neeee, die können so etwas nicht, so’n Quatsch aber auch.
    Danach ist der damalige deutsche Regierungschef (nicht erst später) bei den großen deutschen Medien in Ungnade gefallen, wogegen die Befürworterin des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges von denselben Lieder gesungen bekommt.

    P.S. Ui, Herr Niggemeier greift „scharf“ an und vergibt „Pauschalurteile“.
    Wat’n böser Junge. :-)

  212. @usc
    #257

    Ja, Schade, das ist ein Branchendienst mit wöchentlichem Verteiler und keine Zeitung. Ich bitte dort um Authentifizierung und teile ihnen das Ergebnis gerne mit.
    Der Dienst als solcher ist allerdings professionell und ich gehe davon aus, dass dieses Gespräch so geführt wurde.

    Vielleicht hilft Ihnen ja auch ein Barroso-Zitat aus der WAZ (deren politische Ausrichtung dürfte bekannt sein) weiter:

    „“Ein Land kann nicht zugleich Mitglied einer Zollunion sein und in einer weitreichenden Freihandelszone mit der EU“, sagte Kommissionschef José Manuel Barroso. „Das ist nicht möglich.“ Zwar sehe er Möglichkeiten, das Thema „pragmatisch anzugehen“, fügte er hinzu. Doch müsse sich Kiew entscheiden, welchen Weg es einschlagen wolle.“
    http://www.derwesten.de/politik/ukraine-will-sich-nicht-auf-eu-festlegen-id7657836.html#plx66356815
    Sie werden bei dapd dieselbe Aussage Barrosos finden. Man kann also mit grosser Sicherheit davon ausgehen, dass sie genau so getätigt wurde. Ich habe nicht das englische Original nachgesucht, da ich keinerlei Zweifel daran habe, dass die Überstzung sinnentstellend sein könnte.

    Zuerst sollte man berücksichtigen, dass Barroso hier auch ein zweifellos grosses finanztechnisches Problem anspricht, das natürlich sehr wohl erhebliche politische Auswirkungen hat. Tatsache ist jedoch, dass Barroso das so gesagt hat, und damit der Verweis des jetzigen Ukrainischen Wirtschaftsministers zumindest was den technischen Aspekt angeht als unbestritten gelten darf.
    Ich darf auch an das Interview herrn Seipels mit Putin vor kurzem erinnern: Putin machte zu diesem Aspekt ebenfalls eine anmerkung, die sich auf die finanztechnischen Zusammenhänge bezog:
    http://www.tagesschau.de/ausland/putin-interview-111.html

    Allerdings gibt es genau jenen laut Barroso „unmöglichen“ Fall in der Geschichte europas, und er wurde politisch in vollkommenem Einvernehmen gelöst.
    Natürlich sollte Barroso das wissen, denn er betrifft den vorgänger jener EU, der er heute dient:
    http://www.zeit.de/1959/40/zollunion-statt-freihandelszone

    Daher bleibt nach dem Wegfall des technischen Aspekts der Einwände Barrosos nur der Politische.

    Und genau Dies war auch der Kern von Barrosos Aussage: Man hat der Ukraine unmissverständlich klargemacht, „dass sie sich entscheiden müsse“ (Barroso)

    q.e.d.

  213. @Sigmund

    Bei RU hört man immer wieder, wie es angeblich Länder unter Druck setzt

    Interessiert es Sie eigentlich auch, was die Polen, die Balten und andere ehemalig sowjetisch beglückte Länder so dazu denken? Oder fällt das im großen Russland gegen die pöhsen Kapitalisten-Schachspiel unter den Tisch? Die Nato ist ja geradezu einmarschiert in diese Länder, obwohl die das gar nicht wollten.

    Und das Argument „Aber die anderen sind doch viel schlimmer!“ fand ich schon im Kindergarten extrem doof. Es wird auch durch ständige Wiederholung nicht besser.

  214. Wo hat RU denn in den letzten Jahren die Polen oder Balten unter Druck gesetzt, um irgendwas zu verlangen. Und es ist wohl eher der Hinweis auf 1939, der unter „dieanderenaberauch“ fällt.
    (Mal abgesehen davon, das ich „dieanderenaberauch“ gar nicht gesagt habe.)

  215. @Sigmund

    Ich habe nicht darauf verwiesen, wo RU die Polen oder die Balten möglicherweise unter Druck gesetzt hat, sondern darauf, wie das die Polen und Balten wohl selbst sehen mögen. Die sind ja schliesslich nicht mit der Pistole am Kopf von den ach so tollen und friedlichen Segnungen russischer Nachbarschaft entfernt worden.

    Und das „dieanderenaberauch!“ bezog sich auf Ihren Verweis auf die USA, die das ja – haha – niemals tun würden, diesen Imperialismus, was ja eben nichts anderes ist als dieses beliebte whataboutism (siehe Stefan Pannor). Kindergarten halt. Und wenn Sie mir bei der Gelegenheit noch zeigen würden, wo und wann genau Schröder für seine „Irak? Mitunsnicht“-Politik bei den Medien in Ungnade gefallen sein soll, wäre auch etwas mehr Durchblick möglich.

  216. Nein, Nein und Nein.
    Es war kein „whataboutism“, sondern bezog sich auf Sigur’s seltsame Annahme, das die Vermutung, die USA könnten andere Länder irgendwie beeinflussen oder unter Druck setzen, eine „antiamerikanische VT“ sei. Worauf ich erwiderte (Mein Gott, ich wiederhole mich wie im Kindergarten), das wenn die Russen das angeblich könnten (trotz ihrer angeblichen Isolierung), das die Amerikaner wohle erst recht.

    Eigentlich wollte ich das als meinen letzten Kommentar hier schreiben:
    Und noch etwas grundsätzliches zur Diskussionskultur:
    Ich bin doch sehr befremdet, das viele, welche sich sonst für etwas besseres als irgendwelche PI-Heinis halten, selber agieren wie, nun ja, Trolle.

    Eine sachliche, rein argumentative Antwort scheint unmöglich. Grundsätzlich wird in den Antworten polemisiert, absurde Vergleiche gezogen, persönlich angegriffen, werden Aussagen anderer verdreht, verzerrt oder ins Unendliche erweitert.
    Während man andere ständig des VT’lertums bezichtigt, spinnt man selbst rum von „Putins Propaganda“, als seien in deutschen Medien ständig Lobpreisungen P. zu hören.

    Und so wie die Sarrazzin- oder Pririncci-Fans reflexhaft jeden als „Gutmensch“ oder „Dhimmi“ diffamieren, gibt es hier eben „P.-Versteher/Jünger und was weiß ich noch.

  217. Ach so, und wenn sie nicht mitbekommen, das die Regierung Schröder in ihrer zweiten Legislaturperiode, zumindest laut Spiegel & Co., nichts, aber auch gar nichts mehr richtig macht, und wie Merkel geradezu herbeigesehnt haben, sorry, dann fehlt wohl die Diskussionsgrundlage.

  218. @Sigmund

    Dass Schröder nicht besonders gute Noten für seine Regierungsarbeit bekommen hat, habe ich sehr wohl mitbekommen. Die Verknüpfung mit dem abgelehnten Irak-Krieg haben Sie allerdings halbwegs exklusiv. Das machen „Ich bin aber kein VTler“-Fussauftsampfer aber eh sehr gerne. Irgendwelche Dinge, die miteinander nix zu tun haben in einen Zusammenhang bringen, der dann irgendeinen – hui – total geheimen dramatischen Unterton bekommt.

  219. Vielen Dank für ihren Beitrag Herr Niggemeier! Allerdings teile ich ihre Meinung nicht unbedingt. Zwar sehe ich bei den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF auch eine zu einseitige Berichterstattung im Konflikt um die Ostukraine. Damit haben die „Qualitätsmedien“ die Leute geradezu in die Hände von RT oder anderen kremltreuen und kremlabhängigen Medien gertrieben. Allerdings sehe ich die Verbortheit mancher Putin-Versteher weitaus kritischer. Wenn jetzt am 13.12. Leute wie Dieter Dehm oder Sarah Wagenknecht mit Jebsen & Co gemeinsam einen Anti-Kriegs-Spaziergang unter dem Motto „Friedenswinter“ unternehmen, dann wird mir persönlich ganz anders.
    Ich habe noch nirgendwo gelesen, dass die angeblichen Kriegsgegner selbst widersprüchlich argumentieren. So forderte die Partei Die Linke im Bundestag, die Sanktionen gegen Russland ( als Folge der Entwicklung auf der Krim und als Folge der aktiven Unterstützung der Seperatisten im Donbass) zurückzunehmen. Sanktionen würden den Konflikt nur anheizen. Gleichzeitig forderte die gleiche Bundestagsfraktion, dass die Bundesrepublik und andere westliche Staaten jede finanzielle Hilfe für die Regierung auf Kiev auf Eis legen sollte. Diese Sanktionierung hätte aber den Bankrott der Ukraine bedeutet und meines Erachtens ebenfalls nicht zur Entschärfung des Konflikts beigetragen.
    Eine ähnliche Argumentation der angeblichen Friedenspartei sieht man dieser Tage auch in Sachen Syrien und Irak. Auf der einen Seite wird die Bundesregierung dazu gedrängt, auf die Türkei Einfluss zu nehmen. Die Türkei solle die PKK mehr in den Kampf gegen den IS einbeziehen. Von der Linkspartei bis zur Antifa gibt es zahlreiche Solidaritätsadressen für Kobane. Eine Ausbildung kurdischer Peshmergakämpfer im Irak durch die Bundeswehr mittels Parlamentsmandat lehnt man allerdings ab – OBWOHL zur Zeit gerade die Peshmerga die kurdisch-autonomen Kantone in Syrien (Kobane) verteidigen. Hätten die Kurden die PKK nicht, wären sie den Friedensaktivisten so ziemlich egal. Oder haben sie schon ein Plakat gesehen, bei dem die Antifa ausdrücklich zur Solidarität mit Erbil oder Sindschar aufruft?

    Also: Auch angebliche Friedensaktivisten unterscheiden sehr wohl zwischen „Freund und Feind“ und werden damit zu dem, was sie den pösen USA und dem pösen Westen insgesamt vorwerfen: eine Kriegspartei. Ich würde mich freuen, wenn irgendwann mal irgendein Journalist so hartnäckig ist und den „Friedensaktivisten“ nur EINE Frage stellt: „Muss man im Sinne des Friedens in einem Konfliktfall möglichst die Neutralität bewahren oder sollte man sich möglichst für eine Seite entscheiden?“ Vielleicht machen Sie – Herr Niggemeier – dass ja mal.

  220. @ „Gleichzeitig forderte die gleiche Bundestagsfraktion, dass die Bundesrepublik und andere westliche Staaten jede finanzielle Hilfe für die Regierung auf Kiev auf Eis legen sollte. Diese Sanktionierung hätte aber den Bankrott der Ukraine bedeutet und meines Erachtens ebenfalls nicht zur Entschärfung des Konflikts beigetragen.“
    Wollen Sie damit etwa behaupten, dass die Ukraine im Grunde genommen vollkommen unsouverän ist, weil finanziell komplett von uns abhängig?

  221. @ John Doe
    Ist nicht jemand, der ohne finanzielle Hilfe bankrott ist, nicht sowieso von vornerein schon bankrott?
    (So nach dem Prinzip: Ich habe nichts, ich kriege nichts, ich habe weiterhin nichts…)
    Wo ist denn das ganze Geld hin, das die ukrainische Regierung Teilen der Bevölkerung unterschlägt?:
    http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-11/ukraine-sozialleistungen-erneute-gefechte
    Da hat man doch offenbar die komplette Zivilbevölkerung aus den Rebellengebieten in Sippenhaft genommen und müsste dadurch doch ein beachtliches Sümmchen zur ähhhh „unalimentierten Entschärfung des Konflikts“ einbehalten haben, oder?

    …Bitte entschuldigen Sie meine Spekulationen, aber da ich so wenig über die unschuldigen Zivilisten in den Rebellengebieten (formerly known as „zum großen Teil demokratische Vorgängerregierungswähler“) lesen kann, die dort wie es den Anschein macht unter katastrophalen Bedingungen hausen müssen, kann ich mir nur meinen eigenen Reim aus den paar Versatzstücken machen, die man hierzulande zu diesem äußerst wichtigen Aspekt des Konflikts zu lesen bekommt!

  222. # 263: „Ich bin doch sehr befremdet, das viele, welche sich sonst für etwas besseres als irgendwelche PI-Heinis halten, selber agieren wie, nun ja, Trolle.“

    Nun ja, bisher hat der eifrige Linus Ihnen immerhin nicht empfohlen, Sie sollten weniger „Lack saufen“, das ist eine seiner Lieblingsübungen, bevor er dann endgültig ins Fäkale abgleitet oder Sie als Antisemit verleumdet (eifrig selbst antisemitische Stereotype absondernd, die er Ihnen unterschieben will). Das schafft er aber mühelos noch vor Beitrag Nr. 300, wette? Trolle sollte man eben nicht füttern.

    # 267: „Wollen Sie damit etwa behaupten, dass die Ukraine im Grunde genommen vollkommen unsouverän ist, weil finanziell komplett von uns abhängig?“

    Neeeeiiiin – die Ukraine ist ein prosperierender Tiger-State mit glänzender Bilanz in jeder Hinsicht, wer auch nur andeutet, das Land hänge am Tropf des Westens ist ein „Putinist“, „Putin-Troll“, „VT-Apologet“, „Fussauftsampfer“ (sic!), Lacksäufer etc.

    „Donnerstag, 11. Dezember 2014

    Ukraine fordert wegen drohender Insolvenz Pleite (sic!) Geberkonferenz

    Der ukrainische Ministerpräsident Jazenjuk hat eine internationale Geberkonferenz gefordert, um die Zahlungsunfähigkeit seines Landes abzuwenden. Die weitere Unterstützung des Westens sei zum Überleben nötig, sagte der Regierungschef vor dem Parlament in Kiew. (…)“

    http://www.deutschlandfunk.de/ukraine-fordert-wegen-drohender-insolvenz-pleite.353.de.html?drn:news_id=430676

  223. @someonesdaughter
    „Neeeeiiiin — die Ukraine ist ein prosperierender Tiger-State mit glänzender Bilanz in jeder Hinsicht, wer auch nur andeutet, das Land hänge am Tropf des Westens ist ein „Putinist“, „Putin-Troll“, „VT-Apologet“, „Fussauftsampfer“ (sic!), Lacksäufer etc.“
    Genau – Sie haben noch „Kölnisch Wassersäufer“ vergessen;)

    Apropos Alimentierung… Was spräche eigentlich dagegen, der Ukrainischen Regierung zu sagen. „Ihr kriegt keinen müden Cent mehr, solange wir noch einen einzigen Kämpfer mit Hakenkreuz am Helm durch die Ukraine maschieren sehen oder solange wir keine ernsthaften Bemühungen erkennen können, dass die Meuchelmorde von Odessa oder das in einen Müllcontainer Werfen eines Opositionspolitikers vor laufender Kamera ernsthaft aufgeklärt werden“? Ich dachte wer zahlt spielt die Musik! Wir sind doch sonst so gut darin, Bedingungen zu stellen!

  224. Auch Sie machen etwas, was Linus – in meinen Augen zu recht – als „süß“ bezeichnet hat. Auf der einen Seite sind die westlichen Medien zwar fremdgesteuert und daher unglaubwürdig, zugleich zitieren Sie sie, wenn es Ihnen in den Kram passt. Entscheiden Sie sich mal: entweder die Mainstreammedien sind doch diversifizierter, als Sie zugeben möchten, oder Sie sind komplett unglaubwürdig, dann aber als Beleg für irgendwas ziemlich ungeeignet.

    „Apropos Alimentierung… Was spräche eigentlich dagegen, der Ukrainischen Regierung zu sagen. ‚Ihr kriegt keinen müden Cent mehr, solange wir noch einen einzigen Kämpfer mit Hakenkreuz am Helm durch die Ukraine maschieren sehen oder solange wir keine ernsthaften Bemühungen erkennen können, dass die Meuchelmorde von Odessa oder das in einen Müllcontainer Werfen eines Opositionspolitikers vor laufender Kamera ernsthaft aufgeklärt werden‘?“

    Was dagegen spräche? Der Umgang mit den NSU-Morden in Deutschland zum Beispiel… und dass ich Ihnen unterstelle, dass das Ergebnis einer ernsthaften Untersuchung für Sie bereits feststeht; dass also jede Untersuchung, die nicht zum von Ihnen gewünschten Ergebnis kommt, nicht ernsthaft ist.

    Das erinnert mich irgendwie an den Absturz von Smolensk 2010, bei dem u.a. der damalige polnische Präsident ums Leben kam: hier ergaben die Untersuchungen dummerweise auch, dass ein Flugzeugunglück bei Nebel nicht zwangsläufig auf die Russen zurückzuführen sein muss und es im konkreten Fall vermutlich auch nicht ist. Das passt natürlich vor allem konservativen Teilen der polnischen Gesellschaft gar nicht, weshalb auch hier entsprechende Theorien kursieren und auf Demonstrationen immer wieder gefordert wird, „die Wahrheit“ zuzugeben. Auch da sind übrigens dumme Fehler passiert (z.B. wurden Leichen verwechselt), die den Anschlagtheoretikern aus ihrer Sicht Argumente für eine Verschwörung zwischen Russland und der Regierung lieferten.

  225. Wo wir gerade nochmal darauf zurückkommen (siehe 230):

    Und ich finde es immer wieder putzig, dass ausgerechnet diejenigen, die die den etablierten Medien immer blind und aufs Wort glauben, diese als lügenden, betrügenden, manipulierenden Haufen bezeichnen, wenns ihnen in den Kram passt.

    (Manchmal kann ichs einfach nicht lassen…)

  226. Es fragt sich doch, ob man der medialen Verbreitung des Gegenaufrufs die gleiche Aufmerksamkeit schenkt. Mir scheint, dass unter dem Deckmantel des Vorwurfs der einseitigen Berichterstattung zunehmend nur noch das kritisiert wird, was gerade in das eigene Weltbild passt. Das geht mir selbst und geht jedem in seiner persönlichen Beurteilung nicht anders, es hilft aber in der Sache nicht weiter und bietet keine Lösungen. Es lässt auch die Situation vor Ort – hier in der Ukraine – nicht klarer werden.

    Als Ergebnis haben wir jetzt schon einerseits verkrampfte Nachrichten, aus Angst es irgendjemandem nicht Recht machen zu können, und andererseits Zuspitzung und Polarisierung. Der Kampf für eine ausgewogenere Berichterstattung scheint umso weniger aufzugehen, umso mehr (Laien-) Protagonisten mit ihren jeweiligen Einzelinteressen mitspielen wollen.

    In diesem Sinne erweist sich das „demokratischen“ Web als Illusion. Wer am lautesten trommelt bzw. trommeln kann, der wird gehört und flutet auch die Foren. Nicht jene mit leisen, aber vernünftigen, abwägenden Stimmen.

  227. @meykosoft

    Wer genau tut das denn? Hier und sonstwo?

    Auch diese Aussage ist einfach nur herrlich merkbefreit und bar jeder Differenzierung. Nicht jeder, der sich gegen verschwörungstheoretischen Unfug verwahrt, ist ein blinder ARD & ZDF Apologet. Im Gegenteil. Und wenn Niggemeier schreibt, dass es einem die sogenannten Mainstreammedien zunehmend schwer machen, sie guten Gewissens gegen hanebüchene Anwürfe in Schutz zu nehmen, trifft das doch den Nagel auf den Kopf. Das zu erkennen bedarf allerdings, dass man sich erstmal den schwarz-weißen Schaum vom Mund wischt.

  228. Okay, Sie können ganz herrlichauch gegen eigene Aussagen „argumentieren“:
    Linus 230:
    „Und ich finde es immer wieder putzig, dass ausgerechnet diejenigen, die die Amis als lügenden, betrügenden, manipulierenden Haufen bezeichnen, ihnen aber immer dann blind und aufs Wort glauben, wenns ihnen in den Kram passt.“

    Linus 274
    „Wer genau tut das denn? Hier und sonstwo?
    Auch diese Aussage ist einfach nur herrlich merkbefreit und bar jeder Differenzierung.“

    ;-)

  229. @Sigmund:
    „Nö, keine VT. Bei RU hört man immer wieder, wie es angeblich Länder unter Druck setzt oder seine „5. Kolonne“ marschieren lässt (Obwohl es gleichzeitig völlig isoliert ist. Auch ein Kunststück).
    Aber die USA, Supermacht, und „Leader of the free World“, mit ihrer „ability to shape world opinion“, neeee, die können so etwas nicht, so’n Quatsch aber auch.“
    Was immer noch genau gar kein Beweis ist, dass es so ist. Das ist und bleibt reine Spekulation ohne Beweiskraft und damit typische VT-Rhetorik.

    „Und so wie die Sarrazzin– oder Pririncci-Fans reflexhaft jeden als „Gutmensch“ oder „Dhimmi“ diffamieren, gibt es hier eben „P.-Versteher/Jünger und was weiß ich noch.“
    *g* Ja, klar, jeder, der die Rolle von Putin und Russland kritisch sieht und nicht das Lied vom bösen Westen und den armen, aufrichtigen Russen einstimmt, ist also genauso schlimm wie Sarrazin- oder Piridingsbums-Fans – was natürlich wiederum kein Bisschen einseitig, reflexhaft und diffamierend ist.
    Insgesamt ist es wirklich erschreckend zu sehen, wie die Putin-Fanboys hier Stimmung für das ach so tolle Russland machen und den bösen, kapitalistischen Westen und insbesondere die USA als Feindbild aufbauen. Erstaunlich, dass die sowjetische und kommunistische Propaganda heute mehr Wirkung zu haben scheint also vor 30-100 Jahren…

  230. @meykosoft

    Kann sein, dass ich ein bißchen beschränkt bin, aber wo genau argumentiere ich gegen meine eigenen Aussagen?

  231. @ Linus
    Kann sein.

    „Argumentieren“
    (Anführungszeichen können verwendet werden, um Wörter, Wortgruppen und Teile eines Textes oder Wortes hervorzuheben, von deren Verwendung man sich – etwa ironisch oder durch die Unterlegung eines anderen Sinns – distanzieren möchte.)

  232. @meykosoft

    Kann sein, dass ich ein bißchen beschränkt bin, aber wo genau „argumentiere“ ich gegen meine eigenen Aussagen?

  233. @Linus
    Ich mag dieses selbstentlarvende „wo genau“ bei einigen Diskutanten ganz besonders – tja, und Sie „argumentieren“, in gefühlten Werten, in beinahe jedem Ihrer Beiträge.
    Aber:Kopf hoch!

  234. Die Diskussion landet wie so oft wieder im Schützengraben. Dadurch dass die Gegenseitigen Argumente stets für die andere Partei nicht existent sind verläuft sich alles im Sande.

    Ich habe bis jetzt leider noch keine begründbare Darstellung der Medienverteidiger gelesen die die Missstände auf eine plausible Art erklären und warum diese nicht abgestellt werden trotz der größten Medienkritik die es wohl bisher gab.Es sollte doch eigentlich im Interesse der Medien sein Ihre Glaubwürdigkeit wieder herzustellen oder sehe ich das Falsch? Das es eine Glaubwürdigkeitskrise gibt ist unbestritten.Um bei dem Thema hier zu bleiben, der Gegenappell war sofort auf Tagesschau verfügbar, am selben Tag.Die Tage davor hat die Tagesschau wohl geschlafen, oder man hat erst mal eine Gegendarstellung abgewartet.Sich in einem Tagesschau Interview auf einen Aufruf zu beziehen den man selbst nicht einmal als Meldung gebracht hat ist ebenfalls fragwürdig, allein schon von der Praxis her.Das Publikum wusste doch nicht einmal wovon Herr Roth da redet.

  235. 276, Sigur Ros

    („Erstaunlich, dass die sowjetische und kommunistische Propaganda heute mehr Wirkung zu haben scheint also vor 30–100 Jahren…“)

    Es ist, als ob Gerhard Löwenthal – Gott hab ihn selig – zu uns spräche.

  236. @Gurdi

    Ich habe bis jetzt leider noch keine begründbare Darstellung der Medienverteidiger gelesen die die Missstände auf eine plausible Art erklären und warum diese nicht abgestellt werden

    Dann müssen Sie die letzten Jahre irgendwie in einer Höhle gelebt oder Bildblog oder den Niggemeier-Blog oder überhaupt sämtliche Medienkritik, die über „Ich habe meinen Fernseher vor Jahren aus dem Fenster geworfen“ hinausgeht, ignoriert haben.

    Es ist dann doch durchaus ein Unterschied, ob man bei vielen Medien Wurstigkeit und Dummheit konstatiert, als sie pauschal als Pressestelle der Nato zu bezeichnen. Und es wird von Alternativmedienkonsumierern auch gerne ausgeblendet, dass es durchaus andere Überzeugungen geben kann, als nur die eigene. Und dass ein Leitartikler vielleicht deshalb in der Atlantik-Brücke unterwegs ist, weil das eben seinen Überzeugung entspricht und er nicht erst durch Gehirnwäsche zu dieser gekommen ist. Aber dazu müsste man ja differenzieren und von der eigenen Meinung abstrahieren können.

  237. @Linus: Ihre Art zu diskutieren ist ziemlich albern und vermessen.Ja ich habe in einer Höhle gelebt, was habe ich denn konkret verpasst, das sind Sie in Ihrer dürftigen Aussage schuldig geblieben. Eine anständige Argumentation fehlt leider auch. Eine pauschale Verurteilung von mir der die Medien als Pressestelle der NATO deklariert werden Sie wohl auch nicht finden von mir.

    Das Wort Alternativmedienkonsument ist auch sehr fragwürdig, ich konsultiere Medien auf einem breiten Spektrum und das aus gutem Grund. Ich habe auch keinen Zweifel dass die diejenigen die in amerikanischen Think Tanks sitzen, dies aus Überzeugung tun. Ich bin jedoch nicht davon begeistert dass ein großer Teil der Schlüsselpositionen in den Medien davon betroffen ist. Wollen Sie Lobbymedien oder wollen Sie Journalismus?Was haben Transatlantiker in den ÖR und in Leitmedien zu suchen? Wollen Sie auch dass die Tagesschau von jemandem aus dem Deutsch-Russischen Forum zusammengestellt wird, oder die Bild sich der Verbindung zum Projekt der Seidenstraße verbunden erklärt? Ich kenne die Argumente der Transatlantiker, mir gefallen Sie nicht, aber ich kann verstehen warum diejenigen diesen Argumenten anhängen. Seien Sie sich jedoch dabei bewusst dass es hier ebne nicht um Freiheit, Demokratie, Menschenrecht und Ethik bzw. Moral geht, sondern um klare Interessen des Westens. Solnage Sie das nicht anerkennen möchten ist jedwede Diskussion obsolet.

    Ich bin es auch irgendwie Leid immer die selben Plattitüden der Transatlantiker in den Medien oder in Foren zu lesen, wenn schon debattieren dann bitte mit offenen Karten!

  238. @ Gurdi

    Ich glaub die Hauptursache (laut der Begründungen) ist die Relevanz der vermeintlichen Nachricht. Die wurde von den Redaktionen als niedrig eingeschätzt. Dazu kommt die Freitagsproblematik …

  239. @Herdir:Ja dass habe ich soweit verstanden, lasse ich auch in Einzelfällen gerne gelten.Nur in der Gesamtschau ist dass schon fragwürdig was hier praktiziert wird und mit Verlaub, für so dumm halte ich die Leute in den Redaktionen nicht. Ich hab schon einige Nachrichten gesehen die mit einer riesen Schlagzeile versehen werden könnten und die sicherlich reisenden Absatz an den Kiosken finden würde, stattdessen passiert nichts bis kaum was. Dieser Appell hier ist da noch vergleichsweise harmlos. Auch die Überschneidung der Themengebiete ist immer sehr interessant.

  240. @Gurdi

    Mein Argument war lediglich, dass die Ursachen für die Berichterstattung, wie sie beim Thema Ukraine zu bestaunen ist, strukturell dieselben sind, die man z.B. auch in der Sport- und insbesondere Fussballberichterstattung beobachten kann, nur ist es dort vielen komplett latte. Denkfaulheit, Hybris, falsches Berufsverständnis, Geld- und Zeitmangel, you name it. Das ist mehr als ärgerlich, aber weit von den großen Verschwörungstheorien entfernt.

    Und dass ein Großteil der Schlüsselpositionen von Atlantikern besetzt ist (so dass denn tatsächlich so sein sollte), mag der Tatsache geschuldet sein, dass das aus verschiedenen Gründen eben dem politischen Mainstream entspricht. Und der kommt nicht aus dem Reich des Bösen, sondern hat gewisse historische und soziokulturelle Hintergründe. Das muss man nicht für toll oder zeitgemäß halten, es aber zu negieren und so zu tun, als könne man nur manipuliert sein, um gewisse Meinungen zu vertreten, ist hanebüchen. zumal es eben entgegen des Geschreis genügend Foren und Medien gibt, die eben nicht auf Linie sind.

  241. @ Linus, # 285 (an Gurdi gerichtet):

    „Dann müssen Sie die letzten Jahre irgendwie in einer Höhle gelebt oder Bildblog oder den Niggemeier-Blog oder überhaupt sämtliche Medienkritik, die über ‚Ich habe meinen Fernseher vor Jahren aus dem Fenster geworfen‘ hinausgeht, ignoriert haben.“

    Ich glaube, es ist noch viel einfacher (und erschreckender): all die Dinge, die Sie genannt haben (Wurstigkeit im Redaktionsalltag etc.), hält Gurdi schlicht nicht für plausibel. Plausibel ist einzig und allein die Begründung, dass die NATO Ihre Hände im Spiel hat.

    @ Gurdi, # 287:

    „Ich habe auch keinen Zweifel dass die diejenigen die in amerikanischen Think Tanks sitzen, dies aus Überzeugung tun.“

    Wenn Sie meinen… mit Informationsbeschaffung kann das natürlich gar nichts zu tun haben. Journalisten, die im Roltichtmilieu recherchieren, sind ja grundsätzlich auch als Freier und in der Mafia tätig.

    „Wollen Sie auch dass die Tagesschau von jemandem aus dem Deutsch-Russischen Forum zusammengestellt wird, oder die Bild sich der Verbindung zum Projekt der Seidenstraße verbunden erklärt?“

    Das Lustige ist ja, dass einer der Journalisten, der in der Anstalt für seine Mitgliedschaft in transatlantischen Think Tanks kritisiert wurde, nebenbei auch Mitglied im Deutsch-Russischen Forum war. Leider hat der Schaum vorm Mund vielen gleich die Brille mit vernebelt.

  242. @DAW:Sie meinen wahrscheinlich Kornelius, das ist mir bekannt. Die SZ ist auch nicht so das Problem.
    Einige generell Punkte:
    1.Ja ich halte handwerkliche Fehler hier durchaus für ausgeschlossen, in einzelnen Fällen mag das noch zutreffen, wenn mir jedoch jemand z.B. den Raketenabwehrschirm als Schutz vor dem bösen Iran verkaufen möchte dann ist dass nicht nur lächerlich und dumm sondern bewusste Tatsachen -Verdrehung.
    2.Es sind nicht nur einige in Lobbyorganisationen engagiert, sondern sehr viele, konkrete Listen sind im Netz verfügbar. Entstehung und Ausrichtung der NGO´s ist dabei zu berücksichtigen.
    3.Informationsbeschaffung mag ein Stichwort sein, Netzwerkbildung ist jedoch der treffendere meiner Meinung nach. Das diese Informationen aus dem Milieu dann jedoch gefärbt sind, dürfte doch wohl außer Frage stehen oder?

    Meiner Meinung nach stehen Sie(DAW und Linus bzw. Pannor) solchen Strukturen zu unkritisch gegenüber, deswegen nochmal die Frage:Was erwarten Sie sich von Journalismus?Wollen Sie erfolgreiche Lobbyarbeit oder neutralen Journalismus?Halten Sie die angesprochenen NGO´s für gemeinnützige Informationsbeschaffungsportale? Was halten Sie von de Kaderoprogrammen dieser Organisationen zur Ausbildung von „Nachwuchs“?Was glauben Sie was den Leuten dort beigebracht wird?Haben Sie sich überhaupt einmal intensiv damit beschäftigt?Mit der „Gegenseite“? Ich habe mir gestern Kissingers Weltordnung bestellt, habe Brzezinski gelesen und schaue mir auch gerne mal Ausarbeitungen von diversen NGO´s an die stark transatlantisch ausgerichtet sind.Ich habe mich mit der Gegenseite beschäftigt, haben Sie das auch?Wir reden hier nicht von einem Kabarett dass die Dinge einmal in den Vordergrund gestellt hat, sondern von einem Netzwerk mit einer klaren politisch, strategischen Ausrichtungen die diese Haltung in die Mediale Landschaft sehr erfolgreich projizieren.Sind Sie sich der Folgen eines Meinungskartells bewusst? Sollte man nicht lieber früher als später intervenieren?Glauben Sie dass die Leute im Dritten Reich alle grundböse Menschen waren oder sind diese Leute einfach einer Ideologie erlegen von der Sie überzeugt waren?

    Sie können alle soviel von VT lamentieren wie Sie wollen, das geht einfach am Thema vorbei.Wollen Sie Lobbyisten in allen einschlägigen Medien in führenden Positionen haben oder wollen Sie es nicht?Darum geht es, eine Grundsatzdebatte. Deklarieren der Teilnahme oder Zugehörigkeit wäre das mindeste!

  243. @Gurdi(#287):
    „Seien Sie sich jedoch dabei bewusst dass es hier ebne nicht um Freiheit, Demokratie, Menschenrecht und Ethik bzw. Moral geht, sondern um klare Interessen des Westens.“
    Ja, klar, aber dem Kreml geht es dann im Umkehrschluss natürlich um genau das und nicht bloß um seine eigenen Interessen…

  244. Mein Gott hört doch endlich mal auf mit scheiß Russland, wer redet denn hier von Russland mein Gott. Natürlich geht es Russland um seine Interessen und um nichts anderes. In meinem ganzen Beitrag wird Russland nicht ein einziges mal erwähnt doch Sie schaffen es irgendwie dass ganze wieder an Russland oder Putin fest zu machen, ohne auch nur auf einen einzigen Aspekt meines Beitrages einzugehen, faszinierend wirklich.

