Die verrohte Kommentarkultur des Deutschlandfunks

In diesen Tagen ist viel von einer „Hassgesellschaft“ die Rede und von einer „verrohten Kommentarkultur“. Komischerweise ist damit fast immer nur das gemeint, was Leute im Netz unter Artikel schreiben. Nicht das, was zum Beispiel der Deutschlandfunk so ausstrahlt.

Am Sonntag war dort ein Kommentar von Burkhard Müller-Ullrich zu hören. Er hatte einen der Spots gesehen, mit denen das Bundesumweltministerium vor allem junge, internetaffine Menschen erreichen will, um sie für Klimaschutz zu interessieren und zum Mitmachen zu gewinnen. Die Kampagne heißt „Zusammen ist es Klimaschutz“.

Ein Clip zeigt, wie ein Mädchen im Teenageralter mutmaßlich spät abends nach Hause kommt, die Eltern beim Sex überrascht und dann lieber das Licht ausschaltet — was ja, höhö, eh gut für die Umwelt ist.

Über 1,7 Millionen Mal ist der Film auf YouTube angesehen worden, womit das erste Ziel der Kampagne, Aufmerksamkeit, sicher mehr als erfüllt ist. Ob der Witz und die Verbindung mit dem Thema Klimaschutz gelungen ist, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen.

Die von Burkhard Müller-Ullrich ist eine ganz besondere. Er sieht in dem Film eine Darstellung und Beschönigung von Kindesmissbrauch.

Dass Kinder ihre Eltern beim Geschlechtsverkehr überraschen, ist eher eine Standardsituation in Film und Fernsehen — und vermutlich auch eine Standardangst von Eltern und Jugendlichen. Müller-Ullrich kommt das abartig vor. Ausführlich fragt er sich anfangs, ob die Bundesumweltministerin oder einer ihrer Mitarbeiter so etwas wohl als Teenager erlebt und dadurch ein „Kindheitstrauma“ erlitten habe, das sie nun durch den Film „psychotherapeutisch zu bearbeiten“ versuche — als sei die Situation und ihre Verwendung in einem Werbefilm so abwegig.

Detailliert beschreibt er den Film und dass der Vater „a tergo“ in die Frau „eindringt“ bzw., sicherheitshalber noch einmal mit umgekehrter Deutsch-Latein-Verteilung formuliert, sie „von hinten penetriert“. Dass die „geschlechtsreife Tochter“ ihrem Vater, der sie „geil und gestört“ anblickt, „aufmunternd zunickt“, das ist für den Deutschlandfunk-Kommentator Ausdruck „einer der übelsten Männerphantasien“.

Wirklich? Welche üble Männerphantasie genau? Der Tochter im Teenageralter zusehen zu können, wie sie ihren Eltern beim Geschlechtsakt zusieht und … nickt? Bevor sie das Licht ausmacht? Weil sie es nicht sehen will?

Es gehört schon eine ziemlich üble Männerphantasie dazu, hier eine üble Männerphantasie am Werk zu sehen. Aber Müller-Ullrich setzt noch einen drunter. Er sieht in der schlichten Aufforderung, Strom zu sparen, nicht nur „Agitprop im Gewand von Volksaufklärung“. Er fügt noch hinzu:

Es ist verständlich, dass eine Ministerin, deren Namen niemand kennt, alles daransetzt, um Aufmerksamkeit zu erregen. Aber die Mixtur aus Umwelterregtheit und Kindesmissbrauch hätte man eher einer Grünen als einer SPD-Frau zugetraut.

Das sagt er wirklich.

Die Mixtur aus Umwelterregtheit und Kindesmissbrauch hätte man eher einer Grünen als einer SPD-Frau zugetraut.

Einen solchen doppelten Tiefschlag muss man erst einmal hinbekommen. In einem Satz nicht nur aus einer peinlichen Situation einen „Kindesmissbrauch“ zu machen. Sondern auch noch vage anzudeuten, dass grüne Frauen bekanntermaßen Kindesmissbrauch propagieren.

Er lebt danach noch ein paar Müller-Ullrich-Phantasien aus:

Das Motto dieser Kampagne lautet: „Zusammen ist es Klimaschutz“. Doch ab wie vielen ist „zusammen“? Empfiehlt die Ministerin auch Gangbangs im Dunklen? Deutschland als Darkroom? Und was ist mit der Heizung? Sollen wir gegen den Triebhauseffekt nicht besser im Kalten kopulieren?

Hahaha, Triebhauseffekt, hahaha.

Er belässt es nicht bei lustigen Wortspielen:

Bekanntlich beruht die ganze Klimapolitik auf einer Portion Wahnsinn. Doch jetzt gibt es einen Bildbeweis, dass im Umweltministerium richtige Psychopathen zugange sind. Einer Regierung, die solche Filmphantasien bestellt, bezahlt, freigibt und als unterhaltsam bezeichnet, die es überhaupt für ihre hoheitliche Aufgabe hält, solchen Quatsch zu produzieren, solch einer Regierung ist natürlich alles zuzutrauen. Wahrscheinlich hört sie auch Stimmen.

Der Film als Beweis, dass im Umweltministerium „Psychopathen“ arbeiten, die ihre „übelsten Männerphantasien“ ausleben und „Kindesmissbrauch“ zeigen oder betreiben, obwohl das doch eigentlich Sache der Grünen ist? Im Deutschlandfunk ist das ein sendefähiger Kommentar und akzeptabler Beitrag zur Meinungsbildung. Ausdruck der „verrohten Kommentarkultur“ einer „Hassgesellschaft“ würde es wohl erst, wenn es ein Leser oder Hörer unqualifiziert irgendwohin kommentierte.

120 Replies to “Die verrohte Kommentarkultur des Deutschlandfunks”

  1. Huiuiui, wenn der Spot schon eine „üble Männerphantasie“ ist, was hat man dann bitte erst von der Inquisitorengeilheit zu halten, mit der Müller-Ullrich sich die zaghafte Andeutung im Film nochmal explizit als „a tergo eindringen“ runter vors geistige Auge holt.

  2. Ich habe mir fast das Abendessen ruiniert, als ich den Kommentar im DLF zufällig beim Kochen hörte. Danke für den Post hierzu, der meine Gedanken gut trifft.
    Kurzzeitig war ich unsicher, ob der Deutschlandfunk jetzt eine Kooperation mit der BILD eingegangen ist und nun völliges Boulevardradio sendet. Dann bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich vor allem eine sehr tragische Selbstoffenbarung des Autoren mit erleben musste. Man könnte überlegen, ihn mit seinen Phantasien einmal an einen guten Therapeuten zu empfehlen und ansonsten das Klima dadurch zu schonen, den DLF auszuschalten.
    Aber ganz ernsthaft: Wie konnte so etwas jemals über den Sender gehen? Was bewegt eine Redaktion, so einen Beitrag zu veröffentlichen? Hat das überhaupt jemand gehört, bevor es hinausgeblasen wurde? Und vielleicht wäre es auch bei Kommentaren ganz hübsch, das eine oder andere Sachargument zu verwenden.

  3. Das war doch sicher nur ’ne (misslungene) Parodie dieses Herrn Müller Bindestrichsowieso, um die p.c.-Deppen bloßzustellen.
    .
    .
    Oder?

  4. [Kommentar gelöscht. Anders als der Kommentator — vermutlich als Scherz gemeint — schrieb, hat sich DLF-Chefredakteurin Birgit Wentzien nicht öffentlich zu der Sache geäußert, schon gar nicht so, wie es hier stand.]

  5. Ich glaube, das schreit nach einer Halbierung des Rundfunkbeitrages… Weiter so, Herr Burkhard Kennt-Keiner!

  6. Oh je, der hat sich aber wirklich verrannt. Ich fand das Video ja auch albern – vor allem wegen der lächerlichen Message, muss das immer so peinlich-anbiedernd auf jung-locker-witzig getrimmt sein? – aber mein Gott, so prüde und spießig muss man das jetzt auch nicht sehen. Und wenn er meint, dass die junge Frau ihren Vater mit seinem geilen Gesichtsausdruck noch anfeuern würde oder so ähnlich, weiß ich nicht, woher er das nimmt: Es ist erkennbar für alle Beteiligten eine peinliche Situation und sie versuchen, sie mit so viel Würde wie möglich zu überstehen.

  7. Puh, da muss man wirklich erst einmal durchatmen… wie kann man ernsthaft solche Mutmaßungen und Verdächtigungen nicht nur gedanklich vollbringen, sondern sie dann auch noch einer Breiten Masse schriftlich darbringen? Mir fehlt dazu jegliches Verständnis.