  245. @Gurdi

    Nein, die Frage ist: Was erwarten Sie von Journalismus? Ich habe den Eindruck, sie verwechseln Berichterstattung mit Meinung und wollen letztere am liebsten irgendwie verbieten, weil sie stets und systemimmanent Gefahr läuft, interessengesteuert (und seien es nur die eigenen, persönlichen) zu sein.

    Genauso wie es ein Missverständnis ist, zu glauben, Politik sei einer Frage von Richtig und Falsch. Es gibt eine moralische Entscheidung, aber DIE Wahrheit gibt es nicht.

  246. Das sehen Sie falsch Linus, Meinung ist in der Regel immer Interessen gesteuert, das ist nicht das Problem.Das Ausmaß ist zum Problem geworden sowie die Orientierung der Meinungsdarstellung.

    In der Berichterstattung fehlen auch essenzielle Informationen, hier werden Schlicht Aspekte oder teilweise ganze Nachrichten einfach unterschlagen.

    In Deutschland gab und gibt es ja immer noch eine große Gruppe die die Dinge deutlich differenzierter Betrachtet, das sieht man auch gut an den Umfragen , besonders vor dem Abschuss vor MH17 im Bezug auf die Ukrainekrise.

    Also ist die Frage, wo dran orientiert sich die Meinung, die Kommentare in den Medien? Wie und wer selektiert die Auswahl und warum fallen teilweise wichtige Fakten oder Meldungen einfach unter den Tisch bzw. finden überhaupt keine Berücksichtigung bei der Bewertung.

    Von einem Interesse von mir Meinung zu verbieten zu sprechen ist übrigens abwegig, worauf beziehen Sie diese Vermutung?

  247. @Gurdi

    Weil Sie Ihren Anspruch auf einen rein faktenbasierten Journalismus, der jeden Pups eines ukrainischen Separatisten (und natürlich, das gebietet die Neutralität, den Gegenpups) per Newsticker in die Hirne der mündigen Bürger presst, zur Allgemeingültigkeit erheben.

    Und ausgerechnet auf sowas wie Umfragen zu verweisen als Ausdruck irgendeines vermeintlichen Volkswillens, ist in diesem Zusammenhang auch schon ein echtes Kunststück. Und selbst wenn, wo steht geschrieben, dass man dem Volk unbedingt nach dem Mund reden muss? Das gilt im Übrigen auch für die Politik. Politik und Medien sind nur bedingt dafür da, einfach nur irgendwelchen Kram, der in irgendwelchen Hirnen herumspukt und mehrheitsfähig zu sein scheint, abzubilden. Dass das die CSU und die Bild anders sehen, ist dabei nicht wirklich überzeugend.

    Und dass alle Medien zu jeder Zeit gewisse Nachrichten unterschlagen, ist als pauschaler Vorwurf schlicht nicht haltbar. Oder woher wissen Sie von gewissen Dingen, die man ja eigentlich – folgt man Ihrem Argument – als mündiger Bürger vorenthalten bekommt.

  248. Naja ich weiß das weil ich es selbst verfolge, ganz einfach eigentlich. Die Erwähnung der Umfragen bezieht sich auf den Aspekt des Interesses der Öffentlichkeit dem sich zum Beispiel die ÖR Medien verpflichtet fühlen MÜSSEN. Woran sollen diese sich den sonst orientieren Ihrer Meinung nach? Es geht ja hier nicht um eine bescheidene Minderheit die man ignorieren könnte.Es hat lange gedauert bis die Medien die Kritik aufgenommen haben und auch andere Aspekte aufgezeigt haben.Schauen Sie sich doch nur mal die ganzen Brennpunkte vom ARD an, diese strotzen doch nur so vor Lücken, in diesem Zusammenhang sei auch die Kritik des Programmbeirats erwähnt. Es gibt einfach unzählige Beispiele dieser Desinformation, sei es Libyen, Irak, Afghanistan, Iran, Raketenabwehrschirm, Kuba, Georgien und so weiter und so weiter. Die paar Sternstunden zwischendurch gleichen eben nicht die Masse an Halbinformationen aus.

    Naja, es macht denke ich wenig Sinn mit Ihnen zu diskutieren, mit DAW und Herrn Pannor bin ich auch nicht einer Meinung aber da habe ich zumindest das Gefühl dass hier eine gewisse Informationsgrundlage besteht auf dessen Basis man diskutieren kann. Sie schweifen einfach immer wieder vom Kern ab, ignorieren meine Fragestellungen und die aufgeworfenen Argumente und kommen immer wieder zu den selben Plattitüden zurück.Das führt zu nichts.Kommen Sie doch mal auf den Punkt!

    Wie oben schon beschrieben, was gedenken Sie mit den Lobbyisten in den Medien zu tun? Befürworten Sie das?Ist das für Sie neutrale Information und was glauben Sie stellen die einschlägigen Think Tanks in Ihren Augen dar?Welche Aufgabe erfüllen Sie und warum ist es bitte so wichtig dass Journalisten bei denen man Neutralität verlangen muss bzw. Voraussetzung sein sollte dort sich mit den Interessen andere gemein machen, da kann ja auch nicht jeder rein.Ist ja das schöne, Sie werden eingeladen wenn Sie einem in den Kram passen, komischerweise sind die alle ziemlich erfolgreich die einem so in den Kram passen.Ist irgendwie keiner vom Mitteilungsblättchen um die Ecke drin, seltsam nicht wahr?
    Zum Argument Informationsbeschaffung, da können ja dann die Investigativen Journalisten rein, warum denn Chefredakteure, Tagesschau Moderatoren, Intendanten und Resortleiter bitte?Als ob die auch nur einen Fuß irgendwo hinsetzten würden im investigativen zu betreiben, die nicken doch alle lediglich ab und kommentieren mal hin und wieder.Informationsbeschaffung ist überhaupt nicht deren Aufgabe.

  249. „Meiner Meinung nach stehen Sie(DAW und Linus bzw. Pannor) solchen Strukturen zu unkritisch gegenüber, deswegen nochmal die Frage:Was erwarten Sie sich von Journalismus?Wollen Sie erfolgreiche Lobbyarbeit oder neutralen Journalismus?“

    Stellen Sie mir doch bitte auch die Frage, ob ich gegen den Frieden oder für den Krieg bin.

    Ansonsten beantworte ich Suggestivfragen grundsätzlich nicht. Falls das Ihre Frage beantwortet.

  250. Dann formulieren Sie doch einfach bitte die Frage nach Ihren Gesichtspunkten um und beantworten Sie diese.Das Sie provokativ formuliert ist steht außer Frage, das ist in etwa auf diesem Niveau:
    „Beginnen wir mit der Außenpolitik. Treibt Sie die Sorge um, dass Russlands, dass Putins Hunger nach Territorium vielleicht noch nicht gestillt sein könnte mit der Krim, und wie wollen Sie sich dagegen einstellen?”“ Klaus Kleber im Heute Journal, vielleicht sollte Frau Merkel auch keine Suggestivfragen Beantworten. Genau solchen Journalismus aber vereidigen Sie hier.Einzelfall?
    Siehe hier :https://www.youtube.com/watch?v=67-GXT8ampg
    Lauter Suggestivfragen mit Anschuldigungen und vorgegebenen Antworten.

  251. @Herdir:Sie haben wohl recht, im Eifer regt man sich manchmal einfach auf wenn immer wieder dasselbe von vorne aufgerollt wird ohne die Diskussion einmal zu vertiefen. Da formuliert man schon mal etwas schärfer, obwohl ich denke damit jetzt nicht unbedingt zu provokativ gewesen zu sein, ich wollte lediglich deutlich machen das eine weitere Diskussion keinen Sinn hat wenn sich der Gesprächspartner nicht klar zu seiner Haltung in dieser Sache äußert. Das deutet darauf hin dass man nicht gewillt ist sich selbst einmal damit zu beschäftigen.

  252. @ Linus („Und dass alle Medien zu jeder Zeit gewisse Nachrichten unterschlagen, ist als pauschaler Vorwurf schlicht nicht haltbar.“)

    Das ist richtig, hindert aber dennoch eine ganze Reihe von Medien nicht daran, ihr Propaganda-Süppchen zu köcheln.

    „“Bild“ heute: Bereits im Juli berichtete die „New York Times“, Moskau habe illegal eine neue, bodengestützte Mittelstreckenrakete getestet. US-Regierungsvertreter nannten den Vertrauensbruch damals „eine sehr ernste Angelegenheit“. Laut amerikanischen Medien hat sich Russland bisher nicht ausdrücklich zu den Vorwürfen geäußert.“

    http://www.bild.de/politik/ausland/kalter-krieg/laesst-putin-neue-mittelstreckenraketen-bauen-38937906.bild.html

    Wenn man sich auf amerikanische Medien beruft, muss man ja nicht in deutschen Archiven suchen:
    „Russische Militärexperten haben den Vorwurf der US-Regierung zurückgewiesen, wonach Russland einen bedeutenden Abrüstungsvertrag verletzen soll…“

    http://www.tagesspiegel.de/politik/test-von-mittelstreckenraketen-moskau-usa-fuehren-propaganda-krieg/10262654.html

    So zündeln sie im deutschen Blätterwald, dass man gelegentlich den Verdacht haben könnte, sie könnten es gar nicht mehr abwarten bis zum großen Krieg. Ist ja schon so lange her.

  253. @Gurdi: ich finde die diskussion hier spannend und möchte sie jetzt einmal fragen, was glauben sie denn, welche funktion die von ihnen angesprochenen think tanks erfüllen?

  254. @ Gurdi
    Genau das nehme ich bei den von Ihnen angesprochen Diskussionspartnern auch war … Deshalb schonen Sie Ihre Nerven :)

    Sie werden außer besserwisserischen Hinweisen und grammatikalischen Spitzfindigkeiten sowie grundsätzlichen Schwarz-Weiß-Unterstelleungen um zu beweisen, dass Sie ein Schwarz-Weiß-Maler sind, nichts erreichen … glaube ich :)

    Solange wie die ÖR-Medien nicht journalistisch sauber arbeiten und transparent machen was Nachricht, Einschätzung, Wertung, Meinung und Kommentar ist, sollte man auch andere Medien zur Informationsbildung einbeziehen .. Auch RT und andere hier benannte Quellen … Es obliegt dann einem Selbst diese Informationen zu bewerten und sich ein eigenens Bild zu machen.

    Überraschenderweise ist dieses allerdings bei mir dann weit entfernt von dem in den ÖR … damit könnte ich leben aber nicht wenn die ÖR behaupten, dass sie die einzigen sind die vorurteilsfrei berichten und andere Meinungen als VT, Russlandhörig, Putinversteher und wie die anderen Diffamierungen auch heissen abkanzeln …

  255. @Gebimmel:Geben Sie mir einige Minuten dann Illustriere ich Ihnen dass an dem eben genannten Beispiel Kleber etwas genauer, ich versuche das erst einmal aus verschiedenen Blickwinkeln darzustellen und ergänze das ganze dann mit meiner persönlichen Meinung. Das Thema ist komplex, ich versuche es mal am Aspen Institut und Kleber etwas deutlicher zu machen, circa 10min.

  256. „Solange wie die ÖR-Medien nicht journalistisch sauber arbeiten und transparent machen was Nachricht, Einschätzung, Wertung, Meinung und Kommentar ist, sollte man auch andere Medien zur Informationsbildung einbeziehen ..“

    Solange auf den Lebensmitteln im Supermarkt nicht alles ganz exakt klassifiziert ist, sollte man auch aus der Biotonne fressen.

    OK, ich halte Ihnen zugute, dass Sie hier nur die ÖR abgrenzen, also sämtliche großen deutschen Tageszeitungen für andere Medien halten, die man zu nutzen habe. Bei letzterem stimme ich zu. Dennoch ist Ihre Logik ein wenig… naja…

    („Informationsbildung“? Informationen kann man sich nicht bilden.)

  257. @ Stefan Pannor

    Guten Appetit …

    Ich kann Lebensmittel auch aus dem Supermarkt essen und interessiere mich trotzdem was da drin ist …

    Ich informiere mich auch durch ÖR und interessiere mich trotzdem für Hintergründe, andere Meinungen, usw. …

    Das eine schließt das andere nicht aus … Ich kann das … sie anscheinend nicht …

    Was essen Sie? (um im Bild zu bleiben)

    Ich stelle nur fest das mein Verständnis von Journalismus (ja ich habe ihren Link noch vor dem geistigen Auge) nicht der ist, den mir ÖR verkauft (andere Medien auch) …

  258. @Gurdi

    damit könnte ich leben aber nicht wenn die ÖR behaupten, dass sie die einzigen sind die vorurteilsfrei berichten und andere Meinungen als VT, Russlandhörig, Putinversteher und wie die anderen Diffamierungen auch heissen abkanzeln

    Tun sie das, und wenn ja, wo? Und bitte kommen Sie mir nicht mit irgendwelchen Wortmeldungen von Talkshow-Teilnehmern.

  259. @herdir: den anspruch, den sie an journalistisches arbeiten haben, sollten sie – mit verlaub gesagt – vielleicht auch an ihren umgang mit der deutschen sprache anlegen. es fällt mir schwer, ihrer argumentation zu folgen. ihr verständnis von journalismus ist nicht der, den ihnen der ÖR verkauft? das ist sicher nicht so gemeint.

  260. Aspen Institut, Selbstdarstellung:Aspen bezeichnet sich als eine Internationale, überparteiliche und gemeinnützige Institution, die sich der Förderung moralischer Entscheidungsgrundlagen in der Außen- und Sicherheitspolitik verpflichtet hat und organisiert regelmäßig stattfindende Treffen interdisziplinärer Gruppen von Entscheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur, deren Vertreter sich oft kaum treffen würden.

    Kleber:Kleber war Mitglied im Kuratorium, neben Vertretern von z.B. Lockheed Martin(größter Rüstungskonzern der Welt), Thyssen Krupp(ebenfalls Rüstung) aber auch Siemens. Enfalls vertreten:Klaus Wowereit, Karsten D. Voigt(AAmt), Dr. Friedbert Pflüger( Außenpolitischer Sprecher CDU/CSU Fraktion, sowie Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium) und vielen anderen, z.B. Bütikofer(Bundesvorsitzender B90 die Grünen)

    Kleber bezog ebenfalls Nebeneinkünfte als Moderator von privaten bzw. Unternehmensveranstaltungen.Kleber ist ebenso tätig in der Organisation Atlantik Brücke e.V.

    Finanzierung Aspen:
    Das Aspen Institute Deutschland e.V. beschäftigt derzeit 6 Mitarbeiter und hat seinen Sitz in der Friedrichstraße 60 in Berlin. Der Verein der Freunde des Aspen Instituts e.V. (der aktuell aus ungefähr 80 Privat- und 15 Firmenmitgliedern besteht) und die Shepard Stone Stiftung sind die Hauptquellen von den „unzweckbezogenen“ Einkünften des Instituts. Außerdem erhält das Institut „zweckbezogene“ Zuwendungen von einer Reihe von deutschen Firmen, vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und vom Auswärtigen Amt. Die letzteren Ressourcen finanzieren eine Reihe von Konferenzen und Tagungen für Führungskräfte zu aktuellen Themen der Wirtschaft, Politik und Kultur.

    Meine Meinung. Das Aspen Institut ist ein klarer Lobbyverein der selbst deutlich macht das er Entwicklungen in seinem Sinne beeinflussen möchte.Die Mitgliedschaft des Heute Journal Sprechers und auch Leiters!(heißt konkret Themen Zusammenstellung) Claus Kleber mit seiner weiteren Verbindung zur Atlantik Brücke, sowie ehemaliger Korrespondent bzw. Studioleiter Washington aus den USA (Typisch für diesen Werdegang) sehe ich extrem Kritisch.Von einer neutralen Persönlichkeit kann hier nicht die Rede sein. Diese Organisationen, insbesondere das Aspen Institut sind mehr als kritisch zu sehen. Weiter war Kleber auch Mitveranstalter bzw. Teilnehmer der Münchner Sicherheitskonferenz.

    Hierzu einige Links:
    Stellenausschreibung Aspen: http://www.thechanger.org/jobs-de/aspen-institute-deutschland-sucht-studentische-projektassistenz-im-sudosteuropa-programm-2/?lang=de
    Kungeln in bekannter Runde: http://www.cicero.de/kapital/axel-springer-chef-aspen-institut-zeichnet-aspen-alumnus-mathias-doepfner-aus/58396

    Das Verhalten Klebers beim heute journal zur Bewertung seines Verhaltens in den folgenden Links:
    https://propagandaschau.wordpress.com/2014/12/09/zdf-heute-journal-kleber-interview-mit-merkel-als-paradebeispiel-fur-agitation-und-propaganda/
    https://www.youtube.com/watch?v=67-GXT8ampg
    Auch ganz interessant:https://www.youtube.com/watch?v=BPQ0cTpOmqw

  261. @Linus: Sie Zitieren jemand anderen setzen aber meinen Namen darüber.“rofl“
    @Gebimmel:Mein Beitrag wartet auf Freischaltung, wird wohl ein wenig dauern.Ich habe in dem Beitrag ein simples Beispiel angeschnitten.
    Ich will noch kurz auf Ihre Frage eingehen und hier eine Kurzfassung zu allen NGO´s dieser Ausrichtung abgeben.In meinen Augen sind diese elitären Clubs nichts anderes als das Durchsetzungsorgan einer bestimmten Geopolitischen Vorstellung die im wesentlichen auf der Transatlantischen Doktrin beruht unter Führung der USA und unter einbindung der Westmächte ein globales Modell der Sicherheitspolitischen und Wirtschaftlichen Dominanz zu erhalten bzw. auszubauen sowie das demokratische und liberale Modell in Welt zu tragen. Diese Modell beruht auf der Annahme einer zentralen Ordnungsmacht um das Gleichgewicht sowie das Machtgefüge in Balance zu halten sowie Sicherheit durch militärische und ökonomische Mittel zu hegemonisieren und dadurch eine Ordnung zu schaffen, wenn Sie so wollen eine „bessere Welt“. Um dies zu erreichen werden alle wesentlichen Faktoren in diese Doktrin eingebunden, also Wirtschaft, Medien, Politik, Gesellschaft, Kultur usw. Diese Modell hat jedoch neinen Haken und das liegt in der Natur der Sache, es bevorzugt die die es ausrichten bzw. anstreben. Das andere Mächte wie China oder Russland aber auch Indien und Brasilien sich dort nicht wiederfinden ist Teil der aktuellen Geopolitischen Spannungen die wir aktuell erleben. Es geht also im Kern um die durchsetzung der Inetressen.Das ist legitim, wenn man mit anständigen Mitteln „kämpft“. Desinformation, Regimechanges, Massenüberwachung, Angriffskriege sowie Wirtschaftlich und ökonomische Erpressung sind jedoch in meinen Augen keine legitimen Mittel.Hinzu kommt noch die Doppelmoral und das gezielte herumlaber um die eigenen Inetressen die in Moralische und Ethische Watte gepackt lanciert werden ohne die eigentlichen Kerninteressen der Bevölerung deutlich zu machen.

    Wofür setzte ich mich ein?Für ein freies Debattieren über die Legitimität und Durchsetzung unterschiedlicher Interessen, sowie die dafür verwendeten Mittel und Wege.Diese Kungelclubs halten Ihr Wissen für exklusiv und scheinen der Überzeugung zu sein das die breite Masse damit nicht umgehen kann und „falsche“ Schlussfolgerungen ziehen würde aus Ermangelung von Kenntnis und Information.Ich bin gegen diese Anmaßung da ich ein mündiger Bürger bin und ich bin gegen Desinformation unter dem Schleier der „guten Absichten“. Ebenso bin ich davon überzeugt das Europa mit einem fairen Modell dazu in der Lage ist die unterschiedlichen Pole die die Dominanz des Westens nun in Frage stellen aufgrund Ihrer aufstrebenden Macht , zu einem vernünftigen System wieder zusammen zu führen mit dem alle Parteien leben können und die somit den Vereinten Nationen und dem UN-Sicherheitsrat wieder zu einer vernünftigen, angemessen Legitimität verhelfen unter der man eine tragbare, globale Sicherheitspolitik aufspannen kann die die wieder aufkeimenden Stellvertreterkriege überall auf der Welt bändingen und lösen können, ansonsten werden wir in einer Spirale der Gewalt münden.

  262. @Gurdi

    Ja, stimmt, hab ich verwechselt. Aber was anderes:

    Um dies zu erreichen werden alle wesentlichen Faktoren in diese Doktrin eingebunden, also Wirtschaft, Medien, Politik, Gesellschaft, Kultur

    Ich mach Theater. Und hab demnächst einen Kaffeetermin mit dem Kulturpolitischen Sprecher der CDU. Muss ich jetzt auch aufpassen, dass der mich versucht, transatlantisch zu indoktrinieren?

    Abgesehen davon sind Ihre Argumente vor allem von latentem Antiamerikanismus durchzogen bzw. der Ablehnung sogenannter westlicher Werte in toto. Sie tun so, als ob es die unlauteren Mittel und die Kungelclubs nur unter amerikanischer Führung gäbe. Das ist nicht nur erschreckend naiv, sondern vor allem eines: Kein irgendwie neutraler Standpunkt in einer freien Debatte.

  263. Ich habe geschrieben unter Amerikanischer Führung und Einbindung der Westmächte. Das Deutschland und auch andere mit Profiteure sind wird aus dem Text denke ich ersichtlich.

    Antiamerikanisch ist wieder so ein Totschlagbegriff. Ein funktionierendes Sicherheitsmodell muss natürlich Amerika zentral mit einschließen, das ist nicht die Frage.Ich bin auch nicht gegen eine Zusammenarbeit, ganz im Gegenteil. Ich bin aber gegen die hemmungslose Durchsetzung amerikanische Interessen, die immer perfider und aggressiver werden seit dem Zerfall der Sowjetunion, dies führt automatisch zu Spannungen, die muss irgendeiner Ausbaden.Möchten Sie das gerne tun? das Problem ist das Sie nicht anerkennen möchten das für diese Durchsetzung immer mehr Menschen in anderen Ländern Ihr Leben lassen müssen unter scheinheiliger Begründung. Sie haben leicht reden weil nicht Ihre Kinder, Freunde und Familie in Ländern wie Libyen, Irak oder Syrien vor die Hunde gehen. Wir rede hier von hunderttausenden Menschen! Wenn man den Irankrieg noch miteinbezieht wirds richtig blutig.

  264. Im Iran herrscht Krieg?

    Aber im Ernst: Sie unterstellen den Amis böse Absichten. Und zwar nur den Amis. Der Rest will ja nur in Ruhe und Frieden an der Pfeife nuckeln. DAS, mein Lieber, ist antiamerikanisch. Nur so nebenbei: Fragen Sie doch mal so einen armen Syrer, was er davon hält, dass Russland das Assad-Regime unterstützt.

  265. Ihre Interpretationen meiner Aussagen sind wirklich engstirnig. Es macht keinen Sinn mit Ihnen zu diskutieren.Ich habe nun mehrfach auf die Rolle der anderen Parteien verwiesen, Sie wollen es nur nicht wahrnehmen.Das Wort Stellvertreterkriege war eigentlich eindeutig. Bleiben Sie in Ihrem guten Glaube, „Wir sind die Guten“ damit können Sie offensichtlich besser leben.

  266. @gurdi: vielen dank, dass sie sich die zeit für diese ausführungen genommen haben. erst einmal muss ich offen zugeben, dass bei mir immer ein paar alarmglocken angehen, wenn ich von nennen wir sie einmal „strippenziehern“ höre, die sich in elitären clubs oder think tanks oder geheimbünden zusammenschließen, um die geschicke der welt zu lenken. ich kann mir vorstellen, dass es solche vereinigungen gibt und ich kann mir auch vorstellen, dass sie ziele erfolgen, die ihrem charakter nach letztlich antidemokratisch sind. ich kann mir aber nicht so recht vorstellen, dass sie wirklich effektiv arbeiten.

    sie sagen ja, dass diese clubs „das durchsetzungsorgan einer bestimmten geopolitischen Vorstellung seien, die im wesentlichen auf der transatlantischen doktrin beruht“ und dann, dass dies unter der führung der usa und unter einbindung der westmächte geschieht.

    wenn sie von desinformation, regimechanges, massenüberwachung, angriffskriegen sowie wirtschaftlicher und ökonomischer erpressung als – ich nenne es mal – werkzeuge dieser elitären clubs sprechen, stelle ich mir die frage, wie das praktisch realisierbar ist.

    je mehr dieser elitären vereinigungen oder clubs es gibt und ich würde mir vorstellen, es gibt mehrere, weil ja auch immer indiduelle interessen eine rolle spielen und man sich selten nur in den dienst einer bestimmten sache stellt, desto eher sollten doch auch die jeweiligen zielführungen voneinander abweichen. ich stelle mir jetzt einmal mein leben vor, wäre ich journalist geworden. in der schule hätte ich festgestellt, dass ich gerne schreibe und lese und dann beschlossen, journalismus zu studieren. das mache ich dann auch und fange bei einer lokalzeitung an und von da gehts weiter zu einer einem großen blatt und irgendwann werde ich, dank meiner arbeit, meines ergeizes und ellenbogen chefredakteur. in diesem beruflichen werdegang müsste es ja irgendwann menschen geben, die an mich herantreten und mich für ihre sache bewinnen wollen, die mich manipulieren wollen und die unter umständen sogar wollen, dass ich mich einem der angesprochenen think tanks anschließe. und dort erfahre ich dann, welche ziele verfolgt werden und bekomme gesagt, dass meine arbeit nun auch mit gezielter desinformation zu tun hat? oder bin ich selbst zu diesem zeitpunkt noch ein viel zu kleines licht und werde nur erpresst und andere entscheiden für mich und ich bin nicht mehr als eine marionette? ich frage deswegen, weil ich mir das ganz konkret vorstellen möchte. ich glaube nämlich daran, dass jeder von uns herausgeber einer einflussreichen namenhaften zeitung werden könnte und dann frage ich mich, an welchem punkt diese „weltlenker“ an mich herantreten und wie sie mich dann tatsächlich auch noch für ihre sache gewinnen wollen und warum ich mich dann derart instrumentalisieren lassen sollte.

  267. Ich bin aber gegen die hemmungslose Durchsetzung amerikanische Interessen, die immer perfider und aggressiver werden seit dem Zerfall der Sowjetunion

    Das habe ich mir doch nicht aus den Fingern gesogen, was reden Sie denn da? Und von „Wir sind die Guten“ habe ich nie irgendwo was geschrieben.

    Was Sie allerdings implizit vor sich hinmeinen, ist, dass den Amis seit dem Ende des Kalten Krieges ein Gegenpol fehlt, der die Welt in friedlicher Balance leben ließ und lässt. Das ist, mit Verlaub, auf so vielen Ebenen kompletter Bullshit. Zumal Sie den „anderen Mächten wie China oder Russland aber auch Indien und Brasilien“ und ihren geostrategischen Interessen anscheinend eine Art Legitimität angedeihen lassen, die sie den Amis im selben Atemzug absprechen. Und nein, man muss noch nichtmal pro USA sein, um bei anderen Anti-Amerikanismus zu entdecken und abzulehnen. Das ist nur Ihre Unterstellung. Wer nicht für mich ist, ist gegen mich. Und Sie wollen mir etwas über neutrale und liberale und pluralistische Meinungsfreiheit erzählen? Das ist ein bißchen ambitioniert, finden Sie nicht?

  268. @linus: erst einmal, ich schätze ihre beiträge in diesem forum sehr und teile ihre ansichten in sehr vielen punkten. ich glaube allerdings nicht, dass es richtig ist, gurdi an dieser stelle antiamerikanismus zu unterstellen. er lebt – davon gehe ich jetzt einfach mal aus – wie sie und ich – in deutschland und ist somit teil europas und teil der westlichen welt. er hat ansprüche an sein land und will sich im zweifel eben auch moralisch von all denjenigen regimes abgrenzen, die es mit demokratie, pressefreiheit, etc. nicht sehr genau nehmen. das bedürfnis habe ich auch. ich kann das nachvollziehen und gehe auch noch einen schritt weiter: was im jahr 2014 über die cia (snowden und aktuell) und damit über amerika so publik geworden ist, lässt einen schon sehr nachdenklich über das eigene weltbild werden. ich wünsche mir eine demokratie, die sich da sehr klar und eindeutig positioniert. ich fürchte, dazu wird es nicht kommen. der abhörskandal ist schon fast vergessen und die aktuellen folterdetails werden unter dem tannenbaum begraben. nicht, weil das jemand so hinmanipuliert, sondern, weil es der lauf der zeit mit sich bringt und das interesse und die empörung der menschen wieder abklingt. ich mache der politik zum vorwurf, dass sie solche dinge aussitzt und wegargumentiert.

  269. @Gebimmel:Ich danke Ihnen für diese Richtigstellung. Tasächlich ist das ganz konkret mein Antrieb.Ich beantworte auch gerne Ihre gestellten Fragen, jedoch bin ich nun auf der Arbeit, vor Heute Nacht wird das wohl nichts.

  270. @gebimmel

    Das ist ja alles gut und schön und nachvollziehbar. Das hat Gurdi aber so nicht geschrieben.

    Und wenn Sie wirklich erst 2014 mitbekommen haben wollen, dass die USA massiv abhören und auch gerne mal foltern, wiederhole ich meine Frage gerne: Bitte wo haben Sie die letzten 20 oder noch mehr Jahre gelebt bzw. welche Medien haben Sie konsumiert, wenn Sie das nicht mitbekommen haben? Und noch viel wichtiger: Warum muss man den Glauben an die guten Amis eins zu eins ersetzen durch das Gegenteil? Warum nicht Geostrategische Spielchen als solche scheisse finden? Und überhaupt: was hat das Fehlverhalten Russlands mit folternden Amis zu tun? Inwieweit wird Schwulenhass durch NSA-Anhörmaßnahmen relativiert? Und warum muss man angebrachte Medienskepsis mit einer Überdosis RT und Propagandaschau bekämpfen?

  271. Genau die Fragen, die Linus in # 322 formuliert hat, schwirren mir auch seit einiger Zeit durch den Kopf, z.T. habe ich sie ja schon angesprochen. Ich finde die derzetige russische Politik mindestens genauso besch***en wie die US-amerikanische, u.a. auch deshalb, weil ich russischen Imperialismus nicht besser finde als US-amerikanischen (das ist ja das Süße bei vielen Putin-Fans, diese double standards, die sie dann wiederum anderen vorwerfen).

    Aber ich bin mir sicher: ebenso wie die letzten Male, bei denen diese hier von Linus als Fragen formulierten Themen angeschnitten wurden, werden sie auch diesmal von Gurdi, symboltroll & Co ignoriert. Denn solange es gegen die USA geht, ist kein Argument dumm genug.

    Hey, Gurdi, ich habe neulich meinen Bus verpasst und musste anders nach Hause fahren. Ich bin mir sicher, die NSA hat den Anschlussbus bewusst nicht warten lassen, damit ich merke, wie kalt es an einem Dezemberabend um 23 Uhr ist (Stichwort: Energie aus Fracking) – leider erfolglos, da 5 min später eine Straßenbahn fuhr (da hätten diese Anfänger noch einen Defekt inszenieren müssen!). Und heute waren bei Netto die leckeren Mandeln in Schokolade ausverkauft. Da steckt bestimmt das CIA dahinter, die haben die ausverkauft, um zu zeigen, dass ohne Nahrungsmittelspekulationen eine Mandelkrise ausbricht. Was hat es eigentlich mit der Haselnuss-Fehlernte in der Türkei auf sich? Eine Inszenierung der – selbstverständlich über die Mafia mit dem Weißen Haus verbandelten – Familie Ferrero, um die Nutella-Preise zu erhöhen?

    Sagen Sie es mir! Ich bin gespannt.

  272. Achso, eins noch: solange mir niemand auf Grundlage ernsthafter Untersuchungen beweisen kann, dass NSA, CIA und das Ferrero und die italienische Mafia steuernde Weiße Haus an den genannten Vorfällen (Bus verpasst, Mandeln alle, Haselnussmissernete in der Türkei) nicht schuld sind, glaube ich nicht an Zufall. Wer mir nicht folgt, ist einfach nur zu dumm und naiv, um DIE WAHRHEIT zu erkennen.

  273. @linus: so kommen wir nicht wirklich weiter. ich habe den eindruck, als würde das ganze thema sie einfach nur annerven. erst einmal: ich habe nie geschrieben, dass ich erst 2014 mitbekommen habe, dass die usa massiv abhören und auch gerne mal foltern, ich habe geschrieben, dass das dinge sind, die in 2014 publik geworden sind. sie können doch angesichts des umfangs der enthüllungen in diesem jahr nicht sagen: ach, alles alter käse, MIR war das doch eh schon alles bekannt. ich denke, mit dieser einstellung werden sie auch menschen nicht verstehen, die vielleicht ganz aktuell sehr erschrocken sind über das, was in amerika so passiert ist und aktuell passiert. ob es das schon vorher gab oder nicht, spielt keine rolle. selbst wenn das alles schon lange bekannt ist, einen wirklichen zwang, sich hier mal öffentlich zu positionieren, gab es für die regierung halt erst jetzt. und wie diese positionierung ausgesehen hat, ist einfach sehr enttäuschend. ich sympathisiere weder mit putin, noch hasse ich schwule noch mag ich rt und die propagandaschau. im gegenteil finde ich letztere richtig zum kotzen, von daher bin ich da der falsche ansprechpartner. ich bin kein amerikahasser und putinfreund. aber offengestanden: ich lebe in deutschland und ich sehe, was meine regierung tut bzw. wie sie sich positioniert und da ist es doch auch nachvollziehbarer, dass ich mich erst einmal mit den geostrategischen spielchen meiner regierung oder „meiner westlichen welt“ beschäftige. mich interessiert doch auch der hundedreck in meiner einfahrt mehr als der vor der einfahrt des nachbarn. gleichzeitig kann ich doch in meinem eigenen land viel eher einfluss nehmen. problematisch wird es dann, wenn eben politisch keine klaren ansagen kommen, sondern alles schrecklich weichgespült ist. es ist sicher so, dass es dafür genug nachvollziehbare gründe gibt, aber wundert es sie wirklich, dass sich viele bürger damit nicht zufriedengeben und sich eine klarere position wünschen? und wenn die verbrechen amerikas relativiert werden, indem man sie als wichtigen vertrauensvollen partner und freund bezeichnet und eben vieles unter den tisch fallen lässt, wundert es sie da noch, dass man das hinterfragt und irgendwann auch vergleiche zu anderen regimen gezogen werden?

  274. DaW:

    Wenn ich bei deinem Posting nicht mehr mache, als die Wörter Rußland – USA auszutauschen, wäre das ungefähr das Niveau, was du hier kritisierst. Think about.

  275. Zum Beispiel nur, wie es einem Berthold Kohler in der FAZ gelingt, die Diskussion über die US-Folter damit abzuwürgen, dass die Russen über ihre eigene Folter ja gar nichts berichten. Irgendwie findet sich immer etwas beim Iwan, was schlimmer ist, und damit kannste alles rechtfertigen. „With god on our side“.

  276. oder auch, um nur ein weiteres Beispiel zu nennen, lies mal „Zeit Online“ und mit welcher Masse an Artikeln nun gegen den 60er Aufruf mobil gemacht wird. Da geht es nicht mehr um einen reinen Meinungsaustausch, um eine vielfältige Debatte. Da soll platt gemacht werden, volles Rohr.

  277. @IstDieWeltschön(#320): Die allergrößten Träumer sind immer noch diejenigen, die RT für ein ansatzweise ernstzunehmendes journalistisches Medium halten. Anderen Manipulation und Einseitigkeit vorwerfen und dann als Quelle RT zitieren – sowas nennt man auch den Teufel mit dem Beelzebub austreiben.

  278. @ 310 gebimmel
    Es fällt Ihnen schwer mir zu folgen?
    Das tut mir leid.

    Ich wüßte auch nicht inwieweit mein Umgang mit der deutschen Sprache Einfluss hat auf die ÖR ???

    Aber machen Sie sich keine Sorgen. Ich setze meinen Aluhut auf und geh in den Keller … Rufen Sie laut wenn der Russe vor der Tür steht …

    Das scheint ja die größte Bedrohung zu sein … Bis dahin schau ich Southpark …

  279. @Gebimmel: Ich finde Sie haben eine gesunde Einstellung. Leider quasseln hier alle möglichen User immer von den Russen oder andern belanglosen Sachen. Als erstes kehrt man vor seiner Haustür, also beschäftigt man sich damit was die eigene Regierung tut.Da wir auch fest im westlichen Bündniss stehen ist auch hier die erste Anlaufstelle für Kritik die an der eigenen Diplomatie bzw. die des Bündnisses-Da die Amerikaner hier in allen Supranationalen Organisationen den Ton angeben, sind sie eben auch Hauptverantwortlich.Eigentlich ganz simpel, wenn was schief geht wird erst mald er Abteilungsleiter belangt und in letzter Konsequenz eben die Geschäftsführung.

  280. Ich hab´s nochmal rausgesucht und poste hier mal die für mich sehr abenteuerliche Begründung von Frau Göring-Eckard in Maybrit Illners Talkrunde von letzter Woche, warum das aktuelle Ermorden per Drohne von Unschuldigen nicht so schlimm sein soll, wie das Ermorden von Unschuldigen an der DDR Mauer,

    https://www.youtube.com/watch?v=_qGhf1YFvNI

    (Wichtig wird der Teil zwichen Min. 45.00 -46.00)

    Wenn ich sie richtig verstanden habe, ist das begangene Unrecht also deshalb weniger schlimm und eher so ne Art „unschönes Fehlerchen, das eben mal vorkommt, weil sich ja jeder mal vertun kann, der „Verantwortung“ übernimmt“, weil wir uns hier in Deutschland ja immerhin darüber ereifern dürfen…! (..Ob das bespielsweise die weit entfernten, jemenitischen Familienangehörigen der ermordeten Unschuldigen wohl irgendwie tröstet?)
    Ich finde allerdings genau umgekehrt, dass es ganz besonders schlimm ist, wenn selbsternannte Vorzeige-Länder Unrecht begehen und dass dann auch noch unter dem Deckmäntelchen der Demokratie! Unsere Demokratie verbessern wir bestimmt nicht, indem wir unser Unrecht verniedlichen, verharmlosen oder unter den Teppich kehren sondern untergraben sie vielmehr und höhlen sie schlimmstenfalls aus! Gerade weil vielen Menschen hierzulande unsere demokratischen Werte äußerst wichtig sind, forden soviele, dass gerade wir uns ganz besonders streng hinterfragen sollten und uns kritisch und umfassend mit unserer einseitigen Parteinahme beispielsweise im äußerst unübersichtlichen Ukrainekonflikt auseinandersetzen sollten, weil wir hier sehr wertvolle Grundwerte zu opfern drohen und da steht uns das keifende Putin-Verteufeln überhaupt nicht gut zu Gesicht in Anbetracht von Drohnenmorden und Folter aus der „besseren Welt“ heraus!

  281. Typisch Spiegel, übrigens: Den Prominenten Appell komplett totschweigen, und sich dann hintenrum über Herrn Diez darüber lauthals auskotzen:
    http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/georg-diez-ueber-europa-moskau-und-die-ukraine-krise-a-1008112.html

    Ist umso lächerlicher, weil Herr Diez ja in seinem Meinungsartikel noch nicht mal auf einen offiziellen Spiegel-Bericht in dieser Sache verlinken- bzw. verweisen kann, weil das Thema dort ja bis dato komplett unterschlagen wurde;) Peinlich! Einfach nur noch peinlich!

  282. @325 gebimmel

    Sie haben völlig recht, das Thema nervt mich ungeheuer.

    Mein Eindruck – und den bestätigen sie unfreiwillig – ist, dass sich durch die Ukraine-Krise – warum auch immer – manche Leute auf einmal für politische Zusammenhänge (und damit verbunden: Medien) interessieren, bei denen das vorher ganz weit unten auf der persönlichen Agenda stand. Anstatt sich aber jetzt da mal reinzuwühlen in Dinge, für die andere jahrelang studiert haben, sucht man sich die einfachsten Erklärungen zusammen, weil soviel Zeit investieren wollte man jetzt auch nicht und wozu gibts youtube. Und weil man nicht nur im Gesellschaftskunde- und Geschichtsunterricht irgendwie nicht aufgepasst hat, sondern irgendwie auch stets fehlt, wenn es um Medienkompetenz geht, staunt man nun Bauklötzer, was es da so alles gibt in der Welt. Und dann kommt da so Mumpitz bei raus, dass ja die Amis grundsätzlich der eigenen Wirtschaft wegen Kriege anfangen und das auch mindestens auch schon seit 1914 tun. Gemischt mit einem gefühlten Überdruss über die Präsenz der Nazis als ständiges Damoklesschwert (Hitlers Helfer, Hitlers Hunde, Hitlers Ufos) und einer Eliten- und Intellektuellenverachtung (weil man da immer schön die eigenen Defizite vor Augen geführt bekommt) kommt da ein reichlich ungeniessbares braunes Gebräu bei raus, von dem selbst sich als irgendwie links bezeichnende Menschen begeistert kosten, weil es so wunderbar die Kapitalismuskritik mit einer klaren Benennung der Schuldigen (die da oben, die Banker, die Politker, die Journalisten, die Juden) verbindet. Seinen eigenen Lebenstil, auf dem die ganze jahrhundertelange Ausbeutung der Welt und die Schieflage, deren Auswüchse wir nun als Quittung serviert bekommen, beruht, hinterfragt man nur solange man immernoch begeistert auf facebook und twitter unterwegs sein darf. Und eben diese Leute plärren nun davon, dass Putin im globalen Risikospiel nun auch mal dran sei, der Fairness halber, weil die blöden Amis das Karmakonto überzogen haben.

    Das ist alles kein Witz, sondern persönliches Erleben. Und ich tendiere als studierter Politologe dazu, solcherlei Dummheit fast schon persönlich zu nehmen. Vor allem dann, wenn konsequent unterstellt wird, dass wenn man sich nicht auf die WAHRHEIT irgendwelcher nachgeplapperter Verschwörungsneurotiker einlässt, man ein manipuliertes Schlafschaaf sei und überhaupt ist der Feind meines Feindes mein Freund. Wenn ich also dieses „ARD als Nato-Pressestelle“-Geschrei als das bezeichne, was es ist, Humbug, ich also ein unbedingter ARDCIANATO-Apologet sein muss.

    Verzeihen Sie, aber ich musseinfach lachen, wenn Sie im Jahr 2014 auf einmal entdecken, wie der Hase läuft und sich irgendwie über Merkel und den vermeintlichen Mangel an Alternativen wundern. Dann wählense halt nächstes Mal was anderes und nicht Merkel. Oder ändern Sie ihr Leben von Grund auf. Denn das, was die Amis da so fabrizieren, ist nichts anderes, als es Ihnen zu ermöglichen, sich stets das neueste Smartphone zulegen zu können.

  283. @Linus
    „Mein Eindruck — und den bestätigen sie unfreiwillig — ist, dass sich durch die Ukraine-Krise — warum auch immer — manche Leute auf einmal für politische Zusammenhänge (und damit verbunden: Medien) interessieren, bei denen das vorher ganz weit unten auf der persönlichen Agenda stand.“

    Wie kommen Sie denn auf diese steile Verschörungstheorie?

    …“Seinen eigenen Lebenstil, auf dem die ganze jahrhundertelange Ausbeutung der Welt und die Schieflage, deren Auswüchse wir nun als Quittung serviert bekommen, beruht, hinterfragt man nur solange man immernoch begeistert auf facebook und twitter unterwegs sein darf.“

    Das wir hier lange nicht so unschuldige, friedliebende Überdemokraten sind, wie wir hier immer lauthals von uns behaupten, darin kann ich Ihnen doch mal tasächlich mal bepflichten, wer hätte das gedacht:) ….Warum sich die Menschen über solcherlei Ungerechtigkeiten oder über grausame Terrorregierungen (Stichwort Twitter-Revolution) nicht sinnvollerweise aufgrund der schnellen Verbreitung über soziale Netzwerke austauschen sollten, will mir wiederum nicht richtig einleuchten…?
    Wäre die Welt laut Ihnen denn gerechter, wenn wir statt dessen wieder Postkutschen losschicken würden?

    „Verzeihen Sie, aber ich musseinfach lachen, wenn Sie im Jahr 2014 auf einmal entdecken, wie der Hase läuft und sich irgendwie über Merkel und den vermeintlichen Mangel an Alternativen wundern. Dann wählense halt nächstes Mal was anderes und nicht Merkel.“

    Den Trick versuche ich bei jeder Wahl, aber damit kann ich leider nie gegen die unzähligen „Phänomen Merkel-Warum sie so überirdisch ist“-Ins Amt Lob Artikel anstinken, die zuverlässig zu jeder Wahl auf uns einprasseln;)

  284. …Sorry, ich bin noch nicht so geübt im gebetsmühlenartigen „Verschwörungstheorie“ Wittern- bzw. Kreischen…
    Es soll natürlich „V e r s c h w ö r u n g s t h e o r i e“ heissen:)

  285. @callmenames

    Sorry, aber wie sie auf Postkutschen kommen, ist mir nicht so wirklich klar. Ich fand die Ironie naheliegender, sich auf Facebook über den Kapitalismus (und ab und zu auch über die Juden, die uns alle beherrschen) zu beschweren. Nichts anderes.

  286. @ Linus
    Ich finde es bemerkenswert wie Sie sich hier lustig machen und alles ins lächerliche ziehen … Wenn Sie wirklich so ein Studium gemacht haben, wieso diskutieren Sie nicht an der Sahce? Warum ziehen Sie sich daran hoch, dass andere Menschen anscheinend Gesprächsbedarf haben und eine Orientierung suchen?

    Was soll dieses Verächtlichmachen?

    Anscheinend haben Sie größere Probleme die Sie hier abreagieren?

    Ich echsel mal den Blogeintrag, dass ist mir nur noch zu doof hier …

  287. @linus: nun ja, aber nur weil sie als studierter Politologe seit 20 Jahren wissen, wie der Hase so läuft, bedeutet das ja nun nicht, dass sie mir gleich wieder was in den Mund legen müssen. Das passiert jetzt schon zum zweiten Mal und da frage ich mich schon, ob, ehe sie an mir alle Vorbehalte, die sie so mit sich herumtragen, abarbeiten, es nicht mehr Sinn macht, sie mit denjenigen zu erörtern, die sie auch tatsächlich betreffen. ich weiß grad nicht so recht, warum sie mich da als willkommene Beute betrachten, aber nun gut. Haben ja andere auch mitgelesen und vielleicht betrifft es sie eher. aber eine Frage habe ich dann doch noch: wie ist das mit den Amis und meinem Smartphone gemeint? Ich meine, ich habe eine ungefähre Ahnung, was sie damit ausdrücken möchten, aber heißt das jetzt, ich hab die Schnauze zu halten und dankbar zu sein und alles, was man da so treibt, dient dem edlen Ziel, und unseren Lebensstandard zu erhalten und muss zwangsläufig so sein? Das finde ich dann schon eine steile These.

  288. @Stefan Niggermeier – Und eben berichtet das ARD-Nachtmagazin sehr ausführlich: „letzte Woche hatten ja 60 Prominente sich in einem Appell …(usw.) – jetzt haben sich für einen Gegen-Appell auch Prominente zu Wort gemeldet.“ Über diesen Gegen-Appell wurde dann ausführlich berichtet…

  289. Völlig unbemerkt im Eifer des Gefechtes hat es in dieser Debatte eine kleine Sensation gegeben!
    Während sonst bei diesen hitzigen Diskussionen niemals ein Verlierer oder ein Gewinner auszumachen ist, haben wir diese Mal einen klaren Verlierer, zumindest in einem Punkt.
    #269 hat gewettet, dass Linus noch vor Kommentar 300 entweder in die Fäkalsprache abgleiten wird oder irgend wen als „Antisemit“ beschimpft.
    Nun, das blieb aus.
    Ich für meinen Teil nehme einen Lagavulin (16 Jahre).

  290. @gebimmel

    Außer dass Sie mir anscheinend implizit unterstellen, dass ich diesen Zustand gutheiße, haben Sies doch schon ganz richtig verstanden. Ob dasalles zwangläufig so sein muss, weiß ich nicht. Es ist so. Und anstatt auf Frau Merkel oder sonstwen zu schimpfen, sollten Sie vielleicht nicht nur im übertragenen Sinne den Scheisshaufen vor der eigenen Tür wegmachen.

  291. Noch ein paar Gedanken, die mir im Nachhinein kamen (aus Zeitgründen – ich muss gleich los – kann ich leider die Antworten nach meinem letzten Beitrag gerade nicht lesen):

    1. Einige, die Journalisten die Mitgliedschaft in deutsch-amerikanischen Vereinigungen vorwerfen, scheinen Ursache und Wirkung zu verwechseln. Ich selbst bin u.a. Mitglied der Deutsch-Polnischen Gesellschaft (DPG) Sachsen, von Pro Asyl und Amnesty International. Und das liegt daran, weil ich deren Ziele unterstütze, nicht weil ich z.B. von Warschau fremdgesteuert bin.

    2. Es ist eigentlich fast lächerlich, wie einige selbst ernannte Friedensengel durch die Decke gehen, weil sich jemand für die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit einsetzt. Was ist denn an internationaler Zusammenarbeit, egal ob auf politischer, wirtschaftlicher oder zivilgesellschaftlicher Ebene, schlecht? Oder anders: wieso sollte ich als Mitglied der DPG die deutsch-französische oder die polnische-belarussische Zusammenarbeit ablehnen? Aber so ein Gedanke scheint für die Schaum-vorm-Mund-habenden und Aluhutträger dieser Welt zu komplex. Und das führt dann zu solchen Stilblüten, dass einem Journalisten die Mitgliedschaft in transatlantischen Bündnissen vorgeworfen wird, obwohl er auch im Deutsch-Russischen Forum aktiv ist.

  292. @linus: da lesen sie wohl leider wieder etwas zuviel heraus. Ich versuche gerade eben, Ihnen nichts zu unterstellen, sondern stelle Fragen. Das mit dem unterstellen, das sind sie. Jetzt ist es schon wieder psssiert und sie geben mir Ratschläge, ohne irgendetwas konkretes über mich und mein Leben zu wissen. Es gibt ja diesen schönen Satz, dass man kein Huhn sein muss, um ein schlechtes ei zu erkennen. dieses „kehre erst einmal vor deiner eigenen Haustür“-Argument verbietet so ziemlich jede Kritik an irgendwas.

    Ich will Ihnen einmal etwas zum Umgang mit diesen Gruppierungen, die sich da gerade in Stellung bringen, verraten: wenn sie immer nur auf ihr überlegenes wissen pochen, aber darauf verzichten, am Thema zu diskutieren oder etwas davon preiszugeben, können sie sich das ganze gleich schenken. Ich habe das damals mitbekommen, als es gerade „in“ war, den holocaust zu leugnen. Bis sich da seriöse Wissenschaftler mal zu einer Gegenrede aufgerafft haben, hat es ewig gedauert. ich halte das für gefährlich. Und wenn sie jetzt auf die Idee kommen, dass so etwas ohnehin zwecklos ist, habe ich gleich noch ein Beispiel, wo es funktioniert hat: es betrifft die Mondlandung der Amerikaner. Die Argumente der leugner wurden schön und sauber seziert und dann wurde es sehr schnell erheblich stiller.

  293. DaW:

    Es ging nie nur darum, in welchen „transatlantischen Bündnissen“ (gemeint wohl eher: Organisationen) Journalisten Mitglieder sind. Sondern was sie dort tun und wie sie ihre eigene Arbeit damit verquicken.
    Da Sie das wissen, es aber dennoch hier so zu präsentieren versuchen, machen wir am besten nun den Deckel drauf. Denn wie sollen wir in einem Thread über Meinungsvielfalt diskutieren, wenn durch Polemisieren und Weglassen genau das Gegenteil erreicht werden soll und leider zu wenige Menschen bereit sind, auch mal Grautöne zuzulassen?
    Ich dachte immer, man kann schon gleichzeitig Russen und Amerikanern/EU ein Fehlverhalten vorwerfen. Man kann die Aktivitäten Russlands auf der Krim und in der Ost-Ukraine verurteilen und gleichzeitig daran erinnern, dass auch die USA massiv das Völkerrecht gebrochen hat. Man muss kein Russenfeind sein, wenn man Putins Regierung kritisiert. Und man ist kein Anti-Amerikaner, wenn man manche Ausprägungen USamerikanischer Politik widerlich findet.

    Es geht nicht darum, Unrecht zu relativieren. Sondern zu versuchen, Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen. Es gibt ihn nicht, den einzig wahren Standpunkt.

    Der Aufruf der 60 ist für mich auch ein Aufruf, die eigenen ideologischen Schützengräben zu verlassen und aufeinander zuzugehen. Wenn das nicht mal in diesem Thread klappt, wie soll das denn dann in großem Maßstab funktionieren?

  294. @gebimmel

    Nennen Sie mich naiv, aber es gibt immer noch genügend Leute, die den Holocaust leugnen. Und es gibt noch viel mehr, die sagen, lass mich doch endlich mit dem Kram in Ruhe, ich war da nicht dabei, ich schulde der Welt einen Scheiss.

    Die meisten Verschwörungstheorien zum 11. September sind auch längst seriös und wissenschaftlich widerlegt, das hindert selbsternannte Volksaufklärer auch nicht daran, immer wieder von der Sprengung des WTC7 zu reden.

    Und es geht mir keineswegs darum, Kritik zu verbieten, ganz im Gegenteil, ich habe nur was gegen vermeintlich ganz eindeutige Schuldzuweisungen, einfache Lösungen und schwarz-weiße Weltbilder. Da ist keine Grundlage zum Diskutieren gegeben.

  295. @Linus:Ihr Eifer in der Sache ist wirklich bemerkenswert, aber wie einige meiner Vorredner bereits erwähnt haben, warum sind Sie nicht bereit sich mit der Sache auseinander zu setzten?Was ist daran so schlimm wenn Leute fragen stellen und Ihnen auffällt dass eben doch nicht alles happy hippo ist wie sie es gedacht haben?Sie reden die ganze Zeit von irgend welchen Verschwörungstheorien, während andere versuchen konkrete Themen zu erörtern.Was wollen Sie bezwecken?Haben Sie einen sinnvollen Beitrag zu der Arbeit der angesprochenen NGO´s?Können Sie Quellen nennen, Leute die aus dem Nähkästchen geplaudert haben? Sie verallgemeinern konkrete Kritik und verschwubbeln alles in einen Brei mit 9/11, Amerika, Russland, Ukraine etc. Auf exakte Fragen haben Sie aber keine Antworten. Wenn Ihnen alles schon so früh aufgefallen ist dann ist dass schön für Sie, aber legen Sie interessierten die die Weisheit nicht wie Sie mit Löffeln gefressen haben keine Steine in den Weg, sondern bemühen Sie sich lieber diese Menschen bei der Aufklärung behilflich zu sein, mit Links, Tips, Informationen etc. Ich könnte auch kotzen wie ich z.B. in der Libyen Sache der Propaganda erlegen bin damals.Eine Schande, ich hätte nie geglaubt das mir so was passieren könnte.

    Sie sagen Sie arbeiten für die Deutsch-Polnische Gesellschaft, das erklärt Ihren Antrieb auch ein wenig in einigen Belangen. Doch Sie sitzen im falschen Schützengraben.Ich zum Beispiel befürworte eine Stärkung des Weimarer Dreichecks explizit, ich sehe darin sogar die Zukunft der Europäischen Union! Also verdammt nochmal setzten Sie sich doch dafür ein das eben diese Brücke an Bedeutung gewinnt und Polen, Deutschland und Frankreich noch besser zueinander finden, für ein starkes Europa, für unsere Interessen, für Frieden und für eine vernünftige Zusammenarbeit mit Russland und dem REST DER WELT! Tun Sie was für Demokratie und Meinungsfreiheit anstatt Leute zu bekämpfen und zu denunzieren die sich informieren wollen.

    @Gebimmel:Zu Ihrer Frage von gestern, die mutmaßliche Beeinflussung lässt sich nicht klar Belegen.Man bewegt sich bei einer Analyse tatsächlich in einem Graubereich weil keinerlei genau Informationen aus diesen Organisationen heraus dringen, Ihre Dependance sind abgeriegelt wie Botschaften, unter Ihrem eigenen Namen greifen diese NGO´s selten ins Politkgeschehen ein. Eine Erläuterung der Systematik ist also ein Minenfeld. Ich nenne Ihnen aber ein paar Stichpunkte dazu: Stipendien, Kaderprogramme zur Nachwuchsförderung zur Förderung junger Führungspersonen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft, Förderung, Finanzierung, Vermittlung von Kontakten, Eingliederung in eine elitäre Gesellschaft etc. Stellen Sie sich vor Sie treten als junger Mensch in eine Partei ein und viele erfolgreiche, einflussreiche Persönlichkeiten sind einer gewissen Überzeugung.Allein schon Ihr Respekt vor diesen Persönlichkeiten wird dazu führen dass Sie deren Einstellung nicht grundlegend in Frage stellen würden.Sie sind ein kleines Licht zu beginn, die anderen Erfolgreich und Mächtig.Wird schon richtig sein was die sagen, oder?

    Im Grunde stelle ich mich nicht gerne dazu zur Verfügung solche komplexen Sachverhalte zu beschreiben und zu erklären nach meinem Wissensstand.Ich kann Ihnen nur empfehlen sich selbst zu informieren, doch seien Sie gewarnt.Diese Themen sind ein Mienenfeld, ein Irrgarten der Sie in alle Möglichen Richtung führen wird, weil alles mögliche Gesocks Sie auf diesem Weg einfangen möchte mit platter Propaganda, einfachen Antworten und allen Möglichen ideologischen Scheisskram. Seien Sie diszipliniert, halten Sie sich nur an Quellen die Quellenverzeichnisse bereitstellen oder deren Meldungen überprüfbar sind, konsultieren Sie auffällige Nachrichten von mehreren Quellen zum Gegencheck, schauen Sie sich stets die Quelle selbst an, Ihre Finanzierungsstruktur, Ihre vermeintliche Intention sowie Ihre Ausrichtung. Bewerten Sie deren Nachrichten auf dieser Basis und bilden Sie sich eine EIGENE MEINUNG!

    Wenn Sie interessiert sind an gewissen Themen kann ich Ihnen Quellen nenne auf denen Sie sich informieren können, dann bilden Sie sich selbst ein Bild der Situation. Das ist das einzig vernünftige! Wie gesagt ich kann Ihnen mit Informationen helfen, aber ich kann bzw. will Ihnen das nicht erklären! Sagen Sie mir zu welchen Themen Sie sich informieren möchten, dann nennen ich Ihnen seriöses Informationsmaterial zu diesen Themen. Ich kann zu folgenden Themen einen Beitrag leisten weil ich mich damit selbst intensiv beschäftigt habe: Geopolitik, Deutsche Außen und Sicherheitspolitik, NGO´s, Rohstoff und Finanzsystem, ISIS, Türkei, Iran, Vereinte Nationen, UN Sicherheitsrat, NSA Affäre, Medienneutralität, NATO Stay Behind, Boommeeleer Prozess, Ukraine sowie Balkan und Bundestaatsanwaltschaft.

  296. Im inforadio/rbb gab es in dieser Woche (am Donnerstag oder Freitag) ein Interview mit einem der hundert Unterzeichner des zweiten offenen Briefes. Im Vorspann wurde der Brief der 60 angesprochen.
    Ob über den ersten Brief zuvor berichtet wurde kann ich nicht beurteilen. Ich zumindest hatte im inforadio diese Info nicht gehört.
    Mir geht es weniger um den Inhalt der beiden Briefe, auch wenn ich mich über so einiges wunder, als vielmehr um die Informationspolitik diverser Medien.

  297. @Gurdi

    Keine Angst, ich setze mich mit „der Sache“ auseinander. Aber nicht mit Ihrer. Und nicht mit ideologischen Scheuklappen, nach denen nicht sein kann, was nicht sein darf. Und Unrecht mit Unrecht aufgewogen und relativiert wird. Wir sind hier unter einem Blogbeitrag über die Ukraine-Krise und die drohende Kriegsgefahr bzw. dem medialen Umgang damit. Was die USA in Grenada oder sonstwo getrieben haben, ist dabei eher irrelevant, finde ich.

    Und ich arbeite nicht für die Deutsch-Polnische Gesellschaft, das war DaW.

    Aber es ist schön zu wissen, dass Sie sich intensiv mit der Bundesstaatsanwaltschaft beschäftigt haben. Dabei werden Sie auch sicherlich erkannt haben, dass es die gar nicht gibt. (Auch wenn Sie das jetzt wieder als Wortklauberei auslegen werden)

  298. @ Gurdi:

    „Sie sagen Sie arbeiten für die Deutsch-Polnische Gesellschaft, das erklärt Ihren Antrieb auch ein wenig in einigen Belangen.“

    Jetzt mal abgesehen davon, dass nicht Linus, sondern ich das angesprochen habe: sollte ein selbst ernannter Medienkritiker wie Sie nicht genug sprachliches Feingefühl besitzen, die Aussagen „für jemanden arbeiten“ und „Mitglied sein“ zu unterscheiden?

  299. @ Gurdi:

    Davon abgesehen erklärt das eben gar nichts: ich habe „diesen Antrieb“ nicht, weil ich Mitglied der DPG bin, sondern ich bin Mitglied der DPG, weil ich „diesen Antrieb“ habe.

    Ist das eigentlich so schwer zu kapieren?

    @ theo

    „Es ging nie nur darum, in welchen ‚transatlantischen Bündnissen‘ (gemeint wohl eher: Organisationen) Journalisten Mitglieder sind.
    […]
    Es ging nie nur darum, in welchen „transatlantischen Bündnissen“ (gemeint wohl eher: Organisationen) Journalisten Mitglieder sind.“

    Ich glaube Ihnen durchaus, dass das auf Sie zutrifft. Bei Gurdi, Symboltroll & Co gehe ich nicht davon aus.

    Davon abgesehen sehe ich die mangelnde Diskussionsbereitschaft eher bei den Genannten. Linus, Stefan Pannor und ich haben nun schon mehrmals Argumente genannt (die letztlich immer darauf hinausliefen, dass ihre Thesen nicht falsch sein müssen, aber falsch sein können). Als Gegendingens („-argumentation“ will ich das bei diesen Leuten nicht nennen) kam stets nur: „Das ist nicht plausibel! Liefern Sie plausible Argumente, dann glauben wir Ihnen!“

    @ Linus:

    „Die meisten Verschwörungstheorien zum 11. September sind auch längst seriös und wissenschaftlich widerlegt, das hindert selbsternannte Volksaufklärer auch nicht daran, immer wieder von der Sprengung des WTC7 zu reden.“

    Nein, sind sie nicht. Denn „seriöse und wissenschaftliche Unterschungen“ kommen zu dem Ergebnis, dass der 11. September von den USA selbst inszeniert wurde (ggf. in Zusammenarbeit mit dem Mossad). Alle Untersuchungen, die zu anderen Ergebnissen kommen, können gar nicht seriös und erst recht nicht wissenschaftlich sein.

  300. Och Menno! Rechtspopulist müsste man sein, denn dann würde einem hierzulande ein ganz anderer und viel sanfterer Medien-Wind um die Ohren wehen als wenn man die offenbar schändlichste aller schändlichen Fragen stellt, nämlich ob wir den Ukraine-Konflikt aus eigenem Interesse heraus befeuert haben, ob wir uns da zu Unrecht auf der guten Seite wähnen und ob es nicht Sinn machen würde, die Auseinandersetzung spätestens jetzt wieder in friedlichere Bahnen zu lenken. Dann steht man vom Ruf her medial quasi auf einer Ebene mit Kapitalverbrechern.

    Menschen aber, die in Anbetracht der NSU-Morden in ihren Bundesländern gemütlich in ihre Sessel und Sofas gepupst haben, und ausgerechnet jetzt, wo wir aktuell einem riesigen Flüchtlingsstrom gegenüberstehen beispielsweise durch den grausamen Krieg in Syrien, ihre Stunde gekommen sehen, gegen Wirtschaftsflüchtlinge zu 10 000 auf die Straße zu gehen, denen wendet man sich wie heute im Presseclub geschehen verständnissvollst zu, ist dankbar dass uns „die braven Leute den Weg zu so einer fruchtbaren Diskussion gewiesen haben“ und stellt sich rehäugig und selbstzerfleischend die Frage, ob wir „die guten Leute eventuell nicht mitgenommen haben“….
    Kein Vergleich zum „Putinversteher-Gekreische“, Forenschließung und Unterbindung und zum Totschweigens des Appells, in dem es hier in diesem Thread geht! Das kann nicht gut ausgehen, wohin wir gerade steuern! G r u s e l i g !

  301. DaW:

    Sie bewegen sich keinen Millimeter. Insofern sehe ich zwischen Ihnen, Linus und einigen ihrer „Kontrahenten“ keinen substanziellen Unterschied. Mit fortschreitender Diskussion verhärten sich auch die Fronten. Keiner bemüht sich, auf den Anderen zuzugehen. Das könnte ja als Schwäche ausgelegt werden. Dabei gibt es, wenn man sich die zurückliegenden Jahre im Verhältnis Washington/Brüssel-Moskau anschaut, Anlass genug für eine sehr differenzierte Betrachtung.

    Leider wird „differenzieren“ sehr schnell mit „relativieren“ gleichgesetzt und das dann mit „entschuldigen“. So taucht unweigerlich die moralische Komponente auf. Aus meiner Sicht spielen Begriffe wie Moral derzeit eine große Rolle. Im Zusammenspiel von Nationen sollte man aber Moralisches nicht überbetonen. Ansonsten müssten wir ständig Krieg führen, und das wäre dann der moralische Aberwitz.

    Letztlich geht es auch wieder um den Unterschied Gesinnungsethik / Verantwortungsethik – vor allem in der öffentlichen Diskussion. Die Handelnden in den Regierungsapparaten dürften vermutlich kühl analysieren, haben aber – mit Blick aufs eigene Wahlvolk – ein starkes Eigeninteresse an einer überhöht moralisch geführten Debatte. Hin und wieder jedoch entwickelt sich daraus eine Dynamik, die regierungsseitig schwer zu kontrollieren ist und ggf. aus dem Ruder läuft.

  302. Naja für manche scheint ja alles in Ordnung zu sein.es ist Ihnen egal das Medien die eigentlich der neutralen Berichterstattung verpflichtet sind von Lobbyisten in führenden Positionen besetzt sind. Es ist Ihnen auch egal mit Propaganda gefüttert zu werden und dass Ihre vollständige Kommunikation abgehört, analysiert und gespeichert wird. Eigentlich ist Ihnen alles egal solange sie Ihr bequemes Leben ungestört fortführen können, von all dem bösen Zeugs möchten solche Leute einfach nichts mitbekommen. Die einfachen Antworten sind einfach viel bequemer und warum selbst mal mit einer Sache beschäftigen wenn man doch schon alle Entscheidungen von den Kommentaren in den Medien vor serviert bekommt. Tatsachen werden einfach ignoriert, Indizien bei Seite geschoben und eine Diskussion ist nicht erwünscht.Nebenbei wählt man noch zu 40 % eine One Man Party ala Merkel und schaut sich alle 4 Jahre im Fernsehen einen neuen Krieg an. Schöne heile Welt.