  8. Es zeigt ja auch die scheinbar (oder anscheinend?) unendliche Doppelmoral unserer Medien an:
    Wenn wir gewöhnliches Kommentar-Proletariat die „Mainstream-Medien“ als tendenziös bezeichnen, sind wir Verschwörungstheoretiker und ähnliche Spinner.

    Aber wenn das so ein „Qualitätsjournalist“, Entschuldigung Qualitätsjournalist dieselbigen der „linksgrünen“, „klimareligiösen“ usw. Tendenziösität zeiht, ist das natürlich etwas vöööööööölllllllliiiiiiig anderes.

    Davon abgesehen: Ist wohl eher der Vater traumatisiert, und nicht die Tochter.
    Die ist doch eh‘ schon durch youporn & Co. abgebrüht, und wer weiss, von welcher Cruising Party sie gerade zurückkommt. :-)

    @Klaus
    Das passt.

  9. Die „Rechtfertigung“ wird sein: war ja nur ein Kommentar, persönliche Meinung, etzettera und trallala. Unfassbar.

  10. Hab mir den Herren eben mal auf der AdG angeschaut und dabei einen kleinen Einblick bekommen, welche Probleme ihn sonst noch beschäftigen, das ist ein echter Hochkaräter unter den Journalisten:

    „Jetzt ist mir klar, warum das mit Deutschland alles nichts wird. Wir haben nämlich eine Hauptstadt, die wie folgt funktioniert: Gestern bin ich mit Airberlin von Köln nach Berlin geflogen. Keine Umsteigeverbindung über Catania, Cali oder Cape Town, sondern ein Direktflug, Dauer: 50 Minuten. Von meinen zwei aufgegebenen Gepäckstücken bekam ich nach der Ankunft genau 50 Prozent. Der zweite Koffer fehlte einfach. “

    Im zweiten Koffer war wahrscheinlich das Hirn, das ihm wohl abhanden gekommen ist.

  11. Georg (18)

    Aber er schreibt dort seine Glossen so wunderbar altbacken, dass man meinen könnte, den Tee nimmt er mit abgespreiztem kleinen Finger. Ein Stil wie aus den frühen 60ern. Nicht wirklich witzig, aber doch bemüht. Schön, dass sich so etwas halten konnte.

  12. omg, stefan, da hast du ja (mal wieder) einen veritablen SKAHAHANDAAAAAL ausgemacht.

    was ist passiert?

    _ein_ kommentator, den man mögen kann oder nicht, der mal lustig ist mal nervtötend, hat dinge gesagt, die vor 10, 20 jahren noch als „normal“ gegolten hätten – als man noch wusste, daß in diesem land leute leben, deren meinung man nicht unbedingt teilen muss – und du kreischst hier herum als ob eine maus unter dem stuhl pirouetten dreht, auf den du dich geflüchtet hast.

    was wird bei dir draus?

    DIE verrohte Kommentarkultur DES Deutschlandfunks“.

    komm mal auf den teppich.

    im deutschlandfunk reden _viele_, deren meinung mir nicht passt. wenn ich jedes mal SKANDAL geschriehen hätte, hätte ich in den letzten dreissig jahren (so lange höre ich mir da schon sachen an, die mir manchmal überhaupt nicht passen, ohne hysteriattacken zu bekommen) wahrscheinlich nur noch geschrieen.

    was soll der mist? hast du es nicht ein bißchen kleiner? DIE und DER, mal ehrlich: komm von diesem stuhl runter, die maus tut dir nix, leb damit, daß es mäuse gibt und dir ihre meinung nicht passt.

    aber hör endlich mit dieser alarmismussch###e auf, das nervt

  13. und irgedwie, das nur am rande, gäbe es wirklich genug, was öffentlich gesagt wird, was wirklich des hinweises bedarf. weil du aber ständig diese hysterieattacken bekommst, muss ich dir leider sagen, daß ich dich als „mahner“ nicht mehr ganz für voll nehmen kann.

    boy cried wolf. tu das nicht, wenn’s nur ne maus ist.

  14. @ hardy

    Der Punkt war ja auch eher, dass der DLF ausflippt, wenn mal ein „Wutbürger“ in irgendeinem Kommentarbereich unter einem Artikel über die Stränge schlägt, aber meint, es ist völlig okay, wenn ein Mitarbeiter/Kommentator in einem gesendeten Beitrag jedes Recht hat seine persönliche Meinungsscheisse in die Sendekanäle verklappen zu können.

  15. @nick

    siehst du, deine antwort ist genau das, was einerseits den stefan dazu bewegt, so einen krimskrams zu schreiben – du bist sein adressiertes publikum für das … wie schrieb das gunnar so schön da oben … der „Korithenkacker und Erbenszähler Niggemeier, (…) sein Leben damit verbringt, anderer Leute Mülltonnen auf Verwertbares zu durchwühlen“ … also ein mit leichten erklärungen sich zufrieden gebendes völkchen, das nur die bestätigung der schon immer so gefühlten „ansichten“ sucht … und andererseits erzeugt sich stefan damit neue „anhänger“ von ideen, die im ÖR nur propaganda und geldverschwendung sehen kann..

    ich schreibe das nicht, weil ich stefan für einen korinthenkacker halte, im gegenteil, für mich hat er sich mit dem bildblog meriten verdient, die er nun mit diesem elend populistischem gewäsch (sorry, das ist es, stefan) wieder verdirbt. und zwar gründlichst.

    in de regel haben die leute keine ahnung, wie wichtig im grunde das ÖR wortradio ist und mit dieser oberflächlichen publikumsbedienung, die einen winzigen aspekt aufgreift, der zudem nur eine frage der, naja, toleranz ust (meine ist ausreichend, um 30 jahre rolf clement zu ertragen), die leute davon abhält, das wortradio als einzige noch halbwegs glaubhafte alternative zu diesem MOR-mainstreamsch####ding zu entdecken.

    wenn du den versuch machen willst: das ist mein zweiter blog, auf dem ich seit 7 jahren eine tägliche playlist interessanter dinge anbiete

    http://www.tv3.de/medienverlag/news-aus-radio-und-presse.html

    mich macht diese mülleimerstocherei, die stefan hier gerade betreibt, stinksauer, weil er unseriöser und indiffernter popuplistenscheiss ist. ein hysterischer rundumschlag ist es zudem

    @gunnar

    jetzt hast du mich gegen meinen willen auf die AdG gelockt und was steckt hinter dem link? jedenfalls keine stellungnahme des dlf …

  16. @ Hardy

    Ich erlaube mir mal den Versuch, Ihren Kommentar zu übersetzen…

    -solange ICH wirklich schlimme Sachen im Deutschlandfunk seit 30 Jahren mit völliger Gleichgültigkeit ertrage, muss auch jeder Andere dieselbe Gleichgültigkeit an den Tag legen
    -solange irgendwo auf der Welt irgendein Mensch etwas noch Schlimmeres äußert, darf man selbst in seinem privaten Blog keinerlei Kritik an irgendetwas Anderem äußern
    -vor 10, 20 Jahren war es noch völlig normal, anderen Leuten mit äußerst fragwürdiger Argumentation eine Nähe zur Beschönigung von Kindesmissbrauch zu unterstellen und dies ohne jede Not als typisches Charakeristikum eines Mitglieds einer demokratischen, rechtstaatlichen Partei auszugeben
    -Von mir aus kannst Du noch so gut begründen und argumentativ darlegen, was Dich an der Aussage stört, ich nehme einfach ein paar kraftvolle, bildgewaltige Ausdrücke (hysterisch auf dem Stuhl kreischend), dann muss ich mich inhaltlich nicht mit dem leidigen Thema auseinandersetzen
    -dass sich Deine zugespitzte, verallgemeinerte Aussage von DER „verrohten Kommentarkultur DES Deutschlandfunks“ eindeutig auf den zu Beginn des Eintrags erwähnten ARD-Beitrag zur „verrohten Kommentarkultur“ bezieht, wird von mir einfach mal völlig ignoriert, da ansonsten auch der letzte Rest von Zurechnungsfähigkeit meinerseits verloren gehen würde

    trifft’s das in etwa?

    Ganz im Ernst, in Ihrer Welt, bei der nicht zumindest diese Aussage über die Grünen einen guten Grund für einen kritischen Blogbeitrag darstellt, will ich nicht leben. Tue ich zum Glück auch nicht…

  17. Und wenn Sie wirklich den Eindruck haben, dass hier in diesem Blog prinzipiell eine ÖR-Mülleimerstocherei betrieben wird, haben Sie ein ernsthaftes Problem mit sinnerfassendem Lesen…

  18. Mir ist beim Deutschlandfunk etwas Ähnliches aufgefallen: Die niederträchtige Abmoderation von Telefoninterviews mit kontroversen Personen vom Schlage wie Lucke oder Sarrazin nach dem Auflegen. Im Interview traut sich der Redakteur nicht aus der Deckung oder es gelingt ihm nicht, den anderen in Widersprüche zu verwickeln. Er beendet dann das Telefonat und sagt erst danach in abfälligem Ton, was er über den Gesprächspartner denkt, während die Musik einsetzt. Finde ich ziemlich schäbig.