    @DAW:Sie interpretieren in meine Aussage eine unnötig feindselige Interpretation ein.Es war genau so gemeint wie Sie es auch selbst geschildert haben.Natürlich tun Sie das aus freien Stücken, Ihre Mitgleidschaft symbolisiert ja auch automatisch eine gewisse Einstellung zu dem Thema. Die DPG ist auch kein Problem, ebenso wie viele andere NGO´s. Bei einigen Transatlantischen NGO´s sehe ich aber durchaus ein Problem, vor allem bei der Anzahl und Ihrer Verbreitung in den Medien.Auch sind diese NGO´s vom strukturellen Aufbau und der Finanzierung her nicht das selbe wie die DPG oder das Deutsch-Russische Forum.

  303. In jedem Falle haben Tagesschau und Heute mit ihrem Verhalten ein weiteres Mal all das bestätigt, was Kritiker ihnen vorwerfen. Offenkundig findet keine Reflexion über die eigene Aufgabe statt, man richtet sich vielmehr im ÖR Schützengraben ein. Was immerhin hoffnungsvoll stimmt, ist das geringe handwerkliche Geschick: Die Ausreden wollen einfach nicht besser gelingen. Das hat womöglich mehr mit schlechtem Gewissen zu tun denn mit mangelnder Professionalität.

  304. @Jo

    Lustig, ich sehe es genau umgekehrt. Ich sehe kein schlechtes Gewissen, ich sehe mangelnde Professionalität. Da muss man z.B. nur das Interview mit ZDF-Intendant Bellut über das Wetten Dass…?-Aus. An uns hats nicht gelegen, wir haben nichts falsch gemacht, die Leute haben nicht verstanden, was wir von ihnen wollten. Das, was Politiker (einschliesslich die Piraten) nach verlorenen Wahlen so reden. Was macht Sie glauben, das sei in anderen Bereichen irgendwie anders?

  305. @Sigur Ros #329
    Wieso sollte man RT deutsch nicht ernst nehmen?
    Ist das alles nicht wahr was die berichten?
    Wenn es aber wahr ist – wieso sollte man das nicht ernst nehmen?

    Das Problem ist, das kritische Medien wie der Spiegel oder die Zeit
    früher die Mächtigen unserer Gesellschaft darauf hin beobachtet haben
    ob sie unsere (westlichen) Werte einhalten.
    Wenn das nicht der Fall war, wurde darüber berichtet und sich zu Recht
    empört.
    Motiv dazu waren die (westlichen) Werte und der Glaube an die
    Wahrheit und Authentizität als wesentliches Element unserer Gesellschaft.

    Viele Bürger sehen das es heute keine Medien mehr gibt die diese Aufgabe
    nach den alten Maßstäben erfüllen. Die Medien sind parteiisch geworden.
    Eine Sache ist nicht mehr gut oder schlecht aufgrund der Sache an sich – sie ist gut wenn sie die einen tun und schlecht wenn sie die anderen tun.

    D.h. die Mächtigen werden nicht mehr an einem Maßstab gemessen der unabhängig
    von ihnen existiert. Und das empfinden viele Menschen als falsch.

    RT füllt nun diese Nische aus.
    Die Motive die bei RT zu den kritischen Berichten führen und unsere(!) Mächtigen an
    unabhängigen Werten messen sind dabei natürlich andere, als die Motive der damaligen Medien.

    Aber das Ergebnis dieser Berichterstattung ist momentan halt deckungsgleich mit dem
    was Spiegel und Zeit in der Vergangenheit geleistet hatten!!!

  306. „Naja für manche scheint ja alles in Ordnung zu sein.es ist Ihnen egal das Medien die eigentlich der neutralen Berichterstattung verpflichtet sind “

    Sie können es auch einfach mal lassen, diesen Unsinn zu erzählen – vor allem als jemand, der die DWN als neutral einschätzt. Wie überhaupt Ihre ad-hominem-Attacken das eigentliche Problem der Debatte zu werden drohen („Eigentlich ist Ihnen alles egal solange sie Ihr bequemes Leben ungestört fortführen können“).

  307. #358:

    Wer Russia Today ernsthaft als Aufklärer-Medium darstellen möchte, sollte mal zum Arzt gehen. Aber vermutlich haben Sie das lustig gemeint und ich hab die Ironie nicht erkannt.

  308. @Stefan Pannor #359
    Genau. Alle die anderer Meinung sind, sollten mal zum Arzt gehen …
    Die sind nämlich alle krank.
    Sie sind mir ja einer.

    Natürlich tragen die Beiträge von RT und derren Sicht auf die
    Dinge, zur Aufklärung bei.
    Die Gründe warum gewisse Themen präsentiert werden und die Art wie
    das passiert, ändern daran nichts.
    Solange Aspekte der Wahrheit vorgetragen werden erweitern sie das
    Gesamtbild.
    Oder wollen sie behaupten das alles was bei RT gesagt wird Lügen sind?

  309. #361:

    Wenn Sie hier schon alle Kommentare durcheinander bringen, scheint es mir um die nachrichtliche Übersicht bei Ihnen nicht so gut bestellt.

  310. Was Theo sagte.

    „Natürlich tragen die Beiträge von RT und derren Sicht auf die Dinge, zur Aufklärung bei.“

    Nicht wirklich, nein.

    Ihre Frage „Oder wollen sie behaupten das alles was bei RT gesagt wird Lügen sind?“ ist suggestiv und daher nicht zu beantworten. Aus der Tatsache, dass nicht „alles“ bei RTD Lügen sind, lässt sich nämlich eben nicht ableiten, dass RTD der Wahrheit verpflichtet ist – Ihre Frage suggeriert das aber.

    Es ist freilich auch nicht Selbstverständnis von RTD, die Wahrheit zu tranpsortieren. Sie wollen „die andere Seite“ vermitteln und Leute zu Wort kommen lassen, die anderswo nicht zu Wort kommen – was sich mühelos lesen läßt als „auch wenn die die Unwahrheit sagen“. Oder schlicht Unfug reden. Das ist die Strategie des Meinungsrelativismus: wenn ich nur lang genug behaupte, dass die Erde eine Scheibe ist, geht das irgendwann als Meinung durch, nicht als Falschaussage. Und ich kann mich als Kämpfer für alternative Meinungen gerieren.

    Es lebt sich bequem im selbstvorgegaukelten Dissidententum.

    Aufklärung findet dort jedenfalls nicht statt, und „Aspekte der Wahrheit“ ist doch nichts anderes als „Halbwahrheit“, oder? ;-)

  311. Wenn Sie die Russische Seite mitbekommen möchen schauen sie auf Ria Novosti nach, nicht bei RT.RT ist die propagandistische Aufarbeitung, obwohl man dort durchaus auch relevante Informationen erhält. RIA ist aber kompakter und informativer außerdem haben Sie dort auch Geopolitische Meldungen zu anderne Staaten: http://de.ria.ru/

  312. @Stefan Pannor #363
    „Aspekte der Wahrheit“ ist doch nichts anderes als „Halbwahrheit“, oder?
    Genau.
    Schreiben denn die Mainstream Medien die ganze Wahrheit?
    Und wie sehr sie der Wahrheit verpflichtet sind, zeigen ja gerade dieser
    Blog und der Bild-Blog …
    Hatte das Eingangs erwähnt, das man die Motive ja kennt und kennen muss #358
    Wenn mir jemand erzählt das es regnet ist es gut zu wissen ob er sich
    Sorgen um meine Gesundheit macht oder mir einen Schirm verkaufen will.
    Aber solange die Quelle nicht bei den Fakten lügt – das es nämlich regnet – solange
    kann man Informationen daraus gewinnen.
    Und deswegen meine Frage – ob RT denn lügt – also mehr als üblich?

    @theo
    Argumente sind nicht so ihrs, was?
    Sie beschimpfen die Leute lieber gleich die ihre Meinung nicht teilen.
    Krank, generell schlechte Übersicht … kommt noch mehr auf diesem Niveau? :o)

  313. @ Linus
    Linus, mein Verweis auf ein möglicherweise schlechtes Gewissen ist in der Tat eher spekulativ. Aber um von einem Totalausfall des Überich bei einem Mitarbeiter der ÖR auszugehen, ist es ja auch noch ein bisschen früh im Winter…

  314. Georg Restle (WDR, Monitor) hat etwas differenzierter und m.E. besser kommentiert:

    „Ich gestehe, auch ich bin ein Verschwörungstheoretiker: Ich kritisiere die NATO-Politik, soweit sie für Militarisierung und grenzenlose Expansion steht. (…) Ich verstehe genauso wenig, wie Menschen, die sich (zum Teil zu Recht) als kritische Beobachter deutscher Medien empfehlen, einem russischen Staatssender wie Russia Today jede Propaganda abkaufen, und sei sie noch so plump…“

    https://www.facebook.com/monitor.wdr/posts/811635975542011

  315. Nachdem diese interessante Diskussion nun ein wenig verhärtet erscheint, möchte ich einen anderen Aspekt einbringen. Für einige Teilnehmer hier scheint Frieden an sich keinen Wert zu besitzen und kriegserfahrene Menschen (zumindest Kaltkriegserfahrene), die friedliche Lösungen und Entspannungspolitik einfordern, werden als „Polit-Opis“ verunglimpft.
    Deshalb ein Blick auf wirtschaftliche Daten. Im Gegensatz zu den USA ist für Deutschland Russland ein sehr wichtiger Handelspartner, und „unsere“ Sanktionen drohen nun ganz Russland (nicht Putin persönlich, sondern Millionen von Menschen) in ein existenzielles Problem zu stürzen. Sowohl der Rubel wie auch der Ölpreis haben ca. 50% an Wert verloren, in Russland werden nächstes Jahr 11,5% Inflation erwartet (vermutlich werden es deutlich mehr), und das haben WIR verursacht. Deutsche Firmen werden ab Januar Kurzarbeit schieben, weil das Russland-Geschäft zum Erliegen gekommen ist, und die USA fordern noch härtere Sanktionen. Dem werden wir selbstverständlich nachkommen (schließlich hat Russland – im Gegensatz zu den USA, die das NIE tun würden – das Völkerrecht gebrochen. Vorsicht, Ironie). Das alles bedeutet viel Leid und Not, und natürlich wird von allen westlichen Ländern Deutschland das rückwirkend am meisten spüren.

    Um zum Thema zurück zu kommen: Dieser Appell war überfällig, dass die großen Medien ihn verschwiegen haben, finde ich sehr bedenklich, und vielen Dank an Herrn Niggemeier für diesen Eintrag!

  316. @Nelly

    Die tolldreiste Unterstellung, dass der Frieden für diejenigen, die nicht ins edle lupenrein demokratische Horn stoßen, keinen Wert besäße, mal dahingestellt: Für Sie scheint Frieden ein Ding zu sein, das zuallererst einmal einen rein wirtschaftlichen Wert besitzt. Finde ich angenehm moralbefreit.

  317. Frieden und Wohlstand, Krieg und Not sind nun einmal untrennbar miteinander verbunden. Wo ist Ihr Problem???? Und was hat das mit Moral zu tun? Für MICH ist Frieden ein Wert an sich, ich denke das sollte herüber gekommen sein.

  318. @370,372
    Was die „polit-opas“ angeht gebe ich Ihnen recht, wenn auch aus völlig anderen Gründen (s.#45).
    Ansonsten ist die Interpretation Ihres Beitrages in #371 logisch, erbarmungslos logisch.
    Sie schlussfolgern, dass Frieden für einige Teilnehmer keinen Wert besitzt. Und „deswegen“ verweisen Sie auf die Bedeutung der Sanktionen des Exporthandels für Deutschland und die aus Ihrer Sicht nachhaltigen Konsequenzen für Deutschland.

    Und in 372 differenzieren Sie auch nicht. Krieg und wirtschaftliche Not sind nicht zwingend miteinander verbunden, zumindest nicht für einen beteiligten Kriegsteilehmer, auf dessen Boden die Auseinandersetzung gar nicht stattfindet. Der kann vom Krieg sogar wirtschaftlich profitieren. Und soll man Ihnen jetzt Länder aufzählen, in denen heute noch kein Wohlstand herrscht, obwohl sie lange Friedenszeiten hinter sich haben?
    Mal ganz abgesehen davon:
    Eine großes Diskussionspotential im Inhalt des Aufrufes liegt nämlich in der Frage, wie nah die aktuelle deutsche Außenpolitik tatsächlich daran ist, den Krieg in der Ukraine auf weitere Territorien Europas auszudehnen.
    Für Sie scheint das klar zu sein, dass es so ist. Warum?

  319. @Nelly

    Nein, irgendwie ist das nicht so ganz rübergekommen. Zumal in der Diskussion einer der Hauptvorwürfe gegen die USA ist, sich den eigenen Wohlstand durch dauerndes Kriege anzetteln irgendwo auf der Welt zu sichern. Und die ganzen tollen und wichtigen Arbeitsplätze in der deutschen Rüstungsindustrie ja auch mit Frieden eher weniger zu tun haben. Die Griechen haben zu den Segnungen der deutschen Exportindustrie übrigens auch ein eher unfriedlich differenziertes Verhältnis, glaube ich.

  320. @ Linus
    Jetzt haben Sie glatt vergessen Nelly als Russland-hörig zu bezeichnen …

    Übrigens haben Sie recht die Arbeitsplätze in der Rüstungsindustrie sind nur solange gesichert wie Frieden herrscht auf der Welt und die USA hat ihren Wohlstand erbaut und gesichert durch ständiges selbstloses unterstützen von allen anderen Ländern der Welt. Weiterhin ist es natürlich richtig zu stellen, dass sich Frieden nur auf dem moralischen Aspekt einer Gesellschaft fußt. Volkommen nebensächlich sind alle wirtschaftlichen Belange.

    Frage:
    Gibt es denn im Politikstudium irgendwelche Erkenntnisse wie der Wohlstand im „Westen“ ausgebrochen ist? Und wie er sich (auf dem Niveau) hält?

  321. @Herdir: alles andere als konstruktiv, ihr letzter Beitrag. ich hätte da mal eine interessante Buchempfehlung: „Entschwörungstheorie. Niemand regiert die Welt“ von Daniel Kulla. Vielleicht ein schönes Weihnachtsgeschenk!

  322. @Nelly:geben Sie es auf an Vernunft zu appellieren, die ist schon den Jordan runter gegangen. Mir ist übrigens durchaus deutlich geworden das Sie den wirtschaftlichen Aspekt und damit die auch eine Bezugnahme zu Deutschen Interessen herstellen wollten, wir haben hier ein Paar Kommentatoren die gerne jede Aussage total verkehren und grundsätzlich das Verschwörerische und Moralisch inkorrekteste heraus picken. Trotzdem, deutsches Interesse ist prinzipiell auch eine möglichst stabile Welt mit offenen Märkten und ein freier Zugang zu Ressourcen, also das lieberale Modell.Für mich ist eine Wirtschaftliche Partnerschaft mit den Russen eine beispiellose Chance, da die Kombination aus Industriemacht und Rohstoffmacht eine mächtige Symbiose darstellt die Wirtschaftlichen Wohlstand für beide schaffen würde.Leider haben da einige andere etwas dagegen solange Sie davon ausgeschlossen sind und intervenieren, es gibt leider viele Staaten die das nicht möchten.

    @Linus: Da haben Sie recht, deutsche Hegemonialpolitik gerät ebenso zunehmend in die Kritik im Ausland, besonders in Griechenland, Frankreich und GB. Es ist trotzdem mal wieder verblüffend wie Sie ganze Aussagen mal wieder auf Ihr kleines Theoriefeld zusammen schrumpfen um einfach wieder einmal einer sachlichen Diskussion zu entgehen.

    @Gebimmel:Naja die Frage aufzuwerfen auf was sich der Wohlstand des Westens begründet ist wahrlich keine illegitime Frage, greift für mich jedoch bei dem Thema hier in dem Blog zu weit.

  323. @meykosoft

    Danke für den Link!

    Aber, fünfundzwanzig Minuten nur Herrn Niggemeiers Gesicht! Die hätten ja wenigstens bei den Fragen ab und zu mal die Interviewerin zeigen können, soo häßlich hat die sich gar nicht angehört!

  324. @379 Frank Reichelt:
    „fünfundzwanzig Minuten nur Herrn Niggemeiers Gesicht“

    Ja, ich habe es in diesem Fall auch nur im Hintergrund gehört und so leider bisher auch nicht mitbekommen, wer die klugen Fragen stellte. (Dabei mag ich eigentlich, wenn dieses zeitweilig süffisante Schmunzeln über Herrn Niggemeiers Gesicht huscht…)
    Ansonsten: Gern geschehen!

  325. Ich denke der Kommentar den ich zu dem Monitor Artikel geschrieben habe zu dem freundlicherweise @theo verlinkt hat(danke, für den Link, interessanter Beitrag) passt auch ganz gut in diese Diskussion hier: „Sehr guter Kommentar, Sie sprechen mir aus der Seele.Ich kritisiere aber auch ein wenig mal wieder die Vermengung unterschiedlicher Gruppen zu einem „Brei“. Gerne würde sich weltoffene, kritische Menschen irgend einer Bewegung anschließen die lautere Ziele verfolgt und sich für Vernunft einsetzt und frei und offen die kritischen Aspekte die Sie beleuchtet haben offen und zielgerichtet diskutieren. Doch jede Bewegung, jeder Kommentar wird sofort diffamiert von der Presse und von den „Gutmenschen“. Keine Partei traut sich an diese Themen, die Medien schweigen und kriegen keine vernünftigen Berichte zu diesen Themen auf die Beine.Es gibt keine Informationen, es gibt keinen Bewegung, es gibt keine Partei die sich annähernd um diese Interessen schert. Deswegen hängen sich die allein gelassenen an jeden Strohhalm den Sie greifen können mit der eklatanten Gefahr Rattenfängern auf den Leim zu gehen. Berichte in den Medien mit Ihren ständigen Diffamierungen von alles und jedem in diesem Bereich bestärken die Leute doch nur dazu sich auf unseriösen Seite zu informieren und wilden Theorien zu erliegen. Das Meinungskartell lässt einem doch keine vernünftige Diskussions/Informationsplattform. Willkommen in der Postdemokratie, in dem die Meinung einiger mehr wiegt als alles andere und in der der gewinnt der lauter Schreit weil er mehr Kapital und Elitäre Unterstützung bündeln kann.Bravo, was für eine Leistung.“

  326. @ Gurdi
    Danke, ich hatte tatsächlich schon Zweifel, ob ich mich so missverständlich ausgedrückt hatte (dass es „moralbefreit“ ist, auf drohende Not und Armut hinzuweisen, machte mich etwas „verständnisbefreit“).

    @ gebimmel
    Was ist an Herdirs Beitrag verschwörungstheoretisch?

    @ allgemein: Sehr interessant fand ich Heriberts Prantls Artikel in der SZ, in der er auch auf die Generationsfrage in dieser Diskussion eingeht:
    http://www.sueddeutsche.de/politik/debatte-um-andere-russlandpolitik-brennende-sorge-1.2256375

  327. @ gebimmel
    Schade das sie den Post nicht verstanden haben. Macht aber nichts. Danke für die Buchempfehlung. Allerdings verstehe ich nicht warum Sie mir das empfehlen?

  328. @Gurdi

    Trotzdem, deutsches Interesse ist prinzipiell auch eine möglichst stabile Welt mit offenen Märkten und ein freier Zugang zu Ressourcen, also das lieberale Modell.

    Das mag sein, das ist aber nicht das, was wirtschaftspolitisch praktiziert wird. Weder von den USA, noch von Deutschland. Und schon gar nicht von Russland. Deutsches Interesse als „Exportweltmeister“ sind Absatzmärkte für deutsche Produkte. Nicht mehr und nicht weniger.

    Und was „mein kleines Theoriefeld“ angeht: Wenn einem zur Notwendigkeit von Frieden auf der Welt nichts anderes einfällt als ein Verweis auf deutsche Arbeitsplätze, dann ist „moralbefreit“ eine fast schon unangemessen sachliche Formulierung. Dient doch die potentiell friedensgefährdende Ausbeutung der restlichen Welt genau dem Erhalt dieser Arbeitsplätze. (soviel auch zur Frage, worauf denn der Wohlstand der westlichen Welt beruht).

  329. Super Artikel von Herrn Prantel, er ist mir auch vorher schon oft positiv aufgefallen in diesem Zusammenhang. Wenn die Spannungen auch „nur“ <Russland betreffen würden.Die Diskussion hängt sich an dem Thema leider stark auf, doch es brodelt an einigen Ecken in Welt aktuell. Der Verlust des UN Sicherheitsrates und die uneinigkeit zwischen den Schwellenländern und den Industrienationen bergen auch noch ordentlich Zündstoff, von den Machtspielchen im Asien-Pazifikraum mal ganz zu schweigen sowie die Entwicklungen in der Türkei.

  330. @381, 382: Die Empfehlung galt ganz allgemein. ich denke übrigens schon, dass ich ihren Post verstanden habe. Ich denke nur nicht, dass er diskussionsfördernd war.

  331. @Linus: Wir scheinen uns in diesem Punkt ja mal zur Abwechslung einig zu sein. Dennoch denke ich dass der Ansatz von Nelly die wirtschaftlich – Ökonomische Seite in diesem Konflikt näher zu analysieren nicht falsch oder Moralbefreit ist, schließlich stehen wirtschaftliche Interessen hinter diesem Konflikt und sind mit anderen Faktoren, direkter Auslöser der Spannungen.(Stichwort Eurasische Union). Es sollte doch möglich sein diese Aspekte einmal in ruhe zu beleuchten ohne direkt die Moralkeule auszupacken.Im Anschluss an eine Geopolitische Ordnung die bestand hat und anständige Regularien besitzt die von allen respektiert werden steht auch ein wirtschaftliches Potential was meiner Meinung nach einen nachhaltigen, Friedensstiftenden und Wirtschaftspolitischen Aufschwung nach sich zieht. Zum Beispiel erschließt es sich mir nicht warum die EU nicht in der Lage dazu ist eigenständig einen Wirtschaftspolitische Grundlage mit der Eurasischen Union ein zu gehen. Was spricht dagegen? Ethik, Moral, Menschenrechtsverletzungen? Dann müssten wir den Handel mit der halben Welt kappen, wenn das reicht.Übrigens auch mit den Amerikanern…

  332. Fand das Interview sehr interessant. Ich stimme Herrn Niggemeier da auch in vielen Fällen zu. Was ich etwas schade finde ist, dass wenn mal die betreffenden NGO´s erwähnt werden immer die Atlantik Brücke im Vordergrund steht. Ich sehe da viel gefährlichere Institutionen am Horizont wie den GMF, die Trilaterale Kommision, Aspen Institut oder CFR. Das geht mir immer ein wenig zu schnell unter, auch wenn Cem Özdemir z.B. im Interview von „Jung & Naiv“ sagt das er nur ein paar mal bei Vorträgen der Atlantik Brücke war, aber im selben Atemzug verschweigt dass er Mitglied der Atlantischen Initative ist.

    Trotzdem hat Herr Niggemeier das schon ganz gut geschildert, das Problem ist nicht prinzipiell das es solche NGO´s gibt, sondern das Ausmaß, Ihre Anzahl und die einflussreiche Stellung und Streuung Ihrer Mitglieder hat ein besorgniserregendes Maß erreicht das es zu thematisieren gibt! Die mangelnde Transparenz kommt noch hinzu, außerdem kann ich nicht verstehen warum Nachrichtensprecher und Ressortleiter unbedingt so „dringend“ den vertraulichen Informatione lauschen müssen.Reicht es nicht wenn das ein Korrespondent tut und nachher der Ressortleiter nachher neutral abwägt was hier relevant und faktengetreu ist?

    Hier noch zwei Links zum Thema Wirtschaft, Ukraine und Russland, sehr interessante und umfangreiche Beiträge.So geht Journalismus:
    http://www.handelsblatt.com/politik/international/sanktionen-des-westens-warum-wir-die-russland-krise-fuerchten-muessen/11132010.html

    http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/wirtschaftskrise-deutsche-aussenpolitiker-bieten-russland-hilfe-an/11133164.html

  333. @ gebimmel
    Entschuldigung aber die Empfehlung war nicht allgemein adressiert sondern genau nur an mich. Weshalb versteh ich immer noch nicht.

    Das mein Beitrag (375) nicht konstruktiv und diskussionsfördernd ist, mag Ihre Meinung sein. Ich fand sie besser als irgendwelche Satzteile von Vorrednern rauszustellen und über diese Schlussfolgerungen über den moralischen Horizont des Schreibers zu stellen. (D.h. nicht das Sie das tun würden bzw. ich Ihnen das unterstelle!).

  334. @381, Gurdi:

    „Gerne würde sich weltoffene, kritische Menschen irgend einer Bewegung anschließen die lautere Ziele verfolgt“

    Keiner hindert sie daran. Wenn diese Menschen sich allerdings immer wieder konsequent „Bewegungen“ anschliessen, die mindestens mal weder kritisch noch weltoffen sind, dann muss man sich shcon fragen, ob da nicht doch Absicht dahintersteckt.

    Es ist eben nicht die Presse daran schuld, wenn mündige Bürger bei Idioten mitlaufen. Diese dauernde Veropferung von den armen Menschen, die nur das Beste wollen (und darum zu den Schlechtesten gehen), ist schlicht peinlich.

  335. @389, Herdir: sie müssen es mir schon abnehmen, wenn ich sage, dass diese buchempfehlung nicht nur ihnen galt. selbst wenn, wäre es nach ihrem verständnis dann ja auch so gewesen, dass ich ihnen damit ein weihnachtsgeschenk empfohlen hätte, welches ja dann auch nicht für sie, sondern für eine person in ihrem umfeld gedacht wäre. ihre restlichen ausführungen verstehe ich inhaltlich nicht so ganz. ich freue mich aber, wenn nah an der sache diskutiert wird. vor diesem hintergrund denke ich halt, dass sie sich sowohl den zynismus als auch die frage „Gibt es denn im Politikstudium irgendwelche Erkenntnisse wie der Wohlstand im „Westen“ ausgebrochen ist? Und wie er sich (auf dem Niveau) hält?“ hätten ebensogut auch schenken können.

  336. @gurdi, 381:

    „gerne würde sich weltoffene, kritische Menschen irgend einer Bewegung anschließen die lautere Ziele verfolgt und sich für Vernunft einsetzt und frei und offen die kritischen Aspekte die Sie beleuchtet haben offen und zielgerichtet diskutieren.“

    dazu habe ich mal eine frage: stehen diese ausführungen im zusammenhang mit pegida?

  337. @Gebimmel:Ja und Nein.Eine Anspielung auf Pegida.Ich verstehe nicht warum die Leute gegen eine Pseudoislamisierung auf die Straße gehen , statt sich für wichtige Dinge aktiv einzusetzen. Man hat aber ein wenig den Eindruck dass sich in Dresden Leute unterschiedlichsten Clours versammeln, einfach nur weil „endlich“ mal jemand überhaupt wieder für was auf die Straße geht. Mit Namen und zentraler Ausrichtung der PEGIDA kann ich mich jedoch nicht identifizieren, nehme aber auch mit etwas wohlwollend die angestoßene Diskussion der Politik zur Kenntnis sich wieder mehr mit dem gemeinen Volk zu solidarisieren. In einigen Bereichen also zumindest eine förderliche Debatte, jedoch eine Schande unter welchen Umständen so etwas zustande kommen muss.(lets go for bashing, hab ja mal wieder genug Zündstoff geliefert)

    @Pannor: Ihre Sachdienlichen Beiträge sind wie immer eine Wonne und tragen dezent zu einem offenen Diskussionsklima bei….

  338. @394, Gurdi: Aber eben diesen Antrieb, dass „endlich“ mal jemand überhaupt wieder für etwas auf die Straße geht und man deswegen einfach mal dabei ist, selbst, wenn es einem nicht um den islam geht, sondern um die klimaerwärmung, den verstehe ich nicht. nach dem motto: selbst, wenn hier eigentlich nicht meine ziele vertreten werden, laufe ich dennoch mal mit…tut mir leid, aber dafür habe ich kein verständnis. umso alberner wird das ganze, weil es doch eben nicht zuletzt auch die politik war, die dieses ganze islamismus-terroranschlags-thema erst einmal so hoch gekocht hat. und jetzt empfinden plötzlich 15.000 menschen islamismus als reale bedrohung uns sagen: die medien und die regierung lügen uns an…..schon ein bisschen seltsam.

  339. @Gebimmel:Ich stimme Ihnen ja prinzipiell zu. Im Grunde meinen wir das selbe, nur eben das ich mich ein wenig erfreuen kann darüber das überhaupt mal wieder über die Meinung der Bevölkerung gesprochen wird. Ich kann aber auch Ihre Haltung gut nachvollziehen und sehe das ganze auch mit skepsis da unklar in welche Richtung das Pendel ausschlägt.

  340. @377 meysoft
    Danke auch von meiner Seite für diesen Link.

    …Das ich dass noch in Zeiten erleben darf, in denen ich die Berichterstattung teilweise wirklich schon als höchstgradig verstörend empfinde (Spätestens nämlich genau bei den angeprochenen Aufmachern im Sinne von „Putin – woher kommt seine gesammelte Schlechtigkeit oder „Warum machen wir eigentlich immer alles so richig in diesem Ukraine-Konflikt?“)!

    Genauso stelle ich mir Journalismus vor: Ergebnissoffen, uneitel, vielschichtig und immer in dem Bewusstsein, dass einen auch ein Journalistikstudium nicht vor fatalen Fehleinschätzungen schützen kann. Da könnte (und sollte!) sich so manch ein selbstgefälliger Chefredakteur der aktuellen Generation eine dicke Scheibe von abschneiden!
    Vielen Dank dafür, Herr Niggemeier (Und vielen Dank auch an die sympatische Journalistin(nenstimme) aus dem Off:) …Wer war das eigentlich?

  341. Sehe ich das also richtig, dass wenn in der Ukraine Nazis in der Regierung sitzen, das der Untergang des Abendlandes ist, der ein ganzes politisches System samt Medien in eine tiefe Glaubwürdigkeitskrise stürzt, wenn die aber in Deutschland auf die Strasse gehen, man froh ist, dass irgendwie überhaupt mal einer irgendwie gegen irgendwas demonstriert. Ach, wie schön lebt es sich moralbefreit.

  342. „@Gebimmel:Ja und Nein.Eine Anspielung auf Pegida.Ich verstehe nicht warum die Leute gegen eine Pseudoislamisierung auf die Straße gehen , statt sich für wichtige Dinge aktiv einzusetzen. Man hat aber ein wenig den Eindruck dass sich in Dresden Leute unterschiedlichsten Clours versammeln, einfach nur weil „endlich“ mal jemand überhaupt wieder für was auf die Straße geht. “

    In einem Jahr, in dem gefühlt täglich Demonstrationen in Deutschland stattfanden, kommt mir dieser Ansatz weltfremd vor.

  343. @ Gurdi

    Für mich ist das Pendel schon in dem Moment in die komplett falsche Richtung ausgeschlagen, in dem frustrierte Bürger (die teilweise natülich berechtigter Weise frustriert sind) als allererstes ihren Frust an Andersgläubigen mit schlechter Lobby hierzulande auslassen, die noch mieser gestellt sind als sie selbst! Das ist an Erbärmlichkeit kaum zu toppen!
    …Und dann noch gleichzeitig auf „Huhuhu! Ich bin ja so benachteiligt und keiner hört mir zu“-Hascherl machen, während man dümmlichsten Vorurteilen fröhnt, geht überhaupt nicht! Da beläuft sich mein Mitgefühl und Verständniss auf unter null.

  344. @ Sehe ich das also richtig, dass wenn in der Ukraine Nazis in der Regierung sitzen, das der Untergang des Abendlandes ist, der ein ganzes politisches System samt Medien in eine tiefe Glaubwürdigkeitskrise stürzt, wenn die aber in Deutschland auf die Strasse gehen, man froh ist, dass irgendwie überhaupt mal einer irgendwie gegen irgendwas demonstriert. Ach, wie schön lebt es sich moralbefreit.

    Nein, dass sehen Sie komplett falsch – Bei beiden handelt es sich meiner Auffassung nach um extrem gruselige und beängstigende Entwicklungen!

  345. @gebimmel
    Sie müssen mir schon glauben das ich die Formulierung: „@Herdir: alles andere als konstruktiv, ihr letzter Beitrag. ich hätte da mal eine interessante Buchempfehlung: „Entschwörungstheorie. Niemand regiert die Welt“ von Daniel Kulla. Vielleicht ein schönes Weihnachtsgeschenk!“ fälschlicherweise nur auf mich bezogen habe.

    Aber okay. Danke für den Buchtipp.

    Und zur Erklärung zu dem Sachverhalt den Sie mit „…dass sie sich sowohl den zynismus als auch die frage „Gibt es denn im Politikstudium irgendwelche Erkenntnisse wie der Wohlstand im „Westen“ ausgebrochen ist? Und wie er sich (auf dem Niveau) hält?“ hätten ebensogut auch schenken können.“. Mich stört einfach diese Nabelschau einzelner Kommentatoren, Gudir hatte das in einem Post gut zusammengefasst: „…wir haben hier ein Paar Kommentatoren die gerne jede Aussage total verkehren und grundsätzlich das Verschwörerische und Moralisch inkorrekteste heraus picken. …“

    Also gebe ich Ihnen recht es war kein konstruktiver Einwurf. Diskutieren Sie ruhig weiter, ich lese mit …

    Ich habe nur das Gefühl, dass sich hier nicht mehr viel bewegt …

  346. @ HERDIR
    Ihre Kommentare begleite ich mit stillem Einverständnis ;-)
    und Ihre feine Ironie gefällt mir gut. – Sie haben vermutlich recht damit, dass sich hier nicht mehr viel bewegt, und deshalb ist dies auch mein letzter Eintrag. Vielleicht sind auch genügend Argumente ausgetauscht worden, und keine Seite hat ihre Meinung geändert, soll sie auch nicht unbedingt. Das ist jetzt völlig unironisch gemeint. Immerhin wurde diskutiert, das ist schon mal positiv.

    Noch eine allerletzte Bemerkung @ Linus: Offensichtlich haben Sie die Links von Gurdi zum Handelsblatt übersehen, denn ich vermisse den Aufschrei dass es hier ja um wirtschaftliche Fragen geht und die (um es unangemessen sachlich zu formulieren) völlig moralbefreit sind. Sorry, konnte mir das jetzt nicht verkneifen.

  347. @397 Call me names! call me names!
    Gern geschehen!

    Jemand meinte zum Interview;„Herr Niggemeier äußert sich m.E. arg defensiv, besänftigend.“ Oder: „Ich habe den Eindruck, dass Niggemeier genauso viel von den diskursiven Mechanismen dieser Berichterstattung versteht, wie es seiner Rolle darin noch zuträglich ist.“

    Er wäre dessen ungeachtet einer der wenigen Medienkritiker, dessen Meinung eventuell zur Entspannung dieser Situation beitragen könnte. (Kürzlich tauchte in diesem Zusammenhang die Frage auf, ob diese Massen, der in den Foren widersprechenden Leser bzw. Bürger, die Journalisten eventuell immer noch ein wenig weiter zusammenrücken lassen und sie letztendlich dazu verleiten könnten, aus verständlicher Angst oder fehlgeleiteter Rechthaberei, nicht nur einen Bundespräsidenten zu stürzen, sondern gar einen Krieg anzuzetteln…)

  348. Da haben Sie aber wieder feinen Schwachsinn ausgegraben.

    Ehrlich: was exakt soll dieses anonyme Herbeizitieren hyperparanoiden Dünnpfiffs in der Debatte bringen?

    *geht aus Ratlosigkeit jetzt mal ’nen Krieg anzetteln*

  349. http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/Medienkritik-Reaktionen-aus-Redaktionen,zapp8302.html

    Wir! … und ihr …
    Interessant bei den Zapp Interviews, das so unterschiedliche Medienvertreter sich alle auf der gleichen Seite finden. Dieses „Wir“ ist eben nicht erst nach dem Vertrauensverlust entstanden.
    Dieses „Wir“ hat zu dem Vertrauensverlust geführt.
    Dieses „Wir“ ist die gefühlte Gleichschaltung.

    Und in der Defensive wird sich dieses „Wir“ jetzt wahrscheinlich sogar noch verstärken.

  350. @405
    „Ehrlich: was exakt soll dieses anonyme Herbeizitieren hyperparanoiden Dünnpfiffs in der Debatte bringen?“

    Kommentarnummer 500?

  351. @ Stefan Pannor

    Sie führen eine Debatte? Interessant.

    Bisher nehme ich nur wahr, dass Sie stänkern .. aber das kontinuierlich … aber vielleicht habe ich auch ne getrübte WAhrnehmung ,,, mein Aluhut rutscht mir heute ständig vor die Augen …

  352. „Dieses „Wir“ hat zu dem Vertrauensverlust geführt.
    Dieses „Wir“ ist die gefühlte Gleichschaltung.

    Und in der Defensive wird sich dieses „Wir“ jetzt wahrscheinlich sogar noch verstärken.“

    Diese Kriegs- und Frontenrhetorik sagt mehr über Sie als über die deutschsprachigen Medien.

  353. ich finde es regelrecht aufopferungsvoll, dass herr niggemeier dieses diskussion in seinem blog überhaupt zulässt. wenn ich nicht ganz irre, muss er jeden kommentar gegenlesen. vor diesem hintergrund ist es vielleicht nicht sonderlich zielführend, wenn das alles auf „blabla“ hinausläuft. ich habe heute den wie ich finde sehr interessanten artikel von sascha lobo zu pegida gelesen (http://www.spiegel.de/netzwelt/web/sascha-lobo-ueber-pegida-der-latenznazi-a-1008971.html). ich teile seine einschätzung in den wesentlichen punkten.

  354. #411 Stefan Pannor – zu #406

    Entschuldigung. Wo sehen Sie da (#406) „Frontenrethorik“? In dem Wort „Defensive“? Ich sehe in dem Text keine weitere Rhetorik die dem Krieg entlehnt ist. Wo sehen sie das?
    Das ist doch nur meine Auffassung, die ich da geschrieben habe.
    Was sagt die denn ihrer Meinung nach über mich aus?
    Ich finde sie ziemlich aggressiv. Warum?
    Nur weil sie anderer Meinung sind?

  355. In dem Begriff der Defensive und in dem Aufbau von Wir vs. Ihr als Prinzip.

    Das ist Ihre Auffassung, diese Tatsache will ich Ihnen nicht nehmen. Mir geht es um die hypersimplizistische Form Ihrer Auffassung, die offenbar einem reinen Frontdenken entspringt. Die deutsche Medienlandschaft ist aber nicht so simpel, ganz und gar nicht. Das, was Sie sagen, sagt am Ende mehr über Sie aus als über „die Medien“, fürchte ich. Es ist eben ihre Auffassung, völlig richtig.

  356. @406: ich verstehe sie richtig? sie halten die tatsache, dass sich journalisten einer bwz. ihrer berufsgruppe zugehörig fühlen und dementsprechend auch von einem „wir“ sprechen als ursächlich dafür, dass irgendwelche anderen leute (zählen sie sich eigentlich zu denen) annehmen, es gäbe eine gleichschaltung der medien? ich finde es so gar nicht erstaunlich, dass in diesem interview auch öfter mal ein „wir“ formuliert wird. es geht ja schließlich um den journalismus im allgemeinen. ich denke, der eindruck einer „gefühlten gleichschaltung“ entstand wohl eher an ganz anderer stelle. dass bei pegida-demonstrationen die demonstranten keine interviews geben bzw. ihnen aufgetragen wird, keine interviews zu geben, weil die presse ja lügt (solange nicht russia today vorbeikommt), das erinnert mich doch sehr stark an das verhalten bei rechten demonstrationen in den vergangenen 10-15 jahren. da wurde auch immer geschwiegen und auch da war es eine anweisung „von oben“. erstens, weil man nicht sicherstellen konnte, dass, sobald einer von denen den mund aufmacht, der ganze weiche hirnbrei rausläuft, gemischt mit der ein oder anderen strafrechtlich relevanten aussage, zum anderen, weil sich die organisatoren eben oftmals als „volksnah“ und „demokratisch“ inszenieren wollten. und wenn dann halt leute aus den finstersten rechten ecken mitlaufen, klappt das halt schlecht.

  357. #416 Stefan Pannor

    „In dem Begriff der Defensive und in dem Aufbau von Wir vs. Ihr als Prinzip.“
    Gut, der Begriff „Defensive“ … Es ist schon schwer im Deutschen ganz ohne „Kriegsbegriffe“ aus zu kommen :o). In Zukunft werde ich nicht so schnell aus der Hüfte schießen und Leute damit überrennen. Ich werde mir mehr Gedanken über die Begriffe machen. :o)

    Aber das „Wir vs. Ihr“ ist ja nun genau das, worauf ich aufmerksam gemacht habe.
    Wobei Parteienbildung für mich noch keine Assoziation zum Krieg darstellt.

    „Das ist Ihre Auffassung, diese Tatsache will ich Ihnen nicht nehmen.“
    Können Sie das? Können Sie Tatsachen nehmen?

    „Mir geht es um die hypersimplizistische Form Ihrer Auffassung, die offenbar einem reinen Frontdenken entspringt.“
    Da muss ich sie korrigieren. Da liegen sie falsch. Das weiß ich besser, denn es ist ja mein(!) Denken dem sie hier Sachen unterstellen. :o) Meine Auffassung entspringt nicht reinem Frontdenken. Wenn Sie unbedingt bei diesem Begriff (…) bleiben wollen, so habe Ich eine „Front“ entdeckt und machte darauf aufmerksam.

    „Das, was Sie sagen, sagt am Ende mehr über Sie aus als über „die Medien“, fürchte ich.“
    Da wiederholen Sie sich jetzt aber. Und darum auch nochmal die gleiche Frage: Was sagt das denn Ihrer Meinung nach über mich aus?

  358. @418 istdieweltschön: angenommen, es gäbe die „front“ nicht, die sie da entdeckt haben…was würde das über sie aussagen, „fronten“ zu entdecken, wo keine „fronten“ sind?

  359. „Aber das „Wir vs. Ihr“ ist ja nun genau das, worauf ich aufmerksam gemacht habe.“

    Dieses „wir“, wie Sie es wahrnehmen, existiert nicht. Wollen Sie ernsthaft annehmen, dass z.B. der Mitinitiator des BILDblog sich in einem anderen als in einem lockeren ständischen „was mit Medien“-Begriff mit den Journalisten der BILD gemein fühlt? Oder umgekehrt?

    Das ist kein Gruppen-Wir, das ist nur eine allgemeine Umschreibung eines Berufsstandes.

  360. Meine Güte, lasst es doch gut sein. Das hier führt doch zu nichts mehr.

    @gebimmel, #414

    ich finde es regelrecht aufopferungsvoll, dass herr niggemeier dieses diskussion in seinem blog überhaupt zulässt. wenn ich nicht ganz irre, muss er jeden kommentar gegenlesen.

    Ja, das hab ich auch immer im Hinterkopf. Was mich dabei wirklich interessieren würde ist, ob und wie sich das auf die Motivation auswirkt, zu bestimmten Thmen überhaupt noch Texte zu publizieren. Ich meine, Stefan Niggemeier verdient an diesen Artikeln hier direkt quasi nichts, weiß aber gleichzeitig, dass es bei bestimmten Themen (Ukraine/Russland/Putin/Nahostkonflikt/Homosexualität) nicht damit getan ist, einen Text zu veröffentlichen, sondern dass dazu dann jeweils noch mindestens 300 Kommentare (quer-)gelesen und teilweise editiert werden müssen.

    @Stefan Niggemeier
    Direkt gefragt: Ist diese Resonanz eher ein Antrieb oder Abschreckung?

  361. #419 gebimmel

    „angenommen, es gäbe die „front“ nicht, die sie da entdeckt haben…was würde das über sie aussagen, „fronten“ zu entdecken, wo keine „fronten“ sind?“

    Mein Fehler. Ich hätte es noch deutlicher machen müssen. Hatte ja in #418 geschrieben, das ich die Sache mit „Front“ bezeichne, einem anderen Schreiber zuliebe. Ich würde es auch lieber Parteienbildung oder so ähnlich nennen.
    Aber ihre Frage enthält einen Trick – Sie Schelm.
    „Es(!)“ würde garnichts über mich aussagen – nie!
    Sie(!) – fühlten sich vielleicht gedrängt etwas über mich aussagen zu wollen – oder andere. Ob in diesen Aussagen dann immer Konsens herrschte – wer mag das wissen?

    #420
    Gut. Sie stimmen also meiner These nicht zu.
    Warum sagen Sie das nicht gleich, und ohne diese Aggression? ;-)

  362. An alle Beteiligten:

    unabhängig vom jeweils eigenen politischen Standpunkt müsst ihr doch zugeben, dass spätestens ab Post #415 hier nur noch Kindergarten ist. Wenn ihr schon weiter diskutieren wollt (und der Blogbetreiber das alles lesen muss), dann bemüht euch zumindest um etwas mehr Anspruch.

  363. @422, istdieweltschön: ich wollte bei ihnen lediglich einen denkprozess anregen, aber das hat wohl nicht so richtig funktioniert. ich habe „front“ bewusst in anführungszeichen gesetzt, damit deutlich wird, dass es mir mehr oder weniger egal ist, wie sie es nennen. wir können es also von mir aus auch gerne parteienbildung nennen. die frage bleibt dieselbe. sie vermuten und führen aus „Dieses „Wir“ hat zu dem Vertrauensverlust geführt. Dieses „Wir“ ist die gefühlte Gleichschaltung.“ dagegen wurde argumentiert, unter anderem auch von mir. durch herrn pannors letzten post ist alles gesagt. warum sie jetzt meinen, er würde ihrer these zustimmen, ist mir schleierhaft, aber seis drum.

  364. zu #406
    Kurze Begründung warum ich zu der Meinung bin, das man es so sehen kann wie in #406 beschrieben.

    Kann sich jemand vorstellen das die Bild in der Vergangenheit, zusammen mit Zeit, Spiegel, Süddeutsche von einem „Wir“ gesprochen hätte und sich mit diesem Wir der gesamten Leserschaft entgegengestellt hätte?
    „Bild lügt!“ war immer klar … :-) Und „die Leserschaft“ war in diesem totalen Umfang auch nie ein Begriff der Sinn gemacht hätte. Die Leser(schaft) von Bild, von Spiegel, von Zeit – damit konnte man jeweils was anfangen. Was hätte sich der Spiegel aufgeregt, wenn ihm die Glaubwürdigkeit von Bild unterstellt worden wäre – zu Recht.

    Jetzt aber beklagen die Medienvertreter gemeinsam das „ihnen allen“ „die Leser“ nicht mehr glauben.
    Wie geht das?
    Wieso sind alle betroffen? Von der Taz über Zeit bis Bild …
    Wenn es so wäre, das die Leute sagen würden: „Mensch, die ARD und die Zeit, denen kann man ja gar nichts mehr glauben – aber Spiegel und Focus sind wenigstens Qualitätsmedien geblieben …“
    Dann gäbe es kein „Wir“. Dann würden die Übriggebliebenen es sich aber ganz schon verbieten mit den unglaubwürdigen Medien in einen Topf geworfen zu werden.
    Aber so ist es es nicht. Und deswegen sage ich, das dieses „Wir“ was nun wegen dem gemeinsamen Problem artikuliert wird – das genau dieses „Wir“ erst zu dem Problem geführt hat, weil es schon vorher entstanden ist.

  365. „Jetzt aber beklagen die Medienvertreter gemeinsam das „ihnen allen“ „die Leser“ nicht mehr glauben.
    Wie geht das?
    Wieso sind alle betroffen? Von der Taz über Zeit bis Bild …“

    Tja, denken Sie da mal ’nen Schritt weiter drüber nach… vllt. kommen Sie dann darauf. Aber ein Tip: die Antwort ist komplexer als „alle Medien lügen“.

    Sie machen aus einem hier oder da mal aufgeschnappten „wir“ eine Art supermediales Bündnis. Glauben Sie mir: „wir, die Medien“ ist vieles, aber sicher nicht das. Hinter „wir, die Fleischerinnung“ steckt doch auch keine Verschwörung der Antivegetarier.

    Sie bauen sich da eine Verschwörungstheorie, die nicht nur falsch ist und auf tönernen Füßen steht, sondern irgendwie auch — ziemlich doof.

  366. Sie bauen sich da eine Verschwörungstheorie, die nicht nur falsch ist und auf tönernen Füßen steht, sondern irgendwie auch — ziemlich doof.

    Das ist das Wesen einer Verschwörungstheorie, nicht?

  367. Seltsame Diskussion hier, anstatt mal eine sachliche Diskussion auf der Ebene von Tatsachen und Aussagen zu führen mal wieder nur angiften. Das Wort „wir“ ist doch gar nicht so schwer zu verstehen oder? Sobald ich mehr oder weniger Bezug zu einer Gruppe habe fühle ich mich natürlich auch selbst tangiert je engagierter ich in der Gruppe tätig bin. Wenn der Vorsitzende des Schützenvereins kritisiert wird und ich Mitglied bin und von dieser Person überzeugt, dann verteidige ich Ihn erstmal unabhängig von meiner eigenen Betroffenheit. Das selbe gilt für Pauschalangriffe auf Parteien, Fußballclubs etc.Was gibts da nicht zu kapieren? das bedeutet deswegen doch nicht direkt wieder die Medienverschwörung mein Gott.
    @Gebimmel: Ich fand den Kommentar von Sascha Lobo auch interessant und stimme dem weitestgehend zu wie Sie.
    @Pannor:Ich hab mir mal die Mühe gemacht und Ihre Beiträge überflogen hier, haben Sie eigentlich nichts anderes zu tun als die Aussagen andere User hier zu diskreditieren? In allen Kommentaren von Ihnen waren nur Hetzte, Hohn und verbale Angriffe.Ich habe keinen einzigen eigenen Beitrag zu irgend einer Thematik von ihnen gefunden. Kann es ein dass auch Sie zu dem „Wir“ gehören?Oder sind Sie einfach nur ein Troll?

    Zum ZAPP Beitrag:Fand ich sehr gut gemacht, war sehr neutral gehalten und informativ.Vor allen die Einzelinterviews waren sehr aufschlussreich.

  368. Ich bin auch imemr wieder entsetzt wie viele Verschwörer hier unterwegs sind … und jeder hat eine eigene Idee sprich Verschwörungstheorie … finde ich schon verschwörerisch …

    Gibt es eigentlich richtige Verschwörungstheoerien oder bestehen die per Definition nur solange die die nicht daran glauben sie einfach so benennen?

  369. #427 (#426 )
    Die Theorie, die Sie hier als Verschwörungstheorie abwerten, besagt das es eine vorgegebene Linie gibt die alle Medien als Haupt-Tendenz beibehalten zu haben.
    Ein konkreter Fall ist halt das aktuelle Thema: Putin und Russland werden negativ dargestellt. Amerika positiv. Als Leitlinie, als das was hängen bleibt beim Konsumenten.
    Schmähungen und Unterstellungen auf der einen Seite – Bagatellisieren und Weglassen auf der anderen. Mit allen Mitteln. Hart aber Fair nennt seine Sendung über Medikamente: „Russisches Roulette auf Rezept“. Glauben Sie, so etwas ist in diesen Zeiten Zufall?

    Spon schreibt gerade: „Putins Jahresbilanz: Präsident Planlos“
    http://www.spiegel.de/politik/ausland/wladimir-putin-jahrespressekonferenz-rubelkrise-a-1009317.html#ref=rss
    Der „Folter-Präsident“ hab ich dagegen noch nirgends gelesen – kommt wohl auch nicht.
    Dafür habe ich gelesen wie toll es ist, das die USA 9% ihres Folterberichts öffentlich machen.
    Ja – Super toll ist das. Der Einbrecher gibt öffentlich zu das er die Haustür aufgebrochen hat.
    Das er die gesamte Familie vorher geschändet und dann umgebracht hat steht halt in den nicht öffentlichen Ausführungen – wenn überhaupt …
    Aber schreiben kann man ja mal, wie toll das ist und das so was nur mit den Werten der USA geht.

    Und die ARD-Nachrichten beginnen den Bericht über die Folter in den USA mit angeblichen Folterungen von Russen. Das ist nicht mehr entlarvend, das ist auch nicht peinlich, das ist nur noch widerlich.
    http://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/tt-3365.html
    Ab Min 4:34

    Es gibt eine Parteilichkeit. Und alle machen mit. Zumindest geht kein „Qualtitäsmedium“ offensiv dagegen vor. Und das merken die Leute halt. Und wenn dann noch die Hintergrund-Informationen dazu kommen, das es „Vereine“ wie die Atlantikbrücke gibt, dann ergibt sich ein Bild.
    Und leugnen wird nicht dazu führen das sich dieses Bild auflöst.
    Mittlerweile ist es schon so, das man annehmen muss, die Leugner dieser Zustände haben sich bewusst für eine Seite entschieden. Man frag sich nur, wie geht das? Die USA stehen heute für Folter, willkürlichen Drohnenmord und Totalüberwachung und erkennen dabei keinen Gerichtshof für Menschenrechte an. Ist das die freie Welt die hier medial verteidigt wird?

  370. @ meykeysoft
    Danke.

    Also wäre ein probates Mittel gegen das Entstehen von Verschwörungstheorien journalistisches Arbeiten .. oder?

    Das wäre zwar (für mich) keine neue Nachricht aber ein schöner Abschluss zum Thema. :)

  371. Hart aber Fair nennt seine Sendung über Medikamente: „Russisches Roulette auf Rezept“. Glauben Sie, so etwas ist in diesen Zeiten Zufall?

    Und Sie beschweren sich ernsthaft darüber, pauschal als Verschwörungstheoretiker diffamiert zu werden? Was fürn Roulette hättens denn gerne?

  372. @HERDIR

    Das heißt, ich sollte beim nächsten Buffet die russischen Eier auch lieber weglassen? Denn gerade in diesen Zeiten könnte das Verspeisen derselben ja durchaus als Kriegshetze verstanden werden.

  373. @Linus
    Ach wissen SIe … Sie neigen immer mehr zu Verschwörungstheorien … Alle Welt gegen SIe … Schade …

    Und ein bissel veralbert komme ich mir schon vor … vielleicht war das auch Ihr Ziel …

    (viel Text gelöscht … keine Lust mehr …)

  374. Leute was ist nur los hier???Warum können wir nicht auf vernünftiger Basis diskutieren?Wo ist das Problem? Ich kann dass wirklich nicht mehr nachvollziehen.
    @Linus:nein Sie sollen gar nichts. Niemand hast das gesagt was Sie interpretieren, was zur Hölle ist los mit Ihnen?Das Beispiel was Sie zitiert haben ist doch kein allein stehender Begriff, auch ist russische Roulette durchaus ein Begriff der Umgangssprachlich verwendet wird da stimme ich Ihnen zu.Aber was zur Hölle hält Sie davon ab, einfach an einer sachlichen Debatte teilzunehmen?Diese Grabenkämpfe sind mir wirklich zuwider langsam, haben Sie Quellen, haben Sie Fakten die zum Thema beitragen, haben Sie Kommentare die diskussionsfähig sind oder die Sie vertreten würden? Sie hängen sich mit einer Arroganz zusammen mit anderen in dieses Thema und sind lediglich dazu in der Lage andere Kommentare zu kritisieren, Quellen zu hinterfragen, Meinungen zu diffamieren und selber haben Sie keinerlei sachdienliche Beiträge zu dem Thema.

    Während andere sich Mühe geben, lesen und recherchieren, beschränken Sie sich auf Kritik.Bringen Sie doch gerne Ihren Standpunkt hervor, sagen Sie Ihre Meinung, Belegen Sie Ihre Theorien, legen Sie doch mal den Maßstab an sich selbst an den Sie stets von allen anderen verlangen und lassen Sie uns GEMEINSAM, sachlich über diese Probleme reden.

    @IstdieWeltschön:Danke für den Link, ich stimme Ihnen zu, dieser Beitrag ist wirklich verstörend und total aus dem Zusammenhang gerissen.Ich kann dass nur noch mit Kopfschütteln betrachten, es gab so viele Opfer die auf dieses Thema gepasst hätten, siehe Murat Kurnaz, @Krautreporter. Ich lese aktuell das Buch Meinungsmacht von Uwe Krüger, ich bin erst bei Seite 112 aber ich finde direkt eine Theorie die darauf passt….erschreckend.(Das Buch beginnt mit der Erklärung der Methodik der Dissertation)

  375. Hallo und pardon, wollte mich ja raushalten……
    deshalb auch nur kurz eben zu Uwe Krüger eine Rezension und ein interessanter Link um selbst zu stöbern:
    Uwe Krüger
    Meinungsmacht. Der Einfluss von Eliten auf Leitmedien und Alpha-Journalisten – eine kritische Netzwerkanalyse
    Köln: Herbert von Halem Verlag 2013 (Institut für Praktische Journalismus- und Kommunikationsforschung /IPJ 9); 375 S.; 29,50 €; ISBN 978-3-86962-070-1
    Diss. Leipzig; Begutachtung: M. Haller, L. Hachmeister. – Uwe Krüger beschreibt die Verflechtungen des Top‑Journalismus in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Als Beispiele dienen ihm Markus Schächter (ZDF), Klaus‑Dieter Frankenberger (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Stefan Kornelius (Süddeutsche Zeitung), Michael Stürmer (Die Welt) und Josef Joffe (Die Zeit). Krüger analysiert dieses Netzwerk und nutzt konkrete Fallstudien wie die Berichterstattung ausgewählter Leitmedien über die Münchner Sicherheitskonferenz. Anschaulich verdeutlicht er, wie sich die Argumentationsmuster innerhalb des Elitemilieus zu außen‑ und sicherheitspolitischen Themen ähneln. Weitgehend geschlossen fordern die untersuchten Eliten unter anderem ein stärkeres militärisches Engagement Deutschlands im Rahmen der NATO und die Pflege der transatlantischen Partnerschaft. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass nicht nur einzelne Journalisten, sondern die Leitmedien als Ganzes zumindest im untersuchten Themenfeld dazu neigen, Elitendiskurse lediglich abzubilden und abweichende Argumente zu ignorieren oder zu delegitimieren. Dieser beobachtete fragwürdige Umgang mit der Meinungsmacht ist zu selten Gegenstand methodisch fundierter, wissenschaftlicher Analysen. Umso bemerkenswerter ist diese Arbeit. Sie ist ein wichtiger Beitrag zu einer offenen und sachlichen Diskussion über die Unabhängigkeit in deutschen Redaktionen jenseits von Verschwörungstheorien.
    Nils Hesse (NH)
    Dr., M. A., Dipl.-Volkswirt, Politikwissenschaftler, Referent beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.
    Und der Link der Uni Leipzig:
    http://www.uni-leipzig.de/journalistik/fileadmin/user_upload/00/krueger/Publikationen_Uwe_Krueger.pdf

    Sehr interessante Beiträge, fast abendfüllend. Ich denke die Uni Leipzig beschäftigt sich nicht mit Verschwörungstheorien bzw. wenn sie es täte, dann würde sie darauf hinweisen.

  376. Ich hatte alle paar Tage mal wieder die Beiträge hier gelesen, wenn auch nicht mehr alles im Detail. Aber ich würde gerne nochmal auf den Ausgangspunkt zurückkommen und einfach nur sicherstellen, ob ich zwei Punkte richtig verstanden habe:

    1) Der Aufruf der 60:
    Wurde von ARD und ZDF mehrere Tage lang GAR nicht erwähnt, und dann in den Tagesthemen nicht als eigene Meldung, sondern eingefaltet in ein allgemeines Interview von Thomas Roth mit Angela Merkel.

    2) Der Gegenaufruf der 100:
    Wurde am selben Tag noch als Meldung in ARD und/oder ZDF gebracht?

    Da ich Punkt 1 damals selber einigermaßen nachrecherchiert hatte, würde ich insbesondere zu Punkt 2 gerne eine Rückmeldung hören (optimal wären Links, wenn möglich).

    P.S.: Auch ich möchte mich dem Dank an Sie, Herr Niggemeier, anschließen, dass Sie a) solche m.E. sehr wichtige Blogposts in Sachen Medien und Ukraine-/Russland-Berichterstattung schreiben, und b) solche Austausche ermöglichen! VIELEN Dank!! In Zeiten wie diesen ist der Wert dessen kaum hoch genug einzuschätzen!

  377. Tatsächlich beschäftigt sich die Uni Leipzig mittlerweile auch mit den konkreten Vorwürfen von Udo Ulfkotte und versucht diese wissenschaftlich/empirisch zu untersuchen. Die Arbeit der Uni Leipzig ist hier der einzige/ bzw. wichtigste Beitrag zu diesem Thema.Die Uni ist die einzigste die sich damit intensiv beschäftigt. Übrigens geht die Dissertation von Uwe Krüger weit über das beschriebene hinaus.

  378. @Gurdi

    Aber was zur Hölle hält Sie davon ab, einfach an einer sachlichen Debatte teilzunehmen?

    Unter anderem, dass jemand die Benutzung des Begriffes „Russisches Roulette“ „in diesen Zeiten“ für irgendwie absichtlich hält.

    Und Leute, die die Worte „Udo Ulfkotte“, „konkret“ und „wissenschaftlich/empirisch“ in einem Satz verwenden.

    Und Leute, die die zahlreich geäußerten Argumente in diesen 400nochwas Kommentaren einfach als arrogante, diffamierende Diskussionverweigerung bezeichnen. Oder, noch dööfer, mir vorhalten, ich würde Quellen hinterfragen. Ach, mach Sachen.

    Wie oft wollen Sie denn eigentlich noch gesagt bekommen, dass es Menschen gibt, die sich Unzulänglichkeiten in der medialen Berichterstattung (die sich im Übrigen keineswegs auf die Ukraine-Krise beschränken) eben genau so erklären können, wie das z.B. der bildblog oder auch der Hausherr und auch viele andere seit Jahren tun und wie es eigene Erfahrungen in und mit Medien vermuten lassen. Darauf kommt dann von Ihnen irgendein link und irgendein „ja aber, was ist denn hiermit?“. Ich kann auch versuchen, hinter den ständig falschen Altersangaben in der Bild-Zeitung irgendeine Art von finsterer Agenda zu vermuten. Ich kanns aber auch einfach sein lassen.

  379. Niemand spricht Ihnen doch hier Ihre Argumente ab, sicher kann man über Aspekte diskutieren.Doch Sie selbst ignorieren leider auch Argumente. Die ständige Häufung von fehlerhafter Berichterstattung, der Tenor und die Überschriften der Medien, das fahrlässige weglassen von Fakten und Indizien kann man nun mal leider nicht mehr auf eine fehlerhafte und leichtfertige Berichterstattung zurückführen und selbst wenn es so einfach ist, so scheint doch trotz massiver Kritik und bereits bestehender Aufmerksamkeit des Publikums überhaupt keine Einsicht oder Besserung sich einzustellen.
    Entschuldige Sie bitte, aber sitzen dort Profis oder nicht? Wir haben doch dort keine Laiendarsteller, das sind teilweise üppig finanzierter Medien, ich kann doch in einer solch kritischen Lage eine saubere Berichterstattung verlangen für das Geld.

    ich stimme ihnene zu das diese Fehler nicht auf die Ukraine Berichterstattung beschränkt sind, es gibt auch viele weitere Themenfelder.Augenscheinlich ist jedoch das Ressort Außen,- und Sicherheitspolitik.ich verstehe nicht warum Sie sich permanent durch irgend welche beliebigen Aussagen angegriffen fühlen und permanent eine Abwehrhaltung einnehmen.

    Ich wiederhole es gerne noch einmal:NIEMAND HAT ETWAS GEGEN IHRE MEINUNG! Doch hören Sie bitte damit auf unsere Meinungen ständig platt zu diffamieren. Wenn wir uns in einer Kneipe gegenüber säßen dann wäre auch der angemessen Respekt vorhanden den man einen Gegenüber entgegen bringt, allein schon aufgrund der Integrität der Person.

    „Darauf kommt dann von Ihnen irgendein link und irgendein „ja aber, was ist denn hiermit?“
    Ich poste keine links und sage was ist hiermit,sondern hier werden Beiträge zum Thema gepostet! die dann von der Community debattiert werden. Das Netz ist doch groß genug, suchen und finden Sie doch Links die selber Ihre Meinung untermauern, die eine Meinung darstellen die Sie vertreten können. Aber hören Sie auf damit Menschen zu diffamieren die sich Arbeit mit dem Thema machen während Sie nicht gewillt sind sich ein paar Beiträge anzuschauen um selbst einen Beitrag zum Thema zu leisten! Sie machen sich selbst keine Arbeit und erzählen uns aus Ihrer Position heraus wie beschränkt wir doch alle sind, ich und andere wurde hier schon als VT, Braune Suppe, Putinversteher/troll, Moral abstinent usw. bezeichnet unter anderem von Ihnen.Ihr Urteil ist anmaßend, ungerechtfertigt und völlig von den Argumente abgelöst.Das ist eine Frechheit und beleidigend oder besitzen Sie keinerlei zwischenmenschlichen Anstand mehr?Habe ich Sie Beleidigt hier?Oder in irgend eine Ecke gestellt? Wenn ja Zitieren Sie das bitte, ich gerne bereit mich für solche Ausuferungen zu entschuldigen. Denken Sie mal bitte darüber nach, ich denke ein gewisses zwischenmenschliches Maß sollte wir uns auch im Netz entgegenbringen, das gebietet einfach der Anstand! ich trage nicht hier zu einer Debatte bei um mich wahllos beleidigen zu lassen von leute die keinen Bock haben sich auch nur annähernd soviel Arbeit zu machen.

    Was glauben Sie denn warum ich mich für „bessere“ Medien einsetzte, etwas weil ich ein so unmoralischer Mensch bin der einen russischen Imperialismus befürwortet und am liebsten die ganze Welt unterworfen sieht von China?

  380. @gurdi
    Ihre Erregung verstehe ich sehr gut. Sie haben mir damals, als mein Beitrag von Linus heftig attackiert wurde, sehr gut getan, und ich möchte Ihnen hiermit ein wenig zurück geben.
    Bitte erst einmal zurück lehnen und tief ein- und ausatmen. Ok.
    Linus scheint eine gewisse Befriedigung darin zu empfinden, andere Menschen extrem zu provozieren. Warum das so ist, darüber können wir nicht urteilen und es ist auch nicht unsere Aufgabe. Lassen Sie sich einfach nicht darauf ein. – Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan.
    Sie sollen nur wissen, menschlicher Anstand ist vielen von uns wichtig, und Sie sind nicht allein.!