  19. @ hardy

    der Öffentliche Rundfunk ist wichtig, aber in seiner jetzigen Form ist er verloren…. Die Einlassungen von Stefan Niggemeier sind wichtig, weil sie eine der letzten Brücken im Mainstream-Diskurs in Deutschland darstellen. Im Journalismus. Ich sehe auch keine Mülleimerstocherei. Ich sehe wirkliche systemische Probleme. Und das war’s dann.

    Gute Nacht.

  20. Schon okay, Hardy, Sie müssen sich nicht die Mühe machen, auf irgendetwas inhaltlich einzugehen.

    „also ein mit leichten erklärungen sich zufrieden gebendes völkchen, das nur die bestätigung der schon immer so gefühlten „ansichten“ sucht … und andererseits erzeugt sich stefan damit neue „anhänger“ von ideen, die im ÖR nur propaganda und geldverschwendung sehen kann..“

    das reicht mir völlig. Dieser Blog ist in seinem Grundtenor quasi ein Plädoyer für den ÖR. Ich kenne, abgesehen von ÖR-Verantwortlichen, keinen Menschen, der so vehement für die Daseinsberechtigung (-benötigung…) des ÖR argumentiert wie der Hausherr. Dass Stefan einzelne Verfehlungen dieses Systems trotzdem anprangert, macht dies nur umso glaubwürdiger. Sie haben ganz offensichtlich keine Ahnung, wovon Sie schreiben. Und das beruhigt mich ungemein.

  21. olly,

    ich befürchte, es wäre zeitverschwendung.

    was ich sage, gehört zu den dingen, die du nicht hören willst. im gegensatz zu dir, habe ich zudem keine möglichkeit, herauszufinden, ob das, was du sagst „kompetent“ ist, du hast keinen blog, wo ich dich nachlesen und mir ein bild machen kann.

    worum’s mir geht ist diese elende empöreria, die täglich die leute aufkreischend in einem hamsterrad hält und sie mit immer neuen marktschreierischen skandälchen füttert und dabei jedes maß verliert.

    ich denke, ich kann das ganz gut beurteilen, weil ich dieses spiel jetzt 20 jahre betreibe und eigentlich eher zuhöre als lese und an der stelle wahrscheinlich empfindlicher bin, wenn jemand BRÜLLT. und stefan brüllt nun mal marktschreierisch herum und wird gerade hysterisch. das macht er, weil er ein publikum bedient, das leider mittlerweile auf brüllen steht und darunter nichts mehr hören kann, was leiser ist.

    das entwertet leider die dinge und führt dazu, daß sich jetzt hier alle versammeln, die die von stefan vielleicht gedachten zwischentöne eh nicht mehr hören und statt dessen ihre abneigung gegen den ÖR rausspucken.

    diese abneigung zeugt von absoluter unkenntnis. mit menschen, die diese abneigung gegen etwas haben, daß sie nicht wirklich kennen, ist es sinnlos, über das thema zu reden, weil man nur aneinander vorbeireden kann.

    ich jedenfalls finde, daß stefan – wenn ihm denn wirklich am ÖR wortradio was liegt – auf den teppich kommen und aufhören sollte, den hofnarren für ein publikum zu spielen, das nach bestätigung einer ignoranten abneigung giert … und eben nach dingen, die er aus dem mülleimer zerrt.

    wenn er das schon tut, dann wäre es vielleicht angebracht, nicht direkt überschriften rauszuhauen, die nicht das auf das, was er kritisiert, abzielen, sondern DIE DA MIT IHREM (lalala) als badguys vorführen sollen.

    der dlf hat eine vielzahl von mitarbeitern und es gibt kompetente (wieviele namen soll ich nennen? würde mir ad hoc leicht fallen) dort, die einen verdammt guten job machen, der natürlich von denen, die sich via industrie und deren anzeigen finanzieren lassen, nicht goutiert wird: da hockt die kompetentere kompetenz und deshalb wird stimmung gegen den ÖR (hier für mich das wortradio als meine letzte zuflucht vor dem irrsinn des ahmsterrqds) gemacht … die dann alle oberschlauen kommentatoren auf allen erdenklichen blogs im gestus hehrer empörung vervielfältigt wird.

    das sind leute, die haben keinen blassen schimmer, über was sie reden … und … das ist mein punkt, egal, ob du das hören willst oder nicht – oder glaubst, mir was um die ohren hauen zu müssen, damit du es nicht hören musst … bedient dabei den dümmsten populistischen pseudokritischen hamsterradmob..

    ich lge dir mal zur erleuchtung das hier

    http://hinterwaldwelt.blogspot.de/2014/10/was-ist-das-internet.html

    empfohlene feature ans herz. das lief auch im dlf.

    spricht mir jedenfalls aus dem herzen …

    [..] Ich kenne, abgesehen von ÖR-Verantwortlichen, keinen Menschen …

    du redest gerade mit jemanden, der seit 30 jahren ein wohlbestücktes archiv führt und genauestens weiss, warum er das wortradio vehement verteidigen sollte, wenn mal wieder jemand probleme damit hat, damit zu leben, daß andere menschen anders denken und reden, als er es gerne hätte. und ein chor blökender schafe am liebsten alles abschaffen würde, was er nicht einmal so gut kennt, daß es für ein meinung überhaupt reichen würde..

    in diesem sinne: hör mehr dlf, damit du dir ein urteil erlauben kannst.

    gestern gab’s tolle beiträge über nick drake, die statocaster, ein super feature darüber, daß die hippies das internet erfunden haben. guck einfach auf meine playlist bei tv3.de, da sind sie alle aufgelistet ;-)

  22. Angesichts Hardys Wortmeldungen schlage ich eine Erweiterung des niggemeierschen Filters, um die exzessive Verwendung von „…“ vor.

  23. kinch, schon okay. denkpausen sind nicht mehr sonderlich zeitgemäß und irgendwie kriege ich das mit den 140 zeichen wohl nie hin. zur entschuldigung – das mit den … habe ich vor ca. 18 jahren einer freundin abgeguckt, für die ich ein tv programm und besagten podcast blog mache ;-)

  24. Herr Niggemeier, Sie und die ganzen Gutmenschen hier erfassen den wahren Skandal nicht: Frau Hendricks ist nicht nur Politikerin, sondern – uns alle schüttelt es wahrscheinlich ein wenig – homosexuell! Im Grunde steckt da also wieder die Homolobby hinter, die unsere Kinder erst sexualisieren und dann vergewaltigen möchte. Oder anders:

    https://www.youtube.com/watch?v=RybNI0KB1bg

    Wir sollten Herrn Burkhard „Cartman“ Müller-Ullrich zutiefst dankbar sein, dass er solche skandalösen Zusammenhänge aufdeckt.

    Davon abgesehen, @ Hausherr: ich hoffe, Sie haben sich von dem Schock erholt, dass „hardy“ Sie nicht mehr ernstnimmt.

  25. Bitte keine Trolle füttern. Die gehen sonst nicht mehr weg und machen ständig Dreck, den man wegscrollen muss.
    Das weiß ich aus meinen 90 Jahren Erfahrung mit dem Internet..

  26. Die Gefahr des Niveaussetzers findet sich in allen Medien, allen Blogs, bei jedem von uns, die hier oder sonstwo kommentieren. Wenn es eine „Verrohung“ im Sinne eines fortschreitenden Prozesses gibt, dann sind wir vielleicht schon alle infiziert davon? Ein bisschen? Können wir noch nachdenken, bevor wir etwas schreiben?
    Zum Niveauassetzer gehört ja nicht nur die sprachliche Entgleisung, sondern, wie von Müller-Ulrich musterfallmäßig demonstriert, auch die Gedankliche, das Dispensieren jeder reflexiven Anstrengung. Im gut bürgerlichen Ton sind die manipultai ven Argumente meistens strukturell die gleichen wie bei den „Hass-Kommentatoren“, nur eben vornehme verhüllt.
    Wenn NIggemeier anstößt, einmal quer zu vergleichen – die redaktionell produzierten Glossen und Kommentare (da muss immer jemand prüfen und abnicken) mit den Spontanprodukten von uns immer leicht übermotivierten Gelegenheitskommentatoren – dann finde ich das schon fruchtbar und wichtig. Vielleicht müsste man die Muster einmal gründlicher zur Rede stellen. Jedoch … vielleicht ist es ja tatsächlich längst der historische Megatrend, dass sich Journaille und Kommentarschreiber ganz allmählich immer ähnlicher werden? Der Einzelfall ist ja uninteressant, solange es ein Einzelfall ist. Aber wir haben ja inzwischen beinahe täglich den Aufruhr wegen dieser Überproduktion an nicht mehr wirklich gegengelesenen „lustig geschriebenen“ Meinungsstücke – und wir haben diese begeisterte Fans, die nichts weiter lesen wollen, als dass ihr persönliches Sentiment bedient wird. Den Lesern das Nachdenken zu ersparen, ist ja das wahrscheinlich beste Klick-Modell im Internet. Ich würde ja am liebsten mal für einen Monat das gesamte deutsche, chronisch daneben gelingende Glossenwesen abstellen, damit die Leute sich selbst die Chance geben, anschließend noch mal neu anfangen zu können – eventuell ist es ja doch noch möglich, Glossen und Kommentare zu schreiben aus einer Haltung von Fragen und Reflexion statt dieses Ewig-Nichtnutzigen „was mich heute wieder aufgeregt hat“. „Kommentar“ war ja mal eine ambitinoierte Spitzendisziplin (und es ist nicht so, als gäbe es das nicht mehr). Aber in den Redaktionen selbst scheint kaum noch ein klares Selbstverständnis zu bestehen, welche Kommentare es lohnt, gesendet oder gedruckt zu werden, und welche nur – meist ja aus irgendeiner Kampfstimmung heraus – nur unreflektierte Reproduktion von dumpfen Sentimenten darstellen. Wenn das niemand mehr bedauerlich findet und auch in solchen vom Existenzdruck befreiten Medien wie der DLF die Krawallbürsten mit feistem Grinsen durchgewunken werden, dann ist das eben so. Dann schaukelt sich das Reflexionsniveau halt weiter nach unten und wir bekommen alle nur noch solche gelutschten Kommentare zu lesen oder zu hören. Ich finde es aber richtig, dann und wann Alarm zu schlagen – sofern dies auch als Anlass genommen wird, dass sich jeder auch an die eigene Nase fasst (die Kritik an der Überschrift dieses Artikels ist ja völlig richtig).

    Nur nebenbei: Wenn wir noch Humor hätten, dann würde man die unschlagbare Fail-Komik der Situation erkennen, bei der ein dumm gedachter und schlecht gedrehter, aus öffentlichen Geldern vermutlich dennoch überfinanzierter „Werbespot“ anschließend in einem öffentlich finanzierten Medium noch einmal doppelt so stumpf kommentiert wird. Da muss man dem „Satiriker“ Müller-Ulrich bescheinigen, dass ihm da ein ausnahmsweise sogar ein Witz gelungen ist.

  27. Vorab: Der DLF-Kommentar ist unterirdisch.
    Trotzdem macht der DLF doch damit genau das, was in diesem Blog an anderer Stelle (siehe Steinmeier) für gut befunden wird: Es kommt mal eine Meinung jenseits des journalistischen Mainstream zu Wort. Wenn man solch einen auswählt, muss man ich auch machen lassen.
    Kommentar ist Kommentar. Da darf die Redaktion erstmal nur sprachliches Ungeschick ausbügeln. Der Hörer hat ja selbst ein Hirn. Die Grenze des inhaltlich Möglichen existiert, aber sie ist weit gefasst. Es gibt Redaktionen, die das nicht zulassen. Aber das ist ja genau der Grund besagten Mainstream. Und wenn andere Kommentatoren sich an anderer Stelle im DLF über die verrohte Kommentarkultur aufregen, dann ist das kein Widerspruch, sondern natürlich auch nur ein subjektiver Kommentar.
    Die Grundsatzfrage, wer überhaupt kommentieren darf, bleibt natürlich ein schwieriges Feld. Sollte man Verschwörungstheoretikern oder Stimmen vom politischen Rand überhaupt ein Forum bieten? Und wenn ja: Stört das nicht den inhaltlichen Fluss in einem Qualitätsmedium? Hilft es der Demokratie, die Spinnereien auszudiskutieren oder wird der einfache Wähler dadurch eher verwirrt? Tatsache ist: Diese Leute bilden zunehmend ihre eigenen Communities. Ich selbst halte gute Argumente immer für die bessere Lösung als Meinungen totzuschweigen.
    Ansonsten kann ich nur raten, den DLF eingeschaltet zu lassen. Kaum ein anderes Radio- und Fernsehprogramm stellt politische Entscheidungsprozesse so facettenreich und hintergründig dar. Die Inforadios mit ihren Infohäppchen kommen nur gelegentlich in die Nähe. Und Fernsehmagazine oder auch Zeitschriften sind zu sehr darauf fixiert, skandalisierende, personalisierende Stories zu erzählen. Der Kommentar ist im DLF ein Ausreißer. Zugegeben: Danach wäre man glatt versucht, aus Verzweiflung auf das örtliche Hitradio umzuschalten.

  28. Alle Kommentare gelesen (bis auf den Troll, das ist ja nicht zumitbar) und ich stimme mit @36 hedgehoque überein darin, dass es in die falsche Richtung zielt, hier den DLF anzupöbeln. Ich denke aber so war der Artikel auch nicht gemeint, es war eher eine Gegenüberstellung der Kritik an den Kommentatoren der einen und der anderen Seite. Einen Lösungvorschlag wie in den Kommentaren teilweise suggeriert („DLF soll solche Kommentatoren verbieten!“) sehe ich darin nicht.

    Ich würde es mit fefe halten: http://blog.fefe.de/?ts=aa94f261
    („Jeder sollte seine Meinung äußern dürfen, ohne \“Meinungspluralismus\“ können wir uns die vielen verschiedenen Zeitungen auch sparen.“)

  29. Ich hab’s. Es handelt sich gaaanz offensichtlich um eine Guerilla-Kampagne des BMU. Dieses hat Burkhard Müller-Ullrich (B.M.U.!) einen Sack Geld vor die Tür gestellt, damit er mit einem an den Haaren herbeigezogenen Kommentar möglichst viel Aufmerksamkeit für einen Spot erzeugt, über den sonst niemand diskutiert hätte.

    Clever, das BMU…

  30. @ Fritz Iv
    „vielleicht ist es ja tatsächlich längst der historische Megatrend, dass sich Journaille und Kommentarschreiber ganz allmählich immer ähnlicher werden? Der Einzelfall ist ja uninteressant, solange es ein Einzelfall ist. Aber wir haben ja inzwischen beinahe täglich den Aufruhr wegen dieser Überproduktion an nicht mehr wirklich gegengelesenen „lustig geschriebenen“ Meinungsstücke“

    Mit dem entscheidenden Unterschied, daß der Kommentar beim Deutschlandfunk u.U. Millionen erreicht. Ich bezweifel nämlich stark, daß so etwas „nicht mehr gegengelesen“ oder gehört wird. Der Deutschlandfunk ist als Ö-R. Institution meinungsbildend. Kommentare wie die von Müller-Ullrich sind mMn fahrlässig. Es mag sich im konkreten Fall um ein Randthema handeln, aber die vielen täglichen reaktionären Kommentare, bspw. gegen Zuwanderung usw., die über die Äther und Druckwalzen der sog. Qualitätsmedien laufen, verfehlen ihre Wirkung nicht in den Köpfen der Mehrheit.
    Ein weiterer Unteschied ist, daß Niggemeiers Kommentare immer mit Argumenten und Belegen bestückt sind, dies geht den meisten der qualtätsjournalistischen Kommentare völlig ab.

    @ hedgehoque

    „Tatsache ist: Diese Leute bilden zunehmend ihre eigenen Communities“
    Auch das bezweifel ich sehr stark. Das mag auf die paar zehntausend kritisch Denkenden „im Internet“ zutreffen, aber unterhalten sie sich mal mit Leuten auf der Straße oder im erweiterten Bekanntenkreis. Selbst bei Facebook ist man plötzlich in ganz anderer Gesellschaft, wenn man nicht aufpasst. Die Bildzeitung liest ja angeblich auch niemand mehr.

    „Die Mixtur aus Umwelterregtheit und Kindesmissbrauch hätte man eher einer Grünen als einer SPD-Frau zugetraut.“
    Wenn so etwas als „Meinung“ durchgewunken wird, zumal vom Ö.-R. Rundfunk, ach, also … dann weiß ich auch nicht mehr. Dann kann ich morgen auch sagen: „Stinkende Menschen, sowas verortert man ja eher bei den Farbigen.“ Ist ja nur meine Meinung.

  31. Nur aus Interesse: Wie beschäftigt man sich denn kritisch mit dem Kommentar von Burkhard Müller-Ullrich ohne hysterisch zu klingen? Garnicht? Und warum werden „hysterische Kommentare“ zu unbedeutenden Kommentaren, hysterisch kommentiert? Und warum stelle ich mir diese Fragen? Was für eine Welt :).