  381. @442
    Dass die Qualität des etablierten Journalismus zu wünschen übrig lässt, ist ja nun wirklich der kleinste gemeinsame Nenner, auf den hier irgendwie alle kommen.
    Nur die Meinung über die Ursachen dieser Erscheinung spaltet die Leserschaft.
    Ich finde es auch absolut nachvollziehbar, wenn Sie nicht mehr so recht dran glauben wollen, dass „Schlamperei“ und Geldmangel diese Erscheinung ausreichend erklärt.
    Also erklären Sie es mit einer Art Lobbyismus und finden sicherlich auch Material, dass Ihre Thesen in EINZELFÄLLEN untermauert.
    Differenziert ist das auch nicht.
    Stefan Niggemeier der ja mit dem obigen Beitrag nichts weiter macht, als seiner gewählten Profession (oder Obsession?) zu folgen, analisiert Fehler, Ungenauigkeiten usw. (das macht er aber schon ewig).
    Ist Ihnen dabei mal aufgefallen, dass er in letzter Zeit zusätzlich den Aufwand betreibt, sich innerhalb der Kritik die er übt, zu erklären. Dabei ist es ihm wichtig, sich von bestimmten Kritikern (vor allem auch in der Erklärung der Ursachen) deutlich abzugrenzen.
    Für mich sind seine Blogbeiträge (und manche Kommentare) Denkanstöße, die einem mal mehr, mal weniger etwas geben und sei es nur ein Blickwinkel, den man vorher zu einem bestimmten Thema nicht hatte. Als Meinung muss man sich das nicht zu eigen machen.
    Aber: Er ist eben auch Journalist, der schon für eine Reihe etablierter Medien gearbeitet hat, und nicht erst seit einem halben Jahr. Er kennt sich in der Branche als Profi nun mal besser aus als ich als Laie. Und da kann ich ihm auch einfach mal glauben. Speziell in diesem Punkt.
    Wenn Ihnen die hier wiederholt genannten Ursachen (in ihrer Komplexität, nicht nur in diesem Blogeintrag) nicht reichen und Sie das mit transantlantischem Lobbyismus erklären wollen, dann ist das Ihre Sache. Aber letzlich machen auch Sie sich nicht die Mühe andere Erkärungsansätze als die von Ihnen gewünschten in Betracht zu ziehen.
    Was ist denn, wenn die Ursachen der durchaus etwas einseitigen Darstellungen und der etwas euphorischen Parteilichkeit psychologische Gründe haben.
    Checken Sie mal die Konformitätsexperimente von Solomon Asch und ggfs. darauf aufbauende psychologische Forschung zum Gruppenzwang.
    Und erklären Sie dann mal, warum das bei den aktuellen Mediendiskussionen keine Rolle als Mitursache spielen soll.

  382. @JUB 68
    Danke für den Beitrag. Ich kann dem weitestgehend folgen. Heißt das dann das die Journalisten sich genau beobachten (noch genauer durch den Gegenwind de Konsumenten) und belauern und wenn ein Beitrag massiven Diskussionsbedarf im Netz usw. hervorruft, sie dann unterstützend zur Seite springen? Nicht aus Überzeugung sondern aus Pflichtbewußtsein, Treue, Zugehörigkeit zur gleichen Berufsgruppe … ?

    Das scheint mir zumindest schlüssig in der Beobachtung. Aber das bedeutet auch, dass man eigentlich nie über den Inhalt der Kritik diskutiert/diskutieren würde. Wäre eine Transparenzoffensive der Medienbranche dann nciht zielführender? Also in der Richtung „Wir verpflichten uns zu … Unsere Arbeit zeichnet sich durch … aus …

    Quasi um eine Basis zu schaffen an der man gemessen werden kann (und will!) und um offen zu kommunizieren an was man gemessen wird. … Denn anscheinend gehen diverse Erwartungshaltungen der beteiligten „Gruppen“ / „Parteien“ (weit) auseinander …

  383. @446
    Meine Anregung war:
    Checken Sie mal die Konformitätsexperimente von Solomon Asch.
    Ihren Fragen entnehme ich, dass Sie das nicht getan haben.
    Asch hat durch eine Versuchsanordnung folgendes festgestellt (vereinfacht und verkürzt):
    Ein einziger Proband war das eigentliche Versuchskaninchen. Die anderen Teilnehmer waren eingeweihte Assistenten, was der eigentliche Proband nicht wusste. Er sah sich als Gruppenteilnehmer bei Tests.
    Bei einfachen Fragen (z.B. die Länge einer Linie im Vergleich mit anderen Linien zuzuordnen, also die Linien gleicher Größe zu bestimmen) wurden die Assistenten angehalten, falsche Antworten zu geben. Eine statistisch relevante Gruppe der Einzelprobanden schloss sich den falschen Anworten an, obgleich Sie in derselben Versuchsreihe im Einzeltest richtige Antworten gegeben hatten.
    Auswertung (vereinfacht und verkürzt):
    Eine beträchtliche Anzahl von Menschen neigt dazu, sich von Mehrheiten beeinflussen zu lassen, da es sich in einer homogenen Truppe mit gleicher Pflichterfüllung irgendwie komfortabler anfühlt. Noch vereinfachter: Wir machen die Fehler der Kollegen mit, weil es der Weg des geringsten Widerstandes ist.
    Auf diesen Experimenten (frühe 50’er Jahre) basieren dann weitere Forschungen zum Gruppenzwang, die diese Erkenntnisse verfeinert haben.
    Nebenbei: Solomon Asch war auch Mentor von Stanley Milgram (lohnt sich auch mal das Milgramexperiment zu googeln, passt aber nicht zum eigentlichen Thema, dennoch interessant.)
    Auf die von Ihnen beschriebenen Verteidigungstrategien kann man das möglicherweise auch anwenden, wobei ich da bei genauerer Beobachtung auch genug Kritik untereinander wahrnehme.

  384. Naja … das heißt es doch aber .. übersetzt angewendet wäre eine Möglichkeit:

    Da die Leitmedien (sprich Wortführer) etwas tun was auf Widerstand stößt (in Form Kritik, Protest etc.) werden diese nicht hinterfragt sondern man macht mit. Wenn man augenscheinlich zu der Gruppe gehört (augenscheinlich) … Das meinte ich doch mit „nicht ander SAache diskutieren“ …

    Um so wichtiger erscheint mir, festzuhalten welche Erwartungshaltung bei den Beteiligten besteht …

    In Form von „Was soll Journalismus tun und was nicht?“ oder „WAs kann ich bei einer Nachrichtensendung wie Tagesschau erwarten und was nicht?“ … Ich nehme nur wahr (davon bin ich auch betroffen. So doof mir das vorkommt), dass nicht das dort geliefert wird was ich bisher erwartet habe. Demzufolge muss ich mich neu einstellen. und meine Erwartungshaltung (neu) definieren.

    Bisher kann ich nciht sagen das ich zu einem Abschluss gekommen bin. Aber ich kann sagen, dass mir die Reaktion der Medien (mitwenigen Ausnahmen) sehr zu denken gibt. Eben weil ich nicht wahrnehme, dass dort ein Problembewußtsein exisiert (bzw. sich herausbildet) …

  385. @Gurdi:

    „Niemand spricht Ihnen doch hier Ihre Argumente ab“

    Nein. Natürlich nicht.

    Oder?

    „Während andere sich Mühe geben, lesen und recherchieren, beschränken Sie sich auf Kritik.Bringen Sie doch gerne Ihren Standpunkt hervor, sagen Sie Ihre Meinung, Belegen Sie Ihre Theorien, legen Sie doch mal den Maßstab an sich selbst an den Sie stets von allen anderen verlangen und lassen Sie uns GEMEINSAM, sachlich über diese Probleme reden.“

    „haben Sie eigentlich nichts anderes zu tun als die Aussagen andere User hier zu diskreditieren? In allen Kommentaren von Ihnen waren nur Hetzte, Hohn und verbale Angriffe.Ich habe keinen einzigen eigenen Beitrag zu irgend einer Thematik von ihnen gefunden. Kann es ein dass auch Sie zu dem „Wir“ gehören?Oder sind Sie einfach nur ein Troll?“

    Allerdings muss man sagen, dass diese Kritik völlig berechtigt ist angesichts von finsteren ad-hominem-Ausbrüchen wie diesem:

    „es ist Ihnen egal das Medien die eigentlich der neutralen Berichterstattung verpflichtet sind von Lobbyisten in führenden Positionen besetzt sind. Es ist Ihnen auch egal mit Propaganda gefüttert zu werden und dass Ihre vollständige Kommunikation abgehört, analysiert und gespeichert wird. Eigentlich ist Ihnen alles egal solange sie Ihr bequemes Leben ungestört fortführen können, von all dem bösen Zeugs möchten solche Leute einfach nichts mitbekommen. (…) Nebenbei wählt man noch zu 40 % eine One Man Party ala Merkel und schaut sich alle 4 Jahre im Fernsehen einen neuen Krieg an. Schöne heile Welt.“

    Wir sind uns einig, dass solche Attacken hier nichts verloren haben, denke ich.

  386. @ Stefan Pannor

    *klatsch* *klatsch* *klatsch*

    Sie haben es drauf … Immer am Thema. Argumentativ nicht zu wiederlegen. Super …

    Wie steht es in Ihrem Krieg? Waffenpause? Zu Ende?

  387. Ja wir sind uns einig.Ich weiß auch nicht warum ich mich manchmal so darüber aufrege. Es gibt ja auch viele gute Beiträge in der Presse. Was manche Medien sich jedoch teilweise für einen Murks abhalten ist schon unglaublich. Sicher spielen viele Faktoren eine Rolle und wir haben ein vielschichtiges Bild, dennoch gibt es Grundsätze im Journalismus die eigentlich überall eingehalten werden sollten/müssten.
    @JUB68: Einer der Ansätze bei Uwe Krüger beschreibt auch ein solches Modell, es ist Teil der Indexing Methode. Habe auch mal bei National Geographic einen guten Beitrag darüber gesehen wie ein Protagonist nachher die bewusst falschen Antwort genannte hat weil die anderen Testpersonen vor Ihm auch diese Antwort genannt haben.

  388. „Sicher spielen viele Faktoren eine Rolle und wir haben ein vielschichtiges Bild, dennoch gibt es Grundsätze im Journalismus die eigentlich überall eingehalten werden sollten/müssten.“

    Das denke ich auch von der Nahrungsmittelindustrie. Ich vermisse den monatelangen #Aufschrei angesichts von Gammelfelischskandalen und moderner Sklaverei in Spanien. Ich vermisse auch die Verschwörungstheorien, dass dahinter eine Gruppe einflussreicher transatlantischer Bananenhändler steckt. Ich vermisse ein „redet nicht mit Gemüsehändlern, die lügen doch alle“.*

    Und wer den Zusammenhang nicht sieht, wenn sowohl Lebensmittel als auch Journalismus möglichst billig produziert werden, und wenn Kunden für beides nicht bereit sind, einen angemessenen Preis zu zahlen— der denkt sich dann eben VTen über transatlantische Bündnisse aus, weil alle anderen Antworten womöglich auch ihn selbst als Kunden als Mitursache des Problems verorten.

    Ich weiss nicht, wenn das Bild über die Ursachen der Fehler im Journalismus so vielschichtig ist – warum höre ich dann immer wieder die gleichen simplizistischen Antworten?

    +++++

    PS: Das letzte Zitat, Gurdi, wissen Sie, von wem es war?

  389. @Pannor: Ich finde mit Ihnen leider keine Gesprächsbasis, tut mir Leid. Wir tun uns wohl beide einen gefallen wenn wir es einfach lassen, wir finden nicht einmal ansatzweise eine Annäherung.

  390. @ Stefan Pannor

    ICh zahle GEZ seit Jahren … Sind ide Nachrichten besser geworden oder gleich gut geblieben?

    Wie viel von was muss ich denn zahlen für ausgewogene, gute Nachrichten?

    Tipp: Jetzt wäre Ihr Moment. Geben Sie uns doch einen Hinweis: Welche Medien sind empfehlenswert?

    Übrigends vermisse ich den Aufschrei gegen dieses ignorante, pöbelnde Pack von Lesern/Zuschauern von Nachrichtenmedien im Allgemeinen …. ich glaube die haben sich verschworen und wollen die Journalisten mit ihrem Kapital erpressen …

    Wenn ich Ihrem letzten Post richtig verstanden habe:

    Gute Nachrichten sind davon abhängig wie viel Geld man dafür bezahlt! …

  391. Nochmal kurz zu:
    „Sie merken nichts. Sie lernen nichts.“
    Es gehört doch zur journalistischen „Grundausstattung“, mit schlafwandlerischer Sicherheit die Aspekte eines Beitrags „herauszuarbeiten“, die der Journalist für „besonders“ HÄLT. (Und die sich eventuell zudem gut verkaufen…)

    Habe mir gerade die Panorama Interviews (über BILDblog) in voller Länge angesehen. Da wirken die interviewten Menschen viel vernünftiger, als im gesendeten Beitrag dargestellt. Unterschiedlich weltoffene Menschen, zum Teil weitgereist, lebenserfahren, gebildet oder gut informiert.
    Was Panorama im eigentlichen Beitrag gezeigt hat, waren die Momente, in denen eher die Unerfahrenheit der Menschen vor der Kamera deutlich wurde und auch Ungeduld oder angestauter Ärger offensichtlich wurde. Auffällig war, dass die „Nationalitätsbewussten“, sich häufig auf Medienberichte beriefen, um ihre Sicht auf die Welt, bzw. ihre Sorgen und Ängste zu begründen.
    Man könnte mutmaßen, Medien machen wochenlang mit ihrer Berichterstattung Angst – und zeigen dann bevorzugt die verunsicherten Menschen…

    Das Ganze zeigt eine normale mediale Vorgehensweise und hat zumindest patiell etwas Selbstentlarvendes. Und sie merken es scheinbar wirklich nicht. Was soll man dazu sagen…

  392. Natürlich. Sie wollen die Ursachen für schlechten Journalismus irgendwo far far away verorten. Ich weiss, dass er ganz konkret und mit einer Vielzahl Ursachen hier, u.a. auch beim Nicht-Kunden, zu verorten ist, und dass Lobbyarbeit nur ein Teil des Problems ist.

    Jeder Verschwörungstheorie zu eigen ist ihre Unterkomplexität: es gibt eindeutige Verursacher und Schuldige für ein Problem; sowie ihre Verortung außerhalb der Verantwortung für das eigene Handeln: es sind immer andere schuld.

    Das macht VTen so beliebt. Man kann glauben, dass da jemand die Welt versteht und dass andere an den Problemen schuld sind.

    Und davon werden auch die aktuellen VTen um Medienverschwörer, gekaufte Journalisten und Blogger angeheizt. Nein, Leute die Ulfkotte und den DWN glauben, meinen es wohl nicht per se böse – sie wollen wohl nur einfache Antworten, die möglichst wenig mit ihnen zu tun haben. Solche Antworten gibt es aber in den wenigsten gesellschaftlichen Bereichen, Medien eingeschlossen.

    Kurzfassung: Sie verlangen Antworten auf Ihre Fragen – Sie wollen sie nur nicht hören, wenn diese Antworten zu nahe an Sie selbst gelangen.

  393. @ Pannor
    „Und wer den Zusammenhang nicht sieht, wenn sowohl Lebensmittel als auch Journalismus möglichst billig produziert werden, und wenn Kunden für beides nicht bereit sind, einen angemessenen Preis zu zahlen— der denkt sich dann eben VTen über transatlantische Bündnisse aus, weil alle anderen Antworten womöglich auch ihn selbst als Kunden als Mitursache des Problems verorten.

    Danke, dass Sie hier unfreiwillig den gruseligsten Klopper aller Rechtfertigungsversuche entlarven!
    Genauso argumentiert nämlich auch immer die Nahrungsmittelindustrie mittels ihrer, wie ich vermute, Mietmäuler:
    Finden sich billige, minderwertige oder teilweise sogar giftige Inhaltsstoffe in deren Essen (natürlich nach meiner Einschätzung aus nichts anderem heraus als aus Profitsteigerungsgründen!), findet sich sofort eine Hydra in den entsprechenden Foren, die kreischt: „Tja, wenn Ihr kein Vermögen für Euer Essen bezahlt, dann dürft Ihr Euch auch nicht wundern, wenn da Dreck drinne ist!“
    Ich bin hingegen der Auffassung, dass wenn ich als Lebensmittelhersteller finanziell nicht in der Lage bin, gesundheitlich unbedenkliche Lebensmittel zu erzeugen, dann darf ich nicht produzieren -So einfach ist das! Es gibt keine Entschuldigung beispielweise für verwestes Fleisch!

    Und wenn ich es mir als Herausgeber nicht leisten kann, neutral und vielschichtig zu berichten, dann sollte ich es auch lieber bleiben lassen! Die Leser konsumieren nur, was die Zeitungen offerieren – Wenn sich dabei die Online-Ausgabe im Nachhinein als falsches Pferd erweist, auf das man gesetzt hat, weil die Leser dadurch weniger Print-Magazine kaufen, dann kann man nicht auf einmal die Leser, die einfach nur mein Angebot annehmen, eindreschen!

  394. Ich hatte alle paar Tage mal wieder die Beiträge hier gelesen, wenn auch nicht mehr alles im Detail. Aber ich würde gerne nochmal auf den Ausgangspunkt zurückkommen und einfach nur sicherstellen, ob ich zwei Punkte richtig verstanden habe:

    1) Der Aufruf der 60:
    Wurde von ARD und ZDF mehrere Tage lang GAR nicht erwähnt, und dann in den Tagesthemen nicht als eigene Meldung, sondern eingefaltet in ein allgemeines Interview von Thomas Roth mit Angela Merkel.

    2) Der Gegenaufruf der 100:
    Wurde am selben Tag noch als Meldung in ARD und/oder ZDF gebracht?

    Da ich Punkt 1 damals selber einigermaßen nachrecherchiert hatte, würde ich insbesondere zu Punkt 2 gerne eine Rückmeldung hören (optimal wären Links, wenn möglich).

    P.S.: Auch ich möchte mich dem Dank an Sie, Herr Niggemeier, anschließen, dass Sie a) solche m.E. sehr wichtige Blogposts in Sachen Medien und Ukraine-/Russland-Berichterstattung schreiben, und b) solche Austausche ermöglichen! VIELEN Dank!! In Zeiten wie diesen ist der Wert dessen kaum hoch genug einzuschätzen!

    (Ich hatte diesen Beitrag letzte Nacht gepostet, aber als er heute vormittag freigeschaltet wurde, war er schon weit nach hinten gescrollt durch neuere Postings, die offenbar direkt automatisch freigeschaltet wurden, und wurde deshalb evtl. nicht mehr wahrgenommen. Ich habe mich daher fürs erneute Posten entschieden).

  395. @457: ja, so funktioniert das ja überall, nicht wahr: wenn jemand etwas nicht kann, lässt er es einfach bleiben. also DAS wird man ja wohl erwarten können. das ist schon ziemlicher unsinn.

  396. @ call me names! call me names!

    „Und wenn ich es mir als Herausgeber nicht leisten kann, neutral und vielschichtig zu berichten, dann sollte ich es auch lieber bleiben lassen!“

    Ich weiß nicht, welchen Beruf Sie haben, deswegen rede ich jetzt von mir: Mein Chef erwartet bestimmte Leistungen von mir. Das Arbeitsaufkommen lässt es aber manchmal schlicht nicht zu, dass ich diese Erwartungen zu seiner vollsten Zufriedenheit erfülle, etwa weil ich nicht die Zeit hatte, die die Erfüllung der Aufgabe eigentlich erforderte. Resultat: Es passieren Fehler.

    Wenn ich Sie richtig verstehe, müsste ich nach Ihrer Forderung, anstatt meine Arbeit einfach nur bestmöglich zu erledigen, zu meinem Chef gehen und sagen „Lieber Chef, Aufgabe xyz kann ich aufgrund von Zeitmangel leider nicht nicht in der gebührenden Form bearbeiten. Ich schlage vor, ein anderer übernimmt sie oder wir lassen es ganz bleiben. Ansonsten muss ich meinen Hut nehmen.“ Und wenn mehrere meiner Kollegen mit derselben Klage zu ihm kommen, dann wäre es nach ihrer Auffassung eine angemessene Reaktion meines Chefs, zu sagen: „Gut, wir schaffen es nicht, also machen wir jetzt den Betrieb dicht.“, anstatt etwa einen Kompromiss zu finden, der die Fortführung seines Geschäfts ermöglicht.

    Mag sein, dass es in einer idealen Welt wirklich so liefe (auch wenn ich glaube, dass der Mensch so zum Glück nicht funktioniert). Aber zwei Dinge stehen dem in der Realität im Weg: Ich muss zunächst einmal der Auffassung sein, dass meine Leistung tatsächlich nicht mehr adäquat ist. Und dann muss ich als nächstes den Schritt machen von dieser Erkenntnis hin zur Bereitschaft die äußersten Konsequenzen zu tragen, nämlich der, meine Tätigkeit niederzulegen. Leider hängen an Jobs aber Existenzen, Individuen, die damit ihr Leben und evtl. das ihrer Familie finanzieren. Das Ergebnis: Man arbeitet mit bestem Wissen und Gewissen, was manchmal besser, manchmal weniger gut gelingt, und korrigiert evtl. die Ansprüche nach unten, in der Hoffnung, dass es vielleicht irgendwann wieder besser wird. Das ist meiner Ansicht nach das, was im Bereich der Printmedien derzeit passiert. Ein Problem, ganz sicher, aber man löst es bestimmt nicht, indem man überall freiwillig den Laden dicht macht. Wie sollte das funktionieren und wem wäre damit geholfen?

  397. #434 #442 Linus
    Russisches Roulette (am Besten mit Pistole)
    Was glauben Sie denn, wie Sie manipuliert werden?
    So das Sie es merken? :-)

    http://www.welt.de/wissenschaft/article129369653/Wie-die-Serie-Die-Simpsons-Waehler-beeinflusst.html

    Aber die „Qualitäts-Medien“ liefen immer noch viele, gut recherchierte wertvolle Beiträge … (oder so ähnlich)

    Ja, aber selbst wenn wir abwegigerweise :-) keine absichtliche Propaganda unterstellen:
    Ein Tropfen Öl verdirbt 100 l Wasser.
    Es sei denn er ist gerade reingetropft und man bemüht sich sofort und redlich ihn wieder zu entfernen.

  398. @462, istdieweltschön: sorry, aber der link geht zur „welt“. das ist springer. DIE gehören doch auch dazu. das ist alles erlogen. die wollen, dass wir glauben, dass wir manipuliert werden!

  399. Oh …
    grad war das Kommentarfeld noch da …
    Jetzt ist es weg. Beim Spon …

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/russland-putin-kritiker-nawalni-soll-zehn-jahre-in-haft-a-1009546.html
    Bestimmt wieder so ein dummer Fehler, oder schlampiges Arbeiten oder sowas …
    Nein, nein, nein das ist keine Propaganda.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Alexei_Anatoljewitsch_Nawalny#N.C3.A4he_zum_Nationalismus

    #463 gepimmel
    Sehr gut! Übertreiben, damit man das Wesentliche ins Lächerliche ziehen kann.
    Denn diese dumpfen Verschwörungstheoretiker unterstellen ja, das man selbst dem Horoskop und der Wettervorhersage der Herrschaftsmedien nicht glauben kann. :o)
    Aber: Man lügt am Besten mit Wahrheiten. :o)

  400. @Oliver und gebimmel

    Demzufolge ist die „richtige“ Reaktion es einfach auszuhalten. In Ihrem Beispiel wäre das dann zwar allen Beteiligten (mehr oder weniger) klar das da Murks gemacht wird. Trotzdem Schulterzucken und weiter? Geht halt weiter … geht ja nicht anders …

    Übrigens merkt derjeige die Qualitätsverluste der „Arbeit“ der sie konsumiert … im Fall der Medien halt die Zuschauer/Konsumenten … Da beschwert sich nicht der Chef oder der Journalist das da Murks gemacht wird .. sondern .. na … genau die die das Ergebnis bekommen ,,,

    Irgendwie ist das doch dann eine Lose/Lose/Lose-Situation .. aber wirklich alternativlos? .. glaub ich nicht …

  401. (Sieht man mal davon ab, dass ich mich wundere, wie schwer es sein muss, einen ganzen Satz zu formulieren, statt zu stammeln.)

    Ich wundere mich immer wieder, dass solche Vorwürfe oft von den selben leuten kommen, die mühelos RTD und DWN schlucken.

  402. @ Stefan Pannor
    Ich jetzt? Wirklich?

    Okay erstmal entschuldigung … War in Eile …

    Ich hoffe es hat Sie nicht zu sehr überfordert?

    Ich wundere mich, dass Sie nicht annähernd in der Lage sind direkt an Sie gerichtete Fragen und Bitte zu beantworten … Wie heißt die Welt in der Sie leben?

    Übrigens schlucke ich weder RTD (Was ist das?) und DWN erst recht nicht .. das verträgt sich nicht … Aber sicher haben Sie eine Empfehlung? (Achtung: Das ist wieder ein Ball den ich Ihnen im hohen Bogen zuspiele …) …

  403. @ HERDIR

    Wie ich geschrieben habe, hat jedes Unternehmen die Möglichkeit Kompromisse zu machen, umzustrukturieren oder andere Änderungen anzustoßen, um seinen Ansprüchen unter veränderten Rahmenbedingungen gerecht zu werden oder ihnen zumindest nahezukommen. Dass das u. U. nicht von heute auf Morgen geht, sollte aber klar sein.

    Wenn ich an meiner Arbeit übrigens Murks mache, dann ärgert mich das und ich versuche das abzustellen. Gelingt aber eben nicht immer und schützt auch nicht vor neuen Fehlgriffen. So what? Ich mache einen Job, ich bin nicht im Auftrag des Herren unterwegs (ich bin übrigens kein Journalist). Vielleicht sollte man sich auch mal von dem Idealbild freimachen, dass alle Journalisten verkappte Aufklärer und Propheten sind, die einer heiligen Berufung nachgehen. Das ist eben, gerade wenn man in den Alltag einer normalen Lokalredaktion schaut, auch nur ein Job wie tausend andere, mit Leuten, die sich morgens genauso aus dem Bett quälen und den nächsten Urlaub herbeisehnen wie andere Berufstätige auch. Oder die den Job machen, weil ihnen vielleicht nix Besseres eingefallen ist. Es wäre natürlich toll, wenn jeder den Beruf ausüben könnte, der ihn im tiefsten Inneren erfüllt, aber die Realität sieht nun mal anders aus.

    Mit dem „Ergebnis“ aus ihrem zweiten Absatz setzen wir uns hier übrigens seit rund 500 Postings auseinander. Medienkonsumenten fühlen sich /zum Teil) verschaukelt und geben weniger/gar kein Geld für die etablierten Printorgane aus. Das ist eine nachvollziehbare und legitime Reaktion genauso wie es natürlich erlaubt ist, zu kritisieren. Aber damit geht noch kein Anspruch auf Folgeleistung einher. Es bleibt abzuwarten, wie mittel- bis langfristig darauf reagiert wird. Dass alle Medienhäuser die Arbeit einstellen, scheint mir aber keine adäquate und vor allem keine wünschenswerte Lösung.

  404. @464, herdir: also meine konsequenz ist eher nicht, es auszuhalten, sondern auf bestimmte presseerzeugnisse zu verzichten. ist ja nicht so, als gäbe es nicht eine große auswahl.

  405. @ Oiver
    Auch mir ist daran gelegen, dass nicht „alle Medienhäuser die Arbeit einstellen“ …

    Ich wünsche auch keine Journalisten die sich als „verkappte Aufklärer und Propheten“ verstehen … Ich bin nur der Meinung, dass sie ihren Job machen sollen … Und zwar nach den für sie gültigen Rahmenbedingungen (z.B. Ausbildung, Anstellung, Stellenbechreibung, Bildungsauftrag usw. ..)

    Wenn die Grundlage für den Murks, den wir hier diskutieren (und damit ist nicht nur ein Medium, ein Verlag, ein Medienhaus o.ä. gemeint) der ist dass die Journalisten zu schlecht bezahlt und überfordert sind (im Sinne von zu viel Arbeit und zuenig Ausbildung, dann ist doch augenscheinlich ein Systemfehler. Dann sind doch alle Medien/Verlage/usw. betroffen …

    Da muss sich auch niemand verschwören .. da reicht reines Kostenmaximierendes Missmanagement …

    Nur wird das doch nciht besser wenn man sich dann auf die Position zurückzieht, „Wir machen nichts falsch!“ oder auch „Das war schon immer so!“ …

    Wenn die Konsumenten den Konsum verweigern kann doch daraus auch nichts erwachsen, oder?

  406. @ HERDIR

    Sicher wird das nicht besser, wenn man Fehler nicht einsieht. Aber mit dem Fehlereinsehen allein sind auch die strukturellen Probleme noch nicht behoben.

  407. @ gebimmel
    Dann doch nochmal die Nachfrage. Welche Presserzeugnisse bleiben Ihnen dann?

    Oder anders gefragt: Wie gestalten Sie die Auswahl, welche Pressererzeugnisse sie kaufen/konsumieren?

  408. @474, herdir: also ich lese nach interessen und verschaffe mir dann einen diesbezüglichen überblick. so zu ziemlich jedem wichtigeren thema der heutigen zeit findet man ja auch immer grundsätzlich gegensätzliche positionen und daraus, und in gesprächen mit freunden und bekannten, bastele ich mir dann mein weltbild, das natürlich auch immer noch einen weiteren pinselstrich verträgt. bei themen, die mich aus persönlichen oder beruflichen gründen besonders interessieren, steige ich dann tiefer in die materie ein. mein anspruch an einen journalisten oder einen artikel ist ja auch nicht, dass er mich allumfassend informiert. mein anspruch ist dann wohl eher, nicht bewusst angelogen oder manipuliert zu werden.

  409. @ HERDIR

    Dass es einen Systemfehler gibt, würden wahrscheinlich viele hier unterzeichnen. Das ist aber eben nicht dasselbe wie „Die Presse ist von der NATO gesteuert.“

  410. @Oliver, es ist aber schon recht auffällig wie diese „Fehler“ stets im Ressort Außen und Sicherheitspolitik passiere, vor allem weil z.B. ungeprüft aussagen der NATO einfach weiter gegeben werden ohne diese zu überprüfen, während Sie Informationen die von anderen Staaten kommen kaum erwähnt finden bzw. direkt negativ dargestellt.Das fällt schon ein wenig auf. Das die gesamte Presse von der NATO gesteuert wird behauptet ja auch niemand, es geht darum das Lobbyisten an zentralen Schaltstellen der Medien sitzen und hier zurecht der Verdacht aufkommt das man mal die ein oder andere Nachricht in „seinem“ Licht darstellt.

  411. @ gebimmel
    Danke. Halte ich ähnlich …

    @ Oliver
    Ja da geb ich Ihnen recht. Aber wenn ein Systemfehler besteht (in der Form wie hier grob skizziert) und man als Medium Quellen benutzt die man nicht hinterfragt … und die alle Medien nutzen und dann auf sich selbst qurbeet berufen und gegenseitig zitieren, ist es doch sehr viel einfacher mit Meinungen bzw. „eingefärbten“ Nachrichten alle Medien zu infizieren und so für Aussenstehende eine heterogene Medienlandschaft vorzugaukeln …

    So wird ohne Absprache (sprich Verschwörung) doch das gleiche Ergebnis erzielt, wie es von den (auch hier) bezeichneten VTlern umrissen …

  412. „Ich wünsche auch keine Journalisten die sich als „verkappte Aufklärer und Propheten“ verstehen … Ich bin nur der Meinung, dass sie ihren Job machen sollen … Und zwar nach den für sie gültigen Rahmenbedingungen (z.B. Ausbildung, Anstellung, Stellenbechreibung, Bildungsauftrag usw. ..) “

    Ich wüsste gar nicht, wo ich anfangen soll.

    Da stimmt ja gar nix in dem Absatz.

    Aber mal zwei Einwände, um wenigstens einen Denkanstoß zu geben:

    1. Journalist ist keine geschützte Berufsbezeichnung. Jeder kann sich Journalist nennen. Das leitet sich direkt ab aus dem Grundgesetz. Diese Bezeichnung nun derart einzuengen, wie Sie das wünschen, stände konträr zum Grundgesetz.

    2. Eine Vielzahl Journalisten sind Freie. Da gibt es keine Stellenbeschreibung etc. Oder Anstellung. (Einen Bildungsauftrag hat man als Journalist eh nicht. Siehe 1., Grundgesetz und so.)

    Nehmen Sie mal diese sehr simplen Fakten und gucken Sie, wo die überall mit ihrem Pressebild kollidieren.

  413. @Gurdi

    es ist aber schon recht auffällig wie diese „Fehler“ stets im Ressort Außen und Sicherheitspolitik passiere

    Eben das stimmt pauschal und auschliesslich nicht. Lesen Sie mal zur Abwechslung andere Ressorts. Sie werden staunen wieviel Inkompetenz, Schludrigkeit und Egalität da vorherrscht. Auto, Reise, Feuilleton, Sport, you name it. Wer verhindert denn eine sorgfältige Berichterstattung z.B. über Fussball im Fernsehen? Der DFB und seine NGOs? Wohl kaum.

  414. @ Stefan Pannor
    Und was wollen SIe mir jetzt damit sagen? Außer natürlich,dass ich wie bisher dodal auf dem Holzweg bin … Wohin wollen Iie mich denn „stoßen“?

    Sie sind mit der heterogenen Berichterstattung in deutschen Medien zur (da hier der Aufhänger) Ukrainekrise zufrieden? Für Sie gibt es keinen Grund zur Klage?

    Super .. ich beneide Sie … Warum diskutieren Sie hier mit?

  415. @457, Call me names! call me names!

    Und wenn ich es mir als Herausgeber nicht leisten kann, neutral und vielschichtig zu berichten, dann sollte ich es auch lieber bleiben lassen!

    Und wenn es als Herausgeber garnicht meine Absicht ist, absolut neutral und vielschichtig berichten zu lassen? – das geht auch wohlgemerkt ohne die große Manipulationskeule.

    Dann haben wir die aktuelle Medienlandschaft, will ich meinen, in der jedes Medium ein gewisses Profil hat und anhand der Menge man sich einen vielschichtigen Eindruck verschaffen könnte.

    Ich glaube nicht, dass eine absolut neutrale und vielschichtige Zeitung oder Nachrichtensendung sonderlich interessant, lesens-, sehens- oder hörenswert ist. Allein schon ein zeitlicher/organisatorischer Rahmen schränkt ein. Aber gerade die unterschiedlichen Akzente locken mich als Leser/Seher/Hörer ja erst zu diesem speziellen Medium, das ich dann vielleicht als Stammkunde begleite.

    (Die öffentlich-rechtlichen nehmen da natürlich trotz Informations- und Bildungsauftrag keine Sonderstellung ein.)