  32. @hedgehoque @nils

    Inwiefern sind üble Beleidigungen und ehrabschneidende Äußerungen denn überhaupt eine beachtenswerte Meinung, bzw. wie soll das im Sinne des Meinungspluralismus zur Meinungsbildung beitragen?

  33. @39 nils

    Jeder darf doch in Deutschland seine Meinung äußern, man muss nur nicht jedem eine Platform dafür bieten. Und außerdem, was fefe nicht zu verstehen scheint, muss man natürlich auch Kritik an der eigenen Meinung ertragen.

  34. Schon wieder ein alter Mann mit sehr viel Angst und Verbitterung, weil die die nächste Generation übernommen hat. Klar ist der bei Achgut, dem Hort für alte, verbitterte, verängstigte Männer von gestern. Der Deutschlandfunk ist ja auch eher von gestern (höre ihn bei der Arbeit trotzdem gerne, sofern ich ihn mal sauber empfange), also passt das schon.

  35. „meinungspluralismus“ ist doch nicht an sich erstrebenswert. manche „meinungen“ sind doch einfach nur bullshit und die welt wäre besser wenn sie nie existiert hätten. siehe müller-dingsbums.

  36. @ 40 sathomaso:

    Danke, sehe ich 1:1 genauso! Der Müller-Lügenscheid wäre als Kommentator der Bild schon fats kaum tragbar – als Vertreter des ÖR hingegen ist das ein Skandal.

  37. die Meinungsvielfalt in unseren Medien scheint also noch zu funktionieren.
    Und zu dieser Meinungsvielfalt gehört eben auch, daß ein Journalist dummes Zeug schreiben darf.
    Also auch Burkhard Müller-Ullrich. Jeder hat schließlich auch das Recht, sich lächerlich zu machen.

  38. Wenn ich versuche einen Sinn im DLF-Kommentar zu sehen: War es das Ziel die Ernsthaftigkeit der Bmub-Kampagne in Frage zu stellen? Der Kommentar soll vielleicht peinlich sein, kaum anzuhören, schwierig, so wie der YouTube-Clip peinlich anzusehen sein kann. Viel kann/könnte, ja. Aber es träfe jedenfalls genau meinen Punkt: Was steckt hinter der Bmub-Kampagne? Was hat der Spot mit Kindesmissbrauch zu tun, okay, aber was hat „Energiesparlicht aus“ eigentlich mit Klimaschutz zu tun?

  39. … dabei ist BMU selbst äußerst feinfühlig, wenn es um die „zügellose Zornenergie“ in sozialen Netzwerken geht, denn das Internet hat schlimme antikulturelle Verheerungen in der Anstandserziehung angerichtet und sehnt die Entwicklung eines Algorithmus herbei, die automatisch Wutzustände kaschieren kann.

    Was wohl von BMUs Artikel nach Anwendung eines solchen Algorithmus übrig bleiben würde?

    http://www.ardmediathek.de/radio/kulturWelt-Bayern-2/Zwischenruf-von-Burkhard-M%C3%BCller-Ullrich-/Bayern-2/Audio-Podcast?documentId=23273406&bcastId=9486832

  40. Manchmal wünscht man sich weniger Meinungen und dafür mehr Fakten. Es wäre besser den Klimawandel wissenschaftlich fundiert zu erklären, was geht und was auch gemacht wird, aber nur in Nischenmedien stattfindet. Ja, es ist komplex, im Konkreten nicht einfach zu verstehen, aber es muss in den Medien auch emotionales Graubrot geben. Die Medien müssten sich mehr der Aufklärung verpflichtet fühlen. Es hilft nicht, wenn man nur sagt, wie schlimm der Klimawandel ist. Das überzeugt niemanden. Genauso wenig hilfreich ist es, den Klimawandels zu leugnen.

    Dann kann auch jemand mal so eine provokante Meinung vertreten, die aber schon reichlich abgeschmackt ist.

  41. Ach je – der Typ hat sogar ein ganzes Buch über „Empörungsbegeisterung“ geschrieben. Seine eigene wird er nicht gemeint haben…

  42. Zum Glück wird niemand gezwungen, hier alles zu lesen. Ich tue es auch nicht. Aber @ 29 Nick Smith hat den Zusammenhang in echt genialer Kürze zusammengefasst. Danke dafür.

  43. @9, Gunnar
    Sie zitieren die DLF Chefredakteurin Birgit Wentzien:

    „Wir senden so viel Bullshit wie wir wollen! Das geht den linksgrünen Korithenkacker und Erbenszähler Niggemeier, der sein Leben damit verbringt, anderer Leute Mülltonnen auf Verwertbares zu durchwühlen einen Scheißdreck an!„

    Und geben als Quelle dafür einen Link an. Ich kann das Zitat unter diesem Link nicht finden. Ich kann mir auch nur schwer vorstellen, daß die Chefredakteurin eines Öffentlich Rechtlichen Senders so etwas veröffentlicht. Können Sie mir freundlicher Weise sagen, wo ich das Zitat finden kann?

  44. Müller-Ullrich wollte wohl gern so cool sein wie Martenstein, ist aber nur ein verklemmtes Würstchen.
    (Dass ich mal eine Lanze für Harald M. brechen würde…)

  45. @59
    Womit genau hat er Recht?
    a)
    Eine Mixtur aus Kindesmissbrauch und Umwelterregtheit wird von einer Grünen erwartet, eher nicht von einer Frau der SPD?
    b)
    Die zwanzig Sekunden (insbsondere das Nicken) der Tochter beflügeln eine der übelsten Männerphantasien?
    c)
    Der Film ist ein Bildbeweis dafür, dass im Umweltministerium richtige Psychophaten zu Gange sind?

    Mehrfachantworten sind natürlich möglich.

  46. Herrn @uwe_biermann möchte ich zustimmen. – Ich habe hier wirklich und wahrhaftig jeden einzeln Kommentar gelesen, wenn auch nicht alle Einzelheiten im Hirn der Kommentierer verstanden. Ich finde es aber interessant, wie ein (wohl auch nach Meinung mancher Müller-Ulrich-Basher grottenschlechter) regierungsbeauftragter Propagandafilm verteidigt wird, als sei er die letzte Bastion gegen „die Achse“, auf der zu schreiben ein schlimmer Spielfehler sein muss. Strange world! Ein ganzes Kohlekraftwerk gespart durch Verzicht auf’s Licht – bei der schönsten aller Freizeitbeschäftigungen – und das wird noch als „politische Aufklärung“ verkauft, geht’s noch?

  47. Es gehört schon eine gehörige Portion Unverfrorenheit dazu diesen idiotischen spot des Umweltministeriums zu idolisieren! Licht trägt nur zu einem geringen Teil zum Energieverbrauch eines Haushalts bei und wie viel Zeit verbringt man denn beim vögeln, vor allem wenn man um die 50 ist? Hier heischen edle Klimaretter nach Aufmerksamkeit indem sie sich über den Sex von älteren Menschen lustig machen. Widerlich!

  48. Interessant, wie hier auf einmal versucht wird ein Strohmann aufzubauen.

    Niemand, zumindest nicht Stefan Niggemeier, verteidigt das Video oder findet es besonders toll oder gelungen ( Zumindest wenn ich alles richtig interpretiert habe ). Darum geht es auch gar nicht.

    Es geht darum, was Herr Müller-Ullrich in diesem Video zu sehen meint und mit welchem Hass er das in den Äther plärrt. Dazu dann noch der Kontrast, dass der ÖR das Problem solcher hasserfüllten, undifferenzierten Kommentare eigentlich nur bei Leserkommentaren sieht.

  49. Nachtrag

    Bevor ich hier falsche Behauptungen aufstelle: Stefan Niggemeier und praktisch alle Kommentatoren sagen letzentlich nicht was sie von dem Video halten, weil das für die Disskusion komplett irrelevant ist

  50. @61

    1. Im Spot wird nicht behauptet, dass allein durch das Lichtausschalten ein ganzes Kohlekraftwerk gespart werden könnte.

    2. Der Autor des Kommentars HÄTTE die schwache Verbindung zwischen Lichtausschalten und Klimaschutz und damit die schwache Aussage des Spots kritisieren können. Hat er aber nicht. Er hat sich lieber auf Schmähkritik gegen Grüne und Mitarbeiter des Umweltministeriums beschränkt.

    Von daher finde ich es interessant, dass manche diesen nichtssagenden Kommentar verteidigen, als wäre er die letzte Bastion gegen eine Verschwörung aus kindermissbrauchenden Grünen und Pharmazeuten, die daraus Geld schlagen wollen, dass sich immer mehr Bürger beim „Kopulieren […] im Kalten“ eine Erkältung holen.

  51. Tja bei so was stellt sich natürlich wie in den Leserkommentaren die Frage was ist sittlich und was nicht, was ist noch Meinung und was totaler Quatsch oder schon obszön. Dem DLF kann man sicher keinen Vorwurf machen, doch sollten sich die ÖR dahingehend natürlich überlegen was Sie da in den Kommentaren kritisieren und selbst auf Sendung bringen.Wenn man so einen Monlog im Radio aushält, dann verkraftet man auch einen unsittlichen Kommentar.

    Diese Achse des Guten ist mir heute auch schon einmal aufgefallen, aber in anderem Zusammenhang.Hatte mich mal über Jan Fleischhauer informiert der wohl dort auch gerne schreibt. Seine Konvertierung vom sozialdemokratischem Gedanken hin zur Achse des Guten scheint ja seltsame Früchte zu tragen. So ein paar Jahre Amerika Korrespondent zu sein scheitn ja einen sittlichen Wandel zu bringen… Was ich ansonsten von dieser Seite halte erspare ich besser diesem Blog.
    Quelle:Wikipedia
    „Des Weiteren ist er Autor des Weblogs Die Achse des Guten“

  52. Das ist ja schlimmer hier als Wikipedia. @Fratermalus, es ist doch völlig wurscht, ob das wörtlich so gesagt wird, es sagt ja auch keiner, wir rühren mal ein bißchen die Embargo-Kriegstrommel, um diese oder jene befeindete Großmacht wirtschaftlich platt zu machen. Das geht schon etwas subtiler, oder? – Ein gouvermentales Propagandavideo, das genau diese Folgerichtigkeit suggeriert und damit die pubertäre Moral der stromsparenden 14jährigen, die meinen, beim repetitiven Knip-out 20mal am Tag etwas Gutes für die Menschheit zu tun.

  53. @petit larousse #67 vielleicht macht es dann doch schon sinn, die kommentare zu lesen, bevor man die kommentatoren basht. Ansonsten muss ich sagen: ganz schwache performance.

  54. @hedgehoque

    absolute zustimmung

    @trollversteher

    es gibt da diese wunderbare geschichte bei ra. wilson oder douglas adams, in der ein UFO neben zwei nonnen landet. worüber werden die nonnen nun reden.

    genau: über die jungfräulichkeit mariens.

    in diesem sinne, viel spaß noch im tunnel …

  55. @hardy 69: jetzt hattest du schon fast 6 Monate, um rauszufinden, ob es wilson oder douglas war und weisst es immer noch nicht. letztlich dann wohl doch belanglos.

  56. Ein sehr schöner Beitrag, dem ich zustimme.

    Eine Bemerkung vielleicht noch – den Satz „Es gehört schon eine ziemlich üble Männerphantasie dazu, hier eine üble Männerphantasie am Werk zu sehen.“ fand ich interessant. Man ersetze einfach mal „eine (ziemlich) üble Mannerphantasie“ durch Begriffe wie „Sexismus“ oder „Rassismus“… :-)

  57. Für mich das Fazit: Die Kommentarkultur in diesem Blog muss gar nicht mehr verroht werden, die ist schon fett durchgebraten, viel Spaß, Ihr Netzies!

  58. @gbimmel

    erwischt ;-)

    ich bin einfach zu faul es zu googeln oder sonstwo nachzugucken und es ist nur ein kokettes kleines namedropping, das bei der besseren verortung, woher das kommt, was ich so bemerke, dienen soll. ich denke, es ist douglas adams, zu anfang von band zwei. aber hey, ra. wilson kann man nicht oft genug „droppen“. hat mal die bibel derer verfasst, die sich vor 20 jahren in den noch unendlichen weiten des netzes herumtrieben.

    aber, schön, daß du mich erwischt hast, ich habe gerade fröhlich gegackert …

  59. Kein noch so dämlicher Spot gibt die Erlaubnis, so zu pöbeln, wie es Burhard Müller-Ullrich anscheinend tat.

  60. @73
    Für Sie sind also roh und durchgebraten synonym zu verwenden? Das erklärt die auch ansonsten eher wirren „Argumente“ die Sie hier vorbringen.

    Schön jedenfalls, dass Sie (vermutlich von achgut) hierherkommen, herumnölen und -pöbeln und dann die allgemeine Kommentarkultur kritisieren – so etwas können Sie und Ihresgleichen wirklich aus dem Effeff.

  61. @iPink (36)

    dem kann ich nur mit asterix (konkret methusalix) entgegnen „ich hab‘ nix gegen fremde. einige meiner besten freunde sind fremde. aber diese fremden sind nicht von hier“.

    keine panik, daß ich bleiben könnte, ich hab‘ wirklich besseres zu tun, als den „netzies“ beim betreiben des hamsterrads und ihrer „erregungswellendemokratie“ zuzugucken oder mich an dem spiel zu beteiligen. in – sagen wir mal 10 . jahren wirst du verstanden haben, was ich versucht habe zu sagen. ich bin dann (hoffentlich, denn mit dem, was ihr so anrichtet möchte ich wirklich nicht alt werden) asche und du musst dich fragen, was dir deine ignoranz eingebrockt hat.

    grüße aus trollhausen …

  62. @77
    FAIL. Netzies haben Sie soeben noch unter dem Pseudonym „petit larousse“ verwendet. Bitte geben Sie sich etwas mehr Mühe, das fällt ja schon beim überfliegen und fast ignorieren auf. Nur Verzicht auf Großbuchstaben tut es nicht wenn der Rest exakt gleich dämlich ist.

  63. @seb

    [..] die auch ansonsten eher wirren „Argumente“

    dummerweise gehört es zu natur der dinge, daß man nur verstehen kann, was man eben verstehen kann und alles andere nun mal „wirr“ bleibt, bis man es verstanden hat.

    aber es als „wirr“ zu bezeichnen ist nun mal hilfreich, wenn man seine eigene unwissenheit zelebrieren und alles, was das hormonieedürfnis zur großen menge zu gehören wegdrücken will. zu dumm nur, daß – wie ich gerade schon mal sagte – in 10 jahren alle verstanden haben werden, warum es heute schon leute gibt, die die „netzies“ zutiefst verachtet haben, weil es nur ein wirrer pöbelnder mob sekbstgefälliger und sich in ihrer bedeutung massivst überschätzender mitläufer (ich befürchte gar mittäter) ist.

    viel spaß beim mitlaufen … demnächst kommt einer, der wird schreien „wollt ihr das totale internet“ und ihr werdet in eurem sportpalast begeistert „aber ja doch“ kreischen …

  64. und ahem, der FAIL ist wohl eher eine sache deines imagination. so recht petit larousse oder hedgehoque haben … ich bin ich und die beiden sprechen für sich.

    oder: beunruhigt dich der gedanke, daß es tatsächlich mehr leute sein sollten, die nicht mitschwimmen in dem lauwarmen strom von banalitäten, in dem hier gebadet wird?

    richte dich schon mal darauf ein, daß die, die euch mitläufertum und unfähigkeit, selbst zu denken, attestieren, sich a la longue (hihi, kleine larousse referenz) als die kügeren erweisen werden.

    und noch mit auf den weg „paranoia zu haben, heisst ja nicht, daß SIE dich nicht am ende doch kriegen“ (das ist von william s. burroughs …)

  65. @79
    Entscheiden Sie sich doch erst einmal für EINEN Namen, Sie antworten mir gerade auf etwas, das ich einer Ihrer anderen „Persönlichkeiten“ vorwarf.
    Das soll es nun aber gewesen sein, ich lasse Ihnen von nun an die Ihnen zustehende Menge an Aufmerksamkeit zukommen, die Sie verdienen. Sie dürfen raten, ob die Menge größer null ist.

  66. @hardy #80

    Hör auf doch, mit Weisheit zu prahlen, zu prangen, Bescheidenheit würde dir löblicher stehn. Kaum hast du die Fehler der Jugend begangen, so mußt du die Fehler des Alters begehn. (Johann Wolfgang von Goethe)

  67. @81
    Wenn man mehreren Forenteilnehmern vorwirft, es stecke nur eine Person hinter ihnen, müssen sich davon zwangsläufig alle diese Forenteilnehmer angegriffen fühlen. Ihre Logik ist da nicht schlüssig.

  68. @ petite larousse:

    Es gehört schon sehr viel Chuzpe dazu, um in dem Satz…

    „Ein Clip zeigt, wie ein Mädchen im Teenageralter mutmaßlich spät abends nach Hause kommt, die Eltern beim Sex überrascht und dann lieber das Licht ausschaltet — was ja, höhö, eh gut für die Umwelt ist.“

    … eine Zustimmung des Autors zum Video zu erkennen. Oder der absolute Unwillen zur Diskussion.