  416. @ yxz
    Ich muss Sie da korrigieren (bevor Herr Pannor das tun muss) Jornalisten haben keinen Bildungsauftrag, (siehe Post 479) nicht mal die der ÖR.

  417. @Herdir

    Gott, ist das doof. Da gibt es Menschen, die Fehler en masse in den Medien konstatieren, meinetwegen auch systematisch. Und Sie entblöden sich nicht, denen nun vorzuhalten, sie fänden das ja wohl implizit völlig ok so. Lernen Sie doch erstmal lesen, oder, noch besser, verstehen, bevor Sie meinen, hier Lektionen ind Medienkompetenz erteilen zu wollen.

  418. @482, HERDIR

    Alles ist so wie es sein soll … Glückwunsch …

    Und das ist ganz genau nicht das, was Linus zum Ausdruck brachte. Mannomann.

  419. @Linus:Sagen wir mal besonders häufig im Ressort Außen und Sicherheitspolitik. Es gab natürlich auch viele andere Fälle, z.B. Wulff.Aber auch hier interessant warum da der Axel Springer Verlag Wulff „kicken“ wollte, während Herr zu Guttenberg klar geschützt wurde. Da bekommt man schon den Eindruck dass die Presse gerne auch mal Politik selbst machen möchte statt nur darüber zu berichten.

  420. @ Linus
    Dann frag ich Sie lieber direkt: Was wollten Sie denn zum Ausdruck bringen?

    Das nicht nur im Außen- und Sicherheitsressort Fehler gemacht werden sondern eigentlich in alle Ressorts?

    Sind die unvermeidlich (immerhin scheint es nicht nur einen Verlag, ein Medium zu betreffen)?

  421. @Gurdi

    Sagen wir mal auch im Ressort (Außen- und Sicherheits)Politik, sowie bei der Sport-, Reise und Autoberichterstattung, sowie im Feuilleton. Dann passt es. Außen- und Sicherheitspolitik nimmt eben keine wie auch immer geartete Sonderstellung im Reigen der publizistischen Fehler ein. Gerade hier in diesem Blog denke ich gerne an die Themenreihe: Lügen für das Leistungsschutzrecht.

  422. „Sie sind mit der heterogenen Berichterstattung in deutschen Medien zur (da hier der Aufhänger) Ukrainekrise zufrieden? Für Sie gibt es keinen Grund zur Klage? “

    Ich find es immer wieder lustig, wie man, sobald man sich nicht mit einer Kritik gemein macht, zum Vertreter der extremen Gegenthese abgestempelt wird.

    Was exakt sollen solche Suggestivfragen bringen? Entweder wissen Sie, dass die Frage Blödsinn ist, dann muss ich nicht antworten. Oder Sie wissen es nicht, dann wäre jede Antwort vergeudet.

  423. @488: also jetzt bin auch schon ein bisschen erschrocken? sie haben wirklich nicht verstanden, was linus meinte? es geht um die entscheidende frage, aus welchem grund in der berichterstattung fehler passieren. verschwörung oder unsauberes arbeiten.

  424. „Da bekommt man schon den Eindruck dass die Presse gerne auch mal Politik selbst machen möchte statt nur darüber zu berichten.“

    BILD = „die Presse“?

    Ernsthaft?

  425. @ Gurdi

    „Das die gesamte Presse von der NATO gesteuert wird behauptet ja auch niemand, es geht darum das Lobbyisten an zentralen Schaltstellen der Medien sitzen und hier zurecht der Verdacht aufkommt das man mal die ein oder andere Nachricht in ,seinem‘ Licht darstellt.“

    Aber wenn es doch so transparent ist, dass „Lobbyisten an den zentralen Schaltstellen“ sitzen, wo ist dann eigentlich das Problem? Wenn ich einen Artikel von Frank Schirrmacher (Gott hab ihn selig) lese, dann weiß ich, was ich zu erwarten habe. Wenn ich die FAZ aufschlage, dann weiß ich, dass ich darin eher keine Lobeshymnen auf Die Linke finden werde, und dass die CSU im Spiegel eher schlecht wegkommt. Man kann die Dinge einordnen und sich woanders umschauen. Oder eben diesen einen Beitrag als eine Facette des Diskurses betrachten.

  426. @488 Herdir

    Ja, in allen. Nein, nicht unvermeidlich.

    @Gurdi

    Sagen wir mal besonders häufig im Ressort Außen und Sicherheitspolitik.

    Nein, sagen wir nicht. Weil es nicht stimmt. Das mag zwar das einzige Ressort sein, was sie für relevant halten, das heißt aber nicht, dass es auch so ist.

  427. @ alle

    ALso nach den letzten Posts ziehe ich für mich zumindest die Erkenntnis raus, dass hier (in der Diskussionsrunde) grundsätzlich ein VErständnis herrscht, dass Fehler passieren im Journalismus. Das dfas alle Ressorts betrifft über alle Medien hinweg. Das das aber nicht zu ändern ist (u.a. wegen der Spareffekte).

    Also doch alles schicki … Ist halt so. Muss man mit leben oder halt nicht konsumieren. (siehe 482) …

    aber doch eins noch:
    @ Stefan Pannor
    zu 490 ..

    Ernsthaft … Ich finde es immer wieder lustig was Sie lustig finden. … Ist mir eine Freude Ihnen eine FReude zu machen.

    Ich hatte es schon mal geschrieben. Ich würde mir von Ihnen wünschen, dass Sie von Ihrem Sockel zu uns dilettantischen , nörgelnden Diskutanten herunterkommen würden und ggf. mal mehr als hingeworfene Brocken zur Disposition stellen. Sie haben (auch das habe ich schon geschrieben) eine sehr herablassende Art. Falls das eine Art von trollen ist: Glückwunsch. Das können Sie.

  428. Wurde der Blogbeitrag des stv. Chefredakteurs von ARD Aktuell (=Tagesschau + Tagesthemen) Christian Nitsche vom 16.12.14 hier wahrgenommen?

    Und weiß jemand etwas über die dortigen Kommentierungs-Regeln? Ich kann nicht erkennen, dass die Kommentarfunktion geschlossen ist, aber mein (ganz normaler, nicht gegen die Regeln verstoßender) Kommentar von heute wurde nicht veröffentlicht. Überhaupt wurde in den letzten 24 Stunden nichts mehr veröffentlicht, und auch davor scheint es mir erstaunlich wenig zu sein.

    Jetzt könnte ich natürlich spekulieren, warum das so ist, aber statt das zu tun, frage ich lieber mal in die Runde, ob hier jemand etwas dazu weiß?

  429. @Wie Traurig:Das war eh ne seltsame Angelegenheit, man konnte den Artikel vorher bei Tagesschau normal kommentieren, was ich auch getan habe.Nachher wurde er in den Blog geschoben und alle vorherigen Kommentare entfernt, danach hab ich mir keine Mühe mehr gemacht. Ich hab auch manchmal den Eindruck das Artikel wo man mit vielen Kommentaren rechnet gerne in der Nacht veröffentlicht werden, die Kommentarfunkton ist dann direkt am nächsten morgen zu…

  430. @herdir

    „Ich hatte es schon mal geschrieben. Ich würde mir von Ihnen wünschen, dass Sie von Ihrem Sockel zu uns herunterkommen “

    Das Posing ist zwar gekonnt, aber nicht mehr. Sehen Sie sich seine „Arbeit“ mal an. Ein Supermann-Schlumpf-Journalist, das darf man sagen, ohne der üblen Nachrede verdächtigt zu werden. Er post gerne als etwas, was er nicht ist. Methode und Kompensation zugleich.

    „mal mehr als hingeworfene Brocken zur Disposition stellen. Sie haben eine sehr herablassende Art.“

    Teil seines Posings. Aber herzergreifend über „forsches Formulieren“ klagen kann er auch, wenn man nicht ergriffen genug zu ihm heraufblickt.

    “ Falls das eine Art von trollen ist: Glückwunsch. Das können Sie.“

    Das ist seine Masche und Methode und es ist vor allem sein Ziel: Jede Diskussion über die sogenannten Fehler und ihre möglichen Ursachen zu sabotieren. Deshalb sollte man eigentlich auch gar nicht mehr darauf eingehen, nach dem Motto: Don’t feed the troll“. Man sollte sich klar machen, dass ihm Niggemeier’s Posts zum Thema zuwider sind, er ist hier nicht als interessierter Gast zugegen. Nur auf direkte Angriffe auf Niggemeier berzichtet er meist, das erleichtert ihm die Subversive Aktion.

    @ Wie traurig:

    Ja, dieses Forum wurde wohl stillschweigend geschlossen, man hatte aber nicht den Anstand das so kundzutun. Vermutlich möchte man diesen Rohrkrepierer leise beerdigen. Mein -nicht veröffentlichter- Kommentar bezog sich auf seine Klage, unsereiner wäre nicht mal beschämt über das Etikett „Putinversteher“. Im Kern war meine Antwort:
    Das ist der Kern des Problems. Von Journalismus erwarte ich, einen Konflikt und die dahinter liegenden Interessen verstehen zu wollen und das dem Rezipienten zu vermitteln. Dann darf auch gerne gedeutet und Position bezogen werden. Verstehen bedeutet nicht bejahen. Nicht verstehen wollen aber bedeutet nicht verstehen können und eignet sich nur für eine dogmatische Parteinahme und kann keinen informativen Journalismus fundieren. Dafür zahle ich als Leser nicht und dem kann ich auch den eingeforderten Respekt nicht zollen. Es ist erschütternd, dass ich das einem führenden ÖR-Journalisten auch noch erklären muss, sogar jetzt noch in diesem Stadium der Debatte. Und es macht den Kern der .Glaubwürdigkeitskrise unserer „Qualitätsmedien“ aus. [Ende]

    Aber offensichtlich hat man nicht den Charakter sich dieser Debatte zu stellen und zu viele Kommentare dieser Art bekommen. Also stellt man sich lieber heimlich tot und taub und ist halt mal irgendwie weg. Deprimierend bezeichnend für die Diskursfähigkeit unserer „Qualitätsmedien“.

    Alleine schon die Verwendung des „German Angst“ Kampfbegriffes alleine diskreditierte seinen Beitrag an sich hinreichend.

  431. Mir kann keiner erzählen, dass die verarmten Printredaktionen hierzulande ja gerne wollten, aber leider, leider nur das nötige Kleingeld für Ukraine-Berichte aus e i n e r S i c h t (Poroschenko) heraus übrig haben!

    Wenn jemand einen Link-Tipp für mich hat, in welchen der hier groß angekündigten, „alternativen Leitmedien“ ich denn bitte nachlesen kann, wie es aktuell z.B. den Menschen in den Ost-Gebieten der Ukraine ergeht, die den Putsch nicht befürwortet haben und schlimmstenfalls sogar die Vorgänger-Regierung demokratisch gewählt hatten, (und die jetzt offenbar nach den vielen Kriegsmontaten auch noch Rente und Sozialleistungen leben müssen), wäre ich sehr dankbar!

  432. @herdir:

    Ich war ein Weilchen weg , konnte das nicht verfolgen und will jetzt nicht alles nachlesen, deshalb die Frage:

    Hat er auch nicht vergessen, sie als Verschwörungstheoretiker zu bezeichnen und Ihnen zu unterstellen, Sie würden Russia Today alles glauben sowie begeistert Publikationen aus dem Kopp-Verlag lesen? Hat er viele Fragen der Art “ Sie glauben wohl….“ gestellt und keine Ihrer Fragen beantwortet?
    Ist ihm DaW wie ein Sekundant zur Seite beigesprungen?

    Routine….spielt sich hier bei jedem dieser relevanten Themen so ab

  433. @ Symboltroll
    Danke. Ich wollte das nur mal von anderen hören … dachte schon ich seh das alleine so.

    Guter Kommentar … Leider (wie viele andere auch) in die Esse geschrieben :) …

    Mal sehen ob und wann und dann wie sich die ÖR (irgendeiner^^) Diskussion stellen …

  434. @call me names

    Leider habe ich dazu auch keinen Tipp. Wo wir aber dabei sind: Mich würde ja mal eine fundierte Analyse dazu interessieren, weshalb – in einer politisch derart aufgeladenen Situation – die Wahlbeteiligung bei der Parlamentswahl der Ukraine derart niedrig war, unter 50%.

    Hat nicht wenigstens eines unser Qualitätsmedien dazu mal eine fundierte Analyse gebracht? Ich kann dazu ja viel vermuten (fehlen wesentlicher Parteien), aber für eine echte qualitativ wertige journalistische Analyse dazu wäre ich wirklich dankbar.

    Nur: Meinem Eindruck hat das keine Sau innerhalb unserer Leitmedien interessiert. Das Wahlergebnis hatte doch gefallen. Also wozu nachbohren?

  435. @Linus 494
    „@Gurdi
    Sagen wir mal besonders häufig im Ressort Außen und Sicherheitspolitik.
    Nein, sagen wir nicht. Weil es nicht stimmt. “

    Sie erlauben mir eine ähnlich komplexe Antwort?
    Doch, sagen wir doch. Weil es stimmt.

    Genauer, es stimmt doch nicht. Denn es sind mehr als nur Fehler. Es sind „Fehler“ die so einseitig nur unterlaufen können, wenn man seine Arbeit auf der Basis eines gefestigten ideologischen Weltbild aufbaut. Und vermutlich als Ressortleiter und zugehöriges Team weiss, dass dieses Weltbild förderlich dabei war, in diese Position zu kommen und dort zu bleiben. (Da hilft die Arbeitsmarktlage für Journalisten sicher auch nach). Und dass die Bildauswahl bei „Putin einsam am Tisch“ nichts mit einem Fehler zu tun hat, aber viel mit Intention, wollen Sie nicht ernsthaft bezweifeln, oder?

    „Das mag zwar das einzige Ressort sein, was sie für relevant halten, das heißt aber nicht, dass es auch so ist.“

    Ja, die Wirtschaftsseiten und die darin zu findende -ideologisch gefestigte neoliberale Reformpolitikagitation- zeigen bereits seit vielen Jahren auch eine ähnlich interessensgeleitete Schlagseite.

    Zu beidem können sie sich gerne im Detail bei Albrecht Müller kundig machen. Da finden sie einige ganz interessante Hintergrund-Artikel dazu, wenn sie mal durchs Archiv stöbern.

  436. Da sagen Sie etwas, Symboltroll. Der Umgang mit der Opposition in der Ukraine ist für mich auch ein Buch mit sieben Siegeln! Manchmal huschen Versatzstücke über die Seiten unserer vielschichtigen Leitmedien, aber die verschwinden oftmals leider dann auch wieder wie von Geisterhand. So beinhaltet dieser Link zum Beispiel auch nicht mehr das, was er verspricht:
    http://www.spiegel.de/video/proteste-in-kiew-abgeordneter-landet-in-muelltonne-video-1522124.html

    Da mich Weichei, dieses Video, als er noch zu sehen war, ehrlich gesagt regelrecht schockiert hatte, warte ich eigentlich noch heute darauf, etwas über die näheren Umstände zu erfahren, und ob unsere Europa-Fan-Busenfreunde diese Tat denn auch angemessen verurteilt- und geahndet haben, wie man es eigentlich erwarten sollte!

  437. @Symboltroll
    Ihre komplexen Antworten … imponieren mir .. danke … baut auf …

    Naja ich denke bei der Postzahl ist es mal an mir Danke zu sagen zum Hausherrn … dafür das er den „Kanal offen hält“ .. :)

  438. @symboltroll

    Wer sich selbst für einen reinen, guten, wahren, schönen Geist in einem Meer an machtversessenen Zynikern hält, muss die Welt wohl so sehen wie Sie, ja.

    Ansonsten wußte ich bislang nicht, dass z.B. der Kicker, die Theater Heute oder Die neue Frau Wirtschaftsseiten haben. Aber das liegt vielleicht daran, dass ich die Nachdenkseiten nicht so oft lese. Weil die keine Kommentarfunktion haben und damit meine grundgesetzlich verankerten Rechte mit Füßen treten.

  439. …um es noch näher zu erläutern: Das „Mülltonnen-Video“ hatte mich vor allem aus dem Grunde so besonders erschrocken, weil es so ein sehr bedrückendes Lynchmob-Flair verströmte! Da fragt man sich schon, was da in Kiew eigentlich so abgeht, abseits von Europa-Lobpreisungen und Geldforderungen stellen!

  440. @ Linus 508
    Wo sehen Sie denn bei „Theater Heute“ klamme-Finanzlagen-bedingte, einseitige Berichte, wenn man fragen darf??? Zuviel Karin Beier, oder wie?!?

    Erstaunlich, ganz nebenbei, wie Sie von der Kritik an der hiesigen Ukraine-Berichterstattung auf „Die neue Frau“ zu sprechen kommen…!

  441. Naja also mich stellt die banale Antwort der handwerklichen Fehler nicht zufrieden, dafür sind mir einfach einige Sachen zu gezielt abgelaufen. Es betrifft leider viele unetrschiedliche Medien, manche sind besser, manche schlechter von der Berichterstattung und dann gibt es nochmal teils gravierende Unterschiede in den einzelnen Formaten wie Monitor, ZAPP, Brennpunkt oder diverse Talkshows.

    Man hat heut zu tage manchmal den Eindruck dass man die Nachrichten der Woche erst gesehen hat wenn man die Heute Show oder die Anstalt gesehen hat.

    Traurig finde ich auch teilweise dass viele Sachen im Netz für Journalisten Problemlos verfügbar wären, z.B. bei Wikileaks. Warum niemand da mal ein paar Botschaftsdepeschen aufgearbeitet hat ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel, da waren schon teils eindeutige Dokumente dabei. Das sind so Sachen, da zieht die Theorie der handwerklichen Fehler bzw. des Zeitdrucks oder Geldmangels (bei den ÖR sowieso nicht relevant, die haben ja nun freilich genug Asche zur Verfügung)nicht.

    Auch Interessant fand ich den Beitrag im Ersten über das Herrhausen Attentat, interessant hierbei dass die Attentäter im Libanon ausgebildet wurden bzw. die Bombe aus dem Libanon stammt.Genauso wie es Hinweise darauf gibt dass die Wehrsportgruppe Hoffmann ebenfalls im Libanon trainiert wurden, dieser werden Verbindungen zur NATO Stay Behind nach gesagt.

  442. @Call me names

    Erstaunlich? Nein, folgerichtig. Gurdi sprach pauschal von einer auffälligen Häufung journalistischer Fehler bzw. tendenziöser Berichterstattung im Bereich Außen- und Sicherheitspolitik, die keinen anderen Schluss zulasse, als das es sich hierbei nicht um Fehler oder irgendwas anderes handeln kann. Wie erklären Sie dann sowas wie „Die neue Frau“? Oder generell die Sportberichterstattung? Oder Hegemann-Unfälle des Feuilleton? Nato-Propaganda für die Kunst?

  443. @ Stefan Pannor
    .. Äh ja … “ Auch der Spiegel brachte online einen Bericht in englischer Sprache und versprach mehr Informationen in der Printausgabe des folgenden Tages, “

    “ Die gesamte Datenmenge wurde nur den Medienpartnern, westlichen Leitmedien, zur Verfügung gestellt.“

    … und das beweist was? Ihre subjektive Wahrnehmung? … Welche Leitmedien in Dtl .haben denn die Depeschen entsprechend gewürdigt und aufgearbeitet? …

    Jetzt bin ich wirklich gespannt!

  444. @ Linus

    Oder der zunehmend abnehmenden Auflage der Bravo?

    (Ich helf Ihnen bei Ihrem Vorhaben … egal wohin es führt …)

  445. @511, Call me names! call me names!

    Erstaunlich, ganz nebenbei, wie Sie von der Kritik an der hiesigen Ukraine-Berichterstattung auf „Die neue Frau“ zu sprechen kommen…!

    Wegen Medienkritik. Natürlich ist der Bogen zu „Die neue Frau“ und ähnlichen Publikationen der Regenbogenpresse nur allzu selbstverständlich, schließlich tummeln sich auch dort allerlei (meinungsmanipulierende) Journalisten. Ich glaube ja, wenn man all die bewussten und unbewussten Fehler und Ungenauigkeiten, Verdrehungen und Falschdarstellungen, die so in der deutschen Medienlandschaft geschehen, stapelt, wäre der Berg(!) mit der Prominentenberichterstattung der weitaus größte.

    Daher an dieser Stelle: http://www.topfvollgold.de – toi toi toi.

  446. @Gurdi

    Das sind so Sachen, da zieht die Theorie der handwerklichen Fehler bzw. des Zeitdrucks oder Geldmangels (bei den ÖR sowieso nicht relevant, die haben ja nun freilich genug Asche zur Verfügung)nicht

    Eine solche Aussage belegt dann nochmal ganz wunderbar Ihre komplette Ahungslosigkeit. Unterhalten Sie sich doch mal mit Redakteuren oder sonstigen Mitarbeitern z.B. des hessischen Rundfunks und fragen Sie sie nach dem Verbleib der goldenen Wasserhähne. Die Reaktion könnte lustig werden.

  447. @Linus

    Haben Sie Ahnung ?

    Wofür gehen GEZ-GEbühren drauf? (Ich helf Ihnen mal: Ich denke nicht für Goldene Waserhähne … Jetzt Sie… )

    Übrigens bin ich gern zu erheitern .. falls Sie jemand vom HR kennen, können SIe ihn für uns fragen? Danke …

  448. Auch wenn die ÖR tatsächlich besser zahlen als so ziemlich alle privaten Medien, hat man dort ganz genau denselben oder mehr Zeitdruck. Geld ersetzt keine Zeit, es macht den Tag auch nicht länger. Das gilt insbesondere für die Freien.

  449. @Linus 514

    Wie gesagt, ich hatte hier länger nicht mit gelesen. Deshalb wusste ich nicht, dass Sie nicht den Anspruch erheben, ernst genommen zu werden. Kein einziges Ihrer Worte hat irgendetwas zu tun mit dem, was ich geschrieben hatte.

    Ich erspare mir also eine Erwiderung.

    @call me names: Es gab dazu einen Bericht in der Welt, der den Gewaltexzess gegen jenen Abgeordneten als wunderbares Zeichen des demokratischen Selbstbewusstseins feierte und feixend in eine Linie mit der Ice Bucket Challenge stellte, als Trash bucket challenge. Ich kann mich nicht erinnern, dass irgendjemand in der deutschen Medienlandschaft daran Anstoß genommen hätte.

    Ich wollte ihnen das verlinken, kann es aber nicht mehr finden, vielleicht wurde es stillschweigend entfernt. Dafür fand ich einen Artikel dazu in der Zeit, bei dem aber die entsprechende Passage nachträglich entschärft wurde, wie man im Abspann liest, weil „In einer früheren Version des Textes war die Erwähnung der Trash-Bucket-Challenge missverständlich. Um die Haltung des Autors dazu deutlich zu machen, haben wir im Einstieg zwei Sätze ergänzt“.

    Mich hatte diese feixende Bejubelung von individuellem Strassenterror in der deutschen Qualitätspresse noch mehr schockiert als die Tat an sich. Und dass das von anderen Qualitätsmedien nicht angeprangert wurde, ebenso. Für mich zeigt das einen totalen Verlust aller Zivilgesellschaftlichen Maßstäbe in zumindest manchen Redaktionen mit einhergehender Verrohung. Zumindest partiell.
    http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-10/ukraine-wahl-poroschenko-eu-parlament-krieg

    Und um Missverständnisse zu vermeiden: Für mich sind nicht alle Medien gekauft, durchgängig US-hörig oder was auch immer sonst an VT kursiert. Ich mache es noch an der Sache fest, und das ist das Thema Ukraine/Russland, das waren die angeblichen Beweise für einen Giftgaseinsatz durch Syrien aber auch die hochgradig naiv-falsche Darstellung des arabischen Frühlings. In Sachen 5-Eyes und Folterungen sieht es -noch?- anders aus.
    Bin mal gespannt wie das jetzt bei diesen maximal dubiosen Anschuldigungen an Nordkorea in Sachen Sony läuft.

  450. @Herdir

    Sie werden lachen (oder auch nicht), ich habe mich justament vorgestern abend mit einer Redakteurin der HR-Hörspielredaktion unterhalten, die sich gerade der x-ten Sparrunde gegenübersieht. Aber was weiß denn ich, dass Außen- und Sicherheitsressort ist davon bestimmt nicht betroffen. Und wenn, die müssen ja auch nicht recherchieren, die bekommen die Nachrichten ja stets von NGOs und Gladio und Rasmussen in den Block diktiert.

    (Warum beantworte ich so einen Scheiss eigentlich?)

  451. Naja Linus, also Auslandberichterstattung ist doch schon irgendwie ne andere Liga als das Feuiletton oder der Boulevard. Auch haben fehler hier eine ganz andere Wirkung als im Klatsch und Tratsch oder ob bei der AMS der Motor nun 271PS oder 217 hat, zumal sowas auch schnell deutlich wird. In de Könisgsklasse kamm man halb einfach mehr erwarten als in der Regionalliga, das liegt doch wohl auf der Hand. Und in den Auslandsstudios der ÖR herrscht nun freilich kein Geldmangel, das ist doch naiv.Das der Kamermann vom MDR keine Rolex trägt mag klar sein, hat aber wenig mit der Kompetenz und der Qualität der Arbeit zu tun. Auch sind die „Fehler“ über die wir hier reden auch von der Sache her ganz anders geartet, man schaue sich z.B. das Reutersmaterial an vom G20 Gipfel sowie das Märchen der Isolation Putins.(Nein ich habe keine Lust da wieder drüber zu debattieren, ich hatte mich dort schon umfangreich zu geäußert). Das weglassen von Informationen, bzw. die unzureichende Ausleuchtung der Hintergründe wie vom Programmbeirat kritisiert hat auch wenig mit Zeitdruck zu tun(Zeit gabs ja nun genug in dem Konflikt, iss ja nicht erst seit gestern), Kostendruck kanns auch nicht sein, das sind alles gut besetzte und hochkarätige Formate und handwerkliche Fehler in allen Formaten und zig Tagesschausendungen und Brennpunkten kann man wohl auch ausschließen.Bleibt nur noch naivität, eigene Ideologische EInstellung, elitäres Denken,Herdentrieb oder man hat sich einspannen lassen in eine Agenda.

  452. @Gurdi, Herdir…
    Da Sie immer wieder auf die „GEZ“ zurückkommen:
    Sie zahlen Rundfunkgebühren. Die GEZ war die mittlerweile ersetzte Behörde für den Einzug dieser Gebühr. Aktuell existiert sie nicht mehr. Könne Sie jetzt gern als pingelig ansehen, aber wenn Sie anderswo Präzision vermissen, sollten Sie doch mit gutem Beispiel vorangehen.
    Und mal zum Bedenken: Die Rundfunkgebühren zahlen Sie nicht nur für die Nachrichten, sondern für das gesamte Programm der ÖR.
    Da laufen zum Beispiel auf 3sat zuweilen komplette Opernaufführungen. Die gucken sich dann Opernfans an, die sich aus finanziellen oder anderen Gründen keinen Trip in ein Theater leisten können und dann trotzdem mal eine Vorstellung dieser Art sehen können. Und wenn Sie sich für Opern nicht interessieren, zahlen Sie das trotzdem für diese Leute mit.
    Wenn Sie Pech haben und der ÖR auch außerhalb der Nachrichten nichts leistet, was Ihnen gefällt, zahlen Sie komplett für andere und gar nicht für sich selbst. So wie viele Leute Krankenkassenbeiträge zahlen müssen, nicht zum Arzt gehen, weil sie gesund sind und Ihr Geld letztlich in die Behandlung völlig Fremder fließt. Das nennt man Solidargemeinschaft.
    Und mal abgesehen davon, dass sicherlich eine Menge der Rundfunkgebühren verschwendet wird, wird eben dieser Grundgedanke der Solidargemeinschaft auch von den ÖR immer noch erfüllt. Keine Frage, dass sie insgesamt vieles besser machen müssen, aber diesen Aspekt der verfluchten Rundfunkgebühren sollte man sich immer wieder mal vor Augen halten, gerade wenn einem der Ärger im Zusammenhang mit den ÖR mal wieder in den Hals steigt.

  453. 523, Gurdi

    Naja Linus, also Auslandberichterstattung ist doch schon irgendwie ne andere Liga als das Feuiletton oder der Boulevard

    Warum sind das Ihrer Meinung nach andere Ligen? Sie schreiben nett von Königsklasse und Regionalliga – aber gerade wenn es um scheinbare methodische Systemfehler geht, ist so eine pauschale Abgrenzung allein anhand des Objekts der Berichtserstattung meiner Meinung nach nicht haltbar.

    Einzelne Sendungen, Artikelreihen kann man gerne so unterschiedlich gewichten. Natürlich muss die Tagesschau anders kritisch begleitet werde als Sport im Osten – kommt das ungefähr mit Königs- und Regionalklasse hin? Dennoch ist das Label Ausland aber nicht automatisch relevanter als das Label Prominente oder Sport.

  454. @524, JUB 68

    Sie haben mit dem Fass RundfunkgebührenGEZSolidargemeinschaft soeben die nächsten 200 Kommentare gesichert. :)

    Nebeinbei: „Mit dem Gebührenaufkommen von jährlich rund 7,5 Milliarden Euro werden unter anderem 22 Fernseh-, 67 Radiosender und eine Vielzahl von Online-Plattformen mit insgesamt mehr als 25.000 festen Mitarbeitern finanziert.“ (wikipedia)

  455. @Symboltroll

    War das jetzt ein Fehler oder eine Agenda? Unaufmerksamkeit oder Propaganda? Scheissegalität oder Manipulation? Falsche Grundeinstellung oder Ideologie?

  456. @herdir:

    http://blog.tagesschau.de/2014/12/16/wer-angst-saet-will-macht-ausueben/

    Sie hatten mich gefragt, was ich dort schreiben wollte. Es war das Folgende (und ja: Was für ein Armutszeugnis, dass man bei Tagesschau/Tagesthemen noch nicht mal den Mumm zu haben scheint, hinzuschreiben, dass die Kommentarfunktion geschlossen ist. So haben Mitleser das Gefühl, die Diskussion habe sich bereits erschöpft, was ja ganz OFFENKUNDIG nicht der Fall ist!):

    —–

    Hallo Herr Nitsche,

    Zitat Ihres Beitrags:

    >> Die Drohgebärden Putins zeigen Wirkung und graben sich ein in die Gefühlswelt der Deutschen. <<

    Und zum ungezählten male… natürlich… Putin, der aggressive Putin… und wir armen bedrohten Opfer auf seiten der NATO.

    Nein. Sie lernen nichts…

    Wie immer:

    – Wir sind die Guten. Per definitionem.
    – Und Putin ist der Böse. Per definitionem.

    Sie glauben noch immer die Definitionshoheit zu besitzen?

    Herr Nitsche, noch nicht bemerkt? Wir können uns inzwischen Informationen von VIELEN Quellen besorgen. Ihre Definitionshoheit haben Sie schlicht nicht mehr. Und durch einseitige Dämonisierung verspielen die Medien das Einzige, was Sie haben, bzw. mal hatten: Journalistische Glaubwürdigkeit.

    Siehe ZAPP brandaktuell! Dramatischer Verlust an Vertrauen!

    Noch immer nicht bemerkt, woran es liegt? S.o.

    —–

  457. @Linus, 522

    Weil Sie offenbar mit Hingabe wirklich über jedes Stöckchen springen, das man Ihnen hinhält!

  458. @YXZ:Das war doch lediglich ein Beispiel um das ganze zu illustrieren. Ich möchte das nicht pauschal abgrenzen, sondern lediglich verdeutlichen dass hier in diesen Bereichen die Journalisten Elite tätig ist und keine Wald und Wiesen Reporter. Auslandskorrespondenz und Innenpolitik sind nun mal die „Königsdisziplin“ im Journalismus.
    @JUB68:Ich stelle den ÖR Beitrag nicht in Frage, ich kann aber natürlich trotzdem auch ein wenig dafür erwarten.Ich bin froh dass es die ÖR gibt!Sonst gäbs ja nur noch verblödungs TV! Ich schätze auch viele Dinge im ÖR, habe auch darauf schon einmal hingewiesen.Der NDR z.B. ist ein Sender der hervorragend arbeitet, auch der DLF leistet gute Arbeit. Es gibt auch prima Formate wie WISO, Monitor oder ZAPP, aber auch Anne Will oder Hart aber Fair schaue ich in der Regel gerne. Ich lese jeden tag mit Freude das Handelsblatt und suche mir jede Woche für mich relevante Artikel aus dem Spiegel, Stern und Focus Es gibt viel gute journalistische Arbeit, aber es gibt auch viele „blinde Flecken“ und teils haarsträubende Artikel.

  459. Mmh .. irgendwie bin ich ratlos …

    Zeitdruck ist es nicht, Kosten können es auch nciht sein, keine Eliten, keine Absprachen, keine Vorgaben .. Was führt denn nun zu der (von außen betrachteten) homogenen Positionierung der Medien zu Themen wie z.B. Ukraine-Krise?

    Ist das wiklich mit dem Versagen aller Beteiligten Journalisten zu erklären?

    @ JUB 68
    Ich möchte nur korrigieren, dass ich nicht immer wieder auf die GEZ gekommen bin. Eigentlich war das nur ein Antwort auf die Feststellung von Linus, dass die Kostenfalle das Probelm erklärt. Kein Geld = keine guten Nachrichten …

    Mir ist schon klar das die GEZ-GEbühren nicht ausschließlich für Nachrichten ausgegeben werden … aber eben auch .. und m.E. ist das Geldthema nicht bei den ÖR als Argument zu verwenden .. dann eher die Zuteilung …

    @Linus 528
    Was war es denn Ihrer Meinung nach?

  460. @Herdir

    Dass Symboltroll die Kommentarnummern verwechselt hat? Ich schwanke zwischen Propaganda und Manipulation, hab mich noch nicht entschieden. Ich gehe davon aus, dass er genug Geld und Zeit hat, also kanns daran nicht liegen. Und intelligent ist er auch, also kann ich Schludrigkeit auch ausschliessen. Hmm. Kann ich Albrecht Müller als meinen Telefonjoker fragen?