  69. Es ist zwar ein Verbrechen Witze zu erklären, aber angesichts des Kommentarnotstands hier, weise ich mal auf die ironische Brechung im letzten Satz, »… hört sie auch Stimmen«, des Radiokommentars hin.

  70. Und was ist mit der völlig unrealisitischen Dastellung der Familie: eine Tochter mit Vater UND Mutter, so etwas gibt es doch garnicht mehr.

  71. Ich würde mal sagen, dieser Deutschlandfunk-Kommentar ist ein klarer Fall von Wichtigtuerei. Der gute Herr Müller-Ullrich will Aufmerksamkeit erregen, weil er das wahrscheinlich sonst nicht schafft. Gratulation, geschafft. Aber leider peinlich.

  72. Erinnert sich noch jemand an die #aufschrei – Aktion und was der Auslöser war? Da hat ein angeheiterter, alternder Parteichef einer jungen Dame ein missglücktes Kompliment gemacht (…würde auch ein Dirndl ausfüllen…)

    Diese höchst prüde Aktion ging durch alle Medien und war ein Bombenerfolg gegen den alten Herren, dem man Sexismus vorwarf.

    Und jetzt? Eine Frau in unterwürfiger Haltung lässt sich bumsen und die Leute finden’s toll.

    Echt toll, liebe Netzgemeinde!

  73. Karl M.:
    Wichtig ist aufm Platz. Entscheidend beim Bumsen ist nicht die Position, sondern das gemeinsame Vergnügen. Wenn die Frau das toll findet, findet die Netzgemeinde das auch toll.

    Ich empfehle Ihnen dringend ein paar Entspannungsübungen. Relax…

  74. @94: Die Journalistin bei Herrn Brüderle dachte sich, schön dass mal jemand meine Oberweite zur Kenntnis nimmt – und ’ne prima Geschichte kann ich auch noch draus machen. Die Frau in dem Video denkt, sie hat’s hoffentlich bald hinter sich (pun intended…)

    Nicht? :-)

  75. Im übrigen kann und sollte man den Herrn vom DLF für seine Sicht auf die Dinge sachlich kritisieren.

    Wenn es allerdings in über einen Kamm scherende Hasstiraden oder pauschale Verunglimpfungen (wie hier von bspw. der Achse des Guten) ausartet, droht genau der Effekt einzutreten, den Herr Steinmeier beklagt – dann schreiben eben alle nur noch das, was den wenigsten #Aufschrei „verspricht“. Ist im Bereich „Netzpolitik“ unter „chilling effect“ bekannt…

  76. Am aufschlussreichsten in der ganzen Debatte finde ich ja, dass man zuverlässig schon nach zwei Zeilen erkennen kann, wer gerade von der Achse des Guten hergekommen ist, um, um es in den Worten von Thomas Gsella zu sagen, seine gülleklaren Worte abzuladen.

    Außerdem finde ich es erhellend, dass Jan Fleischhauer teil des Haufens ist. Das war bei dem feinen Herrn immer mein erster Gedanke: Da würde er gut hinpassen.

  77. @Andreas, #96
    Volle Zustimmung.

    Mir ist nicht so ganz klar, was es über Stefan Niggemeiers Post eigentlich groß zu diskutieren gibt. Ein unsäglicher DLF-Beitrag und eine diesen in angemessener Weise kritisierende Reaktion. Könnte man auch einfach mal so stehen lassen. Ich weiß ja nicht, in wie weit sich Stefan Niggemeier über Resonanz auf seine Artikel freut, aber wenn schon so etwas ein Echo von bald 100 Kommentaren hervorruft, kann ich gut verstehen, wenn die Medien (inklusive des Hausherrn) irgendwann ihren (kontrovers diskutierbaren) Output reduzieren oder die Kommentarfunktion einschränken. Die Beiträge in dieser Kommentarspalte sind jedenfalls teilweise keine gute Werbung für die Kommentarkultur im Netz (auch wenn das Wort „Zwangsabgabe“ u. ä. erfreulicherweise noch gar nicht gefallen ist).

    (P. S.: Ja, ich bin mir der gewissen Ironie darin, dass ich das kritisiere und gleichzeitig selbst kommentiere, bewusst.).

  78. A propos „Achse“. Unter dem Müller-Ullrich-Pamphlet ist nicht nur der Artikel vom „Niggi“ verlinkt, sondern auch eine Auswahl („Und das meint der Hörer bzw. die Hörerin“) von wenig schmeichelhaften, aber teils durchaus treffenden (und auch keineswegs vor allem die Autoren diskreditierenden) Leser-/Hörerreaktionen zusammengestellt.
    Klar soll dieser veröffentlichte Gegenwind vor allem eine Art Trophäe darstellen, mit der man sich für seine unerschrockene kontroverse Meinungsäußerung feiert. Muss man in der Art nicht unbedingt sympathisch finden, aber es ist immerhin eine Form von Transparenz. (Inhaltliche Auseinandersetzung wäre natürlich besser, aber wo gibt es so etwas schon wirklich?)

    @Thomas R., #97
    Vielleicht lesen Sie nochmal den Kommentar #96 von Andreas. Jan Fleischhauer war übrigens, abgesehen von einem interview mit ihm Anfang des Jahres, zuletzt im März 2011 „teil des Haufens“.

  79. Herr BMU hat den Spot offensichtlich nicht verstanden und glaubt tatsächlich, Ziel des Spots sei es, die Leute dazu zu bringen, beim Sex das Licht auszuschalten, und nicht allgemein aufmerksamer gegenüber unnötiger Energieverschwendung zu sein. Diese Interpretation passt auch besser in das Weltbild der angeblichen linksgrünen Allesregelnwollenden, gegen die die „Achse“ doch so tapfer anschreibt. Und passt damit gut zum Achsen-Gastautor Matussek, dem ebenfalls die entsprechende Fähigkeit zur Transferleistung abgeht.

    Schade, ich habe die rundgefunkten Provokationen von Herrn BMU im Bekanntenkreis bislang immer unter Verweis auf die innere Pluralität des DLF, die eine von dessen Stärken ist, verteidigt. Aber mit dieser dreifachen Diffamierung (Spot propagiert Kindesmissbrauch, SPD-Frau will sich mit Machwerk ins Gespräch bringen, Kindesmissbrauch ist eigentlich Grüne Dominanz), hat er sich aus meiner Sicht für die Zukunft disqualifiziert.

  80. Der wirkliche Grund dieses medialen Ausfalls ist doch die konservative/rechtsbraun-versiffte Sicht auf die Welt, der man jeden Tag zuhauf im Netz begegnet.

    Hier soll doch durch einen Klimaleugner die Bereitschaft der Menschen zu sparen/ Energie einzusparen diskreditiert werden. Darum dreht es sich doch, nicht um den Werbeclip an sich, daß ist nur der Aufhänger !

  81. ich hätte jetzt wirklich gern noch eine – achtung – stellungnahme seitens des dlf gelesen/gehört. auch wenn ich dann das licht ausgemacht hätte.

    scnr

  82. Hat jetzt nichts mit dem Thema zu tun, aber: Wie kommt die Trulla eigentlich dazu, einfach so das Licht auszumachen?

  83. Frag ich mich auch, @Skaarphy. Ich bin ja nur ein dummes Wörterbuch. Und ich verstehe immer noch nicht, woher das Erregungspotenzial („Haß“, „unsäglich“, „Wichtigtuerei“, Untergang des Abendlands und seiner öffentlich-rechtlichen Medien“ usw. bei dieser Glosse über einen regierungsamtlichen Werbefilm, dessen sonstige Abgründigkeit von den verehrten Kommentatoren hier genugsam aufgedeckt wurde, stammt. Offenbar hat Mülli-Ulli, der eher für Schlichtgemütsironiker schreibt, einen ganz empfindlichen aua-aua-Nerv getroffen. Und diese Gemeinde hier reagiert, als hätte der Allah den Mullah veräppelt. Und was bringt den doch sonst so liebenswerten und sachlichen Niggemeier dazu, diesen dreiminuten-Beitrag des DLK zu skandalisieren? Okay, Müller schreibt auch auf der „Achse des Guten“, ein anderer blog, wo sich so manche ereifern, aber was ist an dieser einen Glosse über den Werbefilm so entsetzlich, dass man die Hände ringen und nach dem Staatsanwalt telefonieren muss? Vermutlich, weil da was von Kindersex und Rotgrün angedeutet ist. An beide „Wählergruppen“, die aller Erfahrung nach zuweilen in ein und derselben Persönlichkeitsstruktur eng miteinander verkaspert sein können, richtet sich der Werbespot. Gequiekt wird, denn die satirische Nadel das Weichteil getroffen hat. Und dieselbe Charakterproblematik scheint einige Kommentatoren umzutreiben, die ich oben „Netzis“ genannt hatte (und kein anderer, außer jenen Trolls, die anderen die Formulierungen aus dem Kommentar klauben, weil sich die Abwesenheit eigener Gedanken schwer in Worte fassen lässt. Noch eine neue Erkenntnis für mich: Jeder Blogger kriegt die Netzkommentare, die er verdient.

  84. @petit_larousse: Dass ich jetzt Ihren bekommen habe, gibt mir ernsthaft zu denken.

    Hab ich das richtig verstanden: Sie meinen, der Spot richtet sich Pädophile und Rot-Grün-Wähler, was ja regelmäßig ein und dasselbe sei?

  85. @105
    Er meint, dass der Spot sich an die Wählergruppe von ROT und GRÜN richtet, die trotz Favorisierung zweier verschiedener Parteien eine ähnliche Persönlichkeitsstruktur haben, eben „linksgrün“. Er meint weiterhin, dass ebendiese Persönlichkeitstruktur sauer wird, wenn Grüne mit Pädophilen verglichen werden, auch wenn es doch nur Satire ist.
    Das ist nicht ganz so krass, wie das, was Sie meinen, was er meint.
    Die Frage wäre eher:
    Woher weiß er, dass der Spot eine andere Zielgruppe hat, als die vom verantwortlichen Ministerium benannte?
    Und: was ist seine Definition von Satire?

  86. Satire ist es immer dann, wenn der politisch oder sonstwie Andersdenkende auf die Schippe genommen wird, betrifft es das eigene Weltbild ist es natürlich keine Satire, sondern eine Beleidigung, über die man sich mit gerechtem Zorn aufregen darf.

  87. Dasselbe ist nicht immer dasgleiche, Nr. 105 bzw. (ich hasse dieses Nummernvergeben, kann mir auch keine Nümmerchen merken) @stefan_niggemeier. Wie die Gutanthropologie lehrt, sind pädophile Übergriffe bei katholischen Pfarrern sozusagen als Kernkompetenz inkludiert, bei rotgrünen Jugendzentrumsleitern hingegen völlig undenkbar. Gegen die Unübersteiglichkeit dieser Grenze begehrt der Glossist Müller-Ulrich auf. Zurück zu dem Spot. Den weitaus größten Teil verbringt der Kamerafokus auf dem Gesicht der junge Dame, die belustig einer Altersexszene zuschaut. Das soll die Pädophilen gewiß nicht kaltlassen. Und wenn sie dem Lichtschalter „einen tückischen Klaps“ (A. Schmidt) gibt, schlägt das Herz des Rotgrünen höher.

  88. @petit-larousse: Wie gesagt, es hatte nichts mit dem Thema zu tun. Nur habe ich eben von Leuten, die schonmal Sex gehabt haben, gehört, dass manche dies lieber bei Licht und manche dies lieber im Dunkeln tun. Und dann kommt in dem Spot Frau Tochter daher und dringt ungefragt und unerwünscht in etwas ein, was sie nun aber auch gar nichts angeht, und das nur, um einen Hauch eines Bruchteils eines Mikrowatts Strom zu sparen. Was sie da macht, nennt man auch „adding insult to injury“.

    Der Kritik dieser Seite an Burkhard Müller-Ullrichs Kommentar und dem Deutschlandfunk schließe ich mich übrigens an. Meiner Meinung nach gibt es sogar viel zu wenig Kritik dieser Art, und dazu wird sie auch noch viel zu wenig beachtet.

  89. Dass zufällig auch noch mindestens eine Kamera im Raum war, scheint die sachliche Debatte darüber, ob das Licht anbleibt oder nicht, gar nicht zu stören?

    Damussmandochmaldrüberreden.

  90. Also, ich finde ja, die perversen Männerphantasien dieses Spots kulminieren in dem Pullover des agierenden Vaters :-)

    Aber im Ernst: ihr tut diesem erbärmlichen Schreiberling Müller-Sowieso viel zu viel der Ehre an – wer aus Anlass eines ebenso dämlichen wie harmlosen Filmchens irgend etwas anderes als die offensichtliche Verschwendung von Steuergeldern für dessen Produktion kritisiert, liegt journalistisch weit neben der Spur.
    Der Mann ist entweder ein Rundfunk-Troll oder hat wirklich einige höchst fragwürdige Denkmuster im Kopf. Und ich weiß nicht so recht, was von beiden Möglichkeiten die Schlimmere ist …

  91. @111
    Gerne erfülle ich Ihren Wunsch und rede über die Kamera:
    Da es sich bei der gesamten sachlichen Debatte über das gelöschte Licht um eine Auseinandersetzung handelt, die sich mit dem Realitätsbezug einer fiktional erzählten Geschichte beschäftigt, bleibt die Kamera berechtigt außen vor. Sie ist das reale Transportmittel für die Übertragung der fiktionalen Geschichte. Sie ist aber kein Bestandteil der Story, existiert also insofern gar nicht.
    Deswegen redet da keiner drüber.
    Was Ihnen natürlich klar ist, Sie Anstifter!

    @113
    Jetzt ohne Spaß:
    Offizieller Sinn der Filme:
    Teenies sollen überhaupt erst ein Mal auf das Thema Energie und Umwelt angesprochen werden. Und zwar auf eine Art, die die Mehrheit der Zielgruppe unterhaltsam findet. Nicht nur mit diesem Film, sondern auch mit anderen Witzeleien zum Thema.
    Und so lange man nicht weiß, ob eine repräsentative Gruppe von 14-15 jährigen, das nicht lustig findet und infolge der Witzeleien nicht doch etwas intensiver über das Thema nachdenkt, weiß man auch nicht, ob das Ziel verfehlt wurde und „offensichtlich“ Steuergelder verschwendet wurden.

  92. Quatsch. Die Eltern haben ’nen Porno gedreht, um der Bratze irgendwann mal das Studium zu finanzieren, wobei die, statt zu lernen, sich sonstwo rumtreibt. Und dann macht die Göre einfach das Licht aus. Das ruiniert natürlich die ganze Aufnahme.

    Das ist die wahre Geschichte des Clips. Aber darüber schreibt natürlich keiner einen Kommentar.

  93. @114
    Einverstanden, was den Film als solches angeht; obwohl ich persönlich die Wirksamkeit stark bezweifle.
    Aber mir ging’s um den ‚Journalismus‘ dazu – und der sollte sich, wenn überhaupt, mit der Frage der Wirksamkeit und ggf. dem zielgerechten Einsatz von Steuermittlen befassen. und nicht mit den sehr verqueren Gedanken wie Herr B. M.-U.

  94. Generation „My parents never had sex!“ erklärt uns, was gut und anständig ist. Während die echte Sexualwissenschaft zunehmend empirischer und trockener wird, geht jetzt wohl bei den Stockverschluckern so richtig die hermeneutische Post ab.

  95. Das ist ja noch gar nix gegen die perversen Phantasien, die sich jemand in diesem Werbespot erlaubt hat. Ich zitiere:

    „Kurz vor Mitternacht waren wir wieder bei Marie zu Hause. Auf dem Küchentisch lag ein Zettel: „Wir saunieren im Garten. Bitte stört uns nicht. Danke und gute Nacht!“

    Ich tippte auf den Zettel und kommentierte: „Vögel im Nebel?“ – Marie antwortete: „Will ich gar nicht wissen. Sollen sie machen. Wenigstens warnen sie vor.“ – Ich grinste. Marie schüttelte den Kopf.“
    http://jule-stinkesocke.blogspot.de/2014/11/diesel-bratwurst-und-muskelschwund.html

    Wie abartig muss jemand sein, um sich so etwas auszudenken! Tochter redet mit einer Freundin über den Sex ihrer Eltern und findet „Sollen Sie machen.“ Vulgärste Pornophantasie ohne Bezug zur Wirklichkeit. Und das Unglaublichste dabei: der Autor geilt sich noch daran auf, es so präsentiert, als wäre es ein wirkliches Ereignis.

  96. Was einige nicht begreifen wollen, ist die Tatsache, dass Fundamentalisten und Hassprediger keine Bereicherung für eine Demokratie sind, sondern eine Gefahr. Und menschenverachtende Äußerungen und Hetze sind auch keine „Meinung“.

    Die Herrschaften, die diese rechtskonservative Hetze hier verteidigen, sind ja meist dieselben, die bei ähnlichen Aussagen von Salafisten ihre Position sofort um 180 Grad wenden, und deren konträre Äußerungen sofort verbieten würden. – Schöne Doppelmoral.

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