  461. „Zeitdruck ist es nicht, Kosten können es auch nciht sein, keine Eliten, keine Absprachen, keine Vorgaben .. “

    Wann und wo exakt wurden Zeitdruck und Geldmangel ausgeschlossen? Und zwar jetzt nicht von selbsternannten Experten, die noch nie eine Redaktion von innen gesehen haben.

  462. Mal wieder Ihr typisches, unsachliches Geschwätz Herr Pannor.
    http://www.wdr.de/unternehmen/service/infomaterial/pdf/unternehmen/WDR_2014.1.15_Budget_Web.pdf
    https://www.ndr.de/der_ndr/daten_und_fakten/Ertraege-des-NDR,ndrdaten119.html
    https://www.ndr.de/der_ndr/daten_und_fakten/Wofuer-wird-mein-Rundfunkbeitrag-von-1798-Euro-verwendet,ndrdaten115.html
    http://www.handelsblatt.com/unternehmen/it-medien/intendanten-gehaelter-was-die-chefs-von-ard-und-zdf-einstreichen/8594176.html

    Kleiner Auszug gefällig?“denn Tom Buhrow erhält laut „Spiegel“ ein deutlich höheres Gehalt – 367.232 Euro pro Jahr inklusive Dienstwagen. Dafür verzichtet er aber auf den Großteil der Nebenverdienste. Buhrow hat in seinem Vertrag vereinbart, dass er insgesamt maximal 6000 Euro pro Jahr für seine Tätigkeiten in Aufsichtsgremien bekommt. Aus gutem Grund: Als „Tagesthemen“-Moderator stand er einmal in der Kritik, weil er lukrative Nebenjobs übernommen hatte.“ oder „Kleber wurde Erster Moderator des ZDF und bekam einen neuen Vertrag. Damit er deutlich mehr verdienen und in die Nähe des Gehalts eines Spiegel-Chefredakteurs gelangen konnte, musste er freier Mitarbeiter werden. Er erhält heute rund 480 000 Euro jährlich. Nur zum Vergleich: Buhrow wird auf etwa 180 000 Euro geschätzt. Klebers Kollegin Slomka soll angeblich gut 280 000 Euro bekommen. Kleber ist der bestbezahlte Moderator in der Geschichte deutscher Nachrichtensendungen und verdient mehr als der ZDF-Intendant.

    Verglichen mit den Gehältern bei der BBC, deren Top-Star Jonathan Ross circa 6,9 Millionen Euro pro Jahr kassiert oder auch dem Gehalt des Generaldirektors der BBC, das bei etwa 970 000 Euro im Jahr liegt, ist Klebers Verdienst unspektakulär. ZDF-Unterhalter wie Thomas Gottschalk bringen es auf rund vier Millionen Euro pro Jahr.“
    Quelle:http://www.sueddeutsche.de/kultur/tv-die-bombe-mit-claus-kleber-der-super-kleber-1.165384-2

    Noch Fragen?

  463. @537: was genau hat jetzt nochmal das gehalt von klaus kleber mit der arbeit deutscher redaktionen zu tun? und warum genau müssen sie neuerdings in jedem ihrer Kommentare eigentlich so persönlich werden?

  464. was mich ja allgemein einmal interessieren würde. zusammenhängend mit der thematik ukraine sind ja offensichtlich viele kommentatoren der auffassung, die berichterstattung zum russlandkonflikt sei einseitig. um es mal vorsichtig auszudrücken. mich würde es freuen, hier einen link zu einem artikel zu bekommen, wie man ihn gerne einmal – sagen wir beim spiegel oder der faz oder süddeutschen – als kritiker zu lesen bekommen würde.

  465. Die Gehälter der ÖR-Spitzenverdiener als Argument für die finanzielle Sorgenlosigkeit deutscher Redakteure zu zitieren, ist ungefähr so, als würde man das Gehalt der Kanzlerin als Beispiel für ein typisches Angestelltengehalt nehmen.

  466. @Gebimmel:Weil mich die zwei Zeiler von manchen mit Ihrer herablassenden Art einfach aufregen.Man kritisiert Aussagen und Belege und führt selber keinerlei Argumente und Belege an. Vorgebrachte Zahlen, Belege und Links werden pauschal in Frage gestellt, selber seiner Aussagen darlegen kann man jedoch nicht.
    Beispiele zu guten Artikeln:
    http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/59020
    http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/59023
    http://www.swp-berlin.org/publikationen/kurz-gesagt/die-debatte-ueber-aussenpolitik-mit-einem-schritt-zurueck-nach-vorne-bringen.html
    http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/USA/nach-bush.html
    http://books.sipri.org/product_info?c_product_id=464

  467. @ Stefan Pannor
    Lassen Sie uns teilhaben an Ihrer Sicht der Dinge …W ie wiederholt angesprochen spielen Sie sich bisher nur auf …

    Haben Sie Erfahrung im Redaktionsalltag? Sind Sie in Sitzungen/Besprechungen anwesend gewesen in denen festgelegt wurde was berichtenswerte Nachrichten sind?

    Wieso glauben SIe ist Ihre Sicht der Dinge besser/gültiger/wahrhaftiger als die von anderen?

  468. @gurdi,541: dennoch bitte nicht persönlich werden. bringt die diskussion ja nun wirklich nicht weiter. abgesehen davon kann ich herrn pannors kommentaren auch einiges abgewinnen. mitunter liegt ja auch in der kürze die würze… vielen dank für die links.

  469. „Haben Sie Erfahrung im Redaktionsalltag?“

    Ja.

    Auf Suggestivfragen, wie schon öfter erwähnt, antworte ich nicht.

    Und jetzt Sie: wer sind Sie und woher kommt Ihre Kompetenz, und wo würden Sie sagen liegen die Grenzen Ihrer Kompetenz? Lassen Sie doch auch mal das Visier runter und treten von Mensch zu Mensch auf. Dann kann man sich vielleicht mal richtig unterhalten.

  470. @ Stefan Pannor

    Ich benötige Kompetenz um mit Ihnen zu kommunizieren?

    Okay jetzt haben Sie mich komplett von Ihrem Standpunkt überzeugt … oder Moment … Wie war der nochmal?

    Vielleicht so: Die u.a. auch hier geäußerte Kritik am Informationsverhalten der Medien im Ukraine-Konflikt ist dem Zeit- und Kostendruck der Redaktionen (nicht nur aber vor allem der ÖR) geschuldet. … Weiterhin kommt erschwerend eine für jeden Berufszweig gültige Fehlerquote plus allgemein auftretenden individuellem Versagen im Tagesgeschäft hinzu. …

    Ich verstehe langsam das das keine Masche von Ihnen ist sondern Ihr Selbstanspruch .. Ich bin nicht würdig, dass SIe mit mir kommunizieren … Geht Ihnen das mit anderen Menschen bzw. virtuellen Personen (in Blogs z. B.) auch so?

  471. @herdir: nachdem sie nun seit einigen kommentaren ständig die „qualifikation“ von herrn pannor erfragen, fände ich es eigentlich selbstverständlich, dass sie sich selbst da auch mal ein wenig „qualifizieren“…

  472. @gebimmel
    Ihen ist aber schon aufgefalne das gerade HErr Pannor mit Äußerungen wie:
    „Ihre Sachkenntnis verblüfft. Reden Sie bitte weiter.“ oder „Und zwar jetzt nicht von selbsternannten Experten, die noch nie eine Redaktion von innen gesehen haben.“ sowie „Und wer den Zusammenhang nicht sieht, wenn sowohl Lebensmittel als auch Journalismus möglichst billig produziert werden, und wenn Kunden für beides nicht bereit sind, einen angemessenen Preis zu zahlen— der denkt sich dann eben VTen über transatlantische Bündnisse aus, weil alle anderen Antworten womöglich auch ihn selbst als Kunden als Mitursache des Problems verorten.“

    Aber augenscheinlich sind wir in der „Diskussion“ inzwischen dort angelangt, wo man sich erklären muss: Wer bist Du? Woher kommst Du? Und nicht zu vergessen: Was erlauben Strunz?!

    Dann trete ich besser zur Seite und überlasse das Feld den Profis. Dann könne die ja sicher erklären was mich stört am Thema … Ist sicher auch zielführender und spart mir enorm viel Zeit und Nerven …

  473. @547, herdir: von „müssen“ kann da doch gar keine rede sein. aber es hilft doch schon, die aussagen von jemandem einzuordnen, ein wenig mehr über ihn zu wissen. ich lasse mir von einem physiker auch lieber etwas über wurmlöcher erzählen aus von einem gärtner. letztlich habe ich den eindruck, dass herr pannor nicht zuletzt aufgrund seiner beruflichen tätigkeit hier überhart angegangen wird.

  474. @Gebimmel:Sie haben schon ein wenig recht, es ist aber auch nicht so als hätte man hier nicht schon mal versucht dem ein oder anderen die Hand zu reichen.Es ist wirklich augenscheinlich wie manche hier nur Kommentieren um zu provozieren. Ich bin es aber auch wirklich Leid mittlerweile ich werde da gar nicht mehr drauf eingehen auf solche Posts und mich mit Dialogbereiten Kommentatoren hier unterhalten.
    @Herdir: Herrn Pannors „Kompetenzen“ können Sie auf seiner Website ansehen:http://www.pannor.de/?page_id=19 Das erklärt auch das „Wir“ was hier vorher diskutiert wurde und seine Haltung dazu.

  475. @ gebimmel
    Ich glaube da irren Sie. …

    Aber egal … Reicht meine mehrjährige Mitarbeit für zwei Schülerzeitungen für das mitdiskutieren?

  476. @ Gurdi
    Danke für den Link. Für mich war es bisher unerheblich, was wer arbeitet, welchen Backround jemand hat … Aber wenn das hier an Wichtigkeit gewinnt … Pff …

    Sollen halt die Kournalisten über die Arbeit anderer Journalisten diskutieren … sie sind ja augenscheinlich die Einzigen, die das können …

  477. @550, herdir: dafür müsste ich mal einen ihrer damaligen artikel probelesen, um das beurteilen zu können…letztlich hängt es auch von der schule ab….

  478. @herdir: so ganz unerheblich war es ja nicht, sonst hätten sie da herrn pannor nicht so intensiv „befragt“. seis drum. um sich eine aussage über die arbeit und/oder den zeit- und kostendruck in deutschen redaktionen zu erlauben, sollte man da doch auch schon ein wenig was drüber wissen. im realen leben lassen sie sich ja auch nicht vom hausmeister des krankenhauses etwas über die entfernung ihrer milz erzählen, sondern warten, bis der doktor kommt. das mit der schülerzeitung war natürlich ein vorweihnachtlicher scherz, von dem ich ausging, dass sie ihn als erstes gemacht haben. da lag ich wohl falsch. :-)

  479. Ich finde zwar das der Background jemand besonders zu einer Diskussion qualifizieren kann, es kann ihn aber mitunter auch disqualifizieren, ohne das jetzt hierauf zu beziehen.
    Herr Pannor könnte tatsächlich einen sachdienlichen Beitrag zu dieser Diskussion leisten wenn er denn mal auf die sachliche ebene käme statt den Blogschreiber(Niggemeier) und alle möglichen Kommentatoren ständig zu provozieren. Leider lässt das immer die Diskussion in unsachliche Kommentare abgleiten(mich eingeschlossen), das nervt einfach nur noch.Man kann sich ja auch mal was emotionaler gegenüber stehen, aber dass hier macht doch keinen Spaß mehr.

    Es gab übrigens bei Panorama einen Beitrag zur PEGIDA, um transparenz zu schaffen wurde das Quellmaterial des Journalisten der vor Ort war im Netz zur Verfügung gestellt und im Beitrag darauf verwiesen.Finde ich eine super Sache vom NDR der hier mal wieder Vorreiter im ergreifen vertrauensbildender Maßnahmen ist. Interessant auch die Angelegenheit mit dem RTL Reporter…
    http://daserste.ndr.de/panorama/

  480. @ gebimmel
    War kein Scherz …

    Das ist hier ist doch ein Blog in dem man kommentieren und diskutieren lann ohne Nachweis der Kompetenz .. liege ich da richtig?

    Wenn Herr Pannor mal Position bezogen hätte und nicht ständig aufgefallen wäre durch … ach was erklär ich das .. Sie können ja lesen …

    Mir hat sein „mitdiskutieren“ nichts gebracht bisher .. einzig ein Eindruck zu seiner Person .. den behalte ich aber für mich :)

  481. @Herdir:Lassen Sie doch einfach gut sein, bringt nix.Hab auch versucht mit Pannor ein Gespräch zu entwickeln, ist hoffnungslos gescheitert. Ich hatte am Anfang auch noch Verständnis weil er eben selbst Journalist ist, aber ist einfach zwecklos.

  482. @555, gurdi: das mit dem rtl-reporter ist heftig. als ich das video gestern geschaut hatte, hat mich bei diesem interviewpartner die einstellung eigentlich am meisten gewundert.

  483. @ gebimmel

    Vorsicht vor Zustimmung … was Gurdi macht wissen wir nicht … Vielleicht ist er kein Journalist? *schauder*

  484. @Gebimmel:schauen Sie sich mal den ganzen Dialog mit dem Kerl an auf den Videos der Website, er kommt pässigerweise recht früh dran:)

  485. Herr @Niggemeier, mal wieder zurück auf Ihren ursprünglichen Beitrag. Da hatten Sie u.a. geschrieben:

    Ich halte das, wie gesagt, für Unsinn. Aber ich merke, dass beim Wahrscheinlichkeitstest meine Trauriger-Redaktionsalltag-in-nichtsmerkenden-Senderbehörden-Theorie zunehmend an Boden verliert gegenüber jeder Verschwörungstheorie.

    Frage: Kennen Sie zufällig von Erich Schmidt-Eenboom eines dieser beiden Bücher:

    „Geheimdienst, Politik und Medien. Meinungsmache undercover. Kai Homilius Verlag, 2004. Edition Zeitgeschichte – Band 16

    bzw.

    Undercover. Der BND und die deutschen Journalisten. Kiepenheuer & Witsch. 1998.

    Zum Autor (Text 2004):

    Erich Schmidt-Eenboom. Geboren 1953 in Leer/Ostfriesland, trat 1973 in die Bundeswehr ein und studierte an der Universität der Bundeswehr in Hamburg Pädagogik und Neuere Geschichte. Nach zwölfjähriger Dienstzeit wechselte er 1985 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an das Forschungsinstitut für Friedenspolitik e.V. und arbeitete zur Strategie und Infrastruktur der Nato-Streitkräfte sowie zum Rüstungsexport. […]

    Seit 1990 ist er Leiter des Instituts in Weilheim / Obb. und konzentriert seine Forschungen auf die Analyse der Struktur und der Operationen von Nachrichtendiensten in Europa, Japan und Nordamerika. Als freier Publizist arbeitet er für nahezu alle großen Medien in der Bundesrepublik und ist regelmäßiger Interviewpartner vieler Fernseh- und Rundfunkanstalten sowie der Tages- und Wochenpresse.

    Kennen Sie diesen Autor oder die Bücher? Könnte vielleicht durchaus erhellend zum Gesamtthema „Berichterstattung Ukraine, Putin,…“ und wie sich die Medien verhalten sein?

    Oder hat jemand der Mitlesenden eines dieser Bücher gelesen? Ich wäre an Rückmeldungen interessiert.

  486. @563 usc
    Dieser Autor war Bespitzelungsopfer beim BND-Journalisten-Skandal. Das bezeichnendste Zitat aus dem entsprechenden Wikipedia-Artikel ist das folgende:
    „Mehrere Journalisten von Mainstreammedien hatten den Geheimdienst kontaktiert und angeboten, auch gegen Geldzahlungen, Informationen über investigative Journalisten weiterzugeben. Dies ergab sich aus dem Sachverständigenbericht des Bundestagskontrollausschusses und wurde vom BND-Direktor Volker Foertsch am 12. Februar 2009 vor dem BND-Untersuchungsausschuss bestätigt. In den meisten Medien wurde dieser Sachverhalt nicht thematisiert.“

    Quellen:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Journalisten-Skandal

    Und die sehr aufschlussreiche Originalquelle?
    http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/archiv/medien_politik/bnd114.html

    Ooopppsss, Seite nicht mehr aufzufinden, na sowas?
    Macht nix, denn im Internet geht nüscht verloren, hier also doch noch gefunden:
    https://archive.today/chVw1

  487. @Gerhard_S

    Danke, sehr hilfreich!

    Ich zitiere aus dem NDR:

    … Journalisten. Nicht alle, das ist klar, aber es gibt offensichtlich einige in unseren [=Journalisten] Reihen, die sich nicht nur für die Medien, sondern auch für den Geheimdienst engagieren. Quasi nebenbei – und auch mal für Geld.

    Ganz neu ist uns diese Information nicht aber zum ersten Mal kommt sie von einem ehemaligen Abteilungsleiter des „Bundesnachrichtendienstes“. Und der hat jetzt im Untersuchungsausschuss des Bundestags Erstaunliches zu Tage gebracht. Berichtet wurde darüber allerdings kaum. Warum eigentlich nicht?

    Was ich nun aber NICHT verstehe:

    Wie kann man nach solchen klar belegten und dokumentierten Vorkommnissen so tun, als gäbe es diese Verstrickungen zwischen Medien und Geheimdiensten nicht?

    Wie kann man nach solchen Vorkommnissen glaube, mit dem vermeintlichen Totschlagbegriff „Verschwörungstheoretiker“ alle Hinweise auf solche möglichen oder tatsächlichen Verstrickungen aus der Welt schaffen zu können?

    Und man mag gegen Ulfkottes Buch „Gekaufte Journalisten“ mit Recht(!) sehr viel Kritik ins Feld führen, keine Frage, aber ich habe bislang noch keine begründete Kritik gelesen, die speziell diese Hintergründe in Sachen Geheimdienste aufs Korn genommen hat. Und grade aber wenn DIESE Verstrickungen stimmen, dann hat das eine ENORME Bedeutung, auch hinsichtlich Berichterstattung Ukraine, Putin, Russland etc.

    Also, liebe Verschwörungstheoretiker-Apologeten: Wie gehen Sie mit diesen o.g. Fakten um? Durch viel Nebelkerzen wegdiskutieren? Durch Widerlegung irrelevanter Details versuchen, die fundamentalen Aussagen als Erfindungen hinzustellen? Durch Totschweigen? Durch ins Lächerliche ziehen? Sorry, zieht nicht mehr. Je mehr man versucht, sich unvoreingenommen ein Bild zu machen, als desto unglaubwürdiger entlarven sich all diese Versuche.

  488. Es gibt nun auch noch Journalisten, die für sogar für Geheimdienste arbeiten.
    Ich hoffe nur, dass da nicht noch bislang integere Namen auftauchen aus der Gegenwart oder sogar der Vergangenheit.
    Am Ende stellt sich noch heraus, dass selbst ein begandeter Schreiber wie Dr. Richard Sorge auch ein Spion gewesen ist.

  489. Zu #563. Möchte das nach nochmaligem lesen nicht so alleine stehen lassen.
    Ehrlich gesagt, ich glaube sogar das es sich bei diesem Fall tatsächlich um eine Panne gehandelt hat.
    Reine Schadenfreude war die Motivation zu #563
    Warum?
    Wegen dem Titel: „Kontaktversuch: „Lügenpresse“ trifft Pegida“
    Und auch der hat etwas mit der unterstellten Propaganda zu tun.

    Denn anstatt die Kritik und die Kritiker ernst zu nehmen wird hier die berechtigte Kritik trotzig zum Schimpfwort degradiert und einer Gruppe allgemein annerkannten „Wirrköpfen“ zugeschrieben.
    „Schaut her, solche Leute sind es, die uns als unglaubwürdig beschimpfen(!)“ – das ist die Botschaft des Titels.
    „Die Kritik an uns ist nichts als ein Schimpfen.
    Und die sogenannten Kritiker sind diese wirren Typen.“
    Das ist wieder arrogant und wie gesagt … trotzig.
    Und dann passiert so eine Panne. Das ist Groß!

  490. @Gerhard S.; usc

    Es handelt sich hierbei um Journalisten vor allem aus dem Focus-Umfeld, die seit eh und je einen eher engeren Umgang mit Geheimdiensten zu pflegen scheinen. (Siehe auch Dietl, Wilhelm, der das (und noch viel mehr lustiges über Redaktionsinterna des Focus) auf seiner eigenen Seite dokumentiert – inwieweit er als ehemaliger Agent besonders glaubwürdig ist, sei dahingestellt).

    (Und dass der Zapp-Bericht nicht mehr aufzufinden ist, hat wahrscheinlich nichts mit finsteren Machenschaften zu tun. Zumindest nicht finsterer als Privat-Medien-Lobbyisten so sein können.)

  491. @Gerhards S. Danke für den Hinweis, ich werde die Informationen morgen näher prüfen.Das sieht ganz interessant aus. Der aktuelle Moskau Korrespondent Boris Reitschuster löst bei mir auch sofort die Alarmglocken aus, die zusammenhänge würden einiges erklären.

    @USC:Sind leider nur Argumente, zählt leider nicht….Whistleblower sind lediglich verwirrte Schäfchen im System die sich wichtig tun möchten solange Sie keine 5000 Geheimdienst Dokumente vorlegen, sich in Botschaften verstecken müssen oder in den Knast wandern für 50 Jahre.Blöd diese Welt was, Sie sagen die Wahrheit und werden verhaftet…(das ist Ironie die Sie nicht angreifen soll, muss man ja hier schon anmerken)

  492. @Gurdi

    http://www.wilhelm-dietl.de/

    Wie gesagt, mit Vorsicht zu genießen. Ich bin, ähnlich wie bei Ulfkotte, immer ein wenig skeptisch bei Leuten, die jahrelang anscheinend ohne kritische Distanz gewisse Geschäftspraktiken duldeten, ja sogar dabei mitwirkten, und nun den großen Aufklärer markieren, weil Ihnen die Möglichkeit genommen wurde, eben diese Geschäftspraktiken aktiv weiter zu betreiben. Das heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass ich Marktwort für irgendwie sympathisch oder gar glaubwürdig halte.

    Zum Thema BND und bespitzelte Journalisten bzw. Journalisten als Spitzel, gucken Sie mal nach Josef Hufelschulte. Der ist auch vom Focus.

  493. ARD-Blog wird immer fragwürdiger!

    Dr. Kai Gniffke hat wieder einen Beitrag gepostet:

    http://blog.tagesschau.de/2014/12/20/pegida-in-der-tagesschau/#comment-81817

    Und schreibt u.a.:

    „Wir haben den Auftrag zum lebendigen Diskurs in einer demokratischen Gesellschaft beizutragen.

    Und zu genannten Inhalten:

    Wenn Sie es anders sehen, lassen Sie uns hier darüber diskutieren – auch diejenigen, die uns für den medialen Arm der Bundesregierung oder der NATO halten.

    Nochmals: „Lassen Sie uns hier(!) darüber diskutieren.“

    Wenn man das aber versucht, indem man einen (in keinster Weise gegen die Richtlinien verstoßenden) Kommentar verfasst und abschickt, passiert… – GAR NICHTS!

    Keinerlei Rückmeldung, dass der Beitrag geprüft und dann ggf. veröffentlicht wird. Es passiert schlicht GAR nichts. Der Beitrag verschwindet im Nirvana. Genauso wie z.B. auch mein (weiter oben schon mal erwähnter) Versuch, einen Kommentar zum Blogpost vom 16.12.14 zu schreiben. Auch da: Nirvana! Interessanterweise kommen seeehr(!) tröpfchenweise dort noch Kommentare durch, aber nach meinen eigenen Erfahrungen muss ich davon ausgehen, dass das nur noch ein äußerst geringer Bruchteil ist, der veröffentlicht wird.

    Dr. Gniffke, DAS ist, was Sie mit „lebendigem Diskurs“ meinen???

    Dr. Gniffke, DAS ist, was Sie mit „Lassen Sie uns hier(!) darüber diskutieren.“ meinen?

    Herr Dr. Gniffke, und Sie wundern sich, wenn Ihnen das Publikum in Scharen nicht mehr glaubt, und Sie den größten Vertrauensverlust seit Jahrzehnten zu verantworten haben??

  494. @WieTraurig

    Ich finde ja auch, dass die freiheitlich-demokratische Grundordnung durch Zensur in den Kommentarspalten bedroht ist. Und ich finde es ebenso verlogen, dass ich nicht stets selbst entscheiden kann, was gegen welche Richtlinien verstösst.

  495. @Wie Traurig:Die Redaktion war einfach bis 12 Uhr nicht besetzt so wie es aussieht, wir haben auch immerhin Sonntag.Lassen Sie dem Blog doch mal ein oder zwei Tage.
    @Linus:danke, ich wühl mich mal dadurch und mach mir mal ein Bild.

  496. @568, IstdieWeltschön: Also ich finde, das ist mitnichten groß. diese panne wäre wohl bei aller vorsicht nicht zu vermeiden gewesen. wenn man die interviews sich da mal so anschaut, braucht es wohl auch keinen „undercoverjournalisten“, um die meinungen der demonstranten oder das gedankengut, was auf dieser demonstration zugegegen war, zu verunglimpfen. das übernehmen die schon schön selbst.

  497. @Gurdi #575

    Ich lasse mich gern vom Gegenteil überzeugen. Warten wir den Wochenbeginn also ab. Allerdings fällt auf:

    http://blog.tagesschau.de/2014/12/16/wer-angst-saet-will-macht-ausueben/

    Bis 18.Dez.14 (ein Donnerstag) ist nach dem Beitrag Nr. 40 von 11:49 Uhr eine längere Lücke bis Nr. 41 1m 18.12. um 20:47 Uhr. Dies war auch am Freitag den ganzen Tag über(!) noch der letzte Beitrag.

    Mein versuchter Beitrag vom Freitag, 19.12. um ca kurz vor 20 Uhr erschien gar nicht. Er wäre dann wohl Nr. 42 geworde. Ja, stimmt, das könnte am Freitag Abend liegen. Aber dann kam als Nr. 42 (und aktuell als bisher letzter Kommentar) der von 14:15 Uhr am 20.Dezember, und das ist Samstag.

    Fragen:

    a) Warum kamen schon den ganzen Donnerstag tagsüber keine Kommentare mehr? Hat keiner etwas geschrieben? Mhm… eher unwahrscheinlich.

    b) Warum kam den gesamten(!) Freitag über kein einziger Beitrag (auch meiner niciht)?

    c) Warum kam dann am Samstag ein Beitrag (aber nicht meiner vom Freitag wenigstens nachträglich)? DER kann ja nicht am Wochenende liegen.

    Und nochmal zum aktellen Blogbeitrag von Dr. Gniffke:

    http://blog.tagesschau.de/2014/12/20/pegida-in-der-tagesschau/

    Veröffentlicht in der Nacht von Freitag auf Samstag am 20.12.14 um 00:25. Zwischen Mittag und spätem Abend des Samstags sind einige Kommentare (wenngleich meiner Meinung nach trotzdem überraschend wenige) veröffentlicht worden. Schließlich hatte Dr. Gniffke ja (s.o.) auch ganz ausdrücklich zur „Diskussion“ und zum „lebendigen Diskurs“ aufgerufen. Dass dieser dann mehr oder weniger schlagartig aufhört… mhm… ok, warten wir mal ab, ob die jetzt aufgelaufenen aber nicht veröffentlichten Kommentare dann noch kommen.

    Aber selbst im allerbesten Fall, nämlich DASS sie noch veröffentlicht werden (wie gesagt: Warten wirs ab!), würde ich erwarten, dass man denen, die etwas posten, eine kurze automatisierte Rückmeldung gibt, dass ihr Post in der Prüf-/Warteschleife ist (das schafft selbst ein Herr Niggemeier hier im Blog, und der hat nicht annähernd die Resourcen fürs Webdesign zur Hand wie ARD Aktuell!).

    P.S.: Interessant auch dieses: Sogar WENN tatsächlich irgendwann noch alle ins Nirvana aufgelaufenen Kommentare noch veröffentlicht werden sollten: Hat Dr. Gniffke mit „lebendigem Diskurs“ und der Einladung zur Diskussion vergessen, auch selbst Teil derselben zu sein?? Ich kann mich nicht erinnern, dass er in einem seiner paar letzten Blogbeiträge jemals auf die entstandenen Fragen und Beiträge geantwortet hätte.

    Entsteht ein „lebendiger Diskurs“ dadurch, dass man ihn behauptet, oder dadurch, dass man ihn vollzieht?

  498. @WieTraurig: Ich bin generell bei Ihnen.Ich selbst kommentiere nur noch sehr selten bei Tagesschau Artikeln und dann verfolge ich den Diskurs nicht mehr weiter, mir ist es dann auch egal ob mein Kommentar erscheint oder nicht. Die Praxis die Sie beschrieben haben beobachte ich öfters in unterschiedlichen Variationen bei der Tagesschau und sehe das ebenfalls kritisch.

    Das ist wie mit dem Interview in voller Länge damals von Putin wo es um den Georgienkonflikt ging, geschnitten wurde es wirklich nach übelster Manier und starker Meinungsausrichtung.Nach heftiger Kritik an Thomas Roth wurde das Interview dann in voller Länge ausgestrahlt, um 6 Uhr Morgens im NDR….mitten in der Woche.

    Zu dem Blog:Ich kenne die genauen Kriterien da nicht, auch ob das Tagesschauteam die Kommentare prüft oder derjenige der den Blog betreibt. Zu dem anderen Blog von Herrn Nitsche hatte ich mich hier bereits zu geäußert.

  499. Weitere Rückmeldung zum Tagesschau-Blog:

    Weder wurden meine zurückliegenden, noch wurde mein heutiger Kommentar im ARD-Aktuell Blog veröffentlicht. Und auch sonst sind – so gut wie – keine neuen hinzu gekommen.

    Insofern wird der Verdacht mehr oder weniger zur Gewissheit, dass das Angebot von Dr. Gniffke zur Diskussion und zum „lebendigen Diskurs“ eine hohle Farce ist, um nicht zu sagen: eine klare Täuschung der Öffentlichkeit. Öffentlich so zu TUN, als wolle man eine Diskussion, um diese aber auf technische Weise zugleich zu verunmöglichen, das ist kein ernstgemeinter „lebendiger Diskurs“. Falls ich bei dieser Bewertung etwas übersehen, so bitte ich gerne um Hinweise bzw. Korrekturen.

  500. @WieTraurig: Vielleicht waren Ihre Kommentare einfach nicht sachlich und höflich genug? Vielleicht haben Gniffke & Co. einfach keinen Bock mehr, mit Putin-Propagandisten, die von vornherein alles besser wissen, zu diskutieren, weil das eh nicht möglich ist und nirgendwo hin führt? Nein, das wäre ja viel zu naheliegend, da werden natürlich lieber gleich wieder die nächsten Verschwörungstheorien und Elegien zum Untergang der Demokratie und Diskussionskultur gestrickt.

  501. @Sigur Ros #581

    „@WieTraurig: Vielleicht waren Ihre Kommentare einfach nicht sachlich und höflich genug?“

    Antwort auf Ihre Frage: Nein, diese Vermutung trifft nicht zu.

  502. Nachträglich nochmal Frohe Weihnachten an den Blogbetreiber und ich freue mich schon auf neue, mutige Artikel in 2015:)

    Zum Thema „Ukraine in der Presse“ habe ich gerade eben auf SPON gelesen, das bereits gestern ein paar tausend Rechte mit Fackeln durch die Ukraine marschiert sind… Da wären genauere Zahlen als „einige Tausend“ und weitere Details ja mal sehr interessant, und auch, ob das noch in der Tagesschau Erwähnung findet…?!

    Was mir besonders aufgefallen ist war, dass es hierzu eine Kommentarfunktion gab, in der die ersten zwei Kommentatoren sich sinngemäß offenbar darüber einig waren, dass es auffällig ist, dass über die Pegida einerseits sehr lautstark und kritisch berichtet würde (Was ich persönlich übrigens sehr angemessen finde!), die Rechten in Kiew durch die Überschrift „Russland wähnt Ukraine „auf den Spuren der Nazis““ aber im Gegensatz dazu nur eine sehr leise Erwähnung finden würden… (Womit ich übereinstimme, und sogar soweit gehen würde, dass solch eine Formulierung die Rechten durch die Ironisierung fast schon verniedlichend darstellen könnte, weil dem so mitschwingt, als ob Putin überall nur fast schon gegen jede Realität „Gespenster-Nazis“ wittern würde!)
    Diese Kommentare sind offenbar nachträglich sofort wieder gelöscht wurden, was für mich schwer nachvollziehbar war, weil ich darin keinerlei „zensurbedürftigen“ Inhalte herauslesen konnte, und jetzt lese ich momentan nur noch Beiträge, die keinerlei Stellung zu den rechten Tendenzen in der Ukraine, die im Artikel beschrieben werden nehmen, sondern nur wieder das Feindbild Putin hochhalten…

    Ich wollte das nur mal anmerken, weil ich es interessant finde, dass ich bei SPON schon häuftiger den Eindruck hatte, dass bei besonders brisanten Themen teilweise gar keine Kommentarfunktion vorhanden ist, oder es auffällig lange dauert, bis Kommentare freigeschaltet werden und dann öfters auf ähnliche Weise, wie eben heute beim Artikel über die Demo der Pro-Bandera-Rechten… Vielleicht bin ich ja nicht die Einzige, die diesen Eindruck hat?

  503. Das passt hier auch noch hin:
    Journalist und Redakteur (u.a. beim ZDF) Dietrich Krauß: „Ein Journalist hat uns auf die Frage „Warum berichten Sie nicht über die Rechtsradikalen in der Ukraine“ gesagt: Damit würden wir ja der Putin-Propaganda Futter liefen. Wenn uns das ein Journalist sagt, das erzählt doch schon viel, wie da der Filter funktioniert. Man ordnet die Faktenwahrheit diesem Lagerdenken unter.“

    Siehe auch Krautreporter:
    http://bit.ly/1AcijRs

Comments are closed.